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Entführt von einem Youkai

Du Version Sess & Amaya OC
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Was soll ich sagen. Viel Spaß mit dem neuen Kapi. Komplett anzeigen

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Heimtückischer Plan

Kleiner Hinweis: Diese Geschichte wird kürzere Kapitel beinhalten. 650 pro Kapitel.
 

Ab Kapitel 64 gibt es zwei /drei mal Verlinkungsfehler zum nächsten. Aber nichts wurde gelöscht, alle 85( auf animexx hier 87) Kapis sind vorhanden. Lest daher lieber über die Kapitelübersicht!
 

Entführt von einem Youkai
 


 

Fortsetzung von Inspiriert von einem Youkai
 

Kapitel 1 - Heimtückischer Plan
 

Der idyllische Ort liegt verlassen da, kein menschliches Wesen verpestet ihn mit seinem Gestank und deshalb genießt der Youkai entspannt sein Bad. Er schwimmt einige Runden in dem kleinen See und setzt sich dann in Ufernähe auf einen Stein, sonnt seinen makellosen Körper. Als Dämon mit übernatürlichen Selbstheilungskräften bleibt von einer abgeheilten Wunde nicht einmal eine Narbe zurück. Viele Menschen beneiden die Dämonen darum und um ihre lange Lebensdauer. Trotzdem sehen sie eine große Gefahr in dieser Rasse. In ihnen schlummert ein böser Geist.

'Wie recht die Mönche und Priesterinnen doch haben', denkt der Youkai gerade.
 

Sesshomaru, der Lord der westlichen Ländereien lässt einen kurzen Augenblick lang einen seiner Reißzähne aufblitzen. Er selbst verfügt über große Selbstbeherrschung und benimmt sich daher selten wie eines dieser von den Menschen gefürchteten Monster. Trotzdem bringt er ständig welche zur Strecke, darunter lästige niedere Dämonen, die ihre Kräfte an ihm messen wollen oder erbärmlicher menschlicher Abschaum, der ihm in die Quere kommt.

Für diese Probleme benötigt er sein Schwert, seine Giftklaue oder die Lichtpeitsche. Waffen, die ein Teil seines Wesens sind. Damit kann er umgehen. Für sein anderes Problem sucht er immer noch vergebens eine Lösung. Er ballt seine Klauenhand zusammen, stößt ein leichtes Knurren aus. Wenn jemand es schafft, seine Selbstbeherrschung an seine Grenzen zu bringen, dann seine eigene Mutter. Neulich setzte sie sich in den Kopf ihren rastlosen Sohn zu vermählen um ihn endlich in der Burg einsperren zu können, damit er seinen Verpflichtungen als Herrscher nachkommt.
 

Bei diesen Gedanken schnaubt der Youkai abschätzig, ruft in Gedanken das Bild der neuen Fürstin ab. Seine zukünftige Gefährtin weist nicht nur einen makellosen Stammbaum vor, ihre Familie ist angesehen und bildet ein starkes Geschlecht. Eigenschaften die Sesshomaru schätzte, wenn es ihn nach einer Fürstin gelüstete. Das tat es nicht. Vielmehr schweifen seine Gedanken ununterbrochen zu einem bestimmten Wesen.

"Amaya", flüstert er den Namen der betreffenden Person halblaut.

Seit ihrer Begegnung geht sie ihm nicht mehr aus dem Sinn. Er hegt den Wunsch sie wiederzusehen und fragt sich oft, wohin sie geflüchtet sein mochte. Gibt es irgendwann einen Weg zurück oder nicht?

Dann denkt er an ihre Fähigkeit, Worte auf Papier zu zaubern. Kann er damit den Spieß umdrehen und sie herbeischreiben?

Bevor er sich entschließt diese Möglichkeit auszuprobieren, will er Gewissheit auf andere Weise finden. Dazu nimmt er sich vor, sich noch am selben Tag nach Musashi zu begeben, um die Gefährtin seines Bruders zu verhören. An ihr sah er vor einigen Jahren die gleiche Kleidung. Kennt Kagome Amaya? Möglicherweise stammen sie aus demselben Ort?
 

Bereits unweit von dem See entfernt endet die geplante Reise des westlichen Fürsten, noch am gleichen Tag. Eine wohlbekannte Stimme ertönt aus einem kleinen Tal unweit seiner Position und sofort beschließt er, die Hintergründe zu durchleuchten. Handelt es sich nur um eine zufällige Ähnlichkeit oder begegnet er tatsächlich der Schriftstellerin.

Da sich die Dunkelheit langsam herabsenkt, sammelt die Fremde Holz, schichtet es zu einem kleinen Stapel auf und zündet es nun an. Im Schein der Flammen erkennt der silberweißhaarige Hundedämon die Autorin, bleibt aber weiterhin verborgen.

Er beobachtet sie und denkt nach. Ihr tun stört ihn, ihre Lügen bringen ihn auf. Ihr erneutes Erscheinen in seiner Welt räumt ihm jedoch die Möglichkeit ein, die lästigen Unwahrheiten aus der Welt zu schaffen. Damit lächelt er überlegen und schreitet zur Tat. Sesshomaru verlässt sein Versteck, schleicht sich an die Autorin heran, hebt seine giftige Klaue. Bevor er zuschlägt, sagt er mit spöttischem Unterton: "Soviel Sehnsucht nach mir Amaya? Ich bin gerührt. Du hättest nicht zurückkommen sollen, denn nun gehörst du mir."
 

Kapitel 2 - Gefangen

Gefangen

Kapitel 2 - Gefangen
 

Nach deinem ersten Erlebnis hast du lange gezögert wieder die Welt deiner Träume zu besuchen. Doch dann siegt deine Abenteuerlust. So streifst du nun seit einigen Wochen in der Gegend umher, holst dir Inspiration für den neuen Roman, den du schreiben willst.

Diesmal beschließt du Sesshomaru zu ignorieren und nimmst zwei Charaktere, die in der Serie vorkommen. Immerhin sind inzwischen einige Jahre vergangen, Rin und Kohaku schon längst erwachsen und im entsprechenden Alter eine Verbindung einzugehen.

Natürlich hast du vorgesorgt, dich genauer erkundigt, wo sich der westliche Lord derzeit befindet. Mit diesem Wissen wanderst du nach Süden, um bei einem Tempel zu recherchieren. Ein hier aufbewahrter Gegenstand wird in deiner FF nämlich gestohlen werden und per Zufall dem jungen Dämonenjäger in die Hände fallen. In diesem Zusammenhang wird Rin mit in sein Abenteuer gerissen und sie beide entdecken ihre Gefühle zueinander. Um diese Idee umzusetzen, möchtest du jedoch noch mehr Hintergrundinformationen, besonders über die Umgebung.
 

Deshalb rechnest du nicht mit Sesshomaru. Nachdem seine Mutter eine Verbindung mit einem südlichen Clan arrangierte, begibt er sich auf die Reise um einen Blick auf seine zukünftige Gemahlin zu werfen und ihre Tauglichkeit zu prüfen. Zwar beanstandet er ihren Charakter, willigt aber notgedrungen in die Vermählung ein. Während die braunhaarige Dämonin mit ausreichender Eskorte zum westlichen Anwesen geleitet wird, wandert der Fürst umher. Allein der Gedanke sein restliches Leben mit diesem arroganten Wesen verbringen zu müssen lässt ihn seine Selbstbeherrschung vergessen. Der einzige Grund, weshalb er darauf eingeht, ist ein zukünftiger Erbe. Längst hat er beschlossen, nach dessen Zeugung eigene Wege zu beschreiten.
 

Wie nah der Hundedämon in diesem Moment ist, ahnst du nicht. Du bereitest ein Nachtlager vor, fachst das Feuer an und grübelst über den Anfang deiner Geschichte, schreibst sie teilweise nieder. Plötzlich hörst du eine Stimme, sie verursacht dir Gänsehaut und lässt dich zu dem Katana greifen. Während du hochspringst, schlägst du sofort blind zu.

Deine Hand wird abgefangen, du blickst in ein bekanntes Gesicht und spürst nur noch, wie etwas dich sticht. Der Schmerz durchströmt deinen Körper, lähmt ihn und geleitet dich in eine Ohnmacht. Deswegen merkst du nicht, wie dein Körper hochgehoben und befördert wird.
 

Wie lange du bewusstlos daliegst, kannst du nicht abschätzen. Langsam wachst du auf, nimmst die Geräusche der Umgebung wahr und spürst etwas Warmes auf dem Körper. Unsichtbare Sonnenstrahlen scheinen zum Fenster herein, streifen die Haut und verursachen das angenehme Gefühl darauf. Es riecht nach frischer Luft, den Hauch von Blumen und draußen zwitschern Vögel in den nahen Bäumen. Weit entfernt, sehr leise, erklingen Stimmen, Befehle erschallen oder werden entgegen genommen. Dann der weiche Untergrund, seidene, kühle Laken und helles Licht, was durch deine Lider dringt, weckt deine Skepsis. Mühsam öffnest du deine Augen und siehst dich um.

Ein großer Raum, vornehm eingerichtet wie in einem fürstlichen Anwesen. Männliche Kleidung liegt auf einer nahen Truhe und Waffen hängen an der Wand. Das alles ist dir nicht bekannt. Daraufhin setzt du dich mit einem Ruck auf, stöhnst ihm nächsten Augenblick und legst dich freiwillig wieder nieder. Deine Verfassung ist nicht sonderlich gut. Mattigkeit, etwas Schwindel und eine schmerzende Stelle am Hals irritieren dich.

Vor deiner Nase taucht im nächsten Moment ein hölzernes Gefäß auf: "Hier, trink! Der Sud neutralisiert mein Gift in deinem Blut."
 

"Sesshomaru", entfährt es deinen Mund und deine Augen weiten sich vor Schreck. Die Erinnerungen kommen zurück, jedes einzelne Detail. Die Lichtung, das Feuer und sein auftauchen, dann die Schmerzen und der Blackout. Du ringst noch um Worte, öffnest den Mund ohne etwas zusagen.

"Du bist meine Gefangene und wirst dich an meine Anweisungen halten!", befiehlt der Dämon einfach.
 

Kapitel 3 - Schreiben oder ...

Schreiben oder ...

Kapitel 3 - Schreiben oder ...

Immer noch findest du keine Worte, bist entsetzt. Es sollte gleich noch schlimmer kommen. In diesem Moment fällt dein Blick auf deine Kleidung, welche neben dem Futon auf einer kleinen Ablage liegt. Allein der Gedanke ist schrecklich, dennoch hauchst du: "Ich bin doch nicht etwa nackt?"
 

Eine Antwort erspart sich der westliche Herrscher, sieht nur schweigend von seinem Platz am offenen Fenster herüber. Dann steht er auf, tritt näher und lässt sich auf der Kante des Lagers nieder. Er wirft den Block, in dem er offenbar bis jetzt las, auf die Decke.

"Diesmal scheint dir die Geschichte zu gefallen?", willst du neugierig wissen, um dich selbst abzulenken. Immerhin ist der bereits fertige Text noch in einem Stück und kein Opfer dämonischen Zorns, wie beim letzten Mal. Dann besinnst du dich, denkst an deine derzeitige Situation und lässt zu, wie Angst von dir Besitz ergreift, bis du durch ein Blitzen erneut irritiert wirst. Direkt neben dem Stapel Anziehsachen liegt das Katana.

Während dein Blick unruhig im Raum umherwandert, zu der Waffe gleitet und danach versucht eine Reaktion in dem reglosen Gesicht des Youkai abzulesen, denkst du fieberhaft nach. Es gibt nur eine Lösung und dafür musst du deinen ganzen Mut einsetzen: "Willst du mich erst quälen, bevor du mich umbringst?"

Erst hinterher fällt dir ein, welche Stellung Sesshomaru innehat, das er hier an dem Ort als Herrscher gilt und solche tituliert man dementsprechend.
 

Er hebt seine Augenbraue, korrigiert dich jedoch nicht. Offenbar gesteht er dir das Privileg zu, ihn förmlich anzusprechen. "Vorerst wird dir kein Leid geschehen", verspricht der Lord um dich in Sicherheit zu wiegen.

"Was genau hast du mit mir vor?", fragst du bestimmt. Bis du deine Antwort bekommst, wirst du nicht locker lassen, in der Hoffnung keine voreilige Hinrichtung zu erleben.

Auf deine Frage erfolgt nicht sofort eine Antwort. Goldenen Augen mustern dich, sodass du deiner Nacktheit richtig bewusst wirst und weswegen du nun errötest. Die Decke, welche deinen Körper bedeckt, ist offenbar durchsichtig geworden, denn genauso fühlt es sich an. Dennoch packst du die Zipfel, ziehst sie höher und drapierst sie um den Körper. Deine feuchten Haare, und der Geruch nach frisch gereinigter Haut steigt dir als Nächstes in die Nase. Jetzt erinnerst du dich an ein weiteres Detail. Du rastetest am Ufer eines Baches, dessen Rand schlammig war. Vermutlich bist du in den Dreck gefallen, als die Ohnmacht von dir Besitz ergriff. Scham überkommt dich und die Farbe deines Gesichtes nimmt etliche Nuancen ins Rötliche zu.
 

"Die Sachen waren schmutzig und stanken", erläutert der Fürst, geht jedoch nicht auf dich persönlich ein. Dann deutete er zur Tür: "Im Vorraum warten abwechselnd Tag und Nacht deine beiden persönlichen Dienerinnen. Wenn du Wünsche hast, teile sie ihnen mit. Des Weiteren helfen sie dir beim Ankleiden der Kimonos. Der abgeschirmte Bereich des Gartens direkt vor dem Fenster steht dir offen. Ansonsten ist es dir verboten diese Räume hier zu verlassen!", warnend und sehr eindringlich fügt er noch hinzu: "Das dient deiner Sicherheit."

Du folgst den schlanken Fingern immer in die jeweilige Richtung, versuchst dabei dein Erstaunen zu verbergen. Dennoch hängt deine Frage immer noch in der Luft, worauf du sofort hinweist.

Sesshomaru tippt mit seiner spitzen Klaue auf den Block. "Du wirst die Wahrheit berichten, so wie über Rin und diesen Dämonenjäger."
 

Überrascht schweigst du, denkst nach und es dauert, bis du begreifst. "Rin und Kohaku haben sich tatsächlich ...", willst du wissen und schon erfolgt ein bestätigendes Nicken. Dir liegt eher auf der Zunge zu erzählen, dass es Andeutungen gab, die Kleine gehört zu ihm. Allerdings willst du den Lord nicht zu sehr reizen. Das Mädchen eine Weile neben sich zu dulden war eine Sache aber sie als Gefährtin wählen, wohl eher die Fantasie einer Autorin.

Die Andeutungen des Hundedämons jedoch, darüber willst du Genaueres wissen. "Welche Wahrheit? Ich soll schreiben über dich?"

"Ja, keine Lügen, wie beim letzten Mal", bestätigte der Fürst deine geäußerte Vermutung.

Mit einem Seitenblick auf die Waffe fragst du: "Wenn ich ablehne, lässt du mich gehen?"

Das Objekt, welches du am liebsten in deinen eigenen Händen halten möchtest, wird aufgehoben, am Griff angefasst und durch eine elegante, geübte Bewegung aus seiner Hülle geholt. Die Spitze richtet sich gegen deinen Körper und wie gebannt starrst du den kalten Stahl an.

"Mein Eigentum geht nirgendwohin." Obwohl die Worte ruhig gesprochen werden, zeigen sie die beabsichtigte Wirkung.
 

Kapitel 4 - Ein Anfang ...

Ein Anfang ...

Kapitel 4 - Ein Anfang ...
 

Sofort greifst du zu deinem Block, suchst jedoch vergebens nach einem Stift und da bemerkst du, wie dich der Herr des Anwesens betrachtet. "Ich dachte, wir beginnen sofort."

Weil der Youkai nicht daran denkt, etwas über sich zu erzählen, siehst du ihn verwirrt an. Er begreift dein Vorhaben, steht auf und beschließt: "Beginne morgen früh mit meiner Amme. Jeder, der mich seit meiner Geburt kennt, wird etwas beitragen. Abgeschlossen wird die Geschichte mit meiner bald stattfindenden Vermählung. Danach steht es dir frei, zu gehen."
 

Während Sesshomaru zur Tür geht, denkt er an seine Mutter. Er will zu gern miterleben, welche Begebenheiten ihr Amaya entlocken kann. Allerdings könnte die betreffende Dämonin ein ernsthaftes Problem darstellen.

"Sesshomaru Taishos Memoiren", sagst du indessen halblaut vor dich hin. Weil du seinen Blick immer noch auf deiner Gestalt spürst, erläuterst du schnell: "Memoiren bedeutet soviel wie Lebensgeschichte oder Erinnerungen."

Wortlos verlässt er daraufhin den Raum und du seufzt. Durch die Geschichte über das Juwel der vier Seelen glaubst du ihn zu kennen und doch entblättern sich ständig weitere Seiten an ihm. Oftmals widersprüchlich und doch facettenreich. Du bist neugierig und willst mehr wissen. Gleichzeitig klopft dein Herz in seiner Nähe, was du immer noch deiner Angst zuschreibst. Jetzt fragst du dich, ob er viel Zeit mit dir verbringen wird, schon um den Fortgang deiner Geschichte im Auge zu behalten. Sehnen tust du dich außerdem nach einer Unterhaltung. Seine eigenen Worte interessieren den Autor in dir. Vermutlich musst du darauf verzichten. Immerhin ist der Fürst als schweigsames Wesen bekannt. Unwahrscheinlich, dass er plötzlich redselig wird und stundenlang über sich plaudert. Anderseits stellt die Aufgabe eine große Herausforderung dar und hat ihren Reiz. Auf diesem Weg werden sich bestimmt interessante Dinge offenbaren. Du lächelst aus diesem Grund und legst dich danach zurück in die Kissen.

Ein Klopfen erklingt bald darauf. Du bittest den Besucher herein, der sich als Dienerin entpuppt. Sie bringt Essen, andere Kleidung und später einen Korb mit Schreibmaterialien.

So ausstaffiert beginnst du noch am selben Abend, ohne den Herrn, der westlichen Ländereien erneut zu Gesicht zu bekommen.
 

Am Tag darauf erscheinen die ersten Dämonen, denen du Fragen stellen darfst. Sorgfältig notierst du dir alles, um nichts zu vergessen, grübelst bereits nach, wie daraus eine spannende Geschichte entstehen kann. Bevor das Mittagessen dargereicht wird, stehen die ersten Zeilen auf dem Papier. Viele der Erzählenden schwärmen vom Vater deines Entführers, beschreiben ihn als gerechten Fürsten, was Neugier in dir weckt. Zwar kennst du ein kleines Detail, doch das hier im Schloss gehörte, vervollständigt das Bild. Zu gern würdest du Sesshomaru über sein persönliches Verhältnis zu Inu no Taisho ausfragen, doch der Lord lässt sich nicht sehen.

Erst am Abend betritt er leise den Raum, schleicht sich an dich heran und beobachtet dein Tun. Als er ohne Vorwarnung die Stelle berührt, wo seine Giftklaue dich traf, erschrickst du, schreist auf und lässt den Stift fallen.

"Halt still!", wird dir befohlen und danach drückt der Lord deinen Kopf nach unten, streift die Haare beiseite um deine Verwundung zu untersuchen. Sie ist gerötet und hat sich entzündet. Doch schon bald erfährst du Linderungen, als er eine Salbe aufträgt. Die Berührung fühlt sich gut an, doch es ist schnell vorbei.
 

Wenig später lässt sich Sesshomaru nieder und notiert einige Dinge auf einer mitgebrachten Schriftrolle. Sicherlich hängt es mit seiner Aufgabe als Herrscher zusammen. Seine nächste Frage überrascht dich, weil du glaubst, er ist vertieft in seiner Arbeit. "Wie lautet dein echter Name?"

Nach einem kurzen Zögern nennst du ihn. Offenbar gefällt dem Dämon nicht, was er hört, denn er beschließt: "Du bleibst Amaya, solange du hier bist."

Erst willst du protestieren, doch aus seinem Mund klingt es gut. "Einverstanden."
 

Kapitel 5 - Weiblicher Unmut

Weiblicher Unmut

Kapitel 5 - Weiblicher Unmut
 

Am folgenden Tag bleibt der Lord im Nebenraum, lauscht den Dienern, die vermutlich nichts von seiner Anwesenheit wissen. Gelegentlich betritt er deinen Bereich um die Fortschritte nachzulesen, jedoch bleibt er schweigsam, äußert weder Kritik, noch lobt er. Am Nachmittag erklingt erneut das leichte schabende Geräusch, was der Eingang zu dem Nebenraum verursacht. Diesmal setzt er sich in die Nähe des zweiten Fensters, entfernt den Vorhang, der aus Reisstrohmatten besteht und die Sonne durchflutet den Raum. Angenehme Wärme breitet sich aus und verbannt die kalten Schatten. Das kratzende Geräusch einer Feder ist danach gelegentlich zu hören, was ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert. Der Lord wählt absichtlich deine Gesellschaft, denn die Helligkeit im anderen Gemach ist ebenso ausgezeichnet. Oder dient seine Anwesenheit der Kontrolle?

Plötzlich hörst du auf mit dem Schreiben und siehst zu ihm hinüber, betrachtest ihn lange. Die ruhige zurückhaltende Art, die stolze erhabene Haltung, er wirkt dadurch wie ein edler Fürst. Offenbar ist er sich seiner Stellung immer bewusst, selbst wenn er allein im Gemach weilt.

Nun dreht er sich dir zu, hebt seine Augenbraue, eine fragende Geste, wie du bereits interpretiert hast. Schnell nimmst du deinen Stift und beugst dich wieder über deinen Block.
 

Da klopft es, die Tür wird aufgeschoben und eine Dämonin betritt unaufgefordert den Raum. Ohne ihr jemals begegnet zu sein, erkennst du in ihr Sesshomarus Mutter, obwohl sie vom Aussehen her, mehr wie dessen ältere Schwester wirkt.

Sie wirft dir nur einen kurzen abschätzigen Blick zu und wendet sich direkt an ihren Sohn.

"Du hast einen Menschen hier? Ich wollte es nicht glauben, nachdem ich es von den geschwätzigen Dienern erfuhr. Wie tief bist du gesunken, das du diese, diese ...", sie unterbricht sich, weil sie nicht weiß, wie sie dich, die Fremde nennen soll.

"Amaya hat die Funktion meiner persönlichen Schreiberin inne", antwortet Sesshomaru und damit ist die Sache für ihn abgeschlossen.

Die Mutter des Fürsten hat weitere Einwände: "Lebt sie deshalb hier mit dir, wie eine Gemahlin in deinen persönlichen Räumen?"

"Es dient ihrer Sicherheit", erklärt der Lord der westlichen Ländereien und rügt: "Niemandem ist es erlaubt diese Gemächer ohne mein Einverständnis zu betreten, was eigentlich auch für dich gilt, verehrte Mutter." Den letzten Teil des Satzes betont er dabei besonders und lässt seine dämonische Energie schwach ansteigen. Es genügt jedoch, um euch weibliche Wesen frösteln zu lassen.
 

Die Dämonin, die wie du bereits weißt, Mika heißt, richtet ihren Oberkörper etwas auf und wirft einen strengen Blick zu ihrem einzigen Kind.

"Du verweist deine Mutter des Raumes?" Es war Frage und Feststellung zugleich, dabei zeigt sie nicht, wie verletzt sie dadurch ist. Ebenso wie bei dem Lord schimmert niemals im Beisein von Fremden oder niederen Wesen ihr Empfinden durch.

"Während meiner Abwesenheit gilt es auch für dich. Falls ich hier verweile, darf mich meine verehrte Mutter gern beehren, solange sie vorher darum bittet", erinnert Sesshomaru an die neue kürzlich von ihm getroffene Regelung.

Die silberweißhaarige Dämonin schmälert ihre Augen und sieht dich intensiv an, sodass dir mulmig zumute wird. Währenddessen weiht der Lord mit einigen Worten seine Mutter in deine Aufgabe ein. Letztendlich befürwortet sie das Vorhaben.

Als sie dann geht, beugt sie sich in deine Richtung und riecht etwas länger an dir. Mit einem zufriedenen Lächeln verabschiedet sie sich dann.

"Weshalb hat sie mich angeschnuppert?", willst du wissen, sobald Mika den Raum verlassen hat.

Eine Weile blickt der Fürst noch auf die geschlossene Tür. Er will sich die Antwort ersparen, entscheidet sich dann anders: "Sie hat deinen Geruch geprüft, weil sie sicherstellen wollte, du bist nicht meine Konkubine."

Im ersten Moment schluckst du bei der Offenbarung, dann wirst du rot. Beschämt fragst du: "Denken das alle inzwischen?"

Doch du erhältst diesmal keine Antwort, da Sesshomaru aus dem Raum geht und sofort die Tür hinter sich schließt.
 

Kapitel 6 - Gescheiterte Verführung

Gescheiterte Verführung

Kapitel 6 - Gescheiterte Verführung
 

Nachdenklich schaust du noch lange auf den Punkt, wo du den Lord zum letzten Mal erblicktest. Überall ist es so, dass sich Gerüchte wie ein Lauffeuer verbreiten. Ein fremdes weibliches Wesen im Schlafgemach des Fürsten ist sicherlich ein Grund für diverse Spekulationen. Naheliegend ist dann natürlich die Vermutung, die neue Bewohnerin teilt mit dem Herrn das Lager. Glücklicherweise ist das Schloss voller Hundedämonen, die mithilfe ihrer guten Nasen die Wahrheit erkennen. Der Gedanke erleichtert dich, denn du willst auf keinen Fall zwischen die Fronten des zukünftigen Paares geraten.
 

Wenn du nur in diesem Moment schon gewusst hättest, wie einfallsreich die südliche Prinzessin sein kann.

In diesem Augenblick schmiedet sie nämlich einen Plan. Die braunhaarige Dämonin trägt den Namen Leiko und sitzt in den ihr zugewiesenen Räumen des Gästebereichs. Schon diese Tatsache hat bei ihrer Ankunft ihre Wut geschürt, denn als zukünftige Herrscherin nahm sie an, sofort die entsprechenden Gemächer beziehen zu dürfen. Tage später teilt ihre persönliche Dienerin, die einzige welche schon im Schloss ihres Vaters ihre engste Vertraute war, mit, wen Sesshomaru, nah bei sich, beherbergt.

Deswegen verspürt sie nun ein Gefühl, Eifersucht genannt und möchte deshalb Schritte unternehmen, um ihren eigenen Anspruch zu sichern. Dazu wendet sie sich als Erstes an die Mutter des Fürsten. Glücklicherweise zerstreut Mika ihre schlimmsten Befürchtungen, trotzdem entschließt sie, zu handeln. Am kommenden Abend richtet sie sich her, legt einen Duft mit einem Hauch Lavendel auf, und sobald die offizielle Ruhezeit ausgerufen wird, schleicht sich Leiko aus ihrem Gemach. Den Weg zu ihrem zukünftigen Gemahl kennt sie bereits und sie hat ihn sich eingeprägt. Die Wachen und Amayas Dienerin stellen nur ein geringes Hindernis dar. Dem Essen der niederen Youkai mischte sie ein Schlafmittel bei und die Soldaten umgeht sie, in dem sie den geheimen Gang des Fürsten benutzt, wie ihr Sesshomarus Mutter riet.
 

Später als gewöhnlich legst du dich an diesem Tag nieder und bedauerst ein wenig Sesshomaru seit dem gestrigen Nachmittag nicht noch einmal gesprochen zu haben. Doch du kannst verstehen, dass er wegen der neuen Entwicklung Abstand hält. Seine Anweisungen ergeben ebenso einen Sinn, Sicherheit ist wichtig. Wie wichtig wird ihm selbst bald klar.

Während Morpheus seine Arme nach dir ausstreckt, dich in den Schlaf gleiten lässt, öffnet sich dir Tür. Das leise, kratzende Geräusch bei der Bewegung des Mechanismus dringt in dein Unterbewusstsein. Sofort bist du hellwach und lauschst.
 

Jemand schleicht sich herein, stolpert mehrmals und bleibt neben dem Nachtlager stehen. Kleidung raschelt, fällt zu Boden und du hältst überrascht den Atem an. Die Gedanken überschlagen sich, die wildesten Szenarien huschen dir durch den Kopf und das Herz klopft schneller. Ein Kribbeln entsteht im Bauch und seltsame Erwartungen überfallen dich. Da ist auch Unruhe dabei, besonders Angst vor Gewalt, denn der Fürst kann es nicht sein. Trotzdem fragst du: "Sesshomaru bist du das?"

Der Eindringling geht gerade einen Schritt auf die Bettstatt zu, bleibt jedoch sofort stehen.

"Wer bist du?", will eine unfreundliche Stimme wissen. "Weshalb befindest du dich im Gemach meines Verlobten."

"Das ist meine Unterkunft", erklärst du sofort, setzt dich auf und rückst näher zur Wand hinüber. Hier liegt nämlich dein Katana, außerdem ein Messer, welches der Lord dir zusätzlich gab. Bewaffnet zu sein kann nie schaden. Obwohl der Handgriff offensichtlich ist, reagiert Leiko nicht auf die Bewegung

"Falsch meine Liebe", gibt die Unbekannte an, deren Gesicht du noch immer nicht sehen kannst, da es im Schatten liegt. "Sesshomaru nächtigt hier. Sein Geruch liegt deutlich in der Luft."

Du seufzt leise und deutest zum Nebenraum. Eine vergebliche Geste.

"Diener ich brauche Licht", brüllt die Youkai, weil sie schlechte Augen besitzt und im Dunkeln weniger als andere Wesen ihrer dämonischen Art sieht.
 

Ein Wesen betritt den Raum, es ist jedoch kein Untergebener, sondern der Lord persönlich. Sofort zündet er mit der mitgebrachten Kerze zwei der Öllampen an. Dann wendet er sich zuerst an dich: "Amaya."
 

Kapitel 7 - Milde Bestrafung

Milde Bestrafung

Eigentlich wollte ich das Nunchaku ( zwei Hölzer die an einer Kette oder an einem Lederriemen befestigt sind) verwenden, doch die Waffe wurde erst im 17. Jhd. erfunden ;)

Kapitel 7 - Milde Bestrafung
 

"Amaya."
 

Nur der Name genügt um die verborgene Frage darin zu verstehen: "Mir ist nichts geschehen. Sie wollte ihre Aufwartung ihrem Herrn und Gebieter machen, nicht einer unwürdigen Schreiberin."

Der Fürst entdeckt den leichten Spott in deiner Stimme, nickt kurz und wendet sich dann an Leiko: "Folge mir!", befiehlt er.

Die Dämonin hebt ihre Kleidung auf und schreitet mit erhobenem Kopf siegessicher aus dem Raum.
 

Leiko schließt die Tür selbst, da kein Diener hier weilt, und sieht sich danach in dem anderen Gemach um, welches dem Fürsten offenbar zur Zeit als Wohneinheit dient. Viele unterschiedliche Waffen zieren die Wände, ebenso einige Gemälde, Vorfahren Sesshomarus vermutlich. In der Nähe des offenen Fensters steht ein kleiner Tisch, bedeckt mit Schreibutensilien und diversen Schriftrollen. An der Wand liegt ein Futon und daneben steht eine Truhe mit geöffnetem Deckel, aus der einige Kleidungsstücke ragen. Auf jeden Fall eindeutig männlich, eines Kriegers würdig, eingerichtet.

Die Ausstattung irritiert die Dämonin. Zieht der Fürst das schlichtere Gemach dem Prunk des Hauptraumes vor? Oder dient es nur als Rückzugsort, da die spätere Fürstin keine eigenen Räume besitzen würde. Das doppelt so breite Lager bei der niederen Person nebenan deutet daraufhin. Wenn dem wirklich so ist, erfreut es Leiko heimlich.

Sie wendet sich Sesshomaru zu, schenkt ihm ein Lächeln, das im nächsten Moment einfriert. Dachte sie gerade noch, er geht auf ihr unausgesprochenes Angebot ein, so schleichen sich gerade Zweifel ein.
 

Der Lord blickt seine Verlobte intensiv an, mit einem eisigen Glanz in den goldenen Augen und regloser Miene. Dann schmälert er seine Augen und befiehlt leise: "Knie dich nieder!"

Sie tut es sofort und plumpst auf den Boden, senkt dann zusätzlich ihren Kopf und murmelt entgegenkommend um den Unmut des Fürsten zu lindern: "Was immer ihr befehlt Herr, ich werde gehorchen."

Der Hundedämon geht um sie herum, lässt sich hinter Leikos Rücken nieder und betrachtet sie. Er streift mit dem Spitzen seiner Finger über die Wirbelsäule der Prinzessin, atmet ihren Geruch ein und versucht sich an den Gedanken zu gewöhnen bald sein Lager mit ihr zu teilen.

Mit jedem Tag fällt es ihm schwerer und er verdrängt seinen Unwillen, da er die Pflicht einen Erben zu zeugen an die erste Stelle stellt. Deshalb trifft er eine Entscheidung. Er möchte nämlich die gemeinsamen Nächte gering  halten und sie nur auf den entsprechenden Zeitraum eingrenzen. Für alles andere gibt es bessere Optionen. Am darauffolgenden Tag will er seine Mutter aufsuchen und sie beauftragen im selben Trakt Frauengemächer einzurichten. Wenn er Leiko sehen will, kann er jederzeit nach ihr schicken.
 

Mit diesen Gedanken erhebt er sich, tritt zur Wand und nimmt eine kurze Peitsche, eine Waffe, die ein Gast seines Vaters einst als Geschenk aus einem weit entfernten Land mitbrachte, aus der Halterung. An einem hölzernen Griff waren Unterarm lange Lederbänder befestigt deren Spitzen Eisendornen zierten. Eine für Japan unübliche Waffe, deren Zweck kaum jemand kennt. Der Fürst ist damit jedoch vertraut, lächelt kalt und spricht seine zukünftige Gefährtin an: "Meine Befehle gelten auch für dich. Mit deinem unerlaubten Betreten hast du dagegen gehandelt und meine Autorität untergraben. Niemand stellt sich nämlich über mich oder bin ich nicht mehr das höchste Wesen?"

Leiko schluckt und ist um eine Erwiderung verlegen. Sie weiß für ihren Verstoß gibt es keine Entschuldigung und antwortet kleinlaut: "Ihr seid der Gebieter und ich bin eure untertänigste Dienerin."

Zufrieden mit der Aussage reicht der Lord seiner Verlobten die Riemen und trägt ihr auf: "Geisel dich selbst!"

Obwohl sie die Waffe nimmt, kommt sie dem nicht nach, sondern sieht Sesshomaru nur verwirrt an. Dieser erklärt sofort. "Wenn du dich nicht selbst bestrafen willst, werde ich die Wachen rufen. Die Soldaten schleifen dich nackt in den Hof, wo du vor aller Augen ausgepeitscht wirst, da du meinen Befehlen zuwidergehandelt hast. Ich dulde keinen Ungehorsam."
 

Kapitel 8 - Wenn Zwang vorherrscht

Wenn Zwang vorherrscht

Kapitel 8 - Wenn Zwang vorherrscht
 

Leiko schickt ihren zukünftigen Gemahl einen, wie sie glaubt verdeckten, hasserfüllten Blick zu, ohne zu ahnen das Sesshomaru sie gerade einem Test unterzieht. Da ihr Vater sie praktisch verkaufte, zudem darauf bestand einen Vertrag aufzusetzen und der Lord aus dem Westen in die Bedingungen nur einwilligte, wenn er selbst einige festlegen durfte, hatte sie keine Wahl. Die Prinzessin muss dem westlichen Lord bedingungslos gehorchen, weil sie sein Eigentum ist und keinen eigenen Willen mehr besitzt. Widerwillig erhebt sie ihren Körper leicht, packt die Peitsche und schlägt zu. Der Schmerz rast durch ihren Körper, denn nie zuvor züchtigte sie jemand. Da der Blick ihres Verlobten auf ihr ruht, getraut sie sich nicht sanfter zuzuschlagen. Obwohl ihr die Tortur Unbehagen bereitet, wagt sie nicht ein einziges Mal ihre Miene zu verziehen. Stolz und schweigsam fügte sie sich die entsprechende Menge an Hieben zu.
 

Während sich die Dämonin das Leder abwechselnd über die rechte und dann über die linke Schulter schlägt, denkt Sesshomaru nach. Er bekommt nicht nur den Unwillen der Prinzessin mit, sondern entdeckt jetzt ihr wahres Gesicht. Die Unterwürfigkeit, ihre Zurückhaltung und das sanfte, freundliche Auftreten im Schloss ihres Vaters während der Teezeremonie ihres ersten Kennenlernens spielte sie offenbar nur. Nun ist er gewarnt und will sie stets im Auge behalten. Sobald sie anfängt, gegen ihn zu intrigieren wird er einschreiten, ihr die Grenzen aufzeigen oder andere Maßnahmen ergreifen.

Nach einer Weile reicht er Leiko die Kleidung, schickt sie fort, verbietet ihr jedoch sich zu heilen, bevor sie ihre Räume erreicht hat. Zusätzlich eskortieren zwei Soldaten die Youkai. Zutiefst gedemütigt verkriecht sie sich und schmiedet Rachepläne.
 

Indessen kommt der Fürst zurück in dein Gemach. Du hast dich zwar wieder niedergelegt, kannst jedoch nicht einschlafen, weil du grübelst und Vermutungen anstellst. Wird er das eindeutige Angebot annehmen oder Leiko fortschicken? Zweites wäre dir lieber, doch eines Tages ...

Als der Fürst eintritt, dadurch deine Gedanken unterbricht, fragst du etwas vollkommen anderes: "Ich dachte immer, Hunde können gut sehen."

"Nicht alle", antwortet dir der Dämon sehr zu deiner Überraschung. "Stolperte sie über deine Fallen?", will er noch wissen.

Du lächelst vor dich hin, nickst einfach und musst nichts näher erläutern. Du weißt es zwar nicht, aber Sesshomaru stand bisher jede Nacht an deinem Lager und hat dich im Schlaf betrachtet. Deine Vorsichtsmaßnahmen, wahllos Möbelstücke im Raum zu verteilen nahm er dabei anerkennend zur Kenntnis. Es nützt allerdings nur, wenn der Eindringling sich im Dunkeln nicht zurechtfindet. Leiko stieß mehrmals dagegen, weshalb du erwachtest.

Verheißungsvoll verspricht der Lord dann: "Sie wird dich nicht wieder behelligen", und wendet sich zum Gehen.

"Danke", murmelst du und schließt die Augen.
 

Leider hört die Dämonin nichts von Sesshomarus Versprechen. Während er eine kurze Reise unternimmt, führt sie sich im Schloss bereits als die neue Herrin auf, kommandiert pausenlos das Personal und veranlasst verschiedene Änderungen. Ihr gutes Recht inzwischen, da der Fürst den Termin der Vermählung nun offiziell bekannt gab. Er erteilte ihr gewisse Befugnisse, um sich auf den wichtigen Anlass vorzubereiten. Doch das letzte Wort in jeder Angelegenheit behält er sich selbst vor.

Es ärgert die Dämonin aus dem Süden, das sie dir keine Befehle erteilen darf, weil du nur dem Fürsten unterstellt bist. Dafür zeigt sie ihre Abscheu auf andere Art, behandelt dich im Beisein der Diener oder Soldaten von oben herab und verspottet dich. Schweigend nimmst du es hin, lächelst sogar und bringst sie dadurch noch mehr auf.
 

Ein junger Krieger, dein persönlicher Leibwächter weilt stets in deiner Nähe, um dein Leben zu beschützen. Wenn du keine Gespräche mit Dienern oder Soldaten führst oder nichts schreibst, unterhaltet ihr euch. So hast du auch die Gründe des Fürsten in Erfahrung gebracht, weshalb er den Bund bald schließt, nämlich nur um einen Erben zu erhalten. Du selbst kannst es dir nicht vorstellen, eine Beziehung nur aus Vernunft einzugehen.
 

Kapitel 9 - Liebe

Liebe

Kapitel 9 -  Liebe
 

Noch lange denkst du daran, rufst dazu deine geschichtlichen Kenntnisse auf, bringst dir in Erinnerung, wie früher Ehen geschlossenen wurden. Langsam begreifst du, weshalb so viele europäische Adlige sich eine oder mehrere Geliebte nahmen. Hier in Japan zu der Zeit, in der du dich gerade befindest, gelten noch andere Regeln. Trotzdem schüttelst du deinen Kopf, denn Liebe war und ist dir sehr wichtig und traurig denkst du an dein eigenes zerbrochenes Verhältnis. Früh genug hast du erkannt, was für ein hinterhältiger Mann dein ehemaliger Verlobter war. In diesem Zusammenhang fragst du dich, ob Sesshomaru Leikos wahres Wesen gesehen hat oder ob sie, ihn genauso täuscht.
 

Aus diesem Grund bleibst du aufmerksam, beobachtest und stellst viele zweideutige scheinbar belanglose Fragen, damit deine Neugier nicht zu offensichtlich wirkt. Langsam durchschaust du alles. Leikos Position ist bei Weitem nicht so sicher, wie sie glaubt. Solange sie nicht vermählt sind, hängt alles von Sesshomarus Wohlwollen ab. Selbst danach muss er sie nicht in den Stand einer Fürstin erheben, sondern es reicht, wenn er sie zu einer Nebenfrau degradiert. Im mittelalterlichen Japan ist es unter den Hochgestellten oft üblich, mehrere Gemahlinnen zu besitzen. Inu no Taishos Beispiel vor Augen, der Izayoi als Konkubine oder Nebenfrau hatte, denkt sie womöglich Sesshomaru will sich mehrfach vermählen. Wenn sie befürchtet das du zur Konkurrentin wirst, welche Gemeinheiten heckt sie dann aus?
 

Nur ein Wesen kann dir darauf antworten und die Gelegenheit bekommst du mitten in der Nacht. Seinem eigenen kleinen Ritual folgend betritt er den Raum, betrachtet dich und setzt sich danach an das Fenster. Dort lehnt er sich zurück und schließt selbst seine Augen. Allerdings verrät ihm dein Atem, das du wach bist.

Unvermittelt hast du eine Eingebung und willst wissen: "Weshalb hast du Leiko als Gemahlin gewählt?"

Sesshomaru reagiert nicht und deshalb vermutest du: "Es ist Krieg zwischen den Menschen und selbst die Dämonen kämpfen ständig gegeneinander. Daher werden sie immer weniger. Natürlich muss ein Fürst deshalb an Nachkommen denken. Eine starke Youkai, die viele Kinder gebären kann, ist wünschenswert. Doch ist es nicht wesentlich schöner, wenn man seiner Gefährtin bedingungslos vertrauen kann."

Immer noch schweigt der Lord, allerdings ist er aufmerksam.

Etwas leiser murmelst du weitere Gedanken vor dich hin: "Bei mir gehört mehr dazu. Wer immer eines Tages mit mir den Bund eingeht, derjenige wird sich abwenden können, ohne von der Angst beherrscht zu sein, ich würde ihm einen Dolch in den Rücken jagen. Solange Kälte auf Kälte trifft, die Abneigung regiert, entsteht Misstrauen. Verrat ist dann nicht mehr weit. Empfindet man jedoch Leidenschaft, verschenkt sich mit Hingabe und lässt Gefühle zu, vermeidet es Geheimnisse zu haben, ist das meiner Meinung nach eine gute Grundlage für echte Liebe, welche ein Leben lang hält."

Du seufzt und fügst zuletzt hinzu: "Wie ich das einschätze, können Dämonen so etwas nicht verstehen. Gefühle zu haben, heißt bei ihnen schwach zu sein. Das ist es doch auch, was du über deinen Vater denkst."
 

Der letzte Satz rutscht dir unbeabsichtigt heraus. Unter vorgehaltener Hand haben einige Diener dir diesen Umstand mitgeteilt. Da Stille im Raum herrscht, drehst du dich etwas verlegen mit den schlimmsten Befürchtungen um, doch du bist allein. Irgendwann während deiner Worte muss der westliche Fürst leise den Raum verlassen haben.
 

Sesshomaru lässt sich nebenan auf seinem Lager nieder, richtet den Blick auf die offengebliebene Tür. "Dass er schwach war?", äußert er unhörbar. Er gibt Amaya recht. Oft genug hatte er diese Dinge bis zu dessen Ableben seinem Erzeuger vorgeworfen. Seit dem verging viel Zeit, in der er aufmerksam beobachtete, vieles begriff und oft selbst von den Menschen überrascht wurde. Bei diesen handelt es sich jedoch um Einzelfälle, so wie Amaya. Ohne das er Einfluss darauf hat, weckt sie in ihm etwas Verborgenes, bisher nie Gekanntes. Bereits jetzt beherrscht sie ständig seine Gedanken und er versucht die seltsame Faszination, die er bei ihrem Anblick spürt zu ignorieren.
 

Kapitel 10 - Grübeleien

Grübeleien

Kapitel 10 - Grübeleien
 

Die junge Frau in dem anderen Raum erreicht durch ihre bloße Anwesenheit, dass er seine Motive in Frage stellt. So wie jetzt. Die ganze Nacht denkt Sesshomaru über Amayas Worte, seine eigenen Pläne und vor allem was er sich von seiner neuen Gefährtin tatsächlich erhofft, nach. Eigentlich hat sie ihm nur einen Erben zu schenken, gefügig zu sein und sich im Hintergrund zu halten. Aus diesem Grund wählte er Leiko, denn sie entsprach im ersten Augenblick scheinbar seinen Vorstellungen. Ihr Vater bestätigte seine Ansicht. Er will niemand, der seine Handlungen in Frage stellt oder seine Autorität untergräbt.

Das Verhältnis seiner Eltern jedoch gestaltete sich anders. Da herrschten Respekt und Vertrauen. Allerdings ob es Zuneigung gab, weil sie niemals Gefühle zeigten? Trotz das sie nicht immer einer Meinung waren, hörte sein Vater gelegentlich auf Mikas Rat. Inu no Taisho vertraute ihr die Führung des Reiches an, welches sie in seinem Sinn regierte. Des Weiteren besaß er kluge Berater, die abgesehen von Myouga, immer noch treu ihm, ihrem Fürsten und seiner Vertreterin dienten. Seine Mutter wusste zu führen und deswegen ließ er bis zum jetzigen Zeitpunkt sie in dieser Stellung. Nach der derzeitigen Situation wird sie diesen Posten sogar noch darüber hinaus innehaben. Leiko verhält sich nämlich auch seiner Meinung nach verdächtig und verdient sein Vertrauen nicht. Schnell genug begreift er, dass er ihr niemals sein Reich überlassen kann.
 

Sesshomaru will das Thema beiseiteschieben, da wandern seine Gedanken erneut ab, zu der jungen Frau. Er vergleicht ihr Benehmen mit seinen Wünschen. Amaya sagt stets ihre Meinung ohne Scheu, dennoch gehorcht sie. Weshalb eigentlich? Oft genug spürt er ihre Angst und Unsicherheit. Sobald er geht, ist sie erleichtert. Weshalb benimmt sie sich dann so? Im selben Moment kann er sich die Frage beantworten. Weil sie ihm und seinen Sicherheitsmaßnahmen vertraut. Genauso wie Rin in den langen Monaten ihrer gemeinsamen Wanderung. Möglicherweise stellt die Schreiberin genau die Gefährtin dar, die er sich wünschen würde, wenn er wählen könnte. Doch sie war ein schwacher Mensch, unwürdig die Fürstin des Reiches zu sein oder ihm Nachkommen zu gebären.

"Schwachsinn", entfleucht ihm aufgebracht und er greift zu einer Schriftrolle. Damit beschließt er, es ist genug. Immerhin nähert sich der Tag ihrer Abreise und dann kann er sich den wichtigeren Dingen widmen, ohne ständig in Gedanken bei Amaya zu sein.
 

Ohne zu ahnen, was in dem Lord vor sich geht, setzt du deine Arbeit am folgenden Tag fort und lässt dich nicht beirren. Nur manchmal wunderst du dich, denn es fällt dir auf, wie der Fürst deine Nähe meidet und vermutest er nimmt dir deine Worte übel. Dennoch denkst du nicht an Flucht oder fürchtest um dein Leben. Denn eines ist dir klar. Obwohl man Sesshomarus Unmut schnell wecken kann, so hält er stets sein Wort. Er versprach dich gehen zu lassen, sobald du die Geschichte fertig hast und daran glaubst du fest, denn bis jetzt hast du, von Seiten des Fürsten keinerlei Anzeichen gesehen, das er mit dir weitere Pläne hat. Allerdings hält er dein Leben in seinen Händen und du weißt, was es bedeutet. Du bist keine Kämpferin und gegen einen Youkai kannst du niemals bestehen. Egal ob es der Lord, seine zukünftige Gefährtin oder ein anderer ist, der dir Böses will. Zwar besitzt du Waffen, doch was nützen sie, wenn du dich damit nicht verteidigen kannst.
 

Deshalb hast du deinen Leibwächter gebeten dir den Umgang mit dem Katana zu lehren, doch der junge Hund befolgt seine Befehle und hält sich strikt an die Anweisungen seines Lords. Dich bewachen und niemals ablenken lassen. Ein Übungskampf würde Gefahr heraufbeschwören, da er seine Aufmerksamkeit dabei streuen muss.

Widerwillig fügst du dich, willst jedoch später den Lord persönlich darum bitten.
 

Nach dieser Entscheidung nimmst du deinen Block und gehst hinaus in den Garten. Da Leiko die Dienerschaft auf Trab hält, kommt niemand, um mit dir zu sprechen und so nutzt du die Zeit, das bisher geschriebene zu überarbeiten.
 

Kapitel 11 - Ein alter Soldat

Ein alter Soldat

Kouhei - Ruhiger Friede
 

Kapitel 11 - Ein alter Soldat
 

Noch während du halblaut die Sätze murmelst, hin und wieder etwas notierst, raschelt es zwischen den Bäumen und ein älterer Hundedämon erscheint durch einen geheimen Zugang. Er bleibt kurz bei den zwei blühenden Büschen, welche den Gang flankieren, stehen, mustert die Umgebung. Zufrieden nähert er sich danach deiner Position. Sein Haltung ist würdevoll dabei und er bewegt sich langsam, wie vom Alter gezeichnet. Seine ehemaligen braunen Haare haben bereits eine weiße Färbung angenommen. Dennoch blickten seine warmen braunen Augen wachsam umher. Er verbeugt sich höflich und bittet: "Verzeiht Amaya-sama, darf ich Platz nehmen?"

Du nickst und betrachtest ihn erstaunt. Obwohl er normale Kleidung trägt, ergänzt er sie mit kriegerischen Insignien. Trotzdem scheint er keinen Rang zu bekleiden.

"Nennt mich Kouhei, edle Dame!", schlägt er vor und erläutert näher: "Der Bereich ist tabu und nun wundert ihr euch sicher, weshalb ich hier bin? Ich bin der Großvater eures Leibwächters und sorgt euch nicht. Der edle Fürst weiß, dass mich niemand aufhält. Falls also ein Wesen seinem Kopf verliert, dann ist es vermutlich meiner, der rollt." Er ächzt ein wenig, als er sich niederlässt, und fügt noch an: "In meinem hohen Alter denkt man anders über das Leben."
 

"Wenn du todesmüde bist, Kouhei, gibt es einen einfacheren Weg", erklingt eine Stimme am Ende des Pfades, der von dem kleinen Teich herüberführt. Dort steht Sesshomaru und rührt sich nicht.

Der Soldat sieht hinüber, beugt leicht seinen Kopf und wartet schweigend.

Daraufhin tritt der Fürst herbei, setzt sich ebenso ins Gras ohne den Blick von dem Krieger abzuwenden. "Wie lautete deine Entschuldigung?", wird dieser gefragt.

Du beobachtest die Dämonen und trotz das du ihre Mienen nicht lesen kannst, stellst du fest, dass sie sich beide viel Respekt entgegen bringen. Sicher verbirgt sich dahinter eine lange Geschichte. Obwohl du Fragen hast, legst du die Hände in den Schoß und wartest auf das Kommende.
 

Über die Züge des älteren Hundedämons huscht ein kurzes Lächeln. Danach setzt er an, zu erläutern: "Mein alter Freund und ehemaliger Herr erteilte mir vor Jahrhunderten die Erlaubnis. Entgegen allen Befehlen ist es mir daher jederzeit, ohne Ausnahme, gestattet sämtliche Bereiche betreten zu dürfen. Wenn ich über eine Gefahr informiert werde, gehe ich dem nach."
 

Diesen Befehl kennt Sesshomaru und hat ihn nie widerrufen, obwohl sich auf Führungsebene etwas veränderte, wie er hinweist: "Du hast vor 200 Jahren freiwillig abgedankt."

Diesmal schweigt der alte Soldat einen Moment. Danach offenbart er: "Als Freund und Berater eures verehrten Vaters wurde ich nach dessen Ableben nicht mehr gern gesehen. Viele drängten die edle Fürstin dazu, einen neuen General zu ernennen. Einige hielten mich für zu alt, nicht mehr zeitgemäß und mochten nicht meine Ehrlichkeit. Ich ging als nicht ganz freiwillig."

Während Kouhei dies berichtet, liegt ein verschmitzter Zug auf seinem Gesicht. Er verrät vermutlich nicht alles. Doch als der Soldat hinüber zu dem etwas entfernten Fenster von Mika schaut und du an die vorhergehenden Worte denkst, trifft dich die Erkenntnis wie ein Blitz. Leise offenbarst du deine Vermutung: "Kouhei ihr habt nur zum Schein euren Posten aufgegeben. Weiterhin nutzt ihr den verbliebenen Einfluss und schützt die Bewohner des Schlosses."

"Vor inneren und äußeren Feinden, wie es seit jeher meine Aufgabe ist. Ein alter Dämon wie ich fällt nicht auf. So kann ich meine Augen offen halten und ersticke die Gefahr bereits im Keim. Deswegen bin ich heute hergekommen." Der Soldat unterbricht sich, beugt seinen Kopf und sagt leiser: "Mein Fürst, Leiko plant Übles."
 

Sesshomaru lässt sich nichts anmerken. Schnell reagiert er jedoch darauf: "Wir sprechen später darüber, unter vier Augen."

Kouhei bekommt den versteckten Wink mit und schweigt dieses Thema betreffend. Sein nächstes Anliegen betrifft dich, obwohl du es nicht ahnst.

"Ihr habt einen Fehler begangen", eröffnet der Soldat leicht tadelnd.

Sesshomaru schmälert seine Augen und erwidert: "Ich begehe keine Fehler."
 

Kapitel 12 - Ein Gespräch mit Folgen

Ein Gespräch mit Folgen

Kapitel 12 - Ein Gespräch mit Folgen
 

Sesshomaru schmälert seine Augen und erwidert: "Ich begehe keine Fehler." Sein Ton ist eisig und er versteckt eine deutliche Warnung darin.

Daraufhin wirft Kouhei dir einen Blick zu, runzelt seine Stirn und schlussfolgert: "Dann geschah es mit Absicht?", und beantwortet es selbst: "Natürlich, auf diesen Weg erreicht ihr den bestmöglichen Schutz."

"Amaya, du kannst dich zurückziehen!", befielt dir der Fürst plötzlich, ohne dich anzusehen.

Irritiert greifst du nach deinen Sachen, erhebst dich zögerlich. Dann gehst du trotzdem mit einem merkwürdigen Gefühl im Bauch.
 

Während du das Gebäude betrittst, rät der Soldat seinem Herrn: "Sie hat keine Ahnung? Weder was ihr getan habt, noch welche Bedeutung dieses Zeichen hat. Vielleicht ist Amaya unwissend, Leiko sicherlich nicht. Deshalb müsst ihr dringend eure Schreiberin aufklären."

"Es ist nicht relevant", wirft Sesshomaru ein und will das Thema abschließen.

Kouhei jedoch hat weitere Bedenken: "Wie ich erwähnt habe, erschien ich wegen eurer zukünftigen Gefährtin. Entfernt ihre persönliche, im ganzen Schloss spionierende Dienerin, ersetzt sie durch jemand der unbestechlich und dem Reich treu ist. Oder überlasst es mir, Herr!"
 

Der Lord schweigt einen Moment, denn er hat bereits Pläne. Er wendet sich dann an den ehemaligen General: "Meine verehrte Mutter wird sich darum kümmern. Für dich habe ich eine andere Aufgabe. Du warst mein Ausbilder und deshalb möchte ich niemand anderen damit beauftragen. Unterweise Amaya im Schwertkampf und in Selbstverteidigung! Außerdem wird sie einige Fragen, meine Person betreffend haben. Ich schätze Ehrlichkeit Kouhei!"

"Es wird mir eine Ehre sein", stimmt der Soldat zu und beugt seinen Kopf ergeben.

Während sein Herr davongeht, erhebt er sich selbst und wendet sich den persönlichen Gemächern seines Herrschers zu. Außer das er ihr beibringen soll zu kämpfen, kann er der jungen Frau viele Informationen für Sesshomarus Memoiren liefern. Immerhin verbrachte er viel Zeit mit Inu no Taishos erstgeborenen Sohn. Er weiß vermutlich wesentlich mehr über den Fürsten als dessen eigene Mutter.
 

Der Lord der westlichen Ländereien verlässt den Bereich und bleibt vor dem jungen Leibwächter stehen, versperrt ihm dadurch den Weg, und betrachtet ihn lange. Der Soldat behält die Schreiberin im Auge, bis sie im Gebäude verschwindet, wagt sich aber momentan nicht von der Stelle. Am liebsten würde er jedoch zu Boden sinken um demutsvoll vor seinem Herrn niederknien, weil er nicht verhinderte, dass sein Großvater sich einschlich. Doch als Wachhabender ist ihm diese respektvolle Geste während des Dienstes verwehrt.

"Kouheis Enkel", murmelt Sesshomaru leise und die Erkenntnis sinkt. Bis jetzt kannte er den Umstand nicht, da zwischen den beiden Dämonen keine Blutsverwandtschaft herrscht. Kouhei besitzt nämlich nur einen leiblichen Sohn, den Führer der Streitkräfte und der heimliche Geliebte von Mika. Bei dem Vater von Amayas Leibwächter muss es sich deshalb um den elternlosen Welpen handeln, den der alte Soldat vor Jahrhunderten fand und wie ein eigenes Kind aufzog. Dieser ist nun der jetzige General der Schlosswache und ebenso ein Vertrauter der älteren Fürstin. Kein Wunder also, das alles reibungslos klappt. Eine bessere Führung kann sich Sesshomaru nicht wünschen und er ist froh, weil ihn Kouhei ins Vertrauen zog.

"Du kennst deine Aufgabe?", will der Lord von dem jungen Hundedämon wissen.

Dieser antwortet: "Ja Herr. Ich werde meinen Schützling mit jedem erdenklichen Mittel schützen, falls sie in Gefahr gerät."

Daraufhin entfernt sich der amtierende Herrscher des Westens zufrieden.
 

Während Sesshomaru im Anschluss durch den Garten streift, huscht ihm kurz ein Gedanke durch den Kopf. Er hofft, das Leiko dumm genug ist, persönlich gegen Amaya vorzugehen und dadurch getötet wird. Leichter kann er der ungewollten Vermählung nicht entgehen. Doch der Drang einen Erben zu bekommen überwiegt und aus diesem Grund bleibt er bei seinem Vorhaben. Im Begriff die Gemächer seiner Mutter aufzusuchen, nähert er sich dem Nebeneingang, der direkt in Mikas Wohnbereich endet. Er will mit der älteren Youkai sprechen, doch sie ist nicht allein. Trotzdem geht er langsam näher, lauscht dem Gespräch.
 

Kapitel 13 - Lügen

Lügen

Kapitel 13 - Lügen
 

Die ältere silberweißhaarige Dämonin besitzt ebenso einen privaten, abgetrennten Bereich im Garten. Dort sitzt sie bequem durch viele weiche Matten am Rand eines zur Hälfte überdachten Podestes auf ihrer kleinen Terrasse und genießt die warmen Strahlen der Sonne. Neben ihr steht ein kleiner Tisch, wo sie ihre Teeschale gerade absetzt. Die Annäherung ihres Sohnes weckt ihre Aufmerksamkeit. Ehe sie auf ihn reagieren kann, wird sie abgelenkt, denn bevor Sesshomaru sie erreicht, trifft ein weiterer Gast ein. Leiko schickt ihre Dienerin vor und bittet durch sie höflich um eine Audienz, die Mika ihr gewährt.
 

Gleich darauf nimmt die zukünftige Gemahlin des Herrschers Platz und teilt mit, dass sie ein Gespräch unter vier Augen wünscht. Neugierig darauf schickt die Fürstin deshalb alle niederen Wesen fort und überlässt es der Prinzessin, sie zu bedienen. Leiko schenkt der Älteren Tee nach, legt dann ihre Hände in den Schoß und fragt: "Ihr kamt doch auch als Fremde hierher? Wurdet ihr von Inu no Taisho mit offenen Armen empfangen?"
 

Mika betrachtet die ihr Gegenübersitzende mit schmalen Augen und grübelt über deren mögliche Motive nach. Weshalb zeigt sie so viel Interesse an der Vergangenheit. Sicherlich heckt sie etwas aus und um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, entschließt sich die Silberweißhaarige etwas zu erfinden: "Mein Gemahl nannte ein paar Eigenschaften sein eigen, die meinem Sohn fremd sind. Am Anfang besaß ich sein wohlwollen, weil er um mich ernsthaft warb. Doch ich lehnte ihn ab. Meine Familie ließ mir keine Wahl und deshalb beging ich in meiner Naivität einen Fehler. Er verzieh mir großzügig und ich erkannte meinen Irrtum. Allerdings musste ich nun um die Gunst meines Fürsten kämpfen", berichtet Mika ohne eine gefühlsbetonte Regung.

Die südliche Prinzessin lauscht den Worten sehr interessiert. Sie hoffte das Sesshomaru ebenso, wie sein Vater handelt, da er ihr gefällt. Den Tag ihrer Vermählung und ihre spätere Vereinigung sehnt Leiko herbei. Da sie noch immer keine Lösung hat, hakt sie nach: "Wie habt ihr es geschafft?"
 

Mika überlegt nicht lange. Trotzdem wartet sie einen Moment, bis sie offenbart: "Ich vereitelte eine Intrige und überführte den Verräter, bevor er seinen Plan ausführte. Damit erlangte ich das Vertrauen meines Gemahls zurück und sein dauerhaftes Wohlwollen."

Leiko lächelt ein wenig, denn so etwas in dieselbe Richtung möchte sie ebenso erreichen. Deswegen bittet sie die ältere Fürstin eindringlich: "Könnt ihr mir helfen, die Aufmerksamkeit eures Sohnes zu erlangen. Was kann ich tun, um seine Akzeptanz und sein Vertrauen zu gewinnen?"
 

Die Dämonin sieht zum nördlichen Ende der Hecke, wo Sesshomaru steht und wundert sich kurz, weil Leiko ihn noch nicht bemerkt hat. Deren Sehschwäche sprach sich bereits herum. Welche Unzulänglichkeiten besaß sie noch? Hatte deren Vater sie so täuschen können oder schickte der südliche Herr womöglich die falsche Tochter. Immerhin handelt es sich bei ihnen um Zwillinge. Doch dann fiel ihr wieder ein, dass die Schwester bereits einige Jahre zuvor mit einem Dämon vom Festland vermählt wurde. Für den Moment unterdrückt Mika ihren Unmut und antwortet: "Momentan kann ich mir nicht vorstellen, wie du meinem Sohn helfen willst. Unter ihm dienen nur loyale Soldaten oder Berater. Ein Diener hat nicht die Macht etwas Abscheuliches zu planen. Hier herrscht kein Verrat."

"Wenn ich aufmerksam genug bin, werde ich sicherlich etwas entdecken. Letztendlich wird der edle Lord mit mir zufrieden sein", verspricht die Prinzessin und beschließt eine Intrige zu erfinden. Sie ist verschlagen und nicht zum ersten Mal tut sie dergleichen.

"Möglich", entgegnet die ältere Fürstin nachdenklich, mustert ihren Gast intensiv und schlägt vor: "Lade ihn zu einem Gespräch bei einem Tee ein, zeige dein Interesse an seinem Reich, und wenn du ihm Verbesserungen vorschlägst, überlege sie dir gut. Sie müssen überzeugend sein. Mit Belanglosigkeiten gibt sich mein Sohn nie ab."

"Das werde ich", verspricht Leiko und zieht sich kurz danach zurück.
 

Kapitel 14 - Ein Auftrag

Ein Auftrag

Kapitel 14 - Ein Auftrag
 

"Ist ein Wort davon wahr?", fragt der Lord und tritt aus seinem Versteck hervor.

Mika schließt kurz ihre Augen. Statt träumerisch zu lächeln, zeigt sie keinerlei Emotionen: "Alles Lügen", gesteht sie. "Dein verehrter Vater erlöste mich von einem schrecklichen Gemahl, bevor dieser mit mir den Bund vollziehen konnte. Er annektierte dessen Land und mich gleich dazu. Danach eroberte er mich im Sturm."

Sie hatte jeden Moment genossen mit Sesshomarus Vater, verrät es jedoch nicht.

Gern verschleiert sie ihre Empfindungen und schauspielert, wie Sesshomaru nur zu gut weiß. Er ahnt nicht, dass sie in jeder Lüge einen Funken Wahrheit versteckt hat. Tatsache, sie fädelte es geschickt ein, damit Inu no Taisho ihre unliebsame Vermählung verhinderte. Denn sie wollte von Anfang an nur ihm gehören, dem stärksten und mächtigsten Dämon. Leider durchschaute er sie, ging aber trotzdem darauf ein, da er Mika ebenso wollte. Sie hatte eine gute Zeit, bereute nichts und den Verrat verhinderte sie wirklich. Erst in den letzten Jahren lebten sie sich auseinander und Gleichgültigkeit ergriff von ihnen Besitz. Gekränkter Stolz spielte ebenso eine Rolle. Vor allem als ihr Gemahl dann Izayoi traf, zeigte sie wenig Verständnis, obwohl seine Motive zu anfangs ehrenvoll waren. Ihre Unterstellungen verschlimmerte alles und sie trieb Inu no Taisho in die Arme des Menschen. Davon musste ihr Sohn nichts erfahren und so warnt sie: "Bevor du weiter fragst, es geht nur mich etwas an."
 

Äußerlich bleibt der Fürst regungslos, doch in Gedanken schüttelt er seinen Kopf leicht. Seine Mutter zeigt sich wieder von ihrer zweideutigen undurchschaubaren Seite. Große Worte und nur wenig Sinn dahinter. Nur wer sie genau studiert, begreift sie. Er selbst gab längst auf, ihre wahren Motive zu ergründen. Anders verhielt es sich bei Leiko. Er muss verhindern einen Fehler zu begehen, denn es steht viel auf dem Spiel.
 

Sobald er bei der älteren Youkai Platz genommen hat, befiehlt er und schiebt das vorhergehende Thema beiseite: "Berichte mir von Leikos Machenschaften!"

Mika hätte am liebsten geseufzt, beherrscht sich jedoch und erzählt jedes Detail.

Ohne sie zu unterbrechen, hört der Fürst zu. Erst danach fordert er seine Mutter auf: "Sie wurde von dir ausgewählt, also sorge dafür, dass Leiko sich fügt! Jede ihrer Untaten wird auf dich zurückfallen."

Damit möchte er gehen, doch die ältere Fürstin bittet: "Bleibe noch einen Moment und setz dich wieder! Du magst der Herr sein, aber du bist auch mein Sohn."

"Verschone mich mit deiner Besorgnis", nimmt Sesshomaru der Dämonin jedes weitere Wort vorweg. "Dein Mitgefühl ist wie immer nur gespielt."
 

Lange betrachtet Mika den Jüngeren, der sich doch noch entschließt zu bleiben. Während sie ihm Tee einschenkt, schlussfolgert Sesshomaru: "Deine Befürchtung, ich begehe denselben Fehler wie mein verehrter Vater, ist haltlos."

"Wirklich", murmelt die silberweißhaarige Youkai und der darauffolgende kalte Blick ihres Sohnes zeigt ihr, dass die Bemerkung gehört wurde.

Diesmal verzichtet sie auf die üblichen belanglosen Reden, entscheidet sich stattdessen gleich für die nackte Wahrheit: "Als du zum ersten Mal mit diesem Kind Rin aufgetaucht bist, dachte ich du würdest in seine Fußstapfen treten. Sehr zu meiner Erleichterung hast du dich eines Besseren besonnen und sie bei den Menschen zurückgelassen. Stattdessen gabelst du einen anderen Menschen auf, zeichnest sie und bringst sie in deinen Räumen unter. Ich nehme nicht an, dass du sie verspeisen wirst." An dieser Stelle unterbricht sich die ältere Fürstin, gibt ihrem Sohn Gelegenheit sich zu äußern. Der Lord nippt jedoch nur an seinem Tee und blickt auf einen bestimmten Punkt bei der nahen Gebäudewand.
 

Mika ahnt nicht, das Sesshomarus Augen auf einem der blühenden Jasminsträucher ruhen, denn er kann sich schlecht konzentrieren. Wie so oft in den letzten Tagen bringt er irgendwelche zufälligen Kleinigkeiten mit seiner Schreiberin in Verbindung. Sobald sein Blick auf die weißen Blüten fällt, schweifen seine Gedanken ab. Amayas Antlitz erscheint vor seinem geistigen Auge und er denkt an ihre natürliche Ausstrahlung.
 

Kapitel 15 - Natürliche Schönheit

Natürliche Schönheit

Kapitel 15 - Natürliche Schönheit
 

Amayas Antlitz erscheint vor seinem geistigen Auge und er denkt an ihre natürliche Ausstrahlung.
 

Während ihrer Zeit hier im Schloss lehnt sie die üblichen verschönernden Gepflogenheiten der japanischen Frauen ab, wäscht sich nur mit Wasser und benutzt sparsam eine etwas cremige schäumende Substanz, was sie als seifenartig bezeichnet. Ein Inhaltsstoff dieses Duschbades, wie sie es nennt, verbreitet einen ähnlichen Geruch wie die Jasminpflanze. Ein Geruch den er ...
 

Das Erscheinen von Leiko verhindert die Fortführung seiner Überlegung, was gleichzeitig an seiner Selbstbeherrschung kratzt. Er richtet sein Augenmerk auf die Dämonin und beobachtet nun mit schmalen Augen seine zukünftige Gefährtin, wie sie mit erhobenem Kopf am Teich vorübergeht und sich dann in Begleitung ihrer Dienerin und einem Dämon, der für den Garten Verantwortung trägt, dem Pavillon nähert. Offensichtlich ist sie dabei einen Ort für die kommende Zeremonie zu wählen.

Während er beobachtet, kommt dem Hundedämon ein merkwürdiger Vergleich in den Sinn, in dem er beide Wesen miteinander vergleicht. Während die junge Menschenfrau vergänglich ist wie eine schöne Blume, so ist Leiko lästig wie ständig wiederkehrendes, wild wucherndes Unkraut. Merkwürdig nur, dass er genau in diesem Moment die Vergänglichkeit mehr schätzte. Er besinnt sich schnell und sein Blick schweift zurück zu der Dämonin.
 

Ihrem Gehabe nach scheint Leiko Pläne zu schmieden, wie sie die Gestaltung der Blumen und Grünflächen ändern kann. Ihm gefällt alles so, wie es jetzt ist. Darum steht der Lord auf, will die Terrasse verlassen, indem er ansetzt, um über die Hecke zu springen, zögert im letzten Moment, da seine Mutter plötzlich weiterspricht und ihn auf etwas hinweist: "Nicht ich glaube, dass du wie dein Vater bist, sondern das ganze Schloss. Meinetwegen vergnüge dich mit Amaya, doch hüte dich davor, einen Bastard zu zeugen."
 

Sesshomaru stockt, wendet sich Mika zu und versucht nicht auf die verdeckte Unterstellung einzugehen: "Einen Tag nach meiner Vermählung wird meine Schreiberin abreisen, bis dahin tue ich mit ihr, was mir beliebt. Sie hat in erster Linie ihre Aufgabe zu beenden."

Die Fürstin reagiert nicht, sondern starrt nun ihrerseits über den Rand der Hecke hinweg und erhebt sich um eine bessere Sicht zu bekommen.

"Sie wird doch nicht etwa ...", haucht sie mit leichtem Entsetzen.

Leiko steht jetzt in der Nähe des Pavillons, an dessen kantigem Holz sich die schönsten duftenden Pflanzen ranken. Gleich daneben blüht eine einzigartige Rose. Einen Vorläufer dieser Pflanze überreichte Inu no Taisho seiner Gemahlin anlässlich Sesshomarus Geburt. Mika hegt seitdem diese Rosenart wie einen kostbaren Schatz, obwohl es sich dabei schon längst nicht mehr um das Original handelt.
 

Die diesjährige erste Blütenknospe berührt Sesshomarus Verlobte zart mit ihrem Finger und umschließt sie danach mit der Hand in dem festen Willen sie abzubrechen. Doch die ansteigende dämonische Energie in der unmittelbaren Nähe lässt sie innehalten. Die Dämonin sieht sich um und entdeckt die beiden einzigen Mitglieder der westlichen Familie. Die eisigen Blicke der beiden Silberweißhaarigen verraten ihr, dass sie beinahe einen Fehler begeht. Deshalb verbeugt sie sich höflich und entfernt sich schnell.

Unter der Überdachung wendet sich der Fürst an seine Mutter, spottet leicht: "Lege sie besser an die Leine, wenn du deinen Garten erhalten willst."

"Gibst du mir freie Hand?", erbittet sich die ältere Fürstin.

"Mir ist jedes Mittel recht", gestattet der Herrscher der westlichen Ländereien und erst an der Tür erinnert er noch einmal: "Halte sie mir bis zur Vermählung vom Leib. Am besten behalte sie unter deiner Kontrolle, indem du ihr die Gemächer direkt hier nebenan zuteilst, verehrte Mutter."

Der Fürst wartet die Antwort nicht ab, kann jedoch auf ihre Verlässlichkeit zählen. Trotzdem weiß er, dass seine Mutter mit dem Arrangement nicht zufrieden ist.
 

Sofort sucht er dich auf, um sich abzulenken und damit er deine Fortschritte begutachten kann. Als er wie immer unhörbar den Raum betritt, bist zu seiner Genugtuung allein.
 

Kapitel 16 - Der falsche Moment

Der falsche Moment

Kapitel 16 - Der falsche Moment
 

Dein Gespräch mit Kouhei ist vorerst beendet und erst am nächsten Tag werdet ihr euch weiter unterhalten. Dann will er auch mit einigen Übungen beginnen. Darauf freust du dich bereits, obwohl du annimmst, dass der alte Soldat ein strenger Lehrer sein wird. Durch ihn ging Sesshomaru vermutlich durch eine anstrengende Schule und vielleicht liegt dort der Grund, weshalb der Lord mit seinem jüngeren Bruder in der Vergangenheit so hart umging.
 

Du seufzt, stehst auf und gehst einige Schritte durch den Raum, fächelst dir dabei mit einem kostbaren Fächer Luft zu. Obwohl die Fenster geöffnet sind und Matten als Sonnenschutz davorhängen, ist es warm im Inneren. Das heiße Wetter ist jedoch nicht der alleinige Grund für deinen Zustand. Schon der Gedanke an den stolzen Fürsten genügt, damit du dich merkwürdig fühlst. Seit Kurzem, besonders in Sesshomarus unmittelbarer Nähe beschleunigt sich deine Atmung, dir wird es unnatürlich heiß und ein leichtes Kribbeln entsteht in deinen Bauch. Wenn du dann noch daran denkst, wie schön es wäre, wenn er dich berührt, hast du seltsame Empfindungen. Während du in diesem Moment erneut an den Lord denkst und aufgrund des warmen Wetters schwitzt, verspürst du das Bedürfnis dich ein wenig zu waschen. Die Diener haben dir für diesen Zweck eine große Schale befüllt. Darin tauchst du ein Tuch ein und öffnest den Obi des sommerlichen Jukata. Dann streifst du dir mit dem feuchten Stoff über deinen Körper und summst eine Melodie dabei.
 

Zu diesem Zeitpunkt tritt der Fürst ein und bleibt verwundert stehen, um dein Tun zu beobachten. Deine unschuldige Handlung weckt wieder ein Bedürfnis, welches er ständig versucht zu ignorieren. Deswegen will er dem jetzt Einhalt gebieten, indem er dich anspricht.

"Amaya", erklingt seine ruhige Stimme bei der Tür. "Lass dir von den Dienern ein Bad herrichten, wenn du dich reinigen willst."
 

Dir entfährt ein Schrei und das Tuch rutscht aus deiner Hand. Panik greift nach dir. Schnell ordnest du deine Kleidung und errötest, weil du halb nackt ertappt wurdest. Doch der Lord schaut zum Glück nicht in deine Richtung, sodass du Zweifel hast, wie viel er von deinem, glücklicherweise nur teilweise entblößten Körper sichtete.

"Ich wünschte, du würdest anklopfen. Als Frau schätze ich meine Intimsphäre", fauchst du dem Fürsten entgegen, ohne nachzudenken. Du erduldest viel, diesmal ging Sesshomaru jedoch zu weit.

Warnend entgegnet der Dämon, wobei der Raum sich plötzlich leicht abkühlt: "Du vergisst, wo du dich befindest."
 

Einen Moment spielst du mit dem Gedanken den Hundedämon herauszufordern, wenn das Ergebnis Abkühlung verspricht. Doch du weißt nur zu gut, dass es nur ein Trugschluss ist. Die dämonische Energie des Herrschers beeinflusst leider nicht dauerhaft das Wetter. Außerdem willst du nicht absichtlich mit deinem Leben spielen. Deshalb unterdrückst du ein Seufzen.

"Wie könnte ich", murmelst du sarkastisch und funkelst den Silberweißhaarigen an. Dass deine Augen dabei einen wunderbaren Glanz annehmen, der wie zwei tiefe unergründliche Seen wirken, ahnst du nicht.
 

Davon wird der Herrscher einen Moment gefesselt und ertappt sich bei dem Gedanken, dass es ihm lieber ist, wenn nicht du, sondern seine zukünftige Gemahlin diese einnehmbaren Eigenschaften aufweist. Leider wird das immer nur ein Traum bleiben. Deswegen fängt er sich und erläutert: "Das ist ein Befehl, nimm ein Bad!"

Abweisend entgegnest du: "Ich kommandiere das Schlosspersonal nicht unnötig herum. Wasser muss in den großen Kesseln erst erwärmt werden und deshalb bedeutet ein Bad endlose Schlepperei, selbst wenn ich das Becken nur halb befüllen lasse."
 

Du musst nicht extra erwähnen, wie viel es fasst. Das Anwesen liegt auf einem Berg und hier gibt es keine natürliche Quelle, sodass Wasser erst in großen Gefäßen den Pfad emporgetragen werden muss. Die Alternative draußen im Gartenteich zu schwimmen, wo sich einige Fische tummeln, lehnst du ab, weil es algenreich und abgestanden ist. Außerdem schadet es den Lebewesen, wenn du dabei dein mit Chemie versetztes Duschbad benutzt.
 

Kapitel 17 - Ein Bad zu zweit

Ein Bad zu zweit

Kapitel 17 - Ein Bad zu zweit
 

Inzwischen überlegt der Lord. Obwohl sich Amaya häufig reinigt oder ihre Kleidung ständig wechselt, hat sich in den letzten Tagen ihr Geruch ein wenig verändert. Seine Nase empfindet es nicht direkt als unangenehmen und es ist eher eine Vermutung seinerseits, das die Schreiberin einem Bad nicht abgeneigt ist. Amaya wird nicht darum bitten, einem Befehl aber gehorchen. Allerdings das Bad, welches sie benutzen soll, ist eigentlich nur Gästen vorbehalten, welche sich oft mit dem kalten Nass begnügen. Deshalb gibt es keine Wärmequelle. Die meisten Dämonen in der Festung ziehen normal temperiertes Wasser vor. Dazu suchen sie Bäche, Flüsse oder Seen in der Nähe auf oder sie nehmen eine größere Entfernung in kauf, wenn sie die warmen Quellen besuchen. Nur Menschen liebten erwärmtes Wasser oder ausgiebige Dampfbäder.
 

"Es ist ihre Aufgabe", erinnert der Fürst deine letzte Aussage betreffend. Nicht zum ersten Mal fällt ihm auf, wie selten du die Dienste der niederen Dämonen in Anspruch nimmst. Dann hat er eine Idee, verbindet damit das Angenehme mit dem Nützlichen. Kurz geht er aus dem Raum, gibt einen Befehl und nach seiner Rückkehr will er den Text lesen.
 

Erfrischt setzt du dich nieder, schreibst selbst weiter, während Sesshomaru liest. Hin und wieder streift sein Blick deinen Körper und es überrascht ihn selbst, wie ungeduldig er wird. Dann erscheint die jüngere Dienerin und sie klärt dich über das Vorhaben des Fürsten auf: "Etwas unterhalb des Anwesens befinden sich verborgene Höhlen und dort gibt es ein Badehaus, welches der verehrte Vater unseres edlen Lords bauen ließ. Mithilfe einer extra dafür errichteten Feuerstelle ist es möglich, das Wasser zu erhitzen. Wenn ihr baden wollt, edle Dame, es ist nun bereit."

Erstaunt blickst du den Fürsten an, der die niedere Youkai mit einer Handbewegung entlässt und sich danach an dich wendet: "Folge mir!"
 

Sprachlos nimmst du aus deinem Rucksack ein Handtuch, dein Shampoo und suchst eilig frische Kleidung zusammen. Dann eilst du Sesshomaru hinterher. Ihr verlasst zusammen das Gebäude durch einen Nebeneingang und geht über einen gut bewachten Innenhof. Ein Soldat öffnet eine Tür, die aus dicken mit viel Eisen beschlagenen Holzbohlen besteht und unheimlich schwer aussieht. Dahinter beginnt ein Gang, wo ein Gitter das Weitergehen schon nach wenigen Schritten verhindert. Erneut muss ein Krieger hier aufschließen. Als Nächstes nimmt der Lord von einem Untergebenen eine Fackel entgegen, reicht sie dir und geht wieder voraus.
 

Der Hundedämon führt dich durch dunkle, nur spärlich erleuchtete Gänge und du bist froh ein Licht zu tragen. Der Weg ist dennoch leicht begehbar, weil er vermutlich von Hand bearbeitet wurde. Plötzlich strauchelst du, weil es steil bergab geht. Die glatten Wände verhindern Verletzungen und neugierig betrachtest du die Beschaffenheit des Steins näher. Jahrhunderte alt, wie von Wasser ausgewaschen, kommt dir dabei in den Sinn. Ob der Weg öfters benutzt wird und ein geheimer Zugang zum Anwesen ist?

Eine Stimme schreckt dich auf: "Amaya!", und du sputest dich, die Distanz aufzuholen.
 

Irgendwann wird es ein wenig heller und du erkennst mit dem bloßen Auge alles, da schwindendes Tageslicht durch einen, mit einem Gitter gesicherten Eingang herein schimmert. Damit seid ihr am Ziel angelangt und du siehst dich um.

Der Ort gefällt dir, da hier eine gewisse Privatsphäre herrscht, denn, der für das Feuer zuständige Diener befindet sich hinter einer gemauerten halbhohen Steinwand. Diesen Dämon schickt der Fürst fort und deiner Säuberung steht nun nichts mehr im Weg, außer ein ganz bestimmter Herrscher, der nicht daran denkt sich zu entfernen und deshalb räusperst du dich.

"Zieh dich aus!", befiehlt er und tut dasselbe.
 

Entschieden wehrst du dich gegen seine Gesellschaft: "Mein Leben mag in deiner Hand liegen, aber das prädestiniert dich noch lange nicht meinen Körper ohne Hülle zu sehen."
 

Er steht blitzschnell hinter dir, streicht über die Narbe, welche immer noch da ist und berichtigt dich: "Falsch. Alles gehört mir. Also sträube dich nicht!"
 

Kapitel 18 - Wohltuend

Wohltuend

Kapitel 18 - Wohltuend
 

Die Berührung lässt dich zusammenzucken, und ehe du dich davon wieder gefangen hast, merkst du wie Sesshomaru deinen Obi öffnet. Als Nächstes raunt er dir zu: "Zieh dich aus, sonst tue ich es!", und unterstreicht seine Forderung, indem die Spitzen seiner Finger über deine Haut kratzen.

"Schon gut", willigst du in das Unausweichliche ein. Während du dich entkleidest, dreht sich der Lord um, steigt in das Becken und setzt sich nieder. Erleichtert stellst du fest, er schließt seine Augen. Misstrauisch schielst du zu ihm hin, als du ihm folgst und in das angenehme Nass gleitest. Dem Wetter angepasst ist es nicht zu heiß, sondern genau richtig und du genießt, wie das Wasser deinen Körper umschmeichelt. Mit einem zufriedenen Lächeln setzt du dich nieder und murmelst dabei: "So ein herrliches Bad habe ich vermisst."
 

Das Wasser ist nicht sehr tief, jedoch ist sehr zu deiner Freude die Ausdehnung des Ganzen ausreichend um Körperkontakt zu vermeiden. Verschiedene Quader und Stufen im Becken dienen als Sitzgelegenheiten. Mit Sesshomarus Anwesenheit traust du dich nicht deinen Körper zu reinigen und genießt stattdessen den Moment, um zu entspannen. Du siehst dich in der kleinen Grotte um und erkennst das einiges davon künstlich erschaffen wurden. Der Lage nach befindet sich der Ort auf halber Höhe des Berges und mündet in einem versteckten Tal. Von deinem Standpunkt aus siehst du schroffe hohe Felsen, die den Platz einschließen. Vermutlich ist es so verborgen das durch Feinde kaum Gefahr eines Eindringens besteht. Dadurch wird ein neuer Wunsch in dir geweckt und du bittest den Hundedämon: "Kann ich morgen der Bibliothek einen Besuch abstatten?"

Seine Lider öffnen sich und er sieht dich an, wartet auf die Erklärung. Deshalb enthüllst du die Hintergründe. "Mich interessiert es, wie das alles hier entstanden ist. Ich will die Geschichte des westlichen Reiches studieren."

Der Lord schweigt, mustert dich weiter. So fügst du hinzu: "Es gibt doch eine Chronik?"
 

Seine Vorfahren schrieben manche Dinge nieder und es gibt bestimmt reichlich Baupläne. Wissen zu sammeln, da spricht eigentlich nichts dagegen. Es wird nur Zeit in Anspruch nehmen. Soll das ein Versuch von Amaya sein ihren Aufenthalt zu verlängern oder entspringt der Wunsch ihrer Neugier? Er verbietet es seiner Schreiberin nicht, sondern empfiehlt: "Kouhei ist einer der ältesten Dämonen im Schloss. Stell ihm deine Fragen aber vernachlässige die Arbeit nicht dabei!"
 

Obwohl du gern die Bibliothek sehen würdest, beschließt du die Alternative zu nutzen und deinen Lehrer ein wenig auszuhorchen. Der ehemalige General unterhält sich gern mit dir und gibt Informationen preis.

Sesshomaru antwortest du auf seinen versteckten Hinweis: "Es fehlen nur noch wenige Zeilen, da ich ja darauf verzichten muss, dich persönlich zu interviewen. Deswegen habe ich bis auf die Vermählung beinahe die Geschichte abgeschlossen."

"Es genügt", kommt es von dem Lord zweideutig. Obwohl ihm der eine Begriff nicht geläufig ist, versteht er deine Anspielung. Ohne weiter darauf einzugehen, erinnert er dich: "Wasch dich!"

Du überlegst kurz, lächelst dann hinterhältig und drehst dem Dämon den Rücken zu ohne seine Gedanken zu erahnen. Es dauert nicht lange, bis du fertig bist und trotzdem bleibt ihr beide in dem Becken. Du legst deinen Kopf zurück und betrachtest durch das kleine vergitterte Fenster hindurch den nächtlichen Himmel. Viele der inzwischen dort oben funkelnden Sterne erkennst du wieder. Einen, den Hellsten magst du besonders und er wird dich zukünftig immer an dein Abenteuer mit Sesshomaru erinnern. Eure Blicke treffen sich, bis der Hundedämon seinen Kopf abwendet. Ein wenig ärgert es dich, seine Gedanken nicht lesen zu können und manchmal geht dir seine Ruhe auf die Nerven, da du es gewöhnt bist gesprächigere Wesen um dich zu haben.
 

Durch die von dir gewählte Position ist dein Körper fast bis zum Hals bedeckt, sehr zum Bedauern des Lords. Aus seinen beinahe geschlossenen Lidern heraus sieht er zu dir herüber und fragte dann unvermittelt: "Hast du jemals bei einem Mann gelegen?"
 

Kapitel 19 – Dämonisches Mal

Dämonisches Mal

Kapitel 19 - Dämonisches Mal
 

Die Ausdrucksweise verwirrt dich, doch dann begreifst du. Die Frage ist sehr intim und du willst nicht antworten.

Er ermahnt dich, weil du zu lange schweigst: "Amaya?"

Widerwillig entschließt du dich darauf einzugehen, kannst aber nicht verhindern, dass es dir peinlich ist: "Bei einem Einzigen. Mein Gefährte existiert jedoch nicht mehr."

Diese Erläuterung ist keine direkte Lüge, du willst nur weitere Fragen verhindern und es würde schwierig sein dem Fürsten die Begebenheiten der Neuzeit zu verdeutlichen. Sonst glaubt Sesshomaru noch, du bist die Konkubine eines Menschen gewesen.
 

Der Lord ist jedoch zufrieden mit der erhaltenen Antwort, glaubt nun, dass du Witwe bist, und bohrt nicht weiter nach. Du hast keine Ahnung, was ihm jetzt für eine Idee durch den Kopf geht. Im Prinzip brachte seine Mutter ihn erst darauf. Deshalb plant er etwas Spezielles, nur um allen zu beweisen, dass er sich in einem Punkt von seinem Vater unterscheidet. Mochte Amaya seine Geliebte werden, indem er in den kommenden Nächten das Lager mit ihr teilt, doch am Tag seiner Vermählung hält er sein Wort und schickt sie fort. Damit will er Stärke beweisen und allen zeigen, das kein Mensch, so betörend er sein mochte, Macht über ihn erlangt.
 

Ein wenig bringst du ihn Erklärungsnot, als du danach wissen willst: "Kouheis Bemerkung, was hat es damit auf sich. Es ging doch um mich, als der ehemalige General dir einen Fehler vorhielt."

Anstatt einer Antwort erhebt sich der Fürst aus dem Wasser und du kannst nun seinen vollständigen Körper bewundern. Verlegen schluckst du und drehst deinen Kopf weg. Deswegen siehst du nicht, wie er einen Gegenstand aus seiner Kleidung hervorkramt. Nur das leise Plätschern des Wassers verrät dir, das Sesshomaru wieder in das Becken gleitet.
 

Seine Gedanken schweifen zurück, zu dem Moment, als er dich in dem Tal fand. Der Dämon verletzte dich mit seiner Klaue, betäubte dich mit ein wenig Gift, damit du ihm keinen Widerstand entgegen bringst, wenn er dich ins westliche Reich befördert. Die Wunde blutete leider und hörte nicht auf, trotz das er darüber leckte. Deshalb versiegelte er sie durch Magie, indem er das Pulver benutzte und einen Sichelmond, der ihm als Siegel dient, auf die Verletzung legte. Die größere Bedeutung seiner Tat ignorierte er in dem Moment.
 

Jetzt haderte er mit sich, ob es Sinn hat, dich aufzuklären. Dann entscheidet er, dir etwas zu schenken. Deine Fügsamkeit und weil er mit deiner Arbeit zufrieden ist, muss belohnt werden. Deswegen nimmt er den Anhänger und steht im nächsten Augenblick neben dir, packt dein Kinn und dreht deinen Kopf, damit er dir in die Augen schauen kann.

Du wankst zwischen Angst und Erregung, als er so nah zu dir kommt, und willst Protest einlegen. Dein Mund öffnet sich, doch seine Klaue legt sich auf deine Lippen.

"Schweig!", fordert der Dämon dich auf und spricht gleich weiter: "Du bist mein Eigentum Amaya, weil ich dich gezeichnet habe. Aus der Narbe in deinem Nacken ist mithilfe eines magischen Pulvers ein Mal, genauer ein Sichelmond entstanden. Du trägst nun meine Markierung, weil es zu deinem Schutz dient."
 

Erst einmal musst du das verdauen und tastest nach der ehemaligen Wunde, wo dich Sesshomaru mit seiner Giftklaue verletzte, um dich zu betäuben. Du denkst an die versteckte Sorge des alten Soldaten und schlussfolgerst: "Da ist noch mehr. Etwas weit Wichtigeres."

Der Fürst sieht dich nicht an, sondern richtet seine Augen zu dem Fenster. Er zögert, die ganze Wahrheit zu offenbaren. Bald wirst du gehen und weshalb sollst du dann alles erfahren. Allerdings besteht die Gefahr, ein anderer unternimmt es, dich aufzuklären.
 

"Es gibt eine weitere Bedeutung zu diesem Vorgang. Im Fall einer Vermählung binden sich Dämonen so aneinander und es gilt für die Ewigkeit. Nur der Tod einer Seite kann das Paar davon erlösen."

"Oh, ich verstehe", spukst du aus und fügst erleichtert hinzu: "Zum Glück sind wir nicht vermählt."
 

Kapitel 20 - Sinnlicher Moment

Sinnlicher Moment

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Sinnlicher Moment (ohne)

Da es das 20 ist, wird es diesmal länger. Wäre sicher schade wenn ich es auf 650 Wörter begrenze ;) Auf Grund der Freeversion leider keine 1300
 

Kapitel 20 - Sinnlicher Moment
 

Wie kann er so etwas tun. Er muss doch wissen, was er damit heraufbeschwört. Kein Wunder das Leiko dich so sehr verabscheut. Ärgerlich willst du dich an dem Hundedämon vorbeidrängen, der dir immer noch einige zu diesem Zeitpunkt nicht relevante Kleinigkeiten verschweigt. Du denkst nur noch daran, dass du diesen Mond wie eine Tätowierung für immer auf deiner Haut hast. Eine andere Stimme flüstert dir gleichzeitig etwas anderes ein. Sei stolz darauf, dadurch etwas von dem Lord zu besitzen.
 

Sesshomaru bemerkt deinen Unmut, weil er jedoch mehr für dich hat, hält er dich auf und legt dir ein Lederband um, an dem ein Anhänger befestigt ist, diesen Sichelmond, den Gegenstand den er benutzte, um sein Zeichen auf deiner Haut zu hinterlassen. Jetzt sieht er dir dabei tief in die Augen, fesselt auf magische Weise deinen Blick. Dann wird er verwegener. Von deinem Nacken weg, wo er das Band verknotete, streift er mit der Rückseite seiner Fingerknöchel über deine Haut. Die Hand ruht kurz auf deiner Schulter und rutscht dann tiefer.
 

Mit Absicht berührt der Fürst diese bestimmten Bereiche deines Körpers, um deine Reaktion auf den Kontakt zu testen. Wie erwartet erregt es dich leicht und du bedauerst hinterher, wie schnell es vorbei ist.

Während du das Geschenk noch betrachtest, kleidet sich Sesshomaru schon an. Danach wartet er geduldig auf dich, um dich sicher zurück in seine Gemächer zu geleiten.
 

Das Erlebnis beschäftigt noch lange deine Gedanken. Oft wünschst du dir, ein weiteres Bad mit dem Hundedämon nehmen zu können. Es würde dich nur eine einzige Frage kosten, stattdessen stürzt du dich in die Arbeit. Leider beendest du die Memoiren des Fürsten schon an einem der darauffolgenden Tage. Nur dessen Vermählung fehlt noch, welche fast bevorsteht. Deswegen überbrückst du die Zeit mit anderen Dingen. Wenn du keinen Unterricht bei Kouhei hast oder Kohakus Abenteuer weiterspinnst, zeichnest du Teile des Gartens oder die weit entfernten Berge.
 

Der Lord betritt den Raum, nähert sich dir und bleibt hinter dir stehen. Unbeirrbar schwingst du den Pinsel über das Papier und zeichnest weiter. Nach dem letzten Strich wird dir das Blatt aus der Hand genommen, eingehend betrachtet und dann ohne ein Wort beiseitegelegt.

Indessen wechselst du das Schreibgerät und setzt die Geschichte des Dämonenjägers fort. Sesshomaru liest mit, äußert keinen Protest, weshalb er wohl zufrieden ist.
 

Einige Seiten in dem Block sind schon beschrieben und er ist immer noch da. Deswegen unterbrichst du deine Arbeit, drehst deinen Kopf und studierst den Ausdruck in den goldenen Augen.

"Schreib weiter!", fordert der Dämon und du kommst dem nach.
 

Nur wenig später streift er die Haare in deinen Nacken beiseite, prüft den Zustand der ehemaligen Verletzung, welche immer weniger sichtbar ist. Er streichelt dich dort, wobei er eine Reaktion auslöst. Dein Körper reagiert deutlich auf seine Berührungen, ermutigt davon wagt Sesshomaru mehr Liebkosungen.

"Jasmin", murmelt er plötzlich und riecht abermals an dir. Während er den Lavendelduft seiner zukünftigen Gefährtin verabscheut, mag er diesen verführerischen Geruch um so mehr.
 

Er beugt sich nieder, benutzt diesmal nicht seine Fingerknöchel, sondern seinen Mund. Zuerst tasten sich seine Lippen über deine Haut, dann schnellt seine Zunge keck darüber, verharrt über dem verblassenden Zeichen und dann saugt er leicht an der Stelle.

Wie ein elektrischer Blitz durchfährt es deinen Körper und er rückt noch näher an dich heran.

"Was tust du da?", willst du wissen und gibst es auf, dich auf die Arbeit zu konzentrieren.
 

Als Nächstes liegen seine Hände auf deinen Oberschenkeln und streifen das Gewand, diesmal eines von deinen modernen Kleidern, hoch. Immer kühner werden die schlanken Finger, erkunden deinen Körper. Ungewollt seufzt du plötzlich, lehnst dich nach hinten und schließt deine Augen. Viel zu lange hast du auf Berührungen verzichtet und deshalb lässt du es geschehen.

Dann gibst du einen enttäuschten Laut von dir, als die Wärme an deinem Rücken verschwindet.

Nur einen Moment dann ist der Fürst wieder da, packt dich, zieht dich hoch und dreht dich um. Er drängt deinen Körper in eine bestimmte Richtung und plötzlich sitzt du mit gespreizten Beinen auf einem Podest, das ein Überbleibsel einer früheren Raumteilung ist. Dein Slip liegt irgendwo auf dem Boden.

Im Moment weißt du nicht, ist es besser zu protestieren oder genießt du einfach alles weiterhin.
 

Sesshomaru handelt einfach, auf sinnliche aber auch auf eine sehr dominante Weise. Davon und von seinem Duft überwältigt setzt jedes Denken aus. Der Strudel reißt dich fort und nichts zählt in diesem Moment, nur diese Empfindungen.
 

Lange zehrst du danach von dem Erlebten und wirst festgehalten. Wann ihr beide das Lager aufgesucht habt, entzieht sich deiner Kenntnis. Bis du zurück in die Wirklichkeit gerissen wirst, träumst du von einer Fortsetzung und es überrascht dich, als dein Wunsch in Erfüllung geht.

Gerade öffnest du deine Augen, siehst Sesshomaru an und willst dich äußern. Doch er hält dir durch eine zärtliche Geste den Mund zu. Deswegen wartest du ab, was er dir sagen will.
 

Ohne Umschweife beschließt der Fürst: "Bis zum Tag meiner Vermählung dienst du mir als Konkubine."

Gerade noch hast du dir weitere intime Momente gewünscht. Doch es auf diese Weise, kalt, berechnend und in einem Ton, der keinen Widerspruch duldet, zu hören, verletzt deine Gefühle. Du drängst deine Tränen zurück, hebst deinen Kopf etwas um Stolz zu zeigen: "Kein Mann bestimmt über mich. Ich bin keine Hure die ihren Körper verkauft."

Die goldenen Augen schmälern sich, während er nach einer passenden Erwiderung sucht. Es sind dann keine Worte, sondern Taten. Seine Hände liegen zwischen deinen Schenkeln, wandern höher und liebkosen dich. Ohne zu zögern, berührt er dich erneut und findet immer genau die richtigen Stellen. Er beweist dir, was du leugnest. Obwohl du dich sträuben willst, hat dein Körper bereits für dich entschieden und innerlich akzeptierst du sein Angebot.
 

Deine Gedanken schweifen ab. Heimlich wünscht du dir, das Sesshomaru eine gute Ehe mit Leiko führt und bedauerst es nicht miterleben zu dürfen. Denn für euch beide gibt es keinen gemeinsamen Weg, das musst du leider erkennen.

Weshalb der Dämon dich plötzlich zu seiner Konkubine bestimmt, bleibt im Dunkeln. Er schuldet niemand Rechenschaft, doch seine Handlungen dienen immer einer bestimmten Absicht. So gut glaubst du nämlich inzwischen, ihn zu kennen. Vermutlich nutzt er deswegen die einzige Möglichkeit, welche ihr beide haben könnt.

"Sieh es als Privileg an, als Einzige meine wohlwollende Aufmerksamkeit zu besitzen", haucht dir Sesshomaru in dein Ohr, ehe er dich loslässt und sich etwas entfernt. "Weigere dich nicht, sondern schenke mir freiwillig deine Gunst!"
 

Du bist jedoch in Gedanken, träumst vor dich hin, grübelst ständig nach. Willst du wirklich weitere Nächte mit ihm verbringen, möglicherweise dich sogar in Sesshomaru verlieben, nur, um dann in der Zeit nach dessen Vermählung die Tage in Einsamkeit zu verbringen. Bereits jetzt sehnst du dich erneut nach seinen Berührungen und kannst kaum das nächste Mal erwarten, bis dir etwas bewusst wird. Nicht ein einziges Mal küsste dich der Dämon auf den Mund. Weshalb vermeidet er diese intime Geste? Ob es unüblich bei seiner Rasse ist? Dir gefällt es dennoch, wie der Herrscher dich verführt hat und du hoffst, er genoss es ebenso.

"Erwarte mich heute Nacht", sagt der Fürst gerade zu dir, fest entschlossen dir noch ein paar Mal beizuliegen.
 

Kapitel 21 - Reue

Reue

Kapitel 21 - Reue
 

Kaum spricht er diese Worte, steht der Dämon auf, kleidet sich an und ist bereits an der Tür, als dein Verstand wieder funktioniert.

"Halt, warte! Das werde ich nicht", widersprichst du und setzt zu einer Erklärung an: "Du vergisst eine Kleinigkeit oder liegt dir soviel daran, dass ich ein Kind empfange. Ich denke, du verabscheust Halbdämonen."

Eigentlich hat der Lord nicht vor deinen Einwand anzuhören. Zum Glück dringen die Worte bis zu ihm durch. Besonders der letzte Satz. Mitten im Schritt stockt er, dreht sich um und mit heimlicher Genugtuung erkennst du, zum ersten Mal hast du den unerschütterlichen Dämon aus der Fassung gebracht. Mit diesem Problem setzte er sich offenbar bisher nicht auseinander. Möglicherweise kennt er sich auch mit der Biologie eines Menschen nicht aus, denn er wird sich kaum mit Izayoi, der Geliebten seines Vaters, abgegeben haben.
 

Während du noch überlegst, wie du ihm das plausibel machen kannst, erinnert sich der Fürst an etwas und entscheidet: "Der Heiler wird dir einen Trank bringen." Nur kurz überlegst du, bis es dir einfällt. Irgendwo hast du bereits davon gelesen. Im Mittelalter verhinderten die Frauen oft durch bestimmte Kräutersubstanzen Schwangerschaften. Deiner Meinung nach ungenau und deshalb weigerst du dich weiterhin: "So einem Sud vertraue ich nicht. Willst du wirklich das Risiko eingehen?"

Sesshomaru braucht nicht zu antworten, denn du weißt, so nah steht ihr euch nicht. Deswegen glaubst du bereits, seine nächste Reaktion vorhersehen zu können. Stattdessen schweigt der Hundedämon und du entschließt dich, ohne Aufforderung, alles von Belang zu berichten. Du kennst deinen Körper, sprichst jetzt darüber, obwohl dir das alles sehr peinlich ist. Besonders erwähnst du die kritischen Phasen davor und danach.
 

Sill hört dir der Herrscher des westlichen Reiches zu und kommt wieder einmal zu dem Schluss, das Menschen nichts taugen. Kein Wunder, das es so viele von ihnen gibt. Aufgrund ihrer kurzen Lebenszeit vermehren sie sich sicherlich deswegen so häufig.

An deinem Zustand kann er nichts ändern, er muss es akzeptieren. Froh ist der Lord über deine Offenheit, was dich erneut in ein gutes Licht rückt. Ein anderes Wesen hätte geschwiegen und sein Versäumnis zum eigenen Vorteil ausgenutzt.

Da anhand deiner Aussage, der Zeitraum in dem du empfangen kannst, unmittelbar bevorsteht, wird er deine Nähe meiden und abwarten, bis es vorüber ist. Den Berechnungen zufolge schließen sie genau die verbleibenden Tage bis zur Vermählung ein, was somit die Chance auf weitere Nächte vernichtet, weil er an seiner Entscheidung, dich fortzuschicken festhält.

Mit diesen Gedanken behaftet, dreht er sich wortlos um und geht erneut bis hin zu der Tür. Diesmal jedoch nicht zum Ausgang, sondern zu seinem Ausweichquartier.
 

Keiner von euch beiden bemerkte, wie sich Kouhei dem Durchgang vom Garten her genähert hat. Er lauscht dem Gespräch, runzelt seine Stirn. Als er wenig später Eintritt, verrät ihm der Geruch im Raum, was vorfiel. Nach einem kurzen Blick zu dir, geht er in das angrenzende Gemach hinein, schließt die Tür unaufgefordert und lässt sich Sesshomaru gegenüber nieder. Er mustert seinen Herrn einige Zeit.
 

Obwohl der Lord Kouheis Anwesenheit zur Kenntnis nimmt, blickt er weiterhin auf einen unsichtbaren Punkt an der Wand. Die unterschiedlichsten Gefühle durchströmen ihn, während er die Tragik der Situation vergleicht. Amaya muss er fernbleiben und mit Leiko vermählt er sich, weil der Zeitpunkt nicht perfekter ist, um bald Nachwuchs zu erhalten. Das Gespräch mit seiner Mutter wenige Tage zuvor fällt ihm ein. Sie warnte ihn noch ausdrücklich davor, einen Bastard zu zeugen.

Beim Akt dachte er nicht einen Augenblick lang an mögliche Folgen, sondern genoss die Verzückung der Schreiberin, den Geschmack ihrer Haut, wie sich ihr Körper unter seinen Händen wand und ihre entrückten Laute. Kann ihm Leiko das ebenso geben? Daran zweifelt er und deswegen bereut er es, die Leidenschaft und süße Hingabe eines Menschen erfahren zu haben. Dämonen zeigen keine Empfindungen. Trotzdem muss er sich vorbereiten, anstatt dem nachzutrauern, was er nie wieder kosten darf.
 

Kapitel 22 - Distanz
 

Das hätte etwas werden können ;) Da hat Sessy die Kurve noch rechtzeitig bekommen. Die nächsten Kapitel werden dann sicherlich wieder interessanter. Immerhin mischt ja eine Braut noch mit ;)

Distanz

Kapitel 22 - Distanz
 

Lange denkt der Fürst an Amayas Erklärung und vergleicht Menschen ständig mit Hundedämonen, wobei ihm ein Punkt besonders zu schaffen macht. Vorhin seiner Schreiberin so nah zu sein, hatte ihn in Versuchung geführt. Er wollte einmal probieren, wie es sich anfühlt und dabei jeden Moment genossen. Doch hatte er die junge Frau tatsächlich begehrt oder verfiel er einfach nur einem läufigen Menschen? Wenn ja, würde er zum Gespött seiner Untergebenen, weil er ihr nicht widerstanden hatte. Wie erbärmlich. Nur niedere, schwache Dämonen fallen über weibliche Wesen her und folgen ihren Urinstinkten sich zu paaren. Er steht über dem.
 

Die bedrückende Stille, welche in dem Gemach herrscht, unterbricht der ehemalige General: "Vergebt mir, mein edler Fürst, doch das ist lächerlich."

Damit erzielt er den gewünschten Effekt, denn der Kopf seines Herrn ruckt herum. Die goldenen Augen blicken den Soldaten eisig an. Leise, jedoch mit einem gefährlichen Ton, wobei seine rechte Klaue grün aufleuchtet, warnt Sesshomaru: "Pass auf deine Wortwahl auf Kouhei!"

Mit einem Schmunzeln beugt der Soldat seinen Kopf in gespielter Demut. "Immer", murmelt er einfach.

Kouhei durchschaut den Fürsten, und obwohl dieser stärker als während seiner Ausbildung ist, fürchtet er keinen Kampf und glaubt nicht an eine Niederlage. Denn der Jüngere ist im Moment viel zu abgelenkt, um sich zu konzentrieren. Ohne ihr gutes Verhältnis hätte er sich allerdings diese Verfehlung auch nicht erlaubt. Doch er musste seinen Herrn aus den Grübeleien holen. Es gibt Vorkehrungen zu treffen. So weist er hin: "Es werden Gerüchte auftreten oder ihr meidet den Umgang mit anderen. Bedenkt, sobald sich der Geruch der Schreiberin ändert, wächst die Gefahr für ihr Leben."

"Sie ist hier sicher. Niemand wird es wagen Hand an sie zu legen", erklärt Sesshomaru bestimmt und lässt den älteren Hundedämon nicht aus den Augen. Glaubt dieser etwa ... Letztendlich folgt er dem Gedankengang nicht weiter. "Dieses Gespräch zu führen ist lächerlich."

Obwohl er genau weiß, worauf Sesshomaru anspielt, ignoriert der ehemalige General das und spricht erneut: "Für jeden Untergebenen, einschließlich der verehrten Fürstin, verbürge ich mich. Doch ihr vergesst ein Wesen, das allem Grund hat, besorgt zu sein."
 

Der Fürst schließt seine Augen und zuckt innerlich zusammen. Leiko! Um so näher seine Vermählung rückt um so mehr verdrängt er die Tatsache. Leider schleicht sich die Dämonin immer wieder in seine Gedanken. Es sind nicht Kouheis Worte, sondern eher das, was unausgesprochen bleibt. Amaya mochte eine willkommene Abwechslung gewesen sein, doch in Zukunft kommt er wohl nicht mehr drum herum, sich seiner neuen Gefährtin zu widmen. Das kann er jedoch nicht, solange die junge Frau in seiner Nähe ist. Allein der Geruch der Schreiberin beherrscht die Räume, in denen auch er sich aufhält. Das Beste er zog sich in die Gemächer zurück, die er als junger Welpe bewohnte.

Zu diesem Zweck erhebt er sich und geht zur Tür. Bevor er sie öffnet, will er wissen: "Stand mein verehrter Vater vor demselben Problem?"
 

Kouheis Blick schweift in die Ferne, als er zeitgleich den Kopf schüttelt. Dann berichtet er: "Er verfiel niemals einem läufigen Wesen. Selbst seine Söhne zeugte er mit Absicht. Dennoch hat euer unausgesprochenes Anliegen seine Berechtigung. In diesem Punkt unterscheiden sich Dämoninnen wenig von menschlichen Frauen. Um sicherzugehen, erlaubt mir Amaya bis zur Vermählung fortzubringen."

Der Lord hasst es wenn der ehemalige General, so wie einst sein Vater seinen Entscheidungen zuvor kommt. Als ob er Gedanken liest. Obwohl kaum ein Wort zur wahren Ursache fällt, versteht der westliche Herrscher die Anspielung und innerlich hält er das für die beste Lösung.
 

Wenige Schritte genügen, er steht wieder in deinem Zimmer. Sesshomarus Verhalten dir gegenüber ändert sich schlagartig. Du bemerkst, wie er auf Distanz geht. Seine abweisende Haltung, der kühle, emotionslose Blick, trifft dich hart, als er dir mitteilt: "Die nächsten Tage verbringst du bei Kouheis Gefährtin. Sie wird dir beibringen, wie du dich als Gast bei der Zeremonie zu verhalten hast."
 

Kapitel 23 - Aufgedeckt

Aufgedeckt

Falls ihr mitbestimmen möchtet, dürfen meine Leser als Dankeschön einen Namen für den General auswählen. Falls nicht, entscheide ich allein. (gern per ENS)
 

1. Akio - Fröhlicher Junge, Heller Junge, leuchtender Mann, Kind der Liebe, Leuchtender Junge

2. Riku      Land

3. Ryo      Kühl, Erfrischend, Exzellent
 

Kapitel 23 - Aufgedeckt
 

Traurig siehst du ihm hinterher, denn ein merkwürdiger Funke glimmt in den goldenen Augen. Leise flüsterst du seinen Namen, doch er setzt seinen Weg fort, ohne sich noch einmal dir zuzuwenden.

Kouhei bittet dich im selben Augenblick: "Pack dein Bündel mit den Dingen, die du benötigst!"

Du nickst abwesend, starrst weiterhin die Wand an und lässt deinen Tränen freien Lauf. Wie sollst du es ertragen, in dem einen Moment bist du überglücklich und dann fühlt du dich wie in eiskaltes Wasser geschubst.
 

Der ehemalige General steht etwas hilflos neben dir. Menschliche Emotionen sind ihm nicht unbekannt, doch um dagegen zu wirken, weiß er keinen Rat. Er ruft dich leise: "Amaya", und da du nicht reagierst, spricht er weiter: "Ich habe keinen Befehl zu deiner Ermordung erhalten. Wir denken nur an deinen Schutz."

Du horchst auf, siehst den Soldaten an und verstehst. "Leiko", nennst du das Problem beim Namen. Danach suchst du deine Sachen zusammen und folgst Kouhei in den Garten. Er will dich nämlich über Schleichwege fortbringen, damit niemand sieht, wie du das Schloss verlässt.

Unterwegs fragst du neugierig: "Hätte Sesshomaru den Befehl gegeben, würdest du ihn ausführen?"

Der Hundedämon wirft dir einen ernsten Blick, worin sich ein wenig Trauer verbarg, zu. Zögerlich gesteht er dir: "Mein Herr würde dies selbst tun und nicht einem anderen überlassen. Zu deiner Frage, einem Befehl gehorche ich. Allerdings würde ich mich nicht scheuen meine Bedenken kundzutun."
 

Die Antwort stellt dich nur teilweise zufrieden, und bis ihr in dem idyllischen versteckten Tal ankommt, wird kein weiteres Wort gesprochen. Hier in einer komfortablen eingerichteten Höhle befindet sich Kouheis Rückzugsort. Seine Gemahlin empfängt dich sehr zu deiner Verwunderung freundlich.

Die nächsten Tage fühlst du dich wohl und in den Unterrichts freien Momenten, erfährst du mehr über das westliche Reich. Vieles schreibst du auf um daraus weitere Geschichten spinnen zu können, besonders über den verstorbenen Fürsten Inu no Taisho, der von Kouhei immer als Lord Taro bezeichnet wurde.
 

Hin und wieder tauchen andere Familienangehörige des alten Soldaten auf. Seine Söhne und dein Leibwächter beehren Kouhei, sobald der Dienst ihnen die Zeit dazu lässt. Jeder behandelt dich respektvoll. Trotzdem hast du bei dem einem General, dem leiblichen Sohn manchmal das Gefühl er hegt Mordgedanken gegen dich. Dessen merkwürdige Blicke, welche er dir zuwirft, lassen dich das vermuten. Du hast sogar einen Verdacht, weshalb er dir böse ist, denn du kennst den Inhalt eines Gesprächs, was nicht für deine Ohren bestimmt war. Im Grunde genommen ist das eine verzwickte Angelegenheit.

Sesshomarus Mutter Mika hat eine Liaison mit dem General und ist bestrebt, mit ihm den Bund einzugehen. Doch erst wenn der Fürst eine Gefährtin besitzt und das Reich einen Erben hat, kann sie sich selbst wieder binden. Außerdem wünscht sich ihr Geliebter selbst Nachwuchs, und daraus resultiert Mikas Wunsch ihren Sohn zu vermählen.
 

Sobald du den älteren Dämon darauf ansprichst, besänftigt er deine Sorgen. Sein Sohn ist sehr geduldig und der Tag ist ja nun nicht mehr weit entfernt, wo er sich offen zu seiner Gefährtin bekennen kann. Während Kouhei noch spricht, geht dir etwas durch den Kopf. Damit würde der ehemalige General praktisch Sesshomarus Großvater. Sicherlich eine Stellung, die dem verschmitzten Youkai gefällt, wie er auf deine Nachfrage hin versichert.
 

Plötzlich, noch während der Unterhaltung, entsteht Unruhe im Tal. Kouheis Sohn nähert sich, mit dem Wunsch seinen Vater allein zu sprechen. Dieser lehnt jedoch ab.

"Es betrifft Amaya", schlussfolgert er vorausschauend: "Deshalb kann sie deine Worte ebenso hören."

Der jüngere Dämon lässt sich nieder, nickt und teilt dann mit: "Die Schreiberin ist womöglich in Gefahr." Im Anschluss nennt er ein paar Einzelheiten, verschweigt aber Wichtiges.

Kouhei runzelt kurz die Stirn. "Sicherlich hast du Vorbereitungen zu ihrem Schutz getroffen."

"Ja, verehrter Vater. Ich hoffe außerdem, du wirst unserem Fürsten davon berichten", lässt sich der General vernehmen, diesmal etwas leiser.

Der Ältere durchschaut sein Kind, schüttelt den Kopf und will antworten.
 

Kapitel 24 -Mörderischer Plan

Mörderischer Plan

Danke für die Mithilfe. Ryo hat gewonnen 3:1. Er war auch mein Wunschname, da er von der Bedeutung passt. Der Leibwächter bekommt Nummer zwei Akio.

Ich hoffe euch weiterhin bezaubern zu können und es macht mich ein wenig Stolz, wenn ich sogar ehemalige Inu Fans anlocken kann.

Seid bitte nicht enttäuscht, dass die Motive des Generals nicht ganz euren Vermutungen entsprechen.
 

Wörter: diesmal genau 650
 

Kapitel 24 -Mörderischer Plan
 

Stattdessen mischst du dich ein: "Verschweigt ihm bitte das Problem! Sesshomaru soll sich auf seine Vermählung konzentrieren. Was mich betrifft, so vertraue ich auf die Maßnahmen und meinen Leibwächter."

Ryo hat einen Einwand, doch sein Vater verhindert durch einen für dich kaum hörbaren Laut, dass er sich äußert. Sie besprechen sich kurz und stimmen danach widerwillig zu.

Da Kouhei kurz fortgeht, um etwas zu holen, wendest du dich an den General und willst wissen: "Ihr mögt mich nicht, weshalb beschützt ihr mich?"

Der Soldat wendet dir seinen Kopf zu, minimal vergrößern sich seine Augen, bevor er spricht. "Ich beschütze nicht euch. Jeder Dämon ist sich selbst am nächsten, dennoch interessiert es uns, wer unsere neue Fürstin wird. Obwohl niemand, einschließlich unseres Herrn Leiko mag, benötigt das Reich dringend einen Erben."
 

Für einen Moment wandern deine Augen zum Boden und du betrachtest das Muster der Matte, auf der du sitzt. Die unausgesprochenen Dinge wurmen dich ein wenig, dennoch begreifst du: "Wenn Leiko eine Dummheit begeht, Verrat übt, ist Sesshomaru gezwungen, sie zu töten. Deshalb wollt ihr einen Anschlag auf mich verhindern."

"Das ist meine Aufgabe", bestätigt Ryo. Er erhebt sich, geht einige Schritte und bleibt dann stehen. Durch die nachfolgende Aussage freust du dich: "Ich hasse euch nicht Amaya-sama. Unter anderen Umständen würde ich mir wünschen ihr würdet Leikos Platz einnehmen. Doch ihr seid keine Dämonin."

Danach bleibst du allein, weil die beiden Hundedämonen noch etwas besprechen wollen.

Kouhei will jedes Detail hören. So erzählt sein Sohn von dem mörderischen Plan, von dem sie nicht zufällig erfahren haben.
 

Am Tag deines Verschwindens sucht sich Leiko einen schattigen Platz im Garten und lässt sich dort nieder. Wenn sie nicht ruht, ist ihr nicht ein Moment allein vergönnt. Seit dem Tag als sie gegen Sesshomarus Befehl verstieß, ohne Erlaubnis seine Räume zu betreten, nahm die Fürstin sie unter ihre Fittiche. Dies dient offiziell als Vorbereitung auf ihre zukünftige Stellung. Ein einleuchtendes Argument, wenn ihre persönliche Dienerin nicht entfernt worden wäre.
 

Die Untergebene muss nun in einem anderen Teil des Anwesens niedere Arbeiten verrichten und ihr wird ständig der Zugang zu ihrer Herrin verwehrt. Auch sonst darf niemand Leiko besuchen. Für die zukünftige Gemahlin des Herrschers dient dies eigentlich als Schutz, doch sie selbst empfindet es als Gefangenschaft.

Deswegen entspannt sie sich gerade und grübelt über ihre Zukunft nach, bis Sesshomaru erscheint.

Sehr zu ihrer Überraschung besucht ihr baldiger Gemahl sie nun jeden Tag. Viel sprechen sie nicht miteinander, sitzen sich eher still gegenüber. Bei der Verabschiedung schnuppert der Fürst an ihr, was sie vielversprechend findet.
 

Dann sitzt sie wieder einmal im Garten, es raschelt im Gestrüpp und ihre Dienerin taucht auf, wobei sie sich suchend umschaut. Doch Leikos zugeteilter Wächter betrachtet gerade intensiv ein Blumenbeet.

Die Prinzessin aus dem Süden ahnt nicht, dass es auf Mikas Anweisung geschieht. Der junge Soldat, Kouheis Enkel hat den Auftrag, scheinbar wegzusehen. Dass er jedoch stattdessen aufmerksam lauscht, entspricht seinem eigentlichen Befehl.

Weil die ältere Fürstin der Prinzessin nicht vertraut, gönnt sie den beiden Dämoninnen aus dem anderen Reich die heimlichen Momente. Um die Dienerin anzulocken, verwendete Mika eine der Botschaften, die Leiko oft versuchte, an die niedere Dämonin zu senden.

'Triff mich im Garten!'
 

Da Leikos einzige Vertraute in der Wäscherei arbeitet, wo der meiste Klatsch verbreitet wird, hat sie viele Neuigkeiten zu berichten. So geht das Gerücht um, der Fürst habe mit der Schreiberin das Lager geteilt. Nun trägt sie vermutlich bereits seinen Welpen und wurde deshalb zu ihrem Schutz fortgebracht.

Die südliche Prinzessin lässt ihren Unmut in Form eines gefährlichen Knurrens heraus und wütend zischt sie durch ihre Zähne hervor: "Er zieht diesen Menschen mir vor? Das wird diese Konkubine büßen."

Dann beauftragt sie ihre Bedienstete, ein langsam wirkendes Gift zu besorgen. Denn sie weiß inzwischen das Amaya an den Feierlichkeiten teilnehmen wird und deshalb gibt es keinen besseren Zeitpunkt, die Schreiberin zu ermorden.
 

Kapitel 25 - Ein himmlischer Kuss

Ein himmlischer Kuss

Kapitel 25 - Ein himmlischer Kuss
 

Sobald sie allein ist, malt sich Leiko in Gedanken aus, Amaya die tödliche Dosis zu verabreichen, um mit Genuss zuzusehen, wie die Schneiderin sich vor Schmerzen krümmt, während sie stirbt. Allerdings besteht die Möglichkeit, sie kommt erst um, wenn sie bereits das Schloss verlassen hat. Um so besser, dann fällt der Verdacht nicht auf sie, die neue Fürstin des Reiches. Vorausgesetzt Sesshomaru trennt sich von seiner Konkubine. Sonst schmiedet sie einfach neue Pläne.

Damit huscht ein böswilliges Lächeln über ihr Gesicht und sie schwelgt in dem kommenden Triumph. Deswegen entgeht ihr, wie sich Akio mit seinem Onkel trifft und Bericht erstattet.
 

Obwohl sie den Gerüchten glaubt, beschließt Leiko diese Ammenmärchen selbst zu überprüfen. Sie stellt bestimmten Wesen Fragen, ohne das eigentliche Anliegen zu enthüllen. Als Erstes sucht sie Mika auf, doch die Ältere tut es als lächerlich ab. Ebenso wie ihr Leibwächter. Sesshomaru hingegen sagt warnend mit einem eisigen Unterton: "Kümmere dich um deine Angelegenheiten!"

Den Widerspruch seiner zukünftige Gefährtin unterbindet er, indem er sich entfernt. Dieses Verhalten ist der letzte Tropfen und damit endet die Geduld der Prinzessin. Mit dem langsam wirkenden Gift in den Händen fühlt sich Leiko überlegen und denkt nichts kann sie mehr erschüttern, denn sie erfährt nie, was ihr zukünftiger Gemahl tut, wenn er dich aufsucht.
 

Dann ist es soweit. Der betreffende Tag bricht an und Kouhei geleitet dich zu einem kleinen Badehaus, welches bereits für dich hergerichtet wurde. Die Kleidung, die du tragen sollst, liegt ebenso hier.

Nach deinem Bad verlässt du das Wasser, trocknest dich ab und stockst mitten in der Bewegung, denn du bist nicht länger allein. Am Zugang steht Sesshomaru. Froh das Tuch in der Hand zu halten, verbirgst du damit deine Blöße. Schweigend lässt du jedoch zu, wie der Fürst dich betrachtet. Dann tritt er näher und du willst wissen: "Hast du bereits festgelegt, wann ich abreisen soll."

"Wartet jemand in deiner Welt auf dich?", reagiert der Dämon mit einer Gegenfrage.

Nachdenklich denkst du an dein Leben in der Zukunft. Seit deiner geplatzten Verlobung hast du dich zurückgezogen und stattdessen viel Zeit, damit verbracht Geschichten zu schreiben. Niemals ahntest du dich erneut zu verlieben, in ein Wesen, was unerreichbar für dich ist.

"Dort zu leben ist nicht unbedingt von Belang für mich. Doch hier kann ich auch nicht bleiben", weichst du aus, ohne dich zu einer Welt zu bekennen. Bisher hast du angenommen, dass du zurückkommst.

"Meine Entscheidung bleibt bestehen", teilt dir der westliche Herrscher mit.
 

Hastig überlegst du, welche Argumente du vorbringen kannst, doch dein Kopf ist leer. Weil du zu Boden blickst, damit deine Gefühle dich nicht verraten, merkst du erst im letzten Moment, das Sesshomaru unmittelbar vor dir steht. Euer Blick trifft sich und die einzelne Träne wird dir vom Gesicht gewischt.

"Amaya", flüstert der Hundedämon und du bekommst Gänsehaut. Dein Körper kribbelt. Mit jeder Faser wünschst du dir Intimitäten.
 

Etwas das sein Vater sagte, fällt ihm in diesem Moment ein. Menschen wollen nicht nur den Akt über sich ergehen lassen, sondern sie zeigen ihre Zuneigung auf anderem Weg. Das macht sie zu etwas Besonderem, verführerischer als je der Duft einer läufigen Hündin sein kann und es betört die Sinne. Wie er in diesem Moment beschließt, bist du diesen Test wert.
 

Sesshomaru hebt seine Hand, legt sie in deinen Nacken und drückt deinen Kopf näher an sich heran. Dann presst er seine Lippen auf deinen Mund. Sofort reagierst du darauf, setzt deine Zunge ein, damit er seinen Mund öffnet. Während du über seine Lippen streifst, ist es tatsächlich von Erfolg gekrönt. Er gibt dir nach, lässt dich in seine Mundhöhle vordringen und versucht dich zu imitieren. Zuerst etwas unsicher und stümperhaft lernt der Dämon schnell und gibt dir die Liebkosungen zurück. Das Spiel eurer Zungen dauert an und unwillkürlich machen sich die Hände selbstständig und erkunden den Körper des Wesens, welches ihr im Arm haltet.
 

Kapitel 26 - Frohe Kunde

Frohe Kunde

Aoi     Malve
 

Kapitel 26 - Frohe Kunde
 

Abrupt unterbricht Sesshomaru den Kuss, da er die leisen Schritte hört, die sich nähern. Kouheis Gefährtin Aoi, die nichts von der Anwesenheit des Fürsten weiß, ruft im nächsten Augenblick selbst für dich hörbar, deinen Namen, sodass ihr euch voneinander trennt. Der Lord streift mit dem Finger über deine Lippen, lässt dann seine Hand in deinem Nacken ruhen und schaut dir tief in die Augen. Du spürst deutlich, dass er dir etwas sagen will, doch die Zeit drängt. Widerwillig löst er sich endgültig von dir, huscht zum Seitenausgang, wo er noch einmal stockt. "Du kannst nicht bleiben", äußert er emotionslos, fügt jedoch verheißungsvoll hinzu: "Sobald ich einen Erben habe, wird deine Wiederkehr möglich sein."
 

"Inuyasha", flüsterst du aus einer Eingebung heraus. Doch der Hundedämon verschwindet, sodass du nicht sicher bist, ob er deinen Hinweis gehört hat. Selbst wenn, würde er niemals einen Hanyou auf seinem Platz dulden. Die andere Sache, mit keinem Wort erwähnte Sesshomaru, das er selbst ein Wiedersehen wünscht, was dich traurig macht.

Dann wirst du abgelenkt, da die Dämonin eintritt, weil sie dich zur Eile ermahnen will. Statt dich anzusprechen, bleibt sie stehen, schnuppert in der Luft und betrachtet dich danach intensiv. Sie legt sich bereits die mitfühlenden Worte zurecht, die sie dir sagen will, als ein anderes Wesen ihr zuvorkommt. Ein kalter schneidender Ton, der pure Arroganz ausstrahlt. "Bilde dir bloß nichts darauf ein. Mein Sohn begeht niemals den gleichen Fehler wie einst sein Vater."

Aufgrund der gesamten Situation wirst du wütend und dir entschlüpft unbedacht: "Wieso glaubt jeder, dass ich Interesse an Sesshomaru habe."

Mika kräuselt leicht ihre Nase, hebt ihren Kopf etwas an und schreitet stolz davon, ohne ein Wort zu verlieren. Ob sie etwas wollte oder einfach nur ihr Kind heimlich beobachtet hat? Eher Letzteres.
 

Während dir Aoi beim Ankleiden hilft, verrätst du dich, als du die Kette mit dem Sichelmond träumerisch betrachtest. Leise murmelt sie: "Unser Fürst würde seine Zeit nicht mit dir verschwenden, wenn du ihm keinen Grund geben würdest. Allerdings weckt die Aufmerksamkeit, die er dir schenkt, den Neid der anderen, die sich zumindest eine Position als seine zukünftige Konkubine erhoffen."

Waren deine Gefühle so offensichtlich? Vermutlich, wenn selbst die ältere Fürstin sich zu solchen Andeutungen herablässt. Zu der Hundedämonin gewandt schlussfolgerst du: "Der Platz, den ich zurzeit innehabe, wird sehr zu ihrer Freude bald frei. Sobald ich fort bin, stürzen sie sich wie Aasgeier auf den Lord, da er Leiko offenbar verabscheut."

"Was er nicht einmal verheimlicht", bestätigt sie und warnt: "Da ich nicht in deiner Nähe sein kann, halte dich an meinen Gemahl. Er wird dich beschützen. Sei trotzdem vorsichtig!"
 

Damit bist du fertig hergerichtet und stehst auf. Spontan zeigst du ihr deine Zuneigung, umarmst sie und lässt verlauten: "Euch beide, werde ich schrecklich vermissen."

"Geh schon!", bittet dich Aoi und schiebt dich sichtlich gerührt zur Tür hinaus, wo ihr Gefährte bereits wartet. Ihm folgst du dann.
 

Du bist sehr aufgeregt, denn bisher hast du noch nie an einer typischen japanischen Vermählungszeremonie teilgenommen. Das Paar trägt die traditionellen Gewänder und alle haben eine ernste feierliche Miene aufgesetzt. Selbst du benimmst dich vorbildlich, denn immerhin hast du in den letzten Tagen eine umfassende Ausbildung erhalten. Außerdem wird dir die Ehre zuteil, sehr zu Leikos missfallen, nah bei Sesshomaru zu sitzen. Ein Platz, der eigentlich nur den höchsten Würdenträgern des Reiches vorbehalten ist. Weshalb du dort sitzen sollst, wird allen gleich offenbart.
 

Es herrscht völlige Ruhe im Raum, nur deine Feder kratzt über das Papier, bis sich Mika zu dir beugt und leise befiehlt, kurz zu unterbrechen. Deswegen siehst du hoch, direkt in die goldenen Augen des Fürsten, der in diesem Moment seinen Kopf kaum sichtbar neigt. Dann erklingt seine Stimme: "Jaken!"

Neben dem Herrscher steht ein kleiner grünlicher Gnom. In diesem Moment bricht er das Siegel einer Schriftrolle, öffnet sie und beginnt zu lesen, während er sie mit ausgestreckten Armen vor seinem Körper hält.
 

Kapitel 27 - Der Ehrentitel

Der Ehrentitel

Kapitel 27 - Der Ehrentitel
 

Mit gut vernehmlicher Stimme verkündet der kleine Gnom: "Bevor die Vermählung beginnt, befiehlt unser edler Fürst Folgendes. Mit dem heutigen Tag ernennt er ... ", Jaken unterbricht sich, denn er stolpert über deinen fremdländischen Namen und braucht drei Ansätze um ihn richtig auszusprechen. "... zur Chronistin des westlichen Reiches und gestattet ihr außerdem, weiterhin den Namen Amaya zu benutzen. Des Weiteren darf sie, in ihrer Eigenschaft als Schreiberin, an beliebige Orte reisen, um Informationen zu sammeln. Alle Untergebenen werden angewiesen, ihr Auskünfte zu erteilen, sie mit Respekt zu behandeln und Amaya nicht nur Obdach und Nahrung, sondern auch Schutz angedeihen zu lassen, falls sie ihn benötigt." Der Gnom lässt die Schriftrolle sinken, wendet sich seinem Herrn zu und fragt: "Ihr wollt diesem nichtswürdigen ..."
 

Kein weiteres Wort verlässt dessen Lippen und so erfährt niemand, welche Beleidigungen er womöglich ausgesprochen hätte. Eine schnelle Bewegung seitens Sesshomaru erfolgt, der einen langen Stab mit zwei geschnitzten Köpfen packt, den Gnom damit zum Stolpern bringt, sodass dieser von dem Podest rollt. Sofort fängt sich das grünliche Wesen, rutscht auf Knien zu seinem alten Platz und stammelt ununterbrochen Entschuldigungen. Niemand nimmt daran besonders Anteil, da es vermutlich öfters vorkommt.

Als wenn nichts geschehen ist, befiehlt der silberweißhaarige Hundedämon: "Lies weiter!"

Jaken holt tief Luft, klaubt die Rolle vom Boden auf und wirft dir einen grimmigen Blick zu. Dann ist seine Stimme wieder zu vernehmen. "Handelt jemand der Anordnung zuwider, wird der Betreffende den Auszubildenden lebend ausgeliefert, damit sie ihre Schwerter an ihm testen können."
 

Danach folgen noch einige Formalitäten, vor allem das du deinen neuen Posten nicht sofort antreten musst, sondern erst deine Angelegenheiten regeln darfst. Dies kannst du sicherlich noch einmal nachlesen. Obwohl du aufgeregt bist, sinkt die Bedeutung, die mit dem Titel einhergeht. Damit erlaubt dir Sesshomaru, jederzeit zurückzukommen. Tut er das, weil er dich in seiner Nähe haben will? Vermutlich ist das seine Art dir seinen Wunsch mitzuteilen und du verspürst ein Glücksgefühl. Gleichzeitig ahnst du, welche große Verantwortung du damit übernimmst.
 

Erleichtert die Anweisung beendet zu haben, übergibt Jaken die Schriftrolle seinem Herrn und zieht sich an die Wand zurück, wobei es eher wie eine Flucht aussieht, denn immerhin hat er dich vor wenigen Momenten noch fast beleidigt.

Einige Stimmen sind im Raum zu vernehmen, doch Worte verstehst du nicht. Sicherlich trifft die Entscheidung nicht die Zustimmung aller. Doch es gibt auch Fürsprecher. So beugt sich Kouhei, der in der Eigenschaft als dein Leibwächter schräg hinter dir kniet, etwas in deine Richtung und teilt dir mit: "Amaya-sama das ist eine große Ehre, besonders für einen Menschen. Chronisten werden nämlich bei allen sehr geschätzt. Das Schloss besaß seit einigen Jahrhunderten keinen Geschichtenschreiber mehr. "
 

Daraufhin möchtest du etwas sagen, doch da Sesshomarus Blick gerade auf dich fällt, bleibst du still. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo du die Urkunde deiner Ernennung in Empfang nehmen musst. Wenn du dich an die Etikette hältst, bedeutet das, auf Knien nach vorn zu dem Podest zu rutschen, da du nicht aufstehen darfst. Doch das Holz des Bodens ist rau, und noch während du zögerst, erhebt sich der Fürst, steht mit wenigen Schritten neben dir und hält dir die Rolle hin. Dankbar und innerlich erleichtert nimmst du sie mit beiden Händen entgegen. Dann verbeugst du dich.

"Es ist unserem edlen Fürsten eine Ehre, die neue Chronistin des westlichen Reiches als Gast bei seiner Vermählung zu begrüßen. Aus diesem Anlass wird Amaya die Feier Protokollieren", lässt sich der Gnom wieder vernehmen, nachdem er einen kaum sichtbaren Wink des silberweißhaarigen Lords erhielt. Damit hast du gleichzeitig die Erlaubnis erhalten mit dem Schreiben fortzufahren. Dazu nimmst du die Feder in die Hand und blickst erwartungsvoll nach vorn.
 

Denn nun tritt ein älterer Dämon herbei, dessen Gewänder, denen eines Priesters nachempfunden sind. Offenbar nimmt er die Zeremonie vor. Zu diesem Zweck erhebt sich das zukünftige Paar und steht gleich darauf vor dem Wesen.
 

Kapitel 28 - Verraten und verkauft.

Verraten und Verkauft

Kapitel 28 - Verraten und Verkauft
 

Der Zeremonienmeister will sofort beginnen, doch Sesshomaru unterbricht ihn und teilt mit: "Führe die einfache Vermählung durch, der Rest wird außen vor gelassen. Es ist unnötig Leiko Befugnisse, das Reich betreffend zu erteilen, da sie nicht zur Fürstin ernannt wird. Ihr Stellung ist bereits mit ihrem Vater geregelt worden."

Bei diesen Worten überreicht er dem dämonischen Priester Papiere, die sich dieser sofort durchliest. Deutlich sieht jeder ihm an, das er offenbar vorher andere Anweisungen erhielt. Die Änderung geschah kurzfristig. Denn Sesshomaru entschied sich dagegen, Leiko in den höchsten weiblichen Stand des Reiches zu erheben. Damit stempelt er sie vorerst zur Nebenfrau ab und behält sich gleichzeitig andere Optionen offen. Für dich, da du aus der modernen Zeit stammst, ist das ungewöhnlich.

Dann räuspert sich der Priester und murmelt: "Diese Abmachung ist legal. Immerhin ist es euer recht edler Herr, mehrere Gemahlinnen zu erwählen und später zu bestimmen, wer am geeignetsten ist, an eurer Seite zu regieren."
 

Die betreffende Dämonin öffnet ihren Mund, um zu protestieren, doch dann bleibt sie stumm. Denn bereits einmal steckte sie Kritik ein. Während Jaken deine Ernennung kundgab, ruckte nämlich Leikos Körper etwas in die Höhe. Ihr lag bereits ein Einspruch auf den Lippen, doch Mika ergriff ihren Arm, drückte zu und bohrte ihre Klaue in deren Haut. "Wage es nicht meinen Sohn zu kritisieren!"

Die Fürstin hatte sich dabei gut im Griff und zeigte ihre Abscheu der Prinzessin gegenüber nicht. Die braunhaarige Dämonin beherrschte sich weniger. Jetzt erneut so erniedrigt zu werden ist zu viel. Sie reißt dem Dämon die Unterlagen aus der Hand und liest sie selbst. Ihr Vater, den sie eigentlich bis jetzt verehrte, hatte sie verkauft, ihr Schicksal in Sesshomarus Hände gelegt. Damit bestimmt er allein über ihr Wesen und sie besitzt keinerlei Recht, Forderungen zu stellen. Wenn er ihrer überdrüssig ist, kann er sie einfach verstoßen und mit einem niederen Dämon seiner Wahl vermählen.

"Nein", haucht die Dämonin aus dem Süden und will weiter lesen.

Der silberweißhaarige Hundedämon nimmt ihr die Schriftrolle jedoch ab, raunt ihr zu: "Füge dich!"

Leiko fällt es schwer die Fassung zu bewahren und sie überlegt fieberhaft. Sie denkt zurück an die letzten Wochen, seit sie hier eintraf. Nicht einmal erwähnte Sesshomaru, das sie Fürstin wird. Diese Idee wurde ihr vom eigenen Vater in den Kopf gesetzt. Den Papieren nach lag es von Anfang an nie im Sinn des westlichen Herrschers und deshalb grübelt sie über einen anderen Grund nach. Dabei fällt ihr Blick auf dich. Für all dies gibt sie dir die Schuld und sie glaubt, wenn du endlich fort bist, steht ihr der Weg an die Spitze offen. Bis dahin bleibt nur eine Möglichkeit, sie muss ihrem Gemahl einen gesunden Sohn schenken, und versuchen sich unterwürfig und gehorsam zu benehmen. "Ihr werdet es nicht bereuen, mich als Mutter eures Erben gewählt zu haben", heuchelt Leiko Zustimmung. In Gedanken fügt sie hinzu: 'Weshalb wirst du bald sehen!'

Aus einem Impuls heraus fällt ihr noch etwas ein. Bei großen Feiern schenkt ein Diener den Wein ein, der während des Gelübdes kredenzt wird. Nun erbittet sie sich dieses Privileg und begründet es, damit, das es in ihrer Familie Brauch ist. Niemand wendet dagegen etwas ein.
 

Die Vermählung schreitet voran, du schreibst alles nieder und sollten Worte in der dämonischen Sprache fallen, übersetzt Kouhei dir diese. Dann ritzen sich der Fürst und seine neue Gemahlin als letzte Handlung in den Arm. Wenige Tropfen Blut werden dem Becher Wein des neuen Partners hinzugefügt. Wie dein derzeitiger Leibwächter erklärt ist es eine reine dämonische Geste. In einem Kind wird das Blut beider Eltern vermischt und mit diesem Ritual, was in diesem Fall symbolischen Charakter hat, wird darauf verwiesen. Anders ist es, wenn gleichzeitig ein Blutzauber durchgeführt wurde. Dadurch bekäme diese Angelegenheit größere Bedeutung. Bei Leiko verzichtet der Fürst auf die magische Zeichnung. Im Gegensatz zu ihr freust du dich deswegen heimlich.
 

Kapitel 29 - Ertappt

Ertappt

Kapitel 29 - Ertappt
 

Nachdenklich verfolgt Mika die Vermählung. Sie ist froh, weil Sesshomaru vorausschauend handelt. Obwohl sie selbst den Bund eingehen will, versteht sie die Entscheidung ihres Sohnes. In den letzten Wochen verbrachte sie genug Zeit mit Leiko, beobachtete sie und konnte dadurch deren Verhalten studieren. Mit ihrer überheblichen Art, die abschätzigen Gesten brachte sie viele im Schloss gegen sich auf. Definitiv fand sie, durch diese Arroganz, inzwischen mehr Feinde als gut für eine Fürstin sein konnte. Glücklicherweise erkannte das Sesshomaru ebenso und entschied sich dagegen sie zur Hauptfrau zu bestimmen.
 

Mika blickt verstohlen zu Leiko hinüber. Denn da ist noch mehr. Die Prinzessin wird früher oder später einen gravierenden Fehler begehen und nur in ihrer Macht liegt es, das zu verhindern. Doch kann oder will sie ihre neue Schwiegertochter aufhalten? Die Frage stellt sich ihr in diesem Moment. Sie bereut es bereits diese Dämonin erwählt zu haben, dumm, weil keine andere zur Verfügung stand. Wenn sie ihren Sohn mit einem Erben nicht so bedrängt hätte, würde diese Vermählung gar nicht stattfinden. Doch nun muss sie diese Farce weiter mitmachen. Nachdem sie von der Hinterhältigkeit gegenüber Amaya erfuhr, sah sie sich gezwungen zu handeln. Obwohl sie den Menschen am liebsten fortwünschte, außer Reichweite ihres einzigen Kindes, durfte sie trotzdem nicht deren Tod verantworten.
 

Aus diesem Grund schlich sie sich vor der Feier zusammen mit dem Leibwächter Akio in die Gemächer der Braut, versteckte sich im Nebenzimmer und belauschte Leikos Gespräch. Sie hatte ihr absichtlich gestattet die Vertraute um sich zu haben, damit diese ihr bei den letzten Vorbereitungen vor der Vermählung zur Hand ging.
 

Nachdem nun Leiko angezogen war, ihre Haare frisiert und sie einen letzten Blick in die polierte Kupferscheibe warf, griff die Dienerin in ihre Tasche und holte ein kleines Säckchen heraus. Sie gab dann im Anschluss die Anweisungen des Giftmischers weiter.

"Edle Herrin, ihr müsst das Pulver nur dem Wein beimischen. Es ist fast Geschmackslos und löst sich in der Flüssigkeit schnell auf. Wann die Wirkung einsetzt, gestaltet sich unterschiedlich je nach Menge. Bei einem Menschen wirkt es vermutlich schneller."

"Das ist mir gleichgültig. Hauptsache ich bin sie endlich los", entgegnete die Prinzessin nur. Dann erhob sie sich und verließ den Raum.

Die niedere Dämonin aus dem Süden blieb zurück, da sie keine anderen Anweisungen erhielt, und dachte nach, vermisste die alten Zeiten. Wie einfach war doch früher das Leben im Süden.
 

Zwischenzeitlich trat Mika ein, gefolgt von dem jungen Soldaten, der sein Schwert zog und es der Bediensteten an die Kehle hielt. Diese wollte zurückweichen, stieß jedoch nur gegen die Wand.

"Verrat duldet mein Sohn nicht", ließ die Fürstin mit kalter Stimme verlauten. "Indem du deine Herrin unterstützt hast, bist du ebenso verantwortlich und trägst die Konsequenzen."

"Aber ...", begann die Dämonin und wollte sich verteidigen. Sesshomaru Mutter ignoriert sie und wendet sich an den Leibwächter: "Du weißt, was zu tun ist?"

Akio verbeugt sich etwas und bestätigt: "Sie wird bezahlen, ohne Gnade erwarten zu können, Herrin."
 

Mika nickte, und ging danach mit erhobenem Haupt aus dem Raum. Sie wurde im großen Saal erwartet. Indessen führte Kouheis Enkel die Dienerin fort, bis hinaus in den Wald vor die Festung. Von diesem Gang kehrte er allein zurück, rechtzeitig zur Vermählung und wechselte mit der Fürstin einen bedeutungsvollen Blick.

Über das Gesicht seiner Herrin huschte ein triumphaler Zug, der anhält, bis sie Leikos nächste schändliche Tat beobachtet.
 

Denn gerade ist der Zeitpunkt gekommen, wo Sesshomarus neue Gefährtin den Wein ausschenkt. Sie nimmt an, unbeobachtet zu sein, greift in den Ärmel ihres Kimonos und streut danach eine reichliche Priese des Pulvers in deinen Becher. Kurz wirbelt sie das Getränk umher und stellt es dann neben deinem Arm ab. Du bedankst dich, ohne hochzublicken.

In dem Moment, als die Prinzessin ihr Blut für ihren Gemahl opfert, vollführt Mika, die zwischen euch beiden sitzt, eine schnelle Bewegung und vertauscht dein Gefäß mit dem Kelch ihrer neuen Schwiegertochter.
 

Kapitel 30 - Der Giftanschlag

Der Giftanschlag

Als Dankeschön für die neuen Favos und die lieben Kommis, geht es bereits heute weiter.  Solang sollte sie eigentlich gar nicht werden aber ich bin richtig im Fluss. Eure Begeisterung steckt mich weiterhin an. Danke
 

Kapitel 30 - Der Giftanschlag
 

Du wähnst dich sicher, als du den Text beendest. Das darauffolgende Mahl ist köstlich und du genießt es. Mit jedem Bissen, den du zu dir nimmst, wächst dein Bedauern. Denn dies ist der letzte Tag, den du im westlichen Schloss verbringen wirst. Bereits am nächsten Morgen entfernst du dich aus dem Gemäuer und bist noch unentschlossen, was eine mögliche Rückkehr angeht. Denn Sesshomaru mit dieser arroganten Dämonin teilen willst du nicht. Nachdenklich nimmst du nun den Kelch mit dem Wein in die Hand, nippst daran und wagst im Anschluss einen größeren Schluck.

Während du trinkst, entgeht es dir nicht, wie der Blick der Braut auf dir ruht. Sie lächelt schon teilweise hinterhältig und wartet scheinbar auf etwas. Dann wird sie kurz abgelenkt, da viele Gäste näherkommen, um Glückwünsche und Geschenke zu überreichen.
 

Sesshomaru wendet sich später an seine Gemahlin und offenbart ihr: "Entgegen den Traditionen meiner Familie reiche ich dir kein Geschenk dar. Denn du kannst es bereits als großes Privileg anrechnen, das ich dich heute Nacht aufsuche. Ziehe dich bald zurück, und warte in deinen Gemächern!"

Die Youkai schluckt und unterdrückt ihre Wut. Damit wird sie nämlich erneut gedemütigt. Sie fängt sich und lächelt bösartig. Niemand erahnt ihre Gedanken: 'Das macht nichts mein lieber Gemahl. Mein Geschenk wird dir sicherlich bald um so mehr zusagen. Ich habe mich um den lästigen Menschen gekümmert, der dich in letzter Zeit ablenkt und dich schwächt. In diesem Moment befreie ich dich von ihr.'

Laut äußert sie: "Wenn ihr es erlaubt Herr, bleibe ich noch ein wenig."

"Tue, was du willst", murmelt der Lord und wendet sich den beiden Generälen zu.
 

Dies nutzt Leiko, kommt zu dir und will in einem gehässigen Ton wissen: "Ich hoffe, du genießt deinen letzten Tag."

In dem Moment als die Worte fallen trinkst du aus dem Kelch, blickst dann irritiert auf, weil dir der Triumph in der Stimme der Braunhaarigen nicht entgeht. Ein Gefühl offenbart dir, etwas stimmt nicht. Bis jetzt hat dich das Schreiben abgelenkt, doch nun fühlst du dich merkwürdig. Obwohl du in den letzten Tagen ausreichend Schlaf bekommen hast, ergreift Müdigkeit von dir Besitz. Während du versuchst, dich zu erheben, wird es dir schwindelig. Halt suchend tastet sich deine Hand umher, und bevor deine Sinne vollkommen schwinden, begreifst du etwas. Gift, der Gedanke beherrscht dich, als sich dein Blick flehentlich dem Fürsten zu wendet. "Sesshomaru", hauchst du ängstlich.
 

Der Genannte ignoriert deine Hand, die sich in seine Richtung streckt. Er hört jedoch Leikos Worte, beginnt etwas zu ahnen, steht allerdings weiterhin mit emotionsloser Miene, da ohne sich zu rühren.

Starr ruht der Blick des Fürsten auf dem Antlitz seiner Gemahlin, als du zusammenbrichst und beinahe schmerzhaft auf den Boden knallst. Kouhei reagiert geistesgegenwärtig, fängt dich mit entsetzter Miene auf und bettet dich sanft in die Kissen seitlich bei der Wand.

Während Mika ihren Sohn nicht aus den Augen lässt, weicht Leiko einen Schritt zurück. Ihre Reaktion dabei verrät sie nämlich. Während sie erbleicht, sieht ein aufmerksamer Betrachter, wie ihre eigene Tat sie schockt, wobei es eher um den Zeitpunkt geht. Ihres Wissen nach sollte das Gift langsamer wirken und nicht solche plötzlichen Erscheinungen wie eine Ohnmacht auslösen. Amayas Zusammenbruch ist untypisch für eine Vergiftung. Hatte sie womöglich zu viel benutzt und weshalb fühlt sie sich selbst unwohl? Das Blut in ihrem Körper pulsiert in ihren Venen und scheint erhitzt. Hatte sie sich durch Hautkontakt mit dem Mittel selbst geschadet? Um eine Antwort zu finden, fehlt die Zeit.
 

Großer Zorn brodelt in dem Lord, als er die schreckliche Tat begreift und er kämpft um seine Selbstbeherrschung. Vergebens. Denn in diesem Moment fällt aus dem Ärmel der Dämonin ein kleines Säckchen, was bis vor die Füße ihres Gemahls schlittert. Relativ ruhig fragt er Leiko: "Was hast du getan?", und hebt den kleinen Beutel auf um die Substanz darin näher in Augenschein zu nehmen.

"Gift", stößt der Fürst grimmig hervor.
 

Kapitel 31 - Nutzloses Tenseiga?

Nutzloses Tenseiga?

 

Kapitel 31 - Nutzloses Tenseiga?
 

Der Fürst lässt sich sein Entsetzen nicht ansehen, nur seine von den Anderen abgewandte Klaue ballt sich einmal zusammen. Sein Blick schweift kurz zu deinem leblosen Körper, während er seine Frage an Leiko gewandt wiederholt: "Was hast du getan? Rede!"

Die Youkai aus dem Süden schluckt und sieht sich nervös nach einem Fluchtweg um. Um ihr zuvorzukommen, tritt Kouheis Ziehsohn Riku näher, positioniert sich so, damit die Prinzessin sofort das Schwert in seiner Hand entdeckt. Eine schnelle Bewegung von dem Soldaten genügt und sie haucht ihr Leben aus.

Als sie weiter schaut, stellt sie fest, auch der andere General und der junge Leibwächter sind nun mit ihren Katanas bewaffnet, obwohl größere Waffen zu tragen, solange die Feierlichkeit andauert, verboten wurde.
 

Leiko weiß, sie wurde ertappt und hofft durch ein Geständnis ihrerseits lässt ihr Gemahl Gnade walten, dennoch unterdrückt sie ihr Empfinden nicht. "Diesem Abschaum habe ich Gift verabreicht", brüstet sich Sesshomarus Gemahlin der Tat und legt ihren ganzen angestauten Hass in die Worte. Sie erklärt weiter: "Sie ist eine Hexe und hat dich verzaubert, so wie dieser andere Mensch deinen Vater betört hat. Glaubst du, ich lasse zu, dass sie ebenso deine Nebenfrau wird oder dir vor mir einen Erben gebiert. Kein Dämon wird einen Menschen als Fürstin dulden. Dieser Platz hat allein mir zuzustehen."
 

"Schwachsinn", murmelt Mika im Hintergrund: "Mein edler Gemahl war immer Herr seiner Sinne."

Ihr Sohn hört es, geht jedoch nur auf Leikos Worte ein: "Was dir zusteht, ist der Tod." Danach schleudert der Herr der westlichen Ländereien der Youkai noch entgegen: "Abschaum", und vollführt eine blitzschnelle Bewegung, wobei er seine Klaue drohend erhebt.

Die Prinzessin sieht ihrem Gemahl in die Augen, flüstert nur für ihn hörbar: "Ihr braucht einen Erben, mein Gebieter."

Zu einer Antwort oder Erklärung lässt sich der Fürst nicht mehr herab. Ohne zu zögern, mit der größten Genugtuung fahren seine gefährlichen Nägel in die Haut des mörderischen Wesens und zerteilen die Dämonin. Deren Überreste bleiben vor seinen Füßen liegen. Einen Moment betrachtet er Leiko noch, weil er sich wieder fangen muss. So eine unbändige Wut, den Drang alles zerstören zu wollen, verspürte er zum letzten Mal als Narakus Abkömmling Kagura verhöhnte. Damals zerbrach er Toukijin.

Das letzte Argument der Prinzessin mochte gut gewählt sein, doch der winzige Funke Vertrauen, den er noch in sie setzte, zerstob mit ihrer schändlichen Tat. Sobald sie ein Kind empfangen hätte, wäre sicherlich auch sein Leben gefährdet. Er handelte richtig.
 

Als Sesshomaru seinen Blick hebt, weichen die Anwesenden zurück und versuchen sich in Sicherheit zubringen. Der Schock über das Verhalten der Prinzessin sitzt bei allen tief und sie fürchten sich vor der Vergeltung des Fürsten.

"Jeder, der an diesem Verrat beteiligt ist, wird ebenso sterben", stößt der Fürst drohend aus. Er sieht alle im Raum an, doch offenbar gibt es keinen weiteren Schuldigen. Zum Schluss betrachtet Sesshomaru seine Mutter.

"Verschwindet!", befiehlt er und niemand entzieht sich der Anordnung. Dann erweitert der Lord seine Anweisung: "Meine Mutter, Akio und die Generäle bleiben!"
 

Die ältere Dämonin erhebt sich, geht zum Rand des Raumes und nimmt einen in ein Tuch eingewickelten Gegenstand auf. Damit tritt sie zu ihrem Sohn hin und entfernt die Hülle, hält Sesshomaru Tenseiga hin: "Du kannst das Schwert nur einmal einsetzen. Also wähle Weise!"

Der Fürst umklammert den Griff, löst jedoch eine Zeit lang den Blickkontakt nicht. Danach dreht er sich um, geht direkt zu deinem leblosen Körper und zieht das Schwert aus der Scheide. Vergebens sucht er nach den Boten der Unterwelt und vermeidet es auf die Knie zu sinken. Er lässt sich äußerlich seine Enttäuschung nicht anmerken, als er ein wenig den Griff lockert und dadurch das nutzlose Schwert mit einem leisen Scheppern zu Boden fällt.

Trotzdem schweifen seine Gedanken zurück zu dem Moment, als er bereits einmal eine ähnliche Situation erlebte. Damals in der Unterwelt, als er Rin nicht retten konnte. Er dreht seinen Kopf, um das Porträt seines Vaters zu betrachten.
 

Kapitel 32 - Des Rätsels Lösung

Des Rätsels Lösung

Ich finde heute einfach nicht die richtigen Worte um allen zu danken. Auf jeden Fall hat mich eure Begeisterung wieder beflügelt. Danke für die neuen Favos auf beiden Plattformen, diesmal gab es auch wieder zwei auf Animexx.

Meine 650 Wörter waren wieder einmal zu knapp, das was zählt ist drin ;). Viel Spaß
 

Kapitel 32 - Des Rätsels Lösung
 

Obwohl der Herr der westlichen Ländereien dich hochheben und fort tragen möchte, um später zu überlegen was er mit deinem leblosen Körper tut, bleibt er stehen. Wie zur Eissäule erstarrt, schaut er auf das Bildnis seines Vaters. Im Stillen fragt er sich, ob du ihm nicht wichtig genug warst. Deinetwegen setzte er gerade seine Zukunft und womöglich sein Reich aufs Spiel. Oder Leiko hatte recht, er ist schwach geworden, sodass selbst Tenseiga ihm den Dienst versagt.

Er schließt seine Augen, um sich zu fangen und die Episode mit dir abzuschließen. Obwohl äußerlich regungslos kämpft sein Inneres gegen seinen Stolz. Für einen Youkai entwickelt er in diesem Moment erstaunlich viele Gefühle, badet ein wenig in Schuld und Selbstmitleid und übersieht dabei das Naheliegende.
 

Mika beobachtet ihren Sohn und eine Frage liegt ihr auf den Lippen, doch sie schweigt. Stattdessen geht sie zu ihrem Kind und flüstert nur für Sesshomaru hörbar: "Sieh genauer hin!"

Der Lord dreht seinen Kopf, schmälert seine Augen und folgt dann dem Hinweis. Nur ganz winzig verändern sich seine Pupillen, als er die leichte Bewegung deines Brustkorbes mitbekommt. Deshalb bückt sich der silberweißhaarige Hundedämon, hebt sein Schwert auf und steckt es zurück in die Scheide. Dabei fällt sein Blick zu einem der größeren geöffneten Fenster. Quer durch den Garten eilt gerade Aoi, die Gefährtin des früheren Generals herbei. Sie hat von der mutmaßlichen Vergiftung gehört und ist nun in großer Sorge. Sobald Sesshomaru sie erblickt, ruft er sie herbei und befielt ihr: "Bring Amaya in meine Gemächer und bleibe an ihrer Seite. Niemand außer mir erhält Zutritt!"
 

Die ältere Dämonin erhebt sich von der Stelle, wo sie sich kurz vorher niederließ, um der Anweisung nachzukommen. Sehr zu ihrer Freude stellt sie dann fest, dass du dich nur in einem schlaf ähnlichen Zustand befindest.

Wenig später hat sie den Raum verlassen und die männlichen Youkai sind mit Mika allein.

"Ich warte auf eine Erklärung!", erklingt die eisige Stimme des Herrschers, während er, Riku, den General der Schlosswache mit seinem Blick fixiert.
 

Kouhei greift seinem Ziehsohn vor, indem er einige Schritte vollführt, sich dann nieder lässt und seine Stirn auf den Boden legt. "Vergebt meinen Söhnen und meinem Enkel, da sie nur auf meinen Befehl handelten. Für alle Geschehnisse und mein Versagen übernehme ich die alleinige Verantwortung."

"Offenbar bis du doch todesmüde, Kouhei", gibt der Lord leise zur Antwort und im Anschluss schimmert seine rechte Klaue leicht grünlich. Dennoch überrascht er die Anwesenden, als er, statt einen tödlichen Hieb anzubringen, zu der Stelle geht, wo die Schreiberin saß. Er nimmt den Kelch, aus dem sie trank und schnuppert am Inhalt. Seine Entdeckung behält er vorerst für sich.
 

"Verehrte Mutter?", wiederholt er seinen Befehl, indem er das einzige Wesen anspricht, welches für den Vorfall seiner Meinung nach verantwortlich ist.
 

Mika richtet ihr Fell und betrachtet danach ihre Nägel, um wie nebenbei zu äußern: "Amaya hat ein harmloses Lähmungsgift zu sich genommen. Nur soviel das es den Anschein hat, sie ist gestorben, da ich dich testen wollte. Immerhin kenne ich dich, meinen Sohn und wusste im voraus, dass du mit deiner Gemahlin kurzen Prozess machst."

Da Sesshomarus sie nun aus schmalen Schlitzen anschaut, fügt sie genauer hinzu: "Leiko hat nicht gelogen, weil ich ohne ihr Wissen, die Becher vertauscht habe. Deine Gemahlin hat ihr eigenes Gift geschluckt."

Verwundert will er wissen: "Weshalb? Du hast auf dieser Vermählung bestanden."

Die Fürstin zuckt mit ihrer Schulter, hebt den Kopf und sieht diesmal ihren Sohn an. Danach schweifen ihre goldenen Augen zu Ryo, der ihr kaum sichtbar zunickt, bevor sie weiter offenbart: "Leiko war die Falsche für dich. Sie hätte nie eine Nebenfrau oder andere Kinder als ihre Eigenen geduldet. Früher oder später hätte sie sicherlich versucht, sogar mich aus dem Weg zu schaffen. Wer weiß schon, was sie noch für Pläne hatte."

"Mehr wollte ich gar nicht wissen", murmelt der Fürst, wendet sich zum Gehen.
 

Kapitel 33 - Zum Schweigen verurteilt

Zum Schweigen verurteilt

Kapitel 33 - Zum Schweigen verurteilt
 

Sesshomaru pausiert erneut, richtet den Blick auf den etwa halb vollen Becher in seiner Hand, riecht kurz an der Flüssigkeit und denkt nach. Den Dämonen im Raum vertraut er vollkommen, trotzdem zögert er, sie einzuweihen. Wenn er die Dinge offenbart, muss er sich entscheiden. Oder gibt es einen anderen Weg? Deswegen ist es besser, er findet sofort heraus, ob einem der Gäste möglicherweise etwas auffiel. Nicht einmal er bemerkte etwas, weder die Tat seiner Mutter noch Leikos Versuch. Um ganz sicher zu sein, verhört er die Soldatenfamilie und lässt sich zuerst alles aus Kouheis Sicht berichten und erfährt daraufhin, was Akio im Bezug auf die Dienerin unternahm. Dann hat der Fürst Gewissheit, somit wissen nur die im Raum Anwesenden über die Angelegenheit bescheid. Deshalb trifft er einen Entschluss und verpflichtet sie zum Schweigen. Alles, was offenbart werden wird, Leiko versuchte die Schreiberin zu vergiften und wurde deshalb umgehend bestraft.
 

Danach schickt er Akio und Riku fort und befiehlt Kouhei zu Amaya zu gehen, damit er sich bei Aoi über den Zustand der Schreiberin erkundigt und gleichzeitig seine Gefährtin instruiert, während er mit seiner Mutter und General Ryo allein sprechen will. Sobald die drei Dämonen sich in einem der Nebenräume niedergelassen hatten, versucht Mika noch ein letztes Mal ihren Sohn einem Test zu unterziehen: "Du kannst Leiko immer noch wiederbeleben."

Der silberweißhaarige Dämon schüttelt leicht seinen Kopf, drückt Mika den Becher in die Hand und teilt emotionslos mit: "Die Zeremonie ist unvollständig. Stattdessen, verehrte Mutter, hast du mich mit einem Menschen vermählt."
 

Damit bringt er die ältere Youkai völlig aus der Fassung und der Lord genießt diesen viel zu seltenen Moment, bevor er erläutert: "Am Abend, an dem ich Amaya hierher brachte, verletzte ich sie, kostete ihr Blut."

Mehr Worte benötigt er nicht, da seine Mutter das dämonische Zeichen kennt. Es wird bald verblassen, dennoch hat es im Zusammenhang mit der Zeremonie großes Gewicht. Somit sinkt die Erkenntnis langsam bei den Dämonen. Mika wechselt einen Blick mit ihrem Geliebten. Dann bringt sie erleichtert einen Einwand vor: "Ohne den Schwur hat es nichts zu bedeuten."
 

"Du hast neben der Schreiberin gesessen. Amaya besitzt die Angewohnheit die Worte, die sie zu Papier bringt, halblaut vor sich hinzumurmeln. Sicher kann dir Kouhei bestätigten, das dem so war. "

Ohne Aufforderung wirft Ryo ein: "Da ich ihr gegenübersaß, hörte ich die Laute aus ihrem Mund sogar deutlicher als die von Leiko. Ich fürchte Mika, durch das Vertauschen der Kelche hast du Unheil heraufbeschworen."

Indessen bückt sich Sesshomaru, nimmt den Block und blättert zu der betreffenden Stelle. Im aufgeschlagenen Zustand übergibt er die Papiere seiner Mutter.
 

Mit einer ruppigen Bewegung nimmt sie diese entgegen und ahnt schon das Schlimmste. Dann wird sie noch bleicher, während die Youkai den exakten Wortlaut entziffert. Selten verliert sie die Beherrschung, diesmal kann sie ihre Wut kaum unterdrücken, als sie den Block auf den Boden wirft. Mit einem Blick zur Wand sagt Mika dann leicht sarkastisch: "Ihm hätte es gefallen."
 

Der General will erst seine Hand auf den Arm der Fürstin legen, entscheidet sich anders und senkt nur seinen Kopf, damit niemand sein leichtes Schmunzeln sieht. In der Tat, Inu no Taisho wäre davon sehr angetan. Dennoch stehen sie nun vor einem weiteren Problem, was Sesshomaru einfach löst.

"Von dieser Angelegenheit wird niemand erfahren. Behaltet es für euch, sonst muss ich euch beide töten", warnt der silberweißhaarige Hundedämon mit der Mondsichel. "Ryo, sieh mich an!"

Sobald der General dem nachkommt, redet Sesshomaru weiter: "Des Weiteren akzeptiere ich nicht länger, dass meine verehrte Mutter deine Konkubine ist. Ihr beide geht noch heute den Bund ein!"
 

Obwohl der Herrscher des Westens seine Worte sanft und nicht wie einen Befehl ausspricht, zeigt sein eindringlicher Blick deutlich, dass er keinen Widerspruch hören will. Deshalb nickt Mika und hält ihren Einwand zurück. Nachdenklich will die Fürstin wissen: "Was hast du mit der Schreiberin vor?"
 

Kapitel 34 - Was wird nun?

Was wird nun?

Wenn ihr das Ende der FF noch lesen möchtest ... Verschont bitte den Autor ;)
 

Kapitel 34 - Was wird nun?
 

Nachdenklich will die Fürstin wissen: "Was hast du mit der Schreiberin vor?"
 

"Sie wird wie vereinbart abreisen. Ich räume Amaya keine Gelegenheit ein, zurückzukommen", bestimmt der Lord und entfernt sich. Diese Entscheidung wird er beibehalten, egal wie sich inzwischen die Dinge entwickelt haben. Ihm schwebt etwas Bestimmtes vor, obwohl es da einige Punkte gibt, bei denen er nur vermuten kann. Falls er richtig liegt ... Nun das wird die Zukunft zeigen. Erst einmal gilt es, für die Gegenwart Maßnahmen zu ergreifen. Bereits an der Tür befiehlt er eher beiläufig: "Arrangiere eine neue Verbindung! Wähle diesmal sorgfältiger!"
 

"Wie stellst du dir das vor? Es gibt ...", beginnt Mika entrüstet und sieht ihren Sohn nach, als dieser aus dem Raum geht, ohne ihre komplette Argumentation abzuwarten. Dann fällt ihr Blick auf Riku, der vor dem Fenster mit seinem Sohn spricht.

Halblaut äußert die Fürstin: "Da wäre jemand. Sicherlich ist sie unter gewissen Bedingungen bereit."

Der General folgt dem Blick seiner Gefährtin und versteht. Die Konkubine seines Bruders ist die Tochter eines Fürsten, wäre damit standesgemäß. Bestimmte Umstände zwangen sie zur Flucht und zu dem Leben, was sie nun führt.

"Sprich mit deinem Sohn, vorher weihe die betreffenden Wesen ein, damit es kein böses Blut aufgrund der Angelegenheit gibt!", rät er Mika. Auf einen Wink hin von ihr zieht er sich dann zurück.

Die Fürstin bleibt noch kurz da und grübelt über die Situation. Sie freut sich, weil Sesshomaru nicht diesem Menschen verfällt und ihrer Ansicht nach Amaya zurückweist.
 

Dann erhebt sie sich und geht mit langsamen Schritten in die Festhalle, bleibt vor Leikos Überresten stehen.

"Wache", ruft sie. Sobald ein Soldat erscheint, befiehlt sie: "Schafft mir dieses Wesen aus den Augen und reinigt alles gründlich!"

Sie wartet nicht darauf, wem am Ende diese unangenehme Aufgabe zufällt, da sie Gespräche führen muss.
 

Während all diese Dinge passieren, liegst du auf dem Lager, behütet von Aoi. Sie lässt dich keinen Moment aus den Augen, damit ihr nicht eine Veränderung deines Zustandes entgeht. Kouhei weilt ebenso im Raum und berichtet die Details, die er offenbaren darf. Beide Dämonen sind froh, dass du Leikos hinterhältigen Anschlag überlebt hast. Ohne ihre Zweifel zu äußern, werden sie den Anweisungen ihres Fürsten folge leisten und schweigen.
 

Unterbewusst hast du einen Teil des Gespräches mitbekommen, leider erinnerst du dich nur an halblautes Gemurmel. Denn wenige Augenblicke vorher wecktest du auf, unruhig fährst du ihn die Höhe, während deine Lunge den Sauerstoff in kurzen Stößen verarbeitet. Das Letzte, an was du dich erinnerst, der schreckliche Gedanke Gift geschluckt zu haben, kommt erneut hoch. Panik hält dich in eisernen Klauen gefangen und daher nimmst du nur langsam die Umgebung wahr, wo du bist.

"Amaya du bist in Sicherheit, da unsere edle Fürstin Leikos Anschlag vereitelte", dass und andere beruhigende Worte, sagt Aoi zu dir und nur allmählich zeigen sie Wirkung. Erleichtert legst du dich wieder nieder und schlummerst kurz darauf ein.
 

Später löst Sesshomaru die Dienerin ab, schickt alle fort und du bleibst allein mit ihm zurück. Gerade als er einen Moment im anderen Raum weilt, wirst du wieder munter. Inzwischen herrscht draußen Dunkelheit, dicke Wolken werden von heftigen Windböen über den Himmel gepeitscht und Blitze zucken durch die Nacht. Donner erklingt und du fährst zusammen, schreist sogar tonlos auf, bis du den Raum erkennst. Mühsam richtest du dich auf und orientierst dich. Das Atmen fällt dir schon leichter und so schaffst du es, aufzustehen. Bis jetzt brennt nur eine kleine Öllampe neben der Tür, deshalb entzündest du, mit ihrer Hilfe, weitere.
 

Das Geräusch, was du dabei machst, lässt Sesshomaru aufhorchen. Mit leisen Schritten tritt er ein: "Du bist wach?"

Das Licht der letzten Lampe erhellt dein Gesicht, doch dein Ausdruck ist düster, als du dich dem Fürsten zuwendest. Sein emotionsloser Blick deutet nichts an. Weder Erleichterung noch Zuneigung zu dir. Du wünschst dir ein einziges Mal, ein Zeichen zu bekommen, was du für ihn bist? Ein Spielzeug oder ein begehrenswerter Mensch.
 

Kapitel 35 - Bittere Süße.

Bittere Süße

Kapitel 35 - Bittere Süße
 

Matt schließt du deine Augen, seufzt und erklärst: "Ich fühle mich schwach, bin jedoch ausgeschlafen."

"Ruhe dich aus!", rät der Lord dir, doch du schüttelst deinen Kopf.

Er wendet sich zum Gehen, als du spontan äußerst: "Bleib bei mir!"

Danach bekommst du erst mit, dass er aufgrund des Unwetters die Tür zuschiebt und die Fenster schließt, damit es im Raum leiser wird. Wenig später lässt er sich bei dem Podest nieder und lehnt sich mit dem Rücken gegen die Wand. Ein Bein ist lang ausgestreckt und das andere angewinkelt. Öfters hast du bei ihm diese Position gesehen, die eines Kriegers, immer bereit aufzuspringen und zu kämpfen.
 

Um die Stille zu unterbrechen, beginnst du ein Gespräch: "Niemand will mir sagen, was passiert ist. Alles was ich weiß, dank deiner verehrten Mutter habe ich nur den Rest der Feier verschlafen, anstatt zu sterben."

"Auf meine Anweisung hin", gesteht der Herr der westlichen Ländereien knapp.

Gern würdest du mehr wissen, weißt nur nicht, wie du beginnen sollst. Eine Frage kannst du sofort stellen: "Weshalb bist du nicht bei Leiko. Müsstest du nicht", hier stockst du, wirst rot und malst dir die Dinge aus, nur dass er es mit dir tut.

"Sie hat versucht, dich zu ermorden. Deswegen habe ich sie bestraft, da sie meine erste Warnung nicht ernst nahm", erklärt Sesshomaru mit leiser Stimme und nun fällt dir auch auf, er hat gebadet und sich danach umgezogen.

"Du hast sie getötet? Meinetwegen?", schlussfolgerst du sofort richtig, bekommst jedoch keine Antwort, sondern eine Anweisung: "Sprich in Zukunft nicht mehr von dieser Person!", wobei du eisige Kälte spürst.
 

Da du den Befehl respektierst, schweigst du. Dann hast du eine Idee, gehst näher zu dem Lord: "Kann ich mich zu dir setzen?"

Nach seinem Nicken lässt du dich seitlich von ihm nieder. Doch er packt dich an deinen Armen und zieht dich näher, sodass du eng an seinem Körper geschmiegt bist.

Sesshomarus Nase spürst du an deinem Hals, als er deinen Geruch aufnimmt, und fühlst seine Lippen weich auf deiner Haut. Allein diese liebevolle Geste überbringt dir eine unterschwellige Botschaft.

"Man kann auch zusammenliegen, ohne intim zu werden", murmelst du halblaut.

"Wenn ich ein Mensch wäre, was würdest du tun?", fragt der Fürst unvermittelt und gibt dich ein wenig frei.
 

Mit sehnsüchtigem Blick streifst du seinen Körper, in Gedanken streicheln deine Finger bestimmte Stellen, tasten sich tiefer, während deine Lippen die Haut des Fürsten liebkosen. Schon hebst du deine Hand um Taten folgen zu lassen, doch dann lässt du sie wieder kraftlos sinken.

"Es hat keinen Sinn, nicht wenn ich morgen gehe. Ich mache mir keine Illusionen", entfährt es dir wütend und damit schaffst du es, dass der Dämon seine Augenbraune leicht hebt.

"Noch gehörst du mir und hast zu gehorchen!", erinnert er dich.
 

Der Vorfall bei der Vermählung macht dir zu schaffen und du fühlst dich unwohl. Wirst du in Zukunft immer in Angst vor anderen Leikos leben müssen oder wird Sesshomaru dich freigeben, wenn du ihn darum bittest? Was ist mit deinen Gefühlen zu ihm? Es genügt schon, wenn er im Raum anwesend ist, um ihn zu begehren. Kannst du auf seine Berührungen wirklich verzichten? Ihr beide habt viel zu klären. Trotzdem bist du immer noch durcheinander und schaffst es nicht einen zufriedenstellenden Gedanken zu fassen. Deswegen reagierst du störrisch: "Wenn ich mich weigere, was dann?"
 

Besser du hättest geschwiegen. Blitzschnell springt der Lord auf, packt dich und legt dich auf dem Lager ab. Er liegt auf dir, während deine Arme an den Seiten deines Kopfes von seinen Klauenhänden fixiert werden. Der Blick aus seinen goldenen Augen fesselt dich und dann beugt er sich nieder, küsst deine Lippen zaghaft. Da ist kein Zwang, sondern nur süße Verführung. Der Kuss, die Bewegungen seines Körper all das erregt dich zunehmend. Doch dann unterbricht Sesshomaru sein tun, rollt sich zur Seite, hält dich jedoch weiter fest.
 

Kapitel 36 - Eine letzte Bitte

Eine letzte Bitte

Das Kapi hat es ein bissl in sich. Hoffentlich passt es. Will ja Sess Charakter nicht verderben. Wir mögen ihn alle wie er ist ;)

 

Kapitel 36 - Eine letzte Bitte
 

Sinnlich leckst du über deinen Lippen und genießt den Geschmack des Dämons. Um so bitter sind seine nächsten Worte: "Solange ich keinen Erben habe, besteht Gefahr für dich. Egal ob du meine Konkubine oder Gemahlin bist. Das Risiko willst du bestimmt nicht eingehen." Damit spricht der Youkai die Dinge aus, die auch dich schon die ganze Zeit beschäftigen.

"Deswegen schickst du mich fort?", willst du wissen, obwohl es naheliegend ist.

Weil der Lord antworten will, legst du deinen Finger auf seine Lippen und sprichst weiter: "Darum werde ich gehen, denn ich kann nicht hier bei dir bleiben. Dich ständig zu sehen, ohne dir Nahe sein zu dürfen, wird mir das Herz brechen."

"Amaya", flüstert Sesshomaru und du weißt, er will dir mehr sagen. Doch du schüttelst den Kopf. Deshalb äußert er: "Akio wird dich auf der Reise eskortieren", und rät: "Schlaf!"
 

Obwohl du annimmst, nicht müde zu sein, ist es so wunderbar in den Armen des Fürsten zu liegen, das du doch tatsächlich einschlummerst. Deswegen bekommst du nicht mit, wie der Hundedämon später aufsteht und aus dem Raum geht, da er einer Vermählung beizuwohnen hat.

In seinem Ersatzgemach steht er danach am Fenster und beobachtet, wie der Regen zu Boden fällt. Nur noch wenig Zeit bleibt ihm mit dir, dennoch muss er wichtige Entscheidungen fällen. Das letzte Mal, als er sich so merkwürdig fühlte, wusste er das sein Vater in den Tod ging und hatte nichts dagegen unternommen. Jetzt öffnet sich eine Möglichkeit, doch dazu muss er bald einen dämonischen Erben haben. Tatsächlich erwischt er sich kurzzeitig bei dem Gedanken, eine weitere Option, den Vorschlag von dir zu erwägen. Wenn er sie in Betracht zieht, werfen ihm seine Berater sicherlich Verwirrung durch deine Anwesenheit oder später Abwesenheit an den Kopf. Und hat er dadurch einen Nutzen? Zumindest eine Notlösung, die er vorübergehend in Kauf nimmt. Falls er es geschickt genug anstellt, er seine Berater lenkt und sie selbst auf den Gedanken bringt, ist er fein raus. Bis jetzt akzeptieren Dämonen keine Hanyou. Wenn es womöglich einer wert ist, als sein Stellvertreter zu fungieren, dann Inuyasha mit entsprechender Bildung. Er scheut keine Herausforderung, sondern begrüßt sie. Den Jüngeren etwas zu quälen, wird er sicherlich in vollen Zügen genießen.
 

Sesshomaru lächelt kalt bei dem Gedanken. Wäre Jaken anwesend, würde es den Gnom vor seinem Herrn grausen. Dieser will mehr als einen Sieg davon tragen. Immerhin handelt es sich nicht um irgendeinen minderwertigen Hanyou, sondern um Inu no Taishos Sohn. Den Test riskiert er, vermutet jedoch, dass sich Inuyasha dagegen sträubt. Mit viel Glück kann ein Wesen ihn von der Notwendigkeit überzeugen, denn es gibt eine gewisse Schreiberin, die gut mit Worten umzugehen versteht. Ihre gemeinsame Zukunft hängt davon ab. Mit diesem Gedanken beseelt, setzt sich der Fürst nieder und verfasst einen Brief.
 

Erst spät kommt er zurück, packt einen heimlich entwendeten Gegenstand zurück in deine Tasche und legt sich wieder zu dir auf das Lager. Halb verschlafen lächelst du, änderst deine Position und kuschelst dich an den Fürsten. Dieser lässt die Nähe zu und gleitet selbst in einen wohltuenden Schlaf.

Am Morgen weckst du auf, öffnest deine Augen und bist im nächsten Augenblick putzmunter, da du nie mit einem schlafenden völlig nackten Dämon gerechnet hast. Eine Weile betrachtest du ihn, bis du mutiger wirst. Unbedingt willst du das flauschige Fell berühren, das Weiche genießen, was sonst über seiner Schulter liegt. Danach streichst du mit der flachen Hand über die Arme, die Brust und den Bauch. Leicht beschämt stockst du dann, schluckst nervös und hörst auf.
 

Das Sesshomaru bereits wach ist, seit dem Zeitpunkt als du dich zum ersten Mal rührtest entgeht dir völlig. Immerhin ist er ein Krieger und jederzeit auf Ungewöhnliches gefasst. Jetzt öffnet er seine Augen, ergreift deinen Arm und hält ihn an der bestimmten Stelle fest. Es kribbelt in deinem Bauch und dein Herz klopft laut. Nimmst du zumindest an.
 

Kapitel 37 - Gemeinschaftlicher Nutzen

Gemeinschaftlicher Nutzen

Yoko-  Sonnenkind, Kind der See
 

Kapitel 37 - Gemeinschaftlicher Nutzen
 

Das Geräusch, was du fehlinterpretierst, erklingt erneut und der Lord reagiert darauf. Denn jemand klopft an die Tür und gibt ein Zeichen.

"Deine Eskorte wartet", teilt Sesshomaru mit, hindert dich am Aufstehen, da er noch ein Anliegen hat. Während er dir eine Schriftrolle überreicht, erläutert er dir die Aufgabe. Die Dringlichkeit darin verstehst du, dennoch glaubst du, sie ist unlösbar.

"Werden wir uns wiedersehen?", fragst du leise und hast Angst enttäuscht zu werden.

Wie erwartet, geht der Dämon nicht auf die Frage ein. Im Gegenteil, nur der Hauch eines Kusses streift deine Lippen und es fühlt sich wie ein endgültiger Abschied an. Du bist allein, ehe du es richtig begreifst und dir bleibt keine Wahl. Kouhei wartet bereits, geleitet dich bis zum Tor um sich angemessen zu verabschieden.
 

Am Ausgang erscheinen mehr Wesen um deine Abreise zu beobachten, als du es für möglich hältst. Besonders Kouheis Familie ist dir ans Herz gewachsen, trotzdem vermeidest du, Gefühle zu zeigen. Im Beisein von Dämonen ist es unangebracht, daher bleibst du beherrscht. Sesshomaru wechselt mit dir einen letzten Blick und dann begibst du dich auf die Reise.

Oben auf dem Berg bleibt der Fürst stehen und blickt den Hang hinab, sieht dir lange hinterher. Selbst als du verschwunden bist, verlässt er seinen Platz nicht. Erst am Abend betritt er das Schloss, da er von seiner Mutter erwartet wird.
 

Um so erstaunter ist der Fürst, als er die Räume der älteren Youkai betritt, dort außer ihr und Ryo, noch den zweiten General antrifft und eine ihm unbekannte Dämonin. Ohne seine Überraschung zu offenbaren, setzt er sich.

"Verehrte Mutter", fordert er die Fürstin auf.

Mika blickt ihren Gemahl an und nickt ihm zu. Dieser ergreift das Wort: "Edler Herr. Muss das westliche Reich Schutzmaßnahmen ergreifen?"

Der Blick des Herrschers schweift zum Fenster, als er emotionslos bekannt gibt: "Unnötig. Die Verräterin war mein Eigentum und ich konnte nach Belieben mit ihr verfahren."
 

Daraufhin äußert Mika: "Für ihren Vater war Leiko immer nur ein lästiges Ärgernis. Er wollte sie loswerden, sonst hätte er nie der Vermählung zu deinen Bedingungen zugestimmt."

"Du hast es gewusst?", entschlüpft es Sesshomaru und die Anwesenden spüren geringe Schwingungen in dessen Stimme.

Lässig reagiert die silberweißhaarige Dämonin: "Natürlich. Ich bin deine Mutter und Sorge mich um dich. Immerhin ..."

"Schweig!", befielt der Lord und erntet einen strengen Blick.

"Wie kann ich, wenn ich dir etwas vorschlagen muss", kontert Mika, lenkt damit das Thema auf ihr Anliegen. "Du willst einen Erben und ich präsentiere dir die Lösung."

Sie sprach weiter, da sie die Erlaubnis erhielt: "Die Familie Yagari ist dir ein Begriff?"

Sesshomaru blickt zu der Fremden, zieht unbemerkt von allen die Luft ein wenig ein um deren Geruch zu filtern. "Der Fürst des nordwestlichen Küstenlandstrichs, der kürzlich die menschlichen Bewohner eines Schlosses gnadenlos niedermetzelte?"

Mika nickt und offenbart: "Was nicht bekannt wurde, dass die Fürstin des Reiches überlebte und ein Kind gebar." Sie betrachtet ihren Sohn, der jedoch keine Reaktion zeigt, sondern überlegt, wo der Zusammenhang ist.

Desinteressiert fragt er: "Was habe ich damit zu schaffen?"

Mit einem leicht diabolischen Lächeln tut seine Mutter kund und deutet zu der Unbekannten: "Yoko ist bereit dir einen Erben zu schenken, vorausgesetzt du rettest ihre Tochter."
 

Die Fremde gerät erneut in den Fokus seines Interesses und er begreift.
 

Kapitel 38 - Mutterliebe oder Rache?

Mutterliebe oder Rache?

Kapitel 38 - Mutterliebe oder Rache?
 

Sesshomaru schmälert seine Augen. Das Kind, einen Hanyou, soll er retten? Gerade will er seine Abscheu äußern, als er einen winzigen Augenblick bei Yoko Verzweiflung sieht. Es tangiert ihn nicht, dennoch verrät diese Geste ihm viel.

"Berichtet", fordert er im Gegensatz.

"Herr", bittet Riku um Erlaubnis zu sprechen und es wird gewährt. "Gleich nach der Geburt holte Fürst Yagari das Kind fort. Deshalb nahm Yoko bis vor Kurzem an, ihr Vater tötete den unerwünschten Balg. Sie floh aus dem Reich, brach geschwächt zusammen und wurde von mir gefunden. Seitdem lebt sie bei meiner Familie. Meine Bitte um die Hand seiner Tochter lehnt ihr Vater ab, weil er eine vorteilhaftere Verbindung arrangiert hat. Um Yoko nun zur Rückkehr zu bewegen, droht er die Hanyou zu töten."
 

Die Dämonin setzt einmal zum Sprechen an, fängt sich im letzten Moment und behält ihre wütende Äußerung für sich. Als Sesshomaru ihr einen emotionslosen Blick zu wirft, senkte sie beschämt ihren Kopf. Yoko scheint weit besser geeignet zu sein, als Leiko es war. Dennoch sträubt sich der Fürst weiterhin, da er unwillkürlich an Amaya denkt. Hier zählen jedoch nicht seine eigenen Belange, sondern nur die des Reiches. Er hat Yagari noch nie gemocht und ihm auf diese Weise zu schaden, erfüllt den Hundedämon mit Genugtuung. Als Herr der Hunde hat er die höchste Position inne und Yokos Vater wäre dumm, wenn er seine Werbung ignoriert. Schon deshalb darf er nicht zu lassen, dass die Halbschwester seines zukünftigen Erben weiterhin als Geisel festgehalten wird.

Er muss zugeben, seine Mutter hat das für alle Beteiligten schlau eingefädelt, denn es gibt vermutlich keine andere standesgemäße Dämonin.
 

Sesshomaru erhebt sich, geht zu der Youkai und kniet sich neben sie nieder. Er greift nach ihrem Körper und zieht sie zu sich heran um ihren Geruch einzuatmen, dabei flüstert er ihr zu: "Du wirst niemals Fürstin."

Trotz des leisen Tons zuckt sie zusammen, sie spürt die Kälte und den festen Griff. Sie versteht die Warnung. Bevor die junge Mutter darauf antworten kann, lässt der Fürst sie abrupt los und gibt seine Zustimmung: "Einverstanden. Denn will ich wissen", damit dreht er sich um, wendet sich an den einen General: "Riku, bist du bereit um Yoko zu kämpfen?"

Der Soldat schluckt nervös, weil er sich schämt, einen Moment die Kontrolle verloren zu haben. Da er diese Frage erwartet hat, antwortet er: "Gegen Fürst Yagari jederzeit, jedoch nicht gegen euch, edler Herr. Obwohl ich ihr zugetan bin, werde ich euch niemals verraten, oder, außer im Übungskampf, das Schwert gegen euch erheben. Ich schwor eurem Vater und danach euch die Treue, um stets dem Wohl des Reiches zu dienen."
 

Daraufhin ergreift Yoko die Hand des Geliebten, lässt sie dann wieder schnell los, weil die nächste Frage des silberweißhaarigen Herrn ihr gilt.

"Ist es Rache, die dich antreibt?"

Sie schüttelt den Kopf und eine Nadel löst sich dabei aus ihren hellbraunen weichen Haaren. "Mein Vater hatte kein Recht, meinen Gemahl und seine komplette Familie auszulöschen. Für diese Tat verdient er womöglich den Tod. Trotzdem möchte ich nur mein Kind zurück. Für meine Tochter bin ich bereit vieles zu opfern."

Im Raum herrscht schweigen bis Sesshomaru bestimmt: "Yoko wird meine Nebenfrau, sobald ihre Tochter hier im Westen eintrifft. Nach der Geburt meines Welpen gebe ich sie frei, vermähle sie mit Riku."

Immerhin verlangt niemand von ihm, sich danach weiterhin um das halbdämonische Kind zu kümmern. Mit seiner Entscheidung wälzt er diese Verantwortung an den General ab. Damit tut er seiner Pflicht, zugunsten aller Beteiligten, genüge.

Yoko hat noch etwas auf dem Herzen, einen Wunsch, der einem fürsorglichen Wesen entspricht. "Herr, ich habe eine Bitte. Entfremdet mich nicht von meinem zukünftigen Kind? Lasst mich seine Mutter sein."
 

Der Lord blickte zu seiner eigenen. Oftmals litt er in jungen Jahren unter ihrer Abweisung. Mika stillte ihn nämlich nicht selbst, sondern hatte eine Amme besorgt. Erst viel später erfuhr er, das sie damit gegen den Wunsch seines Vaters handelte.
 

Kapitel 39 - Vorsorge

Vorsorge

Ich danke den neuen Lesern, die den Weg zu mir gefunden haben. Bin immer wieder überrascht, weil die FF so großes Interesse geweckt hat.

Kapitel 40 wird wie versprochen die dreifache Länge haben und dann ist auch Amaya wieder dabei.
 

Kapitel 39 - Vorsorge
 

Sein Vater! Seit dem Tod seines Erzeugers lernte er viel und mit der Zeit verstand er dessen Handlungsweise. Inu no Taishos beschützende Art, seine verborgenen Lehren und vieles mehr, fehlen ihm. Wie Amaya es treffend ausdrückte, ein Kind sollte unter der Obhut beider Eltern aufwachsen. Das will er seinem Erben gewährleisten.

"Du wirst immer seine Mutter sein", sagt er deshalb, bevor er sich erhebt. Bereits auf dem Weg in seine Gemächer nimmt er sich vor, Yokos Wesen näher kennenzulernen. Trotzdem wird er sie weder umwerben noch das hundedämonische Vorspiel mit ihr genießen. Ihm geht es einzig um den Paarungsakt, die Zeugung eines Kindes.
 

Nachdem Sesshomaru alles geklärt hat, ruft er seinen persönlichen Diener herbei: "Jaken, sobald mein Bruder eintrifft, benachrichtige mich. Ich suche Totosai auf."

"Herr, ihr wollt mich schon wieder ...", beginnt der Gnom, der es leid ist im Schloss festzusitzen.

"Jaken!", ermahnt der Fürst streng.

Dieser seufzt und verbeugt sich, während sein Herr an ihm vorbei zum Ausgang geht.

Danach beklagt der Diener sein erbärmliches Los und dabei vergisst er völlig, das Sesshomaru den Hanyou erwähnte. Erst später erinnert er sich daran und wundert sich. Seit dieser Mensch im Schloss verweilte, tat sein Herr sowieso merkwürdige Dinge.
 

Unberührt von Jakens Leid holt der Lord seine Schwerter und geht fort. Er lässt sich Zeit, wandert langsam zu den Vulkanhügeln und weilt in Gedanken bei Amaya. Obwohl er ihren richtigen Namen kennt, wird er sie nie anders nennen. Egal welche Opfer es kostet, um zu überleben, eines Tages wird er einfordern, was ihm zusteht.

Während er sich die Zeit vertreibt, indem er sich die Zukunft ausmalt, erreicht er die Höhle und bleibt davor stehen. Den Schaden, den er einst mit Tenseiga anrichtete, hatte der Handwerker nur notdürftig ausgebessert. Im Großen und Ganzen blieb die Höhle des Schmiedes intakt.
 

Totosai hämmert auf einem Stück Stahl, kühlt es, betrachtet seine Arbeit und erhitzt es neu. Mehrmals muss er es falten und bearbeiten, damit einmal eine einzigartige Waffe daraus wird. Plötzlich unterbricht er seine Arbeit, benutzt seine Sinne und runzelt die Stirn, weil er eine fast unterdrückte, jedoch wohlbekannte dämonische Aura wahrnimmt. Da erklingt auch schon eine gefürchtete Stimme: "Totosai?"

"Sesshomaru", stammelt der Handwerker erstaunt und erhebt sich. Vorsichtig geht er ins Freie, auf alles gefasst.

Da wird er schon angesprochen, obwohl noch kein Blickkontakt herrscht: "Du wirst für meinen dämonischen Erben ein Schwert schmieden! Liefere ausgezeichnete Arbeit ab, sonst ...", um die Drohung zu verstärken, spricht der Fürst sie nicht vollständig aus und hebt nur seine Klaue, lässt diese grünlich schimmern.

Der ängstliche Ausdruck auf dem Gesicht des Schmiedes, wie er schluckt, zeugt bereits von der Wirkung. "Des Weiteren wirst du dir einen Schutz für Hanyou überlegen!"

Totosai verbirgt seine Überraschung, denkt kurz nach und will wissen: "Euch schwebt sicher kein Schwert vor?"

"Nein", antwortet Sesshomaru und ist verschwunden, bevor der Schmied mehr fragen kann. Er verlässt sich auf den Handwerker und wird in späteren Jahren nicht enttäuscht. Allerdings bleibt ein grüblerischer Totosai zurück, der nicht einmal von Myouga Informationen bekommt. Denn auch der kleine Blutsauger ist völlig ratlos. Um zu spionieren, begibt sich der Floh deshalb in das westliche Schloss, wo kurz nach ihm Inuyasha eintrifft.
 

Es kostet Myouga viel Mühe sämtliche Einzelheiten zu erfahren, oftmals trägt er nur Bruchstücke zusammen. Das Gesamtbild und die Aussage des Fürsten, nach der Ankunft des Hanyou: "Meine Gefährtin enttäuscht mich niemals", ließen nur einen Schluss zu.

"Wie der Vater, so der Sohn", entfährt es ihm im Beisein von Mika. Die Fürstin packt den Blutsauger, blickt ihn grimmig an: "Wage dies niemals öffentlich zu äußern. Mir fallen sonst die außergewöhnlichsten Todesarten ein." Danach lässt sie den Floh los, der zu Boden stürzt. Schnell rettet er sich auf ein Regal und wischt sich den Schweiß von der Stirn, fest entschlossen, keine Silbe diesbezüglich verlässt jemals seinen Mund, besonders in ihrer Hörweite. Eines ist gewiss, eine neue Zeit bricht an.
 

Kapitel 40 - Schreiberin oder Fürstin?

Schreiberin oder Fürstin?

Die lange Pause war nicht beabsichtigt. Leider holt einem die Arbeit gern im ungünstigsten Augenblick  ein und im Moment habe ich viel zu viel davon. Nun geht es weiter, wie versprochen in dreifacher Länge( selbst die ist zu kurz ;) )

 

Kapitel 40 - Schreiberin oder Fürstin?
 

Gegenwart
 

Vor einem kleineren Mietshaus, in einer ruhigen Seitenstraße, hält ein Wagen. Der Fahrer öffnet den hinteren Schlag, worauf der Insasse aussteigt. Beide Männer, scheinbar Japaner, trotz das sie ungewöhnlich groß sind, schauen sich aufmerksam um. Der Jüngere von beiden nickt und ist im Begriff wieder auf dem Fahrersitz platz zu nehmen, als sein Augenmerk auf einen Neuankömmling fällt. Der Unbekannte schlendert herbei, trägt in seiner Hand einen üppigen Blumenstrauß und sucht vermutlich nach einer Hausnummer, bleibt stehen und studiert die Namensschilder.

"Das unerwünschte Subjekt", flüstert Akio seinem Begleiter zu und knurrt leicht. "Du erlaubst doch, dass ich mich um ihn kümmere?"
 

Seine förmliche Anrede entspringt nicht Unhöflichkeit, sondern langjähriger Vertrautheit und durch die enge Verwandtschaft. Immerhin gehört er seit der Heirat seines Onkels mit Sesshomarus Mutter zur Fürstenfamilie und ist sogar gewissermaßen der Stiefbruder des neuen westlichen Erbens. Dennoch zieht es der Hundedämon vor, weiterhin dem Lord zu dienen.
 

Der Angesprochene mustert deinen ehemaligen Verlobten aus schmalen Augen. Am liebsten würde er selbst Hand anlegen, du bist ihm jedoch wichtiger. Deswegen stimmt er zu, warnt jedoch: "Töte ihn nicht gleich. Lege ihm aber ausdrücklich Nahe, dass er sich fern von Amaya hält, weil sie mir gehört."

Sesshomaru wendet sich danach zum Haus und betritt es, während der Leibwächter den Mann anspricht, der gerade vor hat die Klingel zu betätigen.
 

Ohne zu wissen, wie viel Besuch du fast bekommst, lässt du dir Wasser in die Wanne ein, prüfst die Temperatur und zufrieden gleitest du in das angenehme Nass. Mit einem Seufzen erinnerst du dich.

Die Reise vom Schloss bis zu dem Schrein in Musashi verlief relativ ereignislos. Vermutlich lag es an deiner Eskorte, dass keiner die gut ausgebildete Gruppe, welche deine Begleiter waren, angreifen wollte.

In dem Dorf angekommen hast du Inuyasha und seine Gemahlin aufgesucht. Zum einen um Sesshomarus Befehl zu übergeben und zum anderen Kagome etwas zu schenken. Ob sie es annimmt, überlässt du ihr, denn das Ergebnis hast du nicht mehr abgewartet.

Deswegen weißt du nur, dass der Hanyou grimmig erwiderte, nachdem er die Schriftrolle las: "Keh, der hat mir nichts zu befehlen."

Mit einem Stirnrunzeln hast du dich danach erhoben: "Ich an deiner Stelle, würde diese einmalige Chance nutzen. Sesshomaru bietet dir dieses Privileg sicher kein zweites Mal an." Weil Inuyasha sich wortlos abwandte, hast du, bevor du gegangen bist, hinzugefügt: "Falls du es dir anders überlegst. Akio wird drei Tage auf der Lichtung, vor dem Dorf auf dich warten."
 

Ohne zurückzublicken, ranntest du im Anschluss zum Brunnen, bist hineingesprungen und in deiner Zeit gelandet. In Eile bist du nach oben geklettert, hast das Häuschen verlassen, um ins Freie zu treten. Während du die lange Treppe des Schreingeländes hinabstürmst, entgingen dir die überraschten Blicke von Kagomes Familie. Alles, was dich interessiert hat, war nach Hause zu kommen.
 

Seufzend verlässt du jetzt die Wanne, wickelst dich in ein Handtuch und betrachtest dich im Spiegel. Noch immer wunderst du dich, dieses Abenteuer überlebt zu haben und zweifelst manchmal, ob es nicht doch nur ein Traum war. Denn niemand würde dir glauben, dass du dem mächtigen Dämon so nahe kamst. Während du dich nun abtrocknest, überlegst du bereit weiter, denkst mit Wehmut an Sesshomaru. Über Vergangenes zu trauern bringt jedoch nichts und bis jetzt weißt du nicht einmal, ob er will, dass du zurückkommst zu ihm. Daher bist du unentschlossen.
 

Wenig später betrittst du deine Küche, kochst Wasser und brühst dir einen Tee. Bevor du ihn trinken kannst, klingelt es an der Tür. Etwas nervös zögerst du, denn unter dem Bademantel bist du nackt. Dann öffnest du und stehst einem Fremden gegenüber. Mit einem überraschten blinzeln, denn für einen Moment zeigt sich dir ein anderes, vielmehr erwünschtes Bild, stehst du wie erstarrt da.

Da ergreift der vermeintlich Unbekannte die Initiative, huscht an dir vorbei in die Wohnung.

"Was fällt ihnen ein. Raus oder ich rufe die Polizei", drohst du, kaum das der Schreck überwunden ist.

Leicht spöttisch entgegnet der schlanke, dunkelhaarige Mann in dem teuren Maßanzug: "Glaubst du, ich lasse es zu. Schließe die Tür Amaya, denn ich habe jedes Recht hier zu sein, verehrte Gemahlin."
 

Offenbar gibst du ein interessantes Bild ab. Mit halb offenem Mund, wirr hochgesteckten Haaren, kaum bekleidet und die Hand auf der Türklinke. Während du dich umdrehst, ändert sich dein Ausdruck, und etliche saftige Wörter verlassen beinahe deinen Mund. Da passiert es, der Groschen fällt und du sagst halb fragend: "Der Einzige, der mich Amaya nennen darf, ist Sesshomaru."

Weil keine Antwort erfolgt, sprichst du weiter: "Das ist jedoch unmöglich, du kannst nicht ..."

"Kann ich nicht? In 500 Jahren können wir Dämonen uns angepasst haben", entgegnet dein Gast. "Du willst einen Beweis? Mein Zeichen schmückt deine Schulter und ich gab dir im Bad dieses herrschaftliche Symbol zum Geschenk. Du bist mit mir vermählt und deine letzte Frage, ob wir uns wiedersehen, ist hiermit beantwortet."
 

Noch während du Sesshomaru anstarrst, glaubst einen Geist vor dir zu haben, lauschst du seiner Stimme. Sie geht dir immer noch unter die Haut. Jetzt wo er auf dich zukommt, die Tür zuwirft und dich packt, spürst du am eigenen Körper, dass es keine Täuschung ist. Der Dämon hebt dich mit Leichtigkeit hoch, trägt dich zum Küchentisch und setzte dich auf der Platte ab. Im nächsten Moment spürst du seine Lippen an deinem Hals und wie er mit seinen Händen die Hälften des Mantels öffnet. Der Stoff gleitet von deinen Schultern und fällt auf die Oberfläche des Tisches. Er berührt das Zeichen und murmelt: "Du gehörst mir!"

Begierde flammt in dir auf und unwillkürlich hebst du deine Hand, fährst mit gespreizten Fingern über seine Brust. Obwohl du den Körperkontakt ungern beendest, schubst du den Lord von dir.
 

"Unmöglich!", stößt du aus, lieferst die Erklärung. "Wir sind nicht vermählt. Kouhei hat mir die Bewandtnis dieser Markierung genau erläutert. Außerdem ..."

Sesshomaru unterbricht dich: "Es verblasst, hindert mich aber nicht meine Rechte zu fordern. Erinnere dich, an die Zeremonie und aus wessen Becher du getrunken hast."

Das fällt dir leicht, immerhin hast du diese Geschichte aufgeschrieben. Deines Wissens nach war der Kelch dein eigener. Doch wenn der Dämon ihn extra erwähnt, muss es damit eine bestimmte Bewandtnis haben. Somit ziehst du die richtigen Schlüsse, sträubst dich aber die Tatsache anzuerkennen. Große Enttäuschung ergreift Besitz von dir. Ärgerlich willst du wissen: "Wenn du informiert warst, weshalb hast du mich fortgeschickt?"

Er braucht nicht zu antworten, denn es fällt dir selbst ein. Bestimmte Worte damals aus deinem Mund waren die Ursache. Wollte Sesshomaru dich zu diesem Zeitpunkt tatsächlich davor bewahren, dass dein Herz bricht. Nein, allein der Gedanke ist lächerlich. Trotzdem packt dich der Hauch von Eifersucht. Du wendest dich leicht ab und flüsterst mit belegter Stimme: "Wer hat dir deinen Erben geboren?"
 

Der Hundedämon sieht dich emotionslos an und sucht vergeblich nach gefühlsbetonten Gesten in deinem Gesicht. Dennoch verrät ihm der Klang deiner Stimme einiges. "Yoko", gesteht er dir.

Mühsam beherrschst du dich, schließt deine Augen und ballst deine Hände zu Fäusten, weil die Offenbarung verwirrende Gefühle in dir auslöst. Mit der Dämonin verbindet dich ein zartes freundschaftliches Band. Einerseits bist du froh, dass es keine andere ist, sondern dieses sanftmütige Wesen. Anderseits fragst du dich, in welchem Verhältnis Sesshomaru jetzt zu ihr steht.
 

Als du dich ein wenig gefangen hast, äußerst du deine Meinung, ohne dabei dich völlig zu verraten: "Eine bessere Gemahlin hättest du nie finden können."

Die Erläuterung folgt im Anschluss: "Es war ein zeitlich begrenztes Arrangement zum beiderseitigen Vorteil. Sie ist mit General Riku vermählt und hat ihm weibliche Zwillinge geschenkt."

Nachdenklich wanderst du geistig zurück zu dem Augenblick, wo die Dämonin dir ihr Schicksal offenbarte und du begreifst alles.

"Yoko hat also meinen Rat befolgt und dich um Hilfe gebeten", schlussfolgerst du. Doch dann trifft dich eine weitere Erkenntnis. Mit großen Augen, die wütend funkeln, siehst du den Fürsten an und wirfst ihm vor: "Wie kannst du nur so erbärmlich sein, einfach ihre Verzweiflung ausnutzen, damit du deinen Erben bekommst." Wahrscheinlich hättest du noch mehr gesagt, doch Sesshomaru unterbricht dich: "Amaya!"
 

Du greifst nach dem Bademantel, ziehst ihn dir wieder über die Schulter, weil du plötzlich frierst. Der Blick deines Gegenübers lässt dich frösteln. Leise gibt er zu: "Meine verehrte Mutter unterbreitete den Vorschlag und es war Yokos eigene Entscheidung."

"Aber ...", beginnst du, doch wieder wirst du am Weiterreden gehindert. "Sie wird es dir selbst erklären. Yoko verehrt dich, als Herrin und Freundin."

Traurig sagst du dann: "Ich mochte sie sehr. Doch zu wissen das sie mit dir vermählt war macht alles kompliziert."
 

"Eine einzige Nacht", murmelt der Hundedämon. Dann dreht er seinen Kopf dir zu, wechselt das Thema indirekt: "Liegt dir noch etwas an deinem Verlobten, diesem erbärmlichen Menschen, der deiner nicht Wert ist?"

Diesmal schüttelst du deinen Kopf. "Wie du sagst, er ist meiner nicht wert", senkst deine Stimme und hauchst fast nur: "Mein Herz gehört dir, trotz allem."

"Gut", freut sich Sesshomaru im Stillen und nähert sich dir wieder.

Mit einem Lächeln, froh deinen Ex los zu sein, willst du wissen: "Ich nehme an, du hast ihm nahegelegt, sich in Zukunft von mir fernzuhalten", und erhältst eine zufriedenstellende Antwort. "Seinen lächerlichen Versuch, sich mit dir zu versöhnen musste ich unterbinden."

"Er wollte ...", setzt du an. "Genug!", wirst du sofort streng unterbrochen.
 

Der Dämon packt dich, trägt dich ins Schlafzimmer und legt dich auf dem Bett ab, dabei entfernt er deine Kleidung. Kurz danach zieht er sich ebenso aus und setzt sich auf den Rand, betrachtet dich ausgiebig. Diesmal wird er sich Zeit lassen, jeden Augenblick genießen und dir süße Wonne schenken, obwohl es ihm seine ganze Selbstbeherrschung kostet.

Leider bist du vorerst anderer Ansicht, denn du rollst dich blitzschnell auf die gegenüberliegende Seite, springst auf und beginnst dein Anliegen vorzubringen: "Wir beide sind noch nicht fertig. 1. Wie hast du mich gefunden. 2. Wie geht es weiter. 3. Die Vermählung mag zwar nach dämonischem Gesetz seine Gültigkeit haben, ich jedoch bin ein Mensch und da gelten andere Regeln."
 

Sesshomaru hat sich nicht von der Stelle gerührt, denn um dich zu betrachten, musst du nicht im Bett liegen. Erst jetzt erhebt er sich, umrundet den Schlafplatz und packt so schnell zu, dass du nicht zurückweichen kannst. Während er dich in seinem eisernen Griff gefangen hält, bringt er seinen Mund nah an dein Ohr: "Punkt Drei wird dieses Wochenende nachgeholt. Alles ist arrangiert. Punkt eins anhand deines Geburtsdatums."

Bevor dir eine verwunderte Frage herausrutschen kann, dreht sich der Lord mit dir, ergreift einen Gegenstand vom Tisch und hält ihn dir hin. Es handelt sich um deinen Ausweis, den du im Mittelalter mit dabei hattest.

"Oh", rutscht dir nur heraus. Viele Gedanken beherrschen dich, unzählige Fragen stellen sich dir, doch keine verlässt deine Lippen. Was wenn der Hundedämon dich schon als Baby im Arm hielt. Bist du deshalb auf ihn geprägt und hast dein Herz an ihn verloren, weil du ihn praktisch dein Leben lang, ohne es zu ahnen, kennst? Fast wünschst du dir das, es ändert jedoch nichts oder? Eigentlich zählt nur eines, Sesshomaru hat dich aufgesucht, will dich als Gefährtin und du solltest dich ihm ergeben.
 

Unwillkürlich kicherst du: "Amaya willst du meine Frau werden?" Deine Worte lösen leider nicht den gewünschten Effekt aus, sondern haben nur eine hochgezogene Augenbraue zur Folge. Deswegen spottest du leicht: "Typisch Dämonen. Zeigt nur nicht, was ihr empfindet. Zufällig habe ich am Wochenende nichts vor, und da ich schon immer wissen wollte, wie es ist mit einem echten Herrscher vermählt zu sein, gehe ich das Risiko ein, auch wenn du versäumt hast, um meine Hand anzuhalten!"
 

"Du gehörst mir bereits. Der Rest ist nur reine Formsache", zu mehr lässt sich der Silberweißhaarige nicht herab. Stattdessen hebt er dich hoch und wirft dich auf das Bett. Er folgt dir, damit du diesmal nicht wieder flüchten kannst.
 

Kapitel 41 - Taten zählen mehr als Worte

Taten zählen mehr als Worte

Kapitel 41 - Taten zählen mehr als Worte
 

So nah beieinander spürst du ein Kribbeln im Bauch, siehst Sesshomaru in die Augen und was du dir wünschst, ist, ihn zu küssen. Doch da gibt es so viele Dinge zu besprechen, besonders was die kommende Hochzeit betrifft. Schon öffnest du den Mund, als der Youkai deine Lippen vereinnahmt und dich in einen zarten Kuss verwickelt. Sobald du wieder ansetzt, wiederholt er das. Dennoch schaffst du es von ihm abzurücken, stemmst deine Hände gegen seine Brust und fragst: "Ich nehme an, die Hochzeitsnacht ziehen wir vor?"

Sesshomaru bleibt dir die akustische Antwort schuldig. Du bekommst sie mit weiteren verführerischen Taten.

Seine Lippen gleiten über deine Haut, liebkosen dich oder er lässt seine Zunge spielend wandern. Es ist himmlisch diese Berührungen zu erfahren, wenn da nicht diese verdammte innere Stimme wäre, die immer wieder den Moment verdirbt. Beinahe hättest du frustriert geknurrt, obwohl du kein Hund bist.
 

"Warte!", keuchst du mühsam und er hört wieder erwarten auf dich, wobei seine Augen sich schmälern. Dieser Ausdruck deutet Sesshomarus wachsenden Unmut an.

Ein kleiner Moment genügt um einen klaren Gedanken zu fassen und vergessen sind die vielen Fragen, denn dein Körper vibriert bereits vor Lust und du willst die verführerische Möglichkeit nutzen. Deswegen drehst du dich, sodass Sesshomaru diesmal auf dem Rücken im Bett liegt und du dich mit gespreizten Beinen auf ihn setzen kannst. Deine Hände packen seine Handgelenke, drücken sie in die Kissen und dann beugst du dich vor, küsst ihn, während sich dein Körper leicht bewegt.
 

"Glaubst du, ich lasse dir das durchgehen?", fängt der Dämon an.

Mit einem verschmitzten Lächeln entgegnest du: "Wenn du neugierig bist."

Du beugst dich vor, berührst seine Lippen und setzt einen federleichten Kuss dorthin. Im Anschluss stupst du mit deiner Zunge gegen denselben Punkt. Dummerweise huscht dir ein anderes Bild durch den Kopf, lenkt dich dadurch ab.

Schmerz, Frust oder Enttäuschung zeigt sich in deiner Miene, sodass dich dein Gefährte intensiv mustert, um deine Gedanken zu lesen. "Amaya?"
 

Wie kannst du dich auf den Körper deines Geliebten konzentrieren, wenn du ständig an deinen ehemaligen Verlobten oder Yoko denkst. Damals warst du wochenlang am Boden zerstört, weil er dich betrogen hat und jetzt sollst du Sesshomaru verzeihen? Einfach so?

Dein Blick schweift zum Fenster, als du murmelst: "Hast du Yoko geküsst?"

Der Silberweißhaarige schließt kurz seine Augen, bevor er seine Arme befreit, sich aufsetzt und ganz nah an dich heranrückt. In seiner Stimme klingt etwas Gefährliches mit, wie ein Raubtier, seiner Beute sicher aber noch mit ihm spielend. "Hast du auf diese Weise deinen Verlobten verjagt?", will er wissen, obwohl er die Wahrheit kennt. "Mit sinnlosen Fragen?"

Dass er dich auf andere Gedanken bringen will, begreifst du und seufzest leicht.

"Mit Leichtigkeit konntest du meine Vergangenheit ändern, hast es aber nicht getan und deshalb danke ich dir. Dennoch, du hattest 500 Jahre Zeit, während ich jetzt überrumpelt werde und mit Dingen konfrontiert, die ich unter anderen Umständen ganz sicher nicht begeistert aufnehme. Doch du hast recht, ab heute zählt nur unsere Zukunft", beschließt du, ohne zu ahnen, das Sesshomaru dich durchschaut. So einfach kannst du nicht alles hinter dir lassen. Immer noch beherrschen dich Zweifel.
 

Der Hundedämon streift mit seinen Händen über deinen Rücken, umschließt deine Hüften und hebt dich an, lässt dich niedersinken und wiederholt das Ganze, ohne intim mit dir zu sein. Nachdem du deine Haare nach hinten gestreift hast, legst du deine Arme um seinen Nacken, gehst auf das Spiel ein. Es erregt euch beide und dein verführerischer werdender Geruch stachelt den Fürsten an. Inzwischen wandert eine seine Hände über deine Brüste und mit zwei Fingern drückt er leicht zu. Diese kaum schmerzhafte, eher süße Reaktion lässt die rosigen Spitzen erhärten. Heiß pulsiert dein Blut in deinen Adern, und dein Körper entflammt immer mehr.

Genau in diesem Moment haucht er in dein Ohr: "Yoko hat nie meine Küsse geschmeckt. Es gab nur den Paarungsakt."
 

Kapitel 42 - Geschenke

Geschenke

Ich habe diesmal absichtlich einen anderen eher fiktiven Nachnamen gewählt. Er soll auch ein wenig zum inhaltlichen passen
 

Kinuji - Seidenstoffe
 

Kapitel 42 - Geschenke
 

Diesmal hat Yokos Erwähnung den gegenteiligen Effekt. Da du weißt was es bedeutet und du diese Worte gebraucht hast, wirken sie wie Balsam bei deinem aufgewühlten Gemüt. Weil der Paarungsvorgang bei Hundedämonen in ihrer wahren Gestalt lieblos ist, nichts mit Gefühlen zu tun hat, überströmt dich ein befreiender Glücksmoment. Deine Lust nimmt zu, deine Empfindsamkeit steigert sich und leidenschaftlich gibst du dich ihm hin.

Obwohl er dich bis jetzt gewähren ließ, übernimmt er nun die Führung, bestimmt den Rhythmus. Abwechselnd sanft oder heftig treibt er dich in die Ekstase. Hinterher bist du zwar gesättigt, doch dich beherrscht ein Hunger auf mehr.

Während du erschöpft einschläfst, wird dir im Unterbewusstsein klar, das Sesshomaru sich zurückgehalten hat und dadurch die endgültige Geruchsbindung vermied.

Als du wieder erwachst, liegst du noch immer in seinen Armen und deshalb seufzt du zufrieden. Du stellst ihm Fragen, die er recht einsilbig beantwortet. Hörst jedoch, dass er dir in den ganzen Jahren absichtlich fern blieb, um dein Leben weder zu verändern noch zu beeinflussen.
 

Immer noch bist du im Halbschlaf, da fragt dein Gefährte: "Wirfst du Geschenke immer in den Abfall?"

Erst hebst du überrascht den Kopf, grübelst nach ohne Ergebnis. Dann erinnerst du dich an das am Vortag gelieferte Paket, neben dem Mülleimer und erklärst: "Diese billigen halbdurchsichtigen Polyester Negligé mit denen sich Dai bei mir einschmeicheln will, interessieren mich kein bisschen. Davon habe ich genug selbst gekaufte im Schrank."

Sesshomaru schmälert seine Augen sofort bei der Erwähnung deines Verlobten, denn der Inhalt deines Schrankes ist ihm bekannt. Den hat er während deiner Abwesenheit durchstöbert, um dir etwas Passendes aussuchen zu können.

"Amaya packe es aus!", befiehlt er dir leise jedoch mit Nachdruck. "Danach sprechen wir über dein Geschenk an Kagome und die Dummheit meines Bruders."
 

Ungern willst du den Körperkontakt unterbrechen, gehorchst daher zögerlich und tappst nackt durch die Wohnung. Denn der Youkai sagt so etwas sicher nicht ohne Grund. Außerdem interessiert es dich, mehr über Inuyasha zu erfahren. Immerhin gab es eine Forderung seitens des Älteren. Dessen Andeutung jetzt verheißt nichts Gutes. Vorerst schiebst du mögliche Szenarien beiseite und untersuchst die Verpackung genauer, nachdem du im Flur angekommen bist.
 

Die dazugehörige Karte mit den wenigen Worten ist nicht handschriftlich, sondern gedruckt: 'Jemand, der dich verehrt', steht da.

Allerdings zeugt schon der Karton von einem exklusiven Inhalt. Wie konntest du es nur vorher nicht bemerken? Neugierig öffnest du ihn, siehst hinein und bist erstaunt. Langsam schlägst du das weiße Papier zurück, entblößt das hellblau schimmernde Kleidungsstück mit den zierlichen Jasminblüten. Noch bevor du dir die Beschaffenheit des Materials durchliest, ahnst du das es sich um teure Seide handelt.

Soll sich Dai wirklich in solche Unkosten gestürzt haben? Doch bei genauerem Nachdenken ahnst du die Wahrheit. Nur ein Wesen kennt deine Vorliebe für die zart duftenden Sommersträucher und niemand anderes würde dir so etwas Persönliches schenken.

Der Name des Herstellers enthüllt dir, welche Kostbarkeit du vor dir hast und entlockt dir einen Laut. Bei der gefertigten Kleidung des Seidenfabrikants handelt es sich oft um Einzelstücke. Kimonos werden nicht selten noch handbestickt. Obwohl die Firma recht klein ist, pro Jahr nicht viel produziert, ist der Umsatz aufgrund der Exklusivität sehr hoch. Soviel du weißt, gehört sie einer Familie Kinuji, die nicht nur Webereien besitzt, sondern den eigenen Seidenbau auf einer südlich gelegenen Maulbeerplantage betreibt.

Mit der Rückseite deiner Finger streifst du über den Stoff und murmelst: "Das kann ich unmöglich annehmen. So etwas gehört in einen Schaukasten, nicht an einen so unscheinbaren Körper, wie es meiner ist."
 

Du hast nicht bemerkt, dass dein Geliebter dir gefolgt ist und deine Reaktion abwartet. Nun steht er dicht hinter dir, berührt deine Haut: "Willst du mich beleidigen?"

"Nein", reagierst du schnell und bist ein wenig erschrocken, denn dein Blick fällt auf einen kleinen Wappenring, den Sesshomaru am Finger trägt.

Mit den leise gesprochenen Worten: "Amaya Kinuji, edle Gefährtin und einzige Gemahlin", streift er ihn ab, legt ihn in deine Hand.
 

Kapitel 43 - Sitz in Dauerschleife

Sitz in Dauerschleife

Kapitel 43 - Sitz in Dauerschleife
 

Mit großen Augen beobachtest du die Geste, und als du den Ring näher anschauen willst, schließt der Dämon deine Hand und schiebt sie dir entgegen, sodass sie gegen deine Brust drückt. Leise erklärt er: "Er dient unserer Familie als Siegel und zeichnet dich als meine Gefährtin aus, öffnet dir zukünftig alle Türen. Im Prinzip ersetzt er den Halbmond und damit bist du weisungsberechtigt, solange du in meinem Interesse handelst."

Diese Worte musst du erst einmal verdauen. Unwillkürlich schluckst du und steckst ihn danach auf deinen Finger, wo er perfekt passt. Offenbar wurde er extra für dich angefertigt. "Du überträgst mir eine große Verantwortung", murmelst du, immer noch stark verwundert. Allerdings überfluten dich ständig diese Glücksgefühle, ununterbrochen kribbelt es in dir. Dir wird abwechselnd heiß und kalt, sodass du dich wieder fangen musst, indem du tief durchatmest. Wäre ja schlimm, wenn du vor seinen Augen vor Aufregung einen Zusammenbruch erleidest. Wieder einmal hat Sesshomaru es geschafft, auf seine Weise, dir den Wind aus den Segeln zu nehmen und den leisen Zweifel einzudämmen, der dich beherrscht.

Als du zu ihm blickst, geht dir der Gedanke durch den Kopf ob er gerade innerlich triumphiert über dich.
 

Im nächsten Moment greift er an dir vorbei, mit großer Sorgfalt um den zarten Stoff nicht zu beschädigen nimmt er das Nachtgewand aus der Verpackung, reicht es dir: "Tu damit später, was du willst, doch jetzt trage es!"
 

Der Bitte kannst du dich nicht entziehen. Danach folgst du ihm ins Schlafzimmer, wo Sesshomaru bereits auf dem Bett liegt. "Es fühlt sich angenehm auf der Haut an", schwärmst du und versuchst dabei nicht an die unzähligen Seidenraubenpuppen, die dafür aufgewendet wurden zu denken. Immerhin werden sie von den Bäumen gesammelt nur, um danach im kochenden Wasser zu enden, damit die Seide gewonnen werden kann. Deswegen wechselst du das Thema. "Wir sollten über meine Namensänderung sprechen."

Der Hundedämon mustert dich intensiv mit seinen goldenen Augen. In einem Ton, der keine Widerrede duldet, sagt er: "Akio trägt die Papiere bei sich. Sobald du sie unterschrieben hast, sind sie rechtskräftig."

'Aber', willst du beginnen, verschluckst das Wort und fügst dich. Ein Lächeln huscht über dein Gesicht. Was wenn du bei eurer ersten Begegnung einen anderen Namen benutzt hättest? Müsstest du ihn jetzt auch tragen? Ein wenig froh mit der Entwicklung, denn inzwischen magst du es, wenn dein zukünftiger Ehemann dich Amaya nennt. Er spricht den Namen auf besondere Art aus. Immer wenn du es hörst, erregt es dich leicht. Außerdem bist du laut deiner Mutter tatsächlich in einer Regennacht geboren worden.

"Einverstanden." Mit einem Seufzen lässt du dich auf das Bett plumpsen: "Reden wir über Inuyasha!", bittest du im Anschluss.
 

Eine weitere Aufforderung benötigt der Youkai nicht. In knappen Worten berichtet er dir und befiehlt zu vermitteln. Demnach betrat Kagome noch am gleichen Abend wie du die Gegenwart, traf hier auf den schon wartenden Inuyasha und foltert ihn seitdem durch die Kette, schickt ihn damit ständig zu Boden. Du bist froh, weil du nun nicht der einzige Mensch in der Familie Kinuji sein wirst, denn immerhin seid ihr beide nicht nur Freundinnen, sondern bald verschwägert. Allerdings wird dein Glück getrübt, da du Schuld trägst an den Vorfällen.

Mit großen Gewissensbissen und dich dadurch unwohl fühlend, willst du die Sache später angehen.
 

Die ganze Geschichte erfährst du dann in diesem Zusammenhang direkt von den beiden Beteiligten. Demnach lehnte Kagome schweren Herzens dein Geschenk ab, obwohl es ihr, ohne ihr zu tun, später trotzdem noch zuteil wurde.
 

An deinem letzten Tag im Mittelalter, nachdem du gegangen bist, blieb das Paar auf der Wiese zurück und beide hingen eine Zeit lang still ihren Gedanken nach.

Erst nach einer ganzen Weile fragte Inuyasha seine Gefährtin: "Willst du deine Familie nicht sehen?"

Die Heilerin schüttelte den Kopf: "Amaya gibt mir eine einmalige Möglichkeit und nichts würde ich lieber tun, als sie zu nutzen. Doch was, wenn der Brunnen sich schließt, während ich in der Neuzeit bin?"
 

Kapitel 44 - Widersacher

Widersacher

Hier ist jetzt die Ergänzung zu Kago & Inu. Ich widme mich den beiden absichtlich nicht ausführlich, da hier ja Amaya und Sess im Mittelpunkt stehen. Bei 650 Wörter pro Kapitel ist es so schon eng, alles einzubringen ;)


 

Kapitel 44 - Widersacher
 

"Was wenn der Brunnen sich schließt?"Dieser Satz hallte lange in Inuyashas Gedanken nach. Dem hatte der Hanyou nämlich nichts entgegenzusetzen, denn es war seine größte Angst die junge Frau für immer zu verlieren, denn niemand wusste, ob er 500 Jahre überleben konnte. Anderseits ahnte er, wie sie darunter litt. Deswegen haderte er selbst mit sich.

"Keh, Sesshomaru", murmelte er sehr leise und blickte seiner Gefährtin nach, als sie ins Dorf zurückging, weil viel Arbeit dort auf sie wartete. Wenn es eine Möglichkeit gab zu überleben, dann im westlichen Schloss, im Schutz unzähliger Wachen. Er wollte nicht von seinem Bruder herumkommandiert werden, doch er besaß eine ordentliche Portion Neugierde. Es reizte ihn, da er zusätzlich einen kleinen Triumph gegenüber dem Älteren verspürte, wenn er akzeptiert wurde und er seinen Platz, als seines Vaters Erbe einnehmen durfte. Damit stand sein Entschluss fest.
 

Am Abend bei Sonnenuntergang, kurz bevor Amayas Zeitspanne ablief, fand er Kagome am Brunnen. Seine Gefährtin sah hinein, während eine einzelne Träne ihre Wange hinabrann. Schnell wischte sie diese fort und erklärte dem Ankommenden: "So fühle ich mich ihnen ganz nah."

Einen Moment zögerte Inuyasha, zwei Stimmen in seinem Geist argumentierten ständig, wogen das Für und Wider ab. Er verdrängte die Gewissensbisse, handelte spontan, hob seine Gemahlin hoch, schubste sie in den Brunnen und rief ihr hinterher: "Wir sehen uns in der Neuzeit. Ich werde da sein."

Danach zog er sein Schwert und zerstörte den Knochenfressenden Brunnen endgültig, für alle Zeiten.
 

Inuyasha überlebte all die Jahre tatsächlich, verbrachte sie an Sesshomarus Seite und suchte am bewussten Tag den Higurashi Schrein auf, sah sogar noch Amaya davoneilen. Kagome zeigte jedoch kein bisschen Dankbarkeit, im Gegenteil, ihre Wut reichte drei Tage. Immer wenn der Hanyou das Wort an sie richtete, versuchte ihr alles zu erklären oder sich entschuldigen wollte, äußerte sie nur: "Sitz!"

Wie oft Inuyasha auf diese unbequeme Art zu Boden donnerte, wusste er später nicht mehr zu berichten, da er beizeiten aufhörte mit dem Zählen.

Zum Schluss siegt die Vernunft, weil es keinen Weg zurückgab, akzeptiert Kagome die Tatsache, denn auch in der Gegenwart konnte es eine aufregende Zukunft geben.
 

Doch diesen Teil der Vergangenheit und Gegenwart wirst du erst später erfahren. Zum jetzigen Zeitpunkt, nachdem du ausgeschlafen bist, mit großem Appetit dein Frühstück eingenommen hast, kleidest du dich an und verlässt danach das Haus. Wenige Minuten vor dir ging Sesshomaru bereits, um etwas in Erfahrung zu bringen.

Akio wartete die ganze Nacht im Wagen auf euch beide. Sobald er seinen Herrn erblickt, steigt er aus und geht ihm entgegen. Höflich hält er die Haustür, damit der silberweißhaarige Hundedämon passieren kann.

Der ehemalige westliche Fürst sieht sich genau in der Gegend um und wendet sich an seinen Vertrauten: "Berichte!"

Während der Leibwächter schon den hinteren Schlag der Limousine öffnet, kommt er dem Befehl nach. Allerdings vermeidet er es einen Namen zu nennen, da du jeden Moment erscheinen wirst.

"Mit geringer Überredungskunst konnte ich ihn überzeugen, das Terrain zu räumen. Er hinterließ mir freundlicherweise den herrlichen Blumenstrauß und drohte mir anschließend. Bei seinem Weggang benutzte er etliche unschöne Worte, die im Beisein meiner edlen Herrin, meine gute Erziehung verbietet, sie wiederzugeben."

"Leere Worte", gab der silberweißhaarige Youkai mit der Mondsichel von sich. Darin lag eine versteckte Frage. Akio stimmte dem nicht zu, weil er Dai schlecht einzuschätzen vermochte. In seinen Augen hatte dieser überhaupt nicht die Mittel oder die Kraft seinem Herrn zu schaden. Dennoch erwartete er bei Menschen immer das Unerwartete, da sie zu irrsinnigen spontanen Handlungen neigten. Wenn Gefahr droht, spürt der Leibwächter immer eine gewisse Spannung, wie genau in diesem Augenblick. Deswegen will er vorsichtig sein.
 

Sesshomaru entschließt sich einzusteigen, er verharrt und schmälert seine Augen. Ist es nur ein Gedanke, ein Gefühl oder nimmt er etwas anderes wahr. Er dreht sich blitzschnell um und starrt in eine bestimmte Richtung, wittert etwas. Der Hauch eines Geruches, kaum erfassbar, den der Wind fortweht, kitzelt kurz unangenehm seine Nase.
 

Kapitel 45 - Racheschwur

Racheschwur

Kapitel 45 - Racheschwur
 

Der Gedanke, Amaya durch einen fremden Einfluss verlieren zu können, huscht kurz durch seinen Kopf und stört Sesshomaru. Ihm gefällt nicht die unterschwellige Bosheit, die er in kurzer Entfernung spürt. Den Ausgangspunkt dessen sucht er vergebens. Dennoch steigt seine dämonische Energie abrupt an und in seinen goldenen Augen schimmert nur Kälte, als er die Gegend mustert. Knapp davor seinen Standort zu verlassen, um sich umzusehen, wird er mit deinem Eintreffen abgelenkt. Widerwillig gibt er auf.
 

Unweit von der Stelle, versteckt hinter einem Stapel Kisten, steht ein Mann und betrachtet die Ein- und Austretenden des bestimmten Hauses, welches am Abend vorher sein Ziel war. Noch immer wütend auf diesen arroganten Leibwächter, hatte er sich hier auf die Lauer gelegt. Ärgerlicherweise musste er die ganze Nacht ausharren, nur damit er jetzt belohnt wird.

Den Seidenfabrikanten erkennt er auf Anhieb und mit deinem Auftauchen bekommt er die Erklärung für Sesshomaru Kinuji Anwesenheit. Doch einen winzigen Moment vorher streift der Blick des Textilherstellers sein Versteck.

Sein Körper überzieht sich sofort mit Gänsehaut, er erschauert, aufgrund der angenehmen Temperatur sicherlich nicht vor Kälte. Angst greift nach seinem Herz und er empfindet es, als würde jemand das Organ zusammendrücken. Japsend holt er Luft, denn so ein Gefühl hatte er noch nie. Er wankt ein wenig, stützt sich gegen die Mauer und wartet darauf, dass sich die Furcht wieder legt.

Dai ballt seine Fäuste zusammen, als du Akio spontan um den Hals fällst. Durch seine zusammengebissenen Zähne quetscht er mühsam heraus: "Das wirst du mir büßen! Sie gehört mir."
 

Du ahnst indessen nicht, dass jede deiner Handlung eifersüchtig betrachtet wird. Stattdessen scheust du dich nicht deine Freude offen zu zeigen, musst dir aber anhören: "Herrin das ziemt sich nicht!"

Mit einem leichten Schmunzeln und einem trotzigen Blick zu deinem Gefährten erwiderst du: "Wenn schon, jetzt ist es mir egal."

Danach steigst du einfach in den Wagen. Nur wenig später startete Akio den Motor und lenkte das Gefährt zur Hauptstraße.
 

Da du Sesshomarus strengen Blick spürst, erklärst du: "Ich weiß mich durchaus zu beherrschen. In Zukunft werde ich in der Öffentlichkeit nie wieder spontan jemand meine Zuneigung zeigen", wesentlich leiser fügst du hinzu: "Was ich jedoch privat tue, ist eine andere Sache."

Der ehemalige westliche Fürst beugt sich vor, greift nach einem Knopf und betätigt ihn. Die Zwischenwand schließt sich mit einem leisen Summen und verbirgt das wissende Lächeln des Fahrers.

"Damit du mich zu bestimmten Anlässen nicht in Verlegenheit bringst, wird Aoi deine begonnene Erziehung fortsetzen. Jetzt jedoch", unterbricht sich der Dämon selbst, packt dich besitzergreifend und reist dich auf seine Seite, da du nicht angeschnallt bist.

Überrascht quiekst du auf und wirst gegen Sesshomarus Körper geschleudert, wodurch dein Mund sich seinem wie beabsichtigt nähert. Es folgt ein Kuss. Du bist so verdattert über die Reaktion, dass du dich überhaupt nicht zur Wehr setzt. Im Gegenteil, mit einem leichten Seufzen, genießt du die zärtliche Geste und erwiderst sie. Als sie endet, protestierst du beinahe. Allerdings fragst du dich, ob du noch Kritik erntest und wirst nicht enttäuscht.

"Sei du selbst und schäme dich nicht für deine europäische Abstammung", haucht der Dämon in dein Ohr, bevor er dich loslässt. Dann, in einem Ton, der wieder einmal deutlich Sesshomarus Gefährlichkeit veranschaulicht, musst du dir noch anhören: "Sollte ich dich erneut in Akios Armen sehen, ohne das es seine Arbeit betrifft, wird er dafür büßen."

Als ist nichts geschehen, richtet er danach seine Kleidung, die du in Unordnung gebracht hast, und blickt zum Seitenfenster hinaus.
 

Kurz schließt du deine Augen, malst dir Szenarien aus und denkst darüber nach. Die Handlung deines zukünftigen Ehemanns hatte den Touch eines eifersüchtigen Geliebten. Eine Empfindung zu der Sesshomaru in deinen Augen sicherlich nicht fähig ist. Vermutlich lag dem teilweise noch eine andere Ursache zugrunde. Mit zwei Wörtern bringst du es laut auf den Punkt: "Neugierige Reporter."

Der Dämon an deiner Seite nickt, reicht dir eine Zeitung, wo dir sofort der bestimmte Artikel auffällt.
 

Kapitel 46 - Planänderung

Planänderung

Kapitel 46 - Planänderung
 

Nachdem du die Anzeige gelesen hast, legst du die Zeitung beiseite und blickst deinen Gefährten an. Irgendwie fühlt sich das Ganze merkwürdig an, trotzdem bist du ein wenig stolz. Sesshomaru gestand dir nämlich noch in der Nacht, das am Tag deiner Rückkehr eine Ankündigung in der Zeitung stand, nämlich die eben gelesene Verlautbarung zur bald stattfinden Vermählung. Etwas sickerte durch und die Journalisten stürzten sich wie die Geier auf die Information. Um Gerüchten vorzubeugen, beschloss die Familie Kinuji es öffentlich bekannt zu geben, ohne über deine Person Informationen herauszugeben.

Damit zufrieden lehnst du dich zurück und widmest dich stattdessen einer anderen Sache. Bevor du aus dem Haus tratest, sprachen die beiden Dämonen über deinen Verlobten, da gab es für dich keinen Zweifel. Immerhin drangen vereinzelt Worte diesbezüglich an dein Ohr. Offenbar setzte ihn seine neue Flamme vor die Tür und nun auf der Suche nach einer anderen Bleibe, versucht er sich wieder bei dir einzuschmeicheln. Unwahrscheinlich das Dai echtes Interesse an dir hat oder wurmt es ihn nur, weil du am Wochenende deine Hochzeit feierst?

Du seufzt innerlich, blockst ab und achtest stattdessen auf die Fahrstrecke. Die Straße schlängelt sich durch einen Vorort, immer weiter bis zum Stadtrand. In einer Gegend, wo die Häuser versteckt in großen Grundstücken liegen, steuert Akio den Wagen auf eine Nebenstraße, folgt ihr bis zum Ende und hält vor einem schmiedeeisernen Tor. Mithilfe eines Codes öffnet er es und fährt die breite Auffahrt entlang. Dann, vor der großen Villa hält er und schaltet den Motor ab. Wenig später hilft er dir beim Aussteigen.
 

Da Sesshomaru stehen bleibt, bekommst du Gelegenheit dich umzusehen. Es bereitet dir jetzt schon Vergnügen, sobald wie möglich den Park ähnlichen Garten zu erforschen. Vorerst jedoch widmest du deine Aufmerksamkeit dem Haus, das erstaunlicherweise im amerikanischen Stil erbaut ist. Auf Anhieb magst du die großen Säulen, die den Eingang säumen.

Akio, der unmittelbar hinter dir steht, erklärt: "Inuyasha-sama kaufte die Villa von einem amerikanischen Diplomaten, bevor dieser wieder in sein Land übersiedelte. Unser edler Fürst bevorzugt das benachbarte, eher typisch japanische Anwesen. Dieses andere Gebäude ist nur von der Terrasse aus sichtbar. Mein Herr besitzt jedoch Räume im Haupthaus."
 

Der Leibwächter wird unterbrochen. Sesshomaru fordert dich auf: "Komm!", und geht selbst voraus. Bald betrittst du die große Halle und kommst immer noch nicht aus dem Staunen heraus. Alle sieht so edel aus. Marmorböden, mit Brokat überzogene Möbel, Vorhänge aus Seide und kostbare Teppiche aus dem Orient. Dennoch passt alles zusammen, wirkt keineswegs protzig.

Aus einem Seitenraum erscheint eine schwarzhaarige Frau in mittleren Jahren, die eine Nachfahrin von Rin ist und daher zu den Eingeweihten zählt. Ihr untersteht das gesamte menschliche Personal. Höflich verbeugt sie sich: "Willkommen zurück Herr. Habt ihr besondere Wünsche?"

Der Youkai, nun wieder mit silberweißen Haaren, wirft dir kurz einen Blick zu und fragt: "Hat Yoko meinen Anweisungen folge geleistet?"

Die Angesprochene sieht dich ebenso an, stutzt und dreht ihren Kopf um Gewissheit zu bekommen. Durch eine Glastür hindurch sieht jeder Betrachter ein Gemälde, das dir sehr ähnlich sieht. Nur die Dämonen der unmittelbaren Verwandtschaft des früheren westlichen Fürsten wissen, dass es dein Porträt ist.

Die Untergebene kaschiert ihre Überraschung und antwortete: "Ja, Herr. Sie erwartet die Braut bereits im Atelier mit den ausgewählten Modellen."

Offenbar zufrieden darüber will Sesshomaru nun wissen: "Wo ist mein Bruder?"

Dieses Privileg so genannt zu werden hat sich Inuyasha vermutlich in den letzten Jahrhunderten hart erarbeitet, denn du entsinnst dich, dass der Jüngere viele Bezeichnungen hatte, doch nie so vertraut.

"Er ließ vor circa einer Stunde den Wagen vorfahren. Sein Ziel der Higurashischrein", wird ihm von der Frau, die, wie du später erfährst, Rinako gerufen wird, berichtet.
 

Es dauert keine Sekunde, bis der Hundedämon eine Entscheidung trifft: "Akio, Amaya wird dem ein Ende setzen!"

Kaum fällt die erste Silbe, begibt sich der Leibwächter vorausschauend zur Tür. Im Hintergrund reagiert die Dienerin: "Ich informiere Yoko-sama, das sie sich noch ein wenig gedulden muss."
 

Kapitel 47 - Seltsames Willkommen

Seltsames Willkommen

Freue mich das die FF nach wie vor so beliebt ist.
 

In Kürze gibt es eine weitere FF in Du Form. Ist aber nur ein OS
 

Kapitel 47 - Seltsames Willkommen
 

Das einzige Wesen, welches sich nicht von der Stelle rührt, bist du. Hier geht etwas vor, jenseits deines momentanen Verständnisses. Die Lösung bringt ein Neuankömmling. Auf einen Stock gestützt und gebrechlich wirkend, tritt ein älterer Youkai näher. "Inuyasha versucht seit drei Tagen, mehrmals täglich, seine Verlobte von der Richtigkeit seiner Handlung zu überzeugen."

"Oh", murmelst du und verstehst. Sesshomaru hat dir davon erzählt und jetzt weißt du auch, was ein Ende setzen bedeutet. Allerdings versperrt Kouhei den Ausgang. Mit einer Geste versichert er sich noch Zeit zu haben und spricht dich direkt an: "Meine edle Fürstin erlaubt hoffentlich, dass ich sie zukünftig wieder unterrichte? In dieser Zeit lauern viele neue Gefahren."
 

Den alten Dämon noch lebend vorzufinden ist gut. Mit einem Lächeln quittierst du die Absicht, verbeugst dich, während dein Herz vor Freude heftiger schlägt. "Es ist mir eine Ehre Sensei, da es nie schadet, sich trotz Leibwächter selbst verteidigen zu können."

Kouhei nickt dazu und tadelt im Anschluss leise: "Amaya willst du mich nicht umarmen?"

Zögernd willst du dem nachkommen, da du dich früher im westlichen Reich nicht gescheut hast. Auf diese Art und Weise hast du, spontan deine Freude gezeigt. Jetzt hältst du inne und suchst Blickkontakt mit Sesshomaru. Gilt die Warnung deines Gefährten nur für Akio oder betrifft es alle männlichen Wesen? In einem europäischen Land stört es fast niemand, in Japan widerspricht es dem Anstand.

Der frühere General durchschaut die Gründe für deine Zurückhaltung, sieht deinen kaum sichtbaren flehenden Blick und spottet: "Natürlich unser edler Herr hat dir Vorschriften diktiert. Mich stört das nicht, deswegen werde ich mich nicht hindern lassen, dich zu drücken."

Er setzt diesen Wunsch in die Tat um und bleibt danach, mit einem beinahe schon spitzbübischen Gesichtsausdruck, in abwartender Haltung stehen. Als er weiterspricht, wählt er seine Worte wieder formell: "Wird mich Sesshomaru dafür betrafen? Keine Sorge Herrin, er kann es gern versuchen, denn leicht mache ich es ihm nicht."
 

Noch immer bist du verdattert, da du das Spiel darin nicht erkennst. Im Gegenteil, deine Augen weiten sich vor Schreck, weil dein Gefährte blitzschnell hinter dem älteren Youkai auftaucht. In einem gefährlichen Ton, mit absichtlich erhöhter Energie, rät der ehemalige Fürst: "Wenn du einen Kampf willst Kouhei, kannst du einfach darum bitten."

Nun zwinkert dir der Sensei kurz schelmisch zu, drehte sich um und stimmt dem Vorschlag zu: "Liebend gern, nach der Vermählung, da mir doch sicher aufgrund meines Alters der eine oder anderen Vorteil gegönnt wird."

"Meine Hochzeitsnacht wird mich sicherlich nicht schwächen", widerspricht Sesshomaru ohne Regung, jedoch so leise, damit nur der ehemalige General die Worte vernimmt.
 

Kouhei neigt seinen Kopf, wendet sich wieder dir zu: "Eine Schande, dass ich das Wichtigste versäumt habe. Willkommen edle Herrin. Selbstverständlich werde ich euch noch heute im Anwesen herumführen. Vorher ...", er unterbricht sich, hebt seinen Kopf und horcht.
 

Zwischenzeitlich näherte sich auf dem Vorplatz ein Auto, Türen klapperten und nun erklingt eine bekannte Stimme: "Komm schon Kagome! Yoko hat heute noch einen anderen Termin."

Die einzige Entgegnung ist: "Inuyasha ..."

Geistesgegenwärtig rennst du hinaus ins Freie, rufst: "Kagome", und verhinderst glücklicherweise, ein Sitz.
 

Ihr begrüßt euch, habt viel zu erzählen und merkt dabei nicht, wie noch andere Wesen auftauchen. Wenigsten hatte Kagome ein Einsehen, auch ohne dein Zutun. Nachdem ihr alles geklärt habt, wird Inuyashas Auserwählte den Wesen vorgestellt, die du schon aus dem westlichen Schloss kennst. Für dich ist es ebenso eine Freude Kouheis Familie nicht nur vollständig, sondern noch größer vorzufinden. Dennoch hat das westliche Reich im Laufe der Jahrhunderte etliche Verluste beklagen müssen.
 

Zwiespältig bist du, als eine Dämonin auf dich zu tritt. Ihre Gefühle verbirgt sie geschickt und mustert dich einen Moment. Yoko umarmt dich danach, bringt ihren Mund dabei dicht an dein Ohr, um dir zu zuflüstern: "Wir beide reden später. Jetzt musst du nur wissen, Sesshomaru tat alles, was nötig war, weil er dich wiedersehen wollte."

Sie löst den Kontakt und winkt als Nächstes jemand heran.
 

Kapitel 48 - Der Traum vieler Mädchen

Der Traum vieler Mädchen

Danke, freue mich über die neuen Leser und das mir die Alten noch treu sind ;)
 

Shin -  Wahr, Wirklichkeit
 

Kapitel 48 - Der Traum vieler Mädchen
 

Dieser jemand, ein Dämon, wirkt beinahe wie eine jüngere Ausgabe seines Vaters, daher weißt du, wem du gegenüberstehst. Allerdings strahlen seine Augen mehr Wärme aus, sein Rückenfell ist kürzer ebenso wie die Haare des Wesens.

"Mein Sohn, Shin", wird er vorgestellt.

Er musterte dich, schmälert seine Augen und erinnert dich sehr an Sesshomaru. Dann spricht er dich an: "Du bist diese Amaya, meine Stiefmutter. Ich habe schon viel über dich gehört."

"Das klang überhaupt nicht nett", tadelt Inuyasha im Hintergrund, weil ihm der Ton des Abkömmlings seines Bruders nicht gefällt. "Entschuldige dich gefälligst und zeige Respekt!"

"Das ist nicht notwendig", mischt du dich ein und blickst Shin mit einem leichten freundlichen Lächeln an: "Immerhin habe ich von dir auch nur gehört, dass du existierst. Deswegen wird es Zeit uns kennenzulernen."

"Später", unterbricht Sesshomaru eure vorsichtige Annäherung. "Amaya und Kagome müssen auf ihre Vermählung vorbereitet werden."

Yoko sieht es als ihr Stichwort an, tritt herbei und bittet euch zwei Menschen: "Folgt mir ins Atelier!"

Mit einem Schulterzucken drückst du dein Bedauern aus und gehst der Dämonin nach, dicht gefolgt von Kagome, die sich staunend umschaut.
 

Nachdem ihr einige Gänge passiert, eine Treppe empor gestiegen seid, öffnet Yoko eine zweiflügelige Tür. Der Raum, aufgrund der bis an die Decke reichenden Fenster, stark lichtdurchflutet, gleicht weniger einem Atelier, vielmehr einer Schneiderstube. Auf der einen Seite befindet sich ein Schreibtisch und so etwas wie eine Staffelei. Des Weiteren entdeckst du acht Puppen. Jetzt ist jede davon bekleidet mit den schönsten weißen Hochzeitsgewändern, die du jemals gesehen hast.

"Ich hoffe, ich habe euren Geschmack getroffen. Sucht euch ein Modell aus!", fordert die Dämonin euch auf, hält aber die Heilerin zurück und flüstert ihr etwas zu.

Davon bekommst du nichts mit und gehst stattdessen von Kimono zu Kimono. Obwohl sie von der Schnittform gleich aussehen, alle aus Satin gefertigt sind, unterscheiden sie sich durch die verwendeten Ornamente, den aufgestickten Mustern, Schildkröten, Phönix, Fächer oder Kraniche. Danach drehst du dich um und betrachtest die restlichen Modelle, züchtige Kleider im westlichen Stil, mit den dazugehörigen Schleppen. Bereits beim Zweiten stockt dir der Atem. Deine Augen vergrößern sich und du äußerst laut: "Dieses Kleid", da erst merkst du, du stammelst, fängst dich und drehst dich um.
 

Zufrieden nähert sich Yoko dir und du beendest den Satz: "Das ist ein unglaublicher Zufall. Es sieht fast genauso aus, wie mein Traumkleid."

"Das ist kein Zufall. Sesshomaru überließ mir deine persönlichen Dinge, darunter deine Entwürfe. Damals war diese Kleidung für mich etwas Fremdes und erst im Laufe der Jahrhunderte, durch den Kontakt zu den westlichen Menschen, studierte ich die Veränderungen und entwickelte immer wieder eigene Ideen. Mir oblag einige Jahre die Führung unserer Endfertigung. Ich überwachte die Entwürfe und die Umsetzung bei der Herstellung der Kleidung. Aufgrund meines Schicksals und weil ich praktisch an der Quelle der Seidenproduktion sitze, reifte in mir der Entschluss Hochzeiten zu organisieren, angefangen vom Brautkleid bis zur Vermählung. Mithilfe deiner Skizzen habe ich dieses Gewand für dich entworfen und gehofft es perfekt nachzubilden. Sesshomaru hat dir die Entscheidung gelassen", wird dir offenbart und deswegen grübelst du.

"Meine Skizzen?", rutscht dir erstaunt heraus. Natürlich dein Zeichenblock, der im westlichen Schloss zurückblieb. Du hattest ihn bereits benutzt, als du noch mit Dai verlobt warst und ihr ernsthaft von Hochzeit spracht, kurz vor dem unschönen Zwischenfall. Erst später hast du der Abbildung kleine Mondsicheln, dezent verstreut, hinzugefügt. Das Kleid vor dir besteht aus glatten, leicht schimmernden Satin. Doch darüber liegt eine Schicht Spitze mit Mondsicheln verziert.
 

"Es ist perfekt", lobst du dann und beobachtest Kagome. Sie steht vor dem Modell mit den Kranichen und ihr Entschluss steht ebenso fest. Wenig später probiert ihr die Kleidung an und werdet mit dem sonstigen Zubehör ausgestattet. Haarnadeln, Handschuhe, Fächer und diverse Kleinigkeiten. Im Anschluss zeigt euch Yoko die Garderobe, welche ihr für den Empfang nach der Vermählung wählen dürft. Derweil telefoniert sie mit dem Blumenlieferanten.

"Es wird ein perfekter Tag", äußerst du zuversichtlich.
 

Kapitel 49 - Mütter und Söhne

Mütter und Söhne

Ich möchte mich bei Hotepneith für den hilfreichen Link zwecks Brautgewändern und bei abgemeldet für die Infos zum Ablauf bei traditionellen Hochzeiten bedanken. Was ich in dieser FF nicht verwende, fließt sicherlich in eine der Späteren ein.

 

Kapitel 49 - Mütter und Söhne
 

Auf Kagomes Gesicht schleicht sich ein trauriger Zug, als sie an die Menschen denkt, die sie in der Vergangenheit zurückgelassen hatte. Dann betrachtet sie sich im Spiegel und stimmt dir zu.

Gerade beendet Yoko ihr Gespräch und tritt wieder herbei. Sie erklärt: "Obwohl euch die Wahl der Kleidung überlassen wurde, besteht Sesshomaru auf eine traditionelle Hochzeit. Deswegen müssen wir noch den Ablauf besprechen. Am besten seid ihr an diesem Tag gut ausgeruht, da er lang werden wird. Wie es Brauch ist, wird den beiden Paaren ein anders an die Seite gestellt. In diesem Fall sind eure Trauzeugen Kouhei und Aoi. Meine Schwiegermutter trifft jeden Moment ein."
 

Da du dich ein wenig mit den japanischen Gepflogenheiten beschäftigt hast, weißt du was es mit nakōdo, dem "Vermittler" auf sich hat. Derjenige ist sehr angesehen und auch in Zukunft ein Ansprechpartner für das Ehepaar. Dass es diese beiden Dämonen sein werden, erfreut dich. Immerhin haben sie dich bereits im westlichen Schloss ausgebildet. Wenn du es nicht besser wüsstest, würdest du glauben, schon damals hatten sie dich auf eine Vermählung mit dem Fürsten vorbereitet.

'Was für ein absurder Gedanke', huscht dir durch den Kopf.
 

Am liebsten würdest du noch weitergrübeln, doch ein Wesen sorgt für Ablenkung. Hinter dem Rücken seiner Mutter schleicht Shin herein, huscht zur Seite und lässt sich auf einem Schrank nieder, wobei er einem trotzigen Teenager ähnelt.

Mit den Augen folgst du ihm, ohne ihn zu verraten. Dabei vergisst du die guten Sinne der Hundedämonin. Yoko streicht an einem Kleid eine Falte glatt und fragt dabei, ohne sich umzuwenden: "Schickt dein Onkel dich, um zu spionieren?"

"Keh", murmelt Shin, worauf Kagome ihre Augen aufreist.

Seine Mutter rügt: "Benimm dich nicht wie ein Welpe!"

Daraufhin rutscht der jüngere Dämon von seinem Sitzplatz: "Mein verehrter Onkel weiß nicht das ich hier bin."

"Oh, ich verstehe", schmunzelt sie etwas. "Der einzige Raum, den dein Onkel unter keinen Umständen betreten wird. Das Gleiche gilt sicherlich für deinen Vater. Ich will gar nicht wissen, was du wieder angestellt hast. Schaff das besser aus der Welt!"

Shin lässt einen Moment die Schultern hängen und will tatsächlich gehen.

Bevor er die Tür erreicht hat, fragt Yoko: "Wie geht es deiner Gefährtin?"

Dies lässt den jungen Dämon zusammenzucken und ohne sich umzuwenden berichtet er einsilbig: "Gut."

"Hat der Arzt ...", beginnt seine Mutter und unterbricht sich. Sie schlussfolgert: "So so, ein Mädchen. Deswegen drückst du dich davor, es deinem Vater zu sagen. Du solltest ihn besser kennen!"

Wieder murmelt Sesshomarus Erbe: "Keh."

Diesmal wirft Kagome ein: "Das klingt fast wie Inuyasha."

Shin schenkt seiner Mutter einen Blick, eine Mischung aus Hilfslosigkeit, Trotz und zugleich eine Warnung. Letztere wird jedoch ignoriert.

"Seinen Onkel imitieren, ist seine Art zu rebellieren. Vor allem, da er weiß, wie sehr es seinen Vater ärgert", offenbart Yoko und ihr Welpe liefert den Hintergrund. "Das kommt davon, wenn ihr mich durch Onkel Inuyasha ausbilden lasst."

Sesshomarus frühere Gefährtin rät: "Unser Herr ahnt bereits, dass sein erster Enkel weiblich ist. Also geh unbesorgt zu ihm."

Sobald ihr Kind den Raum verlassen hatte, erklärt sie: "Shin wurde von Inuyasha unterrichtet, damit er lernt, niemals einen Hanyou zu unterschätzen. Eine weise Entscheidung, wie ich finde. Daher respektiert mein Sohn Menschen und Halbdämonen."
 

Kagome und du, ihr beide seid etwas berührt, schweigt aber. So viel habt ihr aufzuholen und sicherlich warten interessante Geschichten speziell auf dich, da du die Chronistin des westlichen Reiches bist, auch wenn es nicht mehr existiert. Deswegen stellst du eine Frage: "Weshalb lässt sich Sesshomaru nicht mehr mit Fürst anreden, sondern nur mit Herr."

Die Dämonin möchte darauf eingehen, die Ankunft von Aoi hindert sie vorerst.
 

Währenddessen sucht dein Verlobter seine Mutter auf. Er betritt den Raum, wo sie mit geschlossenen Augen sitzt und meditiert. "Du bist nicht erschienen", rügt Sesshomaru.

Anstatt einer Begrüßung gibt sie nur emotionslos von sich: "Du hast sie also hergeholt."

"Sie ist meine Gefährtin", entgegnet ihr Sohn und schickt eine unterschwellige Drohung mit.
 

Kapitel 50 - Eine unmögliche Forderung

Eine unmögliche Forderung

Kapitel 50 - Eine unmögliche Forderung
 

Mika sieht ihren Erstgeborenen an: "Setz dich!", bittet sie Sesshomaru, der dem nachkommt. Abwartend mustert er seine Mutter und rechnet mit ihrem Protest. Obwohl sie 500 Jahre zuvor den Fehler beging und Schuld an der vertauschten Gemahlin trägt, wird sie dich vermutlich nie akzeptieren. Daher glaubt er nicht an einen Kompromiss, wird jedoch überrascht. Denn die Dämonin sagt leise: "Sie soll mir ja nicht danken!", womit sie meint, dein Leben gerettet zu haben.

"Amaya wird dich nicht behelligen", verspricht der Hundedämon mit der Mondsichel und steht auf.

Zufrieden darüber will Mika als Nächstes wissen: "Hat sie den Vertrag unterschrieben?"

Die Augen des männlichen Wesens schmälern sich. "Welchen Vertrag?", fragt er leise, obwohl er die Antwort selbst kennt. Stattdessen übermittelt er eine versteckte Botschaft, indem seine gefährliche Energie anschwillt. Bevor seine Mutter auf den letzten Satz reagieren kann, ist er gegangen.
 

Nur wenig später tritt beinahe unhörbar ein Anderer aus dem Nebenraum und wirft seiner Gemahlin einen vorwurfsvollen Blick zu. Seine Meinung behält er für sich, da er bereits früher gelernt hat, ihren Willen zu respektieren. Immerhin bekleidete sie vormals den Rang einer Fürstin, während er vor ihrer Vermählung nur ein Untergebener war.

Ohne das ein Wort gewechselt wird, erahnt die Youkai das Ungesagte. Die Wahl ihres Sohnes auf einen Menschen missfällt ihr. Dennoch will sie die Hochzeit nicht verhindern. Allerdings hofft sie, Sesshomaru wird vernünftigerweise keine Hanyou in die Welt setzen. Diesbezüglich ließ sie einige Wochen zuvor einen sogenannten Ehevertrag aufsetzen, der dieses Detail beinhaltete, und überreichte die Unterlagen ihrem Sohn, weil sie annahm, es entsprach seinen Wünschen. Bis zu diesem Zeitpunkt ging sie noch davon aus, das Sesshomaru den Inhalt akzeptierte.

Tatsächlich nahm er die Papiere an dem bewussten Tag an sich, las sie aufmerksam durch, zerriss danach die Seiten und verbrannte sie. Obwohl er offen für Vorschläge ist, lässt er sich nichts diktieren. Zwar plant er nicht ein Kind zu zeugen, doch er ist auf die Möglichkeit eingestellt. Oftmals hat die Natur ihre eigenen Gesetze und schon deshalb geht er nicht auf die Forderung seiner Mutter ein.
 

Die Youkai ringt derweil mit ihrem Gewissen, wankt lange zwischen zwei Entscheidungen. Mika schließt kurz ihre Augen und beauftragt ihren Gemahl: "Wenn du deine Schwägerin aufsuchst, erinnere sie daran, mein Gewand für den Empfang empor zu schicken."

Mit einer leichten Verbeugung seines Kopfes berichtet Ryo: "Yoko hat es bereits vor einer Stunde im Ankleideraum deponiert und mir den Plan für den zeitlichen Ablauf dagelassen."

Sie hasst es, wenn sie durchschaut wird, bevor sie selbst etwas entschieden hat. Sie tat das alles aus reiner Höflichkeit und um den Ruf der Familie zu wahren. Ein Skandal wird sonst nur unnötig die Medien aufmerksam werden lassen und das will sie verhindern.
 

"Seine Motive liegen im Dunkeln", murmelte Mika leise. "Allerdings fürchte ich, er eifert seinem Vater nach."

"Du hast einen Enkel, der bereits selbst kurz davor steht, Vater zu werden", erinnert Ryo sie. "Gönne deinem Sohn die wenigen Jahre, die ihm mit Amaya bleiben. Danach besteht immer noch die Möglichkeit, ihn zu einer neuen Beziehung mit unsersgleichen zu animieren. Anderseits verstehe ich Sesshomaru. Nach dem Fiasko mit Leiko ist eine Ehe, mit so einem Wesen, wie es Amaya ist, reinste Verlockung."

Die Dämonin blickt ihren Gefährten finster an. "Wage es nicht mich mit einem Menschen zu betrügen!"
 

Er rückt näher an die Silberweißhaarige heran, liebkost ihren Hals und flüstert in Mikas Ohr: "Niemals, denn immerhin bist du die Mutter meines ungeborenen Kindes."

Am liebsten würde er sein Tun fortsetzen, ihm fehlt die Zeit und bittet deswegen: "Wenn du mich nun entschuldigst, verehrte Gemahlin. Die Pflicht ruft."

Der ehemalige General des Westens, in der heutigen Zeit Chef des hauseigenen Sicherheitsdienstes, erhebt sich und geht, da er zusammen mit seinem Bruder Riku und dessen Sohn Akio noch Einzelheiten besprechen muss, den Wachschutz während der Feierlichkeit betreffend.

"Was sind schon ein paar Jahre im Leben eines Dämons", hört er Mika noch sagen, bevor er die Tür schließt.
 

Kapitel 51 - Immer diese Zweifel

Immer diese Zweifel

Kapitel 51 - Immer diese Zweifel
 

Ryo zögert kurz und überlegt das begonnene Gespräch mit Mika fortzuführen, erinnert sich jedoch gleich wieder an seine Aufgabe. Er weiß, seine Gefährtin wird sich mit deiner Anwesenheit abfinden, denn sonst hätte sie wesentlich nachdrücklicher der Vermählung entgegen gewirkt, die bereits in zwei Tagen stattfindet.
 

Nicht nur für dich, sondern auch für Kagome vergeht der verbleibende Zeitraum wie im Fluge, angefüllt mit Proben, Informationen und benötigten Ruhephasen. Inzwischen hast du auch erfahren, dass die anderen beiden Trauzeugen Riku und Yoko sind. Ebenso wie du, können sich daher Inuyasha und seine Gefährtin glücklich schätzen. Es ist ein gutes Gefühl auf die Anleitung zweier solcher Paare bauen zu können. Sie sind nicht nur angesehen und führen bereits Jahrhunderte lang harmonische Ehen, sondern repräsentieren für dich die besten Vorbilder, denen es sich lohnt nachzueifern. Ob Sesshomaru ebenfalls so denkt? Vermutlich, da er Kouhei respektiert und manchmal dessen Rat einholt.
 

Ausgeruht stehst du an dem bestimmten Morgen auf, frühstückst mit Aoi, Yoko und Kagome. Außerdem anwesend sind Shins Gefährtin und Yokos Kinder, die älteste Tochter und die beiden Zwillinge, welche eher über den Boden robben als tatsächlich zu laufen.

Die männlichen Wesen meiden absichtlich eure Gesellschaft. Ihr werdet erst später in dem Hotel, wo am Abend der Empfang stattfindet, aufeinandertreffen. Dort liegen die Brautgewänder inzwischen bereit, und bevor du mit Sesshomaru in den nahe gelegenen Shintoschrein zur Zeremonie gehst, kleidest du dich dort an.
 

Abwechselnd mit Aoi und Yoko an deiner Seite, in Gedenken bei Kagome, die im Nachbarraum das gleiche Gefühlschaos durchmacht, stehst du nach Stunden fertig vor dem Spiegel und betrachtest dein Abbild. Mit deinem Aussehen bist du zufrieden. Obwohl früher arrangierte Vermählungen auf diese Weise stattfanden, hast du selbst Probleme damit. Eine weitere Sache nagt noch an dir. Plötzlich hast du wieder Zweifel, denn genau genommen kennst du Sesshomaru nicht besonders gut. Sein Wesen hat Tiefe und viele seiner Facetten sind dir noch fremd.

So erinnerst du dich an dein Gespräch mit Yoko. Sie ging mit Sesshomaru erst kurz vor Shins Zeugung den Bund ein. Ansonsten verhielten sie sich sehr distanziert und sprachen selten miteinander. Trotzdem ist ihr Umgang auf bestimmte Art vertraut und von gegenseitigem Respekt geprägt. Du akzeptierst diese platonischen Momente zwischen den beiden und siehst Yoko nicht nur als Freundin, sondern vielmehr als die Schwester, die du nie hattest. Selbst der Gedanke, als ihr Sohn schwer erkrankte und eine Giftattacke überstehen musste, wo sein Leben in der Schwebe hing und die Dämonin Trost in einer kurzen Umarmung bei dem Fürsten fand, schmälert euer Verhältnis nicht.
 

Nein es sind andere Dinge, denn noch immer ist Sesshomaru ein mächtiger Dämon, der ohne Skrupel seine Feinde tötet. Viele Leben nahm er in den letzten fünfhundert Jahren, führte sein Reich mit harter Hand um das Überleben seiner Familie zu sichern. Letztendlich zerstörte er sein eigenes Anwesen, löschte damit scheinbar die Existenz der Dämonen aus. Danach lebten sie im Verborgenen, wechselten öfters ihre Herkunft, bis sie vor etwa zwanzig Jahren wie aus dem Nichts unter dem Namen Kinuji wieder an die Öffentlichkeit traten. Verständlich in deinen Augen. Den Lebenslauf eines unbekannten aufstrebenden Seidenstoff Fabrikanten zu erfinden ist wesentlich einfacher, als eine fürstliche Herkunft über Jahrhunderte hinweg nachzuweisen. Zumal es über herrschaftliche Häuser wesentlich mehr schriftliche Dokumente gibt als über einfache Leute. Deswegen verzichtet Sesshomaru auf den Titel. Gern tauschst du Reichtum oder Ansehen ein, wenn du nur eine liebevolle Familie dein eigen nennen kannst. Denn das ist dir wichtig und dann verliebst du dich in so ein Wesen.
 

Du seufzt und setzt dich auf die im Raum befindliche Couch nieder.

Aoi kommt zu dir, nimmt deine Hand und fragt: "Was hast du Kind?"

"Ich", beginnst du, "fühle mich unwohl. Es geht mir alles zu schnell."

"Was du empfindest, kann ich nicht ahnen", versucht die Dämonin dich aufzumuntern.

Du umschließt Aois Hand und überwindest dich, deine Zweifel zu offenbaren: "Handelt Sesshomaru aus Stolz? Glaubt er, es ist ehrenhaft aufgrund der Verwechslung zu mir zustehen?"
 

Kapitel 52 - Verschleppt

Verschleppt

Kapitel 52 - Verschleppt
 

Nachdenklich antwortet dir Aoi: "Die Möglichkeit besteht und Kouhei hat ihm dieselbe Frage gestellt."

"Und er hat nicht darauf reagiert", unterbrichst du sie. "Das ist wieder typisch für ihn."

"Amaya", hörst du die strenge Seite der Dämonin plötzlich. Sie fügt hinzu: "Worte verlieren an Bedeutung, achte auf Taten! Sobald unser Fürst hörte, der Brunnen wurde zerstört, sorgte er dafür, dass sein Bruder ihn umgehend wieder aufbaute."

Diese Neuigkeit berührt dein Innerstes, bevor du den Sinn begreifst. Dein Körper kribbelt leicht bei dem Gedanken, Sesshomaru legte viel Sorgfalt in diesen Umstand, denn nur ein funktionierender Brunnen ermöglichte eine Reise in die Vergangenheit, nicht nur für Kagome, sondern auch für dich. Diese Geste bedeutet dir viel.
 

Vielleicht sind Dämonen nicht in der Lage zu lieben, trotzdem wird ihr Handeln von bestimmten Gefühlen geleitet. Mag dein zukünftiger Gemahl es Eigennutz nennen, du weißt es besser und lächelst leicht bei dem Gedanken.

"Etwas beschäftigt mich. Das Porträt im Salon, was hat es damit auf sich? Einige Angestellte musterten mich am Tag meiner Ankunft merkwürdig", willst du noch wissen.

Kouheis Gefährtin legt ihren Kopf ein wenig schief, bevor sie gesteht: "Ein Soldat hat dich oft im Garten gesehen und heimlich Skizzen angefertigt. Nachdem Ryo ihn dabei erwischte, beauftragte er ihn dieses Abbild, das im Haus hängt, zu fertigen. Danach bestrafte er ihn wegen Pflichtvernachlässigung. Offiziell ist auf dem Bild [dein Name], die von Leiko ermordete Konkubine des Fürsten. Es heißt, sie starb später an den Folgen des Giftanschlages. Nur die Familie kennt die Wahrheit."
 

"Meine Familie", beginnst du traurig, weil du von Erinnerungen an zwei besondere Menschen überflutet wirst.

Aoi unterbricht dich und berichtigt: "Sind nun wir."

Ohne es zu wollen, stehlen sich Tränen in deine Augen. "Ich wünschte, meine Eltern wären hier. Nichts hätte sie glücklicher gemacht, als meiner Hochzeit beizuwohnen."

"Solange du ihr Andenken in deinem Herzen trägst, sind sie dir Nahe", gibt dir Kouheis Gefährtin einen guten Rat und du fühlst dich besser.

Schnell reicht dir die Dämonin ein Taschentuch und bringt danach deine dezente Schminke in Ordnung.
 

Ein wenig melancholisch lächelst du im Anschluss, stehst auf und gehst zum Tisch, wo deine Tasche liegt und bittest die Ältere: "Sende Akio zu Sesshomaru! Ich bin bereit."

"Das werde ich", verspricht Aoi und geht zur Tür um den Befehl an den davor wartenden Leibwächter weiterzugeben. Um dir noch einen Moment des Alleinseins und zum Besinnen zu ermöglichen, betritt sie den Nebenraum, um nach Kagome zu sehen. Sie anzukleiden ist wesentlich aufwendiger und dauert länger.
 

Du nutzt den Augenblick und gehst durch eine zweite Tür in den Gang hinaus und bist gleich darauf im Hinterhof des Gebäudes. Mit tiefen Zügen atmest du die frische Luft, fühlst dich befreit und betrachtest das Bildnis deiner Eltern, welches du in einem kostbaren Rahmen bei dir trägst. Aoi hat recht, denn du hast immer das Gefühl, das sie über dich wachen. Mit einem Lächeln drückst du das Bild an dein Herz.
 

Ein Klicken lässt dich herumfahren, doch es ist zu spät und du siehst nur noch, wie die Tür ins Schloss fällt. Dann spürst du ein Wesen, es packt dich und drückt dir ein Tuch auf Nase und Mund. Obwohl du dich heftig wehrst, verlierst du den Kampf aufgrund des Betäubungsmittels, welches du unfreiwillig einatmest. Dein Körper wird schlaff und du gleitest in eine tiefe Bewusstlosigkeit, merkst daher nicht, wie der Übeltäter dich hochhebt, in einen Kofferraum packt, ihn schließt und danach in den Wagen steigt.

Er setzt sich hinter das Steuer, gibt Gas und bricht in vollem Tempo durch das verschlossene Tor und fährt mit quietschenden Reifen davon.
 

Aoi kommt wenig später zurück, sorgt sich, weil du nicht da bist, und folgt deinem Geruch, doch von dir keine Spur. Sie sieht den Wagen wegfahren, erkennt jedoch nicht, wer am Steuer sitzt. Eine Weile steht sie da, runzelt ihre Stirn und überlegt. Was ihr Rätsel aufgibt, weshalb du davon laufen solltest, denn du hegst tiefe Gefühle für Sesshomaru.
 

Kapitel 53 - Auf Suche

Auf Suche

Mit dem neuen Kapitel habe ich absichtlich ein wenig gewartet, damit der Stress abklingt. Ich hoffe, nun habt ihr wieder mehr Zeit um meine FF in vollen Zügen zu genießen. Allerdings war die Versuchung groß, das letzte Kapi noch einmal umzuschreiben und mit diesem, die FF zu beenden. Habe es mir jedoch anders überlegt. Wäre schade um die bereits vorgeschriebenen Folgenden ;)

 

Kleiner Aufruf (der2.): Schaut bei abgemeldet im Weblog vorbei und unterstützt ihre tollen Aktionen oder sagt es weiter! Sie gibt sich seit einiger Zeit große Mühe u.a das Inu Fandom am laufen zu halten. Jeder kann sich beteiligen und vor allem ist es nicht umsonst. Mal abgesehen von Gewinnen, profitieren alle, egal ob Autor, Zeichner, Cosplayer oder Leser, davon.
 

Viel Spaß und ruhige, angenehme Feiertage.
 

Kapitel 53 - Auf Suche
 

Ihr Zögern nützt nichts, sie muss den Bräutigam von der Wendung der Ereignisse unterrichten. Fest entschlossen mutig ihrem Lord entgegen zutreten, läuft sie zum Hintereingang, der plötzlich aufgestoßen wird. Herausstürmt Akio und fragt: "Wo ist Amaya?"

Die ältere Dämonin seufzt leicht und setzt zum Sprechen an, als ihr Blick auf ein Tuch am Boden fällt. Der merkwürdige Geruch störte sie schon eine Weile, doch erst mit dem Fetzen Stoff zieht sie einen Zusammenhang. Sie hebt ihn auf, schnuppert sehr vorsichtig daran: "Chloroform", murmelt sie und wird lauter: "Wer sollte Amaya entführen?"

Der Leibwächter blickt betreten zu Boden, denn er hat einen Verdacht. Gleichzeitig entdeckt er das halb unter einem Container liegende Bildnis deiner Eltern, hebt es auf und übergibt es Aoi.

"Ich übernehme die Verantwortung", beschließt er und geht in das Gebäude, bevor seine Großmutter einen Einwand erhebt.

Die ältere Dämonin folgt ihm und informiert ihren Gemahl.
 

In der Zwischenzeit geht Ryo durch die einzelnen Räume, kontrolliert die Sicherheitsvorkehrungen und nimmt über Funk Kontakt mit den Wachen im Freien auf. Bis auf zwei Mitarbeiter melden sich alle umgehend. Leicht unruhig sucht er die Position der Betreffenden auf. Sein Bruder folgt ihm, da er dessen besorgte Art richtig interpretiert. Zusammen finden sie die Wachen bewusstlos und nur wenig später ermitteln sie die Ursache. Sie wurden aus der Ferne mit sehr schnell wirkenden Lähmungspfeilen außer Gefecht gesetzt. Während der Eine sein Funkgerät in der Hand hielt, hatte der Zweite seine Waffe gezogen. Beide schafften es nicht ihre Vorhaben auszuführen, da die Narkose rasch einsetzte.

Die ehemaligen Generäle des früheren westlichen Reiches entdecken weitere befremdliche Anzeichen. Das zerstörte Tor, das Fehlen des hier geparkten gepanzerten Geländewagens und auf dem Hinterhof Spuren von abradierten Reifen, was nur passiert, wenn jemand einen Schnellstart auf dem Asphalt hinlegt.

Da für die beiden Sicherheitsangestellten keine unmittelbare gesundheitliche Gefahr besteht, betreten sie das Foyer wieder, wo ihnen schon Kouhei mit den schlechten Nachrichten entgegen kommt.
 

Er führt sie in einen seitlichen Gang zu Sesshomaru, wo Akio inzwischen vor dem Hundedämon kniet und von deinem Verschwinden erzählt. Er endet mit den Worten: "Mein Versagen ist unverzeihlich. Bevor ihr meine Strafe bestimmt, gebt mir die Chance, Amaya zu finden. Danach unterwerfe ich mich eurem Urteil. Tod durch eure Hand oder meiner eigenen."

Der silberweißhaarige Hundedämon reagiert nicht. Starr blickt er gerade aus und versucht sich zu beherrschen, denn der Zwang etwas zu zerstören überkommt ihn. Mit wenigen Schritten ist er am Fenster und stützt sich mit einer Hand an der Marmorplatte ab. Seine Nägel kratzen dabei über die polierte Fläche. Ihm ist nicht nach Vergeltung zumute, weil Akio nicht an deiner Seite weilte. Immerhin gab es einen anderen Befehl, den er auf seine Anweisung hin ausführte. Nein Sesshomaru gelüstet es danach, den zerbrechlichen Hals deines Entführer zwischen die Klauen zu bekommen. Dazu muss er ihn finden und daher gibt es einige Dinge zu klären.
 

Als er sich umwendet, gerät sein Stiefvater in seinen Fokus. Dieser hatte ihm erst kurz vorher versichert, nicht einmal eine Maus gelangt ohne sein Wissen ins Hotel.

"Ryo?" Einzig dessen Namen spricht er aus mit dem kältesten Ton, zu dem er fähig ist.

Bevor dieser antworten kann, will Inuyasha ungeduldig wissen: "Hast du beim Lieferanteneingang niemand postiert?" Dann wendet er sich vorwurfsvoll Aoi zu: "Du warst bei ihr."

Kouhei gibt seiner Gefährtin ein Zeichen und stellt sich beschützend vor sie. Er sucht den Blickkontakt mit seinem Herrn. "Als Oberhaupt der Familie bin ich für die Handlungen meiner Nachfahren indirekt verantwortlich. Daher nehme ich die Schuld auf mich."
 

Hilfe suchend wirft Shin seinem Onkel einen Blick zu, der selbst unsicher mit seiner Schulter zuckt und "Keh", murmelt, dann einfach entscheidet: "An unserem Hochzeitstag findet niemand den Tod, weder freiwillig noch gemeuchelt. Es gibt für die Vorkommnisse eine Ursache. Berichtet der Reihe nach! "

Sesshomaru blickt seinen Bruder mit geschmälerten Augen an, widerspricht nicht, sondern fordert: "Fang an Ryo!"

Damit erfahren sie die sachlichen Informationen und Akios Verdacht.
 

Kapitel 54 - Vielversprechender Hinweis

Vielversprechender Hinweis

Da mich Leser mit neuen Favos überrascht haben, hier das neue Kapitel.

Ich wünsche all meinen treuen Lesern, den Alten und Neuen gleichermaßen, eine schöne Silvesterfeier und einen guten Start ins neue Jahr.
 

Kapitel 54 - Vielversprechender Hinweis
 

Akio berichtet Details. Dein ehemaliger Verlobter zählte bis vor Kurzem zu den Angestellten der Firma Kinuji und bewachte einen Lagerhallendistrikt, wo die Ware untergebracht war. Nachdem es immer wieder zu Fehlmengen im Bestand kam, gab es eine Untersuchung, die Dais fristlose Kündigung zur Folge hatte.

Dies hören die Anwesenden jetzt von dem Leibwächter und gleichzeitig fügt er dem Bericht hinzu: "Als Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes besitzt Dai vermutlich eine Zugangskarte."

"Besaß", erinnerte Ryo. "Musste er sie nicht abgeben? Immerhin hat mein verehrter Bruder ihn entlassen und die Polizei ermittelt noch."

"Dai Morishita? Unter falschen Namen mietete er ein Gebäude am Hafen, um dort die gestohlenen Seidenballen zu deponieren", wirft Riku ein, da er die internen Untersuchungen leitet und somit Kenntnis von den Machenschaften deines früheren Geliebten hat. Niemand antwortet ihm, so setzt er seine Überlegungen fort und gibt einen Hinweis: "Jede Karten Benutzung wird aufgezeichnet. Daher kann ich leicht herausfinden wann und wo er sie heute verwendet hat. Danach begebe ich mich auf die Suche nach dem Verräter. Wenn dieser Bastard dahintersteckt, konnte er Amaya nicht ohne Hilfe entführen."

Eigentlich muss er nicht lange suchen, einen Verdacht hegt er nämlich schon. Dai besaß unter den Angestellten nur wenige Freunde und einer von ihnen hatte die Möglichkeit einen Zweitschlüssel für die Hintertür anfertigen zu lassen gehabt. Dieser Wachmann kannte auch den aktuellen Tagescode. Riku wechselt einen Blick mit seinem Bruder und holt sich sein stilles Einverständnis. Zufrieden, weil er dessen Unterstützung hat, begibt er sich zum Telefon.
 

Sesshomaru hat sich alles angehört. Im Stillen gehegte Vermutungen wurden ihm bestätigt, daher trifft er seine eigene Entscheidung. Da Akio sich bei ihm befand und du freiwillig aus dem Raum eiltest, ist nur die Frage, weshalb du bis hinaus in den Hinterhof gehen konntest. Denn Ryo lügt nicht, wenn er versichert den Lieferanteneingang selbst kontrolliert und zweifach zugeschlossen vorgefunden zu haben. Der Blickwechsel zwischen Kouheis Söhnen verrät dem Silberweißhaarigen, das sie den gleichen Gedanken verfolgen. Er vertraut beiden und will ihnen in dieser Sache freie Hand gewähren. Sein anderes Problem, die Suche nach dir, löst er einfach, denn es gibt bereits einen vielversprechenden Hinweis.

"Das dauert mir zu lange", teilt der Herr mit, womit er die Überprüfung meint. Am besten er kümmert sich selbst darum. An Akio gewandt will er wissen: "Du hast die Adresse?"

Der Leibwächter nickt. "Dann komm!"

Zum Schluss befiehlt Sesshomaru: "Ryo, Riku, ihr sucht den Helfer. Er hat mir Rechenschaft abzulegen!" Nur in Gedanken fügt er während des Gehens hinzu: 'Vielleicht stirbt heute niemand. Morgen ist ein neuer Tag.'

Spontan schließt sich Inuyasha den beiden an. Er hat so das Gefühl dabei sein zu müssen, um seinen älteren Bruder vor den möglichen Folgen zu schützen.
 

Nur langsam gewinnst du indessen das Bewusstsein zurück und ertastest kühle Seidenlaken. Irgendwie fühlst dich merkwürdig, hast einen komischen Geschmack im Mund, vermutlich von zu viel Sake, denn immerhin nimmt das Brautpaar schon drei Schalen während der Zeremonie im Schrein zu sich. Wer weiß, wie viel du danach bei dem Empfang getrunken hast. Komisch, weil du dich nicht an die Vermählung erinnerst, geschweige denn an die Hochzeitsnacht. Nun wo du beinahe munter bist, willst du dich drehen, bleibst mit deinen Armen hängen. Deswegen reißt du deine Augen auf und entdeckst mit Entsetzen die Fesseln an den Handgelenken. Panisch zerrst du daran, bis du merkst, es ist vergebens. Dann änderst du deine Taktik, beruhigst dich und analysierst die Situation.

Du liegst in einem dir fremden Bett, vollständig bekleidet in deinem Brautgewand. Beinahe grimmig knurrst du, sobald du den langen Riss in der Spitze am Rockteil entdeckst. Es blieb hängen, als der Entführer dich aus dem Wagen hob, und ging durch die Gewalt kaputt. Mit einem Seufzen schluckst du den Ingrimm hinunter und willst dich ablenken, indem sich deine Aufmerksamkeit der Örtlichkeit zuwendet.
 

Der Raum ist dir vom ersten Eindruck her völlig unbekannt. Es scheint sich um eine große weitläufige Halle, mit einem abgetrennten kleineren Bereich zu handeln.
 

Kapitel 55 - Dais Vorhaben

Dais Vorhaben

Kapitel 55 - Dais Vorhaben
 

Mit Mühe rappelst du dich ein wenig auf und lässt deinen Blick durch die Umgebung gleiten. Halbhohe Wandschirme aus Bambus behindern zum Teil deine Umschau. Was du siehst, genügt dir schon. Das Bett steht auf einem flauschigen Teppich und wird eingerahmt von weiteren Möbeln. Eine Couch, Schränke, ein Tisch und Stühle, sowie anderes. Praktisch handelt es ich um eine Wohnung und offenbar lebt hier jemand.

Dennoch hast du das Gefühl, das besondere Ambiente ist deiner Anwesenheit zuzuschreiben. Überall stehen brennende Kerzen und verleihen dem Ort etwas Romantisches. Leider genießt du keinen Moment davon. Stattdessen versuchst du erneut an den Fesseln zu zerren, um sie zu lockern. Nahe daran, Erfolg zu haben, schreckt eine Stimme dich aus deinen Bemühungen.

"Du bist wach?"

Dieser Klang kommt dir bekannt vor, weswegen du innehältst, den Mann mit großen Augen anstarrst, bevor du wütend forderst: "Dai, binde mich los!"

Der Erkannte lächelt zufrieden, schüttelt seinen Kopf und erklärt: "Oh, nein meine Süße. Mit dir [Dein Name] habe ich ganz besondere Pläne."

"Amaya", berichtigst du, "mein Name lautet Amaya. Merke dir das!"
 

Der ehemalige Wachmann sieht dich grimmig an, bevor er spöttisch erwidert: "Welchen Namen du benutzt, ändert nichts an meinem Vorhaben." Kurz schweigt er und fügt hinzu: "Amaya", wobei er den Namen so süffig ausspricht, dass es in deinen Ohren wie ein Schimpfwort klingt.

"Bastard", murmelst du wütend und erntest ein Lachen.
 

Im nächsten Moment klärst du deine Gedanken. Wenn du erfolgreich fliehen willst, musst du eine gute Taktik entwickeln. Dein Vorteil, du kennst deinen früheren Verlobten, weißt, wie er denkt, zu was er fähig ist und wie du ihn hinters Licht führen kannst. Mit einem leichten verschwörerischen Lächeln, streckst du deinen Körper, stöhnst ein wenig auf, als ob die Fesseln Schmerzen verursachen, und siehst ihn mit großen bittenden Augen an.
 

Er betrachtet dich nur einen Augenblick, schüttelt leicht seinen Kopf und wendet sich unbeeindruckt zum Gehen. Weil der erste Plan daneben geht, versuchst du etwas anderes.

Mit süßer Stimme bittest du: "Dai, ich möchte etwas trinken und danach verrate mir, was für ein Plan dir vorschwebt."

Der Entführer bringt ein Glas Saft, setzt sich auf das Bett und kontrolliert die Fesseln. Zufrieden, weil sie keinen Schaden verursachen, nutzt er die Möglichkeit und streift sanft über deinen Arm. Obwohl du versuchst fortzurücken, ist es von wenig Erfolg gekrönt, da der Spielraum begrenzt ist.

"Ich habe einen Fehler gemacht Amaya. Es war dumm dich zu betrügen und gehen zu lassen. Allerdings hast du mir ohne dein Wissen einen Weg zu großem Reichtum geebnet. Heirate von mir aus diesen reichen Schnösel. Ich schicke dich sogar freiwillig zu ihm zurück, nachdem er mir Lösegeld gezahlt hat. Allerdings ist mir das noch nicht genug. Vorher verbringe ich mit dir die Hochzeitsnacht."
 

Mit einem Keuchen zerrst du erneut an den Seilen, so heftig das sich eines davon lockert. Überraschst hältst du inne, siehst Dai an und warnst ihn: "In deiner Haut möchte ich nicht stecken, denn du legst dich mit der falschen Familie an. Hast du überhaupt eine Ahnung, zu was sie fähig sind?"

Er lacht nur angewidert: "Dieser arrogante Bastard macht mir keine Angst. Vom ersten Tag an habe ich deinen feinen Verlobten bestohlen. Mit der kostbaren Seide konnte ich drei Jahre lang durch den Verkauf auf dem Schwarzmarkt ein Vermögen erwirtschaften. Es handelt sich um einen reinen Zufall, weshalb ich erwischt wurde." Er unterbricht sich, mustert dich nachdenklich und fragt: "Auf welche Weise bist du an ihn geraten? Es gab nie ein Anzeichen, das ihr euch kennt."
 

In der Zeit, wo Dai spricht, befreist du heimlich den ersten Arm, verbirgst es jedoch sehr geschickt. Bei seiner Frage schielst du zu ihm und schluckst. Er würde dir niemals glauben, wie wenig Zeit du tatsächlich mit Sesshomaru seit eurem ersten Treffen verbracht hast. Ohne zu lügen, offenbarst du: "Nach unserer Trennung stieß bei einer Wanderung auf Kinuji-sama und er lud mich in sein Anwesen ein. Das eine ergab das andere."
 

Kapitel 56 - Dais Verachtung

Dais Verachtung

Kapitel 56 - Dais Verachtung
 

"Komisch, weil nicht einmal die Journalisten davon etwas mitbekamen", murmelt er leise vor sich hin. "Diskretion ist ihm also wichtig", schlussfolgert Dai danach mit einem frohen Ausdruck im Gesicht. "Um so besser, wenn der Skandal bekannt wird." Die Schlagzeile malt er sich bildlich in Gedanken schon aus.

Dem hast du ärgerlicherweise nichts entgegenzusetzen, allerdings packt dich Furcht. Du hast großes Vertrauen in deine zukünftigen Familienmitglieder, angefangen bei Sesshomaru, dessen Bruder und Kouheis gesamte männliche Linie. Sie finden dich. Eine Gewissheit welche du laut äußerst.
 

Dein Ex hat es einkalkuliert, wie er gleichzeitig mit seiner Abscheu gesteht. "Wie ich ihn hasse. Dieser selbstbeherrschte unnahbare Chef. Er grüßt nie, sondern geht nur an seinen Mitarbeitern vorbei, als seien sie Luft. Vermutlich kennt er nicht einmal die Namen seiner Angestellten. Dann seine Kleidung, die Frisur, alles so perfekt und rein. Er ekelt mich an. Jetzt besitzt er noch das, was mir lieb und teuer war."

"Das hast du dir selbst eingebrockt. Wie konntest du mich betrügen?", verlierst du für einen Moment deine Ruhe.

"Ich habe Yumi gebraucht", beginnt Dai und ändert seine geplante Aussage. "Warte! Horchst du mich gerade aus?" Er wirft einen nachdenklichen Blick zur Kamera und fragt: "Wer hat dir von ihr erzählt?"

Du antwortest nicht sofort, denn dir wird etwas bewusst. Wenn die fingierte Nachricht nicht von der Geliebten stammt, von wem dann? Sesshomaru verdächtigst du nicht, sondern eher Akio. Nur deinem Leibwächter gegenüber hast du im Mittelalter eine Andeutung verloren, wie du hinter Dais Betrug kamst.
 

Zwischenzeitlich schweifen die Gedanken des Entführers zu dem erwähnten Wesen. Yumi wird bald, ebenso wie er selbst, vor Gericht stehen, weil sie ihm half und in ihrer Eigenschaft als Büroangestellte die Bestandsunterlagen fälschte, um die Diebstähle zu vertuschen. Sie hat nun ihren Zweck erfüllt und ihr weiteres Schicksal lässt ihn kalt.
 

"Im Endeffekt spielt es keine Rolle mehr. Wichtig ist mir, ein einziges Mal nur will ich seinen unerschütterlichen Ausdruck zerfallen sehen. Dazu wirst du mir verhelfen und deshalb ...", spricht dein Entführer weiter, um abzulenken.

"Du bist närrisch Dai, wenn du glaubst, ungeschoren davon zu kommen", wirfst du ein um seinen Enthusiasmus zu dämpfen, erreichst leider nur das Gegenteil.

Mit einem Lächeln hebt dein Gegenüber seine Hand, umklammert deinen Arm und zerrt dich in seine Richtung, sodass du das Gleichgewicht verlierst und zur Seite fällst. Dein Kopf kommt dadurch auf seinem Schoß zu liegen, worauf dein Oberkörper eisern in dieser Position gehalten wird. Ihr beide seht euch in die Augen, bis Dai weiterspricht: "Es wird ihn fertigmachen, wenn er seine weiße Braut mit zerrissener Kleidung und sexuell beschmutzt zurückbekommt, nachdem er ein Vermögen für ihre Unversehrtheit bezahlt hat. Dein Leibwächter warnte mich, dich nie wieder anzufassen. Doch genau das werde ich tun. Jede Stelle deines Körper berühre ich. Also siehst du, wie ich mich vor ihnen fürchte!"
 

Er befolgt seine Worte nicht, sondern wirft dich zurück in die Mitte des Bettes und steht auf. Mit einer Videokamera kehrt er gleich darauf zurück. Du hast den Moment genutzt, um an deiner Fessel zu arbeiten.

Deine Stärke irritiert ihn, denn so kennt er dich nicht. Du schöpfst Kraft aus der Hoffnung und Liebe. Zuversichtlich äußerst du: "Eine Kleinigkeit vergisst du. Schmutz kann ich abwaschen und ich bin sicher, mein geliebter Bräutigam führt den Schwamm persönlich über meinen Körper, um deinen Gestank zu entfernen. Nur schade, dass du diesen Augenblick nicht mehr miterlebst."

"Du bettelst ja regelrecht darum, mit mir zu schlafen. Falls du dich widerborstig zeigst, denk daran, ich kenne deine Vorlieben und weiß, wie ich dich verwöhnen muss, um dich gefügig zu bekommen."

"Vielleicht", konterst du schelmisch, obwohl du eigentlich Ekel empfinden müsstest. Denn gerade erhaschst du einen Blick auf den Bildschirm, der von der Kamera im Außenbereich gespeist wird, bevor diese sich wie von Geisterhand zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit abschaltet. Obwohl du kein Wesen gesehen hast, ahnst du, deine Rettung naht.
 

Schon beugt sich Dai vor, um seine Worte umzusetzen.
 

Kapitel 57 - Befreit

Befreit

Weil ihr treu geblieben seid, bzw. im Gegenteil, es gab sogar mehr Favos, lade ich das nächste Kapitel hoch. Das Letzte ist nämlich immer noch nicht überprüft. Normal dürfte es bei meinen FFs keine Schwierigkeiten geben. Ich wollte nur abwarten, da die Freischalter im Moment viel zu tun haben.

 

 

Kapitel 57 - Befreit
 

Weil du nun völlig frei von den Fesseln bist, rollst du dich herum und springst aus dem Bett um seine Absicht zu unterbinden.

Leider reagiert der ehemalige Angestellte zu schnell, trotz das er zuerst ins Leere greift. Wütend fängt er dich, zerrt dich zurück und sehr zu deinem Ärger, zerreißt dein Kleid weiter. Dann liegt dein Ex auf dir und sämtliche Gegenwehr von deiner Seite bleibt erfolglos, bis ihr beide durch einen dumpfen Laut alarmiert aufhorcht. Der ehemalige Kinuji Angestellte lässt von dir ab und erhebt sich. Da sich seine Augen erst an die Dunkelheit hinter den Bambusständern gewöhnen müssen, verliert er wertvolle Zeit. Ein Klicken ertönt, Füße von mehreren Personen scharren leise über den Boden und Dai erstarrt.
 

Während du deine Angst mit Hoffnung ertränkst, naht Hilfe. Draußen vor dem Gebäude, außerhalb des Sichtbereiches der Kameras, halten zwei Wagen. Die Insassen steigen aus und warten ab, weil Akio mit einem Fernglas die Fassade absucht. Er besitzt gute Augen, doch auf diesem Weg entgeht ihm viel weniger, denn es gibt genug versteckte winzige Kameras.

Nach einer Weile dreht er sich zu den Wartenden um. "Das System entspricht nicht mehr dem Standard, sondern wurde verbessert. Selbst wenn ich den Code an der Tür knacke, wird irgendwo im Inneren ein stiller Alarm losgehen. Dafür ist mein verehrter Vater verantwortlich. Was eigentlich unserem und dem Schutz der Waren dienen soll, arbeitet jetzt gegen uns."

"Dann riskieren wir es!", schlägt Inuyasha ungeduldig vor.

Doch dein Leibwächter gibt zu bedenken: "Und Dai hat Zeit meinem Schützling etwas anzutun. Das Arsenal ist riesig. So schnell können wir nicht die Räume durchsuchen."

"Keh", murmelt der Hanyou enttäuscht und sieht seinen älteren Bruder an.

Sesshomaru hat seine Augen intensiv auf den Komplex gerichtet. Seine Stimme erklingt leise: "Mein Zeichen ist bereits zu schwach. Ich kann sie aus der Entfernung nicht spüren."
 

Akio hat eine Eingebung. Mithilfe eines Wärmesuchgerätes könnte er schneller zu einem Ergebnis kommen. Leider muss er so etwas erst anfordern. Seiner Idee will er nachkommen, als ihm noch etwas einfällt. Beim Betrachten der Fenster durch das Vergrößerungsobjektiv sah er einen helleren Schein. Ob es sich um Licht handelte? Deswegen untersucht er das genauer und bekommt seine Bestätigung. Es ist nur schwach, aber flackert leicht. Wenn er richtig liegt, handelt es sich um eine primitive Lichtquelle, eine Öllampe oder Kerzen.

"2. Stock", gibt er seine Erkenntnisse preis und greift zum Telefon, um seinem Vater das Problem zu schildern. Riku hat einen Rat, sobald er erfährt, welches Sicherheitssystem verwendet wird, und gibt detaillierte Anweisungen. Mit einer speziellen Karte, die er seinem Sohn vorsorglich mitgab, kann das System für etwa 30 Sekunden blockiert und sogar die Kameras abgeschaltet werden.

Ungesehen gelangen deine drei Retter in das Gebäude und erreichen, in der zweiten Etage, die große Halle, wo Dai sich gerade mit dir vergnügen will. Leider geht es nicht ohne Geräusch vonstatten, denn die dicke Metalltür ächzt beim Öffnen.
 

Da es Akios Aufgabe war, den Alarm zu unterbinden, geht er voran. Sobald er deinen Ex-Verlobten sieht, zieht er seine Pistole und ruft: "Morishita fort von ihr! Danach Hände hoch und knie dich nieder!"

Dem kommt der Aufgeforderte nicht nach, weil er durch das Erscheinen der Personen überrumpelt wird und so starrt er ihnen reglos entgegen.
 

Sesshomaru betritt den Raum, entdeckt dich und will sofort losschnellen, auf seinen ehemaligen Angestellten zu. Weil du offenbar gelitten hast, setzt sein Denken aus, er sieht rot und hat vor den Abschaum zu meucheln. Er schafft nur einen Schritt, bis er gegen ein Hindernis prallt.
 

Inuyasha braucht keine Worte, um zu wissen, was sein Bruder vorhat. Er empfindet genauso. Sein Verstand bleibt jedoch klar und er sieht sämtliche Bildschirme flackern, als diese sich wieder einschalten, und hegt nur einen Gedanken, Sesshomaru vor einer großen Dummheit zu bewahren. Deshalb springt er dem Hundedämon in den Weg, spielt Prellbock. Obwohl nur er das Gleichgewicht verliert und mit einem Ächzen zu Boden plumpst, erzielt er den gewünschten Effekt.
 

Kapitel 58 - Aufgehalten

Aufgehalten

Kapitel 58 - Aufgehalten
 

Dein zukünftiger Ehemann rührt sich nicht, wirft dem Jüngeren, der sich augenblicklich wieder aufrappelt, einen eisigen Blick zu: "Steh mir nicht im Weg! Der Abschaum gehört mir."

"Warte Sesshomaru!", bittet Kagomes Bräutigam, während er die Klaue des silberweißhaarigen Youkai nicht aus den Augen lässt, die beginnt, sich grünlich zu verfärben.
 

"Am liebsten würde ich dem Mistkerl sofort eins mit meinem Tessaiga überziehen. Verdient hat er ein grausames Ende. Aber, wie willst du der Polizei alles erklären, wenn du ein Blutbad anrichtest. Vor allem soll sie es mit ansehen und erkennen, was du für ein Monster bist?", erläutert Inuyasha seine Gründe und fügt leiser hinzu, da du vom Bett aufspringst und in ihre Richtung eilst: "Wenn unsere Existenz nicht auf dem Spiel stehen würde ..."

Er schweigt, denn draußen ertönen jetzt die Sirenen, der sich nähernden Einsatzkräfte.
 

Sesshomaru begreift die Argumente des Jüngeren und ihm liegen Ausweichmöglichkeiten auf der Zunge. Zum Beispiel, Aufzeichnungen können gelöscht werden. Schwieriger wird es die Leiche zu beseitigen, den Tatort zu reinigen und die Beamten aufzuhalten, und alles innerhalb kürzester Zeit. Inuyasha, erfreut, weil sein Bruder seine Hinweise akzeptiert, lässt noch verlauten: "Außerdem will ich nicht als Lügner abgestempelt werden. Immerhin habe ich versprochen, dass an meinem Hochzeitstag niemand stirbt."

In einem Ton, der beinahe jedem Anwesenden einen Schauer über den Rücken jagt, nennt der Seidenfabrikant den Namen seines jüngeren Bruders: "Inuyasha." Um seinen nachfolgenden Worten mehr Bedeutung beizumessen, lässt er eine Pause: "Niemand hält mich ungestraft auf!"

"Damit kann ich leben", akzeptiert der Hanyou, wohl wissend das er hart für seine Anmaßung büßen muss, obwohl er im Recht ist.
 

Du stehst bereits vor Sesshomaru, möchtest ihm am liebsten vor Freude in die Arme sinken, zögerst jedoch. Seine unnahbare Haltung verrät dir, wie aufgebracht er in Wirklichkeit ist. Deswegen versicherst du deinem Verlobten: "Dai hat mich nicht angerührt. Das Einzige, was gelitten hat, ist mein Kleid."

Der Hundedämon lässt seinen Blick über deinen Körper gleiten und überzeugt sich selbst davon. Die einzige Geste, die er sich gönnt, er greift nach deiner Hand und drückt sie. Damit übermittelt er stumm seine Erleichterung.

Mit eiskalter Miene und spürbar erhöhter dämonischer Energie mustert Sesshomaru seinen minderwertigen Widersacher, den Akio inzwischen fesselt. Der Mensch lebt nur noch, weil er keine Lust verspürt sämtliche Spuren zu beseitigen. Es hindert ihn aber nicht daran, sich vorzustellen, wie er es unter anderen Umständen getan hätte. Er genießt den Gedanken, wie er Dai zerstückelt und seine Überreste quer in der Halle verteilt.

Unsicherheit stehlt sich in die Augen des ehemaligen Wachmanns und seine Angst ist für die Hundenasen riechbar. Er beginnt zu schlottern und ahnt, wie gefährlich dieser Firmeninhaber ist. Vermutlich gehört er der Mafia oder einer schlimmeren Organisation an.

Mit den Worten: "Mit minderwertigem Blut beschmutze ich meine Klauen nicht, an so einem Tag", führt dich der Hundedämon in einen Nebenraum.

Dai folgt deinem Weg mit seinen Augen und hat noch eine letzte Bemerkung: "Wach endlich auf! Er benutzt dich, und wenn er deiner überdrüssig ist, wirft er dich weg, wie ein kaputtes Spielzeug."

Mit einem Seufzen bleibst du stehen: "Du hast keine Ahnung. Sesshomaru bietet mir mehr als du und dabei spreche ich nicht von Geld." Flüsternd, nur für deinen Verlobten bestimmt, fügst du hinzu: "Eine Familie, Geborgenheit und absolute Ehrlichkeit."
 

Der vormalige Wachmann schüttelt seinen Kopf und deutet mit Gesten seinen Unglauben an. Er gönnt dem Seidenfabrikanten kein Glück, muss aber hilflos mit ansehen, wie du mit ihm die Lagerhalle verlässt. Nicht mehr hörbar für dich, stößt er grimmig aus: "Tue, was du willst, aber du wirst dich an meine Worte erinnern!"

Seine Warnungen mochten an dir abprallen, doch er wird nicht aufgeben. Seine Raubzüge brachten ihm einen ordentlichen Gewinn ein. Mit dem Geld wird er Privatdetektive anheuern und sie auf die Familie Kinuji hetzen, damit sie jedes, noch so unwichtiges Detail ausgraben. Denn er ahnt Schlimmes. Sesshomaru verbirgt etwas und dieses Geheimnis hat vermutlich, unter anderem für dich gravierende Folgen.
 

Kapitel 59 - Wie ein Phönix aus der Asche

Wie ein Phönix aus der Asche

Für das nächste Kapi nehme ich mir ein wenig länger Zeit, da 4-fache Länge. Statt 650 Wörter muss ich es auf 2600 bringen ;)
 

Kapitel 59 - Wie ein Phönix aus der Asche
 

Unmittelbar danach stürmen die ersten Polizisten in die Halle und erfahren von Akio Einzelheiten über die Verbrechen. Sofort, an Ort und Stelle werden die Bänder ausgewertet, die weitere Beweise erbringen, denn immerhin gesteht Dai darauf die Diebstähle begangen zu haben und seine Absichten mit dir, sind noch ein Anklagepunkt. Da kommt einiges zusammen. Diebstahl, Entführung, Sachbeschädigung am Hoteltor und versuchte Vergewaltigung. Dann noch die geplante Lösegeld Erpressung. Für etliche Jahre landet daher dein ehemaliger Verlobter im Gefängnis.
 

Endlich allein mit dir, betrachtet dich Sesshomaru und schnuppert heimlich an dir. Doch du hast nicht gelogen und so ist er ein wenig zufrieden. Daher gestattet er dir sogar, dass du dich einen Moment in seine Arme schmiegst. Dennoch musst du die Geschichte vollständig erzählen, beginnend von dem Moment, wo du ins Freie tratest.

Es sind nur feine Nuancen in deiner Stimme, was den Dämon erkennen lässt, wie du unter dem Vorfall leidest. Die Beamten stören euch kurz darauf und ein weiteres Mal musst du berichten. Wieder allein brütest du vor dich hin, malst dir die schlimmsten Szenarien aus.

Amaya", rüttelt dich Sesshomaru auf: "Akio wird dich nach Hause bringen."

"Weshalb?", willst du wissen. "Was ist mit der Hochzeit oder willst du mich nicht mehr?" Sobald das letzte Wort deine Lippen verlassen hat, wirst du traurig und spürst einen Stich im Herzen. Beinahe bildlich siehst du es in tausend Stücke zerbrechen. Doch dein Bräutigam überrascht dich: "Bist du bereit dazu?"

Du runzelst kurz deine Stirn, murmelst unverständlich und aufgebracht: "Ich bin nicht schwach", da du ahnst, worauf der Dämon anspielt. Mit zusammengefalteten Händen drückst du dir gegen die Stelle, wo dein Herz schlägt, und nickst. "Falls genug Zeit bleibt, mich umzuziehen? Dieses Kleid ist völlig ruiniert."

Um deine Worte zu verdeutlichen, hebst du die an mehreren Stellen zerrissene Spitze an und deutest auf den herabhängenden Ärmel. Dann nennst du deine Gründe an der Vermählung festzuhalten: "Ich will diesen Tag nicht mit diesem schlechten Erlebnis verbinden, sondern das Glück empfinden deine Frau zu werden. Womöglich war ich heute Mittag noch nicht ganz bereit dazu. Jetzt, dank Dai kann ich mit meiner Vergangenheit abschließen. Aoi hat völlig recht, ihr seid von nun an meine Familie. [[Dein Name]] ist heute gestorben, doch Amaya Kinuji steht wie ein Phönix aus der Asche wieder auf. Ich habe schon gewusst, weshalb ich als Ersatzkleidung den Kimono mit den Phönixen wählte. Dieses Kleid war zwar mein absoluter Traum, aber es gehörte zu meinem alten Ich und zu diesem Bastard."
 

Das Wesen, an dem dir so viel liegt, hat dir ruhig zu gelauscht, und sobald du endest, wendet er sich an den jüngeren Hundedämon, der gerade den Raum betritt: "Rufe Yoko an und teile ihr mit, das Amaya sich umkleiden muss. Informiere den Priester im Schrein und dann bringe meine Gefährtin zum Hotel. Die Vermählung findet statt, den Empfang verlegen wir auf morgen Abend."
 

Die Stiefmutter deines Leibwächters schaffte es, in kürzester Zeit die Ersatzkleidung herbeizuschaffen. Bevor du dich umkleiden kannst, wirst du erst einmal von den ganzen weiblichen Wesen in Beschlag genommen. Außer Kagome zeigte niemand wie besorgt sie gewesen sind, doch du spürst es einfach. Die Anteilnahme berührt dich und lässt dich den Vorfall vergessen.

Es dauert nicht lange, bis du dann endgültig fertig bist, hinaus auf den Gang trittst und zusammen mit dem silberweißen Hundedämon das Hotel verlässt. In gemächlichen Schritten geht ihr auf den Schrein zu, der in der Nachbarschaft liegt. Der Kimono, die dazugehörige Brauthaube und deine, in japanischer Tradition hochgesteckten Haare, findest du befremdlich. Noch ungewöhnlicher jedoch ist Sesshomarus Anblick in der traditionellen Hochzeitskleidung.

Als du ihn so erblickst, betrachtest du ihn mit leicht geöffnetem Mund und zeigst dein Erstaunen, was er sofort mit einem undefinierbaren Ausdruck und hochgezogener Augenbraue quittiert. Den Kommentar seines Bruders erstickt er mit einem kalten Blick.

Dann ist es soweit. Im Schrein angekommen, beginnt die Zeremonie.
 

Kouhei, der euch fotografiert, bittest du, auch einen Abzug zu deinem ehemaligen Verlobten ins Gefängnis zu schicken.
 

Kapitel 60 - Auf Wolke sieben

 

Aufgrund einer Anmerkung, einer meiner treuen Leserinnen auf FF.de, bezüglich Sesshomaru in traditioneller Hochzeitskleidung, was sie nur zu gern sehen würde.

Wäre vermutlich mal ein Anreiz für die Zeichner unter euch. ;) Ich kenne einige Leser, die so ein Bild gern bewundern würden.

Auf Wolke sieben

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Auf Wolke sieben (ohne)

Habe ein bissl gebraucht und ich hoffe es gefällt euch. An diesem Punkt ist es immer eine schwierige Situation, die ich hoffentlich einigermaßen hinbekommen habe. 80 Kapis werden es sicherlich nicht werden, aber mehr als vier oder fünf kommen bestimmt noch. Hängt von dem Umfang ab, wie ich es umsetze.

 

Die Free Version hat leider keine 2600 Wörter, da ich einige löschen muss
 

Kapitel 60 - Auf Wolke sieben
 

Nach der spät abendlichen Vermählung kehren Kagome und du, glücklich, sowie frisch angetraut mit euren Ehemännern in das Hotel zurück. Nach einem kleinen Imbiss, im Kreise der engsten Familie, fällst du wie ein Stein in das Bett und schläfst sofort ein.

Am nächsten Tag lässt dich Sesshomaru bis Mittag ruhen, während er den Dämon zur Verantwortung zieht, der sich als Dais Komplize herausstellt. Niemals erfährst du von seinem Schicksal oder siehst ihn wieder.

Dann wird es schon Zeit, dich für den Empfang zurechtzumachen. Beim Ankleiden hilft dir wieder Aoi, die dir auch berichtet, wer die edle Robe entworfen hat. Yoko besitzt Geschmack und ihre Kollektionen sind in diversen Kreisen recht erfolgreich. Das gönnst du ihr und lächelst, während du dich im Spiegel betrachtest. Das Kleid aus kostbaren Stoffen gefertigt, mit goldenen Stickereien und kleinen Perlen verziert, steht dir hervorragend. Deine Haare sind hochgesteckt und werden durch ein feines mit goldenen Fäden durchwirktes Netz zusammengehalten. In diesem Moment fühlst du dich, wie eine richtige Prinzessin und seufzt glücklich.

Leider geht der Augenblick vorüber, denn die Gäste warten auf das Erscheinen der beiden Brautpaare, um ihre Glückwünsche anzubringen und die Geschenke zu überreichen.

Sobald du bemerkst, wie viele Gratulanten erschienen sind, versuchst du in Gedanken die Kosten der traditionellen Gegengeschenke zu errechnen, musst aber verzweifelt aufgeben. Vermutlich könnte Sesshomaru mit der Summe stattdessen ein großes Dorf in Afrika für mehrere Jahre ernähren. Deshalb fragst du dich, wie hoch sich das tatsächliche Vermögen deines Gefährten beläuft.
 

Ein langer Abend steht euch bevor, den du tapfer meisterst. Mehr als einmal bemerkst du den heimlichen Blick deines Gemahls und seine zufriedene Miene darüber.

Nicht alle Gratulanten sind dir freundlich gesinnt, manche mustern nämlich dein Wesen mit abschätzigen Blicken, entfernen sich danach wortlos, jedoch nicht grundlos. Sesshomaru lässt die Betreffenden nicht aus den Augen und vermittelt ihnen auf seine kalte Weise eine versteckte Botschaft. Einer übersieht die Warnung, öffnet bereits seinen Mund, als Kouhei herbeitritt und dem Pantherdämon zu raunt: "Schweig, sonst erfährt jeder von deiner menschlichen Konkubine und ihrem Bastard!"

Die Raubkatze schluckt, knurrt deinen Sensei grimmig an, entfernt sich gleich darauf mit einem letzten gehässigen Blick. Das bleibt zum Glück der einzige negative Vorfall an dem sonst sehr schönen Abend.
 

Im Gegensatz zur vorhergehenden Nacht fahrt ihr am Ende des Empfangs zum Haus, da jedes Zimmer im Hotel für die zahlreichen Gäste gebraucht wird. Außerdem ist es theoretisch eure Hochzeitsnacht.

Sobald der Wagen vor dem Anwesen hält, hilft Inuyasha seiner Gefährtin aus dem Auto und geht mit ihr zum Haupthaus.

Bereits als du aussteigst, macht sich körperliche Erschöpfung in dir breit, da dein Adrenalinspiegel sinkt. Außerdem gibt es eine Kleinigkeit, einen heimlichen Wunsch, der dir wichtig ist. Das Problem, wie bekommst du deinen Gemahl dazu, dieser Tradition nachzugehen.

Weil du müde bist, setzt du dich auf eine Bank nieder, legst deine Beine hoch und dein Kopf ruht auf den verschränkten Armen. So harrst du aus, bis Sesshomaru sein Gespräch mit Akio beendet. Demonstrativ schließt du deine Augen und wartest, bis der Kies leise knirscht, um zu murmeln: "Das Beste wird sein, wenn ich hier übernachte. Bringst du mir eine Decke?"

Es erfolgt keine Antwort, der intensive Blick des Youkai brennt sich allerdings in dein Bewusstsein, sodass du ihn automatisch anschaust.

"Tue, was du willst!", erlaubt er dir und wendet sich ab. Mit langsamen Schritten geht er zum Nebenhaus, überzeugt das du ihm freiwillig folgst. Mit einem Seufzen auf den Lippen erhebst du dich mühselig und enttäuschst ihn nicht.

Mehr instinktiv, als wach, tappst du den schmalen, mit blühenden Pflanzen gesäumten Weg entlang, die wunderbar duften, und steuerst der Katastrophe entgegen. Für dich ist der Pfad fremd und nur notdürftig durch kleine mit Sonnenenergie gespeisten Lampen erleuchtet, deswegen übersiehst du den gefährlichen Abschnitt. Denn eine Platte steht etwas empor, und weil du deine Füße nichts hebst, bleibst du an der Kante hängen und stürzt in die Arme deines Gefährten.

Dieser erahnte das Problem und fängt dich auf. Mit seinen starken Armen trägt er dich den restlichen Weg, während du dich glücklich an seinen Körper schmiegst, die Weichheit seines Fells genießt und seinen schwachen Geruch einatmest.
 

Direkt vor dem Haus steht ein dunkelhaariger Wachposten. Der menschlich aussehende Angestellte grüßt respektvoll und öffnet den Eingang. Ihm befielt Sesshomaru: "Du kannst dich vom Haus entfernen!" Dem kommt der dämonische Abkömmling sofort nach. Leicht erregt durch die Nähe zu deinem Gefährten, in Vorfreude auf die Hochzeitsnacht, klickt es bei dir und du wirst dezent röter. Denn das gute Gehör der Hundedämonen ist dir nur zugut bekannt.

Du nimmst den Gedanken, der dich ereilt zum Anlass, um zu fragen: "Akzeptierst du nun Hanyou?"

Wie schon so oft antwortet dir Sesshomaru mit keiner Silbe. Komischerweise wechselt er aber einen Blick mit dem Wachmann, der sein leichtes Lächeln, vor dir geschickt verbirgt. Was wirst du wohl denken, wenn du dessen Herkunft kennst? Er ist nämlich der Sohn eines Hanyou und gleichzeitig Rins Urenkel.
 

Dann tritt dein Ehemann auch schon in das Haus ein und schließt die Tür. Wenig später wirft er dich sanft auf dem Lager ab. Bevor du Gelegenheit hast dich umzusehen, sagt er zu dir: "Du hast mich gezwungen, eine menschliche Tradition zu befolgen. Das wird Konsequenzen haben."

Erschrocken starrst du ihn an, aber dein Gemahl wendet sich mit den strengen Worten ab: "Schlaf jetzt!"

Wärst du nicht so müde, würdest du verhemmt protestieren. Stattdessen entkleidest du dich, nachdem der Dämon dir beim Öffnen des Kleides geholfen hat. Gleichzeitig streift er die Kette mit dem Halbmond über deinen Kopf und legt sie beiseite, was ein Stirnrunzeln bei dir auslöst. Mit einem Schulterzucken schlüpfst du in das bereitliegende Nachthemd, lächelst, weil sich die glatte Seide angenehm auf der Haut anfühlt, und wirfst dich danach mit dem Rücken zuerst auf den Futon. Mit ausgebreiteten Armen starrst du einen Moment an die Decke, bevor du dich seitlich drehst und in die Decke kuschelst.

"Himmlisch. So weich", kommentierst du, erhältst aber keine Antwort.

Bereits während dieser Tätigkeiten schweift dein Blick durch den Raum. Das Schlafgemach erinnert dich an das im westlichen Schloss und deswegen fühlst du dich wohl. Morpheus Arme umhüllen dich und alles, was danach geschieht, entzieht sich bis zum Morgen deiner Kenntnis.
 

Sesshomaru durchschaute dich eigentlich sofort, gibt es aber nicht zu. Er gönnt dir deine kleine List, denn schlussendlich stolpertest du nicht mit Absicht. Nach einem letzten Blick auf deinen leicht bekleideten Körper geht er zum Fenster hinüber, während du zur Ruhe kommst, um gründlich über seinen nächsten Schritt nachzudenken. Gleichzeitig sucht er eine gute Ausrede für sich, den Grund weshalb er dich wirklich in der Neuzeit zur Gemahlin nahm. Erst nach deiner Abreise 500 Jahre zuvor ereilte ihn die Idee, dich sterben zu lassen. Dadurch schaffte er sich zwar die Möglichkeit, dir fern zu bleiben, ihm gelang es nur nicht, dich zu vergessen.
 

So viele Dinge erinnerten ihn ständig an dein Wesen und daher lag es ihm fern, das Erlebte aus dem Gedächtnis zu verlieren. Denn eine Aufgabe hast du nur zum Teil erfüllt und er entschloss sich, niemanden sonst damit zu betrauen. Zudem gibt es weitere Vorhaben, die er umsetzen will und dazu braucht er ein Wesen, welches gut mit Worten umgehen konnte. Daher riskierte er ein Wiedersehen mit dir.

Der Umstand deiner Entführung und Dais unangemessene Besitzansprüche erleichtern ihm jetzt den nächsten Schritt. Er will das magische Zeichen an deiner Schulter erneuern, damit niemand anderes sich getraut, dich anzufassen. Da kaum ein Dämon, der dich nicht kennt, deinen Worten glauben schenken wird, wenn du dich als die Gefährtin des ehemaligen westlichen Fürsten zu erkennen gibst, ist dieser Schritt notwendig. Dadurch wagt keiner, dich, wegen des absurden Gedankens, zu verspotten. Mit diesem Zeichen weiß jeder, zu wem du gehörst, und welche Strafe ihn erwartet, falls er gegen die ungeschriebenen Gesetze der Clans verstößt.

Sesshomaru hebt seine rechte Hand, und sobald die Fingerspitzen grünlich schimmern, huscht für den Hauch eines Augenblickes ein triumphaler Zug über sein Gesicht. Denn sonst macht er seinem Namen, der, der perfekt tötet, alle Ehre und kennt bestimmt keine Gnade, wenn er den Frevler genüsslich mit der Klaue zerteilt.

Allerdings gibt es ein weiteres Motiv. Notfalls, zum Beispiel bei einer Entführung, ist es ihm sogar möglich auf geringe Distanz deine Anwesenheit zu spüren. Am Lagerhaus nützte es ihm wenig, weil sein erster Versuch schon verblasste. Entschlossen dreht er sich um, verlässt den Raum und kommt später mit einem kleinen Flakon zurück, worin das benötigte Pulver aufbewahrt wird.
 

Stunden danach, die Sonne scheint schon hell am Vormittag, wachst du auf, räkelst dich und findest den Platz neben dir leer. Das Bett vermittelt dir den Eindruck, das Sesshomaru überhaupt nicht hier ruhte. Heftig wechselt du deine Position und spürst plötzlich einen Schmerz an der Schulter. Oberflächlich brennt die Haut wie Feuer und tiefer kribbelt es.

"Das tut weh," äußerst du nach einem kleinen Aufschrei. Zum Glück fällt dir die Ursache sofort ein, dennoch bist du wütend: "Du hättest wenigstens fragen können!"

"Nach dämonischem Gesetz brauche ich deine Erlaubnis nicht", erfährst du gleich. Dann steht dein Gemahl schon bei dir und bittet dich: "Dreh dich um!"
 

Mit einem grimmigen Ausdruck befolgst du die Aufforderung, da du weißt, bei Menschen besteht ein Risiko. Solange sie nicht verheilt ist, kann sich die Markierung entzünden, denn dein Körper kämpft gegen die fremde Substanz, das magische Pulver und Sesshomarus Blut, an. Zärtlich spürst du seine Finger über den Halbmond gleiten, erfährst leichte Linderung. Wenig später hüllt dich seine dämonische Energie sanft wie eine Wolke ein, stärkt deine menschlichen Selbstheilungskräfte und bald darauf ist der Schmerz verschwunden und das kribbeln, was du nun empfindest, liegt der unmittelbaren Nähe zu deinem Gefährten zugrunde.

"Amaya", flüstert er deinen Namen auf eine besondere Weise, die dich erotisch berührt und ohne weitere Erklärung verstehst du die Frage darin.

"Dir ganz zugehören ist mein sehnlichster Wunsch", offenbarst du und kannst die Spannung, die plötzlich entsteht, kaum ertragen.

Um endgültig seine Gefährtin zu sein, fehlt noch der dritte Schritt. Was für die Menschen nach einer Heirat Tradition ist, ist bei Dämonen die Geruchsbindung. Deswegen weißt du, diesmal wird sich der Hundedämon nicht zurückhalten. Obwohl du dir Kinder wünschst, bist du in diesem Moment froh, nicht empfangen zu können. Diese Angelegenheit musst du nämlich noch mit ihm klären, jedoch ist der Augenblick ungünstig.
 

Noch immer kniest du auf dem Lager, dein Rücken gegen die Brust deines Gemahls gelehnt. Seine Hände streifen an deinen Beinen entlang, über die Hüften und schieben den Stoff des Nachthemdes nach oben. Gleich darauf liegt es auf dem Boden neben dem Futon. Kurz danach folgt seine Kleidung und gesellt sich zu dem ersten Häufchen Stoff.

Die Finger seiner rechten Klaue legen sich um deinen Hals und drücken deinen Kopf etwas nach hinten, während du zarte Küsse auf deiner Haut hinter dem Ohr spürst. Unwillkürlich erbebt dein Körper bei den Berührungen, dein Atem beschleunigt sich und du bist jetzt schon begierig nach Erlösung.
 

In freudiger Erwartung folgst du den schlanken Fingern, wie sie tiefer wandern, über deinen Bauch streicheln. Er fährt fort, dich zu berühren, das entfachte Feuer weiter in dir zu schüren und du genießt jeden Moment davon.
 

Jeder Augenblick hat dir gefallen, obwohl du es eigentlich verabscheust, dominiert zu werden. Bei Sesshomaru sind sämtliche Handlungen von einem großen Respekt dir gegenüber geprägt und gleichzeitig wirkt er dabei würdevoll aufgrund seiner Selbstbeherrschung.

Nur dein Gemahl ist dazu fähig, auf diese Art und Weise, dich zu verführen, besitzergreifend aber trotzdem sinnlich, zärtlich aber dich stets daran erinnernd, wie gefährlich seine Klauen sein können. Er nimmt sich was ihm gefällt, vergisst dabei, dass er auch gibt. Und dieses unbeabsichtigte Geschenk versetzt dich in Hochstimmung.
 

Neue Wonnen strecken ihre Fühler nach dir aus und dein unausgesprochener Wunsch wird dir gewährt. Aufgrund der Leidenschaft versinkst du in einem Strudel, wirst ergriffen von einem süßen, schmerzhaften Glücksgefühl, was sich immer mehr steigert, beinahe bis zum Unerträglichen, um hin zur erlösenden Erfüllung zu gipfeln.
 

"Sesshomaru ich ...", murmelst du danach absolut gesättigt. Den Satz beendest du nur in deinen Gedanken: '... liebe dich.' Zufrieden schließt du deine Augen und fällst in einen sanften Schlummer.

Dein Gefährte stützt seinen Kopf in seine Hand und beobachtet dich dabei.

Zu seiner eigenen Überraschung hat er es mit dir genossen und sehnt sich wieder erwarten danach diese Momente öfters zu erleben.
 

Kapitel 61 - Zukünftige Pflichten

Zukünftige Pflichten

Kapitel 61 - Zukünftige Pflichten
 

Sesshomaru hebt seine Hand, streicht dir eine Strähne aus dem Gesicht und legt die Decke über deinen Körper. Sanft küsst er deine Schläfe, rückt dann ein wenig ab, da die Nähe zu dir seine Gedanken trübt. Denn viele Entscheidungen muss er treffen. Etliche Minuten beobachtet er dich, rätselt, wie du später seine Pläne aufnimmst. Sicher gefällt dir nicht jeder Punkt, dennoch bestimmt er über dein Leben. Hauptsache du begreifst die Notwendigkeit.

Im Endeffekt schiebt er alles beiseite und schließt seine Augen. Seit etlichen Tagen hat er, aufgrund der Vorbereitungen, nicht geschlafen und nun forderte sein Körper sein Recht.
 

Du selbst ruhst etwa zwei Stunden. Sobald du wach bist, drehst du dich, um herauszufinden, wo dein Gefährte ist, und findest den Youkai schlafend an deiner Seite. Die untere Hälfte seines Körpers ist bedeckt aber dir genügt, was du siehst. Um ihn nicht zu wecken, liebkost du mit den Augen die Haut des Dämons und widerstehst nur mühsam der Versuchung durch das weiche Fell zustreichen. Dennoch schnappst du dir einige Haare und riechst daran.

Weil er sich nicht rührt, überlegst du deine Optionen. Bis jetzt hast du keine Ahnung, wie es weitergeht. Da Montag ist, musst du normalerweise ab heute wieder arbeiten. Trotzdem willst du zu gern in die Flitterwochen, was typisch menschlich ist. Dich beschäftigt auch die Frage, wann du deine Wohnung auflöst und welche Sachen du behältst. Soviel gibt es zu tun.

Aufstehen und nach etwas Essbaren zu suchen, steht im Moment ganz oben auf der Liste. Du willst dem nachkommen, da fällt dein Blick auf den Halbmond und den danebenstehenden Flakon mit dem Pulver. Dir kommt sofort eine verwegene Idee, welche du umsetzt. Ein wenig der magischen Substanz streust du frisch auf den Anhänger und legst ihn auf den Oberarm deines Gemahls, dabei hoffst du das die Reste des daran haftenden Blutes ausreichen.
 

Sesshomarus dunkle Stimme erklingt und du fährst vor Schreck zusammen: "Lächerlicher Versuch", spottet er, packt deine Oberarme und zieht dich auf seine Brust. Gleich danach liegst du unter ihm und wirst intensiv von den goldenen Augen gemustert.

Mit trotzigem Gesicht schiebst du dein Kinn etwas vor und erklärst: "Selbst wenn. Als deine Hauptfrau ist es mein Recht dafür zu sorgen, dass deine Konkubinen oder die potenziellen Nebenfrauen erst gar nicht in den Gedanken verfallen, sie können dich mit mir teilen. Yoko ist die einzige Nebenfrau, die ich akzeptiere." Nach einer absichtlichen Pause, in der dein Gefährte eine seiner Augenbrauen hebt, triumphierst du noch: "Zum Glück ist Yoko bereits anderweitig vergeben."
 

"Den Gedanken hast du immer noch", stellt der silberweißhaarige Hundedämon fest und fügt des Weiteren hinzu: "Deine Sorge ist unnötig. Entgegen den Menschen, die sich häufig paaren, verspüre ich kaum den Drang das Lager ständig mit dir oder einem anderen Wesen zuteilen."

Damit lässt er dich los und erhebt sich. Seinen nackten Körper bedeckt er sofort mit einem bereitliegenden Hausmantel. Er weiß nämlich genau, wie gern du den Anblick genossen hättest, denn entgegen deiner Prüderie im Mittelalter forderst du eigene Besitzrechte ein.

Dir bleibt keine Zeit, um über die Aussage nachzudenken, da Sesshomaru eine Schiebetür öffnet und dir den Blick auf einen sehr großen begehbaren Schrank Raum gewährt, dessen eine Hälfte voller Frauenkleidung hängt. Die andere Seite ist seinen persönlichen Dingen vorbehalten. Er deutet darauf: "Dein Eigentum."

"Danke", murmelst du und lauschst den nächsten Worten.

"Heute steht der traditionelle Besuch bei meiner verehrten Mutter an und danach zeige ich dir deinen zukünftigen Arbeitsplatz. Dort unter meiner Aufsicht wirst du die Chronik des westlichen Reiches verfassen und weitere Berichte schreiben."

"Was ist mit meinem alten Job?", unterbrichst du deinen Gemahl.

"Du hast gekündigt", offenbart er dir und trifft damit nicht auf deine Zustimmung. Dein Protest wird ihm Keim erstickt.

"Dein altes Leben existiert nicht mehr. Amaya Kinuji. Neuer Name, neues Leben." Die Stimme des Dämons wird eine Spur kälter, was sich auch im Raum äußert, sodass du nach dem zum Negligé passenden Morgenmantel greifst und dort hineinschlüpfst.
 

Kapitel 62 - Arbeit, Pflicht und kein Vergnügen?

Arbeit, Pflicht und kein Vergnügen?

Kapitel 62 - Arbeit, Pflicht und kein Vergnügen?
 

'Gekündigt', das Wort hallt in dir nach. Du hast den Job sowieso nicht gemocht und freust dich eigentlich auf die neue Herausforderung. Besonders darauf deinen Gefährten öfters zu sehen. Leider stellt dieser Umstand nicht dein einziges Problem dar. An diese Dinge hast du einfach nicht gedacht oder es bewusst verdrängt. Nun musst du sie akzeptieren, weil du dich für das Leben an Sesshomarus Seite entschieden hast. Schon merkwürdig, ein Treffen genügt und alles ist auf den Kopf gestellt. Am schlauesten ist es, das Beste daraus zu machen und die neuen Möglichkeiten auszuschöpfen. Allerdings willst du ein Mitbestimmungsrecht haben. Deswegen lächelst du, gibst ihm im Moment recht und überlegst dir, wann genau du deine Wünsche anbringst. Bald hoffst du, einen geeigneten Moment zu finden.

Weiterhin erläutert dir der Dämon: "Mach dich mit den Räumlichkeiten vertraut und nimm Nahrung zu dir. Für dich Einkaufen und kochen, musst du selbst erledigen. Außer einer Reinigungskraft gestatte ich keinem Wesen das Haus zu betreten, es sei denn, es herrscht ein Notfall. Es dient deiner Sicherheit."

Dein Gemahl spricht es nicht aus, aber auf diese Weise wird das Risiko eines Giftanschlages über die Nahrung verringert. Um so weniger Personen Kontakt mit dir haben, um so weniger können Schaden anrichten. Dennoch bewegt dich eine Sache.

"Sperrst du mich ein oder kann ich kommen und gehen, wann ich will?", forderst du zu wissen, mit einer Portion Trotz im Tonfall.
 

Die Antwort bleibt kurz aus, denn dein Gemahl wechselt seinen Standort. Diesmal geht er zum Fenster, betrachtet die Umgebung und erläutert mit einem Fingerzeig: "Du bist keine Gefangene. Trotzdem wird dich entweder Akio oder Naoki begleiten. Beide sind zuverlässig und würden eher sterben als mich zu enttäuschen."

Den Namen von Rinakos Sohn hast du schon gehört und nun ist dir deine Frage von letzter Nacht etwas peinlich. Immerhin wird der Wachmann trotz seines überwiegend menschlichen Blutes von Sesshomaru akzeptiert. Wie dein Gefährte zu eigenen Hanyou steht, ist damit leider noch nicht geklärt.

"Alles zu seiner Zeit", murmelst du. Zwar bringt es dir einen merkwürdigen Blick ein aber den Dämon nicht aus der Fassung.
 

Ein paar Dinge besprecht ihr noch, dann plünderst du den gut gefüllten Kühlschrank und frühstückst in aller Ruhe. In der Zwischenzeit beschäftigt sich Sesshomaru mit Firmenangelegenheiten. Nur wenig später störst du ihn dabei. Anschleichen kannst du dich zwar nicht aber er reagiert nicht und lässt dich gewähren. Du stellst dich hinter ihn, berührst sanft seinen Nacken und beugst dich dann zusätzlich nach vorn um die Haut dort zu küssen.

Weil es keine Einwände gibt, wirst du verwegener, greifst um seinen Bauch herum und öffnest den Gürtel des Hausmantels. Die Hälften schiebst du auseinander und im nächsten Moment befinden sich deine Handgelenke in einem eisernen Griff. Gerade setzte der Silberweißhaarige eine Unterschrift auf ein Dokument und im nächsten rollt der goldene Stift mit einem sanften Geräusch über die Platte, bis er liegen bleibt. Stattdessen hält der Firmeninhaber nun dich fest. "Was glaubst du, was du da tust?"

Leicht schelmisch entgegnest du: "Ich verführe meinen Gemahl."

Ein Blick zur Uhr reicht und er erinnert dich: "Meine verehrte Mutter erwartet uns. Sie schätzt Pünktlichkeit."

Mit einem Seufzen willst du dich entfernen, doch vorher landest du auf dem Schoß deines Gefährten, der dich in einen kurzen aber dafür sehr intensiven Kuss verwickelt. Danach erhebt er sich, stellt dich ebenso auf deine Beine, holt tief Luft und entfernt sich von dir.
 

Mit einem Summen verlässt du den Raum, vollkommen selbstsicher und der Wirkung deiner Berührungen auf den Youkai im Klaren. Sesshomaru folgt dir gleich darauf, bleibt an der Tür stehen und schaut zum Schreibtisch zurück. Einen kurzen Moment lang blitzt ein Gedanke durch seinen Kopf. Du sitzt nackt mit gespreizten Beinen auf seinem Schreibtisch und er nimmt dich in Besitz, um sich zu verlieren. Glücklicherweise hatte er der Versuchung widerstanden, es abgeblockt, bevor er es tat. Wie kann ein Mensch so eine Wirkung auf ihn haben? Er steht über solchen Dingen.
 

Kapitel 63 -  Gedanken und Erkundungen

Gedanken und Erkundungen

Kapitel 63 - Gedanken und Erkundungen
 

Die Augen geschlossenen ballt Sesshomaru seine Klauen zusammen, verdrängt sein erwachtes Bedürfnis und beschließt etwas. Vorher wirft er einen eisigen Blick zum Bildnis seines Vaters, der darauf in Hundeform abgebildet ist.

"Aus diesem Grund verehrter Vater verabscheue ich Menschen. Indem sie uns Dämonen betören, lenken sie uns ab und wir werden schwach. Das war dein Untergang. Mir wird das nicht passieren", verheißt er sich selbst und folgt dir, da er sich vor dem Besuch bei seiner Mutter reinigen will.

Völlig gefasst betritt er daraufhin das Bad, um dich nackt unter der Dusche vorzufinden. Zu gehen wäre absolut angebracht, dennoch bleibt er da, beobachtet, wie du das Duschbad, welches sehr zu deiner Freude Jasminduft enthält, nimmst und dich damit einseifst.
 

Seine Anwesenheit entgeht dir nicht, trotzdem benimmst du dich, als ob du allein wärst. Ohne dem Störenfried einen Blick zu schenken, verteilst du die cremige Masse auf deiner Haut. Einigen Stellen widmest du dabei viel Sorgfalt und lächelst still in dich hinein.

Das Rascheln von Seidenstoff lässt dich kurz innehalten und in freudiger Erwartung klopft dein Herz schnell. Doch nichts geschieht und es genügt eine Drehung deines Körpers, um in den Spiegel zu schauen, der dir verrät, dein heimlicher Beobachter hat den Raum verlassen. Die Enttäuschung klingt schnell ab und mit einem Schmunzeln murmelst du: "Ich sollte eine Geschichte schreiben. 'Wie verführe ich einen Dämon.' Nur leider gibt es so etwas schon."

Du zuckst mit der Schulter. Mit ein wenig Fantasie fällt dir bestimmt etwas anderes ein. Denn auch wenn du in Sesshomarus Auftrag als Chronistin, des dämonischen Reiches oder was davon übrig blieb, bestimmte Sache verfassen sollst, hast du hoffentlich noch genug Freizeit um deine Kreativität auszuleben.
 

Während du nun die seifige Substanz von deinem Körper spülst, wendest du dich dem vor dir liegenden zu und entscheidest dich wenige Minuten später, einen mehrlagigen Kimono, bestickt mit zartem Lotosblütenmuster, zutragen. Die Mutter deines Gefährten soll ruhig erfahren, dass du dir deiner hohen Stellung bewusst bist.

Nachdem du die Dusche verlassen hast, dir deine Kleidung ausgesucht und dich um deine Haare gekümmert hast, bleibt dir noch etwas Zeit. Diese nutzt du, um dich im Haus umzusehen und den Garten vom großen Fenster im Wohnbereich aus zu betrachten. Garten ist wohl vage ausgedrückt, denn er ähnelt eher einem Park. Sehr gepflegt und vielseitig nutzbar, mit den unterschiedlichsten Pflanzen. Ein paar davon kennst du, andere sind dir fremd. Direkt vor dem Fenster, wo eine kleine teilweise überdachte Terrasse zum Sitzen und Relaxen einlädt, wird die Fläche von duftendem Jasmin umsäumt. Nicht nur diese besondere Pflanze, sondern auch dir bequemen Möbel gefallen dir.

Für kühlere Tage lädt der lichtdurchflutete Wintergarten zum Verweilen ein. Die Einrichtung, die Arrangements und Farben sind sehr geschmackvoll, ein Ort zum Wohlfühlen. Alles steht dir offen bis auf zwei Türen. Im ersteren Raum hörst du Wasser rauschen und vermutest den Dämon dort. Der letzte Durchgang führt wahrscheinlich zum Keller. Ob Sesshomaru hier seine alten Waffen aufbewahrt, rätselst du. Denn er besitzt sie wahrscheinlich noch.
 

Unentschlossen stehst du an dieser Stelle und bemerkst nicht, wie dein Gemahl das, weit größere Bad verlässt und leise herbeitritt. Er zögert nicht lange, nimmt die Kette mit dem Schlüssel von seinem Hals und öffnet die Tür, tippt anschließend einen Zahlencode in ein Kästchen ein und das Sicherheitsgitter versinkt im Boden. Gleich danach flammt Licht auf und über eine kurze Treppe hinab geht er voraus. Tatsächlich handelt es sich um eine Waffen- und Schatzkammer. Dem Aussehen einiger Objekte nach ziemlich alt. Nicht nur Bakusaiga, Tessaiga und Tenseiga prangten in geschlossenen, einbruchsicheren Glaskästen, sondern auf einem Gestell liegt dein eigenes Katana, was der Dämon aufgehoben hat.

Dankbar lächelst du ihn an. Für mehr bleibt keine Zeit, denn euer Termin rückt näher. Da du noch Schwierigkeiten hast, muss dir Sesshomaru beim Ankleiden zur Hand gehen. Dabei streift er dir einen Moment lang sanft über die Haut und blickt dich merkwürdig an. Der Augenblick ist leider viel zu schnell vorbei.
 

Kapitel 64 - Ein Kind? Ja oder nein?

Ein Kind? Ja oder nein?

Ich muss mich wieder einmal bei den Lesern bedanken.  Das Interesse ist noch gewachsen. Danke.

Hoffentlich kann ich euch noch ein wenig bei Laune halten.
 

Kapitel 64 - Ein Kind? Ja oder nein?
 

Elegant gekleidet findest du dich im Haupthaus in Mikas Gemächern wieder. Hier kniest du auf einem bequemen Kissen, schenkst deinem Gemahl, seiner Mutter und seinem Stiefvater Tee ein. Heimlich musterst du die frühere Fürstin des westlichen Reiches und stellst fest, sie besitzt trotz der vergangenen 500 Jahre immer noch ihr jugendliches Aussehen.

"Deinem Menschen wird ihre Vergänglichkeit bewusst", spottet sie leise und glaubt, das es nur die Dämonen vernehmen. Sofort erntet Mika einen warnenden Blick, während du kaum hörbar von dir gibst: "Wenigsten weiß ich ein Leben zu schätzen."
 

"Ausgerechnet ein kurzlebiger Mensch. Das hat er von seinem Vater", muss die silberweißhaarige Youkai unbedingt loswerden. "Hauptsache du bist meinem Sohn eine gute Gefährtin", äußert die Dämonin im Anschluss, was sicherlich als versteckte Drohung gemeint ist.

Nach einem kurzen Blick zu Sesshomaru, der es vorzieht zu schweigen, konterst du: "Wäre mein Gemahl anderer Meinung, hätte er mich nicht erwählt."

"Das genügt!", mischt sich Ryo ein, bevor Mika weiter sprechen kann und es wirkt tatsächlich.
 

Das Treffen verläuft von nun an recht schweigsam, wenn du nicht gelegentlich mit Ryo ein paar Worte wechseln würdest. Er nimmt aber gleich darauf einen Anruf entgegen und so siehst du dich Mikas ungenierten Blicken ausgesetzt. Obwohl sie dich kennt, betrachtet sie dich intensiv. Plötzlich will die frühere Hundefürstin von ihrem Sohn wissen: "Hat deine Gefährtin den Vertrag unterschrieben?"

Mit kühler Stimme und geschmälerten Augen entgegnet Sesshomaru: "Es gibt keinen Vertrag und ich werde dafür sorgen, dass sie nie etwas Derartiges unterschreibt."

"Welchen Vertrag?", willst du wissen, wirst aber von beiden ignoriert.

Mit einem leicht abschätzigen Blick auf deine Person beginnt die silberweißhaarige Youkai erneut: "Du solltest am besten wissen, wie lästig halbdämonische Brüder sein können, Sesshomaru. Willst du deinem Sohn und Erben so etwas zu muten?"
 

Wenn Blicke töten könnten, hättest du das ältere weibliche Wesen sofort durchbohrt. Leider hält es Mika nicht ab und schon will sie weiterreden, deswegen versuchst du, es zu unterbinden. Dein Gefährte kommt dir zuvor, packt deine Hand und drückt sie. Dann sagt er: "Shin ist meine Angelegenheit und er hat bereits eine Hanyou als Schwester, mit der er sehr gut umgehen kann." Er erhebt sich und befiehlt: "Wir gehen Amaya und wiederholen den Besuch, sobald sich meine Mutter besser fühlt."

Verwirrt schaust du Hilfe suchend zu Ryo, der zwischenzeitlich den Raum wieder betritt. Der Sicherheitschef schmunzelt jedoch nur und nickt dir aufmunternd zu. Daher gehorchst du und hoffst auf eine Erklärung.

Bevor Sesshomaru die Tür schließt, hat er ein paar letzte Worte zu dieser Angelegenheit und macht dich noch konfuser. Lange verstehst du seine Worte nämlich nicht.

"Die Zeugung eines Hanyou werde ich verhindern. Falls Amaya mir doch ein Kind schenkt, wird es meinen Namen tragen."
 

Nun steht ihr auf dem Gang beieinander und der Youkai warnt dich eindringlich, irgendwelche Papiere zu unterschreiben. Er legt dir nahe, jedes Dokument genau zu studieren oder ihn darüber zu informieren. Normalerweise kannst du dich an einen der Anwälte wenden, doch offenbar vertraut dein Mann in dieser Angelegenheit niemanden. Zugern würdest du den Inhalt des erwähnten Vertrages lesen oder mehr darüber erfahren. Deine dezente Bitte diesbezüglich wird mit Schweigen quittiert. Das Thema ist offensichtlich sehr heikel, deswegen erwähnst du es nicht mehr.
 

Nachdem Sesshomaru dein Wort hat, führt er dich zu Kouheis Domizil. Da du keine Familie mehr hast und er so etwas wie ein Ersatzvater geworden ist, setzt ihr den notwendigen Schwiegereltern Besuch bei ihm fort. Die Atmosphäre ist wesentlich entspannter und freundlicher.

Froh, weil Yokos Zwillinge anwesend sind, beschäftigst du dich mit den beiden Welpen und genießt jeden Moment. Dennoch huschen hin und wieder traurige Züge über dein Gesicht, vermischt mit Sehnsucht. Immer wieder denkst du an Sesshomarus Aussage, grübelst, wie es gemeint ist. Hat er dir indirekt vermittelt, dass du fremd gehen darfst? Oder rechnet er damit, dich versehentlich zu schwängern. Das würde nur funktionieren, wenn dein Gemahl dem gemeinsamen Lager nicht fern bleibt. An andere Lösungen denkst du vorerst nicht.
 

Kapitel 65 - Verständnis und Guter Rat

Verständnis und Guter Rat

Danke liebe Leser. Freue mich immer noch über euer ungebrochenes Interesse
 

Kapitel 65 - Verständnis und Guter Rat
 

Zum Glück gibt es ein Wesen, was dich nicht nur versteht, sondern Sesshomaru verhältnismäßig gut kennt. Yoko, eine aufmerksame Beobachterin merkt sofort, dass du etwas auf dem Herzen hast, und spricht dich in einem stillen Augenblick darauf an. Mit dem Rücken zu ihr schaust du zum Fenster hinaus in den Garten, wo Akio jetzt mit seinen beiden Halbgeschwistern spielt. Die Zwillinge in ihrer Hundeform tollen wie wild in der Gegend herum, bellen und kampeln sich, wie echte junge Welpen. Der Anblick schürt deine Sehnsucht nach eigenen Kindern weiter. Leise berichtest du den Vorfall in Mikas Räumen und gestehst: "Unser Gemahl hat mich vor eine unlösbare Aufgabe gestellt. Wie soll ich ihm ein Kind schenken, wenn er keines zeugen will."

Shins Mutter wirft dem Vater ihres Sohnes einen undefinierbaren Blick zu. "Sein Stolz verbietet es ihm. Ich verstehe", dann lächelt sie und rät dir: "Mir würde da sicherlich etwas einfallen. Warte aber lieber mit der Umsetzung bis sich die Wogen, die eure Vermählung geschlagen haben, etwas geglättet sind."

Freundlich streichelt sie deinen Arm und murmelt leiser: "Sesshomaru gehört dir allein. Ich erhebe keinen Anspruch. Egal was passiert, glaube immer an deine Liebe, auch wenn er dir seine Gefühle niemals zeigen wird."

"Yoko, wie kann ich ihn überzeugen?", fragst du.

Diesmal überlegt sie einen Moment, sucht die richtigen Worte. "Sei hartnäckig, zeige Stärke und trete mutig deinen Zweiflern gegenüber. Damit steigst du bestimmt in Sesshomarus Achtung. Was die andere Sache angeht, verführe ihn, nutze deine sinnliche Seite! Denn kein männliches Wesen kann uns lange widerstehen."
 

Du kannst dich noch bedanken, dann fesselt Aoi deine Aufmerksamkeit und teilt dir einige wichtige Dinge mit. Deswegen entgeht dir, wie Sesshomaru zu seiner früheren Gemahlin geht und leicht spöttisch wissen will: "Welchen Ratschlag hast du für mich?"

Die Dämonin schluckt überrascht. Aufgrund der Anspielung glaubt sie der Vater ihres ersten Sohnes, hat jedes Wort gehört. Leicht ergeben beugt sie ihren Kopf, schmunzelt etwas und findet tatsächlich einen Tipp: "Respektiere Amayas Gefühle zu dir und weise ihre Zuneigung nicht zurück. Sie verdient deine Geringschätzung nicht, nur weil sie ein Mensch ist."

Daraufhin schmälert der frühere Fürst des ehemaligen westlichen Reiches seine Augen, geht aber nicht darauf ein, sondern fragt: "Hast du es besorgt?"
 

Shins Mutter bedenkt ihren Ex-Mann mit dem kältesten Blick, zu dem sie fähig ist, und geht danach aus dem Raum. Nur wenig später ist sie zurück und überreicht Sesshomaru einen eckigen Gegenstand, den sie in Tuch eingeschlagen hat."Hast du mit deiner Gefährtin darüber gesprochen?"

In einem kühlen Ton, fast mit Körperkontakt, flüstert der Silberweißhaarige Yoko zu: "Kümmere dich um deinen eigenen Kram. Wie ich meine Gefährtin behandle, ist meine Angelegenheit", und lässt sie im Anschluss einfach stehen.

Deswegen entgeht es ihm, wie wenig Wirkung die versteckte Drohung zeigt. Stattdessen murmelt sie: "Wäre Amaya dir egal, würdest du nicht so reagieren."

"Und du Yoko solltest dich ein wenig vorsehen!", erklingt eine andere Stimme neben der Dämonin. "Wer sich in Sesshomarus Dinge einmischt, bereut es oftmals ganz schnell."

Indem sie sich an Rikus Seite schmiegt, dich beobachtet, beruhigt sie den Dämon: "Mach dir keine Sorgen verehrter Gemahl! Meine Privilegien werde ich nicht ausreizen. Dennoch schulde ich Amaya", berichtigt sich sofort, "schulden wir Amaya eine Menge und ich habe nur ihr Wohlbefinden im Sinn."

"Sei trotzdem vorsichtig!", warnt ihr Gefährte und wird im selben Moment unterbrochen. Denn weil Sesshomaru gehen will, verabschiedest du dich von deiner Vertrauten und Wahlschwester.
 

Am Abend dieses ereignisreichen Tages hast du immer noch keine Lösung für die Kindersache. Da fremd gehen für dich nicht infrage kommt, bleibt nur künstliche Befruchtung oder Adoption. Wesentlich lieber ist dir Sesshomarus Kind. Also musst du die Sache selbst in die Hand nehmen und in die Trickkiste greifen. Dennoch befolgst du Yokos Rat und verschiebt die Pläne auf einen späteren Zeitpunkt, was dich nicht hindert, den Youkai für dich zu gewinnen. Dummerweise hast du wieder halblaut gemurmelt und zum Teil fanden deine Überlegungen bei einem Wesen Gehör.
 

Kapitel 66 - Distanz oder Nähe

Distanz oder Nähe

Bitte nehmt das nicht persönlich ;) Will sicherlich niemanden auf die letzten Kapitel vergraulen.
 

Kapitel 66 - Distanz oder Nähe
 

Später am Abend, bereit ins Bett zu gehen, willst du von Sesshomaru wissen: "Wirst du mir heute Nacht Gesellschaft leisten?"

Dein Gemahl erhebt sich zwar, aber er lehnt ab. "Auf meinem Schreibtisch liegt Arbeit, der widme ich meine Aufmerksamkeit."

Leicht enttäuscht gehst du zur Tür und murmelst: "Menschen wollen geliebt werden."

Die Miene des Dämons verfinstert sich leicht, während er abschätzig erwidert: "Ich bin kein Kuschelhund, auch wenn manche Autoren mich so beschreiben."

Bilder eures ersten Zusammentreffens überfluten dich. Damals gewechselte Wörter fallen dir ein und du drehst dich abrupt um. Ein wenig ängstigst du dich. "Scheinbar hast du einige dieser erfundenen Geschichten gelesen. Ich hoffe, die Schreiberlinge sind nicht deiner Klaue zum Opfer gefallen, so wie mein Block damals."

Es folgt keine Antwort, nur eine Anweisung: "Leg dich nieder!"

Du seufzt und gehorchst, vorher wirfst du ihm noch einen sehnsüchtigen Blick zu.
 

Spät in der Nacht, du schläfst fest, betritt dein Gefährte das Schlafzimmer und betrachtet dich. Dann packt er den Zipfel der Decke, die du weggestrampelt hast, legt sie wieder über deinen Körper. Eigentlich will er sofort gehen, doch er kann seine Augen nicht von dir lösen. Obwohl du erst seit wenigen Stunden in seinem Haus wohnst, ist dein angenehmer Geruch bereits überall. Wie kann er dich ignorieren, wenn deine Präsenz allgegenwärtig ist. Er will dir im Prinzip nicht fern bleiben, sondern absichtlich vermeiden eine zu offensichtliche enge Bindung einzugehen. Etwas, was du als Mensch nicht verstehen kannst.

Anderseits bleibt ihm ohnehin nicht viel Zeit mit dir. Vielleicht sollte er seine Bedenken beiseiteschieben und die wenigen Jahre mit dir als seine Gefährtin genießen.
 

Sesshomaru legt sich neben dich, atmet deinen Geruch ein und lässt Strähnen deiner Haare durch seine Finger gleiten. Dann hält er dich einfach in seinen Armen, so wie damals im westlichen Schloss, ohne darüber nachzudenken, wie gut es sich anfühlt.

Da du wach wirst, seine Anwesenheit mitbekommst, sagst du zu ihm: "Wenn du es wünschst, werde ich dir in der Öffentlichkeit niemals zeigen, wie nah wir uns stehen. Doch hier im gemeinsamen Schlafgemach fordere ich mein Recht ein. Ansonsten treibst du mich in die Arme eines anderen."

Ihm liegt ein: 'Tue, was du willst', auf den Lippen, er spricht es aber nie aus. Denn es ist ihm nämlich nicht gleichgültig. Wortlos erhebt sich der Dämon und geht.

"Rätselhaft", fasst du sein Verhalten zusammen und nimmst dir fest vor, den Silberweißhaarigen genau zu studieren.
 

Der neue Morgen bricht schnell an und leicht nervös suchst du die Kleidung für den Tag heraus. Heute entscheidest du dich für eine helle Bluse und einen einfachen Rock, der zu einer Businessfrau passt. Allerdings wählst du bei den Schuhen flache Absätze, da sie bequemer sind. Im Bad, nach einer Dusche blickst du in den angelaufenen Spiegel und denkst nach. Bald wirst du im Büro neben Sesshomaru sitzen und die Chronik des westlichen Reiches verfassen. Werden deine Tage in Zukunft angefüllt sein, ständig den Youkai um dich zu haben oder von einem Leibwächter begleitet zu werden? Wo bleibt deine Freiheit, loszulaufen, irgendetwas zu unternehmen oder spontan einkaufen zu können.

In Gedanken zeichnest du mit dem Finger auf dem Spiegel ein Gitter, denn so fühlst du dich gerade, wie in einem goldenen Käfig und seufzt dabei.
 

Sesshomaru sieht deinen Zwiespalt und erinnert sich an eine Aussage seines Vaters: "Ein freiheitsliebendes Wesen einzusperren, ist falsch, denn es verkümmert."

Vielleicht hat Yoko recht und er muss dich in seine Pläne einbeziehen und nicht einfach über dich bestimmen. Trotzdem darf er nicht in allen Punkten nachgeben, denn Regeln gibt es nicht umsonst. In seinem bisherigen Leben schloss er selten Kompromisse. Am besten er denkt gründlich darüber nach.

Erst einmal gibt es etwas zu erledigen, was längst überfällig ist. Nur wenige Schritte genügen, bis er den Gegenstand erreicht, auswickelt und sich dir nähert.

Sesshomaru übergibt dir die kleine Schachtel und du liest überrascht die Aufschrift: "Ein Schwangerschaftstest?", stellst du laut fest und blickst deinen Gemahl an.
 

Kapitel 67 - Gewissheit

Gewissheit

Mich würde zwar die Meinung der vielen Neuzugänge interessieren aber ich gehe davon aus, das ihr lieber still genießen möchtet. Das ist ja leider inzwischen so üblich ;) Viel Spaß und danke, weil ihr Interesse habt.
 

Kapitel 67 - Gewissheit
 

Im Grunde genommen benötigst du keine Erklärung, denn dir fällt es sofort ein. Eure erste gemeinsame Nacht. "Ich bin nicht schwanger. Gleich nach meiner Rückkehr habe ich den Test durchgeführt", entkräftest du den Verdacht.

Ob der Dämon erleichtert ist, siehst du ihm nicht an. Dennoch sagt er zu dir: "Hebe ihn für später auf!"

"Sagt der, der keine Kinder zeugen will", murmelst du im Hinausgehen und erntest dafür einen eiskalten Blick, der dich sofort frösteln lässt.

Daher verschließt du die Schachtel schnell in deinem Nachtschränkchen, nimmst eine Jacke und folgst Sesshomaru zum Auto. Auf dem Weg dorthin huscht dir der Gedanke durch den Kopf, ob er sich nur mit dir vermählt hat, weil er eine Schwangerschaft vermutete. Dann schiebst du die Überlegung als Unsinn beiseite. Den Test hätte er nämlich von dir sofort bei eurem ersten Wiedersehen verlangen können. Nein, da steckt mehr dahinter und dieser Umstand erfreut dein Herz. Es zaubert dir ein Lächeln auf dein Antlitz und nun siehst du dem Kommenden fröhlicher entgegen.
 

Bald bewunderst du dein neues Büro, bist zufrieden mit der geschmackvollen Einrichtung und hingerissen von dem Computer. Dabei handelt es sich um ein teures Modell, technisch auf dem neuesten Stand. Er eignet sich nicht nur um Texte zu schreiben, sondern du kannst nun hochwertige Grafikanwendungen durchführen, um Fanarts zu erstellen. Davon hast du bereits lange geträumt und schon denkst du nach, wie du Sesshomaru danken kannst.

Trotzdem wird die Freude durch eine Kleinigkeit getrübt. Das Büro hat genau einen Eingang und ist somit nur durch den Raum deines Gefährten betretbar. Wieder eine wohldurchdachte Sicherheitsvorkehrung des Dämons. Die Räume in dem Hochhauskomplex dienen nur als innerstädtisches Kontaktbüro für den Vertrieb. Der Hauptsitz der Firma, dort wo die Seide produziert wird und sich auch Yokos Näherei befindet, ist außerhalb untergebracht.  Deswegen triffst du hier auf wenige Angestellte. Den Blicken nach zu urteilen, mit denen du bei deiner Ankunft bedacht wurdest, handelt es sich ausschließlich um Dämonen.

Einen Moment lang hast du gezögert und bist unsicher stehen geblieben. Dann erinnertest du dich an deine Stellung und bist mit erhobenem Kopf vorbeigegangen.

"Wie eine echte Fürstin", murmelte der hinter dir gehende Leibwächter Naoki anerkennend und du erwidertest: "Niemand wird es wagen, mich abschätzig zu behandeln."

Tatsächlich hast nicht nur du, sondern jeder im Gang die erhöhte Energie des Geschäftsführers gespürt und die Angestellten verneigten sich daraufhin tiefer als notwendig. Eines ist dir dadurch bewusst geworden, in Sesshomarus Nähe bist du absolut sicher.
 

Während du an ihn denkst, betritt er das Zimmer und deutet an: "Wenn du noch etwas brauchst ...?"

"Ja", unterbrichst du ihn sofort und lenkst ein: "Ich bin bereit mich deinen Anforderungen ohne Argumentationen zu unterwerfen. Allerdings stelle ich eine Bedingung. Wie jedes normale Paar würde ich gern mit dir in die Flitterwochen fahren."

"Erpressung Amaya?", fasst der Seidenfabrikant den Wunsch in einem gefährlich klingenden Ton zusammen und wertet ihn ab.

Inzwischen steht er bei dir, hält jedoch Abstand. Er warnt dich und übermittelt eine versteckte Botschaft. Besser du vergisst die Sache und probierst nicht noch einmal deinen Willen auf diesem Weg bei Sesshomaru durchzusetzen.

Mit grimmigem Gesicht erwiderst du seinen Blick, verlierst jedoch den 'Kampf', weil du zuerst wegschaust. Du liebst diese goldenen Augen und könntest dich stundenlang darin verlieren, wenn sie einen warmen flüssig goldenen Schimmer aufweisen. Sobald sie wie kalter Bernstein wirken, wird dir verraten, vorsichtig zu sein. So wie jetzt. Dennoch gibst du nicht klein bei. "Du hältst nicht viel von uns Menschen oder unseren Traditionen. Das akzeptiere ich und passe mich an, trotzdem ...",

"Wohin willst du reisen?", fragt dich dein Ehemann und kommt dir entgegen. Denn in den letzten Minuten fand er eine Lösung zum beiderseitigen Vorteil.
 

Vor Verwunderung bleibt dir das nächste Wort im Hals stecken. Offenbar ist es sein Ernst. Deswegen hakst du nach: "Ich darf entscheiden?"

Da Sesshomaru zustimmend nickt, gehst du hinüber zu der Wand, wo eine Weltkarte hängt, dabei schlägt dein Herz vor Aufregung schneller.
 

Kapitel 68 - Wunsch und Geständnis

Wunsch und Geständnis

Ich hoffe, ich habe nicht übertrieben ;)
 

Kapitel 68 - Wunsch und Geständnis
 

'Flitterwochen', huscht dir durch den Kopf und du jubelst innerlich. Eine Weile stehst du nachdenklich vor der Karte, hegst spezielle Wünsche, doch kannst du es wagen, sie zu äußern? Am besten du probierst es einfach. Mit leicht schief gelegtem Kopf betrachtest du die einzelnen Kontinente, erinnerst dich an diverse Reisemagazine, die darin gelesenen Empfehlungen und zählst dann auf. "Ich wollte schon immer nach Hawaii oder Australien. Außerdem reizt es mich in die Karibik zu fahren, um die herrlichen Strände dort zu genießen. New York, Acapulco und Rio de Janeiro wären nicht schlecht."
 

Weil die ganze Zeit keine Reaktion von dem Dämon kommt, unterbrichst du die Aufzählung und wendest dich ihm zu. Mit dem Rücken zur Raummitte sieht er aus dem Fenster. Offenbar lauscht er den Worten, hat aber zwischenzeitlich Akio heimlich hereingewunken, denn dieser notiert die genannten Orte.

Zuletzt lässt du noch Paris, die Stadt der Liebe fallen, allerdings wesentlich leiser und mit weniger Enthusiasmus. Danach erwartest du Protest oder Ablehnung, wirst stattdessen überrascht. "Hast du alles notiert Akio?", fragt der Firmeninhaber den Hundedämon, ohne seinen eigenen Standort zu verändern. Daher benutzt er die sich spiegelnde Oberfläche eines glänzenden Kunstwerks in seiner unmittelbaren Nähe, damit ihm nichts entgeht. Ein Trick, den Sesshomaru schon früher angewendet hatte.
 

Der Leibwächter schreibt den letzten Buchstaben, nickt und erhält den Auftrag: "Füge noch London und Berlin hinzu. Dann übergebe die Liste meiner Sekretärin, damit sie Zimmer buchen kann und die Termine mit unseren Geschäftspartnern koordiniert."

Im ersten Augenblick fehlen dir die Worte, bis du begreifst: "Du verbindest unsere Flitterwochen mit einer Geschäftsreise."

"Ich benötige kaum Schlaf", erinnert dich dein Gemahl und wartet, bis der jüngere Dämon den Raum verlassen hat. Erst danach spricht Sesshomaru weiter: "Amaya genieße die Zeit, die dir bleibt. Tue, was du willst. Ich stelle nur eine Bedingung. Die Nächte verbringst du in meinen Armen. Wenn jemand dir Genuss bereitet, bin ich das."
 

Zum Schluss fügt er eine ihm sehr wichtige Bitte hinzu. Um die enge Beziehung zu vertuschen, damit niemand merkt, wie wichtig du ihm tatsächlich bist, verlangt er, dass du jeden Morgen duschst, bevor du das Haus verlässt.

Ergriffen lauschst du den Worten, kämpfst mit deinen Emotionen, die dich im Moment überwältigen wollen. Diesen ersten Teil der Forderung setzt du bei ihm gleich mit einer Liebeserklärung, hütest dich aber wohlweislich es in seinem Beisein so zu nennen oder es auszusprechen.

"Das bedeutet mir viel", gestehst du, fügst ganz leise hinzu, "denn ich liebe dich."

Darauf geht dein Gemahl nicht ein, tut eher so, es nicht gehört zu haben und befielt dir in einem gleichgültigen Ton: "Lass dich von Akio nach Hause bringen und packe! Unser Flug geht morgen Mittag."

Glücklich, mit klopfenden Herzen näherst du dich dem Dämon und küsst ihn auf die Wange. Er packt dich sofort und zieht deinen Körper an seinen. In diese Geste interpretierst du: 'Du bist mein', denn es fühlt sich besitzergreifend an.

Leider dauert die Umarmung nicht sehr lange und er löst sich wieder von dir, um zu seinem Schreibtisch zu gehen. Wenn er am darauffolgenden Tag vereisen will, muss er noch etliche Sachen vorbereiten.
 

Du selbst hast ebenso viel zu tun und deshalb sputest du dich. Auf dem Heimweg bittest du den Fahrer eine Zwischenstopp bei einem Geschäft für Bademoden einzulegen. Wenn du schon auf Hawaii und in der Karibik relaxen kannst, dann nicht ohne einen oder zwei Bikini. Du wählst außer einem Badeanzug, zwei Zweiteiler, einen für den Strand und einen mit dem du Sesshomaru betören willst. Allein bei dem Gedanken lächelst du schelmig.

Beim Haus angekommen durchstöberst du deinen Schrank, wählst einige Sachen aus, packst sie in die Koffer und bewunderst den Rest. Sicherlich hat Yoko die geschmackvolle Kollektion zusammengestellt. Danach gehst du zum Haupthaus, um mit Kagome zu Mittag zu Essen und sich von ihr zu verabschieden. Sie und der Hanyou verreisen nämlich bereits an diesem Abend, halten ihr Route aber geheim. Sicherheitshalber sprichst du nicht von Sesshomarus Vorhaben.
 

Kapitel 69 - Schritt für Schritt

Schritt für Schritt

Kapitel 69 - Schritt für Schritt
 

Du schweigst über die geplante Reise, verabschiedest dich und gehst hinaus ins Freie um die restliche Zeit des Tages für einen ausgiebigen Spaziergang zu nutzen. Während du durch den Garten schlenderst, den Zwillingen zusiehst beim Spielen, steigt der Wunsch nach eigenen Kindern erneut in dir empor. Neben einem Blumenbeet bleibst du stehen und betrachtest die bunt blühende Pracht, lauschst dem Summen der Bienen und beobachtest ihren Flug. Ein Insekt setzt sich in unmittelbarer Nähe nieder und sammelt den süßen Nektar. Dann fliegt es mit Blütenstaub behaftet fort und landet gleich darauf auf einer anderen Blume.

Nachdenklich siehst du dem fliegenden Wesen hinterher. 'Selbstbestäubung', huscht dir der Begriff durch den Kopf und du pflückst dir einen bunten Strauß, den du später im Wohnzimmer platzierst. Danach analysierst du deine Optionen. Obwohl es mehrere Möglichkeiten gibt, hältst du am Ende nur an einer fest. Sesshomaru soll Vater des Kindes sein. Leider legt der Youkai dem Steine in den Weg und so bleibt nur eine List übrig. Er wird sie, sofort durchschauen aber es ist erst der Anfang des Planes.
 

Sobald dein Gemahl nach Hause kommt, seine üblichen Rituale absolviert hat und dann Zeit für dich opfern kann, betrittst du sein Arbeitszimmer. Vorher hast du dir sorgfältig Kleidung ausgewählt und ein kurzes, tief ausgeschnittenes Kleid angezogen.

"Wir müssen nicht auf Intimitäten verzichten. Der Vorteil dieser Zeit sind Hilfsmittel, wie Kondome", fängst du an, in der Hoffnung, er ist für den Vorschlag offen und holst die Schachtel, die du bis jetzt hinter deinem Rücken verbirgst, hervor und stellst sie auf den Schreibtisch.

Sesshomaru wirft nur einen kurzen Blick darauf, setzt seine Arbeit jedoch fort. Er lässt dich schmoren oder testet deinen Einfallsreichtum. Dann unterbricht er sein Tun, öffnet mit einem Schlüssel eine Schublade und stellt einen anderen Karton neben deinen, um lässig zu äußern: "Ich bevorzuge meine eigene Marke, ohne Löcher, Amaya."

Intensiv mustert er dich und mit großer Selbstbeherrschung stehst du abwartend da. Als du gehen willst, schiebt dein Gefährte seine Papiere beiseite oder legt sie in ein Schubfach.

"Komm her!", fordert der Youkai streng.

Zögerlich befolgst du die Anweisung und rechnest mit Konsequenzen. Allerdings arten sie so aus, dass du dich auf seinem Schreibtisch wiederfindest, ohne Höschen, mit gespreizten Beinen und im siebten Himmel. Die Augen geschlossen, in froher Erwartung, lässt du dich verwöhnen und noch lange danach hält dich der Youkai fest. Womöglich ist dieser intime Moment für den Silberweißhaarigen nur ein Test gewesen, um zum ersten Mal ein Kondom auszuprobieren, doch ihr beide habt es genossen. Erst hinterher bemerkst du, deine Schachtel ist vom Tisch gefallen und genau im Papierkorb gelandet.

"Nur um Tricks vorzubeugen", haucht dein Gemahl dir ins Ohr und schickt dich zu Bett.

'Er hat mich durchschaut', geht dir durch den Kopf und scheinbar enttäuscht eilst du davon. Trotzdem geht die Runde an dich, denn nun weißt du, welche Marke du benötigst.
 

Obwohl du aufgeregt bist, schläfst du schnell ein und schlummerst beinahe die ganze Nacht durch. Nur einmal erwachst du, siehst einen Schatten beim Fenster. Majestätisch steht Sesshomaru vor der Scheibe, einen Arm gegen das Holz gestützt und starrt in den dunklen Garten. Was mag in seinem Kopf vor sich gehen?

"Bereust du es, dich mit einem Menschen vermählt zu haben?", fragst du einfach.

Es bleibt still, bis der silberweißhaarige Dämon leise spricht: "Amaya, das Leben an meiner Seite kann für dich gefährlich werden."

"Ich weiß", offenbarst du und erläuterst: "Kouhei hat mit mir über die Folgen gesprochen. Er befürchtet die Panther nutzen deine mutmaßliche Schwäche aus und untergraben deine Position. Deswegen erwarte ich nicht, das du mich beschützt. Das ist die Aufgabe meiner Leibwächter."

Mit leicht erhobener Augenbraue betrachtet dich Sesshomaru und lässt dich gewähren, als du dich an ihn lehnst. Später liegt er neben dir und flüstert: "Das wollte ich nur klarstellen."

Du seufzt, denkst kurz an Rin und sein damaliges Verhalten: 'Und doch bist du der Erste, der mich aus lebensbedrohlichen Situationen retten wird.'
 

Kapitel 70 - Flirtversuche

Flirtversuche

1300 Wörter = doppelte Länge als Dankeschön an meine Leser. Denn ihr überrascht mich täglich aufs Neue und diesmal bin ich daran, mich zu revanchieren. Danke auch an die Kommischreiberin und besonders an die 4 neuen Favos. Viel Spaß mit dem Kapi
 

Kapitel 70 - Flirtversuche
 

In den Flitterwochen schiebst du deine Babywünsche beiseite, vermeidest es Sesshomaru zu hintergehen und genießt die Reise. All diese Orte zu sehen, von denen du immer geträumt hast, ist aufregend. Egal, ob Sehenswürdigkeiten, lange Badestrände, Shoppingmeilen, nichts lässt du aus. Du bist fasziniert von den tropischen Welten, den Palmen oder den exotischen Tieren und du liebst es in einem Pariser Straßencafé zu sitzen, um den Malern beim Zeichnen zuzusehen. Während der Reise kannst du, du selbst sein, denn kein lästiger Reporter behelligt euch. Offenbar ist der Name Kinuji in Tokio bekannt aber in der übrigen Welt weniger.

Dies weckt deine Zweifel an den sogenannten Geschäftsterminen deines Gemahls und deshalb beobachtest du ihn genau. Es dauert nicht lange, bis du die feinen Nuancen in seinen kaum sichtbaren Stimmungen unterscheiden kannst. Nach den Treffen mit Menschen, den tatsächlichen Abnehmern der Seide, nimmt er immer eine ausgiebige Dusche. Dann gibt es Tage, wo Sesshomaru nachdenklich am Fenster steht und noch etliche Telefonate führt. Falls der Verlauf sich für ihn zufriedenstellend gestaltet, stehst du dann in seinem Mittelpunkt. Er hört zu, wenn du von deinen Ausflügen berichtest, und spricht mehr als gewöhnlich. Selten begleitet in Akio und wenn, dann hat der jüngere Dämon vorher einen leicht besorgten Ausdruck auf dem Gesicht.
 

Diese winzigen Indizien genügen dir, um zu schlussfolgern, die angeblichen geschäftlichen Beziehungen betreffen rein dämonische Angelegenheiten. Gewissermaßen bist du froh, darüber so wenig wie möglich zu erfahren. Wer weiß wie viele Dinge da besprochen werden mit denen du nicht leben kannst.

Dennoch wagst du Akio danach zu fragen und er berichtet dir mit Sesshomarus Einverständnis, teilweise, dass seit dem 2. Weltkrieg viele Dämonen Japan verließen und in anderen Staaten eine Heimat fanden. Es sind überwiegend Angehörige des Hundeclanes, die dein Gemahl aufsucht, um sich ihrer weiteren Treue zu versichern.
 

Gerade erscheint der Daiyoukai, reagiert auf den fragenden Blick des Leibwächters mit einem leichten Kopfschütteln und nimmt danach seine wohlbekannte Position am Fenster ein. Akio verlässt das Zimmer und du hörst ihn im Nebenraum leise sprechen, vermutlich telefoniert er mit seinem Vater.

Weil eine unterschwellige Stimmung herrscht, kannst du dich nicht mehr auf deinen Text konzentrieren, speicherst alles ab und schließt den Laptop. Mit den Worten: "Falls mich jemand vermisst, ich bin am Pool", erhebst du dich, schnappst dir dein Handtuch und willst gehen.

"Amaya", hält dich Sesshomarus Stimme auf und der Befehlston darin lässt dich bleiben.

Etwas genervt, weil du genau weißt, was er als Nächstes sagen wird, entgegnest du: "Wir reisen ab, daher gehe ich gleich packen."

Doch diesmal wirst du überrascht, denn dein Gefährte folgt dir ins Schlafzimmer, schließt die Tür und verspricht verheißend: "Morgen, denn heute Nacht habe ich andere Pläne."
 

Als du Tage danach darüber nachdenkst, schwebst du immer noch auf Wolke Sieben. Im Hotel hattet ihr nämlich selten so intensive intime Momente. Obwohl dich Sesshomaru nie vernachlässigte, kostete er es nur zweimal vollkommen aus. Diese Nacht fandest du unglaublich, ebenso wie die in der Karibik, an dem einsamen feinen weißen Sandstrand, wo ihr beide stundenlang nackt baden konntet und niemand euch störte.

Die Tage vergehen, die Liste der noch zu besuchenden Orte schrumpft und die Flitterwochen nähern sich dem Ende.
 

Zufrieden lehnst du dich auf Hawaii in einem vornehmen Hotel am Pool zurück, steckst dir ein Stück Ananas in den Mund und lässt dir die Frucht munden. Neben dir sitzt die junge menschliche Polizistin, die dich nach deiner Entführung über Dai befragt hat. Sie wurde am Tag der Abreise aus Japan von Sesshomaru, auf Akios Empfehlung hin als Leibwächterin angeheuert. Rikus Sohn gab nämlich zu bedenken, dass es Orte gibt, die er als Mann nicht betreten kann. Dein Gemahl stimmte dem Vorschlag mit Vorbehalt zu, denn Akio hat eine Liaison mit der dunkelhaarigen sportlichen Frau. Sie trennen jedoch Arbeit und Privatleben strickt und daher funktioniert das Arrangement.

Zu anfangs begann eure Freundschaft zurückhaltend und es dauerte etliche Tage, bis das Eis brach und sie die Person in dir sah und nicht eine Arbeitgeberin. Jetzt pflegt ihr ein sehr vertrautes freundschaftliches Verhältnis, was einen harmlosen Anschein vermittelt. Da sich Sesshomaru jedoch fast nie an den von Touristen überschwemmten Orten zeigt, Akio immer Abstand hält, sieht es aus, als ob ihr zwei alleinstehende Frauen auf einer Vergnügungsreise seid. Mehr als einmal weckt ihr die Aufmerksamkeit der männlichen Bevölkerung. So wie auch in diesem Moment, wo du zum nächsten Stückchen Ananas greifst.
 

Unweit von euch sitzt Akio an der Bar und beobachtet euch, während er an seinem alkoholfreien Drink nippt. Nur kurz wendet er seinen Blick ab, hinauf zum Balkon einer bestimmten Suite. Sein Herr steht dort schon länger regungslos und betrachtet das Treiben unter ihm. Der Leibwächter fragt sich, wie lange es dauert, bis der ältere Youkai erscheint, oder ist es Sesshomaru wirklich gleichgültig, wenn Männer mit dir flirten? Er jedenfalls hatte bis jetzt immer einen Weg gefunden, diese Casanovas von seiner Geliebten und seinem Schützling fernzuhalten.
 

Mit schmalen Augen mustert Akio die zwei jungen Männer, die er in Verdacht hat, es auf reiche Damen abgesehen zu haben.

Denn beide hatten bereits am Vortag einen Blick auf dich und deine weibliche Begleitung geworfen. Jetzt wollen sie ihren Plan umsetzen und euch zwei Frauen anbaggern. Dazu verlassen sie ihren Barhocker und gehen hinüber zu den Sonnenliegen.

Der Jüngere spricht dich an und fragt: "Ist der Platz hier frei?", wobei er auf die verwaiste Liege deutet.
 

Neugierig betrachtest du den Schönling und stellst fest, dass er unheimlich gut aussieht. So einer bricht sicherlich Frauenherzen reihenweise und sieht in ihnen nur einen angenehmen Zeitvertreib oder er lässt sich von ihnen aushalten.

"Gigolo", murmelt neben dir deine Leibwächterin, da sie zum selben Schluss kommt, und sieht sich schon mit dem Anderen konfrontiert.

Zögerlich antwortest du und erklärst: "Theoretisch schon. Doch ich bin frisch verheiratet, und da ich in den Flitterwochen bin, habe ich kein Interesse."

Leider entfernt sich der Bursche nicht, sondern spottet leicht: "Es spricht nicht gerade für deinen Ehemann, dich allein zu lassen."

Dann versteift er sich, als ein Schatten ihn streift und ein ungutes Gefühl ihn frösteln lässt. Er schluckt und schielt vorsichtig hinter sich: "Dein Ehemann nehme ich an?"

Du lächelst und entgegnest: "Nein, mein Leibwächter."

Mehr musst du nicht sagen, denn Akio erklärt sofort: "Der die Aufgabe hat, lästige Maden wie dich fernzuhalten."

"Wie hast du uns genannt?", will der zweite Mann wissen und streift seine langen Haare mit einer arroganten Geste zurück, tritt dann einen Schritt vor, nimmt eine Kampfstellung ein und taxiert den Dämon. In seinen Augen ist der Leibwächter kaum ein ernst zu nehmender Gegner. Immerhin ist seine eigene Statur kräftiger, er wirkt wesentlich durchtrainierter und hat noch einen Kumpan an seiner Seite, der eine Zeit lang Judo trainiert hatte.

"Zwei gegen einen", kommentiert Akio, "das wird spaßig."

"Falls wir gewinnen, gibt es ein Date mit deinen Schützlingen", fordert dein Flirtversuch verwegen.

Um eine Antwort wird der Hundedämon gebracht, da dein Gefährte erscheint und leise und bestimmt: "Nein", sagt.

"Darf ich vorstellen, mein Ehemann", gibst du ein wenig an, denn Sesshomaru macht in deinen Augen wesentlich mehr her, als die Gigolos, trotz ihres Aussehens. Allein seine Ausstrahlung vermittelt die Botschaft, gefährlich. Weswegen die Männer abrupt den Rückzug antreten.

Sesshomaru wirft den Menschen einen eiskalten Blick zu und fragt dich: "Gehen wir Amaya?"

Du schnappst dir deine Sachen, springst auf und folgst dem Dämon, ohne den beiden jungen Männern weiterhin Beachtung zu schenken. Akio ergreift die Hand der Polizistin und schließt sich mit ihr seinem Herrn an.

Bevor ihr das Hotel betretet, hat sich einer der jungen Kerle bereits dem nächsten weiblichen Wesen zugewandt.

"Typisch Casanova", kommentierst du das Verhalten der beiden Männer und innerlich freust du dich, weil du bei deinem Gefährten in dieser Beziehung keine Bedenken haben musst. Außerdem signalisierte dir sein Auftauchen eine gewisse Botschaft. Obwohl kein Wort diesbezüglich fiel, weißt du, er sicherte sein Eigentum und wies zwei Konkurrenten still in ihre Schranken.
 

Kapitel 71 - Schatten der Vergangenheit

Schatten der Vergangenheit

Kapitel 71 - Schatten der Vergangenheit
 

Während des Abendessens kommt Akio aus der Lobby zurück und überreicht dem Seidenfabrikanten, die aus Japan, durch einen Kurier, nachgeschickte Post. Bei einem Brief schnuppert der silberweißhaarige Dämon am Umschlag und sieht im Anschluss den Leibwächter an. Doch das Schreiben ging durch zu viele Hände, sodass sie beide keinen bekannten Geruch mehr herauszufiltern konnten. Da es sich jedoch tatsächlich um einen Brief handelt und keine Minibombe kommt Sesshomaru zu dir an den Tisch und übergibt ihn dir wortlos.

Neugierig betrachtest du ihn erst. Da er ohne Absender ist, öffnest du ihn und suchst im Inneren nach dem Verfasser. Unterschrieben ist der Text mit Dai und deshalb liest du erwartungsvoll den Inhalt. Doch anstatt das, dein Ehemaliger Abbitte leistet, sind seine niedergeschriebenen Sätze angefüllt mit Warnungen und bösen Omen deine Zukunft betreffend. Falls du weiterhin in Sesshomarus Nähe verweilst, prophezeit er dir ein schlimmes Ende, da er deinen Gemahl für einen einflussreichen Gangster hält. Vom Inhalt abgestoßen, legst du ihn auf dem Tisch mit den Worten: "Hier, ich habe keine Geheimnisse."

Der Youkai studiert die Zeilen, offenbart seine Gefühle dabei nicht. Das Kapitel Dai ist offenbar noch nicht abgeschlossen und daher muss er einen Weg finden, dies zu unterbinden.
 

Es bleibt nicht das einzige Schreiben. Zwei Wochen später, ungefähr beim Fünften weigerst du dich, den Brief entgegen zu nehmen. Wütend bittest du deinen Gefährten: "Lies sie in Zukunft selbst oder vernichte sie gleich mit deiner Giftklaue. Solange sich dieser Bastard nicht für seine, mir zugefügten Taten, entschuldigt, will ich seine gemeinen Worte über dich nicht mehr lesen."

Sesshomaru nimmt ihn entgegen und tut dir den Gefallen, sobald er den Text ebenso studiert hat. Es bereitet dir leichte Genugtuung, wie die grünliche Substanz, die aus den Fingern deines Gefährten tropft, das Papier verätzt und die boshaften Zeilen vernichtet.

"Danke", murmelst du und verlässt den Raum, um zu packen, denn der heutige Tag ist der Letzte, bevor ihr wieder nach Japan zurückkehrt.
 

Der Seidenfabrikant hat seinen Blick noch immer auf die Tür gerichtet, während er sagt: "Akio, du hast meine Gefährtin vernommen."

Der Leibwächter beugt ein wenig den Kopf, denkt kurz nach und schlägt dann vor: "Ich spreche mit meinem verehrten Vater. Seine Verbindungen reichen weit genug, damit diese Briefe noch vor Verlassen des Gefängnisses eingezogen werden." Weil keine Antwort von seinem Herrn erfolgt, erweitert er seine Idee: "Oder ich suche diesen Bastard persönlich auf, übermittle ihm die Wünsche meiner Herrin und untermale sie mit einer netten kleinen Drohung."

Inzwischen hat der silberweißhaarige Youkai selbst einen Entschluss gefasst: "Die Gefängnisleitung soll die Briefe abfangen und dir übergeben! Außerdem will ich über jeden, der diesen Abschaum besucht, ein Dossier erhalten."

Mit einem Ausdruck des Verstehens teilt Akio die Anweisung: "Vielleicht ist es ganz nützlich, über den Inhalt zu verfügen. Wenn er seine Pläne verrät und Schritte unternimmt, um uns zu schaden, ist es besser wir sind informiert und können dem rechtzeitig entgegen wirken."
 

Eine Antwort benötigt der jüngere Hundedämon nicht, denn wenn sein Herr dagegen wäre, hätte er sich dazu geäußert. Ansonsten sieht er es nicht als notwendig an, Worte zu verschwenden.
 

Zwar wirst du nie wieder durch Briefe von Dai behelligt aber dein Gemahl sieht die Angelegenheit noch nicht als erledigt an. Er stattet in Akios Begleitung deinem Ex persönlich einen Besuch ab. Der Gefangene wird in Handschellen zum Besucherraum geführt, in der frohen Erwartung dich anzutreffen. Sobald er jedoch sieht, welcher schwarzhaarige, nobel gekleidete Mensch dort auf ihn wartet, will er den Rückzug antreten.

"Bringe mich in meine Zelle zurück!", fordert er den Wachmann auf.

Dieser grinst nur, packt den Arm des Verurteilten und schiebt ihn durch die Tür, welche er dann von außen verriegelt.

Dai erbleicht, denn es ist nicht üblich allein, mit zwei Besuchern, zu verweilen. Normalerweise werden Gefangene nämlich streng überwacht. Da gibt es nur eine Möglichkeit, der Aufseher wurde bestochen. Nervös und in zunehmenden Maß ängstlich blickt der Inhaftierte umher, doch vergebens hält er nach einem Fluchtweg Ausschau.
 

Kapitel 72 - Unbekannte Gefahren

Unbekannte Gefahren

Leider vergaß ich es bisher immer wieder mit euch zu teilen. Durch puren Zufall fand ich nach hochladen von Kapitel 59 tatsächlich ein Bild, Sess in traditioneller Hochzeitskleidung. Ist auf DevianArt zu finden ( mit Kagura). Gebt einfach in die Bilder google Suche "Sesshomaru Kagura Wedding" ein. Inzwischen gibt es noch ein zweites mit einem OC (Akane). Beide weibl. Wesen mit rotem Kimono.
 

Kapitel 72 - Unbekannte Gefahren
 

Der einzige Grund, weshalb Sesshomaru seinen Konkurrenten im Gefängnis aufsucht, er will ihm gegenüberstehen und ihn in seine Schranken verweisen. Dabei sind die Kontakte von Yokos Gemahl hilfreich gewesen. Jetzt wo der Gefangene gebracht wird, verspürt er große Lust ihm etwas anzutun. Dieses jämmerliche Beispiel deiner Rasse weckte eine bestimmte Art von Raserei in ihm, ein Gefühl, was er schon seit Jahrhunderten nicht mehr verspürte. Eigentlich nicht mehr seit dem Kampf gegen Naraku. In heimlicher Vorfreude ballt der Youkai seine Klauen zusammen und malt sich sein baldiges Tun aus.

Leider vernimmt er mit seinen guten Ohren ein leises Summen und sucht nach der Ursache. In der Wand gibt es an zwei verdeckten Stellen Kameras. Er wechselt einen Blick mit Akio, der das Geräusch ebenso hört und leicht bedauernd mit der Schulter zuckt. Deswegen ändert Sesshomaru seine Taktik und baut auf bloße Einschüchterung.
 

Dein Ex steht danach deinem Ehemann gegenüber und fröstelt trotz laufender Heizung.

"Setz dich!", befiehlt der Seidenfabrikant mit einem Blick, der dem Verurteilten unter die Haut fährt, sodass sich Dai willenlos auf einen Stuhl plumpsen lässt. Er schlotterte innerlich und ein ungutes Gefühl ergreift von ihm Besitz. Dann nimmt er seinen ganzen Mut zusammen und fragt unhöflich: "Was willst du?"

Ohne Regung mustert der Youkai den Menschen. Er hält nichts von ihm und aufgrund dieser Verdächtigungen sinkt er noch tiefer in seiner Achtung. Darum ist er nicht hier, sondern um etwas klarzustellen.

"Amaya gehört mir. Sie ist glücklich an meiner Seite", erklärt der getarnte Dämon und legt einen Brief, den du verfasst hast, vor Dai auf den Tisch. Der Seidenfabrikant sieht zu, wie dein Ex mit zittrigen Fingern den Umschlag aufreißt und die Zeilen liest.

"Den hat sie unter Zwang geschrieben", lehnte er die Worte darin ab.

"Glaube, was du willst!", geht Sesshomaru darauf ein und holt ein Tablet aus seiner Aktentasche. Er schaltete es ein, sucht kurz und spielt ein Video über dich ab, welches von Akios Gefährtin in den Flitterwochen aufgenommen wurde.
 

Deutlich sieht Dai, wie gut es dir geht, du strahlst regelrecht und bist frohgemut. Dein Lächeln versetzt ihm einen Stich, denn während eures Zusammensein hat er dich nie so unbeschwert erlebt.
 

Diese Aufnahme ist ausschlaggebend für ihn, denn jetzt begreift er, du bist für ihn verloren. Der Wunsch dich vor einem Irrtum zu bewahren, bleibt allerdings weiterhin bestehen.

Vorerst findet er keine weiteren Argumente, bis der angebliche Gangster ihm mit eisiger, gefährlich klingender Stimme versteckt droht: "Falls du meiner Gefährtin weiterhin Lügen auftischst, hier sitzen sicher genug ein, die ich Dingen kann."

"Lügen? Ich sage ihr nur die Wahrheit", faucht Dai wütend, verstummt sofort, weil der ehemalige Fürst plötzlich vor ihm steht. Obwohl er sich etwas zurückbeugt, kann der Gefangene nicht weiter ausweichen.

"Ich wiederhole mich nicht, du bist gewarnt!", sagt Sesshomaru, geht danach einfach.

"Nimm die Worte lieber ernst!", rät dein Leibwächter und folgt seinem Herrn.
 

Deinem Ex-Verlobten fehlen die Worte, um zu kontern, doch in Gedanken beschließt er einen Detektiv zu beauftragen, der alles über die Familie Kinuji herausfinden soll.

Zum Glück erfährt Akio davon und unterbindet die Absicht. Dai erhält zwar Informationen von dem Privatdetektiv aber genau vorher Abgesprochene und ist somit keine Gefahr mehr.
 

Allerdings hat auch ein anderer Clan einen Spion in diesem Gefängnis. Dieser wird neugierig, stellt einige Nachforschungen an und berichtete seinem Auftraggeber, der wiederum, einem anderen Wesen Rechenschaft abzulegen hat.

Der Pantherhalbdämon betritt das Büro seines Vaters, der ihn zwar offiziell verleugnet aber im geheimen sehr schätzt. Das Clanoberhaupt, der die Hunde hasst und oft genug von ihnen gekränkt wurde, sucht schon länger einen Weg Sesshomaru zu schaden. In dem erbärmlichen Menschen hat er womöglich ein Werkzeug gefunden.

Sobald sein Sohn den Bericht beendet hat, dreht er wortlos seinen Stuhl und grübelt über das Gehörte. Danach liest er die Kopie der Akte, deine Entführung betreffend. Um so länger er die Informationen analysiert, um so mehr überzeugt er sich selbst, die Möglichkeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.
 

Kapitel 73 - Geduld zahlt sich aus

Geduld zahlt sich aus

Anmerkung in eigener Sache und betrifft alle FFs:
 

In nächster Zeit werden meine Updates langsamer erfolgen. Keine Sorge, ich schreibe weiter, habe also weder vor zu pausieren oder abzubrechen. Dennoch habe ich eine Bitte an euch meine Leser.
 

Habt ein wenig Geduld mit mir. Aufgrund einer plötzlichen Erkrankung (Schlaganfall) meines Vatis sind meine Eltern verstärkt auf meine Hilfe angewiesen und beanspruchen mehr Zeit von mir. Ich denke, dass einige meiner Leser das nachvollziehen können. Ich danke euch für euer Verständnis.
 

Kapitel 73 - Geduld zahlt sich aus
 

Der Panther trifft letztendlich noch keine endgültige Entscheidung. Sein Problem dabei, sich mit einem Menschen arrangieren zu müssen, widerstrebt ihm. Was Verlässlichkeit oder Treue betrifft, baut er lieber auf sein eigenes Fleisch und Blut. Es gibt noch einen Grund für sein Zögern. Dai sitzt im Gefängnis, und wenn er auf dessen Hilfe zählen will, muss er dafür sorgen, dass dein ehemaliger Verlobter freikommt, ein Ziel was eine lange Vorbereitung benötigt und sicher viel Geld verschlingen würde.
 

Sein Sohn entfernt sich indessen nach einem Fingerzeig und verschließt die Tür. Bevor diese ins Schloss gleitet, schaut er durch einen schmalen Spalt auf seinen Erzeuger und lächelt diabolisch. Soll der ältere Dämon ruhig versuchen sich mit den Hunden anzulegen. Er weiß, dass dieser Plan zum Scheitern verurteilt ist, denn sein Vater hält die Fäden nicht mehr in der Hand. Der Hanyou ist sehr geduldig und überstürzt nichts. Eines Tages jedoch wird er einen ausschlaggebenden Zug vornehmen und du bist unbewusst ein kleines Puzzleteil oder sogar der Auslöser.
 

Ohne zu ahnen, welche Ereignisse den Pantherclan derzeit beschäftigen, ziehst du Revue. Nachdem der für dich sehr romantische Urlaub viel zu schnell zu Ende ging, kehrtet ihr nach Japan zurück, genau rechtzeitig um Mikas neugeborene Tochter bewundern zu können. Der Anblick des kleinen Welpen schürt deine Sehnsucht und stärkt deinen Entschluss. Bald darauf kommt Sesshomarus erstes Enkelkind auf die Welt und du beobachtest ihn, während er den kleinen weiblichen Welpen begutachtet.

Yoko steht nah bei dir und flüstert: "Bei seinem Sohn hat er sich auch nicht anders verhalten. Doch wenn du genau hinsiehst, entdeckst du, wie stolz er auf seine Nachkommen ist. Das wird bei deinem Kind nicht anders sein."

Die Worte sollen dich aufmuntern aber unwillkürlich wirfst du einen Blick zu Inuyasha, der kurz seine Ohren hängen lässt, da er die Worte der Dämonin vernahm. Dann verschränkt er seine Arme: "Keh, du hast noch uns", gibt er dir ein Versprechen und daher beschließt du mit fester Stimme: "Ich gebe nicht auf!"
 

Hoffnungsvoll verbringst du deine Zeit, genießt deine Ehe und die Zweisamkeit mit Sesshomaru. Mehr als ein Jahr vergeht und du willst doch resignieren, denn weder deine Selbstversuche noch die Löcher in den heimlich vertauschten Kondomen bringen den gewünschten Erfolg. Plötzlich nimmst du eine merkwürdige Veränderung an dir wahr. Am Anfang ist es nur ein Gefühl. Dann bist du über deinen monatlichen Zeitraum und zwei Wochen später kannst du die Ungewissheit nicht länger ertragen und führst einen Test durch. Das Ergebnis löst in dir eine Kaskade der unterschiedlichsten Emotionen aus. Völlig verdattert sitzt du beinahe zwei Stunden da, zu keiner Entscheidung fähig. Erst danach willst du die Neuigkeit mit jemand teilen und rennst zum Haupthaus. Schnell findest du Yoko und außer Atem berichtest du ihr: "Ich bin schwanger."
 

Die Dämonin starrt dich an und fragt dann: "Bist du sicher?", springt auf und ändert ihre Aussage: "Was rede ich da, natürlich bist du es. Komm mit, ich kenne einen dämonischen Heiler."

Du willst ihr folgen, bleibst aber stehen und starrst sie an. Denn in diesem Augenblick klickt es bei dir, Yokos Gewissheit erinnert dich an einen kürzlich im TV ausgestrahlten Bericht und andere Indizien fasst du zusammen. Obwohl Kouhei dir eigentlich Kampftraining versprochen hatte, änderte er kurzzeitig seinen Lehrplan und beschränkte sich auf theoretische Ausbildung. In dem Moment hast du dir nichts dabei gedacht, jetzt jedoch, ergibt es einen anderen Sinn.
 

"Es ist mein Geruch", offenbarst du den Verdacht.

Die Dämonin legt die kurze Distanz zu dir zurück, und noch ehe sie wieder bei dir ankommt, äußerst du verlegen: "Alle können es riechen, selbst Sesshomaru. Richtig! Er wusste also nach meiner Rückkehr, dass ich kein Kind bekomme."
 

Mit einem leicht entschuldigend wirkenden Blick versucht deine Wahlschwester zu erklären: "Dein Gemahl hatte seine Gründe, dich nicht sofort mit der Wahrheit zu konfrontieren. Wie du weißt, bleibt er gern geheimnisvoll. Möglicherweise wollte er dich damals nicht verschrecken, denn für manche Menschen sind viele unserer Fähigkeiten unglaubwürdig oder beängstigend."
 

Kapitel 74 - Pläne für die Zukunft
 

Nachwort:

Zum Thema Schwangerschaft hatte ich diesmal ursprünglich mehr geplant. Da aber einige Leser manchmal schnell bei der Behauptung sind: 'Äh du hast abgekupfert'; habe ich diese spezielle Umsetzung gestrichen. Daher konzentriere ich mich mehr auf Sess und wie er damit letztendlich umgeht.

Pläne für die Zukunft

Ich danke euch für eure lieben Zeilen, haben mich tatsächlich im richtigen Augenblick aufgebaut. Das Schlimmste liegt nun hoffentlich hinter uns, sodass ich auch wieder etwas mehr schreiben kann. Die restlichen Mails und Kommentare beantworte ich dann auch noch

 

 

Kapitel 74 - Pläne für die Zukunft
 

Dein derzeitiger Schatten Naoki hört die Worte ebenso und erklärt leise, verschweigt dennoch einen Teil seines Wissen: "Nicht alle haben eine so gute Nase. Mir ist es bisher entgangen."

"Ich verstehe", murmelst du und tust es wirklich. Als überwiegend menschlicher Nachkomme ist der Geruchssinn bei ihm weniger ausgebildet und du fragst dich, wie es bei deinem Kind sein wird. Immer wieder erfährst du neue Dinge, was dich in einem Entschluss bestärkt mehr als nur eine Chronik zu verfassen. Zum Beispiel sind Informationen über Hanyou sehr rar. In einem günstigen Moment willst du deinen Gefährten deine Idee unterbreiten und notierst dir etliche Hinweise bis deine Freundin wieder aus dem Haus kommt, nachdem sie ihren Gemahl Riku über den Grund ihrer Abwesenheit informiert hat.
 

Noch am selben Tag fahrt ihr gemeinsam zu der Praxis der dämonischen Ärztin und du wirst untersucht. Mit der Bestätigung, dass alles in Ordnung ist, kehrst du Heim und freudig beginnst du, zeichnerisch das Haus umzugestalten. Denn es muss Platz für das Kind geschaffen werden, sodass du genau planst. Die Umsetzung macht dir allerdings Sorgen, weil dein Gefährte niemand Unbefugten im Haus duldet. Dein Leibwächter erkennt dein Problem und ist sofort bereit dich zu unterstützen.
 

Später unterbrichst du die Arbeit, richtest deinen Blick in den Garten und sehnst dich nach Sesshomaru. Wie oft in den letzten Tagen hast du dich gefragt, was er von der Schwangerschaft hält. Wie wird er reagieren und welche Konsequenzen zieht sie mit sich, besonders für seine Stellung unter den Dämonen? Am besten du vertraust ihm weiterhin und daher setzt du deine Arbeit fort.
 

Einige Tage später liegt der Block draußen im Wintergarten auf dem Tisch, während du dir Essen kochst. An diesem Tag kommt dein Gemahl von seiner vierwöchigen Reise zurück, und bereits während er aus dem Auto steigt, fallen ihm die Veränderungen auf. Mehr Wachen als üblich patrouillieren auf dem Gelände und sind sehr aufmerksam. Deswegen wendet er sich gleichzeitig fragend und auffordernd an den Gefährten seiner Mutter, der gerade aus dem Hauptgebäude kommt: "Ryo!"

Der ältere Dämon weiß sofort den Grund und verrät: "Bislang sind es nur Gerüchte. Die Panther planen vermutlich etwas, deshalb hielt ich es für angebracht die Wachen zu verstärken."

"Geh der Sache nach!", befielt Sesshomaru und wendet sich seinem eigenen Haus zu.
 

Akio bleibt zurück und fragt mit einer unbestimmten Ahnung: "Das ist nicht der einzige Grund verehrter Onkel oder?"

Ryo schüttelt seinen Kopf und gesteht: "Es war keine Lüge. Allerdings gilt der erhöhte Schutz auch unserer menschlichen Fürstin."

Ohne eine weitere Erläuterung zu brauchen, zieht der Leibwächter den richtigen Schluss. Mit einem angedeuteten Lächeln äußert er: "Sie erwartet Nachwuchs."
 

Dann wird er ernst und folgt seinem Onkel ins Haus. Besser er macht sich mit den Dienstplänen vertraut und richtet sich selbst auf eine erhöhte Wachsamkeit ein.
 

Sein Herr erreicht in diesem Moment die Tür seines kleineren Anwesen, erteilt dem hier stationierten Naoki eine Anweisung und umrundet das Gebäude. Sesshomaru tritt auf die Terrasse, öffnet dann die Glastür und sieht deinen Block liegen. Ryos Haltung verriet ihm mehr als dieser aussprach und so nagt ein merkwürdiges Gefühl, eine Mischung aus Sorge und freudiger Vorahnungen an ihm. Ein ungewöhnliches Ereignis steht bald an, das spürt er zu deutlich. Du bist ein Teil davon und sein Instinkt verrät ihm, er findet einen Hinweis in deinen Sachen.
 

Der Youkai liest deine Geschichten gern, vor allem seit er dich gebeten hat, eure Eigene aufzuschreiben. Außerdem mag er die Zeichnungen. Deswegen blättert er jetzt in der Mappe und entdeckt die neuen Skizzen. Es dauert nicht lange, bis er die Bedeutung dahinter herausfindet, wobei sich seine Augen leicht vergrößern.

Konkrete Pläne würdest du nur schmieden, wenn du Gewissheit hast. Die Tatsache erklärt ebenso Ryos Vorsichtigkeit und er ist seinem Stiefvater dankbar.

Mit der Absicht, dich zur Rede zu stellen und sein weiteres Vorgehen, unter anderem eine Reise durchzuführen, dir zu offenbaren, nähert er sich dem Verbindungsgang. Bevor er ihn erreicht, wird Sesshomaru abgelenkt.
 

Kapitel 75 - Vorwürfe

Vorwürfe

Kapitel 75 - Vorwürfe
 

Sesshomaru lauscht und ballt kurz seine rechte Klaue zusammen. Amaya aufzusuchen ist zurzeit sein einziger Wunsch, doch scheinbar erfordert eine andere Angelegenheit vorher seine Aufmerksamkeit. Auf der Wiese vor dem Haus hört er Stimmen, eine davon, die Weibliche, sehr energisch. Besser er geht dazwischen, bevor seine Mutter ihre Klauen benutzt, um ihren Willen durchsetzen zu können.

Sobald Mika nämlich von ihrem Gemahl erfuhr, Sesshomaru ist zurück, eilt die silberweißhaarige Dämonin zum Nebengebäude. Da der Haupteingang verschlossen ist und es keine Klingel gibt, du auf das Klopfen nicht reagierst, weil die Musik sehr laut gestellt ist, schreitet die Mutter deines Gefährten um die Hecke. Hier sieht sie sich um, hält Ausschau und schleicht dann vorsichtig weiter, froh, weil der wachhabende Soldat vermutlich gerade auf der anderen Seite weilt. Ihren Irrtum erkennt sie zu spät. Noch wenige Schritte trennen sie von der Terrasse, als ihr der Weg versperrt wird.

Sofort schmälert Mika ihre Augen und rät drohend: "Geh beiseite menschliches Etwas!"

Ungerührt von der versteckten Beleidigung, seine Herkunft betreffend, erwidert Naoki: "Mein Herr will nicht gestört werden", und fügt mit Nachdruck an: "Von Niemanden!"
 

Die Dämonin hebt ihre rechte Klauenhand, sodass die lackierten, scharfen Nägel im Sonnenlicht blitzen, um zu drohen: "Wenn ich zu meinem Sohn will, wird mich niemand aufhalten, im Besonderen kein solcher schwächlicher Vierteldämon."
 

Leider fruchtet selbst das nicht. Mit der Hand auf dem Knauf seines Schwertes, das er nur innerhalb des Grundstückes trägt, erinnert der Leibwächter mit unleserlicher Miene: "Ich verstoße nicht gegen einen Befehl meines Herrn. Wenn ihr den Durchgang mit Gewalt erzwingen wollt, nur zu! Ein Kampf schreckt mich nicht."
 

Sesshomaru bewundert den Mut des Soldaten und er ist sich sicher, das Naoki sich tapfer schlagen würde. Beinahe ist er versucht, herauszufinden, wie weit seine Mutter bereit ist zu gehen. Dann überlegt er es sich anders und mischt sich ein: "Danke Naoki. Geh zurück auf deinen Posten! Meine Mutter wird meine Zeit nicht lange in Anspruch nehmen."

Der Leibwächter beugt ein wenig seinen Kopf und entfernt sich dann. Kaum ist er außer Hörweite, schimpft die silberweißhaarige Youkai: "Du musst diesen minderwertigen Nachkommen dieses Menschenmädchens Rin nicht in Schutz nehmen. Ich verstehe sowieso nicht, weshalb du ihm die Bewachung deiner Gefährtin zumutest. Im Falle ..."
 

Dein Gemahl lässt sie diesmal nicht zu Ende sprechen, sondern wirft ein: "Naoki ist loyal, befolgt Befehle, ohne sie zu hinterfragen und ist fähig genug auf Amaya aufzupassen, während meiner Abwesenheit." Mit wesentlich kälterer Stimme und erhöhter dämonischer Energie setzt er hinzu: "Was willst du!"

Nach einer kurzen Musterung ihres Sohnes bringt Mika ihr Anliegen vor. Aufgebracht fährt sie ihr Kind an: "Wie kannst du einen Hanyou zeugen? Von dir hätte ich mehr Selbstbeherrschung erwartet, anstatt einem läufigen Menschen zu verfallen."

"Amaya?", beginnt der silberweißhaarige Seidenfabrikant mit leicht fragendem Ton und versteckt seine sonstigen Emotionen geschickt. "Bis jetzt habe ich noch nicht mit ihr gesprochen. Da ich immer verhüte, ist die Möglichkeit allerdings gering."

Das weibliche dämonische Wesen gibt einen abschätzigen Laut von sich und denkt nach. Bis sie sich ihre nächsten Worte sorgfältig zurechtgelegt hat, fordert sie: "Willst du deine Mutter nicht ins Haus bitten!"

Ohne Regung entgegnet ihr Sohn: "Nein. Du kennst meine Anweisung diesbezüglich!"

Daraufhin sprachlos, weil sie so abgefertigt wird, streift sich Mika über ihr Körperfell. "Wenn du nicht der Vater des Kindes ..."

"Amaya würde so etwas nie tun!", fällt Sesshomaru seiner Mutter ins Wort.
 

Diesmal zuckt kein Muskel bei der Youkai. Dennoch ist sie innerlich über die Behandlung, die ihr Kind, ihr angedeihen lässt, erbost. "Wie konnte sie dann ein Baby empfangen?"

"Mutter, besser du gehst jetzt!", rät dein Gefährte Mika und unterstreicht seine Worte mit einem eisigen Ton.
 

Beinahe jeder ist schlau genug das Feld freiwillig zu räumen. Anders die Dämonin mit der Mondsichel auf der Stirn. Sie zollt dem Stand ihres Erstgeborenen Respekt. Weil sie ihn jedoch auf die Welt gebracht hat, wagt sie ihm die Stirn zu bieten. Hartnäckig fordert die Ältere: "Wie?"
 

Kapitel 76 - Ungetrübte Freude

Ungetrübte Freude

Über die eine oder andere Meinung zu dieser (oder meinen anderen Geschichten) freue ich mich immer. Aber naja ...

Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

 

Kapitel 76 - Ungetrübte Freude
 

Die anklagende Frage seiner Mutter beschäftigt den Hundedämon aber Sesshomaru schweigt weiterhin, denn er kennt die Lösung nicht. Er selbst gab dir zwar einen Tipp, unterband deine Versuche jedoch stets. Irgendwie schaffte er es immer die vertauschten Kondome ein zweites Mal auszuwechseln oder er beherrschte sich. Aus diesem Grund wurdest du bisher nicht schwanger. Während er daran denkt, erinnert er sich auch an die letzte verhängnisvolle Nacht vor seiner Abreise. Stunden vorher, am selben Abend, musste er einen alten Freund seines Vaters aufsuchen und dessen Tochter bezirzte schon viele männliche Wesen. Kaum jemand widerstand ihr. Ihm gelang es trotz der zusätzlichen Hilfsmittel, welche die Verführerin benutzte. Erst im heimischen Bett folgte er seiner Lust und lebte sie aus, mit dem einzigen Menschen der seine Aufmerksamkeit verdiente. Dabei schien er, ein präpariertes Kondom erwischt zu haben. Doch all das hat seine Mutter nicht zu interessieren. So wendet er sich wortlos ab, um das Haus wieder zu betreten und registriert am Rande, das die Musik im Inneren verstummt ist.
 

Allerdings schätzt er Mika diesmal falsch ein. Die Dämonin kennt ihren Sohn sehr gut und der winziger Schimmer in dessen goldenen Augen genügt ihr, sowie die eigene Erkenntnis, denn auch sie erinnert sich an das Treffen.

"Sirene", äußert sie ihren Verdacht laut und hält Sesshomaru damit auf. "Du bist ihr doch nicht etwa verfallen?"

"Hältst du mich für so schwach?", fragt der Seidenfabrikant eisig.

Mit einem zufriedenen Lächeln entgegnet seine Mutter: "Nein, denn du bist der Sohn deines Vaters. Was anderes habe ich gar nicht erwartet."
 

Darauf geht der ehemalige Fürst des Westens nicht ein, sondern er warnt Mika: "Lass Amaya zufrieden! Dieses Kind ist ihr innigster Wunsch. Falls du dagegen bist, behalte deine Meinung für dich und erinnere dich lieber daran, wer damals die Becher vertauschte."

Eine Reaktion wartet Sesshomaru nicht von der älteren Dämonin ab, sondern geht einfach ins Haus und verschließt die Tür.
 

Noch einen Moment bleibt seine Mutter auf dem gepflegten Rasen stehen. "500 Jahre und er wirft mir das immer noch vor", murmelt sie, macht eine wegwerfende Handbewegung und kommentiert das Verhalten ihres Kindes: "Zwecklos", bevor sie sich selbst entfernt, um sich danach den Vorwürfen ihres Gefährten zu stellen. Am Besten sie lenkte ihn ab, bevor er das erste Wort aussprechen kann.
 

Hinter der Gardine verborgen beobachtest du ihren Abgang und bist erleichtert, weil du nicht mit Mika konfrontiert wurdest. Wenig später schreckt dich die kühle Stimme deines Gemahls auf: "Erwarte mich im Wohnbereich!"

Er geht weiter in Richtung Schlafzimmer, ohne dir zu erlauben, ihn auf deine übliche Weise zu begrüßen. Da er dir den Kontakt verwehrt, vermutest du, er ist ärgerlich. Deswegen gehorchst du, kniest dich auf dem Teppich nieder und erwartest den Dämon, wie befohlen, mit gesenktem Kopf.

Leise, ohne dass du seine Schritte vernimmst, tritt er ein und hält bei der Tür inne, um dich zu betrachten. Ein wenig schnuppert Sesshomaru in der Luft, damit er sich an deinen leicht veränderten Geruch gewöhnt und ihn in Gedanken abspeichert.
 

Jetzt in der Stille des Hauses realisiert er den Gedanken, Vater zu werden. Da steckt Neugierde in ihm aber auch Enttäuschung, weil er gewissermaßen versagt hat und die Zeugung des Kindes nicht verhindert hat. Schon bald, wenn die anderen Clans davon hören, kann es zu Problemen kommen und darauf muss er sich vorbereiten. Seine beiden Sicherheitsbeauftragten, Ryo und Riku hatten zum Glück diesbezüglich bereits Maßnahmen eingeleitet. Da er beiden vertraut, gilt es nun eine andere Angelegenheit anzugehen.

"Amaya", nennt er deinen Namen, um mit dir über die Situation zu sprechen. "Du freust dich?"
 

Deine Antwort beschränkt sich auf ein Nicken und einen hoffnungsvollen Blick. Allerdings entgehen ihm nicht deine weiteren Emotionen. Da ist ein Strahlen in deinen Augen, welches jedoch schnell von Sorge abgelöst wird.

Er soll im selben Moment erfahren, was dich, im Zusammenhang mit seiner Mutter, beschäftigt, denn du stellst sofort mit fester Stimme klar: "Egal was Mika fordert, ich werde dieses Kind nicht abtreiben."
 

Kapitel 77 - Überfall

Überfall

Kapitel 77 - Überfall
 

Nach deinem laut geäußerten Entschluss schweift dein Blick zurück zu dem edlen Muster am Boden und deshalb entgeht dir Sesshomarus Reaktion. Dessen Augen weiten sich und er ballt seine rechte Klaue fester zusammen, die leicht grünlich schimmert.

"Ist das ihre Forderung?", murmelt er kaum hörbar und versteht den Grund. Es ist eine Lösung, die Einzige, die seine Mutter offenbar für möglich hält, denn von Anfang an ist sie gegen halbdämonische Nachfahren. Nicht umsonst beharrte sie auf einen Vertrag. Im Gegensatz zu Mika hatte er 500 Jahre Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten. Da er dich einige Jahre beobachtet hat und dein Wesen studierte, weiß er, wie du zu Kindern stehst, und schätzt die Zukunft nüchtern ein. Mit dem Baby wird er dich ebenso verlieren. Etwas das er nicht riskieren will. Außerdem gab er sein Wort, dein Kind wird seinen Namen tragen. Eine Aussage, die für ihn bindend ist.
 

Obwohl seine Mutter versucht Einfluss zu nehmen, weiß sie genau, dass er seine Meinung nicht ändert.

Sesshomaru kommt zu dir, reicht dir seine Hand und du ergreifst sie. Während er dich sanft hochzieht und zur Couch dirigiert, damit ihr beide, Platz nehmen könnt, gibt er kund: "Niemand tötet dieses Kind."

Bevor du deine Freude zeigen kannst, spricht er weiter, denn es gibt etliche wichtige Punkte, die ihr klären müsst.

Viel später schickt er dich fort: "Gehe packen, wir unternehmen eine kurze Reise!"

Sobald du mit ihm abgesprochen hast, welche Kleidung dafür angebracht ist, verlässt du den Raum und bist glücklich. Obwohl Sesshomaru dir gegenüber mit keiner Geste seine Gefühle ausgedrückt hat, weil er Vater wird, reicht es dir zu wissen, dass er das Ungeborene bereits akzeptiert hat.
 

Der zurückgebliebene Hundedämon steht am Fenster und distanziert sich innerlich von dem Baby. Er will keine Bindung aufbauen. Es wird dich als Mutter haben und sicherlich andere Familienmitglieder, die sich um den Hanyou kümmern, das muss genügen. Um seinen Plan umzusetzen, nimmt er sich vor, dich ins Haupthaus unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu verbannen, sobald das kleine Wesen da ist. Dort habt ihr beide alle notwendigen Annehmlichkeiten und das Kind kann rund um die Uhr versorgt werden. Ihm selbst ist die Ruhe und Abgeschiedenheit wichtig und Babygeschrei lenkt ihn nur ab. Leider schleicht sich immer wieder Inuyasha in seine Gedanken, sein Bruder, der ohne Vater aufwuchs und so trifft er keine endgültige Entscheidung, sondern verschiebt das Thema.
 

Da Naoki beim Seitenweg auftaucht, umher blickt und dann seine Schritte nach vorn zum Eingang wendet, geht Sesshomaru ins Freie. Hier spricht er den Leibwächter an und gibt ihm Anweisungen. Woraufhin der Soldat davon eilt. Wenig später betritt Akio den Vorplatz des Hauses und will von seinem Herrn wissen: "Wir statten den Feuerbergen einen Besuch ab?"

Der ältere Hundedämon nickt und offenbart: "Totosai."

Mit einem Blick zu deiner Person überlegt der Leibwächter und schlussfolgert dann richtig. Er behält seine Erkenntnis für sich, nimmt dir nur die Tasche ab und geht als Erstes zum Auto.
 

Noch in derselben Stunde sitzt ihr gemeinsam in der Limousine und kommt bald darauf auf dem Privatflughafen an. Den Ort, den ihr aufsuchen wollt, ist am schnellsten auf diesen Weg zu erreichen. Dennoch legt ihr dann, auf deinen Wunsch, eine gute Strecke zu Fuß zurück. Du genießt es, die frische Luft zu atmen, durch die Landschaft zu streifen, einen Wald zu durchqueren oder an einem klaren Bach zu rasten.

'Wie früher', geht dir der Gedanke durch den Kopf, als du stehen bleibst und einige Blumen pflückst, um daran zu riechen.
 

Plötzlich wird die Idylle gestört. Hohe Bäume und dichtes Gestrüpp säumen den Weg kurz vor einer unübersichtlichen Kurve. Dahinter versperren zwei dicht belaubte Kronen, kürzlich umgestürzter Bäume, den Pfad. So wie sie platziert sind, ist das kein Zufall.

Akio stößt ein warnendes Knurren aus, bevor er seitwärts schnellt. Vier Fremde, mit Speeren bewaffnet, preschen aus dem Gebüsch und umkreisen euch fauchend. Die maskierten Angreifer, die nur entgegen der Windrichtung nähergekommen sein konnten, zeigen deutlich ihre Absicht.
 

Kapitel 78 - Gefährdeter Friede

Gefährdeter Friede

Kapitel 78 - Gefährdeter Friede
 

Trotz das der Überfall mit Akios Vorwarnung erfolgt, ahnt Sesshomaru die Gefahr voraus, denn der Ort eignet sich gut dazu. Er reagiert blitzschnell, streckt seine Klaue aus und lässt aus den Spitzen seiner Finger einen Energiestrahl, seine Lichtpeitsche los und zerteilt den überraschten Fremden damit.

Naoki bückt sich sofort, entreißt dem getöteten Panther den Speer und widmet sich dem zweiten Gegner, während Akio mit bloßen Händen kämpft und nur seine Klauen benutzt. Es gelingt ihnen schnell, die Feinde zu besiegen. Indessen setzt dein Gemahl den vierten Angreifer außer Gefecht.

Der kurze Kampf ist in wenigen Augenblicken vorbei, so schnell das du gar nicht richtig die Gefahr erfasst, in der du schwebtest. Sesshomaru und deine beiden Leibwächter ließen den Panthern überhaupt keine Chance, an dich heranzukommen. Ohne sich abzusprechen, kreisten sie dich ein und boten dir den bestmöglichen Schutz.

Erst als Naoki dich leise beim Namen nennt, hörst du auf, auf die Toten zu starren.

"Seid ihr in Ordnung, Herrin?", will der vierteldämonische Soldat wissen.

Du nickst und wechselst einen Blick mit deinem Gefährten, der gleich danach Akio auffordert, sich in der Gegend umzusehen. Kaum ist dieser fort, betrachtet Sesshomaru die umgestürzten Bäume näher, während du den überwiegend menschlichen Leibwächter verarztest, der dies unter Protest widerwillig geschehen lässt. Dessen Wunden, entstanden durch die Krallen des feindlichen Dämons, sind zum Glück nicht besorgniserregend.

Dann harrt ihr auf Akios Rückkehr, die nicht lange auf sich warten lässt. Er hat einiges zu berichten, vorher will dein Gemahl wissen: "Wie konnten sie uns finden?"
 

Der jüngere Hundedämon teilt mit: "Unser Flug war nicht geheim und durch den Zwischenstopp, konnten sie uns mit einer anderen Maschine überholen. Leider habe ich nicht auf das gerade startende Flugzeug geachtet. Wenn ein Spion am Flughafen aufgepasst hat, wohin wir gehen, kann er den richtigen Schluss ziehen. Hier oben in den Bergen gibt es nicht viele Orte. Außerdem, verborgen im Gebüsch, unweit von hier, habe ich ein Auto gefunden, ausgerüstet mit Überwachungstechnik."

Du schaltest sofort und sagst: "Ich habe kein Handy dabei."

Ebenso verneinen dies die Leibwächter. Obwohl dein Gefährte seines in der Tasche hat, ist es ausgeschaltet und ohne Akku.
 

Sie rätseln gerade und vermuten irgendwo in der Kleidung eine Ortungswanze, als du erbleichst und zu deinem Rucksack rennst. Verlegen, mit den gemurmelten Worten: "Verfluchte Technik," holst du dein Tablet heraus, was nicht nur über W-Lan verfügt, sondern einen mobilen Internetzugang besitzt. Vermutlich wurde dadurch die Position ermittelt, denn immer während der Rast hast du das Gerät eingeschaltet und etwas geschrieben. Zum Glück rügt dich niemand, denn sie haben der Benutzung des Tablets während der Pausen nicht widersprochen.
 

Des Weiteren werden die Panther tatsächlich den richtigen Schluss gezogen haben, weil es in dieser Gegend, innerhalb des Privatgeländes, nur zwei Wege gibt, den schmalen Pfad, auf dem ihr euch befindet und den befahrbaren Waldweg, den sie selbst benutzten. Kein Wunder, das sie leichtes Spiel hatten.
 

Dir ist zwar niemand böse, weil sie durch dich auf eure Spur gelangt sind, dennoch gibt es noch einen weiteren Punkt zu klären, was die männlichen Wesen sofort analysieren. Eine Sache ist klar. Obwohl es geeignetere Orte gibt, um einen Überfall zu bewerkstelligen, schlugen sie zu, bevor ihr die Grenze zu dem Territorium der Wölfe betreten habt.

Akito bringt den wichtigen Punkt zuerst vor: "Beabsichtigen sie, uns den Krieg zu erklären?"

Sein Herr reagiert nicht, sondern starrt in die Ferne. Zwischenzeitlich untersucht dein zweiter Leibwächter die Besiegten, besonders ihre Kleidung und runzelt die Stirn.

"Diese Vier gehörten der geheimen Elite an, und unterstehen dem Herrn der Pantherdämonen direkt", teilt Naoki sein Wissen. "Nur ...", beginnt er und legt eine Pause ein, um bestimmte Merkmale, Farben und Muster am Anzug der vier Fremden wiederholt zu betrachten. Dann spricht er weiter und weiht euch in seine Vermutung ein. "Merkwürdig ist, dass diese Panther nur dem äußeren Ring angehören. Soldaten die zwar zu den Besten gehören aber kaum Kampferfahrung besitzen und sehr jung sind."

"Entbehrlich", fasst Akio zusammen.
 

Kapitel 79 - Ein alter Kauz

Ein alter Kauz

Bin glücklich, weil ihr mir die Treue haltet und natürlich begrüße ich meine neuen Leser.

Kennt ihr ja schon, das Kapitel 80 wird wieder länger. Diesmal habe ich mich aber noch nicht auf die Wörterzahl festgelegt. Ergibt sich dann nach der endgültigen Ausarbeitung

 

Kapitel 79 - Ein alter Kauz
 

Das von Akio benutzte Wort trifft vermutlich den Kern der Sache.

"Ja", stimmt der überwiegend menschliche Leibwächter zu. "Mit Einigen aus der Elite geriet ich selbst aneinander und kenne deswegen ihre Fähigkeiten. Der Überfall war eine Provokation und trotzdem gibt es eine Partei, die versucht den Schaden gering zu halten." Indem er sich direkt an den silberweißhaarigen Hundedämon wendet, betont er einen Umstand: "Lächerliche Gegner sind unter eurer Würde und ihr verschwendet normalerweise an sie keine Gedanken. Dieser Auftrag trägt daher nicht nur die Handschrift des Panther Oberhauptes."

"Ich verstehe", hörst du Sesshomaru, der im Anschluss fordert: "Sprich weiter!"

Weil das Gespräch länger dauert, setzt du dich auf den Stamm des einen absichtlich gefällten Baumes und trinkst etwas, dabei lauschst du weiter.

Naoki wirft dir einen Blick zu und offenbart den wichtigsten Punkt seiner Beobachtung. "Diese vier verabscheuten Hanyou oder deren menschliche Nachkommen."

Das deckt sich mit der getroffenen Schlussfolgerung deines Gemahls, welche er allerdings für sich behält, ebenso wie seine weiteren Gedanken. Es gibt einen Hanyou, der von deinem Kind profitieren würde, falls es zur Welt kommt. Logisch das dieser alles daran setzt die Machenschaften seinen Vater zu torpedieren und gleichzeitig jede Gelegenheit nutzt, Widersacher loszuwerden. Sein Entschluss sich mit diesem Individuum zu treffen steht fest. Laut äußert er nur: "Wir werten diesen Angriff nicht als Kriegserklärung, sondern als kleine Übung. Gehen wir!"
 

Schnell packst du dein Eigentum ein, kletterst mühsam durch das Geäst, zum Glück ohne Blessuren davonzutragen, weil du zu stolz bist, um Hilfe zu bitten. Sobald du auf der anderen Seite bist, setzt du den Weg mit einem Lächeln fort, denn du weißt, gerade eben hast du den Hauch der Bewunderung auf dem Antlitz deines Gemahls aufleuchten sehen.
 

Nur wenige Schritte weiter gibt es einen neuen Aufenthalt, denn in einem schnellen Tempo kommt ein Wolfsdämon direkt auf dich zu. Er stoppt seinen rasanten Lauf in angemessener Entfernung, bevor er dich über den Haufen rennt. Zu deiner Erleichterung erkennst ihn sofort wieder. Das ist Kouga, der Herr der hier ansässigen Wölfe, den du schon einmal, während der Feier anlässlich zu deiner Vermählung trafst.
 

Bevor dieser eine Frage stellen kann, wird er durch Akio von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt und gibt eine abschätzige Meinung von sich. Nachdem er verspricht, für Sicherheit in seinem Territorium zu sorgen und sich um die Überreste der Katzen kümmern will, schnupperte er leicht an dir. Dabei tritt er zu dir hin, sodass du zurückweichst.

Die Lücke füllt Sesshomaru aus mit einem kalten, warnenden Ausdruck im Gesicht.

Zu deutlich fällt dir auf, der blauäugige Wolf scheut sich nicht, sich mit deinem Gemahl anzulegen. Da sie aber keine Feinde sind, wendet er sich ab und gibt Anweisungen an die Nachzügler seiner Meute, die gerade keuchend ankommen.
 

Während dessen setzt ihr die Wanderung unbehelligt fort und trefft bald am Ziel ein. Auf einem sanften Hügel liegt das einstöckige Anwesen mit dem Pyramiden ähnlichen Dach des alten Schmiedes. Statt weiterhin in dem halb zerfallenen Skelett zu hausen, ließ er sich ein Haus bauen, richtete es seinen Bedürfnissen angepasst ein. Vor allem kann er hier Gäste beherbergen, die sich inmitten seiner Schmiede weiter oben in den Vulkanhügeln unwohl fühlen.

Am Tor angekommen läutet Naoki die Glocke und schon bald wird der Riegel zurückgeschoben. Doch nicht Totosai öffnet, sondern ein kleiner blassgrüner Gnom, der schwerfällig auf einen Stock gestützt heranschlurft.

Neugierig betrachtest du ihn näher, weil er dich an jemand erinnert und tatsächlich, du erkennt, ihn: "Jaken."

Der alt gewordene Gnom beachtet dich überhaupt nicht. Sobald er deinen Gemahl erblickt, vergrößern sich seine Augen, schimmern plötzlich verdächtig, wie durch Tränen benetzt und er wirft sich Sesshomaru vor die Füße. Mehrmals verbeugt sich Jaken, rutscht auf den Knien näher und stammelt: "Endlich Herr! Ihr seid gekommen und erlöst mich aus meinem Elend. Ihr ahnt nicht, wie unmöglich dieser alte Kauz ist ..."

"Jaken!", ermahnt der silberweißhaarige Hundedämon und stoppt den Redefluss seines alten Dieners, "Ist der Schmied im Haus?"
 

Kapitel 80 - Im Wandel der Zeit

Im Wandel der Zeit

Wie versprochen länger. Habe mich für die Vierfache, 2600 Wörter, entschieden. Was hoffentlich in eurem Interesse ist.
 

Kapitel 80 - Im Wandel der Zeit
 

Der Kleine bleibt kurz mit leicht geöffnetem Mund stehen, weil er mitten im Satz unterbrochen wurde. Geflissentlich bejaht der ehemalige Diener des westlichen Fürsten und will schon wieder in seine Tirade fallen, worauf ihm der silberweißhaarige Hundedämon mit einem bestimmenden Unterton befiehlt: "Kündige uns an!"

Der Gnom schluckt, wird eine Spur blasser und eilt dann los, wobei er erst einmal stolpert und der Länge nach hinfällt. Danach verschwindet er hinter einer Tür in einem Nebengebäude. Dort erschallen danach zwei Stimmen, die vermutlich ein kleines Streitgespräch führen. Irgendetwas poltert, bevor ein Wesen ins Freie tritt, sich am Kopf kratzt und dann herbeischlurft.
 

Totosai hast du nie persönlich getroffen, kennst ihn aber von Bildern. Auch an ihm ging die Zeit nicht spurlos vorüber. Die Haut faltiger, die Haare dünner und den Rücken etwas gebeugter, nähert er sich nun. Vermutlich schwächeln seine Augen, denn er trägt eine Brille mit zwei großen runden Gläsern. Sobald er die Besucher erkennt, hellt sich seine Miene etwas auf und höflich begrüßt er seine Gäste. Er bittet euch in das Innere und gibt Anweisungen eure Unterbringung betreffend.
 

Mit Protest, in der Hoffnung Sesshomaru stellt sich auf seine Seite, weigert sich der kleine Gnom. Stattdessen weckt er nur den Unmut seines früheren Herrn. Der Hundedämon schmälert seine Augen, bewegt sich blitzschnell, doch Jaken huscht trotz seines Alters, rechtzeitig zur Tür hinaus. Obwohl seine Stimme noch im Flur hallt, begibt er sich endlich zu den Gästezimmern um alles vorzubereiten.
 

Während Akio vor dem Gebäude patrouilliert, Naoki direkt an der Tür steht, führt der Handwerker euch in einen anderen Raum, der wie in vergangenen Zeiten eingerichtet ist und die typische japanische Atmosphäre ausströmt. Hier schenkt er seinen Gästen eine Schale mit aufgebrühten Kräutern ein, denn der Schmied war in der Zwischenzeit nicht untätig, sondern kochte Tee, kramte im Schrank und wurde fündig. Köstliches Gebäck bringt er zum Vorschein, was er dir sogleich reicht.
 

Bis Sesshomaru später das Wort an ihn richtet, herrscht völlige Ruhe ihm Raum. Dein Gemahl beginnt dann: "Du hattest 500 Jahre Zeit, dir einen Schutz für Hanyou einfallen zu lassen."

Der Schmied betrachtet dich und wirft anschließend einen Blick zur verglasten Tür, hinter der man die Silhouette deines fast menschlichen Leibwächters sieht. Für einen Augenblick ist er verwirrt, denn er hatte schon vor Jahren eine Idee entwickelt, die sogar Anwendung fand. Womöglich ist Sesshomaru damit nicht zufrieden und will weitere Möglichkeiten testen. Nachdem er sich am Kopf gekratzt hat, erläutert er vorsichtig: "Das ist nicht so einfach. Bei Nachfahren von niederen Dämonen wird der Schutz nicht unbedingt gebraucht. Es gibt zwar Experimente meinerseits, allerdings ..."

Er hört mitten im Satz auf zu sprechen, da der Handwerker plötzlich begreift, sich dir zu dreht und dich einen Moment unhöflich anstarrt. Verdattert entfährt ihm: "Das hätte euer verehrter Vater noch erleben müssen", und lässt den Kopf sinken, weil der silberweißhaarige Hundedämon ihm einen kalten, warnenden Blick zu wirft.

Im selben Augenblick spricht er weiter und seine Besorgnis schwingt deutlich im Tonfall mit: "Es wurde bisher noch nie an dem Kind eines Daiyoukai getestet. Bei eurem verehrten Bruder nahm ich ein Stück des alten Tessaigas, ein winziger Rest, den ich vorsorglich aufhob. Wie ihr wisst, zerbrach die Waffe durch Narakus Abkömmling und mir fiel die Aufgabe zu, es damals neu zu schmieden."
 

Seine Gedanken schweifen zurück in die Vergangenheit und er erfreut sich dieses Kunstwerkes. Beinahe will er fragen, wo sich der Fangzahn befindet. Zum Glück fällt ihm ein, nicht dem älteren Herrn, sondern dessen Sohn gegenüberzusitzen und der mochte kein belangloses Geschwätz. Mit einem tiefen Seufzer, bohrt er sich im Ohr und betrachtet deinen Gemahl, als wartet er auf eine Reaktion. Sie erfolgt, jedoch nicht von dem Silberweißhaarigen.
 

Wie jeder Fan der Serie kennst du die Begebenheit und auf welchem Weg Inuyasha zu der mit seinem eigenen Fangzahn verstärkten Waffe kam. Natürlich auch die Sache mit Sesshomaru, Kaijinbou und Tokijin als Folge des Vorfalles. Nach deiner Rückkehr von deinem mittelalterlichen Abenteuer und dem Einzug in das Haus der Kinuji hast du von dem Hanyou selbst erfahren, das der Edelstahlring mit dem grünen Jadestein, den er nun trägt, ein Überbleibsel vom ursprünglichen Schwert seines Vater ist und ihm nun seit etwa 150 Jahren, statt Tessaiga als Schutz dient. Die Waffe selbst ist sicher in der gut befestigten Kammer unter eurem Haus verwahrt.
 

Aufgrund von den gehörten Andeutungen bist du neugierig. "Totosai", beginnst du, siehst deinen Gefährten dabei an. Da er dich nicht unterbricht, fährst du an den Schmied gewandt fort: "Mein Gemahl hat mir die Gründe genannt, weshalb so ein Schutz dringend notwendig ist. Du selbst weißt, was mit Inuyasha passiert ist. Damit mein Kind nicht mit einem Schwert herumlaufen muss, hat er dich beauftragt, eine andere Lösung zu finden. Gibt es nun so etwas?"

Wenn der Schmied über deinen Ton überrascht ist, zeigt er es mit keiner Geste. Es zeigt ihm jedoch, wie stark dein Wunsch ist, den späteren Hanyou zu beschützen und ist zufrieden. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkt er, wie Sesshomaru sich bewegt und vermutet einen Angriff auf seine Person. Deshalb kommt er ihm zuvor: "Wir haben etliche Versuche unternommen, mithilfe eines Bannkreises. Dieses Amulett dämpft die dämonische Energie des Wesens. Die Herstellung ist kein Problem, und sobald mein Sohn morgen Vormittag wieder eintrifft, begibt er sich gleich an die Arbeit. Er benötigt dazu nur einige Haare."

'Sohn', formen deine Lippen tonlos und dein Gemahl nickt.

Weil der Handwerker deine Überraschung mitbekommen hat, erläutert er leicht grimmig: "Hältst du mich für einen senilen Greis? Er ist nicht mein eigenes Fleisch und Blut, sondern ein Waisenkind, was ich neben seiner getöteten Mutter fand. Ich zog ihn auf und er wurde mein Lehrling. Weil er sehr geschickt ist, die Nachfrage nach Schwertern seit dem vorigen Jahrhundert inzwischen äußerst gering, versuchte er sich als Silberschmied. In gewissen Kreisen sind seine Arbeiten sehr gefragt."

Du schmunzelst etwas und denkst dir deinen Teil. So arm kann Totosais Familie nicht sein, wie dir vor allem die Einrichtung des Anwesens verrät. Womöglich fertigt dessen Sohn tatsächlich ungewöhnliche Stücke, die er teuer verkauft.

Die Stimme deines Gemahls reißt dich aus den Gedanken, den er verspricht dem Handwerker: "Du bekommst, was du benötigst."

Der Hausbesitzer nutzt die Gunst und fordert: "Herr, dann gebt mir ein Paar von euch!"
 

Obwohl Sesshomaru Totosai einen kalten Blick zu wirft, erhält der Schmied das Gewünschte. Danach wendet sich der Alte an dich, ohne Erfolg, denn du verlässt fluchtartig deinen Platz. Du magst es nämlich überhaupt nicht, wenn dich jemand an deiner Kopfpracht anfasst.

"Amaya", ermahnt dich der silberweißhaarige Hundedämon und trotzdem leistest du Widerstand.

"Wenn ich etwas opfern soll, was mir kostbar ist, will ich eine Erklärung", forderst du verwegen.

Totosai legt seinen Kopf schief, bevor er wissen will: "Liebt ihr euer ungeborenes Kind?"

Nicht wissend, welchen Zweck die Neugierde des Handwerkers dient, nickst du zögerlich.

"Würdet ihr es beschützen, unter allen Umständen, selbst vor seinem Vater?", kommt die nächste Frage.

"Natürlich. Bevor jemand diesem Wesen ein Leid antut, bekommt er es mit mir zu tun!", versicherst du und überspielst deine Unsicherheit mit Enthusiasmus. Allerdings willst du ungern Maßnahmen gegen deinen Gefährten ergreifen müssen. Deswegen drehst du dich dem Seidenfabrikat zu, damit du anhand seiner Gesten dessen Meinung bezüglich des besprochenen Themas herausfiltern kannst. Diesen Augenblick nutzt der Schmied, um dir ein paar Haare auszureißen.

"Aua", entschlüpft dir und du greifst an die Stelle deines Kopfes. Zum Glück wird dir der Grund präsentiert, ehe du den Handwerker wütend beschimpfst.

"Es gibt nichts Stärkeres als die Liebe einer Mutter. Zusammen mit der dämonischen Macht des Vaters, die später gebündelt durch die aus den Haaren geschmiedete Kette fließen wird, ist der Hanyou bestens geschützt."
 

Obwohl du dein Baby noch nicht spüren kannst, legst du deine Hand auf deinen Bauch und lächelst verträumt. Du bist nur etwas verlegen, weil Sesshomaru dich genau beobachtet. Hält er deine Geste für menschliche Schwäche? Erfahren wirst du es vermutlich nie. So lenkst du dich ab, verwickelst den Handwerker in ein Gespräch, bis du immer müder wirst.

Höflich entschuldigt dich dein Gemahl bei Totosai und begibt sich mit dir zum Gästezimmer.

Kurz vor dem Raum, bei der letzten Biegung im Gang hörst du ein Miauen und bleibst stehen. Während Jaken die Tür aufschiebt und im Gemach die beiden Lampen anzündet, siehst du eine gelbe Katze mit schwarzem Muster von der anderen Seite, die zum Garten führt, herbeikommen. Zwei kleinere Versionen von ihr springen um sie herum und spielen miteinander, ein drittes Kätzchen trägt sie ihm Maul. Wie selbstverständlich spaziert die Youkai mit ihrem Nachwuchs in den Raum und lässt sich auf dem runden Teppich nieder und säugt ihre Jungen.

"Kirara, verschwinde!", fordert der grünliche Gnom die Katzenmutter auf und sofort widersprichst du: "Sie bleibt!"
 

Sesshomaru wäre es lieber mit dir allein zu sein, zieht es aber vor zu schweigen. Er wendet sich nur an den Diener: "Du kannst gehen Jaken!"

Obwohl er leise vor sich hin jammert, verschwindet er und schließt die Tür.

Du kleidest dich um und begibst dich zum Futon, um dich niederzulegen. In der Zwischenzeit versorgt die kleine zweischwänzige Dämonin ihre Kinder weiter. Nach dem Stillen leckte sie ihren Nachwuchs sorgfältig sauber und dir huscht die Frage durch den Kopf, ob du für dein Kind eine ebenso gute Mutter sein wirst. Dieses Thema wird dich in den kommenden Monaten sicher noch oft beschäftigen, so lenkst du dich ab.

"Kirara hat immer unter Menschen gelebt. Sie vermisst bestimmt ihre früheren Partner und ich kann Jaken verstehen, das er sich nach deiner Gesellschaft sehnt", beginnst du. "Immerhin hat er dir viele Jahre treu gedient."

"Er ist Totosai von größerem Nutzen", entgegnet dein Gemahl leise und fast klingt es, als würde er sich rechtfertigen. Doch das Unausgesprochene verstehst du. Weder die kleine Dämonenkatze noch ein Gnom können in der gegenwärtigen Zeit unauffällig unter Menschen leben.

Deswegen stimmst du zu: "Ich weiß."
 

Kiraras Miauen lenkt deine Aufmerksamkeit wieder der vierbeinigen Familie zu. Sie wechselt mit ihren Kindern diverse Laute und wählt dann ein Kleines aus. Dieses bringt sie in ihrem Maul zu dir ans Bett und lässt es in deinen Schoß fallen. Weil das kleine Kätzchen wegkrabbeln will, schiebt sie es mit ihrer feuchten Schnauze zurück.

Indem du es streichelst, genauer betrachtest, bedankst du dich.

"Ist das für mich? Danke Kirara aber ...", dann stockst du überrascht und siehst genauer hin. Während zwei Junge ihr Aussehen besitzen, ähnelt das Dritte mehr einer sibirischen Katze oder womöglich norwegischen Waldkatze. Zumindest schließt du aufgrund des längeren Fells und der Färbung darauf. Dir rutscht erstaunt heraus: "Ein Hanyou?"

"Halb Dämon, halb Tier", erläutert dein Gefährte. Daraufhin lachst du: "Kirara hat sicherlich nicht den erstbesten hergelaufenen Kater erwählt, sondern den Stärksten." Dann wirst du wieder ernst und fragst: "Ist es in Ordnung, wenn ich das Kleine mit nach Tokio nehme?"

"Tue, was du willst", kommentiert Sesshomaru nur und setzt sich auf einem weichen Kissen nieder, offenbar wie manche Nacht gewillt deinen Schlaf aus der Ferne zu behüten. Er schlägt dir diesen Wunsch nicht ab, gibt nicht einmal zu, dass er Katzen nicht besonders mag, und würde es lieber sehen, wenn sie dableibt. Sangos ehemalige Begleiterin weiß vermutlich, wie ein Kind sich fühlt, wenn es die Mutter in jungen Jahren verliert. Damit die spätere Einsamkeit seines Welpen gemildert wird, akzeptiert der Hundedämon das braunschwarz getigerte Fellbündel.
 

Kirara erahnt die Gedanken des Seidenfabrikanten, reibt ihren Kopf an seinem Bein und rollt sich mit ihren anderen beiden Jungen neben der Tür zusammen. Ohne einen weiteren Kommentar zu dem Ganzen kriechst du unter die Decke und schließt deine Augen. Das leise Schnurren des süßen Katzenkindes neben dir auf dem Futon verschafft dir alsbald einen süßen Schlummer. Dein letzter Gedanke, du musst dir einen schönen Namen ausdenken.
 

Am nächsten Morgen bist du, bis auf deine neue Begleiterin, der du den Namen Kira gibst, allein. Wenig später erfährst du von Akio, das Naoki und sein Herr zum westlichen Gebiet aufgebrochen sind, um Rins Grab zu besuchen. Erst zwei Tage später kehren sie zurück.

Die Wartezeit vergeht für dich recht schnell, denn du hast angenehme Gesellschaft. Unter anderem lerntest du Totosais Sohn kennen und musst feststellen, dass viele Eigenarten des alten Kauzes auf den jüngeren Schmied abfärbten. Hochgewachsen mit sehr menschlichen Zügen, besitzt er ein einnehmendes Wesen und was dir sofort auffällt, sehr schmale Finger, mit denen er geschickt seiner Arbeit nachgeht. Nur in Jakens Nähe benimmt er sich mürrisch und gelegentlich streitlustig.
 

Zum Abschied schenkt er dir sogar einen silbernen Armreif, der teilweise aus Sesshomarus Haar gefertigt wurde. Mit Absicht handelt es sich dabei um eines mit der schwächsten dämonischen Energie, damit es dir nicht schadet. Dennoch ist es eine wunderschöne filigrane Arbeit. Den Hals deiner winzigen Begleiterin schmückt auch ein wunderschönes Halsband mit magischen Schutzeigenschaften.

Die andere Bestellung braucht wesentlich länger Zeit, da darin mehr Sorgfalt gelegt werden muss. Rechtzeitig zur Geburt deines Kindes wird der Hanyouschutz, laut einem Versprechen, geliefert.
 

Irgendwie bedauerst du ein wenig eure Abreise, trotzdem bist du froh, bald wieder in Tokio zu sein, denn es gibt viel Arbeit. Am heimatlichen Domizil angekommen betritt dein Gemahl das Haus als Erstes und bleibt überrascht stehen. Er schnüffelt in der Luft und schmälert seine Augen, ein warnendes Zeichen, das er seine gefährliche Ader zum Vorschein bringen kann.

Akio, der dir unmittelbar folgt, deutet die Situation und packt deinen Arm um dich am Weitergehen zu hindern.

Laut äußert er seine eigene Feststellung: "Der Geruch eurer verehrten Mutter?"

Ohne darauf einzugehen, weist Sesshomaru ihn an: "Jedes hier befindliche Lebensmittel wird entsorgt, besonders sämtliche Teesorten und gehe mit Amaya einkaufen, um die Vorräte aufzufüllen!"

Völlig irritiert begreifst du nicht gleich, sondern sagst: "Was soll ich essen, ich bin jetzt hungrig."

Akio reagiert sofort und schlägt vor: "Yoko oder Kagome werden bestimmt mit Nahrung aushelfen."

"Darum kümmere ich mich", verspricht dein Gefährte und verlässt das Haus ohne eine nähere Erklärung.
 

Deine Augen folgen ihm, bis er hinter einem Gebüsch verschwindet. Erst dann schaust du dich in der Küche um, doch dir fällt keine Veränderung auf. "Akio?", suchst du Hilfe.
 

Von deinem Leibwächter erfährst du von dem Verdacht: "Mika-sama hat sich hier aufgehalten und es besteht die Gefahr, das sie deine Lebensmittel vergiftet hat. Es gibt bestimmte Kräuterzusammensetzungen, die abtreibend wirken."

"Sie ist selbst Mutter, sie würde so etwas nicht tun", nimmst du deine Schwiegermutter in Schutz, weißt es allerdings besser. Oft genug hatte die Youkai ihre Meinung wegen des unerwünschten Hanyou kundgegeben. Doch davon muss Akio nichts wissen. Ein ungutes Gefühl und stille Zweifel bleiben bei dir zurück. Würde Mika wirklich so weit gehen? Wenn ja musst du dich in den nächsten Wochen sehr in acht nehmen und einen Weg finden Einladungen der Schwiegermutter abzuschlagen.

"Wir gehen lieber kein Risiko ein", erwidert der Hundedämon und beginnt die Schränke auszuräumen. Du hilfst ihm dabei und deshalb seit ihr schnell fertig.
 

Nur wenig später erscheint deine Schwägerin und bittet dich zum Essen. Gern nimmst du das Angebot an, verschweigst aber allen, weshalb du im Haupthaus mit den anderen speist. Im Gegenteil, das Zusammensein nutzt du, um von dem Ausflug zu berichten. Besonders die Kinder sind später von der kleinen Kira begeistert.

Kagome freut sich, weil du Kirara getroffen hast und überredet Inuyasha mit ihr einen Ausflug zu den Feuerbergen zu unternehmen. Ihr Gefährte stimmt ihr zu, sagt aber, dass er keine Katze in der Nähe duldet. Seine Worte verdeutlicht er, indem er Kira anknurrt, die mit ihm Freundschaft schließen will.

Abrupt hört er auf, weil das Katzenkind sich nicht einschüchtern lässt, sondern zurück faucht. Das Kiraras Tochter, ihm, trotz ihrer Jugend, kontra gibt, entlockt allen Anwesenden ein Lachen. Selbst du stimmst mit ein und vergisst dadurch den düsteren Schatten, der über dir schwebt. Du vertraust deinem Gemahl, seinen Maßnahmen und weißt, er wird dich und das Ungeborene vor seiner Mutter und anderen Feinden beschützen.
 

Kapitel 81 - Unschuldig und doch bestraft?

Unschuldig und doch bestraft?

Kapitel 81 - Unschuldig und doch bestraft?
 

Sesshomaru ist innerlich wütend, weil seine Mutter erneut seinem Befehl zuwidergehandelt hat. Obwohl er keine Beweise vorlegen kann, sucht er sie auf, lässt sich ohne Begrüßung auf den Kissen nieder und starrt sie wortlos an. Eine ganze Weile erwidert sie eisern den Blick und erträgt das Spiel, bis sie dann, an ihrem Schulterfell zupft und wegsieht.

Der Youkai fordert eine Erklärung für seine Entdeckung. Allerdings fängt er es geschickt an: "Deine Absicht, meinen Welpen zu töten, ist gescheitert."

Mika hat sich absolut unter Kontrolle, sie verrät sich mit keiner Regung. "Deine Gefährtin muss sich nicht sorgen. Es kümmert mich nicht länger. Soll sie doch den Balg bekommen."

"Dafür sorge ich", gibt der Seidenfabrikant von sich, leise zwar aber in einem sehr entschlossenen Ton. Seine Worte unterstreicht er mit einem eisigen Blick.
 

Ryo, der ebenso anwesend ist, murmelt halblaut zu Mika: "Dein Sohn macht nicht grundlos Andeutungen, also musst du einen Fehler begangen haben. Hast du es tatsächlich gewagt ...?" Er spricht den letzten Satz nicht vollständig aus.

"Natürlich nicht", verteidigt sich die silberweißhaarige Dämonin. Erst ihr Sohn und jetzt beschuldigt ihr Gemahl sie fast noch eines Verbrechens. Sie denkt fieberhaft nach und hat die Lösung. Deswegen erläutert sie: "Anfangs habe ich mit dem Gedanken gespielt, etwas nachzuhelfen. Doch mein heimlicher Besuch in deinem Haus hatte einen anderen Hintergrund. Als gute Geste wollte ich ein besonderes Geschenk besorgen. Das kann ich nur, wenn ich weiß, was Amaya gefällt."
 

"Du hast daran gedacht", klagt der silberweißhaarige Youkai seine Mutter trotzdem an, "für mich zählt die Absicht."

Diesmal schweigt sie und deshalb fordert ihr Sohn: "Händige mir das Meidou aus!"

Widerwillig gehorcht die ältere Dämonin und ahnt bereits das Schlimmste. Ihr anwesender Gefährte will protestieren, öffnet bereits den Mund aber keine Silbe kommt heraus. Er senkt seinen Kopf und wartet die weitere Entwicklung ab.

Mit einem Blick zu seiner kleinen Schwester nennt der Seidenfabrikant seine Strafe: "Kümmere dich um dein Kind! Danach verbanne ich dich für einen Tag in die Unterwelt!" Ursprünglich spielte er mit dem Gedanken, die Strafe auf drei Tage festzulegen. Doch selbst ein dämonisches Kind braucht in diesem Alter in regelmäßigen Abständen die Fürsorge seiner Mutter.
 

Stolz erhebt sich die ehemalige Fürstin des früheren westlichen Reiches, versorgt ihr Baby und tritt dann mit erhobenem Kopf ihre Strafe an. Bevor das Meido sich schließt, wendet sich Mika ihrem ältesten Kind zu und macht damit ihrer Entrüstung Luft: "Wenn ich deinen verehrten Vater treffe, berichte ich ihm, wie schändlich du seine Witwe behandelst."

Zum ersten Mal, seit er Mikas Gemächer betreten hatte, lächelt Sesshomaru. Doch es ist kein Freundliches, sondern sein arrogantes Spöttisches.

Ryo will seine Gemahlin begleiten und bittet Sesshomaru darum. Dieser lehnt mit einer einleuchtenden Begründung ab. "Die Panther haben uns während der Reise zu Totosai überfallen. Es ist deine Aufgabe für Sicherheit zu sorgen, deshalb kann ich dich nicht entbehren."
 

Sobald er einen letzten Blick auf seine Gemahlin geworfen hat, begibt sich Ryo an seine Aufgabe. Er geht ihr gewissenhaft nach, muss aber ständig an Mika denken. Zugern würde er seinem alten Herrn Inu no Taisho begegnen und ist sich sicher, dass sein Stiefsohn ähnliche Gedanken hegt.
 

Was die Dämonin in der Zwischenwelt erlebt, hält sie geheim. Sie begegnet nicht dem Hundedämon, stolpert nur auf ihrer Wanderung sprichwörtlich über So'unga. In Gedanken versunken spaziert sie in der Gegend herum und betrachtet missmutig die Totenköpfe oder sieht den merkwürdigen Vögeln nach, die ihre Kreise um sie ziehen. Da scheppert es metallisch und sie blickt nach unten. Ihre Augen weiten sich, sobald sie erkennt, gegen was sie stieß. Ohne zu zögern, bückt sich Mika und greift nach So'unga. Kurz verharrt ihre Klauenhand aber im Juwel regt sich nichts, sodass sie mutiger wird und das Schwert aufhebt. Weil die Waffe harmlos wirkt, spaziert sie los, auf eine Erhebung zu, die im weißen Nebel sichtbar hervorragt, die Überreste ihres verstorbenen Gefährten. In der Mitte, dort wo einst Tessaiga steckte, versiegelt sie die Waffe.
 

Kapitel 82 - Eltern sein, ist das schwer?

Eltern sein, ist das schwer?

Das Kapitel ist lang, da ich es nicht noch einmal unterteilen wollte.

 

Kapitel 82 - Eltern sein, ist das schwer?
 

Sesshomaru trägt seine kleine Schwester vorsichtig zu seinem Haus und setzt sie im Wohnzimmer ab, wo er dir dann ohne Begründung offenbart: "Bis morgen wirst du dich um das Kind kümmern!"

Durch ein Lächeln verleihst du deiner Freude Ausdruck aber den anschließenden Fragen, nach der Ursache, weicht dein Gemahl aus und geht in seinen Arbeitsraum.

"Männer", murmelst du leicht entrüstet und korrigierst dich, "dämonische Wesen sollte ich sagen. Immer überlasst ihr uns die Kinder."

Danach widmest du dich der kleinen Youkai, der es gar nichts ausmacht, einen Menschen um sich zu haben.
 

Als Mika, am Tag darauf, ihre Tochter bei dir abholt, ist sie sehr freundlich, bleibt jedoch zukünftig weiterhin recht distanziert. Ein wenig trägt das Verhalten deines Ehemannes mit dazu bei. Denn er schirmt dich von äußeren, in seinen Augen feindlichen, Einflüssen ab, was nicht heißen soll, er sperrt dich ein. Du darfst weiterhin deiner Arbeit nachgehen, je nach Belieben in einem Café entspannen oder einfach shoppen, denn aufgrund der Schwangerschaft benötigst du andere Kleidung.

Die Notwendigkeit der erweiterten Sicherheitsvorkehrungen siehst du ein, man kann nie vorsichtig genug sein, allerdings blieb der Vorfall im Norden mit den Panthern, der Einzige seiner Art.
 

Die nächsten Wochen und Monate vergehen und du genießt es teilweise gut behütet zu sein, da du nicht nur von deinen beiden bevorzugten Leibwächtern umgeben bist, sondern ebenso von Sesshomaru. Er richtet seine Geschäfte so ein, dass er jede Nacht bei dir sein kann.

Nacht für Nacht deinen Gefährten um dich zu haben, tagsüber deiner Arbeit nachzugehen, dann zusammen mit Naoki die Umgestaltung des Hauses planen und auszuführen, beschäftigt dich in den kommenden Wochen.
 

Die kleine Kira leistet dir oft Gesellschaft, schmust mit dir oder schläft hin und wieder auf deinem Schoß, wenn sie nicht in der näheren Umgebung des Hauses umherstreift. Sie hat sich schnell eingelebt, fühlt sich auf dem ganzen Anwesen zu Hause. Allerdings gibt es zwei Orte, denen sie fern bleiben muss, nämlich Sesshomarus Arbeitszimmer und euer Schlafgemach. Obwohl sie am Anfang ihren kleinen Kopf durchsetzen will, merkt sie schnell, bei dem Hundedämon hat sie keine Chance. Bald akzeptiert sie ihr Los und erklärt auf Katzenart den Wintergarten zu ihrem bevorzugten Quartier.
 

Manchmal fragst du dich, ob sie ihre Mutter vermisst. In den Momenten schweifen deine Gedanken in die Zukunft, zu deinem eigenen Kind und du hoffst, das es nicht zu sehr an deinem Verlust leiden wird, wenn du diese Welt verlassen musst.

"Deine Mutter liebt dich. Solange ich lebe, werde ich dich das stets wissen lassen", verspricht du dem Ungeborenen sehr oft, streifst dabei mit deiner Hand liebevoll über den Bauch, wo dein Baby wächst, welches du bald spürst.

Selbst der Vater nimmt Anteil daran, denn wie sonst würdest du dir erklären, dass er neben dir liegt und seine Klauenhand auf deinem Körper ruht. Als das Kind sich zum ersten Mal bewegt, siehst du es an den goldenen Augen, die sich minimal vergrößern, nachdem Sesshomaru es wahrnahm.

Obwohl er sich sofort distanzieren will, um sein Interesse nicht allzu offensichtlich zu verraten, hältst du seinen Arm fest und genießt einen Moment lang diesen äußerst intimen Augenblick. Leider stört euch ein Klingeln und der Silberweißhaarige verlässt den Raum, denn der Anruf ist wichtig.
 

Ansonsten verläuft deine Schwangerschaft relativ normal, dennoch stehen häufig Besuche in der Klinik an. Eines haben nämlich deine Ärztin und dein Gefährte gemeinsam, sie studierten die Entwicklung des Kindes. Die eine mit offener Neugier und der andere mit Zurückhaltung.

Aufgrund der technischen Möglichkeiten in der Medizin und den viel zu seltenen Zeugungen eines Hanyou kannst du die dämonische Heilerin gut verstehen.
 

Indem du selbst eine Art Tagebuch führst, unterstützt du ihre Behandlung, bis eines Tages das Unausweichliche passiert. Die Wehen setzen bei dir ein und fast jedes Familienmitglied wird plötzlich nervös. Merkwürdigerweise bleibst du völlig ruhig und erinnerst dich korrekt an die Anweisungen deiner Ärztin.

Dann bist du schon auf dem Weg ins Krankenhaus und hörst, wie Naoki mit Akio telefoniert, um ihm die Nachricht zu übermitteln.
 

Sesshomaru ist mitten in einer Sitzung, als sein Leibwächter an die Tür des Konferenzraumes klopft und ihn informiert. Inuyasha, der neben deinem Gemahl sitzt, hört die Mitteilung ebenfalls und springt sofort auf. Sein Bruder wendet sich ihm zu: "Wohin willst du?"

"Zu Amaya", erläutert der Hanyou, wird jedoch sofort aufgefordert: "Setz dich!"

Der Ton duldet keinen Widerspruch, deswegen plumpst Kagomes Gefährte zurück auf seinen Stuhl und fühlt sich allein durch den Blick des Älteren niedergedrückt.

Ohne Inuyasha aus den Augen zu lassen, fragt er Akio: "Ist meine Gemahlin in der Privatklinik?"

Der Leibwächter bestätigt und der Seidenfabrikant äußert im Anschluss: "Dann ist sie sicher in sehr fähigen Händen." Indem er sich an die anwesenden Geschäftsmänner wendet, schlägt er vor: "Setzen wir die Verhandlung fort!"

Einige, selbst Väter, hätten gern abgebrochen, um Inu no Taishos erstgeborenen Sohn gehen zu lassen. Die Szene mit Inuyasha, die Tatsache das du nur ein Mensch bist und Sesshomaru wenig Interesse zeigt, lässt die Dämonen still sein.

Äußerlich ruhig führt dein Gefährte die Verhandlung und niemand ahnt, was in ihm vorgeht.

Nur der Hanyou mustert seinen älteren Bruder genau, sieht die Anzeichen, die ihm verraten wie aufgewühlt der silberweißhaarige Youkai wirklich ist. Immerhin ist es keine zwei Monate her, seit Inuyasha selbst Vater eines Sohnes geworden ist. Daher bemüht er sich schnell einen Kompromiss mit den Partnern zu finden, denn er versteht nach einer Weile die Absicht des Älteren. Weil er dir und dem Kind gegenüber Gleichgültigkeit an den Tag legt, verdeutlicht Sesshomaru, wie wenig ihm sein Anhang bedeutet. Dadurch lässt er keine Schwäche durchschimmern und wirkt weniger angreifbar.
 

Irgendwann ist auch dieses Treffen zu Ende und dein Gemahl steigt zusammen mit Inuyasha in den Wagen zu Akio, der die Brüder in die Klinik bringt. Allerdings hat sein Töchterchen nicht so viel Geduld gezeigt und bereits das Licht der Welt erblickt.

Die halbe Familie ist bei dir im Zimmer und bewundert das Neugeborene, während du erschöpft bist und nur noch schlafen willst. Allerdings ist es dein Wunsch, erst mit deinem Gefährten zu sprechen.

Als dieser Eintritt, verstummen sofort die Gespräche, denn sein Blick ist emotionslos und gleitet über die Besucher.

"Lasst uns allein!", befiehlt er eiskalt, sodass alle sofort gehorchen und du ungewollt von einer Woge der Angst überrollt wirst. Du nimmst dein Kind, schiebst es auf deine andere Körperseite und verdeckst es.

"Nein", hauchst du kaum hörbar und hast das Gefühl, das Kleine beschützen zu müssen.
 

Kapitel 83 - Zwischen Unsicherheit und Glück

Zwischen Unsicherheit und Glück

Bitte entschuldigt! Aus eins mache zwei. Am besten ihr lest noch einmal Kapitel 82, denn es wurde halbiert und im Ganzen beide erweitert, das heißt, insgesamt wurde alles ca 25 % länger. Das Ende habe ich umgeschrieben, obwohl einige wenige Elemente von mir beibehalten worden sind.
 

Kapitel 83 - Zwischen Unsicherheit und Glück
 

Deine beinahe schon ängstliche klingende Stimme veranlasst Yoko stehen zu bleiben, zurückzuschauen und den Blickkontakt mit ihrem Ex-Mann zu suchen. Was sie, in den goldenen Augen des männlichen Hundedämons findest, genügt ihr um zu vertrauen und so verlässt sie als Letzte den Raum. Genau wissend, welche heimliche Botschaft die Youkai ihm vermittelt hat, wartet Sesshomaru, bis alle außer Hörweite sind, und dreht sich wieder zu dir um.

Er will dem Hanyou nichts antun, sein Anliegen ist ein anderes. Dein Gemahl bleibt sehr ernst und beginnt mit leiser Stimme zu sprechen: "Kannst du damit leben, durch die Geburt des Kindes womöglich einen Krieg zwischen Dämonen heraufbeschworen zu haben?"
 

Du wirfst einen Blick auf das Baby, streichst über den kleinen Kopf mit den spitzen Hundeohren und sprichst die Gedanken aus, die dich bewegen.

"Nicht unsere Tochter wird der Grund sein, sondern die eigene dämonische Dummheit, ihre verdammte Sturheit an ihren Prinzipien festzuhalten. Sie leben Jahrhunderte und lernen nichts aus ihrer Geschichte. Kein Wunder, das es kaum noch welche gibt, wenn sie sich ständig selbst vernichten. Dafür verachte ich sie!"
 

Es erfolgt darauf keine Reaktion und du wirst nie erfahren, ob deine Worte ihn berühren. Leicht abschätzig deutet Sesshomaru nur an: "Ihr Menschen seid nicht besser."

Einen bissigen Kommentar schon auf den Lippen, besinnst du dich rechtzeitig, schluckst ihn hinunter und sagst stattdessen nach einem Seufzen: "Leider", und beobachtest die nächste Handlung deines Gefährten.

Der Dämon nimmt sein Handy heraus, wählt eine Nummer und sagt zu dem anderen, dir unbekannten, Teilnehmer: "Du hast freie Hand!"

Danach schließt er die Tür, verriegelt sie und kommt auf dich zu. Aufgrund der merkwürdigen Handlung bist du leicht verunsichert.
 

Der Seidenfabrikant setzt sich zu dir aufs Bett, langt über dich hinweg und schiebt die Decke ein wenig beiseite, um seine Tochter genauer betrachten zu können.

"Sie ist wunderschön, so zart und zerbrechlich wirkend", flüsterst du mit Stolz in der Stimme. "Wenn sie den Namen Jasmin erhält, wäre ich sehr glücklich, denn ich finde ihn passend."

"Ri", entscheidet sich der Vater des Kindes für die japanische Version des Namens und erfüllt deinen Wunsch.

Sesshomaru hatte am Tag vorher ein Gespräch mit Kouhei, wo der ältere Dämon ihm mitteilte, das du den Namen wählen würdest. Dem ehemaligen General des westlichen Reiches obliegt nämlich die Aufgabe in eurem Auftrag, sieben Tage nach der Geburt, am o-shichiya, der siebenten Nacht, bei dem Kind, wie es der ursprüngliche Brauch seit der Heianzeit vorschreibt, die Namensverleihung durchzuführen. Bei dieser Feierlichkeit erhält deine Tochter dann auch Totosais Geschenk, der von ihm und seinem Sohn angefertigten Hanyou Schutz.
 

Da für die Familie Kinuji die alten Traditionen wichtig sind, sie diese über Jahrhunderte bewahrten, verstehst du die Notwendigkeit und hast dich bereist mit den Einzelheiten befasst. Noch heute wird in Japan daran festgehalten, jedoch teilweise in abgewandelter Form. In der modernen Zeit ist es mehr Formsache, denn heutzutage stirbt aufgrund der weiter entwickelten Medizin, kaum noch ein Kind so früh, wie einst im Mittelalter.

Getrübt werden die Gedanken an das bevorstehende Fest von den Worten deines Gefährten, die nach wie vor, wie ein schlimmes Omen im Raum hängen. Besorgt willst du daher nach einer Weile wissen: "Wird es wirklich zu Kämpfen kommen?"

"Vermutlich nicht", beruhigt dich dein Gefährte und fordert dich wegen deines äußerlich mitgenommenen Zustandes auf: "Schlaf jetzt!"
 

Weil du wirklich Ruhe benötigst, lässt du zu, das Sesshomaru seine Tochter nimmt, sie eine Weile hält, um sie später in das Kinderbett zu legen. Er selbst nimmt neben dir Platz, um deinen Schlaf zu behüten, da er sich sicher ist, über die kommenden Vorfälle zeitig genug in Kenntnis gesetzt zu werden.

Zufrieden, weil der silberweißhaarige Dämon, sein Kind akzeptiert und nicht die Absicht hegt, dich allein zu lassen, schlummerst du mit einem leichten Lächeln ein.

In der Nacht weckst du auf, weil ein Telefon in deiner Nähe leise summt und sich dein Gefährte rührt. Wieder bekommst du von dem Gespräch nichts mit außer zwei Worten: "Ich verstehe."

Dann legt Sesshomaru auf und du bekommst die Chance dich erneut an ihn zu kuscheln. Schweigsam genießt ihr die Ruhe, die nur einmal von lauten Stimmen im Flur gestört wird. Eine Krankenschwester will routinemäßig nach dir und dem Kind schauen, wird aber höflich von den beiden in der Nähe der Tür stehenden Leibwächtern abgewiesen.
 

Deswegen fragst du dich, ist es Teil von Sesshomarus Sicherheitsvorkehrung oder weil niemand eure Zweisamkeit stören darf. Eigentlich beides, beschließt du nach einer Weile und denkst an den Anruf. Da dein Gefährte ruhig bleibt und keine Schritte einleitet, hat er vermutlich ein positives Ergebnis erhalten. Was in den Stunden passiert ist, während du erschöpft geschlafen hast, wird dir erst einige Tage später berichtet. Ob es nur die offizielle Version ist, oder die Wahrheit, bleibt dir verborgen. Du machst dir keine Gedanken und vertraust dem silberweißhaarigen Dämon.
 

Jetzt, mitten in der Nacht, da du sowieso munter bist, denkst du an deinem Traum, der abrupt vom Klingeln unterbrochen wurde. Da warst du älter, lagst ebenso im Krankenhaus und hast deinem Gefährten gerade ein drittes Kind geschenkt. Damit hat die kleine, erstgeborene Hanyou sozusagen fünf Jahre später, erst einen Bruder bekommen und im darauffolgenden Jahr, wurdest du mit einem weiteren Mädchen schwanger. Für dich würde damit ein Traum in Erfüllung gehen, eine große Familie zu haben. Leider stimmt dir Sesshomaru in diesem Punkt niemals zu. Ein Hanyou genügt ihm völlig. Deswegen schweigst du darüber, denn du bist dir sicher, wie seine Reaktion lautet. Er wird dich sicherlich warnen, in dem er sagt: "Das werde ich verhindern!", und dir dabei einen strengen Blick zuwerfen.

Gehorsam würdest du deine Meinung für dich behalten aber im Stillen Pläne schmieden. Du weißt zwar nicht, ob eines Tages dein Gemahl dir für jedes Kind dankbar sein, wird, hoffst es aber inständig, denn in ihnen lebt ein Teil von dir weiter. Vielleicht bekommst du wirklich die Möglichkeit, ihm weitere Nachkommen zu gebären. Immerhin ist jetzt Shin, Sesshomaru Sohn dafür verantwortlich, einen Erben und Nachfolger zu zeugen.
 

In der Zeit, wo du Ri stillst, schmunzelst du etwas und machst dir bereits Gedanken, malst dir aus, den Silberweißhaarigen auf besonders erotische Weise zu verführen. Vermutlich ist dein Ausdruck verräterisch gewesen, denn dein Gemahl mustert dich plötzlich aus schmalen Augen, sodass du ihn neckst: "Ich stelle mir gerade vor, wie unsere nächsten beiden Kinder aussehen. Haben sie meine Augen oder deine. Silberne ..."

Weiter kommst du nicht, da Sesshomaru in einem Ton sagt, der dich erschauern lässt: "Reize mich nicht! Du könntest es bereuen."

Leicht resignierend blickst du weg, widmest deine Aufmerksamkeit deiner Tochter und schimpfst dich selbst einen Dummkopf. Manchmal vergisst du einfach, wen du vor dir hast. Oft ist dein Gemahl für dich kein bösartiges Wesen mehr, sondern jemand der dich beschützt. Diese Gemeinsamkeit hast du mit vielen Autoren, die von deinem Leben träumen und sich wünschen die Gemahlin des westlichen Herrschers zu sein. Deswegen solltest du dir immer in Erinnerungen rufen, wer Sesshomaru wirklich ist, obwohl du ihn in seiner wahren Gestalt, außer im Anime, nie persönlich gesehen hast. Ein großer weißer Hund mit blutroten Augen, extrem gefährlichen Zähnen und säureartigem Speichel.

Aufgrund der Überlegung äußerst du, diese Bitte und sie wird, dir irgendwann gewährt. Es bringt dich auch auf die Idee zu einer neuen Geschichte. Diesmal wirst du die gefährliche Seite des Hundedämons zu Papier bringen und hoffst damit seine Zustimmung zu finden. Doch die Umsetzung liegt noch in weiter Ferne.
 

Kaum liegt das Mädchen wieder in seinem Bettchen und du in Sesshomarus Armen, gestehst du ihm, kaum hörbar: "Du bist mein Leben, ich liebe dich."

Wie erwartet gibt er keine Antwort, aber die benötigst du von deinem Gefährten nicht. Nicht Worte, sondern Taten zählen bei ihm. Der Druck seiner Arme wird ein wenig fester und seine Hände gleiten über deine nackte Haut. Leicht kratzen seine gekürzten Nägel über deinen Hals, sein Mund gleitet über deinen Nacken, wobei seine Fangzähne dich leicht raffeln und sein Atem kitzelt dein Ohr. Die unmittelbare Nähe und der enge Körperkontakt, die unsichtbaren Signale, die ihr dadurch wechselt, verheißen eine schöne Zeit, sobald ihr wieder intim miteinander werden dürft. Noch nie warst du glücklicher, denn dein Leben ist durch Ri erst perfekt und du bist sicher, es wird ewig so bleiben. Daran ändert sich nicht, was dein Gefährte ist. Sesshomaru mag noch so zärtlich zu dir sein, trotz allem bleibt eine Tatsache: 'Dämon bleibt eben Dämon.'
 

Ende?
 

Nicht ganz!
 

Mit diesem Kapitel schließe ich Amayas Geschichte inoffiziell ab. Allerdings gibt es noch ein Kapitel, den Epilog, was auch relevant für die Geschichten ist. Da es aber nichts mit Romantik zu tun hat, gibt es dafür ein separates Kapitel. Der eine oder andere Leser wird sich sicherlich denken können, um was es geht.
 

Als riesiges Dankeschön hänge ich noch zusätzlich ein Bonuskapitel hintenan, was einige Jahre später spielt. Deswegen verrate ich auch schon die Namen der Kinder ;)
 

Ri - Jasmin

Akito - der kleine Teufel

Tama - das Juwel
 

Kapitel 84 - Epilog Unterschätzt!

Epilog Unterschätzt!

Warnung: Charaktertod.

Der Inhalt ist nichts für zarte Gemüter und ist länger geworden, als ich es gedacht habe.

Das Bonuskapitel kommt bestimmt so schnell wie möglich. Ist fertig, muss aber noch bearbeitet werden. Damit schließe ich die Ff dann endgültig ab.
 

naishinn - Kaiserliche Prinzessinnen
 

Katsuo     Siegreiches Kind
 

Kapitel 84 - Epilog Unterschätzt!
 

Während du im Krankenhaus einschlummerst, legt am anderen Ende der Stadt in einem der ruhigeren Vororte, ein Hanyou sein Handy beiseite und bereitet sich innerlich auf seine Aufgabe vor. Katsuo, der seit einigen Jahren der einzige lebende männliche Nachkomme des Clanführers ist, gab vor einigen Wochen Sesshomaru das Versprechen, seinen Vater zum Rücktritt zu bewegen, damit der Frieden zwischen den Hunden und Panther gewahrt bleibt. Doch sein Erzeuger ist weiterhin fest entschlossen, einen Krieg zu provozieren. Nachdem schon der letzte Kampf viele Opfer forderte, darunter der einzige legitime Nachkomme des Anführers lernte dieser nichts daraus, sondern blieb weiterhin unversöhnlich.

Nicht nur Katsuo, sondern die meisten Raubkatzen, unter anderem auch sämtliche Berater des Herrn, stimmten gegen einen Angriff. Deswegen steht nun zu befürchten, das das Oberhaupt sich über den Beschluss, der kürzlich stattgefundenen internen Clan Versammlung, hinwegsetzt und die Hundedämonen mit seinem, ihm treu ergebenen Gefolge angreift.

Allerdings liegt es in der Macht des Hanyou, seinem Vater Einhalt zu gebieten. Der Nachfahre des Panthers ist fest entschlossen, zu jedem erdenklichen Mittel zu greifen. Außerdem hat das Ganze auch einen nützlichen Nebeneffekt, denn der Clan kann nicht ohne Führung bleiben und es gibt theoretisch nur ein Wesen, das diesen Posten, außer Katsuo, erblich übernehmen könnte. Leider ist es eine weibliche Youkai.

Widerwillig, da er die meisten Hanyou immer noch verachtet, jedoch um des Frieden Willen, erteilte der Herr der Dämonen seine Erlaubnis.
 

"Was immer nötig ist", flüstert Katsuo, wie um sich selbst Mut zuzusprechen und geht den Gang entlang zum Arbeitszimmer seines Vaters. Bei einem Spiegel bleibt er stehen, betrachtet sein Abbild. Dunkle Augen, katzenartige Ohren und dichtes schwarz schimmerndes Haar, das ihm bis auf die Schultern fällt, geben ihm etwas Düsteres. Die mit scharfen Krallen ausgestatteten Hände und die langen drahtigen Schnurrbarthaare zeigen deutlich, welcher Art er angehörte. Sein Äußeres wirkt nicht abstoßend, daher gibt es genug Dämoninnen, die als potenzielle Gefährtinnen infrage kommen. Wenn es auch noch nicht offiziell bekannt gegeben wurde, so wählte er neulich bereits seine Cousine, die Nichte seiner verstorbenen Stiefmutter, die nämlich auch diese andere Erbin ist. Die Erstfrau seines Vaters kam vor mehr als 200 Jahren unter merkwürdigen Umständen zu Tode. Er selbst kannte die Dämonin, aufgrund seines damaligen jugendlichen Alters, kaum, er wusste nur, dass Hass zwischen den Ehepartnern herrschte. Was wohl auch der Grund war, weshalb sich der Herr der Panther eine Konkubine suchte.

Die Vergangenheit schiebt Katsuo jetzt beiseite und setzt seinen Weg fort. Gleich darauf erreicht er sein Ziel, nickt der hier stehenden Wache zu, worauf sich der Leibwächter, wie vorher abgesprochen, sofort entfernt.

Leise schiebt der halbmenschliche Panther die Tür auf und betritt den Raum, verbeugt sich und wartet ab.
 

Ohne von seiner Arbeit hochzusehen, beginnt der Clanführer zu sprechen: "Gut, das du kommst, wir haben eine Menge vorzubereiten."

"Es ist ein Mädchen", lässt sein Sohn eher beiläufig die Neuigkeit fallen.

Der Pantherdaiyoukai pausiert nun doch, dreht seinen Kopf und sieht sein Kind an. "So, eine weibliche Hanyou. Da hat Sesshomaru Glück und sein Erbe ist nicht gefährdet. Einen weiteren Balg wird er sicherlich nicht zu zeugen." Für einen kurzen Moment schweigt er. Dann setzt er fort: "An meinen Plänen wird sich nichts ändern. Wir bekommen keine bessere Gelegenheit."

"Die Vorbereitungen sind abgeschlossen", berichtet Katsuo wahrheitsgemäß, jedoch mit anderem Hintergedanken und begibt sich an das längliche Ende des Raumes. Hier auf einem kleinen Tisch steht eine Flasche Sake und zwei Schalen. Vorsorglich hat der Hanyou das Tablett durch einen Diener herbringen lassen, damit es unverdächtig wirkt. Er füllt die beiden Gefäße, reicht eines seinem Vater und schlägt vor: "Lass uns auf den kommenden Sieg trinken!"
 

Mit einem überlegenden Lächeln nimmt der Herr der Panther die dargereichte Schale und nippt an dem Reiswein: "Eine gute Wahl", lobt er und leert sie in einem Zug. Dann hält er sie seinen Sohn hin, damit dieser nachfüllen kann, dabei bemerkt er nicht, dass der Hanyou bisher nicht einen Tropfen genossen hat.

Der ältere Dämon setzt sich wieder nieder, nimmt seinen Stift in die Hand und unterschreibt ein paar Dokumente. Nur nebenbei sieht er, wie sein Sohn erneut Flüssigkeit eingießt und ihm das Gefäß hinstellt. Er widmet sich weiter seiner Arbeit und so entgeht ihm der Rest.

Der Halbdämon dreht sich weg, wechselt die Flasche und seine Schale aus, damit er ebenso trinken kann. Mit einem Lächeln und in einer abwartenden Haltung setzt sich Katsuo nieder, genießt nun selbst den Wein und lenkt seinen Vater durch ein belangloses Gespräch ab.
 

Sein Erzeuger braucht eine Weile, bis er merkt, dass etwas nicht stimmt. Normalerweise kann er mehr als drei Schalen trinken, bis eine Wirkung bei ihm einsetzt. Oft ist es ein leicht wärmendes Gefühl. Diesmal jedoch kommt es ihm vor, als ob sein Blut immer langsamer durch seine Adern pulsiert. Die Hand, die den Stift hält, wird steif und er kann nicht mehr schreiben. Das Atmen fällt ihm schwerer, und sobald er aufstehen will, gehorchen ihm seine Beine nicht.

"Katsuo?", nennt er seinen Sohn beim Namen um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen und sieht dann, dass er diese bereits besitzt.

Der Hanyou lächelt nämlich triumphierend und erklärt: "Ein Lähmungsgift, verehrter Vater. Da ich nicht abschätzen kann, wie viel es braucht, um einen Dämon außer Gefecht zu setzen, hoffe ich die Dosis war nicht zu hoch."

"Wieso", bringt der Youkai mühsam heraus. Seine dämonische Energie schwillt an, damit der das Gift bekämpfen kann. Leider verbreitet es sich dadurch noch schneller in seinem Körper. Da er noch reden kann, ruft er laut: "Wache!"

"Gebe dir keine Mühe!", bekommt der dunkelhaarige Clanführer einen Rat von seinem ältesten Kind. "Niemand wird reagieren."
 

Damit steht Katsuo auf, zwei Schritte genügen und er hat die Ablage an der Wand erreicht. Hier nimmt er ein Kurzschwert, feinste japanische Schmiedekunst aus der Halterung und zieht es aus der Scheide. Prüfend betrachtet er die Klinge und ist zufrieden. Noch immer ist sie so scharf, dass sie mit Leichtigkeit durch Haut und Knochen fährt.

Als er sich umdreht, sieht er wie sein Vater japsend mit der Hand nach seiner Pistole greift. Er zielt und feuert. Zwar klickt es, ein Schuss löst sich, er geht aber ins Leere.

Mit einem Schmunzeln verrät der Hanyou: "Platzpatronen." Dann wird er ernst, und während sein Erzeuger versucht, sich von seinem Platz hochzustemmen, liefert er eine Erklärung: "Du wolltest wissen wieso. Mein Leben lang hast du mich wie Abschaum behandelt und erst mit dem Ableben deines Erben räumtest du mir einen höheren Rang ein. Als deine rechte Hand verschaffte ich mir in den letzten zwanzig Jahren großen Respekt. Selbst deine Berater schätzen mich und deswegen wird sich mir niemand entgegenstellen, wenn ich deinen Platz einnehme."
 

Mit großer Kraftanstrengung schafft es der Herr der Panther aus dem Stuhl und geht mit wackeligen Schritten auf seinen Sohn zu. "Du bist ein Niemand", spottet er zwischendurch. Dann stürzt er zu Boden, reißt aber seinen Abkömmling mit sich. Sie ringen um die Waffe, doch der Ältere unterliegt und Katsuo entfernt sich. Aus der Distanz beobachtet er seinen Vater genau, während er zu dem Gelähmten spricht: "Im Gegensatz zu Sesshomaru, der sich an einen gewöhnlichen Menschen band, wähltest du deine Konkubinen sorgfältiger. Wie meine kleine Halbschwester bin auch ich das Kind einer naishinn. Deine Schwäche dich nur mit kaiserlichen Prinzessinnen einzulassen, wird dir heute zum Verhängnis. Nicht nur du verehrst die alten Shintogötter. Etliche unseres Clans sind ebenso wie die Menschen überzeugt, der Kaiser ist ein direkter Nachkomme der Sonnengöttin Amaterasu. Deswegen wird auch in meinen Adern ein Teil ihres Blutes fließen."
 

"Das Blut eines Feiglings, der zu schwach ist, in einem fairen Kampf gegen mich anzutreten", erwidert darauf der Dämon. "Verräter", spukt er noch enttäuscht aus und verdammt sich, seinen Sohn so unterschätzt zu haben. Doch die Menschen sagen nicht umsonst, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Bedauerlicherweise musste er zugeben, auf ähnlichem Weg vor fast 200 Jahren an die Macht gekommen zu sein, indem er seine Gefährtin in einen Hinterhalt lockte, wo sie im Kampf starb, zusammen mit ihrem Bruder. Zum Glück wagten es ihre zwei anderen, wesentlich schwächeren Schwestern nie gegen ihn vorzugehen. Inzwischen hatte er sie ebenso erledigt. Seine Vermählung mit seiner Nichte, mit der er nicht blutsverwandt ist, hat er bereits geplant, nicht ahnend das sein Bastardsohn die gleichen Ambitionen hegt.

Er muss daher unbedingt überleben, den Nichtsnutz ausschalten und die Verräter im Clan zur Strecke bringen. Entschlossen und vom Erreichen des Zieles beseelt, sammelt er seine Kräfte.
 

Der Panther kann mühsam wieder aufstehen. Wutentbrannt stürzt er vorwärts und entreißt seinem Sohn beinahe das Wakizashi. Keiner von ihnen beiden will nachgeben, jeder umklammert mit seiner Klauenhand den Griff. Doch der ältere vollblütige Panther hat die schlechteren Karten, denn seine Kraft schwindet und seine Finger sind fast taub. Mit der Schulter versetzt Katsuo seinem Vater einen Schlag, der diesen ins Taumeln bringt. Ohne das dieser vom Kurzschwert die Finger lässt, wankt der Dämon  und fällt nach unten. Dummerweise dreht sich dabei die leicht gebogene Klinge und wird so zum mörderischen Werkzeug, denn die Schneide fährt dem Pantherherrn in den Bauch und er sackt zu Boden. "Der erste Schritt um Seppuku zu begehen", kommentiert Katsuo zufrieden den Vorfall, als er das Geschehen begreift und hatte nicht unrecht. Genau dort, wo das Wakizashi eindrang, setzt man den Schnitt beim rituellen Selbstmord an.

"Du machst es mir leichter als gedacht. Wobei mir einfällt ...", den Rest spricht der Pantherhanyou nicht aus, unterbricht sich stattdessen und geht zu einem verborgenen Tresor, holt eine Schriftrolle heraus und erläutert: "Du selbst hast mich vor Jahren gezwungen diesen Text zuverfassen und mich aufgefordert, falls ich versage, Seppuku zu begehen. Doch ich habe dich damals überrascht und meinen Auftrag erledigt, ohne gefasst zu werden. So ein Dokument hätte ich normalerweise vernichtet, doch ich plante für die Zukunft. Jetzt erweist sich meine vorhersicht als sehr nützlich."

Mühsam bringt der Herr der Panther hervor, wobei man merkt, das Sprechen fällt ihm immer schwerer: "Deine Handschrift!"

"Jeder weiß, dass ich als dein Schreiber fungierte. Daher zweifelt sicherlich niemand meine Worte an, da nachweislich deine echte Unterschrift auf dem Dokument ist."

Katsuo sieht, wie sein Vater etwas sagen möchte, doch er kann sich durch die fortschreitende Lähmung nicht mehr artikulieren. Mit einem Lächeln fährt er deswegen fort. "Du hättest mir nicht blind vertrauten dürfen, sondern die Dokumente, die ich dir ständig zur Unterschrift vorlegte, stets prüfen. Dein Pech!"
 

Mit Entsetzen und kaum noch zu einer Bewegung fähig, beobachtet der entmachtete und inzwischen völlig wehrlose Herr der Panther wie sein Sohn ein weißes Tuch ausbreitet, ihn dort darauf setzt und dann die bereits im Bauch steckende Klinge vorschriftsmäßig durch das weiche Fleisch führt. Im Anschluss nimmt er ein anderes, längeres Schwert aus der Halterung und stellt sich hinter seinen Erzeuger. Bevor er ihm den letzten Rest gibt, hat er noch ein paar letzte Worte für den Sterbenden: "Ich bin gnädig und erspare dir längere Qual. Bevor du stirbst, sollst du nur noch wissen, das unser oberster Herr Lord Sesshomaru mich autorisiert hat Maßnahmen zu ergreifen, um einen Krieg zu verhindern und mir dabei vollkommen freie Hand lässt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass er deine Überreste zusammensetzt, Tenseiga benutzt um die Wahrheit meiner späteren Aussage zu überprüfen. Offiziell wird es heißen, du hast Selbstmord begangen, um deiner Strafe zu entgehen. Immerhin hast du den Befehl gegeben die unantastbare Fürstin und Chronistin des westlichen Reiches zu ermorden. Allein auf den Versuch steht seit 500 Jahren die Todesstrafe. Nicht zu vergessen der Verrat, den du gleichzeitig begangen hast."

Weil die Wirkung des Lähmungsgiftes irgendwann nachlassen wird, setzt er dem Leben seines Vaters ein Ende und schlägt ihm den Kopf ab.
 

Nachdenklich blickt er auf die Überreste, und sobald er sicher ist, in dem Körper herrscht kein Lebensfunke mehr, verlässt der Hanyou den Raum und betritt nur wenig später einen anderen. Hier warten mehrere Berater auf seinen Bericht. Müde und weil die zukünftige Verantwortung für den Clan plötzlich auf seinen Schultern lastet, sagt er leise zu den erwartungsvollen Gesichtern: "Mein Vater weigerte sich, die Strafe persönlich anzunehmen. Stattdessen ist er vor der Verantwortung geflüchtet und hat seinem Leben ein Ende gesetzt, wobei er mich darum bat, zu assistieren."
 

Die älteren, zum Teil schon recht greisen Youkai flüstern aufgeregt und diskutieren. Zwei der Jüngeren, die Katsuo ihre Unterstützung gewähren, nicken sich nur stumm zu. Einer von ihnen erhebt sich als Erstes und sagt: "Wir verstehen. Vielleicht ist es sogar besser so. Dadurch bleiben viele Geheimnisse gewahrt, denn unser Herr war leider schon immer ein durchtriebener Intrigant und hat dem Clan nur geschadet. Jetzt brechen neue Zeiten an."

Nach einem Blickwechsel mit den Dämonen wendet er sich wieder an den Hanyou, geht auf die Knie, beugt den Kopf und legt einen Eid ab: "Hiermit schwöre ich euch ewige Treue Herr."

Danach folgt ihm der Gleichaltrige.

Die Älteren zögern noch, den Schwur abzugeben, versprechen aber bis der Dämonenrat eine offizielle Verlautbarung abgibt, Katsuo zu unterstützen.

Der Hanyou verabschiedet sich und geht, denn er muss noch einige Dinge erledigen.

Beide jüngeren Dämonen folgen ihrem neuen Herrn, da sie später als Zeugen auftreten wollen. Im Arbeitsraum des Verstorbenen lassen sie ihren Blick schweifen, nicken dann und bestätigen die Sache. Damit bleibt Katsuo noch eine letzte Handlung. Im Beisein der beiden Berater nimmt er sein Telefon und ruft Sesshomaru an. Sobald der Hundeherrscher abnimmt, erläutert der Hanyou: "Mein Vater hat soeben rituellen Selbstmord begangen. Eine schriftliche Erklärung mit seinen Gründen und einem Schuldeingeständnis liegt vor und es gibt zwei glaubwürdige Zeugen."
 

So wurde der befohlene Überfall auf dich gerichtet und der Drahtzieher bestraft. Trotz dieser Veränderung bleiben Katsuo und Inuyasha die einzigen Hanyou, die so hohe Positionen innehaben. Aber weil auf diese Weise der Weg geebnet wurde, würde es dein Sohn eines Tages leichter haben. Doch bis er seinen älteren Bruder Shin unterstützen darf, wird noch viel Zeit vergehen. Auf jeden Fall werden es friedliche Jahre sein ...
 

Ende
 

Bonuskapitel folgt:

Kapitel 85 - Kleine Teufel und respektlose Katerchen

Bonus Epilog: Kleine Teufel und respektlose Katerchen

Später als beabsichtigt. Leider bin ich die ganze Woche nicht zum Schreiben oder korrigieren gekommen. Hoffe der Abschluss gefällt euch. Als Entschädigung habe ich den Part länger gemacht und es gibt noch einen kleinen Einblick zu den Kindern. Eigentlich wäre das bereits wieder Stoff für einen Teil 3. Den wird es aber nicht geben. Habe so viele neue Ideen ;)
 

Kapitel 85 - Bonus Epilog: Kleine Teufel und respektlose Katerchen
 

Etliche Jahre später
 

Da deine Kinder keine normalen Menschen sind und sich vollkommen anders entwickeln, besuchen sie einen dämonischen Privatkindergarten. Das Gelände wird von hohen Mauern abgeschirmt und jeder Handbreit durch Kameras überwacht. Da du noch Besorgungen machen möchtest, übernimmt dein Gemahl die Aufgabe, die drei Kleinen von der Tagesstätte abzuholen.
 

Das Tor gleitet auseinander, er fährt auf das Gelände bis zum Haupthaus. Danach steigt Sesshomaru allein aus, während Akio im Auto wartet. Weil die Kinder bei dem schönen Wetter im Freien spielen, umrundet er das Gebäude und geht durch den großflächigen Park, bis er von Weitem die Stimme seines Sohnes vernimmt. Sesshomaru schreitet weiter, lauscht dabei und dann wartet er versteckt hinter einem Baum, was als Nächstes geschieht.
 

Akito, der kleine Teufel, spielt Ball mit seinen Freunden, hauptsächlich Wolfsdämonen oder Hunden. Auf einmal fliegt der Ball zu weit, bis zu einer Gruppe Panther. Der älteste dämonische Junge hebt ihn auf und lässt das Spielzeug auf seinen Fingern kreisen. Dein Sohn läuft zu ihm hin und fordert sein Eigentum zurück.

Mit einem breiten überlegenden Grinsen fragt die Raubkatze hämisch: "Weshalb sollte ich?"

"Weil wir damit spielen", kontert das Kind des höchsten dämonischen Wesens.
 

Abschätzig mustert der Panther, der neu in der Gruppe ist, den kleinen Knirps. "Erst einmal kleiner dreckiger Hanyou erweist du mir Respekt. Knie dich nieder!", befiehlt der Rothaarige und schaut sich siegessicher um.

Allerdings verursachen seine Worte einen Aufruhr, aufgeregt flüstern alle und viele Kinder seines Clans distanzieren sich plötzlich von ihm. Trotzdem bleiben sie neugierig in der Nähe und beobachten den weiteren Ablauf.
 

Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck weigert sich dein einziger männlicher Nachkomme in einem sehr arroganten Ton, der ihm manchmal, wie bei seinem Vater, zu eigen ist: "Außer vor höherrangigen Mitgliedern meiner Familie verbeuge ich mich niemals."

"Dann bekommst du deinen Ball nicht!", beschließt der Katzendämon lässig.

"Du weißt wohl nicht, wer mein Vater ist?", fragt Akito, den älteren Jungen und stemmt seine Hände in die Seite. Dennoch lässt er den Panther nicht aus den Augen. Misstrauisch mustert er ihn und wartet auf dessen nächsten Schritt.

Eigentlich hätte nicht nur der Ton, sondern allein die Frage, den Älteren warnen sollen. Doch er ignoriert alles, auch das Verhalten der Umstehenden. Schon allein die furchtsamen Blicke der Betreffenden, in eine bestimmte Richtung, deuteten auf eine weitaus größere Gefahr in der Nähe hin.

Stattdessen schmälert der Panther seine Augen. "Das interessiert mich nicht die Bohne, schwächlicher Hanyou." Mit einem leisen Fauchen schleudert er den Ball Richtung Springbrunnen, wo er zielsicher ins Wasser fällt. Danach hebt der Dämon seine Fäuste und fordert: "Komm her, Feigling!"

Dein Kind knurrt leise auf, ändert seine Position ebenfalls, bereit um sich jederzeit gegen den wesentlich Älteren und beinahe einen Kopf Größeren zu verteidigen. Er ist kein Feigling, aber er hat gelernt nicht zu agieren, sondern zu reagieren. So wie sein Vater will er seinem Gegner stets den ersten Schlag lassen.

Der erfolgt blitzschnell, jedoch für das, von Kouhei ausgebildete Kind, zu langsam. Akito errät beinahe, wie der Angriff abläuft, kontert sofort und wirft den anderen zu Boden. Dieser rappelt sich auf, faucht und setzt nun seine ganze Kraft ein. Sich festumklammernd stürzen beide Kontrahenten ins Gras und wälzen sich umher.
 

Bevor Schlimmeres passiert, einer womöglich Klauen oder Zähne einsetzt, greift der stille Beobachter ein. Sein Schatten fällt in diesem Moment auf die Kinder, er zeigt ein wenig von seiner dämonischen Energie und strahlt dadurch eine deutliche Warnung aus.

Tatsächlich reagieren beide, lösen sich voneinander, jedoch nicht, ohne noch einen grimmigen Blick gewechselt zu haben.

"Akito, gehen wir!", befiehlt der Seidenfabrikant, wirft seinerseits dem Panther einen eisigen Blick zu und entfernt sich.

Sesshomaru sofort erkennend, verbeugt sich der Junge schnell, schluckt und hofft keine Konsequenzen erdulden zu müssen. Immerhin ist sein Vater nur ein niederer Dämon und er hatte sich wohl gerade mit dem Sohn des Oberhauptes geprügelt. Seine Gedanken rasen, bis er die Lösung hat.

"Akito warte!", ruft er schnell und fügt noch ein: "Bitte", hinzu.

Der halbdämonische Hund, dessen Augen in der gleichen Farbe, wie bei seiner Mutter leuchten, sieht seinen Vater kurz an, der zustimmend nickt. Deswegen dreht er sich um und bleibt abwartend stehen.

Der Rothaarige nähert sich, verbeugt sich leicht und erklärt zur Verwunderung aller: "Ich habe mich geirrt und bin derjenige, der dir Respekt erweisen sollte. Du bist für dein Alter sehr mutig. Deswegen hoffe ich, wir werden Freunde. Jeder, der dich in Zukunft beleidigt, bekommt es mit mir zu tun."
 

Dein Sohn lächelt leicht, bleibt noch einen Moment misstrauisch und zögert, sodass sich die kleine Raubkatze genötigt sieht, näher zu erläutern: "Mein Angebot hat nichts mit deiner Herkunft zu tun. Dein Mut hat mich beeindruckt. Schwächere haben mir bisher noch nie Paroli geboten."

Leise, damit sein Vater es nicht hört, murmelt Akito: "Wenn du willst, können wir ein anderes Mal herausfinden, wer von uns hier schwach ist."

Ebenso leise gibt der Panther zurück: "Nicht nötig", ändert dann seine Aussage um: "Vielleicht in einem freundschaftlichen Wettstreit."

"Einverstanden", geht dein Sohn auf den Vorschlag ein und nimmt das erste Angebot ebenso an. Danach folgt er seinen Vater und klopft sich den Staub von den Kleidern. Außer Hörweite der Anderen wendet sich das Kind reumütig an seinen Erzeuger: "Verzeiht, verehrter Vater, weil ich mich daneben benommen habe!", und nennt noch den Grund. "Es ist bestimmt nur wegen meiner menschlichen Ohren. Deswegen unterschätzt mich jeder. Ri und Tama müssen weniger Spott ertragen, weil sie knuddelige Hundeohren haben. Die finden alle süß."
 

Der Seidenfabrikant bleibt stehen und schaut sich um. Seine beiden Töchter, in einem sehr entfernten Winkel des Parks, bemerken ihren Vater und verabschieden sich höflich von ihren Erzieherinnen und laufen gemächlichen Schritten zu dessen Standort. In der Zwischenzeit wendet sich der silberweißhaarige Youkai dem männlichen Hanyou zu: "Wäge immer sorgfältig ab, ob ein Kampf sinnvoll ist."

Mit einem leichten Stirnrunzeln beginnt dein Kind sofort seine Handlung zu verteidigen: "Ich bin kein Feigling der sich hinter dem Namen seines Vaters versteckt."

Wie stolz er auf den kleinen Hanyou ist, zeigt Sesshomaru mit keiner Geste. "Ich habe nicht gesagt, du sollst dich nicht durchsetzen", antwortet er ihm und nimmt sich vor an einem anderen Tag eine Lehrstunde über Notwendigkeiten eines Kampfes oder alternativ diplomatische Lösungen, dem Kleinen zu geben. Noch besser er überlässt die Angelegenheit seinem alten Sensei Kouhei, dem früheren General und Vertrauten seines eigenen Vaters. Dieser hatte da mehr Erfahrung darin und schon etliche Krieger geformt.

Leicht zerknirscht will der Hanyou anschließend wissen "Verehrter Vater, wirst du mich an meine verehrte Mutter verraten?"

Sesshomaru mustert seinen Sohn streng, betrachtet den Schmutz und die Grasflecken auf der hellen Kleidung des Kindes, bevor er antwortet: "Nein, du wirst ihr die Wahrheit beichten und die Strafe, die sie dir auferlegt ohne zu murren erdulden." Danach wirft er seiner ältesten Tochter Ri einen eiskalten Blick zu, da sie schon ansetzt, um ihren kleinen Bruder zu rügen, und geht im Anschluss voran zum Wagen.
 

Vor dem Anwesen hält das Auto eine halbe Stunde später, wo auch du dich gerade einfindest. Sobald du deine Kinder siehst, stellst du die Taschen ab, läufst zu ihnen hin und bemerkst sofort den Schmutz an Akito. Da Sesshomarus Ausdruck einen warmen Schimmer zeigt, war der Vorfall vermutlich nicht so tragisch und du bittest deinen Ehemann: "Sag nichts!"

Immerhin prügelte sich dein Kind nicht zum ersten Mal und dein Sohn, hat sicherlich den Befehl erhalten, dir genau zu berichten. Dennoch seufzt du im Stillen und wünscht dir für deine Kinder ein friedliches Leben.
 

Nachdem du Ri geboren hast, vergingen noch einige Jahre ohne eine weitere Schwangerschaft. Noch heute rätselst du, weshalb dein Gemahl Akito gezeugt hat. Manchmal hegst du den Verdacht, er tat es, um seine Mutter zu ärgern. Denn ein Umstand beschäftigt dich nämlich, weil Sesshomaru die Vorkehrungen für deine Sicherheit bereits verstärkte, noch bevor du selbst eine Ahnung von deiner Schwangerschaft hattest. Obwohl für dich jedes deiner Kinder etwas Besonderes ist, trifft es auf Akito noch auf andere Art zu. Er unterscheidet sich in manchen Punkten von seinen Schwestern. Zwar besitzt er ein eher menschliches Aussehen, hat aber eine höhere Konzentration an dämonischer Energie und wurde bereits mit Zähnen geboren. Dies erschwerte dir das Stillen und er legte eine Gier an den Tag, die dich schon am Fünften zu der Äußerung hinreisen ließ, ihn kleiner Teufel zu nennen. Dadurch erhielt er seinen Namen. Wahrscheinlich ahnte der kleine Hanyou, seit dem Augenblick seiner Geburt, das er in eine Welt hineingeboren wurde, in der er sich besonders durchsetzen muss.

Später sobald sich sein Verstand soweit entwickelt hatte, dass er Gut und Böse unterscheiden konnte, Schwächere von stärkeren Wesen trennte, begann Akito jeden zu beschützen, der es seiner Meinung nach verdient, wobei seine Schwestern immer an erster Stelle stehen. Wenn Ri will, kann sie sich selbst ganz gut verteidigen. Doch Tama ist das Nesthäkchen der Familie, eigentlich nicht gewollt, sondern wieder einer der unbeabsichtigten Unfälle, die manchmal bei der Benutzung von Kondomen vorkommen. Dennoch wird sie nicht minder geliebt, vor allem weil sie beinahe gestorben wäre. Nach vielen Jahren rührte sich nämlich Dai wieder, heuerte, kurz vor seiner Entlassung, einen Killer an und wollte deinen Gefährten um die Ecke bringen lassen. Der Dilettant erwischte stattdessen deine Person und gefährdete das Ungeborene. Dadurch wurde das Kind zu früh geboren und lange Zeit kämpfte die Kleine um ihr Leben. Wieder erwarten meisterte sie die Hürde und sie ist deswegen euer kleines Juwel, ein Schatz.
 

Du hättest noch weiter in Erinnerungen geschwelgt, doch eine Berührung schreckt dich aus den Gedanken.

"Amaya", flüstert dein Gefährte dein Namen auf besondere Art, die nur ihm zu eigen ist, und fügt etwas lauter hinzu: "Sei Stolz auf deinen Sohn. Akito hat heute viel Mut bewiesen."

Ohne, das du es zu geben, willst, verdrängen diese Worte deine Sorge und deinen Ärger. Leider weißt du, dass noch oft solche Vorfälle eintreten werden. Doch womöglich hat Akito, ohne es zu ahnen, seinen ersten Gefolgsmann rekrutiert, einen Pantherdämon und in ihm einen treuen Leibwächter gefunden.

"Er ist dein Sohn, nichts anderes würde ich von ihm erwarten", flüsterst du deinen Gemahl zu.
 

Sesshomaru nimmt dich in einem einsamen Moment in den Arm und zeigt dir, wie viel du ihm immer noch bedeutest. Obwohl sich erste weiße Strähnen in deinen Haaren zeigen, alterst du wesentlich langsamer als normale Menschen. Was du in erster Linie deinen drei halbdämonischen Kindern, die du geboren hast, zu verdanken hast. Während du die Haut deines Gemahls sanft liebkost, geht ihm durch den Kopf, er hat nichts zu bereuen.
 

Ende, diesmal aber wirklich.
 

Autorennachwort

Obwohl es nun hier keine Fortsetzung mehr geben wird, schreibe ich bereits an einer neuen Sesshomaru & OC Geschichte, u.a. auch mit Inu Papa. Plane zudem wieder eine Du FF. Diesmal Inu no Taisho & OC. Ob
 

Hiermit danke ich allen, die es erst möglich gemacht haben, dass diese FF so lang wurde. Ursprünglich sollte nach Kapitel 40 Schluss sein. Hätte nie gedacht, dass 'Entführt' einmal, eine meiner fast meist favorisierten Geschichten auf FF.de werden würde. Flüche hält immer noch Platz Eins (auf beiden Plattformen), nachdem sie den Posten auf FF.de für etwa einen Tag verloren hatte.
 

Bin immer noch ganz baff deswegen. So viel Interesse verdiene ich gar nicht.

Ich hoffe nur, ihr alle habt bis zum heutigen Tag ausgehalten, seid noch aktive Leser und genießt die Geschichte bis zum letzten Wort.

 

Wichtig für Jung Autoren! Nenne zwar keine Favozahl, da es keine Angeberei sein soll, sondern es dient hoffentlich als Anreiz für euch, was man erreichen kann, wenn man sich Mühe gibt. Legt mehr Sorgfalt in eure Geschichten, denkt in Ruhe über die Handlungen nach und hinterfragt sie lieber zwei mal ob alles schlüssig ist. Statt zwei, drei Kapitel pro Tag solltet ihr alles ruhiger angehen, öfters mal nach Fehlern suchen und es schadet niemand, wenn ihr die Handlung mehr ausbaut.  Im Gegenteil, die Leser möchten gefesselt werden ;), können sehr geduldig sein, wenn sie mit einer schönen Geschichte belohnt werden.
 

Ich bin auch nicht Fehlerfrei, kann mich immer noch steigern und war früher sehr ungeduldig. Kann daher eure Einstellung und Ängste nachempfinden, den Lesern ganz schnell das nächste Kapitel zu präsentieren. Wie ich selbst feststellen musste, ist das aber falsch.



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Von:  Jessy04
2018-05-05T15:41:38+00:00 05.05.2018 17:41
Wirklich eine tolle Geschichte. Ich habe alle Kapitel innerhalb von 2 Tagen durchgelesen und war richtig gefesselt. Auch deine anderen FF Die ich bis jetzt gelesen habe waren einfach Klasse. :D
Ich bin auf jeden Fall jetzt schon ein Fan von deinen Geschichten und werde mir die restlichen definitiv auch noch durch lesen.

Großes Lob von mir!

Nancy

Antwort von:  CheyennesDream
05.05.2018 22:43
Danke Nancy

Ist wirklich schön, wenn ein Leser sich zu Wort meldet.
Hoffentlich kann ich auch in Zukunft bzw mit den restlichen FFs deinen Geschmack treffen.
Wünsche dir viel Spass beim weiteren stöbern
Chris
Von:  Bluetenmeer
2017-01-28T00:12:07+00:00 28.01.2017 01:12
Ich muss zugeben, ich bin ebenso zusammengezuckt, obwohl Sesshomaru nicht bei mir im Raum weilt und mir nicht über die Schulter schaut.

Genial

Claudi
Antwort von:  CheyennesDream
28.01.2017 12:52
Schön, die Wirkung auf den Leser zu haben ;)

Chris
Von:  Bluetenmeer
2017-01-28T00:08:36+00:00 28.01.2017 01:08
Gänsehaut. Wir sollten aufpassen, das wir nicht gekillt werden. Ich hätte eine Heidenangst, wenn ich am anderen Ende einer spitzen Klinge wäre.
Die hältst die Spannung gekonnt aufrecht

Claudi
Von:  Bluetenmeer
2017-01-28T00:03:00+00:00 28.01.2017 01:03
Okay, jetzt sind wir gefangen. Wahnsinn, ich kann mich richtig gut in die Geschichte reindenken.
Das ist gut geschrieben.
Deine Details sind klasse.

Claudi
Antwort von:  CheyennesDream
28.01.2017 12:51
Das freut mich sehr. Viel Spaß weiterhin

Chris
Von:  Bluetenmeer
2017-01-27T23:58:37+00:00 28.01.2017 00:58
Nachdem ich deinen OS gelesen habe, widme ich mich dieser Fortsetzung.
Der einstieg war spannend. Besonders der Cut am Ende. Meien Fantasie wirbelt.

Gleich weiterlesen ;)

Claudi
Antwort von:  CheyennesDream
28.01.2017 12:51
Ich dachte die FF kennst du schon.

Doppelt lesen ist auch erlaubt
Chris
Von:  Mitsuki-chan
2016-09-18T14:13:46+00:00 18.09.2016 16:13
Liebe Chris,

na was sagst du dazu endlich habe ich mich getraut das letzte Kapitel zu lesen und zu kommentieren xD

Ich weiß nicht was ich sagen soll es ist eigentlich eher unbeschreiblich, aber ich versuche es einfach mal...

"Entführt von einem Youkai" war wohl die erste (längere) FF die ich hier gelesen und lieben gelernt habe und so hat sie für mich immer einen ganz besonderen Zauber (und wird ihn auch immer haben)^^
Das Bonus Kapitel ist einfach nur Klasse geworden, du hast das weitere Leben der Familie sehr schön beschrieben das es zumindest etwas weniger schlimm ist das die Geschichte nun doch zu Ende ist o.o Ein paar Wehmutstropfen ziehen sich natürlich dennoch unsichtbar durch das Kapitel ;D

Ich mag es besonders das du Sess nicht zum totalen Kuschelhund hast verkommen lassen, wie es in anderen Geschichten manchmal der Fall ist.
Was soll ich sagen...
-Hut ab- ein wirklich episches Ende :D

Dein Schreibstil ist einfach der Hammer (ich wünschte ich könnte auch so toll schreiben wie du), ich kann verstehen das man auch mal nen Durchhänger hat und mal ne Pause vom Schreiben nimmt aber ich hoffe natürlich das du dich dazu entscheidest weiter zu machen :D
Es soll jetzt auch kein Druck oder so dahinter stehen, ist einfach nur der Gedanke von mir ´Ich freue mich drüber` wenn du es tust :D

Liebe Grüße Mitsuki
Von:  Schneekaetzlein
2016-09-15T17:47:34+00:00 15.09.2016 19:47
Schoene Geschichte. :))
Ich freue mich schon auf mehr Lesestoff. :))
Antwort von:  CheyennesDream
18.09.2016 14:33
Danke für deinen Kommentar.

FF ist wesentlich besser angekommen als ich eigentlich dachte. Befürchte schon das nie wieder toppen zu können.

Werde mir Mühe gebe auch in Zukunft meinen Leser etwas zu bieten und hoffe dich dann wieder zu meinen Lesern zählen zu dürfen.

Chris
Von:  Todesengel1618
2016-09-13T09:29:51+00:00 13.09.2016 11:29
Man, war das schön! Der Bonus von dem Ende war das Tüpfchen auf dem i gewesen! Hat mir sehr viel Spaß gemacht das ebenfalls zu lesen! Musste bei der Szene zwischen Akito und dem kleinen Pantherdämon echt schmunzeln...der Anblick was du uns Lesern da dargeboten hast war einfach zu knuffig gewesen! Konnte ich mir sehr gut vorstellen! ^^ ;3

Auch dass Sesshomaru ein heimlicher Beobachter davon war, fand ich ebenso sehr gut ausgeführt. Das passt zu ihm. Die Erwähnung davon dass der Sohn der beiden anders war als seine Schwestern trug ebenfalls dazu bei mich davon neugierig zu machen und mein Interesse noch mehr zu steigern. Das hast du wirklich sehr gut gemacht! Wenn du etwas machst, dann machst du es gründlich und meisterst es ebenso mit Präzision! Hat man nun wieder einmal bestätigt bekommen! Einfach toll und vor allem einzigartig wie du Geschichten anhand deiner fantastischen Ideen so toll entstehen lässt und ihnen regelrecht Leben einhauchst! Immer wieder wenn ich Geschichten von dir lese bin ich einfach hin und weg! Bewundernswert...vielleicht kann ich das eines Tages auch so gut wie du. ;)

Auf jeden Fall gefällt mir deine Art und Weise wie du an deine Geschichten rangehst immerzu richtig gut! Da kommt man regelrecht ins Schwärmen! *-*
Hab es sichtlich genossen den Bonus durchzulesen! War wirklich seine sehr, sehr schöne Geschichte gewesen! Mein Kompliment! Bereut hab ich es sicherlich keineswegs!
Freue mich schon sehr auf deine nächsten Werke! ^O^ :D

LG, Melissa
Antwort von:  CheyennesDream
15.09.2016 14:16
Ja, ich denke auch das man die Geschichte damit abschließen kann. Bin froh, weil es so gut ankam.

Für Sess ist es immer gut über alles Bescheid zu wissen und wie sich sein Sohn in der Öffentlichkeit benimmt.

Es gibt immer Unterschiede bei Geschwistern vom Aussehen oder dem Charakter. Bei Hanyou ist das sicherlich nicht anders.
Die Schwestern sind etwas zu kurz gekommen, doch ich meine, ein wenig schimmert schon durch.

Ist wirklich schön, weil du mir über die ganzen Kapitel hinweg treu warst. Immerhin war es mehr als ein Jahr Schreibzeit, trotz das es fast wöchentlich ein neues Kapi gab.

Mit dem schreiben höre ich bestimmt nie ganz auf, aber inwieweit ich es in Zukunft handhabe bin ich immer noch unschlüssig.

Danke

Chris
Von:  Todesengel1618
2016-09-07T11:15:48+00:00 07.09.2016 13:15
Der Wahnsinn...ich bin wirklich stark beeindruckt! Die restlichen Kapitel hast du echt wahrhaftig sehr gut hinbekommen! Ich konnte mir einfach alles mega gut vorstellen! Den Namen dass du eine der besten und erfahrenen Autoren bist trägst du zurecht! Vor allem das Ende war einfach fantastisch und phänomenal! Mein Kompliment! *-* ;)

Hast du einfach ausgezeichnet beendet! Ein besseres Ende kann man sich gar nicht wünschen! Und generell war deine Geschichte einfach traumhaft schön umgesetzt! Ist aber von dir auch nichts anderes zu erwarten! Kein Wunder also, dass schon so viele Leser da kommentiert haben! Kannst wirklich stolz auf deine Geschichte sein!

Die Szenen mit der Katzen Mononoke von Sango und ihren kleinen Jungen war wirklich süß zum Anschauen...war sehr schön sich diese Stellen vorzustellen! :3
Dass Mika dann für kurze Zeit als Strafe ins Meido verbannt wurde, fand ich eigentlich als recht angemessen...zwar hatte sie ihren Plan doch nicht ausgeführt, aber dennoch war das sehr gut von Sesshomaru entschieden worden! Fand ich wirklich sehr gut, diese Strafe! :)

Aber dass mit Totosai...maaaaan, ihn mit Brille vorzustellen war ja wirklich ulkig! Könnte es mir irgendwie fast gar nicht bei ihm vorstellen...das muss sicherlich einmalig ausgesehen haben! XD *lach* Wie bist du bloß auf diese Idee gekommen? ^^

Das mit der Geburt von Amayas Tochter war auch richtig schön geworden...so etwas liest man nur allzu gerne! Hat wirklich ein sehr schönes Bild abgegeben! *-*

Aber am aller aller meisten hat mir das Ende sehr sehr gut gefallen! Aber wirklich...so ein Ende muss man erst mal übertrumpfen! Hat mir echt MEGA gut gefallen! Die Szene wo Katsuo anhand eines Giftes und dann schlussendlich eines Erbstückes seinen Vater zur Strecke brachte hat mich am meisten beeindruckt! Zum Zerreißen spannend war das gewesen! Und vor allem SEHR episch! War wirklich äußerst raffiniert von Katsuo gewesen! Aber eine Frage hätte ich da...natürlich hatte das Gift keine Farbe gehabt, sonst wäre dieser Plan sofort gescheitert. Aber das Gift müsste dann aber auch geruchlos gewesen sein, oder nicht? Sonst hätte es sein Vater ja erst gar nicht getrunken... *grübel*

Auf jeden Fall hat mir deine Geschichte einfach mega gut gefallen! Kann man sich als Leser immer und immer wieder vom Neuen durchlesen! Freu mich schon sehr auf das Bonus Kapitel von dir! ^O^ :D

LG, Melissa
Antwort von:  CheyennesDream
10.09.2016 15:48
Da hast du wieder einen Mega langen Kommi verfasst,. Wir Autoren lieben das ;)
Freue mich, das die Kapitel in Ordnung sind. In dem Zeitpunkt wird es dann immer schwierig die Charas nicht zu sehr zu verhunzen.

Ich hoffe ich konnte mit den Dingen wie Sangos Katze Kirara und ihre Jungen oder Totosei eine schöne Abwechslung bieten. Die Brille. Nun er wird Älter und seien großen Runden Augen erinnern mich einfach an eine Brille ;)
Mit der Verbannung in die Unterwelt hatte ich einen Hintergedanken. Frau Mama sollte Papa treffen und die beiden ein Elterngespräch führen. Leider ist so etwas ähnliches Teil einer andere Geschichte deswegen beließ ich es dann auf den Fund von So'unga.
Eine kleine Abschreckung ist auch ganz gut. Damit Frau Mama beim nächsten Kind gar nicht erst auf dumme Ideen kommt.

Lähmungsgift habe ich noch nicht gekostet. Keine Ahnung ob es Geruchs und Geschmackloses gibt. Der Panther hat aber nichts gemerkt, im Gegenteil er lobte den vorzüglichen Sake. Also rundete es den Geschmack des Reiswein vermutlich ab.

Dann viel Spaß mit dem kleinen Bonus.

Danke für den Kommentar.

Chris
Von:  cutestrawberry
2016-09-01T05:20:13+00:00 01.09.2016 07:20
Mir hat die Geschichte wirklich sehr gefallen. Es war am Anfang ungewohnt, da es meine erste ist, die ich in der Du-Form lese. Aber ich konnte mich schnell rein lesen.
Du hast einen schönen, flüssig lesbaren Schreibstil. Ich werde auf jeden Fall weitere Geschichten von dir lesen. :)
LG
Antwort von:  CheyennesDream
01.09.2016 13:01
Danke für deinen Kommentar Mich freut das sehr, wenn die FF so gut ankommt.
Am Anfang war es für mich auch ungewöhnlich zu schreiben. Aber mit jedem Kapitel fiel es mir leichter.
Die Geschichte ist dann auch umfangreicher geworden als geplant. Das lag an den ganzen Lesern und besonders an den Kommentaren die mich motiviert haben.

Gibt sicherlich später wieder einmal eine Du Version von mir, damit ich nicht aus der Übung komme ;)

An den beiden letzten Parts schreibe ich bereits, so dass ich hoffe am Wochenende dann abschließen zu können.

Chris

P.S Der OS trügerische Ruhe ist auch in Du, falls du FFs mit Inu no Taisho auch magst.


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