Love is a Battlefield von KisakixSephiroth ================================================================================ Kapitel 25: Ungewollte Siege ---------------------------- Ich habe nun noch mehr Angst als zuvor, denn dieser Raum hat in der Mitte ein riesiges Loch aus welchem unheimliche Geräusche kommen. Wie ich näher herangehe, sehe ich mit einem Mal irgendwelche Kreaturen, die wie Duel Monster aussehen. Vor mir erscheint nun ein Schwert und ich greife es. Erneut ruft Seto panisch meinen Namen, doch ich kann nicht einmal zu ihm sehen, geschweige denn mich selbstständig fortbewegen. Es ist, als wäre mein Körper in Zement gefangen. Gozaburo gibt nun ein Zeichen und die Kreaturen greifen mich an. Ohne wirklich zu wissen, wie ich es mache, erschlage ich ein Monster nach dem Anderen. Es ist nicht wie in der realen Welt, dass sie verschwinden, nachdem ich sie erledigt habe, nein ihre Körper oder viel mehr, dass was von ihnen übrig ist, fallen einfach herab. Nach einer Weile habe ich alle erlegt, doch nun öffnet sich wieder eine Tür und dieses Mal kommen Menschen hinein. Gozaburo sagt, dass sie alle nur virtuell sind, ich aber dass, was nun kommen wird, auch in der echten Welt mit realen Menschen machen soll. Allein der Gedanke daran, dass ich Menschen umbringen soll verstört mich noch mehr als die Waffen und die Monster gegen welche ich zuvor kämpfen musste. Ich will es nicht und doch weiß ich tief im Inneren, dass ich keine Wahl habe. Einige der der Männer wurden absichtlich so programmiert, dass sie wie Seto aussehen und es zerreißt mich mit jedem Mal, wenn ich einen von ihnen den Arm oder sogar den Kopf abgeschlagen habe. Einer von Gozaburo’s Leuten kontrolliert mich so, als ob ich der Charakter eines kranken Spiels wäre und er der Spieler, welcher über Leben und Tod entscheidet. Die Angreifer bewegen sich nicht nur, sondern sie schreien, fluchen und flehen sogar. Vielleicht ist es feige, doch im Moment wünsche ich mir, dass ich mein Bewusstsein verlieren könnte. Andererseits weiß ich nicht, was diese Wahnsinnigen dann mit dem echten Seto machen würden. Sicherlich haben sie auch etwas mit ihm vor und ich habe die böse Vermutung, dass auch ich wieder ein Teil dieses Experimentes sein werde. Vor mir liegt nun der letzte Mann, welcher exakt wie Seto aussieht. Er keucht schwer verwundet und bittet um Erlösung, doch mein Schicksal, wie ich es nun nenne, ist es, ihn langsam zu erwürgen. Irgendwie schaffe ich es, wenigstens meine Fingernägel in seinen Hals zu bohren um sein Leiden wenigstens ein wenig zu verkürzen. Nun schließt er seine Augen und lächelt, bevor sein Kopf zur Seite fällt. Ich weiß, dass es alles keine echten Menschen waren und dennoch habe ich mit jedem einzelnen mitgefühlt und mit um Gnade gefleht. Gozaburo denkt wahrscheinlich, dass er Gott ist, da er über meinen Körper bestimmen kann, doch er ist kein Gott. Er ist der Teufel in Person. Ich weiß nicht, wie ich dieses verabscheuungswürdige Individuum anders bezeichnen könnte. Tier? Monster? Bestie? Selbst Teufel ist noch zu Human für diese Kreatur. Jedes dieser virtuellen Wesen, ja sogar die virtuellen Monster waren menschlicher, als er es jemals sein wird. Für ihn ist es doch egal, ob es ein Tier, ein Mensch oder eine virtuelle Kreatur ist, welche getötet wird. Er will jeden umbringen, der nicht seine perfiden Gedanken teilt oder sich kontrollieren lässt. Ich weiß zwar im Moment noch nicht, wie ich ihn aufhalten kann, doch ich bin fest entschlossen, es zu tun. Wenn es sein muss, werde ich dafür auch mein eigenes Leben geben. Er denkt vielleicht, dass ich schwach bin, doch solange Menschen den Willen zum Kämpfen und die Hoffnung auf den Sieg in sich tragen, sind sie nicht schwach. Ich weiß, dass Seto genauso denkt. Er sagte, dass er ihn bereits mehrmals besiegt hat und ich bin mir sicher, dass er es auch dieses Mal schaffen wird. Wir werden nun wieder in einen Raum gesperrt und ich höre ein Klicken, nachdem einer von Gozaburo’s Leuten die Tür verschlossen hat. Nun kann ich mich wieder bewegen. Ich sehe zu Seto und breche in Tränen aus. Er nimmt mich nun in die Arme und hält mich fest an sich. Immer wieder schreie ich, dass ich ein abscheuliches Biest sei, doch Seto sagt, dass nur sein Stiefvater ein solches Biest ist und ich nichts dafür kann. Ich zittere am ganzen Körper und kralle mich an Seto’s Kleidung. Immer wieder schreie ich meine seelischen und körperlichen Schmerzen heraus, doch Seto lässt mich nicht los. Seine Nähe beruhigt mich und nach einer Weile schlafe ich in seinen Armen ein. Anfangs habe ich immer wieder Alpträume, doch sobald Seto mich wieder berührt, verschwinden sie und ich kann mich zu einer besseren Zukunft träumen. Ich höre, wie Seto leise sagt, dass er Gozaburo um jeden Preis aufhalten wird und ich habe Angst, dass er sich wegen mir in Gefahr begibt. Seto soll nicht das durchmachen müssen, was ich durchmachen musste. Ich weiß, dass er viel stärker ist als ich, aber Gozaburo hat ihn bereits viel mehr angetan als mir. Sein Stiefvater hatte mir nur meinen Körper genommen, doch ihm hatte er die Kindheit gestohlen. Es vergehen Stunden und ich habe noch immer Tränen auf meinem Gesicht. Mein Kopf ruht auf Seto’s Brustkorb und das Schlagen seines Herzens gibt mir Hoffnung. Wir sind beide wie wilde Raubkatzen, denen man die Freiheit genommen hat und welche zu Zirkustieren umfunktioniert werden sollen. Wir werden nicht aufgeben, für die Freiheit zu kämpfen, bis wir entweder frei oder tot sind. Nun geht mit einem lauten Geräusch die Tür wieder auf und ich verstecke mich ängstlich in Seto’s Armen. Zwei Männer kommen nun rein und trennen mich und Seto. Der eine Mann wirft mich in eine Ecke des Raumes und bringt dann Seto zusammen mit dem anderen nach draußen. Ich schreie nun nach Seto, doch keiner von uns kann etwas tun. Es sind keine normalen Menschen, sondern programmierte Wesen, welche viel stärker sind. Mein Schreien geht nun in ein Weinen über. Ich habe große Angst um Seto, denn ich weiß nicht, was diese Irren ihm nun antun werden. Labor: Seto wehrt sich, doch nun wird er zu einem OP-Tisch gebracht und Gozaburo kommt triumphierend zu ihm. Er sagt ihm, dass er ihn ohne Betäubung operieren wird, falls er sich weiterhin wehren würde. Auch, wenn Seto es hasst, bleibt ihm nichts Anderes übrig, als dieses Mal ruhig zu bleiben. In ihm ist jedoch eine Wut, welche nicht zu drosseln ist und am liebsten würde er Gozaburo zusammen mit dieser Hölle zerstören, doch er will mich nicht in Gefahr bringen. Einer der anwesenden Ärzte gibt Seto nun eine Beatmungsmaske und eine Spritze und wartet, bis Seto eingeschlafen ist. Nun öffnet er Seto’s Brustkorb und implantiert ihm ein kleines Gerät. Anschließend operiert er Seto’s Augen. Er setzt ihm einen winzigen Sensor auf die Pupille mit welchem er Seto’s Augenbewegungen steuern und aufzeichnen kann. Nun öffnet ein anderer Arzt Seto’s Arme und Beine und implantiert ihm einen komplexen Mechanismus, mit welchem auch die Bewegungen seiner Gelenke steuern kann. Sie verändern noch einiges mehr an ihm und nachdem sie fertig geworden sind und Seto noch immer schläft, testen sie es. Einer der Anwesenden bewegt seine Hände wie es ein Marionettenspieler tut und Seto hebt seinen linken Arm und winkelt dann sein rechtes Bein an. Gozaburo ist beeindruckt und sagt, dass er ihn schon morgen richtig testen wird. Nun kommt Seto langsam zu sich. Er kann im Moment nichts sehen und hat überall Schmerzen, doch der „Marionettenspieler“ bringt Seto nun dazu, wieder in den Raum zu gehen, in welchem ich noch immer vollkommen verzweifelt bin. „Erholungsraum“: Ich sehe nun traurig zu Seto und weiß, dass sie ihm dasselbe wie mir angetan haben. Seto ist nackt und so kann ich jeder seiner alten und neuen Narben sehen Seine Augen und Narben sind noch blutig und doch wird er gezwungen, seine Augen geöffnet zu lassen. Ich bin geschockt und bekomme kein Wort über meine Lippen. Die Tür schließt sich nun und Seto fällt nach vorne. Ich kann ihn aber noch auffangen, sodass er nicht auf dem Boden ankommt. Erneut breche ich in Tränen aus und halte Seto vorsichtig an mich. Seine Hand tastet vorsichtig nach meinem Gesicht und streichelt über dieses. Mein Herz rast und ich weiß genau, dass er nun genauso wie ich kontrolliert werden kann. Nun nehme ich Seto’s Hand und küsse seine Finger. „Wir schaffen das, Seto. Wir müssen es einfach schaffen.“ Er nickt und streichelt über meine Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)