Oni no Itami von TKTsunami (Schmerz des Dämons) ================================================================================ Kapitel 3: Dritte Lektion: Das Kind steckt in deinem Tier --------------------------------------------------------- „Das heißt du bist noch keinem versprochen worden?“ „Versprochen?“ Wieder hallte Zacks Lachen durch den Raum. „Wohl kaum. Ich würde meinen Alten in den Arsch treten. Immerhin hat er Ma auch nicht aus zwang geheiratet, sondern weil sie ihm stark imponiert hat. Sie streiten sich zwar immer, aber sie lieben sich trotzdem. Und wenn er nun einfach so ne Schnecke vor mir setzen würde die Potthässlich wäre nein. Da habe ich anderes im Augenmerk.“ Wieso wurde er das Gefühl nicht los, dass diese Person Angeal nicht gefallen würde? „Und du Blondie?“   Hätte er bloß nicht gefragt. Es war doch klar, dass die Gegenfrage kam. Kurz überlegte Cloud und nickte schließlich. „Ja, aber ich kenne sie nicht. Meine Mutter hat bisher immer alles für mich geregelt, sie wollte mir sogar verbieten herzukommen, aber da hab ich Mal auf Stur geschaltet.“ Und bisher war er sich nicht sicher, ob es richtig gewesen war. Aber nun, er würde es sehen. Also stand Cloud auf, sah sich noch Mal in seinem Zimmer um und blickte dann zu Zack. Wenn dieser schon Mal hier war, könnte er ihn sicherlich herumführen, alleine würde er sich wohl sofort verlaufen. „Zeigst du mir euer Anwesen? Alleine verlaufe ich mich nur.“ Vorsichtig lächelte er wieder und sein Lächeln wurde mit einem breiten Grinsen seitens Zack erwidert. „Tja dann nimm mal deine Beine in die Hand. Das Anwesen ist riesig, kann man sich locker verlaufen“ Der Schwarzhaarige behielt Recht. Sein Zuhause war riesig und irgendwie konnte Cloud immer noch nicht so recht glauben, dass er hier leben sollte. Es war nicht nur riesig, sondern auch voller Luxus und teuren Gegenständen, allein die Kronleuchter in den Fluren. Aber es war auch liebevoll und meist sehr hell und freundlich eingerichtet. Insgesamt zählte Cloud drei weitläufige Stockwerke. Die Schlafzimmer selbst, waren im obersten Geschoss. Auch bemerkte Cloud, das es zwar viele Dinge gab, die schon seit Jahrhunderten hier standen, aber das Haus selbst schien immer mit der Zeit zu gehen, denn es wirkte nicht alt, sondern modern. „Und hier ist der Raum, der als Empfang dient.“ Noch bevor er über an die stolze Innenarchitektur staunen konnte, fielen ihm die Personen im Raum auf, weshalb er fragend drein schaute. Störten sie dann nicht jetzt? Ciel war dort und ihr Gefährte – Angeal oder? - und sie redeten mit einem etwas jünger wirkenden Teufel. Wie es schien unterhielten sie sich über die momentane Lage im Rat und auch wenn Cloud neugierig war, stören wollte er sicherlich nicht. Zaghaft zupfte er also an Zacks Kleidung und dieser verstand und führte sie unbemerkt nach draußen. Wenn das Haus schon riesig war, so war der Garten das Fünffache. Es war... gigantisch und lebendig. Von Zack erfuhr er, dass seine Mutter sich regelmäßig um den Garten kümmerte, damit die Vegetation auch weiterhin so blieb. „Wow. Ich kenne sonst nur die Hauptstadt.“ Und da gab es keine Pflanzen. Neugierig lief er etwas vor, erkundete die Umgebung wie ein kleiner Tiger, vorsichtig, dann aber umso verspielter, sobald er sich sicherer fühlte. Verübeln konnte man ihm dieses Verhalten nicht. Zwar war er 24, aber das war bei Teufeln immer noch ein Kind, körperlich sah er auch noch etwas jünger aus und geistig war er eben auch eher Kind, vor allem seine Tiergestalt. An einem See hielt Cloud kurz inne, dann strahlten seine Augen und er war auch schon im seichten Wasser. Tiger scheuten das Wasser eben nicht. Uh da waren Fische! Höllenfische sahen zwar mehr nach einem entstellten Fischskelett aus, waren aber sehr lebendig und einige giftig, aber davon wusste Cloud nichts. „Pass auf Cloud.“ Plötzlich riss Zack ihn zurück, der Fisch der ihn beinahe gebissen hätte, verlor seinen Kopf durch Zacks Schwert. „Sei vorsichtig die Tiere sind giftig das sie sogar Dämonen schaden. Auch wenn sie aus Knochen bestehen haben sie Speichel.“ Die Worte bekam Cloud jedoch nicht so ganz mit.   Der Speichel war jedoch auch für Medizin begehrt, weshalb Zack den Kopf durch einen Zauber in eine Art Anhänger sperrte und diesen verkleinerte. Seine Mutter würde damit was anfangen können. Als er sich umdrehte, wurde er von den goldenen Tiger angefaucht, ehe dieser in den Büschen verschwand. Verdammt er hatte ganz vergessen, dass gerade Dämonen die keine Kontrolle über das Tier hatten, in einer Gefahrensituation sich verwandelten. Für Cloud war diese Situation wohl eine gewesen, da er anscheinend nur Zuhause von seiner Mutter bemuttert worden war. „Man ist der ein Baby.“ Seufzend stolzierte er dem Tiger hinterher und rief nach ihm, dass er gefälligst Beifuß kommen solle. Wieso beherrschten Katzen auch nicht diesen Befehl? Die Büsche schnitten in seine Haut, da sie recht spitz waren und es brauchte kurz, bis er einigermaßen gut durchgekommen war. Von seinem Trainingspartner fehlte jedoch jede Spur, nur Bäume und weitere Büsche. „Cloud?!“ Keine Antwort. Murrend begann er zu joggen, sah sich dabei um. Wie weit war Cloud denn gerannt? Hoffentlich hatte er nicht schon das Anwesen verlassen. Plötzlich hörte er ein Brüllen, dass nicht nach seinem Vater klang, also musste es unweigerlich Cloud sein. Oh je, was hatte er angestellt?! Schnell lief er in die Richtung, kam jedoch nicht weit, da Cloud ihm vor die Füße geworfen wurde. Ein paar Meter vor ihm, stand sein Vater, der von der Gestalt eines schwarzen Löwen wieder in die menschliche ging. „Wie willst du denn bitte mich übertrumpfen, wenn du es nicht Mal schaffst auf ihn aufzupassen?“ Hallo?! Cloud war doch weggerannt! Aber das war für Angeal keine Ausrede, also kratzte er sich verlegen am Hinterkopf. „Wenn er noch ein Baby ist kann ich doch nichts dafür.“ Aber Clouds Verhalten fiel auf ihn zurück. Er hatte sich ihn ausgesucht, also hatte er die Verantwortung. Oh und Cloud lief schon wieder weg. „Hol ihn zurück.“ Ein eindeutiger Befehl, denn er nicht Mal richtig wahrnahm, während er ihn sogleich befolgte. Schnell wandelte er sich in seine Wolfsform und hetzte hinterher. Jedoch weckte es auch seinen Spieltrieb, denn auch wenn Zack erfahrener war, so waren sie doch etwa gleich alt. Das dies praktisch die erste Lektion für Beide war, bemerkte er gar nicht. Sobald er aufgeholt hatte, sprang er auf den Tiger und riss ihn dadurch herum. Ohne Scheu biss er zu, schmeckte Blut, was ihn nur noch mehr antrieb. Wölfe mochten schneller und ausdauernder sein, dafür waren Tiger kräftiger und wendiger. Cloud war genauso wenig wie er ausgewachsen, aber auch schwerer und genau dies nutzte der Tiger aus um sich zu drehen. Zack spürte den Boden unter sich, das Gewicht über sich und die scharfen Krallen, die sich in sein Fleisch rammten. Da Cloud nicht zubeißen konnte, brüllte er einmal auf. Es war gerade ein einfaches Kräftemessen und solange sie in dieser Gestalt bleiben, hatte der Tiger sogar eine recht gute Chance. Dies wollte Zack natürlich nicht wahr haben und auch nicht zulassen. Im Showkampf hatte er ihn locker schlagen können, aber jetzt hatte er sich in seinem Tier verloren, dementsprechend hatte er auch keinerlei Kontrolle, als er in die Bestia ging. Nun größer und mächtiger, war es ein leichtes das Ruder wieder herum zu reißen und verbiss sich in den Kopf der Großkatze. //Weiter immer weiter bis er nicht mehr lebt.// Er verlor vollkommen die Kontrolle und ließ sich von seiner dämonischen Stimme irritieren, folgte dieser und biss immer weiter zu, obwohl Cloud sich nicht mehr regte. Da war nur noch Blut. „Aufhören!“ Eine scharfe lange Klinge bohrte sich zwischen die Beiden, wobei sie ihn mehr verletzte als Cloud. Jaulend sprang er auf Abstand und fixierte mit wilden Augen den Silberhaarigen. Ein weiteres Brüllen ließ ihn zusammenzucken und dann spürte er auch schon die gewaltige Pranke der Bestia seines Vaters. Durch die Wucht wurde er etwas weiter zu Boden geschleudert. Sein Instinkt brachte ihn dazu, seinen Vater nicht anzugreifen, denn Teufel griffen normalerweise nie die Eltern an, denn sie hatten die Kinder bis zur Volljährigkeit unter Kontrolle. Deswegen unterwarf er sich selbst in Bestiagestalt, ließ sich in die Kehle beißen, wobei Angeal nicht fest zu biss, sondern lediglich zeigte, dass er hier das sagen hatte. /Zurück./, hallte es in seinem Kopf wieder, da Angeal direkt per Gedanken zu ihm gesprochen hatte. Ein Wort, ein Befehl. Der große Löwe ließ von ihm ab und sah dabei zu, wie sein Sohn sich in die Halbform zurückverwandelte. Zack wimmerte leise, da die Angriffe von Cloud und Angeal nicht ohne gewesen waren. Sein Körper tat weh und auch er blutete. Das 'Unbesiegbar' stimmte also nicht so, wie Zack behauptete. Trotz der Schmerzen, richtete er sich dann aber wieder auf und sah in die strengen Augen seines Vaters. „Ich akzeptiere jede Strafe.“ Er mochte zwar faul sein aber sein Ehrgeiz war das seines Erzeugers. Er hatte einen Fehler begangen und musste dafür Rechenschaft leisten. „Deine Strafe? Sieh ihn dir an Zack! Du hilft Sephiroth beim Verarzten und bete zu seinen Ahnen dass er es schafft. Für seinen Tod wärst du verantwortlich und sollte er sterben, wirst du zu seinen Eltern hin und es ihnen sagen. Sagen was mit ihm ist und wer dafür verantwortlich ist!“, donnerte Angeal auch schon und war dann verschwunden. Langsam wanderte sein Blick zu Cloud. Dieser hatte sich zurückverwandelt, der ganze Kopf und seine Ohren waren voller Blut. Zack begann zu zittern. Das war er gewesen. Wie ein kleiner schuldbewusster Welpe trug er mithilfe Sephiroth' den Jüngeren zurück ins Haus, verarztete ihn und schwor sich, nicht von seiner Seite zu weichen, bis Cloud wieder die Augen öffnete. Viele Teufel wären stolz auf ihren Sprössling, aber Angeal war da Anders. Er war nicht stolz darüber, wenn man nur wegen des Blutes Willen anderen Leid zufügte. Darin lag keinerlei Ehre. Es verging eine Woche, in welcher er nicht von seiner Seite wich und ununterbrochen seinen Zustand überwachte.   Das erste was Cloud wieder mitbekam, war der dröhnende Schädel. Danach bemerkte er, wie schwach sein Körper war, dennoch zwang er sich die Augen zu öffnen. Im Moment wünschte er sich, dass Teufel schlafen könnten. Einen Schlaf, der ihre Energie erneuern würde. Aber das war nicht drinnen. Vorsichtig richtete er sich auf und bemerkte Zack, der an der Wand lehnte und dort im Ruhezustand verweilte. „Zack?“ Seine Stimme war schwach und kratzig, seine Kehle trocken. Himmel was war passiert? Er erinnerte sich noch daran, dass da ein Fisch gewesen war der ihn angegriffen hatte. War er wieder gewechselt? Aber so schlimm hatte er sich nie danach gefühlt. Sofort regte sich der Wolf und schlug die Augen auf, wirkte vollkommen erleichtert. „Da bist du ja wieder. Noch nicht so hastig.“ Sofort war er an seiner Seite und überprüfte seinen Zustand. Bis auf das er sich aber schwach fühlte, ging es ihm ganz gut. Hatte es etwa schlimm um ihn gestanden? „Du hattest einen kleinen Aussetzer und ich leider auch. Na ja, anscheinend verträgst du nicht viel.“ Hä? Zack auch? Aber er hatte sich doch unter Kontrolle, oder nicht? Irgendwie verstand der Blonde die Welt nicht mehr. „Da du momentan so schwach bist, brauchst du dringend eine Seele, deswegen besuchen wir Mal die Erde.“ Warte, was? Erde? Wirklich? Freude wallte in ihm auf, aber er wollte diese nicht allzu sehr zeigen. „Was ist denn passiert?“ Auf seine Frage hin, winkte Zack nur ab. „Die Details sind nicht von Belangen. Was Geschehen ist ist geschehen und nicht mehr änderbar. Als freue dich lieber auf die Menschenwelt. Wir haben offiziell die Erlaubnis.“ Die Freude in Cloud wuchs ins Unermessliche. Junge Dämonen konnten ohne Erlaubnis nicht zur Erde und da seine Mutter nie die Erlaubnis gegeben hatte, war das für ihn nun so etwas wie alle Feiertage zusammen im Jahr. „Wir werden alleine gehen. Also dusch dich und dann machen wir uns auf den Weg, okay?“ Er nickte, während Zack nach draußen trabte, vermutlich um den Anderen Bescheid zu geben, dass er wieder bei Bewusstsein war. Der junge Tiger stand unsicher auf, sein Körper fühlte sich einfach schlapp. Dennoch hielt er sich aufrecht und schaffte es unter die Dusche. Das Wasser weckte seinen Geist und er genoss kurz die Erfrischung, auch wenn sein Schädel nach wie vor dröhnte. „Was wohl passiert ist?“ Er war verwirrt, schob die Gedanken aber beiseite und hüpfte freudig aus der Dusche. Menschenwelt! Zu viel Freude, sein Gleichgewicht ließ nach und er knallte hin. Es waren seine Sinne, die ihn davor bewahrten auf die Fresse zu fliegen, da er sich wie eine Katze auf allen vier Pfoten – in diesem Falle seine Hände – abfing. Sobald er fertig war ging er wieder in sein Zimmer, immerhin hatte Zack keinen Treffpunkt ausgemacht. Da Zack jedoch von alleine wieder reinkam, war alles in Ordnung und sie konnten aufbrechen. Zack erklärte ihm, dass man ein Portal zur Menschenwelt erschaffen musste und durch eine Sperrung ging es nur außerhalb des Hauses. Also marschierten sie raus und Zack murmelte einige Worte, ehe sie durch ein Portal verschwanden. Seine Sinne vernahmen zu aller erst die fremden Geräusche, dann roch er die unbekannten Gerüche und als er sehen konnte, sah er sich erst einmal staunend um. Vermutlich war Zack über sein Verhalten amüsiert. Aber da er eben wenig erlebt hatte, war er leicht dazu zu bringen erstaunt zu sein. Durch die Geräusche zuckten seine Ohren um ja alles mitzubekommen, er saugte die Umgebung geradezu ein. Als er loslaufen wollte um mehr zu sehen, hielt Zack ihn erst einmal fest. „Stopp.“ Im Gegensatz zu Cloud wusste Zack, dass diese Zeit etwas gefährlich war. Wer hier auffällig war, wurde als Hexe oder Hexer bezeichnet und landete auf dem Scheiterhaufen. Nicht das es einen Teufel töten würde, aber es tat sehr weh. Fragend sah Cloud Zack an, welcher seine Kleidung anpasste und ihn dann hinter sich herzog. Zwar hatte Cloud ihm nachgeahmt und trug nun ebenfalls keine dämonische Kluft mehr, aber er hätte beinahe vergessen auch menschliche Gestalt anzunehmen. Dies kostete ihn Magie. Magie die er nicht hatte. „Uh...“ Nur noch schwer bekam er etwas mit, da sein Zustand sich durch den Magieverbrauch rapide verschlechterte. Zacks Worte bekam er ebenfalls kaum mit, aber den Sinn dahinter verstand er noch. „Als erstes folgst du mir.“ Als hätte er eine andere Wahl, würde Zack ihn nicht hinterher ziehen, würde Cloud wohl kaum Schritt halten können. „Es ist nicht so einfach eine Seele zu verschlingen. Natürlich ist es uns jederzeit möglich jeden beliebigen hier zu verschlingen aber das wäre zu auffällig. Wir halten uns verdeckt. Außerdem ist es schwer die Seele nicht aus Versehen zu zerstören.“ Cloud wusste das. Desto mächtiger eine Seele, desto schwerer war sie vom Körper zu lösen. Einfacher hingegen waren die Seelen von Kranken, Alten oder Sterbenden. Teilweise auch die Seelen von Kindern, wobei diese wieder sehr zerbrechlich und sprunghaft waren. „Deswegen gibt es die erste Variante, einen Pakt mit einen Menschen schließen, was mühselig und zu lange dauert. Oder man bemächtigt sich einer schwachen Seele, die eh bald stirbt.“ Soviel dazu... Zack sprach leise in der Höllensprache zu ihm und zog ihn in eine Kirche. Wieso eine Kirche? „Und hier sind wir richtig.“ Cloud bezweifelte es, auch wenn hier viele Arme und Kranke waren, die wohl um Hilfe beteten oder so. Und genau da lag der Knackpunkt. „Sie glauben alle sehr stark Zack. Wer stark im Glauben ist, ist schwer zu lösen.“ Denn ein Glaube stärkte die Menschen. Verschwommen nahm er wahr, wie Zack ihm nicht zuhörte, sondern zielstrebig zu einer braunhaarigen jungen Frau ging. Er spürte den Mensch in ihr, aber auch was Anderes. Zacks Augen leuchteten dabei, als er diese an stupste und sich zu ihr herunter beugte. Das Leuchten mochte Cloud nicht aufgefallen sein, doch der Kuss der Beiden nahm er noch sehr wohl wahr. „Darf ich dir vorstellen Cloud, das ist Aerith Gainsborough. Sie ist eine Shinigami und kann dir sicherlich helfen.“, sprach sein Trainingspartner, nachdem er Aerith auf die Beine geholfen hatte. Cloud sah verwirrt hin und her, wusste gerade nicht wirklich was sie hier machten. Okay, das war wohl Zacks Freundin. Verstanden. Sie war Shinigami. Das verwirrte ihn. Die Todesgötter hassten Teufel wie die Pest, oder nicht? Seine Magie wurde unkontrollierter. Es fiel ihm immer schwerer in dieser Gestalt zu bleiben. Er hielt sich den Kopf, zitterte. „Zack...“ Endlich schien der Andere zu verstehen, dass er längst an der Grenze war, weshalb Aerith ihre Sense beschwor. Normalerweise wäre Cloud zurück gewichen, aber er bekam es kaum noch mit. Erst als Zack ihm eine Seele hinhielt – die Aerith wohl beschworen hatte -, bekam er seine Umgebung wieder einigermaßen mit. „Bitte sehr. Frisch aus dem Versandkatalog.“ Haha, sehr witzig. Der Blonde nahm die Seele an und verschlang sie brav. Sofort spürte er neue Energie in sich und fühlte sich auch gleich etwas besser. „Ähm Danke, aber wieso hilfst du uns? Solltest du uns nicht hassen?“ Aerith sah ihn mit einem sanften Lächeln entgegen und schüttelte den Kopf. Kaum zu glauben das sie eine Shinigami war. Sie trug auch keine Brille. Seltsam. „Hass ist so ein breitgefächerter Begriff. Im Grunde versucht ihr doch auch nur zu Leben oder? Und selbst die Menschen töten andere Tiere um zu überleben. Also warum sollte ich euch als Monster bezeichnen wie es andere meiner Art tun?“ Ihre Erklärung ergab Sinn, aber als sie Zack einen kurzen Kuss gab, ergab der andere Grund irgendwie mehr Sinn. „Wir haben uns zufällig kennen gelernt.“ „Zufällig? Zack du bist durch das Kirchendach gekracht und das nur, weil du dich nicht kontrollieren konntest.“ „Aerith nicht vor ihm.“ Scheinbar fand Zack das wohl gerade peinlich. Cloud fand es aber nicht peinlich. Es war doch vollkommen normal. „Na ja wenigstens hattest du damals die Kinder vor diesen wilden Tier beschützt.“ „Jeder hat sich am Anfang nicht unter Kontrolle. Guck mich an, ich hab meine Tiergestalt früh freigesetzt und sie immer noch nicht unter Kontrolle.“ Verlegen kratzte Cloud sich am Hinterkopf und sah einfach nur unschuldig aus, was er für ein Dämon sogar noch war. „Mach dir keinen Kopf. Zack ist da eh kein gutes Beispiel. Er versagt regelmäßig.“ Cloud musste lächeln als Zack rot anlief und Aerith kichernd weitererzählte und sich von Zacks Flehen aufzuhören nicht stören ließ. „Was denn? Du schleichst dich doch auch immer heimlich hierher und dann trainierst du hart hier und jedes mal geht es daneben. Du musst wissen. Wir Götter können Dämonen leicht aufhalten. Deswegen versucht er es immer unter meine Obhut. Aber ich glaube sein Vater hat lange sein tun durchschaut. Deswegen wohl der Trainingspartner. Aber du schienst wohl dich durchgesetzt zu haben.“ Als sie näher trat wollte er zurückweichen, aber er blieb stehen und sah sie aus großen Kulleraugen an. Das Zack bei diesem Anblick kurz blinzelte bekam er nicht mit. „Und er vertraut dir wohl. Sonst hätte er dich nicht zu mir, einen Todesgott, gebracht.“ Ihre Worte verwirrten den Blonden. Vertrauen? Sie kannten sich nicht sehr lange. Aber Zack war jemand, der durch seine Gefühle entschied ob er jemanden trauen konnte oder nicht. Cloud war jemand, dem man anmerkte, dass er eine sehr treue Seele war und da Cloud Zack sympathisch war, war es also auch kein großes Wunder das er ihm vertraute. „Na ja. Danke noch mal für deine Hilfe. Und nett dich kennen zu lernen.“ Angeal würde wirklich nicht von Zacks Auserwählten angetan sein. Nein überhaupt nicht. Aber man konnte ja nichts für das Herz, oder? Zack unterdessen legte sein Arm um Aerith welche ihn lieb anlächelte. Die Beiden waren süß zusammen und er gönnte ihnen das Glück. „Gewöhne dich an ihr. Sie ist nämlich mein Sonnenschein. Ach ja und am besten Stillschweigen, sonst na ja...“ Nein, das Glück würde er nicht zerstören wollen. Um keine Umständen. „Komm, ich zeig dir etwas die Menschenwelt.“ „Gern.“ Nun lächelte Cloud das erste Mal richtig. Die vorigen Male waren zaghaft und schüchtern gewesen, doch jetzt war es schon fast ein Grinsen. Sie gingen wieder aus der Kirche und Zack zeigte ihm Mal wieder die Umgebung. Man merkte schnell, dass Cloud eigentlich alles interessant fand. Wie die Menschen arbeiteten, oder wie herrlich schön alles aussah. Besonders der Wald gefiel ihm. Durch den Krieg war ihre Welt recht grau und karg geworden. Vor allem seit dem Tag des Feuers. Doch irgendwann fing er auch an sich für die Seelen der Leute zu interessieren. Er erkannte noch nicht gleich, welche Seelen groß waren oder stark. Aber er konnte gleich sehen, wie rein sie waren. Zum Schluss saß er auf eine Mauer und Zack hatte sich an diese angelehnt. „Tja. Das ist die Welt der Menschen, ein kleiner Teil davon nämlich. Sie ist noch viel größer.“ Als Zack die arme ausbreitete um es ihm zu demonstrieren musste Cloud leise lachen und nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. „Und ich halte mich meist in dieser Stadt auf. Da hier meine Freundin sozusagen eingeteilt ist.“ Sein Trainingspartner rieb sich kurz die Nase, fast so als würde er es machen um seine Verlegenheit nicht allzu deutlich zu zeigen. „Also und dir geht es wieder einigermaßen gut? Mhmh ja gesunde Hautfarbe. Du scheinst ja noch nicht viele Seelen gegessen zu haben. Kein Wunder da du nicht stark bist. Immerhin nehmen wir auch vereinzelt bei einer starken Seele deren stärken auf.“ „Wie gesagt, ist mein erstes Mal hier. Manchmal glaube ich, meine Mutter wollte mich mit Absicht schwach halten, damit ich bei ihr bleibe. Sie ist sowas von Über fürsorglich....“ Er seufzte, lächelte dann aber wieder. „Hattest du eigentlich schon Mal einen Vertrag?“ Inzwischen war Cloud offener. Er musste einfach immer erst auftauen, aber sobald er sich etwas sicherer fühlte, strahlte er auch mehr. Dank dem Ausflug hatte Cloud genug Zeit gehabt um dies tun zu können, weshalb sich langsam der freche Tiger zeigte. „Neee hatte ich noch nicht. Mein Vater meinte ja, ich Grünschnabel sollte erstmal das wichtige lernen bevor ich einen Menschen selber aus der Bahn werfe. Er meinte es könnte gefährlich für einen Dämon sein. Auch Menschen sind hinterhältig und finden oft Vertragslücken. Du musst wissen, das der Mensch drei Regel aufstellen muss. An diese muss er sich dann halten. ich finde da echt blöd. Aber egal. Du wirst wahrscheinlich eh noch keinen Vertrag gehabt haben. Du Muttersöhnchen.“ Das Zack letztes nicht böse meinte merkte Cloud an seinem Lachen. Doch dann sah der Wolf zur Turmuhr und er folgte seinem Blick. „Oh wir sollten langsam wieder zurück. Wir haben nur ein gewisses Zeitfenster. Sonst kriegen wir Ärger.“ „Nein, aber die Regeln kenne ich. Manche Dämonen finden das ja eigentlich recht witzig.“ Er würde es vielleicht witzig finden einem Menschen zu dienen, aber den Part mit dem Seelen verschlingen machte ihm Sorgen. Er mochte Menschen. Sie hatten nur so ein kurzes Zeitraffer, machten ihre Arbeit um einiges langsamer und doch erreichten sie viel in ihrem Leben, wenn sie es nur wollten. Das war faszinierend. Und so ein Leben einfach zu beenden, obwohl die Zeit nicht abgelaufen war, das war irgendwie hart und ließ ihn erschaudern. Aber es war seine Nahrung. Nun er würde es sehen, wenn er persönlich eine Seele nahm. Vielleicht war es doch nicht so schlimm. Zack schien zu ahnen was er dachte, denn seine nächsten Worte ließen den Tiger fauchen. „Mann Cloud sei doch jetzt nicht so geknickt. Das ist halt nun der Lebenskreis. Außerdem... " Er rückte näher und flüsterte ihm nun ins Ohr: „... sind die Seelen doch nicht gänzlich verloren. Wir nehmen ihnen lediglich die Zeit und Kraft. Der Rest also die Grundsubstanz wird sozusagen von uns recycelt. Heißt also die bleibt im Körper und sobald dieser versetzt ist, wird der Rest freigesetzt. Manche sagen nun daraus werden neue Dämonenseelen erschaffen andere sagen die erneuert sich selbst und ein Mensch kann wieder geboren werden. Die Dämonenwissenschaftler sind sich nicht einig, aber viele glauben fest daran da sie im Lebensstrom einkehren.“ Im Ernst, konnte Zack von Teufeln die Gedanken lesen? Normalerweise war ihnen das nur bei Menschen möglich. „Na komm Blondie.“ Mh? Er wurde gepackt und durch ein Portal geschubst. Cloud verlor das Gleichgewicht und viel nach vorne, wobei er sich mit den Händen abfing. Dann bemerkte er die Aura und rappelte sich sofort hoch, fixierte den Anderen und erstarrte. Oh das war Sephiroth. Er öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder und senkte den Blick. Er hatte seine erste Trainingsstunde verpasst und statt nach dem Aufwachen seinen Lehrer aufzusuchen, trabte er in die Menschenwelt und tollte dort herum. Wow wirklich super. Ob er jetzt Angst haben sollte, dass Sephiroth ihn wieder nach Hause schickte? Eigentlich sollte er doch nur Trainingspartner für Zack sein, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)