Feuer und Eis von Mich1 (...in der Stunde der Entscheidung [RuNa]) ================================================================================ Kapitel 9: Entsetzen -------------------- Neon schüttelte ratlos seinen Kopf. Er hätte es noch vor zwei Minuten selber nicht glauben können - Und er wollte es selber immer noch nicht glauben, doch die Antwort stand direkt vor seiner Name: Nami war tatsächlich… Verschwunden. Ein lautes klacken und ächzen unterbrach die gruselige, angespannte Stille und ließ Neon daran erinnern, dass Lysop blutend neben ihm saß. Doch gerade in diesem Moment, dachte er nicht nach, zu fragen. Er wusste nicht, wieso er das nicht wollte - Doch er wollte es nicht. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Etwas… Bestimmtes. Ihm kam es verdächtig vor. Merkwürdig. Rätselhaft. Geheimnisvoll. Er sah etwas vor seinen Augen, das ihm bekannt vor kam. Woher? Das wusste er nicht. Doch er musste dem auf den Grund gehen. Durch seinen Kopf schoss ihm, genau in dem Moment, der Gedanke, sich eine Sonnenbrille und einen braunen Mantel überzuziehen. Inspektor Neon schreitet zur Tat - oder so etwas in der Art. Aber er verwarf den Gedanken jetzt schnell. Es war kein Krimi… Hoffentlich nicht. Aber er schweifte ab. Vor seinen Augen tollte ein leuchtendes, putzig gelbes Glühwürmchen herum. Es gab einen piepsigen, leicht schrillen Ton von sich - Als ob es eine kleine, lästige, widerliche Mücke wäre. Doch woher kam ihm das bekannt vor? Er hatte genau das schon einmal gesehen und gehört. Das sagte ihm sein Gefühl. Und wie durch Zauberhand - ohne, dass er es seinem Körper befehligte, flog er los. Dem Glühwürmchen hinterher. Ohne zu wissen, wo es hinfliegen würde. Ohne jegliche Anzeichen, dass das Glühwürmchen überhaupt einen Plan hatte, wo es hinflog. Doch Neon fühlte sich wie das Glühwürmchen. Ohne zu wissen, was es wolle. Ohne zu wissen, wohin er wolle. Es schien so, als würde das Glühwürmchen wissen, was Neon wollte. Und ehe er sich versah, waren zwei weitere Glühwürmchen aufgetaucht. Wie in einer Formation, positionierten sie sich zu einem Keil, der immer größer und größer wurde, weil immer mehr dazukamen. Vielleicht sollte er seine Gedanken nochmal überdenken: Die Glühwürmchen wussten sehr wohl, was sie taten. Es war schon fast gruselig, als Neon merkte, dass er von dem Keil fast eingeschlossen wurde. Und ja: Es kam ihm immer noch sehr bekannt vor. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als Neon merkte, wie er sich immer weiter und weiter vom Schiff entfernte. Neon fand das merkwürdig. Er schien wie benebelt von den Glühwürmchen. Ihm kam das merkwürdig verdächtig vor. Er kannte diese Situation auf jeden Fall. Und in den nächsten paar Sekunden begriff er, dass er sein Leben retten sollte, bevor es zu spät ist. Neon guckte panisch nach hinten. Das Schiff war nur noch als kleiner, hellbrauner Punkt mit seinen großen Masten und dem Aussichtsturm zu sehen. Er musste nun einen kühlen Kopf bewahren. Es war wie vor fünf Tagen. Als er abstürzte. Ein Kältestoß durchfuhr ihn. Seine Narbe leuchtete auf und seine Brust begann zu Beben. Es passierte schon wieder. Er wusste, woher er das Ganze hatte. Er wusste, was es mit den Glühwürmchen auf sich hatte. "Poly'Luma Accidanta Protego", sagte er so laut, dass es Ruffy vermutlich am Schiff gehört hatte. Eine leuchtende Welle aus blauen, fast durchsichtigen Punkten durchschoss die Luft und schob die Glühwürmchen zur Seite. Ruckartig, nicht mal einen Augenblick später bildete sich eine Kugel um seinen Körper. Es waren durchsichtige Waben, geformt und geschützt durch Magie. Doch egal wie wirkungsvoll der Zauber am Anfang aussah, er wirkte kein bisschen. Er machte es, wenn Neon ehrlich war, nur noch schlimmer. Die Glühwürmchen durchdrangen selbst sein Schild und es sah so aus, als würden sie versuchen, ihn einzuzwängen. Er probierte etwas anderes. Vielleicht… "Poly'Luma Sepia", der schwarze Drache flüsterte die Worte. Diesmal gab es eine Reaktion. Nämlich die sagenumwobene Reaktion des *Nichts*. Der Zauber war eingeschlagen - Das sagte ihm immerhin seine Narbe - aber es passierte nichts. Es war Neons letzter Versuch. Würde Neon jetzt keinen passenden Zauber finden, wüsste Neon nicht, was mit ihm geschehen würde. Aber… Na klar doch! "Poly'Protego Sepia!", Neon schrie. Es war selbst so laut, dass die Glühwürmchen ein kleines bisschen unruhig wurden. Eine Rauchwolke, in der Form einer Schlange wickelte sich um Neon und fauchte die Glühwürmchen an. Diese rückten, zu Neons überraschen, ein wenig von sich. Er dankte der Schlange mit einem, nicht ausgesprochenen, "Danke". Und das Beste des Zaubers war: Es wirkte. Er sah zwar nur noch dunkelblauen Rauch und da merkte er in was er sich für einer Situation befand. Neon musste zwanghaft einen kühlen Kopf bewahren. Er durfte nicht in Panik geraten, obwohl er gerade selber merkte, wie ihm der gefährliche Rauch die Kehle zuschnürte. Er war nicht mehr- Ihm wurde schwarz vor Augen. Er hatte sich in Gift gesteckt, um rauszukommen. Was erwartete er da? Ein leichter Flug zurück? Und noch bevor er noch etwas in seinen Gedanken formulieren konnte, schlossen sich seine Augen und er begann einen steilen, unkontrollierbaren Flug Richtung Meer. Er konnte das nicht überleben. Neon... Aufwachen. Jetzt wach' auf. Penner in Schwarz. Stehe auf. "Lustig Zorro, dass genau du unserem lieben Drachen sagst, dass er aufstehen soll." Neon erwachte mit einem Schrecken aus seinem Nickerchen. Sein Körper fühlte sich schwach an - Außerdem war seine Linke Flanke aufgeschlitzt und blutete ein wenig. Seine Augen fühlten sich so an, als wäre er in Brennnesseln gefallen und ihm war so schwindelig, dass er alles doppelt und dreifach sah. Er fühlte sich schrecklich. "Die Wunde ist nicht tief. Du wirst es überleben.", hörte Neon Chopper murmeln. "Warte hier noch ein wenig. Ich hole Bandagen." Chopper lief in den Korridor hinein und verschwand in der Dunkelheit. Ihm drehte sich alles. "Wie lange war ich Bewusstlos?", fragte Neon. "Ach. Nicht lange. Vielleicht drei Minuten." Es war Ruffys Stimme, die Neon gerade hörte. Er stand vermutlich hinter ihm, doch auch sein Gehör wollte ihm nicht sagen, wo wer war und was er hörte. Während er still saß und nichts tat, hörte er schon nach einigen Minuten Chopper zu ihm rennen. Seine Augen und sein Gehör hatten sich verbessert. Seine Augen taten nicht mehr weg - Er konnte klar sehen. Sein Gehör schien auch wieder in Normalem Zustand zu sein. Sicher war er aber nicht. Er wollte nichts überstürzen. Während Neon darauf wartete, dass Chopper die Bandagen fertig um seinen Körper wickelte, schaute er sich das Deck an. Neon saß im Schneidersitz, angelehnt am Mast, damit er selbst nicht umstürzte. Doch das war nicht das wichtige. Wieder kam in seinen Gedanken der Wunsch herauszufinden, was mit Nami passiert war und warum. Sie war einfach weg, nachdem Ruffy und Neon in Illusionen herumgetaucht waren. Doch es waren Illusionen - Wie konnte also Nami verschwinden, wenn sie nicht in der Zeit, sondern in einer Illusion einer Zeit zurückreisten? War es das selbe? Doch Neon wurde aus den Gedanken gerissen. "Schau dir das an, Neon…" Robin zeigte auf auf den Hauptmast, unter dem Neon drunter lag. Es lag ein leichtes Zittern in ihrer Stimme, so dass Neon schon etwas befürchten konnte. Was war mit Nami passiert? Aber Neon stellte sich zu viele Fragen. Der Drache stand auf und drehte sich, um zu sehen was Robin meinte. Neons Blut gefror zu Eis. Seine Kehle fühlte sich rau an und seine Krallen begannen zu zittern. Ein Entsetzen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Brandspuren - Meterweit - Waren auf dem Hauptsegel. Sie waren Pechschwarz und verliefen wie Krallen, die sich in seine Beute hineinbohrten. Nami ist nicht durch die Illusion verschwunden - Sie wurde entführt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)