Amìn mèllath léth von RedViolett ================================================================================ Kapitel 2: Prioritäten setzten ------------------------------ Amìn mèllath lèth ~*~*~*~ Kapitel 2: Prioritäten setzten ~*~*~*~ Das Erste was ich fühlte als ich erwachte, war ein heller Schmerz, ziehend in meinem ganzen Rücken und mit einem Stöhnen öffnete ich qualvoll die Augen. Hart fühlte sich jene eine Unterlage an, auf der ich die Nacht verbracht hatte und kurz, wenn auch nur flüchtig, beschlich mich so etwas leises wie Panik, als ich noch in getrübter Dunkelheit erwachte und einen Anblick sah, den ich so nicht wirklich kannte. Oder um es anders zu formulieren: Zumindest so noch nie gesehen hatte. Ungewohnt war eben jene eine Zimmerdecke, die sich nun als jene eine meines Untersuchungszimmers entpuppte und müde setzte ich mich auf, als die Erinnerung so langsam dämmerte. Ach ja. Natürlich. Ich hatte mich auf einer länglichen Sitzcouch, stehend in meinen Untersuchungsräumen zur Ruhe gelegt, da ich den kleineren Saiyajin ungern stören wollte.  Haltlos war Vegeta in einen behüteten Schlaf gefallen und je mehr ich kindlich erschöpfte Züge beobachtet hatte, desto mehr kam der Entschluss, ihn ruhen zu lassen. Ihm den Schlaf gönnen zu können, den er wohl so lange zu suchen schien und nur zu gerne hatte ich ihm mein Hab und Gut überlassen. Auch wenn mein Bett momentan das wohl einzige Schlafgemach bleiben würde, ich konnte mich genauso gut auf dem gut gepolsterten Sitzsofa einrichten, aber leider hatte ich die Größe jener einen Struktur vergessen, was sich nun prompt zu rächen schien – denn mein ganzer Rücken schmerzte. Wieder drang ein qualvolles Stöhnen über meine Lippen, als ich eine empfindliche Stelle zwischen Thorax und Rippenbogen passierte und müde fuhr ich mir mit der Hand durch wild, zerzaustes blaues Haar. Bei allen Ahnen. Was für eine Nacht. Erinnerte mich fast ein bisschen an damals, als ich in jüngeren Jahren und auf meinem Heimatplaneten, die großen Hallen des Adáh' Yáhat besucht hatte und die eher kurzen Nächte mit wilder Paukerei hinter mich brachte. Und mit so mancher Party, die dann doch nur auszuarten schienen und mich in einem jugendlichen, gar überschwänglichen Übermut beinahe den Verweis von der Schule gekostet hätte.  Nun ja, Schule traf es nicht ganz.  Das Adáh' Yáhat entsprach... nun wie konnte man das am Besten formulieren... einem riesigen Komplex an Schulungen und Räumen, welche von den unterschiedlichsten Dozenten unseres Heimatsternes angeführt wurden. Auf manch anderen Planeten nannte man solche Veranstaltungen auch Universität.  Einen Ort an dem man studieren konnte und wieder beschlich mich mehr als nur ein wärmendes Gefühl, als ich an damals zurück dachte. An jene eine Zeit, die mich diese blanke Kälte in keinster Weise spüren ließ, welche uns nun umgab. An jene eine Zeit, in der alles noch beim Alten war.  Wir Bershabesh´s lebten von Traditionen.  Lebten von altem Wissen, das wir uns in einem endlos langen Leben aneigneten, um das verstehen zu können, was unsere Welt umgab. Und noch umgeben würde. Das was gegeben war zu analysieren, das Unbegreifliche zu verstehen und das Unmögliche zu erschaffen. Dieses eine war unser ganzes Streben gewesen. Damals, hatte ich mich für Völkerkunde eingeschrieben. Andere Lebensformen, so unweit außerhalb des weiten Alls zu erkunden, zu verstehen wie sie lebten und welche Ziele sie hatten, faszinierte mich schon von klein auf und dementsprechend war die Freude groß, als ich die damaligen Aufnahmekriterien mit Bravour meisterte und von nun an, jene fern ergebenen Hallen, selbst besuchen durfte. Wieder wuchs das Lächeln auf meinen Lippen, als ich mich an jene eine Zeit erinnerte, die mit unter die Schönste meines Lebens war. Die mich so sehr bereichert hatte in jeglichen Dingen, doch nun... nichts weiter als ein Abschied blieb. Es schmerzte, an jenes eine Schicksal zu denken, das ich nun mit meinem kleinen Gast im Nebenzimmer teilte, also ließ ich es sein. Vertrieb jene einen trüben Gedanken und versteckte sie in den Tiefen meiner Seele.  Aus Angst erneut jene eine Einsamkeit zu wecken, welche nichts als ein helles Feuer mit sich brachte.  Egal... Es war nun so lange her und die Tragödie längst passiert. Von nun an war es an der Zeit, Vergangenes endlich ruhen zu lassen, Fayeth. Das solltest du doch langsam wirklich besser wissen. Müde streckte ich abermals meine Knochen.  Versuchte vollends die nahe Erschöpfung aus meinen Gliedern zu vertreiben, rieb mir kurz über verschlafene Augen und sah dann aus dem Fenster. Hell wanderte eine der drei Sonnenmonden über das Firmament Zyrs und mit einem raschen Blick auf fallende Schatten und das Ticken der Uhr konnte ich feststellen, dass es 6 Uhr morgens war. Definitiv zu früh um aufzustehen. Normalerweise bewegte ich mich erst um 8 Uhr aus den Federn, doch nun hatte ich jemanden an meiner Seite, den ich nicht einfach so achtlos beiseite lassen konnte und schwankend stand ich auf. Zog den Stoff meiner länglicheren Poská zurecht, eine weite Stoffhose aus dünnen Leinen, welche mir viel zu locker um die Hüfte hing und dem dazugehörigen Oberteil, ebenfalls aus dünnem Stoff und kurzärmlig geschnitten, der Kragen weit und stakste dann Richtung Flur. Im Vorbeigehen zog ich den Rollo des Fensters hoch und ließ sofort frische kühle Luft in das Zimmer strömen. Es versprach ein schöner Morgen zu werden. Zwar dämmerte es noch reichlich und die hohen Türme der Stadt lagen in weiter Ferne, doch erstrahlte Zyr schon jetzt in seinem hellen, weißen Glanz und kurz zog ein wohliges Seufzen über meine Lippen. Für wahr...  Nahm man mal all die harte Arbeit und Meister Freezers strenge Führung beiseite, hatten wir hier definitiv ein gutes Leben. Na ja...  Gut traf es nicht ganz.  Eher ein schönes, denn Zyr war wirklich ein wahrlich wunderschöner Ort. Frische klare Luft wehte durch die Atmosphäre, ein großes weites Meer erstreckte sich kilometerweit und der Planet selbst, war so unweit von einer blühenden Fauna und Flora bestückt, dass so mancher Wüstenplanet sicherlich mehr als nur neidisch werden konnte. Aber so was von, da war ich mir mehr denn je sicher. ~*~ Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, als meine blanken Füße über die kalten Bodenfliesen huschten und unterdrückte abermals nur ein schwaches Gähnen. Für wahr.  6 Uhr am Morgen. Eigentlich gehörte so etwas verboten. War ja direkt unverschämt. Wieder ein Gähnen, das ich nun nicht mehr so einfach zurück halten konnte, wie seinen Vorgänger und nun mehr als nur ein Mal lautstark meinen Protest äußerte. Was hatte sich dieser größere Saiyajin nur dabei gedacht, als er mir solch eine Aufgabe aufbürgte?!? Nicht, dass ich es gerne tat, denn Vegeta hatte mir wirklich mehr als nur leid getan, aber eigentlich hatte ich mir das alles dann doch etwas anders vorgestellt. Nicht so früh aufstehen zu müssen, zum Beispiel. Aber ich wollte mich nicht beschweren. Der kleinere Saiyajin hatte doch sonst niemanden und ihn in die Hände von Zarbon oder Dodoria geben... Nein. Das wollte ich dann beim besten Willen auch wieder nicht. Sofort schüttelte es mich bei dem Gedanken und schlang dann die Arme um meinen zitternden Körper. Nie wieder würde ich mir selbst in den Spiegel schauen können, würde ich jenen einen Schritte wagen, den ich nicht ein Mal meinem schlimmsten Feind wünschte. Nein.  Niemals und nie mehr wieder.  Lieber nahm ich all dieses Chaos in Kauf, als ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.  Der kleinere Saiyajin sollte nicht leiden, nur weil ich mit dieser mir neuen Aufgabe noch nicht zurecht kam. Das sollte er wirklich nicht. Mein erstes Ziel führte mich in die kleine Kochnische nahe des angrenzenden Schlafgemaches, in dem nun Vegeta hauste und gar so lange endlose Stunden Erholung suchte und es dauerte nicht lange, bis ich heißes Wasser für eine Tasse Tekeff aufsetzte.  Genüsslich stieg mir der Duft frischer gerösteter Bohnen in die Nase und bevor ich mir einen Schluck gönnte, zündete ich meine Tigara an und nahm einen kräftigen Zug des rauchigen Langstengels. Verdammt, tat das gut. Einfach nur gut und wieder nahm ich einen erneuten Zug. Schmeckte wohlig den Geschmack des Rauches auf meiner Zunge, während ein verträumter Blick abermals aus dem Fenster wanderte. Wahrlich den Sonnenaufgang küsste und schließlich den Glimmer beendend, drückte ich den Rest in einem Aschenbecher aus, nahm dann meine wärmende Tasse in die Hände und ging ins Schlafzimmer. Leise und wie auf unsichtbaren Sohlen schlich ich über den gefliesten Boden und schloss die Türe hinter mir. Sofort umfing mich eine gleißende Wärme, hell und wärmend schienen die nun aufgehenden Sonnen ihre Strahlen in das kleine Zimmer zu schicken und noch ehe ich ihn erblickte, zauberte es mir ein kleines Lächeln auf die Lippen. Wahrlich, dieser Saiyajin war einfach süß. Einfach nur zu süß und wieder nahm ich einen kräftigen Schluck aus meiner Tasse, bevor ich sie auf einer kleinen Kommode abstellte und auf mein eigenes Bett zu schritt. Ein Bett, das nun nicht mehr das meine war, sondern sich völlig und so vollkommen ganz der Saiyajin no Ouji einverleibt hatte und neugierig sah ich in seine tief erschöpften Züge. Er lag quer zerstreuter im Bett, als ich angenommen hatte. Sein Gesicht so unweit in den vielen Kissen und Decken vergraben, dass ich wahrlich ein paar Minuten brauchte um sein Profil auszumachen und mit einem leichten Grinsen setzte ich mich schließlich zu ihm. Nahm behutsam seinen Arm in meine Hände und bettete ihn zurück an einen sich so nach Wärme sehnenden Körper. Wohl hatte er in der Nacht ziemlich gewütet, wurde so ungemein von irgendwelchen Dämonen geplagt, denn nur zu sehr war das Ausmaß an Schlachtfeld zu sehen, das Vegeta angerichtet hatte. So wohlbehütet und dennoch endlos in seinem Schlaf gefangen. Denn etliche der Kissen lagen leider nicht nur auf dem Saiyajin, sondern waren auch auf dem Boden zerstreut.  Eigentlich glich mein Zimmer mehr und mehr einem Schlachtfeld und kurz fuhr ich mir mit einer Hand durch kurzes, zotteliges, blaues Haar, bevor ich seufzend den Kopf schüttelte. „Was hast du heute Nacht nur gemacht, kleiner Mann?“, fragte ich ihn ehrlich, doch war mir auch klar, dass ich von Vegeta keine Antwort bekommen sollte – denn er schlief immer noch tief und fest. Kurz fuhr ich mit meinen Händen durch dunkelbraune Strähnen und ließ meine Hand dann weiter wandern.  Fuhr federleicht über bestehende Haut, flüsterte abermals seinen Namen, doch wollte Vegeta immer noch nicht erwachen und kurz zuckte er murrend zusammen, als ich eine empfindliche Stelle an seinem Fuß passierte. Wahrlich, ich wollte ihn nicht so ärgern, doch leider mussten wir; beziehungsweise er aufstehen, sonst würde ich wahrlich noch zu spät zur Arbeit kommen. Ich wiederholte meine kleine Neckung noch ein paar mal, bevor er letzten Endes mit einem entrüsteten Schnauben die Augen öffnete und sein Muzuhara dabei nervös von einer zur anderen Seite zuckte. Endlich eine Regung durch seinen Körper zu gehen schien und schützend zog er sein rechtes Bein an sich, bevor sich blaue Opale endlich öffneten. Na also. `Geht doch...´, dachte ich abermals grinsend und beugte mich dann näher zu dem eher langsam erwachendem Saiyajin hinunter. „Morgen, Schlafmütze.“, begrüßte ich ihn ehrlich freundlich, doch schien Vegeta immer noch in einem leichten Schleier gefangen zu sein, denn völlig schlaftrunken sah er mich aus verquollenen Augen an. „Ganz schön schwer, dich wach zu bekommen, weißt du das eigentlich?“, tadelte ich ihn von neuem und rückte dann etwas zur Seite. Meinem kleinen Besucher genug Raum lassend, sodass er wahrlich begreifen konnte wo er war. Denn momentan machte Vegeta nicht den Eindruck als würde er sich freuen mich zu sehen und nur zu schnell erkannte ich die helle Angst in seinen Augen. Erkannte die gleißende Panik, die zu wachsen schien und noch ehe ich mich versah, saß er aufrecht im Bett und sah sich panisch um. Ängstlich sahen blaue Augen in dem kleinen Raum umher. Schienen einen jemanden zu suchen, den er so sicherlich nicht finden würde und bedrückt ließ ich langsam meine langen Ohren hängen, während der Schmuck an diesen verträumt im neuen Morgen des Sonnenaufganges klimperte. Und dennoch nichts als Traurigkeit mit sich brachte. „Er ist nicht da, Vegeta....“, begann meine Stimme tröstlich zu flüstern und sofort legten sich kindliche Augen auf mich. „Genauso wie Radditz ist er im All unterwegs. Hast du das etwa schon wieder vergessen?“, sprach ich liebevoll über meine Lippen und wollte meinem kleinen Gast eine Hand auf die Schulter legen, doch schreckte er abermals zurück. Legte sich gar jenes eine Flehen in seine Augen, dass es einem jemand so sehr schwer machte, diesen Schmerz nicht von seiner Seele zu nehmen und wieder kam ich mir mehr denn je so völlig hilflos vor. Ach Vegeta.... Ich wünschte ich könnte dir den Einstieg leichter machen und prompt hatte ich eine Idee gefunden, wie ich das bewerkstelligen konnte. Nämlich mit einer Ablenkung. „Wie sieht´s aus? Soll ich bei meinen Vorgesetzten um einen freien Tag erbitten?“, brachte ich voller Begeisterung hervor und setzte mich dann auf meine Knie, sodass ich meinem kleinen Gast nun aufrecht gegenüber saß. Verwundert sahen mich blaue Augen an und diese eine Ablenkung schien wahrlich geholfen zu haben, Angst und eine so lebendige Trauer in ihre Schranken zu verweisen.  Vorerst. „Dann können wir gegen Mittag auf den großen Markt der Innenstadt gehen und ich dir neue Kleidung besorgen.“, grinste ich dem kleinen Jungen aufmerksam zu und zog dann wie zur Unterstreichung meiner Worte an schwarzem Stoffe seiner Hose. „Du kannst nicht ewig in deinen zerfetzen Sachen um herlaufen, Vegeta. Ich verspreche dir, dir diese auch zu nähen und die Löcher zu flicken. Aber so kann das nicht bleiben.“ Aufmunternd nickte ich ihm zu, hatte die Sache schon für mich beschlossen und stand dann auf. „Nun denn, dann mach dich mal fertig, nicht dass wir zu spät in die Kantine kommen.“, seufzte ich mit einem weiteren Gähnen, streckte abermals meinen müden Körper gegen die erweckenden Sonnenstrahlen, doch als mein kleiner Gast immer noch keine Anstalten machte, sich zu bewegen drehte ich mich fragend zu ihm um. Groß lagen blaue Augen auf mir, bevor ich langsam zu verstehen schien, was er von mir wollte. Aber....  Das konnte nicht sein Ernst sein. Hatten sie ihm auf Bejita-Sai keine Selbstständigkeit beigebracht? Da würde er aber hier auf Zyr ganz schöne Schwierigkeiten bekommen, denn wer nicht schnell lernte und erwachsen wurde, schien verloren und mit den strengen bis gar harten Anforderungen nicht wirklich zurecht zu kommen. Und da zählte es auch nicht, dass er noch ein Kind war.  Aber ach ja... Ich vergaß, er war ja immerhin ein Ouji. Eventuell ein so sehr verhätschelter und seufzend fügte ich mich meinem Schicksal, als sich kindliche Züge zu einem Schmollmund verzogen, da ich wohl nicht spurtete.  Nicht so arbeitete wie er wollte und herausfordernd stemmte ich beide Hände in die Seiten. „Das wird aber nicht zur Gewohnheit, Mister!“, tadelte ich ihn spielerisch und schon jetzt schien er mit meinem Widerspruch in keinster weise erfreut zu sein, denn abermals sträubte sich Vegetas Muzuhara wählerisch und ein kleines Knurren begleitete die Stille. „Egal was Nappa mit dir angestellt hat, hier bei mir wird das anders ablaufen. Es nützt dir nicht viel, wenn Meister Freezer deine mangelnde Eigenständigkeit in den falschen Hals bekommt. Er sieht es nicht gerne wenn man... unproduktiv ist.“, zitierte ich die erste Regel, die man auch mir aufdrückte und seufzend nahm ich den kleinen Jungen dann auf meine Arme. Er schien nicht zu protestieren, mit was ich eigentlich zu Anfang gerechnet hatte, aber ebenso schien er mit meinen Worten kein Mal einverstanden zu sein. Denn abermals traf mich ein mürrischer Blick, der schon bald Vegetas Markenzeichen werden sollte, während er ebenso die Hände vor der Brust verschränkte und meinte, mich mit seinen sturen Blicken überzeugen zu müssen. Ich lachte. Konnte einfach nichts anderes tun, denn das sah einfach wiederum nur zu süß aus und spielerisch tippte ich dem Jungen vor mir auf die Nasenspitze. „Sei kein Spielverderber, Vegeta. Willst du vielleicht, dass ich deine weitere Betreuung dann doch Zarbon oder Dodoria auftrage? Kiview wäre sicherlich auch eine Option wenn du dich quer stellst. Und von dem Typen aus der Kantine von gestern ganz zu schwiegen.“, grinste ich schelmisch und sofort schüttelte mein Gegenüber panisch den Kopf. Das schien definitiv einen bleiben Eindruck hinterlassen zu haben und nun neuen Mutes geschöpft lief ich ins angrenzende Badezimmer. Zeit den Morgen beginnen zu lassen, doch leider hatte ich mir diesen dann doch anders vorgestellt. Aber ganz anders. ~*~*~*~ Abgehetzt setzte ich mich an den freien Tisch neben Belèth und kam nicht darum herum mein eher kläglich befülltes Tablett mehr denn je auf den Tisch zu donnern, als es sanft abzustellen. Sofort strafte mich ein fragender Blick meines Gegenüber plus dazugehörig hochgezogene Augenbraue, doch scherte ich mich nicht weiter darum. Unbeholfen setzte ich mich auf den Stuhl und zog Vegeta auf meinen Schoß, noch ehe er protestieren, oder auch nur den Mund aufmachen konnte.  Gequält strich ich mir mein wirres blaues Haar aus den Augen und versuchte die neugierigen Blicke der andern zu verdrängen, die sich ebenfalls in der Kantine eingefunden hatten um zu frühstücken. Doch Frühstück konnte man das bei weitem nicht mehr nennen, denn fast alle Reste waren aufgegessen und kaum noch etwas von den guten Sachen übrig. Aber beschweren durfte ich mich nicht, schien ich viel zu spät zu den vorgeschriebenen Öffnungszeiten einzutreffen, denn der Küchenchef würde in weniger als 15 Minuten den Laden dicht machen. Scheiße aber auch. Und all das nur, weil dieser kleine Quälgeist auf meinem Schoss mehr denn je getrödelt hatte, als wenigstens ein Mal auf mich zu hören. Frustriert schaufelte ich eine handvoll Milchreis auf einen Löffel und hielt diesen besagtem Saiyajin dann vor die Nase, doch Vegeta wandte nur angewidert den Kopf zur Seite und schien mich gekonnt zu ignorieren. Oh nein, Freundchen. Nicht das auch noch. Musste er mir gerade heute so einen Stress machen?!? „Wie ich sehe, warst du die ganze Zeit mehr als nur beschäftigt.“, grinste mir mein Gegenüber abermals belustigt zu und lehnte sich dann neugierig vorwärts um den neuen Gast an meiner Seite zu beobachten.  Doch ich empfand das Ganze als weniger lustig, eher so sehr nervenaufreibend und genervt stütze ich mich mit einem Ellenbogen auf die Tischplatte, während ich mir die Stirn hielt. „Nicht witzig, Belèth! Absolut nicht witzig. Ich kann nichts dafür wenn der Kleine sich querstellt!“ „Dabei kannst du doch so gut mit Kindern.“, säuselte er regelrecht und wütend funkelte ich den Kànthaner an. Sagt mal wollte er mich auf den Arm nehmen, oder was sollte dann dieses belanglose Kommentar, das unterschwellig so viel mehr in sich trug? „Das glaubst aber auch nur du!“, fauchte ich meinen Vorgesetzten regelrecht an und seufzend strich er sich weiß schimmerndes Haar beiseite, welches wirr von seinem Kopf ab stand. Schloss kurz grüne Augen und ließ ein weiteres, abgeschlagenes Seufzen über seine Lippen wandern. „Ich meine das schon so wie ich sage, Fayeth. Ich denke keiner ist besser dafür bewandert auf den Kleinen aufzupassen, als du.“, sprach er mit sanfter Stimme und legte mir dann eine Hand auf die meine. Doch wütend zerrte ich sie weg. Sich erst über meine Lage lustig machen und sich jetzt dann doch einschleimen wollen? Elender Bastard. Brauchte ja nicht so heuchlerisch zu tun und wütend drang ein weiteres Knurren aus meiner Kehle, während ich mein Gegenüber angesäuert anstarrte. „Ach ja? Ich kann mich aber an eine ganz andere Situation erinnern. Letzte Woche hast du ziemlich pikiert geschaut, als die Info die runde machte, dass der Saiyajin no Ouji von nun an in Freezers Diensten steht.“ Kurz warf ich abermals einen schnellen Blick auf Vegeta und hielt ihm abermals den Löffel entgegen. Doch auch hier verweigerte er prompt und schob meine Hand nun regelrecht beiseite. Kleiner... Quälgeist!  Was war denn nur heute morgen los, dass er sich so neben der Spur benahm? „Ich kann mich daran erinnern, dass du keineswegs begeistert davon warst, dass von nun an ein Kind in unseren Reihen ist. Wandelnde Gefahr auf zwei Beinen hast du ihn genannt.... Bei allen Göttern, Vegeta! Jetzt stell dich nicht so an!!!“ Meine Stimme überschlug sich fast, während ich langsam aber sicher die Geduld verlor und ich mir fast sicher war, dass alle Augen des Saales auf mich gerichtet waren. Doch mein Gegenüber lachte nur. „Siehst du? Der Name passt doch ganz gut, weiß gar nicht was du hast!“, grinste Belèth abermals und sah mir dann wieder in blaue Augen. Seufzend gab ich nach. Wenn er mich so ansah, konnte ich ihm wahrlich alles verzeihen. Was da nun wirklich zwischen uns stand, vermochte keiner von uns Beiden zu sagen. Wir trafen uns ab und an, verstanden uns ziemlich gut und dennoch schien keiner von uns Beiden einen zweiten Schritt gehen zu wollen. Ich war nun seit einigen Wochen neu in Freezers Diensten, zwei Monate möge man fast sagen und Belèth; zeitgleich mein Vorgesetzter der medizinischen Abteilungen, sozusagen mein Boss. Wobei Freezer natürlich über allem stand, aber das war ja sowieso von Anfang an klar gewesen. Aber zumindest der Kanthàner hatte mir geholfen einen klaren Überblick zu bewahren und war eigentlich von Anfang an immer an meiner Seite gewesen. Was ich fühlte wusste ich nicht, aber zugegeben, er sah gut aus. Zu den weißen kurzen Haaren, die in wirren Strähnen über seinen Kopf fielen, faszinierten mich jedes Mal seine grünen Augen, welche sehr gut zum Kontrast mit seiner hellen, fast weißen Haut standen. Die Rasse der seinen hatte ebenso wie die der meinen spitze Ohren, aber bei weitem nicht so lange. Sonst schienen sie kein weiteres Merkmal zu haben, aber wer brauchte schon Merkmale?!? Unter Freezer waren wir sowieso alle gleich, hier auf Zyr hatte die Meinung eines Einzelnen nicht viel zu bedeuten und abermals gab ich es auf, Vegeta mein Essen aufzwingen zu wollen, als er sich in meinem Griff zu sehr wand. Seufzend legte ich den Löffel beiseite und alle Gedanken über Belèth schienen vergessen. „Dann sag mir, was dein Problem ist.“, forderte ich den saiyanischen Jungen auf, doch prompt sahen mich blaue Augen einfach nur groß an. Ob er verstand was ich überhaupt zu ihm sagte? Musste er wohl, gestern hatte das doch auch irgendwie funktioniert, doch diesmal strafte mich nur weiteres Schweigen. So wurde das definitiv nichts und abermals ließ ich meinen Kopf bedrückt in meine Hände sinken. Doch auch hier schien Belèth sich nicht besonders viele Sorgen zu machen, denn.... „Er wird schon essen, wenn er wirklichen Hunger hat.“, kam die wohl dümmste Antwort, die ich jemals in meinem Leben gehört hatte und wütend funkelte ich ihn an. „Ich weiß schon, warum man seine Erziehung nicht dir aufgetragen hat!“, fauchte ich bissig, denn einem Kind das anzutun... Nein. Das brachte ich dann doch nicht übers Herz, auch wenn ich wirklich von Kindeserziehung keine Ahnung hatte. Aber bei Vegeta wollte ich so viel richtig machen, wie ich nur konnte und seufzend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und sah den kleinen Jungen vor mir besorgt an. „Ich kenne leider keine saiyanischen Gerichte, die ich dir kochen könnte.“, gab ich nachdenklich zu und wieder lagen blaue Augen auf mir. Beobachteten mich stumm, doch wieder wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen, als abermals ein schadenfrohes Lachen durch die Stille wanderte. „Was du sicherlich nicht willst, kleiner Saiyajin no Ouji. Fayeth ist nicht gerade für ihre gute Küche bekannt.“, grinste er schelmisch und abermals folgte mein zorniger Blick. „Gar nicht wahr, das gestrige Essen hat ihn auch nicht umgebracht.“ „Was hast du denn gekocht?“, folgte sofort die Gegenantwort und angesäuert ließ ich meine langen Ohren hängen, während eine meiner Augenbrauen gefährlich zuckte. Treib es... ja nicht zu weit, Belèth! „Einen Borèo. Wieso!?“, verkündete ich schnippisch, doch wieder schüttelte mein Gegenüber nur amüsiert den Kopf, bevor er in ein schallendes Gelächter ausbrach. „Oh Gott! Sicher, dass sein Magen noch standhaft ist?“, gackerte er regelrecht und wütend biss ich mir auf die Unterlippe. Unterdrückte ein mehr als nur.... freundlich... gemeintes Kommentar, dass er sich doch bitte nicht über meine Versuche lustig machen sollte und sah dann beleidigt zur Seite. „Beschwert hat er sich jedenfalls nicht!“ „Sicher, weil er kein Wort irdischer Sprache sprechen kann.“ Wieder eine dumme Antwort seinerseits und wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Ließ Belèth sein weiteres Lachen gewähren, denn eigentlich hatte ich eine Frage an ihn, die ihm dieses sofort wieder verstummen ließ und somit holte ich einfach damit aus, als er sich wieder gefangen und beruhigt hatte. Müde seine Lachtränen aus den Augen wischte und ich schon jetzt wusste, dass diese eine Frage alles aus dem Ruder bringen würde. Eher mein Gegenüber mit keinem mal damit einverstanden war, aber ich hoffte mal, dass er mir entgegen kommen würde.  Nein... Auch das war wiederum mehr als falsch. Er musste und somit begann ich mein Anliegen an den Mann zu bringen. „Wo wir schon dabei sind.... Ich brauche heute einen freien Tag! Er braucht neue Sachen, neue Kleider. Ich muss Essen für ihn kaufen und der Markt hat nur heute seine Zelte aufgeschlagen!“ Natürlich hatte dieses Anliegen gesessen. Aber so was von, denn mit einem Mal sahen mich grüne Augen einfach nur fassungslos an. „Wie glaubst du soll ich das bewerkstelligen?!? Wir sind jetzt schon zu wenige und heute stehen wieder die einheitlichen Trainingsrunden der Söldner an. Und dass die sich bekanntlich nicht mit Samthandschuhen anfassen, müsstest auch du langsam nach zwei Monaten wissen.“, beklagte er sich lauthals und nun schien von seiner guten Lauen nicht mehr viel übrig zu sein. Was ich gewusst hatte, aber einen Rückzieher würde ich jetzt auch nicht mehr machen. „Ich brauche dich hier Fayeth und nicht bei diesem Ding. Kannst du das nicht auf nächste Woche verschieben?“, beschwerte er sich lauthals und warf dann einen kurzen Blick auf Vegeta. Doch diese eine Aussage hätte er nicht treffen sollen, denn nun hatte mich nichts als Zorn gepackt. „Dieses... Ding... ist zufälligerweise ein Kind und nein, es kann nicht warten!“, zischte ich mehr denn je fassungslos und nahm Vegeta dann instinktiv fester in meine Arme. Wie... grausam.  Warum hegte mein Gegenüber nur solche Gedanken?!? War ihm denn nicht klar, dass der Saiyajin alles verloren hatte, was er sein Leben nannte?!? Wie konnte man nur... so skrupellos sein und so völlig ohne Gewissen über dieses eine Wesen urteilen, dass für all diesen Schmerz nicht wirklich etwas konnte? Aber noch früh genug sollte ich erfahren, dass die Saiyajins wohl nicht wirklich beliebt unter Freezers Leuten waren. Weder noch Vegeta selbst, doch das lag noch weit in ferner Zukunft. „Ich werde auch die Berichte schreiben. Alle Berichte, die anfallen. Ich denke das holt meine verpasste Arbeitszeit von heute wieder nach.“, entgegnete ich kühl, wartete erst gar nicht auf ein Zustimmen seinerseits und stand dann auf. Zugegeben, das letzte Kommentar Belèth´s hatte mich doch ziemlich verdutzt, aber schob ich es mal galant auf den Stress, den er die letzten Tage hatte. Oder dann doch die Gewissheit und zeitgleiche Panik, dass ihm mit jedem Patzer Meister Freezer selbst im Nacken saß. Da wäre ich auch panisch, aber er musste auch meine Situation verstehen. Ich musste nun mal Prioritäten setzten und war von nun an nicht mehr für mich selbst verantwortlich. Sondern auch für dieses Kind und ohne eine weitere Antwort abzuwarten, ließ ich meinen Teller unberührt, stemmte Vegeta dann auf meine Arme und sah in helle, blaue Kinderaugen. „Na dann, auf gehst kleiner Mann. Vielleicht finden wir ja ebenso auf dem großen Markt etwas zu Essen für dich. Denn der Fraß hier ist ja bei weitem ungenießbar.“, lächelte ich ihm entgegen und kurzerhand wurde dieses sofort erwidert. Na wenn das nicht ein kleiner Erfolg war, dann wusste ich auch nicht weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)