A long Time ago von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 23: Jahrmarkt --------------------- Mimis Sicht: Niedergeschlagen saß die Familie Tachikawa am Esstisch, gerade kamen sie aus dem Krankenhaus. Ihre Eltern, ihre Großmutter und die Ärzte haben da drüber diskutiert, ob die Geräte von Takuya abgeschaltet werden oder nicht. Sie kamen auf keinem gemeinsamen Nenner, während Keisuke der Meinung war seinen Vater nicht länger leiden zu lassen, bestand Riku weiterhin da darauf alles so zu belassen. Sie gab die Hoffnung nicht auf, vielleicht würde er ja doch noch einmal die Kurve bekommen und gesund werden. Die Chancen standen jedoch schlechter denn je. Er bekam eine erneute Lungenentzündung, die Temperatur stieg wieder und Takuya zog sich vergangene Nacht die Magensonde selbst raus. Er litt – mit jedem Tag mehr. Die Entscheidung hatten sie auf Morgen verschoben. Auch wenn es Mimi schwer viel, sie konnte ihrem Vater nur Recht geben, so war er nicht mehr ihr Opa. Es wäre egoistisch ihn länger künstlich am Leben zu halten, nur damit sie ihn länger bei sich hatten. Mimi verließ nach einer einstündigen Debatte den Esstisch und verschwand in ihrem Zimmer. Sie wollte nichts mehr davon hören. Sie schmiss ihren Laptop an, steckte ihre Kopfhörer rein, lauschte der Musik und gab sich dieser hin. Sie schloss ihre Augen, die Musik die sie hörte war traurig – es passte zu ihrer Stimmung, wie von selbst sang sie mit, denn sie kannte jede einzelne Stelle des Songs. Sie bemerkte gar nicht wie die Zeit verging und das auf einmal Tai in ihrem Zimmer stand. Er lauschte ihrer Stimme und war tief berührt. Er blieb an der Tür stehen, schloss diese hinter sich und blickte zu ihrem Bett, auf den Mimi mit dem Rücken zu ihm gewandt saß. Er wusste dass Mimi gut singen konnte, aber er hatte sie ewig nicht mehr singen gehört, schon gar nicht so pur. Als ich fortging war die Straße steil, kehr wieder um, nimm an ihrem Kummer teil, mach sie heil. Als ich fortging war der Asphalt heiß, kehr wieder um, red ihr aus um jeden Preis, was sie weiß. Tai bekam eine Gänsehaut. Ihre Stimme war wunderschön, sie zitterte etwas, aber das rundete den Moment nur ab. Nichts ist unendlich, so sieh das doch ein, ich weiß du willst unendlich sein, schwach und klein. Feuer brennt nieder, wenn's keiner mehr nährt, kenn' ja selber was dir heut widerfährt. Tai schloss seine Augen, er fühlte sich in eine andere Welt versetzt. Er verstand warum ihr dieses Lied wohl so viel bedeutete, sie brachte all ihre Emotionen in dieses Lied ein. Als ich fortging warn die Arme leer, kehr wieder um, mach's ihr leichter, einmal mehr, nicht so schwer. Als ich fortging kam ein Wind so schwach, warf mich nicht um, unter ihrem Tränendach war ich schwach. Ihre liebliche Stimme, ihre Gefühle, ihre Leidenschaft. Tai fühlte wie sich sein Herz zusammen zog und irgendwie fühlte er ihren Schmerz. Er wollte ihr den Schmerz nehmen, er wollte sie nicht länger so traurig sehen. Nichts ist von Dauer wenn's keiner recht will, auch die Trauer wird da sein schwach und klein. „Wow Prinzessin, deine Stimme ist atemberaubend“ wagte der Braunhaarige zu sagen, als Mimi am Ende des Liedes ankam. Sie zuckte zusammen und blickte gleich wieder verschämt zur Seite. „Wie lange bist du denn schon hier?“ erwiderte die Brünette schüchtern und nahm ihre Kopfhörer ab. „Lang genug“ grinste er und setzte sich neben sie aufs Bett. Beleidigt nahm sie ihre Arme vor die Brust und schenkte ihm keine Beachtung „Hättest du dich nicht bemerkbar machen können?“ „Dann hätte ich aber das Privatkonzert verpasst“ „Du hast es dir erschlichen, dass ist was anderes“ erwiderte die Brünette ernst. „Na und findest du das schlimm, dass ich dich singen gehört habe? Im übrigen war das nicht das erste mal.“ Mimis Lippen entspannten sich, es stimmte was er sagte, aber das war schon Jahre her. Der Braunhaarige zog eine Augenbraue hoch, wie war der Text noch mal?“ „Wage es ja nicht.“ Er schenkte ihr eine schiefes Lächeln und provozierend stellte Tai sich vor Mimi hin und begann zu singen „Ich gib die Hoffnung nicht auf.“ „Oh bitte nicht!“ bettelte die Brünette. „Das alles wieder so wird, wie es einmal war.“ Mimi hielt sich unterdessen die Ohren zu, doch Tai legte jetzt erst richtig los, er fing an zu tanzen und führte mit dem Refrain fort „Wir bleiben Freunde die, die größten Abenteuer bestehen“ „Bitte höre auf damit!“ flehte Mimi und blickte in ein hocherfreutes Gesicht, ihm war es überhaupt nicht peinlich sich hier zum Trottel zu machen, im Gegenteil es entlockte ihm ein grinsen, er wollte sie aufmuntern, sie nicht länger traurig sehen. Mimi konnte nicht länger ernst blieben. „Ich mache die Augen fest zu und ich denk daran.“ Die Brünette fiel in ein lautes Lachen „Was man gemeinsam erreichen kann.“ „Oh Gott! Jeder Ton ist schief“ brüllte die Brünette, allmählich musste sie ihre Ohren schützen, sie nahm ihr Kopfkissen und bewarf Tai damit, der wisch ihr aus und sang munter weiter „Glaub mir was ist geschehen und warum bin ich hier.“ „Okay das reicht“ Mimi sprang von ihrem Bett hoch und versuchte verzweifelnd ihm dem Mund zu zuhalten, doch der lies dies nicht zu. Sie kniff ihn immer wieder in den Bauch rein und er wehrte sich indem er nach ihren Armen griff und sie umdrehte, mit einem Arm hielt er sie fest, mit der anderen Hand fuhr er auf den Boden, wo das Kopfkissen lag „Wehe meine Frisur“ doch Tai zeigte wenig Mitleid und prompt hatte die 18-Jährige das Kopfkissen an ihrem Hinterkopf. „Tai hör auf damit!“ mahnte sie ihm. „Hmm lass mich kurz nachdenken...Nö“ und zack hatte sie das Kissen wieder im Gesicht und im nächsten Moment rammte er es in ihren Bauch. Mimi setzte sich zur Wehr, sie nahm all ihre Kraft zusammen und boxte mit ihren Ellenbogen nach hinten, sodass sie seinen Bauch traf, augenblicklich ließ er den Griff um seine Freundin lockerer, sie nutzte die Gunst der Stunde um sich aus seinem Armen zu befreien, nahm sich das zweite Kissen, dass auf ihrem Bett lag und drückte es ihm auf der Stelle ins Gesicht. „Du Biest“ jammerte der Braunhaarige trotzig. „Wie du mir, so ich dir.“„Du willst mir also die Stirn bieten?“ entgegnete der Braunhaarige amüsiert. „Da kannst du einen drauf lassen“ und fix schlug sie ihm das Kissen erneut ins Gesicht, er ließ das selbstverständlich nicht auf sich sitzen. Er warf mit seinem Kissen und traf sie an ihrer Hüfte und zerrte die 18-Jährige auf ihr Bett. Keuchend versuchte sie sich unter ihm zu befreien, doch Tai war viel stärker, er begann seine Freundin überall am Oberkörper zu kitzeln. Mimi stießen Lachtränen in die Augen und sie windete sich unter ihm zusammen „Tai, bitte hör auf“ quiekte sie flehend und strampelte mit ihren Füßen. „Sag: hör auf du unwiderstehlicher, atemberaubender, verdammt gutaussehender Mann.“ Selbstgefällig blickte er sie an „Was du spinnst wohl?“ lachte sie erneut, versuchte aber gleichzeitig ihm einen bösen Blick zu schenken. „Gut, du hasst es nicht anders gewollt.“ Tai griff nach ihren Füßen und kitzelte sie nun da drunter. Die Brünette bekam kaum mehr Luft „Tai bitte!“ „Wie heißt der Zaubersatz?“ Herausfordernd sah er sie an. „Oh Man, hör auf, du unwiderstehlicher, atemberaubender, verdammt gutaussehender Mann.“ Er ließ hoch amüsiert von ihr ab. „Aber aber du bist doch auch gar nicht so übel“ und blickte in ihr wütendes Gesicht „Du...“ Er ließ sie jedoch gar nicht weiter zu Wort kommen und küsste sie bereits auf ihren Mund und saugte sich an ihren Lippen fest. Er zwinkerte und Mimi konnte nicht anders, als ihren Oberkörper zu heben, die letzte Distanz zwischen ihnen zu durchbrechen und ihn zurück zu küssen. Nur kurz darauf lag die Brünette wieder auf dem Rücken und Tai war über sie gebeugt und begann, ihren Hals zu küssen. Wie schaffte er es nur immer wieder. Sie von einem in den anderen Moment, von einem aufgestachelten Tiger in ein schnurrende Kätzchen zu verwandeln? „Warum so ein trauriges Lied?“ blickte Tai ihr wieder fest in die Augen. „Ach es ist wie immer das Gleiche, der derzeitige Zustand ist nicht zu ertragen und irgendwie wird es immer schlimmer. Ich kann es nicht mehr hören, ich kann meine Oma nicht so sehen. Meine Eltern nicht streiten hören“ murmelte die Brünette mit erstickter Stimme. Der junge Mann überlegte er wollte Mimi nicht weiter traurig sehen, so griff er nach ihren Händen und zog sie hoch. Mimi verzog fragend das Gesicht, als Tai sie langsam in den Flur bugsierte. „Na los, zieh deine Schuhe an“ forderte er sanft aber mit Nachdruck. „Was? Aber wo gehen wir denn hin?“ „Das wirst du dann schon sehen“ spitzbübisch grinste er sie an und gemeinsam verließen sie die Wohnung. Sie erreichten den Stadtteil Ginza und als die Beiden, die U-Bahn verließen, erblickte Mimi auch schon das hellerleuchtete Riesenrad „Ein Vergnügungspark?“ Tai lächelte sanft und nickte. Es war brechend voll, aber es störte beide nicht wirklich. Fest hielt Tai die Hand von seiner Freundin. Mimi war sprachlos. Sie war ewig nicht mehr auf einem Vergnügungspark gewesen. Als Kind war sie oft mit ihren Eltern auf solchen Parks gewesen. Es gab so viel zu sehen, so viele Stände, an denen man Sachen kaufen konnte. Ein Marktschreier löste den anderen ab, ein Fahrgeschäft das andere. Die meisten Fahrgeschäfte waren Kinderkarussells, doch schon bald hatte Tai eine Achterbahn mit mehreren Loopings gefunden, mit der er unbedingt fahren wollte. Mimi war skeptisch und befangen, hatte noch nie in einer Achterbahn mit Loopings gesessen. „Komm schon Prinzessin, dass wird lustig“ setzte er überzeugt an und zahlte für beide das Fahrticket. „Tai das ist aber ganz schön hoch und die überschlägt sich sogar mehrmals.“ Ängstlich sah Mimi zu ihrem Freund rauf. „Ach du merkst das kaum und eh du dich versiehst, ist die Fahrt auch schon wieder vorbei“ erklärte der Braunhaarige seine Freundin aufmunternd an und lotste sie immer näher Richtung der Wagons. Mimi spürte schon den Fahrtwind, obwohl die Beiden noch nicht an der Reihe waren und ihr Magen drehte sich herum. „Tai ich glaube, ich kann das nicht.“ Verkrampft hielt sie sich an Tais Händen fest, der jedoch hinter Mimi stand und sie immer weiter nach vorne schob. „Doch du kannst das Mimi, du hast schon ganz andere Dinge gemeistert.“ „Die nächsten bitte“ sprach auf einmal ein Angestellter. Schneller als ihr lieb war, waren sie an der Reihe. Tai stiegt zuerst ein und hielt seiner Freundin die Hand entgegen. „Na komm Prinzessin, wir machen das zusammen.“ Mimi lächelte schwach, irgendetwas beruhigte sie an diesem Satz und sie vertraute ihm, sie ergriff seine Hand, vorsichtig steig sie in den Wagon ein, setzte sich neben Tai und die Schulterbügel umschlossen sie automatisch. Mimi spannte ihren gesamten Körper an. Tai bemerkte ihre Unsicherheit und umgriff ihre Hand. Langsam fuhr der Wagon los und fuhr höher und höher. Mimi war kreidebleich, still und hielt ihre Augen fest verschlossen. Tai beobachtete seine Freundin amüsiert und musste sich ein grinsen verkneifen. Der Wagon erreichte nun den höchsten Punkt und blieb stehen, als sie schließlich ganz oben waren sagte er „Prinzessin mach deine Augen auf, du verpasst ja alles.“ Misstrauisch öffnete die Brünette ihre Augen und sie sah nichts außer einen tiefen Abgrund und im gleichen Augenblick setzte der Wagon sich mit einem Affenzahn in Bewegung. Die junge Frau schrie ihre gesamte Angst aus ihrem Halse und zerdrückte förmlich die Hand von Tai, doch noch bevor sie in den ersten Looping gezogen wurden, lachte sie schon laut los und quiekte vergnügt auf. Tai brüllte ebenfalls laut auf, genoss den Adrenalinkick und fühlte sich großartig. Noch ehe sie sich versah kamen sie wieder zum stehen und die Fahrt war zu Ende. Noch immer musste die Brünette lachen, als die Beiden die Achterbahn verließen. „Siehst du, ich sagte doch es ist gar nicht so schlimm.“ Es war an der dritten Schießbude, an der Tais Augen zu funkeln anfingen. „Soll ich dir etwas schießen?“ Er grinste verschmitzt „Den kleinen Teddybären da?“ Mimi blickte auf den Bären, doch dann sah sie einen Frosch „Nein ich möchte lieber diesen lustigen Frosch.“ Tai sah sie fragend an „Na ja wenn ich ihn küsse, wird aus ihm vielleicht ein Prinz“ antwortete sie kokett und zwinkerte ihm zu. Der Braunhaarige lachte „Na nicht, dass dieser sich dann in einen Albtraum verwandelt und du dann selbst zum Frosch wirst“ setzt er selbstgerecht an. Mimi lächelte und beobachtete ihn, wie er das Geld übergab für verhältnismäßig viel Schuss, die Waffe bekam und begann zu schießen. Sie sah sofort, dass das hier nichts wurde. Belustigt sah sie zu, wie die meisten der Schüsse daneben gingen. Mimi liebte es, wie Tai immer Sachen vollkommen überzeugt begann, ob er es nun konnte oder nicht. Das Schöne war, dass Tai auch nicht enttäuscht war, wenn er es nicht konnte, er tat es trotzdem gerne. „Tut mir Leid Prinzessin, wird wohl nichts aus deinem Prinzen“ sagte er mit einem Schulterzucken und wollte sich gespielt enttäuscht von der Bude abwenden. „Warte mal, ich werde mal mein Glück versuchen.“ Die Brünette holte selbst Geld heraus und verlangte von dem Schießbudenbetreiber ebenso viele Schuss wie Tai. Dieser sah seine Freundin verwundert und fast aufgeregt an und sah dann gespannt zu, wie Mimi die Waffe nahm, sie vernünftig griff, sich konzentrierte und ihre Schüsse abgab. Mühelos kam Mimi knapp über die Anzahl von Treffern, die für den Frosch gebraucht wurden, nahm ihn und übergab ihn Tai. „Tja manchmal muss die Prinzessin die Sache selber in die Hand nehmen um ihren Traumprinzen zu finden“ erwiderte die Brünette kess. Mit großen staunenden Augen nahm Tai ihn entgegen, bevor er wieder bewundernd Mimi in die Augen sah. Sie gingen einen Schritt bei Seite, damit andere an die Schießbude treten konnten und dann lehnte Tai sich vor und küsste sie sanft. „Dann kriegst du den kleinen Frosch. Immer wenn du ihn siehst, kannst du dann daran denken, wie viel besser und großartiger du bist als ich. Woher kannst du schießen? Oder ist das einfach eines deiner zahlreichen Talente und du hast es bisher noch nie gemacht?“ Die Brünette öffnete die Augen und blickte in Tais, die ihn voller Bewunderung ansahen. Es war ihr unangenehm, dass ein wundervoller Mann wie Tai, der so viel konnte und wusste, sie auf eine Weise ansah, als wäre sie das Beste auf dieser ganzen Welt. „Mein Dad hat es mir beigebracht“ antwortete die 18-Jährige ehrlich „Früher als ich noch jünger war, waren meine Eltern und ich sehr oft auf solchen Vergnügungsparks. Mein Dad hat meiner Mom und mir damals immer wieder etwas geschossen und hat es mir dann beigebracht. Ich hab meiner Mom dann auch etwas geschossen. Es ist gar nicht so schwer, wenn man sich nicht so anstellt, wie du es tust.“ Mimi lächelte ungezwungen. Tai beugte sich vor und küsste sie erneut. „Du bist wirklich immer wieder für eine Überraschung gut.“ Als die Beiden die Bude verließen, blieben sie abrupt stehen, um nach einem kleinen Mädchen zu schauen, dass herzzerreißend weinte, nachdem sie ihr Eis verloren hatte. Ihre Mutter bemühte sich verzweifelnd ihre Tochter zu beruhigen, doch es gelang ihr nicht. Tai sah kurz den Frosch und dann Mimi an „Macht es dir was aus?“ Die 18-Jährige schüttelte den Kopf „Nein gar nicht, gute Idee.“ Mit Blicken bat Tai die Mutter um Erlaubnis, hockte sich dann auf Augenhöhe des kleinen Mädchen hin und reichte ihr das grüne Stofftier. Sofort schloss das kleine Mädchen es in ihre Arme und hörte auf zu weinen. Mit einem schüchternen kichern bedankte sie sich und Tai wuschelte ihr durchs Haar. Sie verabschiedeten sich und Tai wand sich wieder an seine Freundin. „Soll ich mein Glück noch einmal versuchen?“ Mimi überlegte kurz, doch eines wurde ihr gleich klar, kein Stofftier dieser Welt konnte es mit dem zauberhaften Moment aufnehmen, der sich gerade in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte. „Nein ich brauche keinen verwandelten Frosch, denn ich habe meinen Prinzen schon längst gefunden.“ Sie lächelten sich gegenseitig an und küssten sich erneut. Er fuhr mir seinen Fingern zwischen ihre und sie ließen sich von der Menge mit ziehen. Sie blieben an mehreren Süßigkeitenständen stehen. Mimi suchte lediglich eine Kleinigkeit für ihre Großmutter aus und noch während sie dabei war, kaufte Tai sich gebrannte Mandeln. Als sie wieder in der Mitte des Standes mit ihren Errungenschaften zusammentrafen, nahm Tai ohne zu zögern, das Lebkuchenherz, dass er gekauft hatte und legte es um Mimis Hals. Die Brünette sah verwundert an sich hinab und las: `Prinzessin, du bist alles für mich` Mimi sah wieder hinauf in Tais Augen und er lächelte sie liebevoll an. „Ich wollte dir nur noch sagen, dass ich nicht schießen können muss Mimi. Ich habe den Hauptgewinn mit dir.“ Verliebt sah sie ihn an, sie stellte sich auf ihre Zehenspitze und küsste ihn und stahl ihm dabei eine Mandel aus seinem Mund, die er einen Augenblick vorher in den Mund gesteckt hatte. Er blickte sie an „Ey du Dieb, da reicht man dir einen Finger und schon greifst du nach der ganzen Hand“ mahnte er sie grinsend. Die junge Frau nahm dies wörtlich und zog Tai mit sich. Sie ließen ein paar Attraktionen aus und schnurstracks lief Mimi Richtung Riesenrand. „Bitte, bitte lass und da drauf“ flehend sah Mimi zu ihrem Freund. Der Braunhaarige grinste, war ja klar, dass sie mit diesem Ding fahren möchte. Aber er wollte sie schließlich aufmuntern und so nickte er mit dem Kopf. Tai bezahlte das Riesenrad und noch bevor er die Dame an der Kasse begrüßte, wandte er sich an Mimi „Geh schon mal weiter. Ich komme gleich nach.“ Der 19-Jährige kam ihr nach kurzer Zeit hinterher. „Was hast du denn noch so lange gemacht?“ forschte Mimi nach. Tai zuckte mit den Schultern „Nichts. Bezahlt. Aber die war echt mega langsam.“ Sie stiegen in die runde Gondel und setzten sich genau nebeneinander, die Händen eng ineinander verschlungen. Mimi bekam ein mulmiges Gefühl. Das Riesenrad fühlte sich nicht so stabil an, die Gondel ließ sich drehen und wackelte, sobald man sich etwas bewegte, und es ging einfach viel zu hoch. Doch mit Tai an ihrer Seite wagte sie es hinunter zu sehen, die Aussicht zu genießen und sie fühlten sich gut. Sie saßen und schauten eine ganze Zeit lang still über den Park, und es war atemberaubend, als es auf halber Höhe hielt. Die Dunkelheit um sie, die Lichter am Himmel und am Boden, die warme Sommernachtluft um sie. Tais Nähe zu spüren, seinen Geruch wahrzunehmen, seinen Atem so nah an ihren Nacken zu spüren „Hätten wir nur ganz oben gehalten… Dann wäre es perfekt“ murmelte Mimi lächelnd, mehr zu sich selbst. Doch Tai erwiderte sofort „Warum musst du das sagen?“ Verwundert sah die Brünette ihn an, verstand nicht, was los war. Es war alles so romantisch, wieso klang Tai auf einmal so enttäuscht? „Ich wollte doch, dass wir ganz oben halten. Ich wollte der Kassiererin Geld geben, damit sie dafür sorgt, dass wir oben halten. Aber diese dumme Frau…“ „Es ist schon okay Tai. Es ist perfekt.“ fiel sie ihm ins Wort. Tai blickte aus dem Fenster der Gondel und sah über sie hinweg. „Nein, du hast gerade noch gesagt, dass es erst perfekt wäre, wenn wir ganz oben wären.“ „Ich habe mich geirrt. Das soll auch mal passieren“ entgegnete Mimi und zwinkerte ihm zu. Ihre Lippen näherten sich. „Du bist hier und deswegen ist es perfekt.“ Die Brünette nahm Tais Gesicht in ihre Hände und zwang ihn so sie anzusehen „Du bist so wundervoll und ich danke dir für diesen wunderschönen Abend.“ Jetzt sah Tai sie wieder so an, als hätte Mimi etwas besonders tolles gemacht, dabei hatte Tai doch alles für sie wundervoll machen wollen. Sowie er sie immer wieder aufs neueste überraschte, sei es mit seinen Briefen, den Rosen, die Schnitzeljagd die er veranstaltete, wie er immer für sie da war, sie zum lachen brachte und auch heute hatte er sie hierhin geführt um sie von ihrer Trauer abzulenken. Sie wusste nicht, wie sie Tai jemals das zurückgeben könnte, was er ihr jeden Tag aufs neue gab. „Und nur das du es weißt: Du bist auch alles für mich, mein Märchenprinz“ erwiderte die Brünette schüchtern und sanft trafen sich ihre Lippen, als die Gondel sich erneut weiterdrehte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)