Bloody Mary von Anemia (Ghoulish F*ckdolls) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog     Licorice. Lakritz. Eine Süßigkeit, der selbst ein Fleischfresser nicht widerstehen kann. Nicht nur aufgrund ihres unverwechselbaren Geschmacks nach Anis, sondern vor allen Dingen wegen ihrer sonderbaren Farbe. Schwarz. Schwarz wie die tiefe, dunkle Nacht und im Englischen so ungemein klangvoll, dass ich prompt wusste, wo ich meinen ersten Abend verbringen wollte. Denn bei der Lakritze, mit der ich es zu tun bekommen sollte, handelte es sich nicht um ein edles Süßholz, sondern vielmehr um eine schicke, kleine und bereits von außen verrucht aussehende Bar. Naturgemäß besaß ich für die Dunkelheit ein ausgeprägtes Faible, ebenso für einen edlen Tropfen, weswegen ich es mir gar nicht erst lang in meiner neuen Wohnung gemütlich machte, sondern mich, kaum in den zukünftigen vier Wänden angekommen, erneut in den Wagen setzte und an jenen Ort zurückfuhr, welcher mich bei der Vorbeireise bereits anzuziehen gewusst hatte. Inzwischen war auch die Dämmerung über der Stadt hereingebrochen und ein großer, fast voller Mond zeigte sich am Himmel. Zum Glück ging von ihm heute noch keinerlei Gefahr für mich aus. Wahrscheinlich würde sich erst übermorgen die andere Hälfte meines Ichs zeigen, in dieser Nacht konnte ich mich in warmer Sicherheit wiegen und die Zeit für mich genießen. Natürlich mit einem leckeren Willkommensdrink, den ich mir nach dem gestrigen Handgemenge redlich verdient hatte.   Die Neonreklame über der Tür lieferte bereits einen ersten Eindruck, was mich im Inneren des Clubs erwarten würde. So war das Licht im O sowie im zweiten C ausgefallen, im R flackerte es gerade noch müde vor sich hin, wie ein sterbendes Glühwürmchen im Schutze der Nacht. Dafür, dass sich niemand um die Beleuchtung zu kümmern schien, wirkte der Schuppen allerdings reichlich gepflegt; die Fassade war offensichtlich frisch poliert und der schnieke Plüschabtreter vor der Tür konnte ebenfalls noch nicht allzu viele Jahre auf dem Buckel haben. Die Tür dafür umso mehr, aber die sonnte sich womöglich in der auf sie zutreffenden Bezeichnung 'antik'. Wen kümmerte es schon, ob das schwarze Holz marode und das Blattgold des Griffs - ob echt oder unecht erschloss sich mir als Laie nicht - stellenweise abgebröckelt war. Auf die inneren Werte kam es an, meist sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Deshalb stieß ich kurzerhand die Tür auf und trat ohne große Erwartungen hinein in die gute Stube, mich derweil freuend, dass es sich hierbei um eine Kneipe handelte, die Raucher nicht vorsätzlich diskriminierte. Die glühende Zigarette zwischen den Lippen haltend fand ich mich Augenblicke später in einer ganz annehmlichen Bar wieder, die um diese Uhrzeit wahrlich noch nicht sonderlich gut besucht war. Für gewöhnlich zog es die Kinder der Nacht erst wesentlich später nach draußen, mich eingeschlossen, aber was wollte man machen, wenn einem der Sinn nach etwas Alkoholischem stand, man aber zu faul war, sich als erstes in einer neuen Stadt auf die Suche nach dem nächsten Supermarkt zu begeben. Zudem fühlte man sich in Anwesenheit des Barkeepers längst nicht so einsam wie mit einem Flaschenbier vor der Flimmerkiste inmitten von Bergen brauner Umzugskartons, die fürs erste als Möbel herhalten mussten. Man gewöhnte sich an alles, wenn man von ein wenig robusterer Natur war und auch schon die ein oder andere Narbe den Körper zierte. Wölfe mochten als Gewohnheitstiere verrufen sein, aber einige Exemplare waren anpassungsfähiger, als man meinen mochte. Hauptsache, ihre Triebe wurden befriedigt. Dann war alles in Butter.   Der Kerl an der Bar polierte mit einem Geschirrtuch die Gläser, so wie ich meinen Arsch auf einen der mit recht bequemen Lederpolstern ausgestatteten Hocker schob und ihm einen knappen Gruß zuwarf. Die Blicke aus seinen eisblauen Augen kollidierten kurz mit meinen, seine Lippen deuteten ein Lächeln an, und dies war der Moment, in dem ich zum ersten Mal glaubte, etwas zu wittern. Zunächst wusste ich nicht, um was für eine Duftnote es sich dabei handeln sollte. Oder von wem sie ausging. Der Barkeeper schien mir auf den ersten Blick keine zwielichtige Gestalt zu sein, trotz seiner ungewöhnlichen Augenfarbe, aber es roch hier ganz unverkennbar nach irgendwelchen Biestern, womöglich sogar nach Köter. In mir begehrte ein dumpfes Grollen auf, welches ich jedoch nicht an die Oberfläche dringen ließ. Die Kunst, mich zu beherrschen, hatte ich über all die Jahre beinahe perfektioniert, was mir jedoch unglücklicherweise erst vor kurzem zum Verhängnis geworden war. Aber hin und wieder stand man eben vor der Wahl zwischen Pest und Cholera. Zwischen einem Blutsauer und einem Artgenossen. Einem Konkurrenten. Ich beruhigte mich schnell wieder, schließlich war ich ein erwachsener Mann und kein Teenager mehr, welcher sich von seinen Gefühlsregungen leiten ließ. Das Nikotin half mir dabei ungemein, genau wie die Gewissheit, dass von meinem Gegenüber keinerlei Gefahr ausging. Ein Mensch. Ich roch den Schweiß, der aus seinen Poren kroch und wusste, dass dieser Duft nicht von einem Tier stammen konnte. Männliche Wölfe stanken meist wie die Pest - Ausnahmen bestätigen die Regel. Vampire hingegen kamen absolut geruchsneutral daher - hin und wieder haftete ihn jedoch ein erdiger Duft an, der von einem speziellen Parfüm stammte, der mit dem Körper einer Leiche wunderbar zu harmonieren wusste. Und Dämonen wiederum rochen entweder unwiderstehlich gut oder aber schlimmer als der ekelhafteste Rüde. Diese stellten die schwierigsten Kandidaten dar, wenn es um ihre Entlarvung ging, vermochten sie doch all ihre körperlichen sowie seelischen Attribute zu switchen, wie es ihnen beliebte. Man munkelte, dass sie sogar in der Lage waren, zwischen den Geschlechtern hin und her zu springen. Wie dies allerdings funktionieren sollte, konnte ich mir weiß Gott nicht erklären. Und der Barkeeper würde es erst recht nicht wissen. Er mochte selbst aussehen wie ein kleiner Dämon, ein Inkubus, mit seinen geschminkten Augen, dem jugendlichen Gesicht und den langen, nussbraunen Haaren - aber er schien keine Notiz von meinem inneren Tier genommen zu haben. Was ein weiteres Indiz dafür darstellte, dass er ein unschuldiges Menschlein war.   "So früh schon auf den Beinen, um sich die Kante zu geben?" Oh, der Junge war forsch, das gefiel mir. Ich schenkte ihm für seine Worte ein keckes Grinsen und vergaß darüber fast meine Zigarette, die unbeirrt ihren Qualm in die Luft steigen ließ. "Ja", nickte ich ihm zu. "Später hätte ich den hübschen Knaben hinter der Bar schließlich mit einem Haufen besoffener Typen teilen müssen. So gehört mir der Anblick ganz allein..." Er verstand das Kompliment, welches meinen Worten zugrunde lag und lächelte etwas verschämt in sich hinein, was ihm fast etwas Mädchenhaftes verlieh, passend zu seinem doch ziemlich hinreißenden Aussehen. "Sie sind die erste Person, der ich in dieser Stadt begegne, und womöglich sogar die entzückendste, die mir je unter die Augen gekommen ist", umschmeichelte ich das Kerlchen weiter, auch wenn ich mir keine ernsthaften Hoffnungen bei ihm einräumte. Viel mehr baggerte ich ein wenig zum Spaß und nicht, um ihn ins Bett zu kriegen. Zumal ich noch nicht einmal ein Bett besaß, sondern lediglich eine Matratze... "Sie sind nicht von hier?" Oh Wunder, er hatte seine Sprache trotz meiner Schleimerei wiedererlangt. Und zudem nicht nur das Süßholz vernommen, welches in meinen Worten gelegen hatte. "Korrekt." Ich nickte. Dies sollte an Information genügen. Wildfremden, auch wenn sie noch so ansehnlich sein mochten, wollte ich nicht meine Lebensgeschichte auftischen. Diese ging niemanden etwas an. Außerdem hätte der Kleine mir es auch nie und nimmer abgenommen, hätte ich zu erzählen begonnen, dass mich mein eigener, kleiner Bruder aus dem Revier vertrieben hatte. Bei dem Wort 'Revier' hätte es schon angefangen. Dann hätte ich erst lang und breit erklären müssen, dass es sich dabei nicht um das Polizeipräsidium handelte, sondern um etwas ganz anderes, das die Vorstellungskraft eines jeden Menschen überstieg...   Zu meinem (und auch seinem) Glück fragte der Kerl nicht weiter nach, sondern schaute mich lediglich fest und komplett ohne Angst an. "Was möchten Sie denn eigentlich trinken?" Ich klimperte mit den Fingern gespannt auf dem Tresen herum. "Was können wir denn empfehlen?" Daraufhin nahm er seine Finger zu Hilfe, um die verschiedenen Cocktails und Schnäpse aus dem Gedächtnis aufzuzählen. "Wir haben die üblichen Sachen da, Tequila, Jack Daniel's, Whiskey...aber wir haben auch Longdrinks, zum Beispiel Sex on the Beach", er musste grinsen, "Gin Tonic oder Mixgetränke wie Bloody Mary..." "Ja, den nehm' ich", unterbrach ich ihn jäh, auch wenn sich das nicht gehörte, aber schließlich war der Kunde auch in solchen Läden König. "Bloody Mary ist gut. Aber bitte nicht so lasch, ich bin ein Kerl und kein Weichei." Erneut schmunzelte er mir zu und machte sich anschließend an die Arbeit. Ja, ich ließ an diesem Abend ganz schön den Macho heraushängen, das gebe ich zu. Was wahrscheinlich daran lag, dass mein verdammtes Ego mächtig angekratzt worden war und ich wusste, dass ich nicht mehr als ein erbärmlicher Loser war, der trotz regelmäßigem Muskeltraining einem Duell mit einem pubertären Jungwolf erlegen war. Irgendwie musste ich ja wieder zu alter Kraft und Stärke kommen. Und das Meiste kam nun einmal von innen. Vom Geist. Das war es auch, was uns von normalen Wölfen unterschied. Dies sowie ihre unbeherrschbare Triebhaftigkeit und Wildheit. So ein Schuss Menschlichkeit tat uns eben doch ganz gut. Auch wenn er hin und wieder seine Nachteile hatte. Bloody Mary hatte ich früher übrigens nie ausstehen können. Nicht, weil er mir nicht geschmeckt hatte, nein. Es hatte schlichtweg an dem Tomatensaft gelegen, und ich war lange Zeit davon überzeugt gewesen, dass ein echter Wolf mit Gemüse nicht das Geringste am Hut haben durfte. Ähnlich war es mir mit dem in unseren Kreisen üblichen Unterwerfungsritual ergangen. Selbstverständlich konnte es niemand sonderlich leiden, wartete es doch immer mit einer Demütigung einer der beiden Parteien auf, aber Macht, Dominanz und das Einhalten der Rangfolge wird bei Wölfen nun einmal großgeschrieben. Dennoch hielt ich es immer für ziemlich schwul, wenn ein Rüde einen anderen bestieg, egal aus welchen Gründen, aber inzwischen war es um meine Sexualität ohnehin ein wenig anders bestellt als noch zu meinen frühen Teenagerzeiten. Mit dreizehn, vierzehn, also mit Beginn der Geschlechtsreife, hatte ich zwar schon geahnt, dass meine Triebe durch ein paar ungewöhnliche Dinge und Personen entfacht wurden, aber wie das eben oft so ist, hatte ich versucht, es zu verdrängen. Bis es irgendwann doch die Oberhand über mich gewonnen hatte. Und ich nun hier hockte und dieses androgyne Luder von Barkeeper anbaggerte, das mir endlich mein Getränk rüberreichte. Wunderbar. Rot wie Blut war das Gesöff, meine seit langem unbefriedigten Triebe freute dies selbstverständlich. Die Selleriestaude, die in dem Wässerchen steckte, konnte die Honigschnute (ja, der Kerl besaß wirklich schnuckelige, volle Lippen, perfekt geschaffen für gewisse Praktiken) sich allerdings getrost in den Arsch schieben. Mit so manchem Gemüse war ich nämlich bis heute nicht warm geworden. Sellerie gehörte auf jeden Fall dazu.   Wie immer beschnupperte ich den Glasinhalt, bevor ich ihn mir einflößte. Es gab Menschen, die handhabten dies ebenfalls so, auch ohne lykanthropische Veranlagung. Doch bei Wölfen war der Sinn für das Olfaktorische besonders ausgeprägt, besaßen sie doch die wesentlich bessere Nase. Bereits beim Einatmen des Duftes, der von dem Getränk ausging, spürte ich, wie es mich leicht zu berauschen wusste und zog irritiert die Augenbrauen empor. Dem Jungchen hinter der Bar entlockte meine Reaktion jedoch kein einziges, erklärendes Wort, aber ich hatte das Gefühl, als würde es etwas wissen, von dem ich nichts ahnte. Dieses kleine Biest hatte es auf jeden Fall faustdick hinter den Ohren, das sah ich ihm an der Nasenspitze an...schlimm nur, dass mir das gerade die liebsten waren. Achtsam nahm ich erst einen, dann noch einen Schluck von meiner holden Blutmarie, bis ich das Glas absetzen musste, weil sich prompt ein Flimmern in meinem Kopf einstellte. "Oh, Scheiße, was machst du mit mir", ächzte ich, vollkommen vergessend, dass der Junge und ich noch längst nicht beim Du angelangt waren. Aber ihn schien das nicht zu kümmern. Er warf lediglich seinen Lappen auf die Theke, stützte sich auf dieselbe und grinste wie ein Honigkuchenpferd. "Du wolltest es scharf", erinnerte er mich mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme an meinen Wunsch. "Bitte, da hast du scharf." "Das ist es nicht", rechtfertigte ich mich, und es stimmte sogar. "So ein paar Scoville bringen mich nicht so schnell an meine Grenzen. Ich bin da hartgesotten." Der unverkennbare, mich schwindelig machende Geschmack hallte in meiner Mundhöhle nach, klebte an meinem Gaumen, an meiner Zunge. In meiner Erregung biss ich nun sogar in den Selleriestrunk wie ein naives Karnickel und kaute angespannt darauf herum. "Was stimmt denn da nicht damit?" Der Kerl war ernstlich besorgt, und ich konnte das sogar nachvollziehen. Ich wäre dies auch gewesen, wenn jemand an meinen Tattoos genörgelt hätte. "Eisen", warf ich knapp in den Raum und schob das meine Sinne erbeben lassende Glas von mir, denn sonst hätte ich riskiert, eine Katastrophe geschehen zu lassen. Anschließend ließ ich meine Blicke das hübsche Gesichtchen meines Gegenübers durchdringen. Denn ich war auf der Suche nach einer Erklärung. "Das ist nie im Leben Tomatensaft. Was zur Hölle servierst du mir hier?" Der Kleine hüllte sich in Schweigen. Und schmunzelte dabei wissend in sich hinein. Er wusste ganz genau, dass er umwerfend aussah mit seinen langen Weiberhaaren und dem blütenreinen Teint. Aber das half ihm nun auch nicht weiter. Auch ich mochte nur ein Mann sein, aber mir dürstete es nach Antworten! Ich mochte zwar ein Loser sein, aber ich konnte noch immer ein Pflanzenextrakt von einer durch und durch humanen Materie unterscheiden. Ja, ich vermochte sogar die Blutgruppe zu bestimmen. Null, Rhesus negativ. Eine seltene Konstellation, die mich selbstverständlich ziemlich wuschig machte. Der Wolf in mir bleckte längst die Zähne. Er witterte Beute!   "Nicht schlecht", bemerkte der Barkeeper endlich und stocherte nun selbst mit dem Strohhalm in dem verführerischen Gebräu herum. "Du hast es also bemerkt. Du weißt eigentlich schon, was das ist, oder?" "Natürlich", schmetterte ich ihm entgegen und knallte mit meiner großen Pranke auf den Tisch. "Blut. Frisch gezapft, aus einem jungen Körper stammend, wahrscheinlich männlichen Geschlechts. Gemischt mit Wodka, Pfeffer, Tabasco und Worcestershire-Sauce die Hölle auf Erden für einen Kerl wie mich. Nimm's weg, bevor hier ein großes Unglück passiert." "Respekt." Den Typen hatten meine Worte offensichtlich zu beeindrucken gewusst. Natürlich gefiel es ihm gar nicht, dass er den Drink in das Spülbecken kippen durfte. Was für eine Verschwendung. Menschen konnten so sparsam sein. "Darf ich fragen, was für eine Art Dunkler du bist?" "Wolf", erwiderte ich. Der Junge zeigte sich daraufhin zwar erstaunt, aber nicht etwa verängstigt oder dergleichen. Dabei stellte das Wort 'Wolf' für viele Leute einen Grund zur Panik dar. Anscheinend waren ihm die Kreaturen der Nacht nicht fremd. Aber wie hätte es auch anders sein können, wenn es hier doch nach einem männlichen Raubtier stank? Von der Seite des Jungchens her schien das Gespräch sein Ende gefunden zu haben. Von meiner allerdings nicht. Als er bereits wieder mit seiner Gläserpoliererei beschäftigt war und dabei den Blick gesenkt hielt, lehnte ich mich diskret zu ihm vor. "Wer ist der Spender?", wollte ich wissen, woraufhin er mich erneut ansah. "Ich muss den Kerl finden, damit-" "-du ihn zerfleischen kannst?" Er guckte, als wäre er die Unschuld persönlich gewesen. "Nein." Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich dieses Mal etwas log. Aber nicht vollkommen. "Wir sind doch hier nicht bei den Gebrüdern Grimm, bei Rotkäppchen und diesem einfältigen Wolfsidioten. Nein, nein, das Blut weckt nicht nur den Hunger in mir. Sondern auch noch einen ganz anderen Trieb." Ob er nun das Animalische in meinen gelblich schimmernden Augen sah? Falls nicht, dann war er wahrscheinlich blind. Oder einfach nur ignorant. "Ach so", erkannte das Kerlchen nun und grinste süffisant. "Euch Wölfe macht Blut geil, ich vergaß. Ein ziemlich perverser Fetisch, aber es gibt für alles Liebhaber. Und zu jedem ein Gegenstück. Wie gut, dass du hier an der richtigen Adresse bist." Nun verstand ich Bahnhof. Den 'perversen Fetisch' übersah ich beflissen, denn darüber wollte ich mich nicht mit ihm streiten. "An welcher Adresse bin ich denn?" Daraufhin warf der Tresenjunge einen kurzen Blick auf sein Handy. "Du bist wie gesagt zu früh dran, die Jungs empfangen erst ab zehn Kunden und machen Shows." Entnervt rollte ich mit den Augen. Ich hasste es, wenn man mich hinhielt. Da wurden mir selbst niedliche Gesichter vollends egal. "Sag schon, was geht hier ab?", forderte ich, und da endlich begann das Bürschchen Klartext zu reden. "Du weißt es echt nicht", amüsierte er  sich unverhohlen und schüttelte lächelnd den Kopf. "Der Club hier ist nicht nur eine einfache Bar, wenn du das geglaubt hast." In seinen Augen blitzte etwas auf, und er flüsterte: "Er ist eigentlich so was wie ein Bordell für die alternative Szene. Für alle, die sich dem Dunkel zugehörig fühlen, aus welchem Grund auch immer. Allerdings wirst du hier kaum eine Frauen finden." "Ah, verstehe." Ich nickte und rieb mir das Kinn. "Ein Schwuchtel-Schuppen, mh?" Der Barkeeper sah mich direkt an. "Stehst du da drauf?" "Auf was? Auf Schwänze?", hakte ich nach und lachte. "Darauf kannst du Gift nehmen, Mäuschen. Falls du es wissen willst, ich ficke alles, was-" Er hob abwehrend die Hände und drehte sich leicht weg. "Ist gut, ist gut, ich habs kapiert", versicherte er mir, griff im selben Zug wieder nach seinem karierten Geschirrtuch und redete weiter, ohne mich anzusehen. "Um wieder auf deine eigentliche Frage zurückzukommen: Einer von den hier arbeitenden Jungs ist der Spender. Er lässt sich freiwillig anzapfen, krank, oder?" "Find ich nicht. Ich finds geil." Nun war es an ihm, die Augen zu verdrehen. "Dann wird es dir ja auch nichts ausmachen, selbst herauszufinden, wessen Blut du da gekostet hast." "Aber nicht doch, nicht im Geringsten!" Ich war ganz verzückt. Und erwartungsfroh. Und auch ein wenig gierig. "Wie soll ich das anstellen?" Daraufhin sah der Junge mich verständnislos an. "Na wie wohl? Komm ihnen näher, unterhalte dich mit ihnen, mach mit ihnen von mir aus, was du willst, Hauptsache, du bezahlst ordentlich. Hast du Knete?" Ich klopfte auf meine Brieftasche. Zum Glück führte ich genügend Ersparnisse mit mir, die mich so lange versorgen würden, bis ich in dieser verdammten Stadt einen neuen Job an Land gezogen hatte. "Gut." Der Kerl nickte. "Hier wird's gleich mächtig zur Sache gehen, zieh dich schon mal warm an und versuch dein Glück. Vielleicht gewinnst du ja dann gleich dein erstes Testobjekt." Mann, wie war er doch abgebrüht! So ein kleines, unschuldig aussehendes Menschlein mit solchen hübschen, großen Augen und dann bezeichnete es seine Geschlechtsgenossen als Objekte. War das nicht eher mein Part? Sah ich denn sonst nicht eigentlich nur den heißen Body und das willige Fleisch, aber nicht das, was sich darunter verbarg? Aber auch menschliche Jungs vermochten ziemlich oft nur mit den Eiern zu denken. Deshalb fühlte ich mich häufig auch so sehr zu ihnen hingezogen. Weil ich zwischen ihnen und mir Parallelen entdecken konnte, saftiges Fleisch hin oder her. Apropos saftiges Fleisch: Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte ich keine ordentliche Nahrung mehr zwischen die Reißer bekommen. Einmal durch diese süßen Bluttropfen ausgelöst, machte mein Hunger sich umso mehr bemerkbar. Und kein rohes Steak von einem Schwein würde ihn zu stillen vermögen. Ein Mensch, insbesondere ein zarter Mann oder ein junges Mädchen, stellten eine ganz exquisite Delikatesse für einen unserer Art dar. Wir waren erschaffen worden, um Menschen zu töten. Und hinterher genüsslich zu verspeisen. Kapitel 1: Orfeo & Lucian ------------------------- 1. Orfeo & Lucian     Diese elektronische Musik, welche vermehrt in der schwarzen Szene gehört wurde, war noch nie mein Ding gewesen. Für mich musste es harter, schnörkelloser Metal sein, zumindest wenn ich es mir aussuchen konnte. An diesem Tag hatte ich allerdings keine Wahl. Ich musste nehmen, was man mir servierte. Und wenn es altes Nine Inch Nails-Zeug war. Die üblichen Klassiker eben. Closer natürlich, ein noch dunklerer Remix, vielleicht sogar eine Coverversion von Head like a Hole allerdings ebenfalls, dessen Text sich mir in diesen Augenblicken wohl gnadenlos in das Hirn brannte, so akkurat untermalte er die sinnliche Szene.   Bow down before the one you serve. You're going to get what you deserve.   Das wild flackernde Neonlicht schien Momentaufnahmen von den sich in diesem stählernen Käfig räkelnden Körpern zu verursachen, Standbilder, die sich zu einem dekadenten Film zusammensetzten. Ich glaubte, sie wären mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit eingerieben worden, strahlte die nackte Haut doch durch und durch in einem leuchtenden Weiß, offenbarte sich uns Zuschauern doch jede noch so zarte Bewegung dieser grazilen Schönheiten, denen so viel Androgynität anhaftete. So viel Sinnlichkeit und Laszivität, die hin und wieder fast schon obszön wirkte. Ich biss mir auf die Unterlippe. Nun bereute ich es nicht mehr, dass ich mich zum Warten hatte hinreißen lassen. Ganz im Gegenteil. Dieser süße Barmensch schien genau gewusst zu haben, was ich wollte. Dass ich zu so viel homosexueller Erotik nicht Nein sagte, seit ich mich beiden Geschlechtern mit Genuss hingab. Punkt Zehn waren die Lichter ausgegangen und der rote Samtvorhang, der den großen, mit Gitterstäben versehenen Eisenkäfig vor meinen neugierigen Blicken verborgen hatte, war gefallen. Inzwischen musste ich den Anblick der Tänzer mit zahlreichen anderen Männern teilen, die sich ebenfalls an dieser fantastischen Show ergötzten. Was für Schönheiten das auch waren, die beiden, die sich Inkubi gleich aneinander schlängelten und hin und wieder gar sinnliche Zungenküsse austauschten! Noch nie in meinem Leben waren mir solch anmutige Kerle begegnet. Es gab viele Menschen, die lange, schwarze Haare trugen, aber wenige, denen die glänzende Pracht derart stand. Ich zweifelte ernsthaft daran, dass es sich bei diesen Grazien um Wesen menschlicher Natur handelte, denn nur der Teufel persönlich war in der Lage, derartige Perfektion zu Tage zu fördern. Nur ein Kind der Hölle oder des Blutmondes konnte mit dem begehrenswerten Schneewittchen aus dem bekannten Märchen mithalten. Doch ich vermochte ihren Geruch nicht auszumachen und somit auch nicht zu bestimmen, welcher Gattung sie angehörten. Alles, was ich wahrnahm, war rein optischer Natur, die heißen Spiele unter schwulen Männern, die die voyeuristischen Vorlieben uns Gaffender zu befriedigen wussten. Nackte Haut traf auf nackte Haut, tiefschwarz geschminkte Lider schlossen sich und es wurde sich tiefen Küssen von ebenso schwarzen Lippen hingegeben, die auch mal tiefer wanderten, über den reinen Schnee hinweg bis hin zu den höchstwahrscheinlich gepiercten Brustwarzen, damit sich eine Zunge schlangengleich um sie winden konnte. Besonders der eine Typ, jener, der immer wieder das Gesicht zu einem stummen Fauchen verzog, besaß einen ellenlangen Muskel, mit welchem er seinen Freund wahrscheinlich regelmäßig die Prostata leckte. Dafür aber nannte der andere mit den großen Augen die geschickteren Hände sein eigen. Er scheute sich kein bisschen, seinen Gespielen zu berühren, an jeder Stelle seines sich windenden Leibes, seine Finger über seinen Bauch gleiten zu lassen, bis sie in diesem superknappen Lackstring verschwanden und ohne Frage fest das Fleisch packten, welches sich darunter verbarg. Daraufhin verkeilten sich ihre lasziv geöffneten Münder erneut und tauschten leidenschaftliche Küsse aus, während die beiden Männer sich gegenseitig aus ihrem einzigen, verbliebenen Kleidungsstück schälten und ich anerkennend schnaubte. Wow, hier bekam man aber äußerst dekadente Sachen zu sehen. Kein Wunder, dass beim Anblick ihrer vollends erigierten Schwänze auch mein Trieb nicht länger schlief und mein Leib sich nach einem ordentlichen, harten Fick sehnte. Die beiden Beauty Queens trugen nicht nur in ihrem Gesicht einladend funkelndes Metall, sondern auch an ihren besten Stücken. Ringe, Stecker, alles war vertreten, und ich konnte mich kaum an diesem für mich komplett neuen Anblick sattsehen. Wie zwei Schwerter kreuzten diese verdammten Dinger sich, rieben sich aneinander, bis es allmählich heller im Raum wurde und das Spiel langsam sein Ende fand. Was mir äußerst missfiel, wollte ich doch von diesen schwarzen Engeln bis zur Weißglut getrieben werden. Mit nicht mehr als ein paar tiefen Einblicken. Aber die Jungs sollten noch nicht so bald von der Bildfläche verschwinden. Im Gegenteil. Kurz darauf wurden sie recht grob aus dem Käfig gezerrt und von einem Kerl uns Zuschauern wie Vieh vorgeführt. Nicht mehr komplett nackt, dafür aber mit Handschellen aneinander gekettet, wodurch sie wie siamesische Zwillinge wirkten, die jedoch nicht das Schicksal, sondern eine Menschenhand mit Gewalt miteinander vereint hatte. Die beiden Bengel waren zur Unterwerfung gezwungen worden (wahrscheinlich durch den grimmig aussehenden Typ, der sie nun auf das kleine Podest in der Mitte des Raumes stieß), aber sie zogen ihre perversen Gelüste daraus, ganz sicher taten sie das. Da konnten sie noch so betrübt die Köpfe senken und einen auf brav machen. Ich wusste, was in solchen Gemütern wirklich vor sich ging. Und ich meinte sie bereits zu riechen, ihre Lust, ihre Erregung. Vielleicht aber verströmten diesen Geruch aber auch lediglich die Umstehenden, welche ebenso wie ich regen Gefallen an diesen zauberhaften Schönheiten gefunden hatten.   "Bieten Sie!", rief der Knastwärter nun aus. Die Kette, die an dem großen O-Ring des Halsbands des einen Jünglings befestigt war, hielt er dabei fest in seiner kräftigen, geäderten Faust. "Mindestgebot liegt bei hundert Euro für eine Nacht mit diesen beiden Schätzchen. Na los, auf was warten Sie noch?" Die ersten Hände erhoben sich und stockten den Preis großzügig auf, noch ehe ich überhaupt darüber nachgedacht hatte, ob ich mir so einen teuren Spaß leisten konnte. Klar, da waren meine Ersparnisse, die nicht allzu knapp ausfielen, aber es wäre ein grober Fehler gewesen, hätte ich an diesem Abend die Hälfte oder gar noch mehr davon ausgegeben, nur weil ich meinen Schwanz in Premiumqualität versenken wollte. Leider flüsterte mir der Teufel auf meiner Schulter etwas anderes. Nahrung würde ich im Zweifelsfall auch noch kostenlos auftreiben können - Karnickel und anderes Getier fanden sich schließlich immer irgendwo - und gegen ein paar Monate, in welchen die Straße mein Schlafplatz war, hatte ich auch nichts einzuwenden. Auf Luxus konnte ich gut und gerne verzichten. Schließlich war ich im Wald großgeworden. Aber was meine Paarungspartner anging, war ich wählerisch. Und außerdem musste man Gelegenheiten doch nutzen, wenn sie einem schon derart in den Schoß fielen, oder nicht?   Die Gebote schaukelten sich immer höher. Inzwischen war man bei Dreihundert angelangt, Dreihundert für eine einzige Nacht mit diesen hoffentlich talentierten Jungs. Ihre Show war allerdings vielversprechend ausgefallen, was auf gewisse Fähigkeiten im Bett schließen ließ, das wussten auch die anderen Gäste. Wem die Sinnlichkeit in den Blutbahnen floss, der war automatisch ein Meister seines Fachs. "Dreihundertzehn." "Dreihundertfünfzehn." Mir schwindelte es fast in Anbetracht dieser hübschen Summe. Gleichzeitig meinte ich, ein verstohlenes Lächeln über das Gesicht des einen Bubs huschen zu sehen, obwohl er das Haupt noch immer unterwürfig gesenkt hielt. Was für ein gewieftes Früchtchen. Es schien um seinen Wert zu wissen. Oder aber es amüsierte sich köstlich über die blanke Triebhaftigkeit der Männer, welche sie zu diesen Wahnsinnsgeboten anstachelte. Die beiden hätten mir gefallen. Der Animalische, der fauchen konnte wie eine Katze nicht minder wie sein hübscher Freund mit der Unschuld im Blick. Sie mochten vielleicht gerade erst volljährig geworden sein, so jugendlich wirkten ihre Mienen und ihre makellosen Körper. Im Grunde zu jung für einen Kerl wie mich, der gefährlich auf die Dreißig zusteuerte, aber so wie ich mich flüchtig umschaute, musste ich feststellen, dass ich dennoch der Jüngste unserer lustigen Runde war. Alles alte Säcke, die aussahen, als würden ihre Ehefrauen sie nicht mehr ranlassen. Solche Fälle gab es zuhauf. Und ich war der Meinung, dass sie ihre Verzweiflung nicht an solch zartem Fleisch auslassen sollten. Die Jungs mochten Nutten sein, aber solchen Kotzreiz verdienten sie dann doch nicht. Ein ansehnlicher Metalhead mit langen Haaren und schön definierten Muskeln wäre sicherlich auch nach ihrem Geschmack gewesen. Ich ließ das Denken Denken sein und hob meine Hand. "Dreihundertfünfzig." Insgeheim hoffte ich allerdings noch immer, dass mich jemand überbieten würde, meiner Brieftasche zuliebe. Aber anstelle kehrte Schweigen im Saal ein. Erst der Knastwärter unterbrach es mit seinem Organ. "Dreihundertfünzig zum Ersten." Pause. "Dreihundertfünfzig zum Zweiten." Ich schnaubte amüsiert. Das konnte doch nicht wahr sein. "Dreihundertfünfzig zum Dritten. Versteigert an den Herrn mit der Lederjacke." Der Herr mit der Lederjacke war natürlich kein Geringerer als ich. Interessant, dass ausgerechnet dieses Kleidungsstück mein markantestes Erkennungsmerkmal darstellte. Vielleicht war ihm 'Herr mit den langen Haaren' nicht über die Lippen gekommen aus irgendwelchen profanen Gründen. Wer wusste das schon. Zumindest schien auch er nicht den Wolf in mir erkannt zu haben. Die Menschen waren so blind für das Offensichtliche.   Ich bahnte mir den Weg zwischen den Körpern der Typen hindurch, die das Spiel gegen mich verloren hatten. Nur ungern wichen sie mir aus, aber sobald ich etwas nachhalf, meine Faust für meine Begriffe dezent in ihre Rücken stieß und warnend gegen ihre Nackenhärchen knurrte, konnten sie gar nicht schnell genug zur Seite springen. Mit einem Wolf legte man sich schlichtweg nicht an. Nicht einmal indirekt. Besonders dann nicht, wenn er sich gerade auf Beutezug befand. Der Knastwärter gratulierte mir mit einem kräftigen Handschlag und überreichte mir gegen entsprechende Bezahlung die dünne Eisenkette, welche ich mit einem Grinsen in Richtung der beiden Spitzbuben an mich nahm. Scheu schauten sie ebenfalls zu mir hinüber, und ich fand sie einmal mehr nur entzückend. Die Gewissheit, dass sie heute Nacht meine Spielzeuge sein würden, versetzte mich in Hochstimmung. Ebenfalls jene, dass sie mir bedingungslos gehorchen mussten. Und dieser Part begann bereits, so wie ich mir die Kette um das Handgelenk wickelte und losmarschierte. Zunächst blieben die Jungs weit hinter mir, aber ich sorgte schon dafür, dass sie auf einer Höhe mit mir waren, indem ich die Kette so kurz wie möglich nahm. Der Schönling mit den großen, irislosen Augen, an dessen Halsband die Kette befestigt war, blickte mich wie ein scheues Reh an, so wie ich mich an ihn heranschob und mein heißer Atem vertraulich über seine bleiche Wange strich. "Keine Sorge, ihr Süßen, ich behandle meine Sklaven gut", versprach ich ihm und ließ meine Blicke auch über seinen Freund streifen. "Deswegen lade ich euch zunächst zu einem Drink ein, damit ihr euch ein wenig entspannt." Hatte ich das gerade wirklich beschlossen? Tatsache. Dabei gaffte doch schon jetzt ein großes Loch in meiner Brieftasche. Ich brauchte dringend einen Job... Aber der erste Job, den ich in meinem neuen Umfeld annehmen würde, würde wahrscheinlich ein Blowjob sein. Um dies voraussagen zu können, musste man kein Wahrsager sein.   Wir machten es uns auf einem der roten Ledersofas bequem, welches sich etwas weiter entfernt von der Bar befand. Selbstverständlich war es wieder das kleine Kerlchen von vorhin, welches unsere Bestellungen aufnahm. Dass es mich wissend angrinste, blieb mir nicht verborgen. Und dass ich stolz auf meine Errungenschaften meinen Kopf hob, nahm er mit geschürzten Lippen zur Kenntnis. Aus Demonstrationsgründen machte ich ihn auf die Kette um mein Handgelenk aufmerksam, woraufhin er schließlich gerafft zu haben schien, was für ein toller Macker ich war und nun den beiden Schönheiten vermehrt Aufmerksamkeit zukommen ließ. "Jetzt sind's schon drei solche knackigen Burschen um mich herum, Mann, Mann, ich scheine die anzuziehen wie das Licht die Motte. Sagenhaft..." Lediglich die Augenbrauen des Barkeepers wanderten etwas nach oben. Einen Kommentar gabs keinen. Schade. Von meinen Beauty Queens brauchte ich erst recht keinen zu erwarten. Was fast noch bedauernswerter war. Ob sie überhaupt sprechen konnten? Oh ja, das konnten sie! "Für mich einen Bloody Mary, bitte", ließ der Katzenhafte mit recht tiefer Stimme verlauten, woraufhin ich mich prompt erfreut über seinen Gespielen hinweg zu ihm hinüberlehnte. "Der ist aber ein wenig speziell", warnte ich ihn vor und wackelte verheißungsvoll mit den Augenbrauen. "Ich hab den vorhin auch schon probiert, und der haut rein, ich sags dir..." "Ich kann das ab", erwiderte er jedoch nur verklärt und schaute dann seinen Freund an. "Was nimmst du?" "Bellini", murmelte er und hob seinen Blick zu der Schnitte von Barkeeper, die verstehend nickte und dann notgedrungen in meine Augen sah. "Und du? Auch wieder Bloody Mary?" Lachend hob ich die Hände. "Nee, danke!", rief ich aus. "Ich nehm' einfach nur 'nen schönen, reinen Whiskey, mein Bester." Das schien er sich schon gedacht zu haben. Also, dass ich auf einen weiteren Blutrausch verzichten wollte. Das Angebot sollte wohl auch eher ein Scherz sein. Obwohl er ganz sicher nicht mehr mit solchen Dingen gespaßt hätte, hätte er mich schon einmal in Action erlebt... Der Kleine rauschte ab und ließ uns allein. Gut so, denn er war heute nicht dran. Meine ganze Aufmerksamkeit wollte ich den schwarzen Teufeln schenken, die mir offenbar derart unterlegen waren, dass sie nicht einmal wagten, ein Gespräch von sich aus zu beginnen. Obwohl sie doch längst gezeigt hatten, dass ihre Natur ganz und gar nicht jene schüchterner Mäuschen war. "Du trinkst Bellini?", fragte ich also den neben mir Sitzenden, welcher sich sofort dazu berufen fühlte, mir ins Gesicht zu sehen. "Ist das nicht dieses süße Aprikosenzeug?" "Na und, der schmeckt am besten", antwortete er schon etwas aufmüpfiger, was mir gefiel. "Ich will nichts hören, von wegen, nur Mädchen trinken so was." "Das hätte ich auch niemals behauptet." So wie ich mich lässig zurücklehnte, erschien die entzückende Barschönheit wieder an unserem Tisch und servierte uns unsere Drinks. Zur Abwechslung hatte ich einmal keinen blöden Spruch für ihn übrig, denn in Gedanken beschäftigte ich mich bereits zu sehr mit meinen Betthäschen. Während der Kerl mit den Katzenaugen sein Glas mit dem Bloody Mary an seine schwarzen, gepiercten Lippen hob und ein paar Schlucke trank, überlegte ich, ob es im Bereich des Möglichen lag, dass es sich bei ihm um einen Dunklen handelte. Die bleiche Haut, dieses Animalische in seinen funkelnden Augen - es fand sich einiges, was dafür sprach. Gerochen hatte ich bisher jedoch noch immer nichts. Beide dufteten gut, nach einem After Shave für Männer, und wahrscheinlich besaß die Riege der Blutsauger heutzutage einige Möglichkeiten, um das Vampirische in ihnen zu verbergen. Ich kannte mich da wirklich nicht aus. "Mir fällt gerade ein, ich habe mich noch nicht mal vorgestellt", stöhnte ich und hielt den beiden Jungs meine Hand hin. "Ich bin Jegor." "Ein russischer Name", bemerkte der stark Gepiercte trocken und leerte seinen Drink anschließend auf Ex. Heidewitzka, da schien aber jemand gewaltigen Durst zu haben... "Orfeo", stellte mein Nebensitzer sich vor und schenkte mir einen ganz passablen Händedruck, keinen feuchten Waschlappen oder ähnliches. Sein Freund stand ihm übrigens in nichts nach, was die Bestimmtheit anging. "Lucian", sagte dieser und lächelte kurz und schmerzlos. "Du kommst also aus Russland?" "Meine Vorfahren, ich nicht", stellte ich freundlich richtig. "Aber du bist neu in der Stadt, oder?", wollte Orfeo wissen und musterte mich eingehend. "Du kommst mir nicht bekannt vor, obwohl du mir sicher aufgefallen wärst, hätte ich dich zuvor schon mal gesehen." "Danke, das kann ich nur zurückgeben. Ich dachte, so was Schönes wie euch gibt's eigentlich nur im Märchen. In einem für Erwachsene, versteht sich." Sie grinsten sich an. Man merkte, dass sie sich ziemlich nahe standen. "Ja, ich bin erst heute hierher gezogen", fuhr ich also fort, da ich fürchtete, dass der Gesprächsfaden andernfalls abgerissen wäre. So aber guckten mich die beiden irislosen Augenpaare wieder forschend an, was ich selbstverständlich sehr genoss. Im Mittelpunkt zu stehen, das war etwas für einen Wannabe-Alphawolf. "Ah, verstehe." Lucian pfriemelte gedankenverloren mit seinen langen, grazilen Fingern an dem Selleriestrunk herum. Seitdem er sein Glas geleert hatte, sah er irgendwie gesünder aus. Nicht mehr gar so bleich. Nicht mehr so erschreckend dünn. Verdächtig... "Und was hat dich hierher verschlagen, wenn ich fragen darf?" "Ach, ich brauchte nur mal einen Tapetenwechsel", winkte ich ab. Die Wahrheit mussten auch sie nicht erfahren. Wenn auch nur einer von ihnen ein Vampir war, er hätte mich gelyncht, hätte ich mich als Werwolf geoutet. Und die Antipathie beruhte auf Gegenseitigkeit. Nur war ich mittlerweile so weit, dass ich sogar ein Kind des Blutmondes gevögelt hätte. So lange es so gut aussah wie Lucian... "Und ihr?", lenkte ich von mir ab. "Seid ihr wirklich Brüder?" So wie sie erneut breit grinsten, entblößten sie ihre blütenweißen Zähne. "Wir sind Cousins", klärte Orfeo mich auf und schlürfte mit gespitzten Lippen an seinem Pussy-Bellini. "So pervers sind dann nicht einmal wir, dass wir mit unserem Bruder rummachen." "Trotzdem fließt durch eure Adern dasselbe Blut", konterte ich gelassen, woraufhin die beiden Jungs nur wieder verschwörerische Blicke tauschten, hinter deren Fassade ich nicht sehen konnte. "Das glauben wir nicht", erwiderten sie schließlich geheimnisvoll. Ihre schwarz umrandeten Katzenaugen blitzten mich an. Umso mehr Alkohol durch meine Venen floss, desto sündhafter fand ich die beiden Bengel. Vampir hin oder her - ein triebhaftes Biest im Bett war schließlich genau das, was ich wollte. Meine Wolfsehre war ohnehin untergraben worden - was machte ich mir also noch Gedanken? Ich lehnte mich zu Orfeo hinüber. Schnüffelte diskret, in der Hoffnung, auch nur ein Hauch untoten Fleischs wittern zu können. Aber da war nichts. Vielleicht war er ja tatsächlich der Spender. Das hätte auch erklärt, weswegen er auf den Bloody Mary verzichtet hatte. Wer kostete schon von seinem eigenen Blut? Bei Lucian hingegen war ich mir ziemlich sicher, dass er eine zwielichtige Kreatur war. Er besaß zu viel von einem Tier. Von einer Raubkatze. Und er drückte sein Gesicht mit Belieben an Orfeos Hals, fletschte etwas die Zähne und kratzte mit ihnen über seine weiße Haut. Da hatte sich wohl jemand zum Fressen gern... Übel nahm ich ihm sein Verhalten natürlich nicht, bildeten die beiden doch ein sehr schönes Pärchen und ließen mich die Szene in vollen Zügen genießen. Klar, sie waren kleine Poser, die es geil machte, wenn den Typen das Wasser wegen ihnen im Mund zusammenlief. Während der schöne Orfeo seine Augen geschlossen hielt, ließ ich meine rauen Finger durch sein seidenglattes Haar streichen. Mhh, er war wunderschön und wohl noch einen Zacken devoter als sein Cousin, hatte ich den Eindruck. Die ganze Zeit über hielt er die Augen geschlossen, so wie wir ihn umgarnten und ihn zum Mittelpunkt unseres Spieles auserwählten. Dabei kam ich allerdings hin und wieder auch mit Lucian in Berührung, der seine spitze Zunge hervorschnellen ließ und damit ein wenig über Orfeos Brust leckte, aber sie in einem passenden Moment auch gegen meine Lippen drängte. Beschwingt von der sinnlichen Szene öffnete ich meinen Mund für ihn, ließ ihn eindringen und mich in einen Kuss verwickeln, dem grausamerweise noch der Geschmack von Blut anhaftete, frischem, reinen Menschenblut... Abrupt löste ich mich von meiner Errungenschaft und wich zurück. Noch vermochte ich mich zu beherrschen, aber hätte ich noch etwas länger von dem süßen Saft des Lebens gekostet, dann hätte die Lage etwas anders aussehen können. "Habt ihr hier irgendeinen Raum, in den wir uns zurückziehen können?", wollte ich wissen und bemerkte, dass meine Stimme schon jetzt ziemlich belegt klang. Nicht nur aufgrund des Sexappeals meiner beiden Gespielen, sondern auch wegen diesem verführerischen Eisenaroma... Die Jungs ließen sich nicht erst zu einer Antwort herab. Sie erhoben sich ohne ein Wort, denn höchstwahrscheinlich hatten sie bereits mit solch einer Frage gerechnet. Auch sie spürten, dass es langsam Zeit wurde, ihre Dienste anzubieten, saß vor ihnen doch ein hungriger Mann, dessen Triebe allmählich zu erwachen drohten. Kein Wunder bei diesen nackten Ärschen, die mir nun vorausliefen. Orfeo schien komplett zu ignorieren, dass die Kette seines Halsbandes sich ungünstig in die zarte Haut seines Halses bohrte, da ich berauscht durch mein Testosteron keine sonderlich schnelle Reaktion mehr besaß. Lust erwies sich für einen Wolf stets als ungünstig. Seine Sinne wurden schwächer, seine Fähigkeit, rational zu denken, nahm ab und es wurde mitunter leicht, ihn hinters Licht zu führen. Allerdings mutierte er in diesem Zustand nur allzu oft zu einer reißenden Bestie, die nichts und niemand auf der Welt mehr kontrollieren konnte...   Wie es sich für einen ordentlichen Club gehörte, welcher seine Brötchen mit der Vermietung von Freudenknaben verdiente, fand sich hinter einer Abzweigung ein schmaler Gang, von dem aus zahlreiche Türen offenbar zu Zimmern führten, in denen sich die Jungs ihren Freiern hingaben. Ich hatte nicht gefragt, ob meine beiden Luder ihrem Job gern nachgingen, aber ich besaß den Eindruck, dass dem tatsächlich so war. Sie waren nicht nur offensichtlich exhibitionistisch veranlagt, sondern wollten ihre devoten Adern auch regelmäßig ausgelebt wissen. Und wo bekam man sonst solch harten Sex, wenn nicht in einem Bordell? Passende Partner waren rar gesät, und zugleich hätte sich ihnen womöglich keine andere Arbeitsgelegenheit geboten, so, wie die beiden Bengel aussahen. Der Ottonormalbürger hätte es sicher mit der Angst zu tun bekommen, hätte er sich mit diesen Teufeln konfrontiert gesehen. Ich allerdings fürchtete meine Früchtchen keineswegs. Viel mehr fürchteten sie mich. Oder sie taten zumindest so, als ob. Sie warteten regelrecht darauf, dass ich die Tür zu einer der Räumlichkeiten aufstieß, sie anschließend fest an den Haaren packte und in das Zimmer stieß. So wie ich die Hütte hinter uns verschloss, musste ich mich zunächst flüchtig in dem Raum umsehen. Es fand sich ein großes Bett, allerdings ohne Zudecke, sondern nur mit ein paar roten Kissen geschmückt und einem schwarzen Latexlaken, welches einwandfrei mit dem ebenfalls schwarzen Metallgestell harmonierte. Das Ding sah in der Tat verlockend aus, aber ich beschloss, dass meine Häschen so viel Gemütlichkeit nicht verdient hatten. Der hübsche Haken an der Wand dem Bett gegenüber gefiel mir doch schon viel besser. Ich warf den Jungs, welche ihre Häupter wieder unterwürfig gesenkt hielten, einen prüfenden Blick zu, ehe ich mit dem Kinn auf die Wand deutete. "Stellt euch mit dem Gesicht zur Wand auf und macht die Arme hoch", wies ich sie an, woraufhin sie sich zugleich brav in Bewegung setzten. Nun befanden sie sich wieder in ihrer Rolle, jener, die sich ebenfalls während der Versteigerung gespielt hatten. Sie hatten Sklaven zu sein, willige Sexsklaven für große, ausgehungerte Männer, die keinen Bock hatten, erst lieb um Erlaubnis zu fragen. Wahrscheinlich waren die beiden deshalb so beliebt bei den potenziellen Freiern. Weil sie sich benutzen ließen wie Spielzeuge und es ihnen sogar Lust bereitete. Sie ahnten natürlich, was ich vorhatte, schließlich traute ich ihnen zu, dass sie Meister ihres Fachs waren. Sie bauten sich so vor der Wand auf, dass das Verbindungsstück ihrer Handschellen in dem gebogenen Metallstück, das aus der Tapete ragte, zum Liegen kam. Große Fesselungskunst befand ich nicht für nötig, Hauptsache war, dass ich zwei Ärsche vor der Nase hatte, über die ich nach Lust und Laune verfügen konnte. Längst waren die Jungs für mich nur noch Sexobjekte, deren anmutige Körper mich knurren ließen, so wie ich meine Pranken auf ihre Arschbacken presste und sie fest knetete. Dazu diese sündhaft langen Haare, die ihnen fast bis auf den Steiß fielen - pure, ordinäre Träume eines Feinschmeckers, wie ich es war. Ich hielt mich nicht lange mit Schmusereien auf. Bedauerlich war, dass ich aufgrund ihrer Position keinen erneuten Blick auf ihre gepiercten Schwänze werfen konnte, aber ich sollte dafür reichlich entschädigt werden. So wie ich jene Bänder packte, die sich um ihre Hüften schlangen und sie über ihre kleinen, süßen Hintern zogen, bis sie wieder komplett nackt für mich waren, stellten sie sich etwas breitbeiniger auf, um mir ein paar hübsche Einblicke zu gewähren. Ich konnte somit die Eier der lüsternen Hengstchen bewundern, was mich nur noch mehr anregte, sie endgültig zu besteigen. Kondome und Gleitgel lagen auf einem kleinen Regal bereit, an welchem ich mich gleich eifrig bediente und mir meine Finger ein wenig nassmachte. Schließlich sollte die Prozedur ihnen nicht schmerzen, auch wenn ich vermutete, dass ihre Rosetten wesentlich mehr gewöhnt waren als meinen doch ziemlich stattlichen Schwanz von dreieinhalb Zentimeter Durchmesser. Wer wusste, was diese Bengel schon alles geschluckt hatten. Erfahren würde ich es wohl nie, obwohl es mich schon interessiert hätte, was Schlampen wie sie tagtäglich auszuhalten hatten. Nicht alle Freier waren schließlich so pflegeleicht wie ich.   So wie ich mich erneut hinter sie stellte, in dem Beschluss, mit Lucian anzufangen und zugleich seine Backen auseinanderspreizte, stieß ich einen anerkennenden Pfiff aus. "Na hallo, was haben wir denn hier?" Nicht nur, dass ein kleines, silbernes Ringlein seinen Damm zierte, nein - sein Anus wurde tatsächlich von einem schwarzen Plug verschlossen. Deswegen waren die Bengel auch so verdammt spitz gewesen während ihrer kleinen Show. Nun wurde mir alles klar. Ich hörte Lucian unterdrückt kichern. Orfeo stimmte prompt mit ein, woraufhin ich Lunte witterte. Und natürlich stieß ich auf Gold, so wie ich die Backen des anderen Jungen ebenfalls kurz auseinanderzog. "Da ist euch eure Überraschung aber geglückt, ihr kleinen Biester", brummte ich und zögerte nicht lange, ehe ich ihnen die Dinger zur gleichen Zeit entzog. "Höchste Zeit, dass ihr es endlich richtig besorgt bekommt, mh?" Die Antwort blieben sie mir schuldig, aber das kümmerte mich nicht. Ich wusste ohnehin, dass sie es kaum noch erwarten konnten, sich mit einem Wolf zu paaren. Lucian nahm zwei meiner Finger mit Leichtigkeit in sich auf, wahrscheinlich aber nicht nur, weil diese gut geölt waren, sondern vor allen Dingen, weil es sein Job war, genommen zu werden. Die Vorbereitung konnte ich mir also größtenteils sparen. So zog ich meine Hosen samt Boxershorts über meine Schenkel, streifte mir kurzerhand den Gummi über und versenkte mich ohne Vorwarnung in diesem engen Hintern. "Festes Miststück", fluchte ich hinter zusammengepressten Zähnen und begann mich allmählich zu bewegen, packte seine Hüften und rammelte schließlich nur noch so drauf los, was Lucian nicht das Geringste auszumachen schien. Im Gegenteil, kurze Zeit später stöhnte er genüsslich auf, was wie Musik in meinen Ohren klang, denn die Sexgeräusche von Männern gehörten noch immer zu den betörendsten Lauten, die mir je untergekommen waren. Leider machten nur wenige Kerle ihrem Gefallen Luft, aber dafür schrie Lucian schon bald lauthals auf, so wie ich immer mehr von meiner Rücksichtnahme vermissen ließ und die Bestie in mir den Durchbruch feierte. Inzwischen war ich ganz Wolf, auch ohne Verwandlung, drückte meine gefletschten Zähne gegen den Nacken meines Fickstücks und grollte in meiner Erregung, schnappte einmal gar nach der zarten Haut, aber nur, weil der Junge sich gerade rhythmisch in seinem Orgasmus um mich zusammenzog. Trotzdem er so viel gewöhnt war, kam er doch so schnell zum Höhepunkt. Der Plug schien seinen Teil dazu beigetragen zu haben. Ohne Umschweife zog ich mich zurück und schenkte dem erschlafften Leib Lucians keinerlei Beachtung mehr, dafür aber Orfeos Erwartungsfreude, die seinen Penis gegen die Wand zucken ließen. Sicherlich hatte es ihm gefallen, zuzusehen, wie sein Cousin gevögelt wurde, weswegen er schon jetzt ganz spitz war. Womöglich genauso spitz wie ich. Aber er vermochte es wesentlich besser zu kaschieren. Ich hingegen donnerte, kaum eingedrungen, in ihn hinein, sodass dem Jungen sicherlich Hören und Sehen verging. Er war nicht minder eng als Lucian, kam mir aber mit seinem Arsch längst nicht so willig entgegen wie der andere, sondern hielt sich zurück, keuchte hin und wieder nur leise, aber dafür umso süßer. So süß, dass ich meine muskulösen Arme schließlich um seinen schlanken Leib schlang und ihn an mich presste, seine verdächtige Kühle gegen meine Hitze. Nun fiel mir auf, dass sein Innerstes ebenso kalt war wie das von Lucian, was ich in meiner Erregung lediglich zu ignorieren gewusst hatte. Dies sprach eigentlich eindeutig für einen Vampir, und doch schlug ich ihm meine Zähne in die Schulter, so wie es mich erwischte und ich mich in Orfeos Tiefe verströmte, denn ich verlor für einen Augenblick die Beherrschung. So wie der Schrei des Jungen in meinen Ohren widerhallte, hoffte ich, dass mir der warme Saft des Lebens in die Kehle spritzte und mich mit seinem Geschmack berauschte, aber das war nicht der Fall. Kein einziger Tropfen bahnte sich den Weg aus seinen zerrissenen Adern. Lediglich eine trockene Wunde blieb zurück, welche jedoch in Sekundenschnelle verheilte. Knurrend trat ich den Rückzug an, versuchte, den modrigen Geschmack von meinen Lippen zu verbannen, denn Wölfe fraßen keinen Kadaver, sondern lediglich Lebendfutter. Dass ich voll in einen Untoten gebissen hatte, widerte mich sogar an. Obwohl der Sex echt gut gewesen war.   Ich befreite sie fairerweise noch aus ihrer misslichen Lage, ehe ich mich ohne irgendeine Erklärung verpisste. Wahrlich nicht die feine, englische Art, aber ich wollte mich nicht für mein Tun rechtfertigen. Womöglich ahnten sie nun ebenfalls, um was für eine Kreatur es sich bei mir handelte. Ich konnte nur hoffen, dass sich nicht herumsprach, dass der neue Freier ein Wolf war. Denn in diesem Fall hätte ich nie den köstlichen Blutspender ausfindig machen können. Dabei wollte ich mich doch noch längst nicht geschlagen geben bei meiner Suche. Ich würde den Jungen finden und schauen, was ich mit ihm in meinem Rausch anstellen würde. Er konnte hoffen, dass ich in Anbetracht seines zarten Fleisches noch wusste, wie ich das Biest in mir zurückhielt...   Kapitel 2: Shiva ---------------- 2. Shiva     Ich brauchte dringend einen Job. Doch Tätowierstudios waren selbst in einer Großstadt rar gesät, und falls doch mal eine Stelle frei wurde, dann kamen die mehr oder minder fähigen Anwärter bereits angerannt und stopften innerhalb kürzester Zeit die Lücke in der Personalbesetzung. Klar, ich hätte mich auch für einen Posten als Küchenhilfe oder meinetwegen Briefträger bewerben können, aber dort verdiente man einen Hungerlohn und musste zudem im Schichtdienst arbeiten. Was für einen Kerl wie mich im Grunde kein Problem darstelle, nahm mich doch weder Frau noch Kind noch pflegebedürftige Mutter in die Pflicht. Aber es gab eben diese gewissen Nächte, in denen ich...na ja, nicht zurechnungsfähig war. Oder schlichtweg ein wenig animalischer als sonst. Wahrscheinlich hätte es einem Gaststättenbesitzer ziemlich missfallen, hätte sein Angestellter die rohen Fleischfetzen zerrissen. Oder wäre im Postdienst über die Adressaten hergefallen. Ja, ja, man hatte es schon nicht einfach als Bestie. Und doch brauchte ich etwas Geld zum Überleben auf zivilisierte Art. Schweren Herzens hatte ich mich also auf die Stelle als Pizzalieferant beworben, trotz des Kundenkontaktes und trotz des Salami- und Schinkenbelags auf der Pizza Speciale. Man hatte mich auch zugleich zu einem Vorstellungsgespräch vorgeladen, anscheinend warteten die tatsächlich auf meinen Typ. Ich wollte es auf mich zukommen lassen und schwang mich mit reichlich Zeitpuffer in meinen Wagen, startete den Motor und fuhr aus der Parklücke. Dank Navigationsgerät brauchte ich nur meinen Zielort einzugeben und mich treiben lassen. So entspannt konnte das Leben immer sein. Zumindest, wenn man groß, stark und mit kräftigen Fangzähnen ausgestattet war, falls man sie denn hervorbrechen ließ. Zierliche, androgyne Jungs hatten es da wesentlich schwerer, im Alltag zu bestehen. Besonders dann, wenn sie auch noch offensichtlich anders waren. Mit geschminkten Augen und auffälligen Haaren wurde man von den meisten als Schwuchtel abgestempelt, und Homosexuelle hatten selbst im 21. Jahrhundert noch keinen leichten Stand in der Gesellschaft. Dies musste ich einmal mehr schmerzlich erkennen, als ich an einer Bushaltestelle vorbeifuhr, vor der gerade drei Typen eine Rangelei ausfochten. Für gewöhnlich griff ich in derartigen Situation nicht ein, sondern hielt mich fein zurück, denn selbst ein Menschenmann vermochte in Begebenheiten, in denen sich sein Blut mit Adrenalin und Testosteron füllte, zu einem unberechenbaren Vieh zu mutieren. Die Jugend von heute besaß zudem auch noch fiese Tricks, die mich womöglich selbst in meiner Wolfsgestalt ausgehebelt hätten. Man musste nur an den berühmten Pfefferspray denken, den inzwischen jede zweite Omi in der Handtasche mit sich führte, dies allerdings aus gutem Grund. Gereizte Schleimhäute steckte allerdings auch ein Lykanthrop nicht einfach so weg. Aber hier musste ich einfach helfen.   Kurzerhand fuhr ich rechts ran, löste meinen Gurt und sprang aus dem Auto, nur um geradewegs auf die beiden Typen zuzupreschen, die den dritten, der wesentlich kleiner und hilfloser wirkte, voll in die Mangel genommen hatten. Dies war ein unfairer Kampf, die Kräfte waren ungleichmäßig verteilt, und das ging überhaupt nicht. Mit der Kraft meines Leibes stürzte ich mich erst auf einen der beiden Rüpel, der sofort zu Boden ging und mir überrascht ins Gesicht sah, so, wie er unter mir lag und ich ihn wütend anfunkelte. Anschließend kümmerte ich mich noch um den zweiten, den die Fassungslosigkeit ebenfalls übermannt zu haben schien und den eine deftige Drohung bereits genügte. "Verpisst euch, ihr Jammerlappen, sonst reiß ich euch in Stücke, und das ist kein Scherz!" Offenbar glaubten sie mir tatsächlich, denn sie ergriffen nun freiwillig die Flucht, interessierten sich kein Stück mehr für den ganz in schwarz gekleideten, schlanken jungen Mann, der etwas fehl am Platz wirkte und ebenfalls nicht so recht fassen konnte, was sich gerade zugetragen hatte. Dabei hatte ich noch nicht einmal auf meine Wolfsgestalt zurückgegriffen. Tja, eine laute Stimme und ein ordentliches Maß an Körperkraft konnten eben auch schon Wunder bewirken.   "Alles klar mit dir?" Nun wollte ich mich um den Jungen kümmern. So wie ich ihn besorgt musterte, konnte ich sehen, wie verstört er wirkte, jedoch versuchte er es hinter seinem Pokerface zu verbergen. "Ja, ja, geht schon", verharmloste er den Vorfall, doch bei genauerem Hinsehen fiel mir auf, dass er eine leichte, seltsam schwärzliche Platzwunde an der Lippe davongetragen hatte. Eine wahre Schande, dieses wundervolle Gesichtchen anzukratzen. Wie aus Porzellan wirkte seine Haut, wie reiner Schnee, die Züge seines Profils wie gemeißelt...für einen Ästheten wie mich ein wahrer Schatz. "Ey, komm, und was ist das?", hakte ich nun nach und scheute mich nicht davor, meinen Finger auf seine Wange zu legen und sein Gesicht zu mir herumzudrehen. Aus großen, weißen, unmenschlich wirkenden Augen guckte er mich an. "Diese Blödmänner haben dir auf die Fresse gehauen. Das seh' ich doch ganz genau." "Das heilt schnell", versicherte er mir jedoch nur mit ruhiger Stimme. "Und die Typen werden ihre gerechte Strafe bekommen." Ich hatte von ihm abgelassen und schob meine Hände in die Hosentaschen. "Das glaube ich nicht, es sei denn, du informierst die Bullen." Daraufhin schwieg er lediglich und schaute die Straße hinab. "Scheiße ist nur, dass ich meinen Bus verpasst hab", sagte er resigniert. "Na ja, muss ich eben auf den nächsten warten. Nur damit mein Chef dann das Werk der beiden Kerle zu Ende bringt." "Was denn, was denn?", hakte ich alarmiert nach und baute mich ungefragt neben ihm auf. "Ist der so ein Arsch?" Er drehte den Kopf in meine Richtung, sah jedoch auf den Boden. Sein beidseitiger Undercut und die schulterlangen, schwarzen Haare gaben mir einen weiteren Grund, ihn eingehend zu mustern. "Es geht", erwiderte er. "Nur war ich schon manchmal zu spät und-" "Aber deshalb schlägt man doch keinen, hilflosen Schnucki wie dich", warf ich ein. "Vielleicht sollte ich mal ein paar Wörtchen mit ihm reden..." "Danke, aber ich kann mich sehr gut alleine wehren." Na sowas! Da war doch die Kämpfernatur in dem Bürschchen erwacht. Nun guckte er mich an, als befände er sich gerade auf dem Schlachtfeld zu Mordor. Von Wut ebenso wie von Entschlossenheit befallen. Verrückt, dass er noch immer an seine Selbstverteidigungskünste glaubte, wo diese beiden Arschlöcher ihn doch mit dem kleinen Finger ausgeknockt hätten. "Ja, das habe ich ja gesehen", parierte ich mit einem müden Lächeln im Gesicht und sah ihn anschließend an. "Wie siehts aus? Ich könnte dich mit meinem Auto zu deinem Job bringen. Du musst mir nur sagen, wo's langgeht, denn ich bin neu in der Stadt, und wenn ich erst mein Navi einstellen muss, dauert's vielleicht zu lange..." Der weiße Engel auf meiner Schulter brüllte mir daraufhin ins Ohr, dass ich für solche Sperenzchen keine Zeit hatte, weil der Pizzamensch mit meinem Job auf mich wartete. Der schwarze Engel auf der anderen hingegen tätschelte mir das Köpfchen und lobte mich für mein edles Vorhaben. Tja, so konnten wir Wölfe eben auch sein. Jede Medaille bestand aus zwei Seiten.   Dem Jungen widerstrebte es offensichtlich, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, doch ihm blieb wohl keine andere Möglichkeit, als mich als seinen Chauffeur zu missbrauchen. Schweigend hockte er da, während ich den Motor zündete und dafür sorgte, dass wir losrollten. "Wo soll's hingehen?" "Goethestraße, Ecke Buchheimplatz", warf er mir knapp die Info zu. "Hier links abbiegen." Während ich tat wie mir geheißen, begannen in meinem Kopf die Zahnräder zu rattern. Die genannte Straße weckte irgendeine Assoziation bei mir. Doch welche...? Ja ach nee. Das Licorice. Dass ich da nicht gleich drauf gekommen war. Prompt sah ich meinen Mitfahrer mit etwas anderen Augen. Bereits zuvor hatte ich von seinem Sexappeal Notiz genommen, doch nun begann ich mich ziemlich zu ihm hingezogen zu fühlen. Auf sexueller Ebene. Offenbar begann ich ein Faible für leichte Jungs zu entwickeln. Scheiße nur, wenn einem dann die Kohle fehlte. Und ich tat ja nicht wirklich etwas, um meine Brieftasche zu füttern. Gondelte anstelle in der Weltgeschichte umher und spielte Taxi für einen Gothic-Boy. Der zudem eventuell, vielleicht, höchstwahrscheinlich mein nächstes 'Opfer' darstellen würde. Sweet Honeylein, du bist auserkoren.   Ich verschwieg ihm zunächst, dass ich wusste, wo und als was er - vermutlich - arbeitete. Es gab schließlich auch jene Jungs, die sich in ihrem Job als Nutte nicht so wohl fühlten wie etwa Orfeo und Lucian, die beiden heißen Vampir-Cousins. Deshalb wollte ich ihn nicht bedrängen. "Eigentlich bist du ganz schön undankbar", bemerkte ich also anstelle. "Ich stürz' mich todesmutig auf diese Arschgeigen, drohe ihnen sogar mit Mord und Totschlag, aber du nimmst es total chillig hin und gibst mir auch noch das Gefühl, ein Eindringling in fremde Angelegenheiten zu sein." "Ja, Mann, sorry, ich bin ein wenig durch den Wind", brachte er daraufhin seine Ausrede hervor und fasste sich an die gerunzelte Stirn. "Mir geht's nicht so gut, vielleicht liegt das am Wetter." "Oder am Vollmond", argumentierte ich. "Der ist erst morgen." "Ah ja. Du bist ja gut informiert." "Ja, das ist mein Hobby." Klar, sein Hobby. Seit wann interessierten sich hübsche, sexversessene Jungs für Astrologie und dergleichen? Nicht, dass ich glaubte, solche kleinen Fickpüppchen wären allesamt hohl in der Birne. Aber für gewöhnlich hatten Kerle in dem Alter doch nur Sinn fürs Feiern und Spaß haben. Besinnliche Beschäftigungen wie Sternguckerei fielen eindeutig nicht darunter. "Übrigens, ich habe einen Namen", bemerkte ich, nachdem der Gesprächsfaden kurzzeitig abgerissen war. "Ich heiße Jegor." "Und ich Shiva." Verdutzt maß ich meinen Mitfahrer von oben bis unten und vergaß darüber beinahe die Straße. Erst im letzten Moment bekam ich die Kurve und überrollte bei der Gelegenheit gleich noch eine rote Ampel. Ups, nobody is perfect. Bis auf Shiva vielleicht. "Du siehst gar nicht aus wie ein Inder", meinte ich. "Wie eine Gottheit schon, aber eben nicht wie ein Inder." Das stimmte. Die Haut des Jungen war genauso schneeweiß wie die von Orfeo und Lucian, was mich zunächst ebenfalls an einen Vampir hatte denken lassen. Noch einmal wollte ich meine Zähne nicht in totem Fleisch versenken. Diesen widerlichen Geschmack wurde ich schon jetzt nicht mehr los. "Shiva bedeutet im Sanskrit 'Glücksverheißender'", erklärte er mir allerdings, und da klingelte es in meinem Kopf. Natürlich handelte es sich dabei um eine Art Künstlerpseudonym. Transvestiten traten ja ebenfalls nie unter ihrem bürgerlichen Namen in der Öffentlichkeit auf. Schließlich sollte niemand ihre wahre Identität erkennen. Meistens jedenfalls nicht. "So, so", murmelte ich gefällig vor mich hin. "Was für Glück verheißt du denn so?" "Alles, was du dir denken kannst", entgegnete er. Anscheinend wusste er nun, dass ich etwas ahnte. Leugnen war zwecklos. Im Licorice hatte ich schließlich bereits gewildert. "So vielseitig also", dachte ich laut nach und warf ihm einen erneuten Blick zu, ließ ihn kurz über sein Ohr huschen. "Ich mag übrigens deine Piercings." "Hast du selbst auch welche?" "Nein." Ich schmunzelte. "Silber in der Haut vertrage ich nicht so gut." "Allergisch?" "So ungefähr." Ah, wir hatten gerade die Goethestraße erreicht. Dort vorne lockte bereits das Licorice. Eigentlich nicht der Ort, an dem ich mich gerade aufhalten sollte. In der nächsten Lücke parkte ich gekonnt rückwärts ein und wartete darauf, dass Shiva ausstieg. Nein, insgeheim wartete ich darauf, dass er noch ein paar Worte verlor und sich nicht einfach so verpisste. Und tatsächlich - mir blieb nicht verborgen, wie es in seinem Kopf zu arbeiten schien, wie er zwischen abschnallen und sitzen bleiben hin und her überlegte. Bis er mir schließlich gar nicht mehr so scheu in die Augen sah. "Wie wärs, wenn ich dir als kleines Dankeschön für deine Hilfe und für's Fahren einen Sonderpreis mache?", schlug er vor, in der Gewissheit, dass ich wusste, wovon er sprach. Und natürlich tat ich das. "Fünfundsiebzig für 'ne ausgiebige Nummer im Badezimmer? Ich mach' alles, was du willst." Oh, das war nach meinem Geschmack. Erstens klingelten meine Ohren beim Wort 'Sonderpreis' aufgrund meiner ausgehungerten Brieftasche, und zweitens klangen derartige Angebote aus dem Mund eines solch bezaubernden Jungen immer äußerst verlockend. "Das werde ich mir nicht entgehen lassen können", raunte ich deshalb angetan, was Shiva zu einem Nicken verleitete, bevor wir beide das Auto verließen und er mich am Türsteher vorbeischleuste. Wahrscheinlich war heute geschlossene Veranstaltung, ich allerdings war eingeladen. Und spätestens jetzt wusste ich, mit was ich meine Brötchen in Zukunft verdienen wollte.     *   Shiva hatte mir tatsächlich einen Freundschaftspreis unterbreitet. Für all das, was er mir hier in diesem kleinen Spa-Paradies zu bieten bereit war, verlangte er wirklich lächerlich wenig Geld von mir. Schließlich schienen die Jungs in diesem Establishment allesamt nicht für unter hundert Kröten die Beine breit zu machen. Das hatten sie auch gar nicht nötig bei diesen Prachtkörpern. Ja, ich fand es gut, dass der Laden hauptsächlich die Besserverdiener ansprach. Fraglich, was ich dann in ihm suchte. Das große Glück? Einen schnellen Fick? Ja, auch. Aber vor allen Dingen den Blutspender. Das durfte ich nicht vergessen. Auch nicht über der edlen Eckbadewanne und den turmalinfarbenen Fließen, die das Zimmer wie das natürliche Habitat meines Gespielen für die nächsten Stunden wirken ließen. Denn die Farbe, die ihm am besten stand, war ohne Frage die schwarze. Bleich ließ sie seine Haut wirken, ebenso blutleer wie die der Vampir-Cousins, und ich hoffte inständig, dass ich nicht wieder auf einen Blutsauger reingefallen war. Aber ein Entrinnen gab es für mich ohnehin nicht mehr. Shiva sah ohnehin viel mehr aus wie ein kleiner Teufel in seinem schwarzen, knielangen Mantel und den Hosen mit Bondageriemen, wie er mir schließlich gegenüber stand und mich auffordernd ansah. Sofern sich überhaupt irgendeine Emotion aus seinen starren, weißen Augen lesen ließ. "Worauf wartest du?", fragte er mit tiefer Stimme. "Zieh mich aus." Ich ließ meinen Blick kurz über die Wanne im Hintergrund wandern, bevor ich wieder meine Gesellschaft musterte. "Willst du nicht erst Wasser einlassen? Du willst doch bestimmt-" "Darum kümmere ich mich später", versicherte er mir allerdings und packte schon drängender meine Hände, legte sie sich auf seine Brust. "Zieh mich aus." Gut, wenn er denn darauf bestand. Ein drittes Mal wollte ich mich von solch einer Schönheit nicht zu diesen vergnüglichen Dingen auffordern lassen. Schließlich wollte auch ich endlich all das entblößen, was der Mantel vor meinen Blicken bisher verborgen hatte. Die Knöpfe wurden schnell von meinen kundigen Fingern gelöst, sodass es nicht lange dauerte, bis ich den Mantel aufschieben konnte. Und ich staunte wahrlich nicht schlecht, als ich bereits sehr viel nackte Haut freilegte, denn dieses Früchtchen trug nicht mehr als ein schönes Lederhalsband und ein sündiges Lackkorsett, welches seine schlanken Körperformen äußerst vorteilhaft herausarbeitete. Wahrscheinlich blieb ihm nicht verborgen, dass ein lüsternes Grinsen über mein Gesicht huschte, aber sollte es doch, er hatte diesen Effekt doch hundertprozentig erzielen wollen. Den Mantel, der zuvor noch wie eine zweite Haut gewirkt hatte, streifte er geschickt über seine Schultern, sodass er achtlos zu Boden fiel. Dabei blickte der Bengel mich die ganze Zeit über verschwörerisch an. Präsentierte mir ein wenig seine Vorzüge, demonstrierte, wie beweglich und biegsam sein schöner, schlanker Körper war. Alternativ hätte er womöglich Bauchtänzer werden können, aber mir war es natürlich recht, dass er hier arbeitete und somit bei mir war. Nah bei mir. Dass ich seine Hände spüren konnten, die aufreizend über meine Brust streichelten und sich daran machten, meine Lederjacke und wenig später auch mein Shirt loszuwerden. Als ich letzten Endes mit freiem Oberkörper vor Shiva stand, konnte dieser kaum davon ablassen, meine Muskeln mit Berührungen und Blicken zu bewundern. "Du machst Krafttraining", stellte er fest, während seine für einen Mann sehr zarten und gepflegten Finger über meinen Sixpack glitten und sich dort eine ganze Weile aufhielten. "Gut beobachtet", erwiderte ich mit einem schiefen Grinsen und ließ mir die Streicheleinheiten gerne gefallen, zeigte es doch nur, dass Shiva unser kleines Stelldichein wahrscheinlich auch genießen würde. "Ich finde Männer sexy, die ein bisschen aussehen wie Wrestler", gestand er mir schließlich und nahm wieder meine Hände, um sie ebenfalls eingehend zu betrachten. "Und ich werde hart, wenn ich nur daran denke, dass solche Pranken mich fest anpacken..." Behutsam befreite ich meine Handgelenke aus seinen Griffen und schnappte mir den Bengel stattdessen am Bund seiner Hose, dessen Knopf und Reißverschluss ich hastig löste. "Also kann ich annehmen, dass du auch eher auf die harte Tour stehst?" Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen bei dieser Vorahnung wahrscheinlich dunkel wie die schwarze Nacht wurden. Kuschelsex war noch nie mein Spezialgebiet gewesen. Deshalb war ich auch froh, eine große Vorliebe für das männliche Geschlecht zu besitzen. Denn Jungs waren in vielen Fällen einfach die wesentlich weniger zimperlichen. Gut, es gab auch mächtig brutale Frauen, aber denen konnte ich wiederum auch nichts abgewinnen. "Die harte Tour, und die devote Rolle", stellte mein Teufelchen klar, dessen Hüllen nun vollständig fielen. Mit der Bewunderung seines Stringtangas hielt ich mich gar nicht erst auf. Irgendwie spürte ich, dass der Wolf in mir einmal mehr zum Leben erwachte, groß und drängend in meinen Adern pulsierte und mich Sekunde um Sekunde ein wenig mehr um den Verstand brachte. Vielleicht lag es an Shivas sinnlicher Blöße, vielleicht an seiner glatten Haut in der Farbe von Milch. Oder doch an seinem so verführerischen Genital, das mich mit einer leichten Erektion zu locken versuchte. Instinktiv spürte ich jedoch, dass es noch etwas anderes war, was mir schier den Kopf verdrehte. Nur konnte ich es bis dahin noch nicht benennen. Piercings trug er im Gegensatz zu den Vampiren keine im Intimbereich, aber dafür war er beschnitten, was ich zuvor noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Aber irgendwann war ja immer das erste Mal. Und ich hatte mich schon immer offen für Neues gezeigt.   Es dauerte nicht lange, bis auch ich mich ihm nackt zeigte, störte doch jegliches Kleidungsstück auf meiner Haut, und außerdem zeigte mir Shiva nur zu deutlich, wie sehr er meinen Anblick begehrte, wie heiß ihn ein starker Mann machte. Allerdings auf recht ungewöhnliche Weise. Anstatt er mich zugleich hinter sich her in die Wanne zog und seinen schnuckeligen Arsch auf meinem Schoß platzierte, drängte er sich gegen mich, schlang die Arme um meinen Körper, bis eine seiner Hände jedoch meinen Hinterkopf packte und dafür sorgte, dass sich mein Gesicht in seine Halsbeuge schmiegte. Sofort explodierte der wahnsinnig geile Duft seiner Haut in meiner Nase. Knurrend schnüffelte ich an meinem Gespielen, fletschte schon wieder fast die Zähne und hätte am liebsten zugebissen bei diesem verlockenden Aroma. Ich konnte nicht benennen, was genau er denn verströmte, aber es vernebelte mir ohne Frage die Sinne, bis sich mehr ein Tier als ein Mensch in Shivas Armen befand. Ich war mir lediglich sicher, dass es sich bei diesem Früchtchen um den Spender handelte. Den Biss jedoch würde ich mir für das Finale aufheben. Ein Orgasmus in Kombination mit dem süßen Geschmack von Blut war schließlich etwas ganz besonderes, von dem man so schnell nicht genug bekommen konnte. Leider boten sich derartige Gelegenheiten selten. Äußerst selten.   Ich wollte ihn festhalten, als er sich wieder von mir löste, schaffte dies allerdings nicht. Denn trotz meiner schwindenden Beherrschung wusste ich, hätte ich mich dazu hinreißen lassen, ihn mit Gewalt bei mir zu behalten, hätte ich dieses zarte Porzellanpüppchen womöglich zerbrochen. Und dies hätte ich mir nie verzeihen können. Also ließ ich ihn unwillig ziehen. Während er auf die Eckbadewanne zustolzierte, präsentierte er mir ja noch seine bloße Kehrseite, an der ich mich mit Blicken gütlich tun konnte, und so, wie er in das Wasser stieg - nanu, war die Wanne nicht eben noch leer gewesen? - konnte ich einen Blick auf seine baumelnden Hoden werfen, aufgrund derer ich mir schon wieder über die Lippen leckte. Der Junge würde noch sein blaues Wunder erleben, das schwor ich mir. Deshalb kam ich seiner unausgesprochenen Einladung nur zu gerne nach, ihm in der Wanne ein wenig Gesellschaft zu leisten, ihn sanft zu waschen, während er zwischen meinen Beinen kniete und ich mehr und mehr den Eindruck gewann, er besäße keinerlei Schamgefühl. Der etwas schüchterne, verdruckste aber undankbare Junge von vorhin war vollkommen einem Dämon der Sinnlichkeit gewichen, einem Mann, der genauso gut wusste, was mir gefiel sowie was ihn erregte. Im Wasser schien er sich wohl zu fühlen, der selbsternannte Glücksverheißende, so pudelwohl, dass er sogar meine einfühlsamen Hände stoppte, nur um einen transparenten Schlauch von einer der Ablagen zu angeln und diesen kurzerhand mit dem Wasserhahn installierte. Zunächst fragte ich mich noch, was er vorhatte, aber da ich im sexuellen Bereich kein Unerfahrener mehr war und ich von den meisten Spielarten zumindest mal etwas gehört hatte, erschloss sich mir sehr bald, worauf das Ganze zielen sollte. Mit etwas gespreizten Beinen ging Shiva vor mir auf alle Viere, wobei er mir selbstverständlich seine Kehrseite darbot. Es bedurfte nicht viel des Zutuns meiner Hände, damit seine Backen sich teilten und mir einen Blick auf das gewährten, was sich zwischen ihnen befand, verlockend und sicher bereits nach einer Verwöhnkur hungernd. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, mein Gesicht zwischen diesen anbetungswürdigen Backen zu vergraben und sein Heiligtum ein wenig mit der Zunge zu reizen, was Shiva mit einem kehligen Gurren honorierte. Dabei hatte ich seine Schenkel fest im Griff, ganz so, wie er es liebte, verweilte dort aber nicht, denn sein Sitzfleisch verlangte nach einem festen Schlag. Danach schickte ich meine Finger über seinen schlanken Rücken, ließ sie sanft die Wirbelsäule meines Gespielen nachfahren, bis ich feststellen musste, dass meine Hände den betörenden Duft seiner Haut angenommen hatten und dieser sich partout nicht mehr abwaschen ließ. "Du verruchtes Luder, was trägst du nur für ein aphrodisierendes Parfüm?", knurrte ich, während ich mich des Schlauches annahm. "Das ist ein Geheimnis", schmunzelte er lediglich, woraufhin ich nicht weiter nachhakte. "Wahrscheinlich könnte dem kein einziger Kerl widerstehen, das ist dir klar?" Er warf mir einen Blick über seine Schulter hinweg zu. "Das ist Sinn und Zweck der Sache." Hätte mich meine Lust nicht derart gefangen gehalten, hätte ich wahrscheinlich geahnt, dass hier etwas mächtig faul war. Kein Mensch vermochte so zu riechen wie er es tat, nach Aprikosen, Erdbeeren, Pfirsichen, aber auch nach Paarungsbereitschaft. Selbst synthetische Stoffe konnten einen derartigen Effekt nicht erzielen. Aber im Moment kümmerte ich mich nicht weiter darum. In den Mittelpunkt des Geschehens war der Schlauch gerückt. Er maß einige Zentimeter an Umfang, aber so wie ich den Eindruck hatte, kannte Shiva sich bestens mit derartigen Praktiken aus. Jedenfalls ließ er sich nicht zum ersten Mal zu solch einer kleinen Wasserfolter hinreißen. Nur für mich stellte es ein Debüt dar. Was das Ganze umso spannender und auch erregender gestaltete. Mit all meiner wölfischen Vorsicht schob ich das Ende des Schlauches in Shivas engen Muskel, der das Teil sofort willig in sich aufnahm. "Mach weiter", verlangte der Junge mit rauer Stimme, nachdem ich kurz gezögert hatte. "Schwanzlang geht mindestens. Umso tiefer, desto besser." "Also zimperlich bist du nicht", erkannte ich erstaunt und tat, wie mir geheißen. Meine Gottheit sollte schließlich auf ihre Kosten kommen. Und ich würde noch früh genug feststellen, ob ich diesen Fetisch mit ihr teilte oder ob es mich abtörnte, einen Hintern mit Wasser zu füllen. Obwohl ein Einlauf als Bestrafung eines ungehorsamen Knaben sicherlich einiges an Reiz bot.   Shiva zuckte nicht einmal mit der Wimper, so wie sich bestimmt fünfzehn Zentimeter des schlangengleichen Plastiks in ihm befanden. Da er es so mochte, beschloss ich, noch mindestens zwei draufzulegen und dann zum Wasserhahn zu greifen. "Aber nicht mit dem vollen Strahl", warnte der wollüstige Kerl mich vor. "Nur ganz wenig. Schau zu, wie es langsam in mich fließt..." Oh ja, das würde ich. Davon konnte er ausgehen. Der dünne Strom bahnte sich schon bald seinen Weg durch das durchsichtige Rohr, und ich presste fest meine Lippen aufeinander, so wie Shiva langsam aber sicher volllief. Unterdrückt stöhnte er dabei sogar auf, anscheinend bereitete ihm diese Spielart tatsächlich große Lust, was ich als sehr spannend und gleichzeitig als sehr anregend empfand. Mein eigenes Glied ragte mittlerweile ebenfalls steinhart aus dem Wasser heraus, eifersüchtig auf den Schlauch, der diesem Jungen so große Lust bereiten durfte. Doch allzu lange würde er nicht mehr auf seinen Einsatz zu warten brauchen. Gut so, denn ewig hätte ich meine animalische Seite wohl auch nicht mehr zurückhalten können und das Ganze hätte womöglich böse geendet, wenn mein innerer Wolf sich erst einmal das geholt hätte, was er begehrte...   "Genug", vernahm ich Shivas Stimme und stellte sofort das Wasser ab. Als ich anschließend den Schlauch langsam aber sicher aus seinem Anus zog, schnappte er hektisch nach Luft; ich vermochte lediglich zu erahnen, wie er sich nun fühlte, so ausgefüllt und wahrscheinlich mit dem starken Drang gequält, sich zu erleichtern. Und genau das tat er auch, kaum, dass er den Schlauch losgeworden war. Beflissen presste er seine Hand auf eine Stelle auf seinem unteren Rücken, woraufhin mir gleich die volle Ladung ins Gesicht schoss. Und sein Arsch spuckte wahrlich viel, erstaunlich, was er alles hatte fassen können. Für die Dusche sollte es natürlich eine Revanche geben. So ungeschoren kam er mir nicht davon. Als er endlich leer war, schnappte ich mir den Burschen und verfrachtete ihn rittlings auf meinen Schoß, woraufhin er genau wusste, wie seine Aufgabe aussah. Ich musste nichts weiter tun, als mich entspannt zurückzulehnen und Shiva seinen Job machen zu lassen, denn er wusste genau, wie er das Glied eines Kerls festhalten musste, damit er aufsitzen konnte. Süffisant grinsend beobachtete ihn dabei, wie er meine Härte bereitwillig in sich versenkte und ich in seine vom Wasser noch immer nasse Enge glitt. Schließlich hockte er auf mir und begann sich prompt aufreizend vor- und zurückzubewegen, während seine Hände auf meiner kräftigen Brust ruhten. Als ich meine Pranken auf seinen Hintern schob und seine Bewegungen somit unterstützte, öffnete er den Mund zu einem stummen Stöhnen, bevor er mit geschlossenen Augen und gehobenen Kopf wissend grinste. "So gefällt dir das, mh, mein Teufelchen?", schnurrte ich und zog ihn etwas zu mir hinab, damit ich mich an seinem höllisch süßen Duft berauschen konnte. "Nicht mehr lange, und ich komme um dich herum", flüsterte er atemlos gegen meine Schläfe, ich jedoch schob mein Gesicht wieder in seine Halsbeuge und schnaufte ebenfalls mittlerweile ziemlich gewaltig. Der Junge war äußerst talentiert, demonstrierte nun, wie anmutig er sich zu bewegen vermochte. Dabei stützte er sich nun mit den Händen auf dem Wannenrand hinter mir ab, sodass ich seine Brust vor der Nase hatte, seine glatte, weiße, köstliche Brust... Ich knurrte. Es ging los. Der Saft stieg in meinem Schwanz empor und füllte Shiva wenig später ein zweites Mal mit einer Flüssigkeit. So, wie ich in ihm kam, vergaß auch er sich, erzitterte unter seiner Lust und war für ein paar Augenblicke hilflos seinem Höhepunkt ausgeliefert. Ein wahres Schwein war ich, dass ich die Gunst der Stunde nutzte und meine Zähne in seinem Fleisch versenkte, in seiner schlanken Schulter und seine Haut durchbrach. Prompt schoss mir auch eine Flüssigkeit in den Rachen, doch diese war entgegen meiner Erwartungen weder süß noch köstlich, sondern schmeckte gallebitter, wie pures Gift. Erschrocken wich ich zurück und betrachtete die Wunde, aus der eine kohlrabenschwarze Flüssigkeit sickerte, aber ganz sicher kein menschliches Blut. "Oh Mann, ist das dein Fetisch?", hauchte Shiva atemlos, so wie er noch immer auf meinem Genital hockte, nun aber in Bewegungslosigkeit verharrte. "Leider find ich Beißen nicht so geil." "Ja, äh, sorry", haspelte ich irritiert und setzte mich auf. "Ich wollte dir auch gar nicht wehtun, es ist nur..." Das wollte ich tatsächlich nicht. Wäre er ein Mensch und kein Kind der Unterwelt gewesen, hätte die Sache allerdings etwas anders ausgesehen. "Aber ich bin ja selbst schuld", sah Shiva mit einem schiefen Lächeln ein, der das Spiel nun ebenfalls für beendet sah und von meinem Schoß kletterte, anschließend sogar aus der Wanne stieg und nach einem Handtuch griff. "Schließlich habe ich dich verführt." "Das kann man wohl sagen", gab ich ihm Recht. Mit hinter dem Kopf verschränkten Händen weidete ich mich an seinem makellosen Körper. Die Wunde schien ebenso schnell zu verheilen wie Orfeos es getan hatte. "Nein, du verstehst nicht." Er sah mich unverwandt an. "Ich habe alles geplant. Sogar die Szene an der Bushaltestelle habe ich inszeniert, damit du angelockt wirst." Gleichgültig rieb er sich mit dem Frottee ab. "Hätte ich einen schlechten Tag gehabt, hätte ich dir fünfhundert für die Nacht abgeknöpft, und du hättest sie mir bereitwillig gezahlt. Weil man mir nicht widerstehen kann, wenn ich es darauf anlege. Und dich wollte ich zu meinem Opfer machen. Ohne Grund. Einfach, weil ich dachte, du würdest es mir bestimmt gut besorgen." Freudlos lachte ich auf. "Du berechnendes Miststück." Ich schüttelte den Kopf. "So gut, wie du dich in der Kiste machst, aber die Hilfsbereitschaft eines netten Typen so zu benutzen..." "Es entspricht meiner Natur." Keinerlei Schuldgefühl spiegelte sich in seinem Blick wider. "Ich bin ein inkubischer Wasserdämon, es ist dein Problem, dass du auf mich reingefallen bist, nicht meins. Aber du bist damit nicht alleine. In Wahrheit bin ich der Goldschatz meines Chefs, denn wenn ich will, kann ich jeden Mann verführen. Egal ob in männlicher Gestalt", er wirbelte herum und hüllte sich dabei in eine schwarze Wolke, die sich wenige Sekunden später allerdings wieder auflöste und mir nun einen nackten Frauenkörper darbot, "oder in weiblicher. Es kommt auf die Präferenzen des Kunden an. Und du scheinst mir mehr auf Männer zu stehen." Die Frau, die nun schamlos entblößt vor den schwarzen Fließen stand, nannte lange, schwarze Locken, die ihr bis über die Schultern fielen, ihr eigen. Doch meine ganze Aufmerksamkeit galt schon bald nichts geringerem als ihren voluminösen Brüsten mit den hellen Warzenhöfen. Ich war eben auch nur ein Mann. Auch in dieser Aufmachung wohnte Shiva auf jeden Fall ein gewisser Reiz inne. Kein Wunder, dass die Männer ihm - oder ihr - reihenweise verfielen. Auch ohne Zauberkraft hätte der Dämon ohne Probleme so ziemlich jeden ins Bett zu locken vermocht. Aber warum nicht auf Nummer sicher gehen, wenn man es doch konnte. Als sie schließlich komplett angekleidet war - sie trug dieselben Sachen, in denen ich sie als männliche Person kennengelernt hatte - reichte sie mir ihre schlanke Hand, die ich etwas schwermütig ergriff. "Hat mich gefreut, deine Bekanntschaft machen zu dürfen." Sie lächelte kokett. "Vielleicht trifft man sich ja wiedermal. Und dann zu Heterosex." Ich enthielt ihr meine Antwort vor. Denn ich wusste selbst nicht so recht, was ich von ihr halten sollte. Eigentlich wollte niemand in die Fänge eines Dämons geraten. Egal, was für eine sinnliche Schönheit er sein mochte. Denn man trat seine ganze Macht und Kontrolle auf ihn ab, bis man zu einem willenlosen Stück Fleisch verkam, das sich nach Lust und Laune manipulieren ließ. Nein, bevor ich noch einmal auf Shiva zurückgriff, wollte ich noch eine der anderen Schnitten ausprobieren, die in diesem Club ihre Dienste anboten. Ich witterte, dass es noch jede Menge frisches Fleisch gab, von dem ich kosten musste auf der Suche nach meiner entzückenden Blutmarie.   Kapitel 3: Maxim ---------------- 3. Maxim     Auf Bloody Marys verzichtete ich nach wie vor. Was mir selbstverständlich nicht gerade leicht fiel. Des Nachts schlichen sich immer wieder die Erinnerungen an jenen mich so euphorisch stimmenden Geschmack in meine Träume, egal, ob ich schlief oder wachte. Und natürlich hatte mich das Schicksal doppelt auf die Probe gestellt, saß ich doch seit ein paar Tagen direkt an der Quelle. Aber bisher war ich standhaft geblieben. Das konnte auch ein Jules - der Junge an der Bar, der sich mir inzwischen vorgestellt hatte - nicht ändern. Egal, wie hartnäckig er versuchte, mir das Zeug im Feierabend meines taufrischen Job als Türsteher des Licorice schmackhaft zu machen. Und er legte es wirklich darauf an...   "Ach komm, du fandst den doch beim ersten Mal so geil." Mein Verstand sagte mir, dass man zarte, zerbrechlich aussehende Jungs nicht anzubrüllen hatte, besonders dann nicht, wenn sie einem auf gewisse Art und Weise sympathisch waren. Aber der Kerl konnte einen nur zur Weißglut bringen mit seinen Aufschwatzungsversuchen. "Verdammt, lass mich mit dem Zeug in Ruhe!", raunzte ich ihn also mürrisch an, zog beflissen eine Zigarette aus der Schachtel und warf letztere achtlos auf den Tresen. Dabei sorgte ich dafür, dass meine zusammengekniffenen Wolfsaugen ihn schön böse anblitzten. Grr... "Du weißt ganz genau, dass sich in meinem Kopf in Schalter umlegt, wenn ich dieses verfluchte Blut schmecke. Gib mir anstelle 'nen Whiskey, dann wird auch keiner verletzt." Wie die Unschuld selbst wienerte er mit dem Geschirrtuch in seinem Glas herum, die geschminkten Lider gesenkt haltend. In dem Moment schiss ich drauf, dass ich meinen Job im Grunde nur ihm zu verdanken hatte. Ihm und dem guten Wort, das er für mich bei seinem Chef eingelegt hatte. Einen Wolf verhöhnte man nicht. Es sei denn, man wollte am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie er ungemütlich wurde... Plötzlich schaute der Junge auf. Allerdings glitten seine Blicke an mir vorbei. "Maxim, aber du nimmst doch einen, oder?" "Ich?" "Siehst du hier noch einen Maxim?" Ich musste mich lediglich ein wenig nach rechts wenden, um mir ein Bild von dem Angesprochenen machen zu können. Inzwischen schob dieser seinen Arsch ohnehin auf den Barhocker neben mir und stützte sich, Jules zuckersüß anschmunzelnd, auf dem Tresen ab. "Danke, liebster Jules, aber für Blutrünstigkeit ist es ein wenig zu früh. Ich muss noch arbeiten." Daraufhin schüttelte der Junge hinter der Bar nur verständnislos den Kopf. "Jeder hat eine andere Ausrede", seufzte er, während er mir fast enttäuscht meinen Whiskey zuschob. "Der eine bekommt im alkoholisierten Zustand keinen hoch, und der andere hat Schiss vor sich selbst. Mager, Freunde, mager!" Nun hatte auch ich die Aufmerksamkeit meines Nebensitzers geweckt. Allerdings warfen wir uns nicht nur einen kurzen Blick zu, damit wir wussten, mit wem wir es zu tun hatten, nein - wir begannen prompt, uns regelrecht abzuchecken. Während ich den Geruch nach Wolf nicht mehr aus der Nase bekam. Besser gesagt, nach Rüden.   Dieser sogenannte Maxim trug genau wie ich einen eleganten, schwarzen Anzug, allerdings ohne Krawatte, denn ein Türsteher war der Junge nicht. Anhand von Jules Worte konnte ich ableiten, dass er ebenfalls einer war, der die Kunden hinter verschlossenen Türen beglückte, mit allem, was sein Körper und seine Fähigkeiten hergaben. Allerdings hatte er ansonsten nicht viel mit den hübschen Püppchen gemein, die ich zuvor kennengelernt hatte und die seine Kollegen darstellten. Maxims Statur stand meiner in fast nichts nach, nur dass er eine ganze Ecke jünger und auch etwas kleiner war als ich, und seine langen Haare ergossen sich im Gegensatz zu meiner dunkelbraunen Pracht pechschwarz bis über seine muskulösen Schultern. Dazu fiel mir noch der leichte Bartschatten an seinem Kinn auf. Aber all diese Informationen waren eher nebensächlicher Natur. Dieser gewisse Ausdruck in seinem Gesicht war mir nicht verborgen geblieben. Genau, wie auch er sicherlich witterte, was ich war. Er besaß unverkennbar die Züge eines Wolfes. Die Wildheit glomm in seinen Augen. Und seine Oberlippe zog sich dezent nach oben, so, wie er mich unentwegt musterte. Plötzlich fiel mir ein, dass sich der Vollmond für heute angekündigt hatte. Auweia...   "Oh, oh, Leute, nicht gleich prügeln, ich hasse Gewalt!", schreckte Jules mich aus meinen Gedanken auf, woraufhin meine Blicke kurz zu ihm hinüberhuschten. "Könnt ihr Wölfe das nicht auch ohne Tod und Mordschlag regeln, was auch immer es da zwischen euch zu regeln gibt?" Die Antwort darauf kannte ich nicht. Ich tendierte allerdings eher zu einem klaren Nein. Rüden untereinander waren bekanntlich von Natur aus Todfeinde. Egal, ob sie eine gemeinsame Vergangenheit teilten oder nicht - kaum, dass ein männlicher Wolf die Geschlechtsreife erreichte, brauchte man ihm nur das Shirt eines Artgenossen unter die Nase halten, und er drehte durch, zerfetzte das Stückchen Stoff in der Luft. Das Schlimme war, dass ich keine Ausnahme bildete. Und Maxim wahrscheinlich auch nicht. Sein Duft nach Geschlechtsreife, aber auch nach Paarungsbereitschaft vermischte sich mit einem After Shave, wie es jeder normale Mann benutzte und verlieh dem Ganzen somit eine interessante Note. Wie der Zufall es so wollte, schien er über meinen Geruch genauso zu denken. Denn nun rückte er näher zu mir hin und schnüffelte ungeniert an meiner Kleidung, ehe er mein Haar untersuchte. Anschließend knurrte er unverhohlen, wobei er mir direkt in die Augen sah. Die Lust auf Aggressivität stieg in mir empor. Ich spürte, wie ich ungehaltener wurde, wie in meiner Kehle ebenfalls ein dumpfes Grollen tobte. Alle Zeichen standen auf Kampf, auf ein Duell Mann gegen Mann, doch man durfte nicht vergessen, dass ich bei seinem Geruch nicht das Gefühl hatte, mich prompt übergeben zu müssen, wie es bei anderen Rüden der Fall gewesen war. Ich schob mein Aufbegehren auf Triebhaftigkeit fernab der sexuellen Begierde, aber so, wie wir uns schließlich unter Jules' entsetztem Gequieke an die Gurgel sprangen und uns wie von Sinnen küssten, ahnte ich, dass ich mehr von Maxim wollte als nur einen fairen Kampf um den Platz an der Bar. Ja, man konnte es tatsächlich als Liebe auf den ersten Blick bezeichnen, was uns einte. Für ein paar Stunden sollten wir unzertrennlich sein.   "Willst du ficken?", raunte er mir zu, nachdem wir atemlos nach Luft rangen, unsere Gesichter sich aber noch immer ganz nah waren. Maxim war auf seine ganz eigene Art und Weise unwiderstehlich. Eigentlich bevorzugte ich eher die androgynen Burschen mit den feinen Zügen und schlanken Körpern, aber bei diesem stattlichen Rüden machte ich gerne eine Ausnahme. "Klar", schnappte ich. "Und du?" "Aber so was von." Verdammt, wann war ich eigentlich zu solch einer krassen Schwuchtel mutiert? Bei Shiva als Frau hätte ich eigentlich das Blut in meinen Adern brodeln spüren müssen, so heiß und sexy er aussah in seinem Adamskostüm, aber auf ihn beziehungsweise sie war ich längst nicht so abgegangen wie auf Maxim. "Wie viel?", wollte ich wissen, denn ich war mir sicher, dass er unsere Zusammenkunft als geschäftliches Treffen betrachtete. "Erstmal nichts." Er grinste dreckig. "Ich überleg' mir noch, wie du dich für die Nummer revanchieren kannst." Das sollte mir nur recht sein. Mit einem kräftigen Schluck leerte ich mein Whiskey-Glas und zwinkerte noch kurz Jules zu, der das Geschehen noch nicht so recht einordnen konnte. Aber das kümmerte mich im Moment weniger. Maxim und ich sahen zu, dass wir wegkamen, und da der andere derjenige war, der sich besser in diesen Räumlichkeiten auskannte, zog er mich prompt in das nächste freie Zimmer. Und er zog mich im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich klebte regelrecht an ihm, verzierte den Hals des Jungen mit groben Bissspuren, leckte aber auch immer wieder darüber, denn er hatte meinen Appetit längst geweckt. Nicht, dass ich ihn ebenso fressen wollte wie den Blutspender, viel mehr bezog sich mein Hunger auf meinen Sexualtrieb, der heute ganz besonders ausgeprägt zu sein schien. So wie die Tür allerdings hinter uns zufiel und unser Tun vor den Blicken Schaulustiger verborgen blieb, durfte ich in den Genuss eines deftigen Gegenschlags kommen, der mich fast schmerzhaft gegen die Wand presste und mir die Kleidung zerriss. "Oh, Shit", bekam ich nur mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen heraus und legte den Kopf in den Nacken, so wie Maxim sich begierig über meine Brust abwärts küsste und sich dabei selbst aus seinem Anzug schälte. Allerdings war ich der Meinung, dass gleiches Recht für alle galt und so fackelte ich nicht lange, packte das verdammte Sakko und riss es von den Schultern meines Gespielen, schmiss es auf den Boden und wiederholte die Prozedur anschließend mit seinem weißen Hemd. Als wir uns schließlich inne haltend und oben ohne gegenüber standen, knurrten wir uns in unserem gegenseitigen Gefallen hemmungslos an. Maxim war heiß wie die Hölle, ein Kerl, an dem etwas dran war und der sich nicht so penibel jedes Härchen von der Brust rasiert hatte. Solche wie ihn bezeichnete ich insgeheim als junge Krieger, besaßen sie doch genügend Muskeln, um auch ein großes Schwert präzise zu führen und damit einen Gegner niederzustrecken. Sein Bauch war wohl definiert, genau wie seine schönen, kräftigen Oberarme. Und von seinem Bauchnabel zog sich verheißungsvoll eine Spur dunkler Härchen abwärts. Manchmal mochte ich es schlichtweg robust und natürlich. Und ich spürte sogar, dass ich hart wurde, nur weil der andere Mann mit bulliger Körperhaltung vor mir stand und die Kampfeslust in seinen Augen tobte. "Na komm nur, komm!", forderte er mich heraus und lachte mich überheblich an. "Oder hast du Angst vor einer Niederlage? Auf Typen, die den Schwanz von vornherein einziehen, stehe ich allerdings überhaupt nicht!" Pah. Er wollte einen harten Kerl, und er sollte einen harten Kerl bekommen, der sich nicht so schnell einschüchtern ließ! Selbst schuld, dass er prompt auf das Bett hinter sich fiel, so wie ich mich auf ihn stürzte und ihm meinen Kuss aufzwang, meine warme, feuchte Zunge in seinen Mund drängte. Anstatt Maxim meine Leidenschaft genoss, begann er allerdings, sich verzweifelt zu winden, um mich loszuwerden. Ich wusste, was er damit bezweckte; er sträubte sich mit Händen und Füßen dagegen, die devote Rolle bei unserem Spielchen einzunehmen. Aber er würde schon bald merken, dass es für mich nicht infrage kam, meinen Arsch hinzuhalten. Besser gesagt: Ich würde es ihm offen klar machen. Seine Reaktionsfähigkeit war durch die Überforderung durch meinen Angriff eingeschränkt, wodurch es mir leicht gelang, seine Handgelenke zu packen und sie über seinem Kopf auf die Matratze zu pinnen. Blanker Widerwille spiegelte sich daraufhin in dem Blick des Jungen, der tief ein- und ausatmend unter mir lag und sich innerlich noch immer weigerte, zu resignieren. Ich rechnete damit, dass er mir jeden Moment an die Gurgel sprang, womöglich sogar in Wolfsgestalt, aber das hielt mich nicht davon ab, ihm die Spielregeln klarzumachen. "Entweder du lässt mich dich ficken oder wir brechen auf der Stelle ab", bestimmte ich. "Zu etwas anderem bin ich nicht bereit." Da begannen seine Mundwinkel zu zucken. "Dann verdien dir deine Position", keifte er und löste seine Arme mit aller Kraft aus meinem Griff, um sich im nächsten Augenblick an mich zu klammern und sich mit mir auf dem Bett herumzuwälzen. Mal lag er oben, mal ich, aber ganz egal, wer gerade an der Macht war, wir gingen dem anderen ungeniert an die Eier, packten die Genitalien des jeweils anderen durch die Hose hindurch an, bis wir es schließlich trotz der im Grunde recht verspielten Kampelei schafften, uns auch untenrum vollständig zu entblößen. Endlich konnten sich unsere nackten Schwänze aneinander schmiegen. Unser kleines Spiel hatte mich mittlerweile derart zu erregen gewusst, dass ich nicht mehr anders konnte und meine Beine um Maxims Hüften schlang, nur um prompt rhythmische Bewegungen gegen ihn auszuführen, was er natürlich so nicht auf sich sitzen lassen konnte, obwohl er es ganz genauso genoss wie ich, das konnte er einfach nicht mehr leugnen, seitdem sein Körper für ihn sprach. Auch er war hart wie ein Stein und aufgrund seines Deliriums nicht mehr wirklich zurechnungsfähig, da kam schlichtweg der Mensch in ihm durch. Wenn ein solcher nämlich auf nichts anderes mehr als auf die Lust in seinem Körper fixiert war, konnte neben ihm die Bombe einschlagen und er hätte sich nicht dafür interessierte. Diesbezüglich besaß ich eindeutig die besseren Karten. Denn Beherrschung war mein zweiter Vorname. Das sollte auch Maxim im Folgenden lernen. Maxim, den ich in einem unaufmerksamen Moment nur zu packen und von mir runterzuschieben brauchte, damit er sich schließlich auf allen Vieren auf der Matratze kniend wiederfand. Lange durfte ich mich nicht an meinem Triumph weiden, denn ein solches Glück war vergänglich. Die Hinteransicht des Jungen war aber in der Tat sehr nett anzusehen, besaß er doch einen hübschen Arsch, schöne, knackige Backen, zwischen denen sich genau wie um seinen Schwanz herum ein paar dunkle Härchen kräuselten. Vom Rasieren hielt er an keiner Stelle seines Körpers wohl sonderlich viel, außer vielleicht an seinem Gesicht, aber mich törnte dieser Fakt lediglich an, weswegen ich nicht lange zögerte und mich hinter meinen nun schon viel willigeren Spielgefährten kniete, der lediglich ein wenig winselte, so wie ich meine Krallen in seinen Hüften versenkte. "Na also, geht doch", freute ich mich. "Warum nicht gleich so?" "Halt die Schnauze!", grollte er jedoch nur. "Jetzt nutz' es gefälligst aus." Ich grinste breit. "Aber mit dem größten Vergnügen, Schoßhündchen." Für diese Bezeichnung gab es keinerlei Kommentar. Umso besser. Da konnte ich mich also in Ruhe auf den Akt konzentrieren. Auf ein Kondom verzichtete ich auch heute nicht, genauso wenig wie auf eine ordentliche Portion Gleitgel. Selbst ein harter Kerl war schließlich nicht unverwüstlich und im Intimbereich ebenso empfindlich wie ein zarter Bub von Orfeos Schlag. Außerdem sollte es dem armen Maxim, der sich nun unterwerfen lassen musste, zumindest ein bisschen gefallen. Obwohl ich schon jetzt, als ich nur meine glitschigen Finger in ihm vor- und zurückbewegte, genau wusste, dass er liebte, was ich mit ihm anstellte. Nun stöhnte und keuchte er sogar wie ein Mensch, gurrte erst wieder animalisch, so wie ich mein bestes Stück in seine Hitze stieß und beflissen meine Hüften bewegte. Nein, Eingewöhnungszeit benötigte er so gut wie keine, obwohl ich ihm zutraute, dass er meist derjenige war, der die Kunden vögelte und nicht von ihnen zur Unterwürfigkeit verdonnert wurde. Kerle wie ihn nannte man Switcher, das wusste ich, obwohl ich selbst kein solcher war. Besonders nicht, nachdem mich mein eigener Bruder bei einem Duell besiegt hatte. Meine männliche Ehre wollte ich von niemandem mehr untergraben lassen. Auch nicht von einem attraktiven Kerl wie Maxim. Er war ein Jungspund und musste einem erfahrenen Rüden wie mir gehorchen, so die von mir aufgestellten Regeln. Dass er das eingesehen hatte, bewies mir seine Reglosigkeit, während ich ihn fickte. Er schmiegte sogar seinen Kopf vertraulich gegen meinen, so, wie ich über ihn kam und meine Brust an seinen Rücken schmiegte, mit der Nase derweil den herben, männlichen Duft seines Haars suchend. Einen Testbiss musste ich bei ihm gar nicht erst vornehmen, hätte dieser nur verschwendete Zeit dargestellt und viel Aufregung ausgelöst. Maxim war ein Wolf, genau wie ich. Daran ließ sich nicht rütteln. Spätestens dann nicht mehr, als er sich unter mir verwandelte, so wie er seinen Höhepunkt durchlebte. Ohne, dass ich es hätte beeinflussen können, folgte ich ihm nach und verlor mich in meiner Lykanthropie. Das Letzte, an was ich mich noch erinnere, war unser durchdringendes Geheul. Denn der Mond stand längst hoch am Himmel und läutete die Nacht der Wölfe ein. Kapitel 4: Jules ---------------- 4. Jules     Der Rest der Vollmondnacht war ohne jegliche Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Was im Grunde recht erstaunlich anmutete. Ich hatte noch nicht einmal einen Hasen auf meinem Nachhauseweg gerissen, also hatte Maxim erst recht nicht dran glauben müssen. Aber ein Wolf zu sein bedeutete schließlich nicht automatisch, seinen Paarungspartner wie eine schwarze Witwe nach vollzogenem Akt zu verschlingen. Der Jungwolf und ich, wir teilten gewisse Sympathien, auch wenn wir uns das wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt nie gesteckt hätten. Rüden waren immer etwas schwierig, wenn es um Gefühlsbekundungen ging. Fast noch komplizierter und verschlossener als Menschenmänner. So schrecklich dies in Frauenohren auch klingen mag. Es fanden sich allerdings auch wesentlich zugänglichere Wölfe. Ich zum Beispiel vermochte immerhin, einem potenziellen Paarungspartner unverblümt mitzuteilen, dass er mir gefiel. Nicht immer fruchteten meine Anbaggerungsversuche, konnten diese mitunter doch recht plump sein (besonders, wenn ich getrunken hatte), aber meist machte meine Ausstrahlung die Dinge, die mein Mundwerk verließen, wieder wett. Dies allerdings war nicht nur bei mir der Fall, sondern auch bei anderen Personen. In den letzten Tagen hatte ich es nämlich mit einem kleinen Kerlchen zu tun bekommen, welches ständig die große Fresse riskierte und zu allem Überfluss auch noch einen Augenaufschlag besaß wie die Unschuld vom Lande. Das Nennen von Namen kann ich mir eigentlich sparen, trifft diese Beschreibung ohnehin nur auf einen meiner Kollegen zu. Auf ein Früchtchen, welches ich trotz allem ziemlich unterschätzt hatte.   Bei mir bahnte sich langsam aber sicher der Harndrang an. Was sollte man in so einem Fall machen? Auch, wenn man eigentlich schnell nach einem harten Arbeitstag und einer Menge unflätiger, zwielichtig wirkender Gäste, die es galt, auch mal mit Gewalt vom Gelände zu verbannen, nach Hause wollte. Glücklicherweise stand mir heute keine Verwandlung bevor, kam eine solche doch meist ziemlich...unangenehm daher; besonders bei jungen Wölfen flogen da schon mal die Fetzen, wenn er sich in eine Bestie transformierte. Zudem vermochte man sich in diesem Zustand kaum mehr zu kontrollieren. Aber der Vollmond hatte Tschüss gesagt bis zum nächsten Monat. Konnte mir also nur recht sein.   In den Toilettenräumen ließ es sich aushalten. Hier konnte man sich direkt wohlfühlen. Zumindest so sehr, wie das auf einem Klo eben möglich war. Zur Abwechslung wurde dieser Zustand zur Abwechslung einmal nicht durch braune Ränder in den Schüsseln oder gar Schamhaare in den Pissoiren getrübt. Mir hatten sich hin und wieder schon Räumlichkeiten offenbart, aufgrund deren sich selbst bei mir der Kotzreiz angeschlichen hatte. Im Licorice hätte man also theoretisch vom Boden essen können. Obwohl ich es nicht darauf ankommen gelassen hätte. Mein Dank gebührte dennoch der Reinigungskraft, die Tag für Tag diese undankbaren Freier mit Sauberkeit auf dem stillen Örtchen versorgte. Diese sowie das qualifizierte Personal, welches selbstverständlich nicht mit dem gemeinen Volk auf eine Hütte gehen musste. Selbst hier wurde seltsamerweise in Männer und Frauen unterteilt, obwohl mir außer Shiva, der zwischen den Geschlechtern switchen konnte, als handelte es sich dabei um nichts weiter als eine Lampe mit Lichtschalter, bisher kein einziges, weibliches Wesen über den Weg gelaufen war. Das konnte daran liegen, dass das Licorice von Männern regiert wurde und dass sich im Gegenzug auch nur Männer hierher verirrten. Aus welchem Grund auch immer. So mancher Kerl besaß sicherlich bi- oder gar pansexuelle Veranlagungen. Zum Beispiel ich. Obwohl ich nur der Wandschrank von der Tür war. Dennoch konnte ich jedem Geschlecht etwas abgewinnen. Auch den Zwischendingern, die sich nicht so leicht kategorisieren ließen. Die ihre männliche, aber auch ihre weibliche Seite liebten und auslebten.   Es dauerte natürlich nie allzu lange, sein Geschäft zu verrichten. Es sei denn, man schiss sich die Seele aus dem Leib, worauf ich an diesem Tag allerdings verzichten durfte. Also freute ich mich, so wie ich aus dem Klo spazierte, bereits auf meine gemütliche Wohnung, in der sich noch immer nicht mehr als eine Matratze und eine Minibar befanden. Einen Herd brauchte ich ohnehin nur selten, fraß ich die Einkäufe vom Fleischer doch gleich aus dem Papier, roh und pur, höchstens mit etwas Pfeffer und Salz gewürzt, damit die Sache sich etwas aufregender gestaltete. Meine Klamotten und all der andere Klimbim, den man so im Alltag benötigte, befanden sich nach wie vor in meinen Umzugskartons, und mittlerweile begann ich mich an diesen Zustand zu gewöhnen. Schließlich besaßen diese Dinger ihre ganz eigene Ästhetik, die ich nicht mehr missen wollte. Wenn ich mein erstes Gehalt erhalten hatte, würde ich mich trotzdem nach etwas umsehen, das sich ein normaler Mensch in die Wohnung stellte. Nur um den Verdacht von mir zu lenken, ich sei ein Wilder. Schließlich würde ich früher oder später sicherlich Besuch empfangen, und dem wollte ich nicht völlig vor den Kopf stoßen. Doch an jenem Abend sollte andersherum ein Schuh draus werden. Denn nicht ich stieß jemandem vor den Kopf, sondern ich wurde vor den Kopf gestoßen. Oder besser gesagt vor die Brust. Schließlich reichte an meine eins neunzig so schnell keiner ran. "Na holla, immer sachte, schöne Frau!", lachte ich, so wie ich so mir nichts, dir nichts ein Mädchen mit langen Haaren im Arm hielt, das allen Anscheins nach aus dem Damenklo gepurzelt war. Offensichtlich hatte die Situation es wesentlich stärker erschreckt als mich, der ohnehin so was wie Angst gar nicht kannte. Es sah schleunigst zu, dass es sich von mir löste, blieb allerdings vor mir stehen und blickte etwas fassungslos an mir empor. Obwohl es eher an mir gewesen wäre, vollkommen perplex aus der Wäsche zu gucken. Oha, dieses Gesichtchen und die hellen Augen, die mich hin und wieder an einen Husky erinnert hatten, kannte ich doch. Sehr gut sogar. Lediglich das Outfit war neu. Und äußerst...ja, interessant. Faszinierend. Anziehend. So ähnlich hatte ich mir immer Nabokovs 'Lolita' vorgestellt. Warum, wusste ich selbst nicht. Aber insgeheim besaß ich eben ein Faible für Rot in Kombination mit weißer Spitze, weswegen sich mein Kopfkino damals für ein solches Kostüm entschieden hatte, das verdächtig an eine Figur aus einem Märchen erinnerte. Ich musste schon wieder lachen.   "Rotkäppchen", rief ich begeistert aus und provozierte einen leicht schrulligen Zug um den Mund meines Gegenübers. "Wohin des Weges?" "Zur Großmutter gehe ich bestimmt nicht, wenn du das meinst", stieg die Puppe mehr oder minder begeistert in das Spiel ein und verhielt sich zu meinem Bedauern gar nicht mehr schüchtern-mädchenhaft. Dafür sah sie aber genau so aus. "Auf Grannyporn fahre ich nämlich nicht ab." Ich zog die Augenbrauen empor. "Ach, tatsächlich? Ich dachte..." "Falsch gedacht." "Och, Schnucki..." Meine Pranke legte sich versöhnlich auf seine Schulter. So schnell ließ ich mir nicht meine gute Laune verderben, die dieses niedliche, rote Mützchen auslöste, welches sich unter dem Kinn zubinden ließ. "Dann bring mir eben Kuchen und Wein." "Wein trinkt der große, böse Wolf vielleicht, aber Kuchen frisst der nie und nimmer!" Beinahe gerührt schmunzelte ich vor mich hin. "Doch, doch", erwiderte ich. "Ich mag Creampies." Mein Rotkäppchen guckte mich unverwandt an. Dass Blut mein Wein war, verschwieg ich ihm jedoch. Sicherheitshalber. Obwohl es mich ständig dazu verführen wollte, diesen verfluchten Bloody Mary zu trinken... "Jules, Jules, Jules, du überraschst mich immer wieder", stellte ich fest, nachdem der hübsche Crossdresser sich in Schweigen gehüllt hatte. Auch seinem losen Mundwerk gingen anscheinend irgendwann die schlagfertigen Erwiderungen aus. "Willst du etwa so an dir Bar? Da werden die Kerle ja zu Tieren, das kannst du nicht verantworten." Da verschränkte Jules die Arme vor der Brust und schaute bockig zu Boden. Dieses Kostüm schien etwas an seinem Charakter verändert zu haben. Oder aber es war die Rolle, in die er geschlüpft war. Sie ging ihm womöglich durch Mark und Bein, wie das bei einem echten Meister seines Fachs der Fall sein musste. "Ich will nicht an die Bar", schnauzte er. Vielleicht war es ihm auch nicht recht, dass ich ihn in diesem Aufzug erwischt hatte. Warum auch immer. "Ich habe auch noch andere Sachen zu tun." "Wie die Klofrau siehst du allerdings nicht aus." Mit dieser Erwiderung hätte er allen Anscheins nach nicht gerechnet. Denn als er seinen Blick hob und mich ansah, blitzte kurz Erstaunen in seinen schönen Katzenaugen auf. Plötzlich fiel die Anspannung von ihm ab. Er gab sich geschlagen. Und erzählte mir, was Sache war. "Ich empfange eben auch Kunden", sagte er. "Man darf seine Talente ja nicht verkümmern lassen und muss sie zum Nutzen der Gesellschaft einsetzen." "Wow, da hast du recht!", freute ich mich diebisch. "Wie mir scheint, bist du tatsächlich sehr talentiert, was die originalgetreue Nachstellung des Rotkäppchens angeht." Er rührte mit seinem Püppchenschuh auf dem Boden herum. "Och, nicht nur darin", bemerkte er bescheiden, und ich verstand den Wink mit dem Zaunpfahl natürlich. "Hör mal, Schätzelein, ich habe jetzt Feierabend", erklärte ich Jules. "Wie wär's, wenn du mir deine Talente demonstrierst? Der Wolf hat Hunger auf einen kleinen Snack." Oh, das klang vielleicht ein wenig böse. Aber nichtsdestotrotz oder gerade deshalb spiegelte sich nun echtes Interesse in dem Blick unseres kleinen Rotkäppchens wider. Hatte ich es mir doch gedacht, dass er ziemlich pervers veranlagt war. Jemand, der andere Leute unbedingt Blut trinken sehen wollte, konnte nur mächtig einen an der Klatsche haben. Vielleicht aber war er auch nur ein weiterer Vampir oder gar ein Wolf, der in Blut einen ungemein erotischen Aspekt sah. Doch weder war die Haut Jules' von ungesund blasser Färbung, noch schimmerte etwas Animalisches hinter seinen Augen. Zudem sah er auch nicht aus wie ein Rüde und roch erst recht nicht wie einer. Im Gegenteil: Jules war der erste, von dem ich mit Sicherheit sagen konnte, dass er durch und durch Mensch war. Ein Mensch und damit der Spender? Möglich wäre es. Und es hätte zu seiner perversen Veranlagung gepasst.   "Weißt du, wie lange ich schon auf diese Frage warte?" Wir sahen uns in die Augen. Der erste intime Kontakt. Ich gab mich dennoch überrascht. "So, wie lange denn?" "Seit ich dich das erste Mal gesehen habe", eröffnete mir Jules und scheute sich nicht, seine zarten Finger in meine Hand zu schieben. "Solche wie du, die sind gut in der Kiste." "Das hat Shiva auch vermutet, und deshalb hat er mich verhext", bemerkte ich, wechselte aber schnell das Thema, denn andere Jungs würden in den nächsten Stunden keinen Platz in unseren Köpfen haben. Mit Sicherheit nicht. "Und dich hat nicht mal der Fakt abgeschreckt, dass ich ein Wolf bin?" Jules zögerte kurz. "Im Gegenteil", sagte er schließlich. Oha. Er besaß also dunklere und ordinärere Fantasien, als ich angenommen hätte. Solch ein zarter Junge, und dann scheute er sich nicht davor, mit einer Bestie zu spielen. Ich hoffte nur, dass er nicht tatsächlich der Spender war. Hoffte mit einem Mal, dass ich diesen nie finden würde, besonders dann nicht, wenn er in Gestalt eines so süßen Mäuschens daherkam. Hoffte dies genauso, wie ich hoffte, diesen Leckerbisse endlich ausfindig zu machen und mich an ihm zu berauschen. Ihn nach Wolfsmanier auszuweiden, ihn zu zerreißen und ihm das Leben zu nehmen...   Ich wusste nicht, ob Jules ahnte, auf was er sich da eingelassen hatte. Wahrscheinlich würde ihm sein fehlender Argwohn zum Verhängnis werden. Aber als die Tür bereits hinter uns zufiel, war es längst zu spät. Wir waren allein, und Jules begann sofort, mich zu bezirzen. Machte mir schöne Augen und stellte sich schließlich auf die Zehenspitzen, um mir einen keuschen Kuss auf die Lippen zu drücken, wie es sich eben für ein anständiges Mädchen gehörte. Und ich musste zugeben, dass Jules wirklich das perfekte Mädchen abgab. An den richtigen Stellen schüchtern, kokett und zugleich ungemein aufreizend. Mein kleines Rotkäppchen. Natürlich beließ ich es nicht bei diesem dezenten Bussi, sondern sorgte dafür, dass wir uns richtig küssten, dass Jules das bekam, nach was er sich seit der ersten Begegnung mit mir insgeheim sehnte. Kein Wunder, dass er sofort zu stöhnen begann und es sich gern gefallen ließ, wie ich meine Pranken in sein süßes Sitzfleisch schlug und es fest durch den Rock und das, was sich eventuell darunter befand, knetete. Es dauerte nicht lange und ich hob ihn hoch, ließ ihn die Beine hinter meinem Rücken kreuzen und sich an meinen starken Schultern festhalten, während ich ihn auf das große Bett trug. Dort legte ich ihn behutsam ab und hockte mich zwischen seine gespreizten Beine. Er war wunderschön, wie er mich da abwartend und zugleich fordernd ansah. Er war einer der Jungs, die regelrecht zum Küssen da waren. Zum Küssen und Liebhaben. Ich durfte mir gar nicht vorstellen, wie grob so mancher Freier wohl mit ihm umging. Ich zumindest würde vorsichtig mit ihm sein. Zumindest hoffte ich, dass ich dies sein würde. Wir fummelten zusammen am Reißverschluss seines Kleides, der über seinen Rücken führte, bis wir ihn schließlich aufbekamen und er sich mühelos vor mir entblößen konnte. Sein Körper war ähnlich mager und anmutig wie der von Lucian, Orfeo und Shiva, aber seiner Haut haftete ein leichter, goldener Schimmer an, der mich vollends zu entzücken wusste. Trotz fehlenden Busens sah er noch immer aus wie ein Mädchen, und gewissermaßen war er das ja auch. Das sagte er mir sogar offen, so wie ich mich über ihn beugte und genüsslich brummend über seine schöne Haut leckte, die so gut schmeckte, etwas salzig, aber zugleich doch zuckersüß. Er stand auf Wölfe, und er sollte einen Wolf bekommen. "Ich will, dass du mich als Mädchen siehst", erklärte er mir. "Das erregt mich sehr." "Alles, was du willst, meine Schönheit", hauchte ich und drückte einen sanften Kuss auf seinen Handrücken, ehe ich mich wieder seiner glatten Brust widmete und mich von dort abwärts arbeitete. Genüsslich drückte Jules den Rücken durch, so wie ich ungestüm seinen Nabel liebkoste und drohte, meine Lippen direkt zwischen seine Beine wandern zu lassen. Willig spreizte er diese für mich auseinander und gab somit ein Bild für die Götter ab, wie er da lag, mit nichts mehr bekleidet als einem aufreizenden, schwarzen Spitzenhöschen, das seinen dicken Schwanz kaum fassen konnte. Diese Art von Mädchen war mir die liebste, stellte ich fest. Diese holden Grazien, welche einen wunderschönen, köstlich schmeckenden Penis ihr Eigen nannten. Mir dürstete bereits nach seinem erregten Fleisch, als ich meine Zungenspitze über es fahren ließ, während es noch in dem engen Slip steckte. Schon da brachte ich Jules mit meinem dumpfen Knurren zum lustvollen Aufstöhnen, sorgte dafür, dass er mir sein Becken entgegenbrachte und mir in seiner Ungeduld seinen Schwanz regelrecht ins Gesicht drückte. Ich wusste natürlich, was er wollte. Und ich war nur zu gern bereit, es ihm zu geben. Ich riss ihm das aufreizende Stückchen Stoff von den Hüften, zog es über seine Beine, bis ich es auf den Boden fallen ließ. Sofort machte Jules die Beine für mich breit, was ein äußerst schöner Moment für uns beide war, war er doch nun vollkommen nackt und bereit für den Sex mit mir. Für meine Lippen, die sich hungrig um sein süßes Ding schlossen und es kräftig saugten. Mit Genugtuung sah ich mit an, wie Jules sich unter meinen Verwöhnungen aufbäumte, wie er sich vollkommen in meine Hände gab und die Liebkosungen durch einen starken Mann in vollen Zügen genoss. Ich bedeckte die Innenseiten seiner Oberschenkel mit Küssen, ehe ich mein Gesicht erneut in seinem duftenden Intimbereich vergrub, mit der Nasenspitze über seine prallen Hoden fuhr und mich anschließend wieder um seinen hübschen Mädchenschwanz kümmerte, seine Vorhaut zurückzog und meinen heißen, feuchten Mund über seine Eichel stülpte und so meinen Kopf rhythmisch auf- und abbewegte. "Stopp, stopp, stopp, ich komme!", rief Jules da schon nach wenigen Sekunden aus und packte mich unsanft an den Haaren, woraufhin ich von ihm abließ und ihn abschätzend ansah. "Willst du gepoppt werden wie ein ordentliches Mädchen?", raunte ich, nur um sein heftiges Nicken zur Kenntnis zu nehmen. "Bitte, Wolf, paare dich mit mir", verlangte er, doch ich öffnete bereits meine Hose und legte all das frei, was ich zur Beglückung meines süßen Mäuschens benötigte. Jules kannte seine Aufgabe. Sofort zog er seine Beine an den Körper und offenbarte mir seine kleine Rosette, aufgrund deren Anblicks ich mir prompt die Lippen leckte. In den letzten Tagen hatte ich viele Ärsche gesehen, die allesamt auch wirklich zu gefallen gewusst hatten, aber Jules stellte eine besondere Verlockung für mich dar. Weshalb, das wusste ich selbst nicht. Das wusste nur der Wolf in mir.   Bereits nach kurzer Vorbereitung glitt ich in ihn hinein und stöhnte kehlig auf. Obwohl ich zurzeit sehr viel Sex hatte, so kam jedes Mal doch einer Erleichterung gleich, wenn man wusste, dass seine Triebe befriedigt wurden. Jules unterschied sich in seiner Enge kein bisschen von all den anderen Jungs, lediglich seine Reaktionen waren anders, wesentlich ungenierter als zum Beispiel jene Maxims. Man konnte tatsächlich sagen, dass er sich wie die Frauen benahm, die man in Pornos zu sehen bekam; laut stöhnend, mit vielen Ohs und Ahs gab er sich meinen Stößen hin, und obwohl ich wusste, dass vieles davon lediglich Show war, so tat das meinem Gefallen keinerlei Abbruch. Ich besaß ein Herz für kleine Poser, und zudem fand ich Jules' Sexface einfach nur entzückend. Seine roten Lippen hielt er die ganze Zeit über sinnlich geöffnet, was schon den Wunsch in mir erweckte, meinen Schwanz zwischen ihnen zu versenken, Jules' zweites Loch ebenfalls zu vögeln, aber ich beschloss, mich auf das erste zu beschränken. Denn lange würde ich das Ganze nicht durchhalten. Dafür reizte mich dieses süße Püppchen, diese kleine Schlampe, viel zu sehr. Nach und nach wurde ich immer ungehaltener, vögelte immer rücksichtsloser in ihn hinein. Dabei kam ich nicht umhin, meine Nase an seiner Halsbeuge zu vergraben und seinen Duft in mir aufzusaugen, der mir auch prompt in meiner überbordenden Erregung um den Verstand raubte. "Beiß mich, beiß mich", flüsterte Jules verschwörerisch, als er mein Gesicht ganz nah an seinem Körper wähnte. "Los, beiß mich schon." Ich ächzte und stöhnte, knurrte und grollte, was Jules in Verbindung mit der Reizung seines wilden Punktes schließlich ekstatisch zucken ließ. Er kam in meinen Armen, und er schrie nur kurz auf, so wie ich meine Zähne in seinem Fleisch versenkte. Als mich der Blutrausch übermannte und ich zeitgleich mit diesem meinen Höhepunkt durchlebte, lag er bereits reglos auf der Matratze und gab keinen Laut mehr von sich. Ich hatte meinen Spender gefunden. So offensichtlich, wie die ganze Sache gewesen war, so beflissen hatte ich sie übersehen. Offenbar zapfte Jules sich selbst Blut ab, um seinen blutgeilen Gästen eine besondere Freude zu machen. Anscheinend wusste er um die Wirkung seines berauschenden Lebenssaftes auf Lykanthropen und Vampire, und zudem pulsierte eine derart masochistische Ader in ihm, die sich sogar danach sehnte, gebissen zu werden, bis das Blut spritzte. Allmählich verlor ich mich in dem Wolf in mir, rutschte zunehmend tiefer in die Beherrschungslosigkeit, bis schließlich der Mensch in mir die Oberhand gewann und ich mich geschockt von meinem starren Sexualpartner löste. Jules hielt die Augen geschlossen, während die Wunde an seinem Hals schrecklich blutete. In Strömen lief der rote Lebenssaft über seine Schulter und färbte die Matratze, das hübsche, weiße Laken ein. Panisch wurde mir das Ausmaß meines Tuns bewusst. War er tot? Oder nur besinnungslos? So gern, wie meine animalische Seite ihn nun verspeist, das zarte Brustfleisch zerrissen hätte - der Mensch in mir hielt mich davon ab, wusste, dass er handeln musste, um den armen Jungen zu retten. Nun musste alles schnell gehen, aber gleichzeitig auch wohl überlegt sein. Ich zog mir und ihm zumindest die Unterhosen über, anschließend presste ich kurzerhand mein Hemd auf die klaffende Wunde und hob Jules auf meine Arme. So hastete ich durch den Flur, trotzdem sich noch kein konkreter Plan für mein weiteres Handeln in meinem Kopf manifestiert hatte. Ich hatte nur noch mein Auto im Sinn, mit dem ich Jules ins Krankenhaus bringen würde, aber ich konnte ihn gleichzeitig nicht unbeaufsichtigt auf den Rücksitz verfrachten. Was, wenn er mir mitten im Stadtgetümmel den Arsch hochmachte und ich keine Möglichkeit fand, um anzuhalten? Nun brach selbst mir der Angstschweiß aus, so wie ich das leblose Bündel in den Armen hielt. Doch auch wenn ich nicht immer ein guter Mensch war, so schien mir Gott, falls es ihn denn gab, einen Engel geschickt zu haben. Denn kurz vor dem Ausgang traf ich auf Maxim, der uns entsetzt anstarrte und zugleich seine Zigarette in einen nahegelegenen Blumentopf drückte. "Ach du Scheiße, was hast du denn mit Jules gemacht?", rief er erschrocken aus und rannte auf mich zu, allerdings ziemlich hilflos wirkend. Noch hilfloser als ich es war. "Frag nicht, verdammt!", fuhr ich ihn an und stieß mit einem Fuß die Tür auf. Um die Uhrzeit fanden sich kaum noch Gäste und Personal im Licorice, denn es musste weit nach Mitternacht sein. "Schwing dich in meinen Wagen und fahr uns ins nächste Krankenhaus!" Ratlos guckte er mich an. "Aber wieso hast du nicht den Arzt angerufen? Und außerdem -" Ich griff kurz in meine Hosentasche und warf ihm meinen Autoschlüssel zu. "Ehe der Arzt hier eingetroffen wäre, wäre Jules längst gestorben. Sei ein guter Junge und gehorch." Zu unserem Glück tat er das tatsächlich. In halsbrecherischem Tempo raste Maxim durch Berlin, während ich bei Jules auf der Rückbank saß und ihm besorgt über den Kopf streichelte. Mein Hemd war inzwischen blutdurchdrängt, sogar auf meinen Shorts, wo Jules' Kopf ruhte, hatte sich eine rote Lache gebildet.   "Fall von Kontrollverlust?", hörte ich Maxim sagen, woraufhin ich nur traurig nickte, was er aber wahrscheinlich nicht sehen konnte. Also musste ich mich doch aufraffen, mit ihm zu sprechen. "Ja", erwiderte ich also. "Mit mir sind die Pferde durchgegangen. Scheiß Lykanthropie." "Mir ist ähnliches auch schon ein paar Mal passiert." Er nahm eine Ampelkreuzung bei Dunkelgelb und konnte gerade noch abbremsen, als ein junges Pärchen vor ihm auftauchte. Dennoch blieb er erstaunlich besonnen. Dafür bewunderte ich ihn wirklich. "Wir tragen das in uns, und dem Wolf ist es egal, ob dabei ein unschuldiger Mensch schwer verletzt wird. Im Gegenteil. Er will einfach nur fressen..." Das war das erste Mal, dass ich wirklich hasste, was ich war. Dass ich mich wirklich verabscheute. Obwohl es die Situation auch nicht verbesserte. Denn lernen würde ich aus der Geschichte wohl trotz allem nicht, hauste in mir doch etwas, gegen das ich keine Macht besaß. "Ich habe mich noch nicht einmal verwandelt", erzählte ich dem jungen Wolf nun resigniert. "Nie hätte ich gedacht, dass mein Kiefer selbst als Mensch so stark ist..." Darauf wusste selbst er keine Antwort. Aber wenigstens fühlte ich mich von ihm verstanden. Er machte mir nicht einmal Vorwürfe. Denn genauso gut hätte er sich an meiner Stelle befinden können. Wenn Rüden für gewöhnlich Konkurrenten waren, Maxim und ich waren in der Lage, Hand in Hand zu arbeiten. Und teilweise verstanden wir uns sogar blind. Einfach, weil wir wussten, wie ein Wolf dachte und handelte. Weil wir vom gleichen Schlag waren. "Das Schlimme ist, dass er gebissen werden wollte", flüsterte ich und berührte mit den Fingern Jules' fahle Wange. "Er hat das unterschätzt, was ich bin..." "Wir sind eben Tiere, Jegor", sagte Maxim. "Er wird verstehen, dass du nicht anders konntest." "Falls er es überlebt", hauchte ich. "Falls er je wieder seine schönen Augen aufschlägt..."   *   "Ich wette, dir ist das im Nachhinein ganz schön peinlich, oder?" Für gewöhnlich hassten Werwölfe Kaffee, insbesondere jenen, der aus Automaten floss und immer seltsam künstlich schmeckte. Aber wenn man die ganze Nacht auf den Beinen war, musste man irgendetwas zu sich nehmen, was die Müdigkeit etwas vertrieb. Maxim sah das ganz genauso. So, wie wir in vielen Belangen die gleiche Meinung teilten. "Wieso sollte es?", wollte ich wissen und hob den Becher an meine Lippen. "Jeder Mensch hat Sex. Oder zumindest fast jeder." An uns rauschte jemand vom Krankenhauspersonal vorbei. Dieses Mal erhob ich mich nicht prompt und fragte nach Jules' Zustand. Denn inzwischen wussten wir, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ging, dass die Wunde nur genäht werden musste und dass sie ihn ein paar Tage zur Beobachtung in der Klinik behielten. Der Biss hatte schlimmer ausgesehen, als er in Wirklichkeit war. "Trotzdem." Ein schmales Lächeln huschte über Maxims Lippen. "Ich hätte das jedenfalls bestimmt nicht so dramatisch hinbekommen. 'Herr Doktor, Herr Doktor, wir hatten einen Sexunfall! Es war aber einvernehmlich, sie können ihn fragen!'." Amüsiert tätschelte er mir die Schulter. "Wirklich filmreif, Kollege." "Mach dich ruhig lustig", blaffte ich, war ihm allerdings nicht wirklich böse. "Schlimm genug, dass ich noch immer in Unterwäsche rumlaufe und auch so nach Hause fahren muss." Der andere Wolf musterte mich kurz einschätzend, dann schmunzelte er süffisant. "Die Krankenschwestern finden es bestimmt sexy. Und ich übrigens auch." Unsere Blicke trafen sich einen Moment lang und ich erkannte einmal mehr die wölfische Glut, die in Maxims Augen funkelte, gelb und geheimnisvoll. "Dann genieß' den Anblick, denn ich mache gleich los", erwiderte ich, anstelle auf seinen Anbaggerungsversuch einzugehen. Trotzdem mir Maxim nach wie vor auf seltsame Weise gefiel. Und ich mich inzwischen gar charakterlich zu ihm hingezogen fühlte. Um nicht zu sagen menschlich... Dennoch war meine Pflicht hier getan. Jules befand sich in guten Händen, und länger als nötig wollte ich nicht in einem Krankenhaus zubringen. Deshalb erhob ich mich bereits, schaute mich nach dem Ausgang um, doch plötzlich spürte ich, wie mich eine kräftige Hand am Arm packte. "Hey, jetzt bleib doch mal hier." So wie ich mich umdrehte, musterte Maxim mich mit einem verheißungsvollen Funkeln in den Augen. In seiner Stimme lag ein seltsamer Unterton. "Du hast doch weder Frau noch Kind noch Freund zu Hause, die auf dich warten. Wozu also die Eile?" "Ich mag Kliniken nicht besonders", sagte ich knapp. Maxim baute sich neben mir auf. "Gut, dann schlage ich vor, dass wir bei mir noch ein wenig abhängen", räumte er ein. "Denn auf mich wartet auch niemand." Ich zuckte die Schultern. Warum eigentlich nicht? "Eigentlich wage ich mich nicht in das Territorium eines anderen Rüden", erklärte ich ihm, woraufhin er jedoch nur lachend nach meiner Hand griff und wir gemeinsam zum Ausgang schlenderten. "Von mir hast du allerdings die ausdrückliche Erlaubnis erhalten, genau das zu tun", antwortete er. "Außerdem musst du dich ja noch für die kostenlose Nummer revanchieren, du erinnerst dich?" Natürlich erinnerte ich mich. Wenn auch dezent ungerne. "Und wie soll diese Revanche aussehen?" Die Glastür vor uns glitt auf, und noch im letzten Moment konnte ich Maxims schelmisches Grinsen sich darin spiegeln sehen. "Rollentausch, schöner Mann. Dieses Mal hältst du deinen Arsch hin." Oh Junge. Auf was hatte ich mich da nur eingelassen? Aber was wollte ich dagegen tun? Wölfe passten eben am besten zu Wölfen. Weil sie eine ähnliche Weltanschauung besaßen. Und sie die unstillbare Blutlust einte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)