Coldhearted Lover von Blaubeere20 ================================================================================ Kapitel 12: Pläne (K) --------------------- “Herr Kaiba, ein Anruf für Sie von einem Herrn Devlin”, machte mich meine Sekretärin aufmerksam und leitete mich weiter, als ich dem Anruf zustimmte. “Kaiba. Wie ich hörte, gehen deine wunderschönen Duel Discs den Bach runter. Wie wäre es, wenn ich dir gegen einen kleinen Preis ganz viel Werbung für deine Retroschallplatten mache?”, kam es verlegen vom Würfelspieler. “Wie viel?”, fragte ich sofort und ballte meine linke Hand zur Faust. Einerseits lasse ich mir von niemandem helfen; andererseits aber brauchte ich dieses Angebot, um nicht ganz bankrott zu gehen. Ein Lachen war am anderen Ende zu hören. Devlin betonte, dass es nicht um Geld gehen würde. Ich runzelte die Stirn und hielt kurz inne. “Ich werde dir meinen Körper nicht verkaufen”, stellte ich erst einmal klar und hörte erneut ein Lachen durch den Hörer schallen. Devlin fing an, sein Angebot zu erklären, worauf ich stocksauer die Faust gegen den Bürotisch knallte. Meine Augen weiteten sich schlagartig und meine Füße waren kurz davor, den Tisch in Stücke zu treten. “ICH SOLL MIT WHEELER AUSGEHEN?!”, meine Stimme war schreiend und aufgewühlt. Ich weiß nicht, was mich rasender machte: Dass es Wheeler verraten hat, oder dass ich nun erpresst wurde. Ich musste mich beherrschen, um das Handy nicht gegen eine Wand prallen zu lassen. “Du hast dein Wort auch nicht gehalten, Seto”, kam es von etwas weiter weg aus dem Hörer. Mir stockte der Atem - Wheeler. Diese kleine Heulsuse hatte sich also den großen Vorteil zu Nutze gemacht, Devlin als Freund zu haben. Dieser kleine Wicht wird schon sehen, was er davon hat. “Tick tack, tick tack - die Zeit rennt, Kaibalein”, spottete der DDM-Erfinder und setzte mich unter Druck. Total zerstreut stöhnte ich auf und war kurz davor, die Fensterscheiben meines Büros einzuschlagen. Das durfte doch nicht wahr sein, verdammt. “Kann ich zurückrufen?”, fragte ich mürrisch. Ich hasste es, jemandem hinterher zu rennen. “Frag’ doch Joey”, entgegnete mir der amüsierte Devlin und erlaubte es sich, mit meiner Stimmung zu spielen. Ich meinte, dass wir uns noch hören werden und beendete somit das Gespräch. Das Handy knallte ich gegen den Tisch und tat ein paar Minuten erst einmal gar nichts, außer fast die Kontrolle zu verlieren. Alles in Ordnung, Kaiba. Bloß nicht den Verstand verlieren. Ich widmete mich wieder meiner Arbeit und atmete einmal tief ein und aus. Gerade, als ich dabei war, mich wieder zu fangen, klopfte es an der Tür - mein erwarteter Besuch von der Presse. “Herein”, sagte ich eher befehlend als erlaubend. “Ein gewisser Herr Lawyer für Sie, Mister Kaiba”, klärte mich Roland auf und verließ den Raum. Das bekannte Gesicht lächelte mich begrüßend an, ehe ich aufstand, um dem Mann einen kräftigen Händedruck zu geben. “Setzen Sie sich”, bat ich ihn und tat das ebenfalls. Jeffrey musterte mich und er würde mich genau das selbe fragen, wie er es letztes Mal getan hatte. Er würde wissen wollen, wie ich damit umgehe, dass Duel Discs aus dem Trend draußen waren und nur noch sehr unwahrscheinlich erneut einen Hype bekommen werden würden. “Gerüchten zufolge ist das Bestehenbleiben Ihrer Firma nicht in Ihrem geringsten Interesse”, fing Lawyer an, zu reden und hatte seinen Block schon bereit. “Gerüchten darf man nicht glauben”, machte ich ihn mit mahnender Stimme aufmerksam und fixierte seinen Blick. Wenn man die Gerüchte, die man über mich hört, glaubt, dann muss man ein ganz schöner Idiot sein. Ich habe viele Feinde und Konkurrenten, die mich ausschalten wollen. Das ist ein Überlebenskampf, den normale Bürger nicht nachvollziehen können. “Meine High-Tech Duel Discs werden jedoch schon sehr bald wieder den Höhepunkt ihres Daseins erreichen”, versicherte ich mit einem Unterton von Gier und steckte die Hände vor dem Gesicht ineinander. “Ist das so?”, hakte der Herr nach und blickte mich gespannt an. Ich nickte und lachte kurz auf. Egal, wie - ich werde mich nicht ausschalten lassen. Von Nichts und Niemandem. Auch, wenn ich dafür meine Ehre und meinen Stolz verkrüppeln muss - die Kaiba Corporation bleibt bestehen. Das war alles harte Arbeit und ich habe es verdient, mich in meinem selbst ergatterten Ruhm zu sonnen. “Glauben Sie, dass es Ihre geliebten Discs schaffen, so erfolgreich zu werden, wie sie es zu Beginn waren? Zu dem Zeitpunkt, wo alle darüber geredet haben und im reinen Duel Monster-Fieber waren?”, er hielt den Kugelschreiber schon mit der Spitze am Blatt. Er notierte jede kleinste Bewegung und Mimik von mir. Schreib’ es dir ruhig auf - in mich hinein sehen kann keiner. “Nein”, fing ich an, “sie werden berühmter, als je zuvor”, verriet ich mit einem unglaublichen Maß an Selbstvertrauen. Jeffrey schien mein amüsantes Gesicht zu bemerken und schrieb auch das nieder. In mir bildete sich Schadenfreude, als ich mir meinen gut durchdachten Plan durch den Kopf gehen ließ. “Und wie genau wollen Sie das schaffen?”, der Mann zeigte echte, nicht gespielte Neugier. Ich richtete meinen Blick gerade aus, legte mein Kinn auf die zusammen gesteckten Hände, sah ihn ganz direkt an und öffnete die Lippen: “Ich bin Seto Kaiba”. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)