The Day before von KittyKat994 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Susen, was ist denn los?“ Susen blickte zu ihrer Freundin, die rechts neben ihr an der Bar saß und ihren Tequila Sunrise durch den Strohhalm schlürfte. „Ach nichts Bell, ich dachte nur ich hätte….“ Sie machte eine Pause und schaute sich noch einmal suchend in der kleinen schäbigen Bar um. Die Tische waren voll besetzt und auf den Flat-Screens an den Wänden lief irgendein Fußballspiel, die Kellnerin balancierte ihr vollbeladenes Tablett durch die grölende Menge darauf bedacht nichts runterfallen zu lassen. Susen blickte suchend durch die Menge, einige Männer fingen ihren Blick auf und grinsten sie unverhohlen an, doch das kümmerte sie wenig. Sie suchte nach einer kleinen Gestalt mit schwarzem Ledermantel die sie im Laufe des Tages mehrfach gesehen hatte, als würde er ihr folgen. Doch sie konnte die kleine Gestalt nirgends ausmachen und so wand sie sich wieder ihrem Drink zu. „Was ist nur los mit dir? Den ganzen Tag schon rennst du durch die Gegend und schaust dich ständig um als würdest du verfolg werden.“ Annabell schüttelte ihr leeres Glas, die Eiswürfel klimperten und machten so den Barkeeper auf sie aufmerksam, der Eifrig einen neuen Drink zubereitete, die Blicke nicht von Bells Ausschnitt weichen lassen. „Ich fühle mich heute einfach …. ich weiß nicht, als würde mich jemand verfolgen. Beeil dich und trink dein Glas aus, ich will nach Hause.“ „Du bist so ein Schisser, die Straßen sind voller Leute und alle fünf Meter steht eine Straßenlaterne. Aber na gut ich bin ja deine beste Freundin also tu ich dir den Gefallen. Auch wenn es mir schwerfällt.“ Das letzte flüsterte sie ihr zu und zwinkerte dem Barkeeper zu, sie zog aus ihrer Tasche ein paar Scheine und legte diesen auf den Tresen. Zusammen verließen die zwei die Bar und traten hinaus in die späte Juli Hitze. Überfüllte Cafés und überquellende Bars säumte die Straße auf der sich die Susen und Bell durch die Passanten schlängelten. Gerade wollten sie eine Straße überqueren als jemand Annabells Namen rief, sie drehte sich um und ein lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie winkte dem Barkeeper von eben zu und wollte schon losrennen als ihr Susen wieder einfiel, Bell drehte sich zu ihr um mit einem flehenden Ausdruck im Gesicht. „Na geh schon, die paar Querstraßen werde ich auch allein gehen können.“ Annabell warf ihr eine Kusshand zu und verschwand dann in der Menge. Susen blickte ihr noch eine Weile nach, bis sie sich wieder auf den Weg machte. Ihre Wohnung war nur noch wenige Blocks entfernt, als sie gegen jemanden stieß. Erst sah sie ihn gar nicht da er viel kleiner war als sie, doch dann sah sie den schwarzen Ledermantel und trat erschrocken einen Schritt zurück. Das war er, der der sie den ganzen Tag schon verfolgte und nun stand er vor ihr, was sollte sie jetzt nur tun? „Tut …. tut mir leid … ich wollte n- nicht, tut mir leid.“ Stammelte sie, Susen wollte fliehen alles in ihrem Körper bereitete sich darauf vor denn dieser kleine Junge sprühte nur so vor Gefahr und gab ihr jeden Grund wegzurennen, aber ihr Körper wollte nicht auf sie hören, sie wollte schreien doch ihre Stimme versagte. Hilfe suchend schaute sie sich nach Passanten um, doch niemand beachtete sie, sie schien für die Vorbeigehenden überhaupt nicht zu existieren. Tränen traten in ihre Augen und ließen ihre Sicht verschwimmen. Als sie den Jungen vor sich wieder ansah lächelte er, als würde er die Situation amüsant finden, dabei entblößte er lange spitze Fänge und als er ihr in die Augen sah setzt e ihr Herz eine Sekunde aus. Der Junge hatte leuchtend rote Augen, die nur so vor Mordlust schrien und sich darauf freuten zu sehen wie das Leben aus ihrem Körper schwindet und schließlich ihr Herz zum stillstand kommen würde. Sie konnte nicht einmal mehr schreien bevor ihr Leben beendet wurde. Luzifer saß auf einem der vielen Wolkenkratzer und ließ die Beine über den Rand baumeln. Die Katze auf seinem Schoß schnurrte genüsslich als er ihr die Ohren kraulte. Den ganzen Tag war er schon hinter seinem heutigen Abendessen her gewesen, bis sie schließlich in eine dieser ekelhaften Bars gegangen war, zusammen mit einer Freundin die er unbedingt noch loswerden musste. Sein Mantel flackerte im Wind, heute war es furchtbar heiß gewesen und selbst jetzt in später Nacht war es noch ungewöhnlich warm. Er hasste diese Hitze und dazu noch die sengende Sonne, welche seine Augen schmerzen ließen und dafür sorgte das er Tagsüber immer eine stark verdunkelte Sonnenbrille trug. Jetzt hatte er sie abgenommen und blickte auf das rege Treiben unter sich, die Menschen wirkten wie kleine geschäftige Ameisen, sie wuselten herum und blieben hier und da für ein Gespräch stehen. „Ich verstehe nicht warum es so interessant ist, neunzig Minuten elf Leuten zuzuschauen die einem Ball hinterherrennen ihn sich von anderen abnehmen zu lassen und ihn dann versuchen wiederzubekommen nur um ihn irgendwie in diesen Kasten zu bekommen. Und wenn sie es dann doch geschafft haben rasten die Menschen völlig aus.“ Er blickte auf das Seidige Fell seiner Katze, die Müde ein Auge öffnete und eine Amethyst Farbige Iris zeigte, die von der schlitzartigen Pupille durchtrennt wurde. „Soll doch einer die Menschen verstehen, ich tu es jedenfalls nicht, also fragt mich nicht solche Sachen, Herr.“ „Du bist immer so positiv mein lieber Marshavan, da fällt mir nichts mehr darauf ein. Da zieht nicht mal der Spruch du bist älter also musst du so was wissen.“ „Da habt ihr recht mein Herr, ich sehe zwar älter aus als ihr. Aber da ihr seit eurem siebzehnten Lebensjahr nicht mehr altert werdet ihr für jeden als ein kleiner schwacher Junge gesehen und nicht als der, der ihr wirklich seit.“ „Wo du Recht hast, da hast du wohl recht.“ Luzifer legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die Sterne, sie schienen so weit entfernt doch er wusste führ ihn war diese entfernte Welt nur ein Katzensprung entfernt. Ein leises Klingeln erklang als Marshavan auf seinem Schoß den Kopf hob und vorsichtig nach unten blickte, selbst wenn er fallen würde, würde ihn Luzifer wieder auffangen. „Euer Abendessen ist auf dem Weg, nur nicht allein.“ „Ach echt?“ Jetzt bückte sich Luzifer ebenfalls über die Kante des Hausdaches und schubste dabei Marshavan fast herunter, fauchend grub er seine scharfen Krallen in Luzifers Oberschenkel. „Sorry, mein kleiner.“ Er lachte, ein klingen wie Himmlische Glocken erfüllte kurz die Luft, bevor er sich die Katze auf die Schulter setzte, die Kapuze von seinem Mantel sich über den Kopf zog und sich dann dematerialisierte. Luzifer hatte die Frau gut im Blick, sie kam direkt auf ihn zu, nur ihre dumme Freundin musste er irgendwie noch loswerden, da drehte sie sich auch schon um warf noch einmal einen Blick auf sein heutiges Abendessen und verschwand dann in der Menge der Menschen. Die Frau blickte ihr kurz nach bevor sie weiterging und voll in ihn hereinrannte, verdutzt blieb sie stehen. Sie bemerkte Luzifer erst gar nicht, doch als ihr Blick dann auf ihn viel, stolperte sie einen Schritt zurück und war dann voller Schreck stehen geblieben. Sie erkannte ihn, erkannte das er derjenige war der sie den ganzen Tag schon verfolgt hatte, denn Luzifer sorgte immer dafür dass seine Opfer immer einen kurzen Blick von ihm erhaschen konnten, bis er sie dann zu einem passenden Zeitpunkt um ihr Leben nahm. Er liebte den Geruch der Angst, der bittere und zugleich süßliche Geruch der Menschen umhüllte wenn sie erkannten dass ihnen niemand zu Hilfe kommen würde und Verzweiflung sich in ihnen ausbreitete wie eine unaufhaltsame Seuche. Sie stammelte eine Entschuldigung und starrte ihn voller Entsetzten an als er zu lächeln begann und seine langen Fänge zeigte, Luzifers rot glühenden Augen taten ihr Übriges. Sie wollte Schreien doch es kam ihr kein Ton über die Lippen, Luzifer sorgte dafür das niemand sie sah, bevor er ihr seine Fangzähne in den Hals schlug und ihr köstliches Blut ihm die Kehle hinabrann. Das Herz der Frau tat noch ein paar klägliche Schläge bevor es den Versuch, das nun nicht mehr vorhandene Blut durch ihren Körper zu pumpen, schließlich aufgab. Das Licht schwand aus ihren Augen als er sie einfach losließ und ihr Körper auf dem Boden aufschlug. „Euer gestriges Mal hat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen, Herr.“ Luzifer drehte sich auf die Seite und zog sich die Bettdecke über den Kopf. „Ist mir egal, soll sich die Öffentlichkeit doch dafür interessieren, mich werden die nicht finden.“ Die Vorhänge wurden mit einem Rascheln geöffnet und seichtes lila Licht viel durch die Bodenhohen Fenster herein, ein Ruck an der Bettdecke sorgte dafür das sich Luzifer brummend aufsetzte. Es hatte kein Zweck mit dem Mann vor ihm Streit anzufangen, das wussten beide und so verlief jeder Morgen genauso ab. Luzifer betrachtet den Mann vor ihm. Man konnte nicht viel von ihm erkennen, außer dass seine Augen Amethyst Farben waren und er schwarze Haare hatte. Er trug wie jeden Tag einen langen Mantel, der viel Platz für Waffen bereithielt, darunter eine einfache schwarze Jeans und ein schwarzes Shirt. Der Mantel wurde vorne mit Silbernen Schnallen zusammengehalten und hatte an Kragen und Ärmel kleine Stickereien. LS. Die zwei Buchstaben wurden von Stacheldraht umringt und von einem Dolch in der Mitte durchstochen. Das Auffälligste an ihm waren aber wohl die Verbände die er um die untere Hälfte seines Gesichts und über die linke Schläfe trug, er nahm sie niemals ab, doch Luzifer wusste was sich darunter verbarg. „Kann ich euch irgendwie weiterhelfen?“ Die wunderschönen Amethyst farbenen Augen schauten ihn fragend an. „I… ich, habe mich gerade nur gefragt warum du dich immer in eine Katze verwandelst, warum nicht in eine andere Tiergestalt?“ Luzifer rutschte vom Bett runter und betrat das angrenzende Bad. Es wurde nur durch eine Glasscheibe, die man jeh nach Bedarf trüben konnte, vom Schlafbereich abgegrenzt weshalb die Unterhaltung nicht unterbrochen wurde. „Ihr kennt die Antwort doch schon. Ich kann mich in jede Tierart verwandeln, die Rasse ist völlig egal. Ich wähle eine Form in der ich euch begleiten kann und die für mich am geschicktesten ist.“ Luzifer drehte den Hahn der Dusche auf und dachte über die Worte seines Dieners nach. Marshavan war ein Dämon, er selbst hatte ihn erschaffen vor so unzähligen Jahren, dass er nicht mehr wusste wie viele Jahre er ihm nun schon diente. Marshavan war nicht nur sein Diener, er war viel mehr als das. Er war ein Meister in allen Dingen egal was es war, ob Spionage, Technik oder Kochen, er konnte wirklich alles. Das war auch der Grund warum sie zu zweit in einem riesigen Schloss wohnten, ohne weitere Angestellte. Marshavan war eine Besonderheit seiner Art, denn Dämonen wurden nicht erschaffen, nein, sie entstehen. Aus der Dunkelheit der Herzen von Lebewesen, es war egal ob es Mensch oder Tier war, jeder trägt diese Dunkelheit mit sich und irgendwann formt sich daraus ein Dämon und übernimmt langsam den Körper und den Geist seines Wirts, bis dieser Seelenlos durch die Welt läuft. Dann verlässt der Dämon körperlos seinen Wirt und begibt sich in die Schatten oder einen anderen Dunklen Ort bis er einen neuen Wirt findet und sich bei ihm einnisten kann. Marshavan jedoch war auf die einzig andere Art entstanden die es gibt um einen Dämon zu erschaffen, diese Methode jedoch führte unweigerlich zum Tod desjenigen der es versuchen würde. Luzifer wurde in seinen Gedanken unterbrochen als Marshavan ihm ein Handtuch entgegenhielt und wartete bis er es entgegennahm. „Ihr hängt heute aber sehr euren Gedanken nach, Herr. Darf man wissen warum?“ „Hmm.“ Luzifer trocknete sich ab, er rubbelte sich die Haare trocken und nahm dann die frischen Kleider entgegen die Marshavan ihm gebracht hatte. „Was steht heute an?“ „Friedrich Heine hatte sich angekündigt und wenn ich mich recht entsinne wolltet ihr euch mit diesem Polizisten treffen.“ Stimmt Friedrich wollte vorbeikommen, dachte Luzifer, das würde wieder ein angezicke werden. Marshavan und er konnten sich auf den Tod nicht ausstehen und der Polizist, der konnte warten. Er versorge ihn nur über den neusten Klatsch auf dem Revier und teilte ihm mit, mit welchen Ausreden die Regierung dafür sorgte das die Allgemeinheit nicht mitbekam das Vampire, Werwölfe und so manch anderes Übernatürliche Wesen unter ihnen lebte. Während Luzifer Marshavan in das Esszimmer folgte dachte er über die Dämonen und Vampire nach, denn er selbst war ein Vampir, der gefürchtetste unter ihnen, auch wenn kaum ein Vampir ihn kannte. Er war nur die Legende, ein Vampir der im Tageslicht nicht in Flammen aufging und dessen Augen sich Glutrot färbten wenn er wütend oder durstig war. Luzifer fand es immer amüsant, wenn ein paar jung Vampire mit ihm Streit anfingen und er wusste das sie keine Chance hatten, denn er war nicht irgendein Vampir, nein er war der König der Vampire, der Urvampir, der der diese Rasse erschaffen und ins Leben gerufen hatte. Auch war er der einzige seiner Art in dessen Adern schwarzes Blut floss und schwarze Magie nutzen konnte, dass machte ihn einzigartig und es gab nur eine einzige Person in diesem Universum, die in einem fairen Kampf eine Chance gegen ihn hatte. Fushimi, der Direktor der Magierschule. Sie lag verborgen in einem tiefen Wald und wurde geschützt durch unzählige Zauber, damit die Menschen sie nicht finden konnten. Und selbst wenn sie sie fänden würden sie den zwei mächtigsten Personen gegenüberstehen, Fushimi hatte schon vor einer sehr langen Zeit Luzifer die Treue geschworen und darüber war er froh denn der Direktor war schlau und hinterhältig. Marshavan hielt ihm die Türe auf und Luzifer schritt auf den bereits gedeckten Tisch zu. Er setzte sich und begann zu essen während sich der Dämon unauffällig in die Dunkelheit der Schatten zurückzog. Marshavan wartete bis sein Herr mit dem Essen begann bevor er sich unauffällig in eine Ecke begab und dort mit der Dunkelheit verschmolz. Er wusste das Luzifer es unangenehm fand wenn man ihm beim Essen zusah, ob es nun Essen vom Teller war oder aus der Vene eines Menschen. Vampire und auch Dämonen waren nicht auf Menschliches Essen angewiesen, doch es beinhaltete einfach köstliche Stoffe die man im Blut nicht finden konnte. Während Luzifer gemütlich aß, beobachtete ihn Marshavan eingehend und ein lächeln trat ihm auf die Lippen als er daran denken musste wie ihn seine Feinde sahen. Ein Junge mit siebzehn Jahren, der mit einer Größe von 1,65 m nicht gerade der Größte war und einem vorlauten Mundwerk, stellte sich wirklich jedem in den Weg. Seine seidigen schwarzen Haare vielen ihm leicht in die Augen, welche für Leute die ihn nicht kannten das unheimlichste an ihm waren. Sie waren tiefschwarz und ließen nichts von dem erahnen was in ihm vorging. Viele behaupteten die Augen wären der Weg in die Seele, wenn das wirklich wahr ist dann hatte sein Herr noch nie eine Seele besessen, denn Marshavan begleitete ihn schon seit seinem fünften Lebensjahr und Luzifer war älter als der Planet Erde. Luzifer trug, wie eigentlich jeden Tag, eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd, wenn er sich bewegte blitzen an seinem Kragen feine Striche seiner Tätowierung hervor, die sich über die gesamte rechte Körperhälfte zog. Marshavan wusste was sie darstellten aber die genaue Bedeutung kannte er nicht, es waren verschieden Arten von Siegel und Malen die sich zu einem Bild zusammenfügten. Er hatte in seiner langen Lebenszeit gelernt wie er seine immense Macht so gut verbergen konnte das niemand wusste wie mächtig er in Wirklichkeit war und das war ein Vorteil in jeder Hinsicht, denn wirklich jeder unterschätzte den kleinen Jungen im schwarzen Mantel. Marshavan wurde aus seinen Gedanken gerissen als Luzifers Handy klingelte, er blickte kurz auf den Bildschirm und klickte den Anrufer mit einem Stirnrunzeln weg und legte das Handy dann neben sich auf den Tisch. Friedrich nervt mal wieder. Der Idiot, er weiß doch das ihr um diese Zeit Frühstückt und das ihr nicht gestört werden möchtet. Luzifer zuckte mit den Schultern und schaute in die Richtung in der er ihn vermutete. Ihre Telepathische Verbindung war immer ein guter Weg sich ungestört zu unterhalten, dachte Marshavan, Friedrich dachte immer noch das er eine extra Behandlung von Luzifer bekam, nur weil er der erste Vampir war den der König erschaffen hatte. Doch da lag er falsch, wie Marshavan wusste, er wurde nur freundlicher von seinem König behandelt als der Rest und es lag einfach nicht in Marshavans Natur das er jemals mit diesem Vampir gut auskommen würde. Der Grund dafür war einfach, Vampire hassten Dämonen und Dämonen hassten Vampire, da konnte auch sein König nichts daran ändern und so musste er ihre Streitereien bei jedem von Friedrichs Besuchen über sich ergehen lassen. Inzwischen war Luzifer fertig mit essen und Marshavan löste sich aus den Schatten, sein Körper löste sich in Rauch auf und nahm kurz darauf die Form einer kleinen schwarzen Katze an, die Glocke an seinem Halsband klingelte leise. Als Luzifer aufstand, kam Marshavan ihm schon entgegengehüpft, sprang mit einem Satz auf seine Schulter, wo er sich um seinen Hals legte und die Augen schloss. Ein genüssliches Schnurren kam aus seiner Brust. „Hast du irgendwelche Wünsche was wir heute machen sollen? Noch hast du die Chance dir etwas zu wünschen.“ Ich habe dabei doch nie ein Mitspracherecht, ihr müsst mich nicht aus reiner Höflichkeit fragen. Ich weiß das ihr wieder das macht auf das ihr gerade Lust habt und wenn es noch so Gefährlich ist. „Das ist keine Höflichkeit, dass weißt du doch. Ich wollte nur Wissen ob du irgendwelche besonderen Wünsche hast.“ Ohne weiter auf die Katze auf seine Schultern zu achten, ging Luzifer in den angrenzenden Garten. In der Mitte stand ein großer Kirschbaum der das ganze Jahr über in voller Blüte stand, dass lila Licht brachte die Blüten noch mehr zur Geltung. Hier in der Unterwelt gab es, während auf der Erde die Sonne schien, lila Licht und in der Nacht rotes. Luzifer blickte über die weite Landschaft die sich vor ihm erstreckte, hier sah es genau so aus wie auf der Erde, allerdings gab es hier keine einzigen Häuser oder andere lebende Bewohner. Die einzigen anderen Wesen die hier lebten waren die Seelen der Toten, einige verstoßene Dämonen und die Schattenwesen. Luzifer dematerialisierte sich und nach einem Augenblick stand er im Schatten einer großen Akazie, in einem weit ausgedehnten Park. Die Picknickenden Menschen um ihn herum bemerkten ihn erst als er den Verschleierungszauber löste, den er über sich gelegt hatte. Sie wunderten sich lediglich darüber wie er es in dieser sengenden Hitze mit dem Mantel aushalten konnte. Luzifer schlängelte sich durch die auf dem Boden liegenden Deckchen bis er einen Kiesweg erreichte, aus einer seiner Taschen fische er seine Sonnenbrille und war froh als er sie aufhatte, die Sonne stach ihm fürchterlich in den Augen. Und was wollen wir hier nun machen? Fragte Marshavan, es sind keine Cacher unterwegs, die zeigen sich erst Nachts, dann wenn alle Vampire unterwegs sind. Vampirjäger oder auch Cacher genannt, kamen nur Nachts aus ihren Verstecken, dann wenn die Jagd eröffnet wurde. Sie waren Jäger und Gejagte, wobei die Vampire nichts darauf gaben jagt auf sie zu machen, sie wurden nur getötet wenn sie gerade irgendwie im Weg oder lästig waren, ansonsten versuchten die Vampire den Cachern weit möglichst aus dem Weg zu gehen. Junge Vampire legten es oft darauf an sich von den Cachern fangen zu lassen, jedoch haben sie oftmals soweit Glück das ein anderer, ein älterer Vampir ihm den Kragen aus der Schlinge zog. Luzifer war es im Grunde Recht wenn diese Vampirjäger die Frischlinge, die nicht stark genug oder einfach nur zu dumm waren, auslöschten so hatte er keine Arbeit damit. „Ich habe Neal vorhin eine SMS geschrieben und ihm gesagt, dass wir uns um eins an unserem üblichen Treffpunkt treffen. Deshalb sind wir hier.“ Luzifer fuhr Marshavan beruhigend mit der Hand über den Kopf, er hatte leise zu fauchen begonnen. Der Dämon hielt nichts von Menschen und schon gar nichts davon ihnen Vertrauen entgegen zu bringen, aber Neal arbeitete schon seit seinem Eintritt in die Polizei als Spion für Luzifer und sein Vater hatte das gleiche getan und dessen Vater dasselbe. Wenn die Regierung erfahren würden das dieser einfache Polizeibeamte von der Existenz von Vampiren wusste, würde die Hölle ausbrechen. Nur wenige Menschen wussten von den Vampiren, einige Mitglieder in der Regierung und der Leiter der Einheit für Schutz und Instandhaltung der Ökonomischen Stadtparkanlagen, besser gesagt die Abteilung für die Vampivernichtung. Luzifer steuerte auf eine kleine Parkbank zu, sie lag im Schatten einer Eiche und zeigte auf einen Kinderspielplatz auf dem Kinder ausgelassen spielten und die Eltern am Rande standen und sich unterhielten. Er konnte den Polizisten schon von weitem sehen, beschleunigte seine Schritte aber nicht, Neal war in Zivil gekommen und trug ein Polo-Shirt dazu eine kurze Hose, er blickte nicht zur Seite als sich Luzifer neben ihn setzte. Beide schauten eine Weile stumm den Kindern beim spielen zu, bevor Luzifer das Schweigen brach. „Und gibt’s was neues?“ Marshavan hüpfte schnurrend auf seinen Schoß und rollte sich dort zu einer Kugel zusammen. „Die Presse zerpflückt gerade den Mord an Susen Madison, sie war die Tochter eines bekannten Schönheitschirurgen, lebte aber allein. Bis jetzt konnte noch ziemlich gut vertuscht werden das ein Vampir dahinter steckte, aber verdammt sie waren nicht gerade zimperlich mit der Frau. Die Leiche einfach in die Ecke geschmissen.“ Neal streckte die Beine aus und schaute nun zum ersten Mal zu dem Vampir neben ihm. Der Polizist hatte dunkle Ringe unter den Augen und einen drei-Tage Bart was vermuten ließ das er schon länger nicht mehr bei sich zu Hause gewesen war, was auch den Geruch nach Schweiß und Stress erklärte. „Soll ich sie das nächste mal auf einen Stuhl unter einem Schirm setzten und zusehen wie ihr Körper langsam in der Hitze aufzublähen beginnt und dann irgendwann explodiert? Ist mir egal, gibt es sonst irgendwelche Neuigkeiten die mich interessieren könnten?“ „Ja, sie sind kurz davor ihre Stadt zu finden.“ Damit stand Neal auf und ging ohne sich noch einmal umzudrehen oder ei n weiteres Wort zu sagen, er hob zum Abschied nur kurz die Hand hoch. Luzifer hatte sich nicht anmerken lassen, das er kurz darüber geschockt war, das die Menschen kurz davor waren seine Stadt zu finden. Die Stadt des roten Mondes wurde sie unter den Vampiren genannt, da wenn man sich in ihr befand und die Nacht hereinbracht der Mond Rot wurde, was an den unzähligen Zauber die diese Stadt umgaben lag. In dieser Stadt lebten sechzig Prozent der Vampire, bisher hatte es noch nie jemand geschafft diese Stadt zu finden, auch wenn ab und an mal ein paar verirrte Wanderer darauf stießen, hatten sie nie die Zeit dazu gehabt die Information über den Standpunkt weiterzugeben. Marshavan hüpfte wieder auf seine Schulter, im gehen holte Luzifer sein Handy heraus und tippte schnell eine SMS an seinen Oberbefehlshaber. Wachen sollen die Umgebung der Stadt im Auge behalten, Ich will über jede kleine Ungewöhnlichkeit in Kenntnis gesetzt werden. L. Er musste keine Minute auf eine Antwort warten, er öffnete die SMS in der Schlicht und einfach nur Ja, mein Herr. Stand. Abel war noch nie sonderlich redselig gewesen, aber er erledigte seine Aufträge ohne Murren und ohne auch nur eine Frage zu stellen. Luzifer saß auf einem aus Granit gefertigten Thron und schaute auf den langen roten Laufer vor sich der auf schwarzem Granitboden lag. Rechts von ihm befand sich eine Gläserne Vitrine in der, auf zwei Samtroten Kissen zwei Kronen lagen. Der Raum wurde nur spärlich von zwei Kronleuchtern beleuchtet die aus tausenden winzigen Diamanten bestanden, sein Thron lag in völliger Dunkelheit. Marshavan hatte es sich auf seinem Schoß gemütlich gemacht und schnurrte genussvoll, als er plötzlich den Kopf hob und zu Fauchen und Brodeln begann. In diesem Moment wurde die schwere Eichentüre aufgeschoben und ein Mann mit Schulterlangen schwarzen Haaren und einem fetten Grinsen im Gesicht trat ein. „Halte deine Kampf Katze im Zaum, du wirst sehen sie wird mich gleich anfallen.“ Der Mann kam mit schnellen Schritten näher und blieb zwei Meter vor Luzifer stehen, Marshavan brodelte leise vor sich hin. „Hör auf ihn zu Ärgern Friedrich, ich bin eure ständige Zankerei langsam satt.“ Luzifer nahm den immer noch brodelnden Kater hoch und stand auf. „Wenn er immer Anfängt, da kann ich doch nichts dafür.“ Luzifer warf ihm einen scharfen Blick zu, der Dämon kletterte inzwischen auf seine Schulter um es sich dort bequem zu machen, Friedrich warf ihm einen Bösen Blick zu. „Gibt es einen Grund für deinen Besuch, oder kommst du einfach mal wieder vorbei um dich mit Marshavan zu streiten?“ Luzifer schlug den Weg zum Wohnbereich ein und Friedrich folgte ihm, immer noch die Katze auf seiner Schulter mit Bösen Blicken bewerfend. „Ich denke ersteres und letzteres. Ich hab ein paar interessante Dinge aufgeschnappt und da dachte ich mir, komme ich doch persönlich vorbei, da kann ich noch ein bisschen den Kater ärgern.“ Im Wohnzimmer ließ sich Friedrich in die Couch fallen und legte die Beine auf den Tisch, sofort erhob Marshavan mit einem lauten Fauchen Einspruch, Friedrich grinste ihn nur breit an und lies dabei seine Fänge aufblitzen. Luzifer setzte sich Friedrich gegenüber und platzierte den Kater neben sich auf der Couch. „Also was sind diese Neuigkeiten, die dich hierher verschlagen?“ Friedrich machte es sich erst noch bequem bevor er antwortete, „die Cacher wollen dein Schloss finden und sie haben bereits eine heiße Spur wie man hier her kommen kann.“ „Und was wollen sie dann hier? Es ist ein leichtes für mich das einzige Tor das direkt hierher führt zu verschließen und wenn sie dann mal hier sind sitzen sie in der Falle, da es kein Weg zurück gibt außer ich teleportiere sie persönlich wieder zurück. Warum dieses immense Risiko eingehen?“ „Keine Ahnung, dass ist jedenfalls das was ich mitbekommen habe, was du machst bleibt dir überlassen, behalte einfach das Tor im Auge mehr nicht.“ Luzifer wollte darauf schon erwidern, doch Marshavan war schneller in Sekundenschnelle hatte er sich von seiner Katzenform in seine Normalform verwandelt und starrte Friedrich wütend an. „Sag seiner Majestät nicht was er zu tun hat.“ „Jetzt fängt der Spaß wieder an.“ Friedrich streckte sich genüsslich. „Spaß? Du bist unverschämt Vampir, dich so in Gegenwart deines Königs zu verhalten ist unakzeptabel.“ Luzifer schloss die Augen und blendete die zwei Streithände einfach aus. Warum suchten die Cacher auf einmal nach seinem Schloss und nach der Vampirstadt? Diese Fragen galt es zu klären bevor etwas Schlimmes passieren konnte. Für Menschen war das Überleben in der Unterwelt unmöglich, da es hier kein Sauerstoff gab also waren sie auf ihn angewiesen und es gab auch nur den einen Weg zu diesem Ort, wenn man nicht als toter herkam. Es gab ein Tor das versteckt in einer Höhle lag die weit unter der Erdoberfläche lag, man musste also erst einmal die Höhle finden und dann durch das komplizierte Gewirr der Höhlengänge finden und wenn man das geschafft hatte stand man einem weiteren Problem gegenüber, der Fährmann brachte keine Lebenden in die Unterwelt, außer man fand das richtige Bestechungsmittel, trotzdem erfährt Luzifer es sofort wenn jemand unerlaubt sein Reich betritt. Während er über die Gründe der Menschen nachdachte, weshalb sie diese absurden Absichten hatten musste er irgendwann eingeschlafen sein, denn als er das nächste Mal die Augen öffnete, lag er in seinem Bett und schaute in die Amethystfarbene Augen einer Katze die direkt vor seinem Gesicht lag als er aufwachte. Er streckte sich und hob dann die Katze hoch on die Luft um sie sich dann auf die Brust zu legen, langsam fuhr er mit der Hand über das seidige Fell. „Wie viel Uhr ist es?“ Neunzehn Uhr, ihr solltet euch angewöhnen wie jeder andere Vampir Tags über zu schlafen und nicht Nachts. „Ich werde mich bemühen. Wann ist Friedrich gegangen?“ Luzifer konnte den anderen Vampir nirgend im Schloss spüren. Kurz vor Sonnenaufgang. Ich musste ihn schon fast rausschmeißen, aber er hat dann doch noch kapituliert. Luzifer wollte gerade wieder die Augen schließen, um noch ein bisschen liegen bleiben zu können als sein Handy vibrierte und eine eingegangene SMS ankündigte. Er nahm das Telefon vom Tisch und las die neue Nachricht. Ich hole mir Luca zurück. Friedrich. Kapitel 2: ----------- „Susen, was ist denn los?“ Susen blickte zu ihrer Freundin, die rechts neben ihr an der Bar saß und ihren Tequila Sunrise durch den Strohhalm schlürfte. „Ach nichts Bell, ich dachte nur ich hätte….“ Sie machte eine Pause und schaute sich noch einmal suchend in der kleinen schäbigen Bar um. Die Tische waren voll besetzt und auf den Flat-Screens an den Wänden lief irgendein Fußballspiel, die Kellnerin balancierte ihr vollbeladenes Tablett durch die grölende Menge darauf bedacht nichts runterfallen zu lassen. Susen blickte suchend durch die Menge, einige Männer fingen ihren Blick auf und grinsten sie unverhohlen an, doch das kümmerte sie wenig. Sie suchte nach einer kleinen Gestalt mit schwarzem Ledermantel die sie im Laufe des Tages mehrfach gesehen hatte, als würde er ihr folgen. Doch sie konnte die kleine Gestalt nirgends ausmachen und so wand sie sich wieder ihrem Drink zu. „Was ist nur los mit dir? Den ganzen Tag schon rennst du durch die Gegend und schaust dich ständig um als würdest du verfolg werden.“ Annabell schüttelte ihr leeres Glas, die Eiswürfel klimperten und machten so den Barkeeper auf sie aufmerksam, der Eifrig einen neuen Drink zubereitete, die Blicke nicht von Bells Ausschnitt weichen lassen. „Ich fühle mich heute einfach …. ich weiß nicht, als würde mich jemand verfolgen. Beeil dich und trink dein Glas aus, ich will nach Hause.“ „Du bist so ein Schisser, die Straßen sind voller Leute und alle fünf Meter steht eine Straßenlaterne. Aber na gut ich bin ja deine beste Freundin also tu ich dir den Gefallen. Auch wenn es mir schwerfällt.“ Das letzte flüsterte sie ihr zu und zwinkerte dem Barkeeper zu, sie zog aus ihrer Tasche ein paar Scheine und legte diesen auf den Tresen. Zusammen verließen die zwei die Bar und traten hinaus in die späte Juli Hitze. Überfüllte Cafés und überquellende Bars säumte die Straße auf der sich die Susen und Bell durch die Passanten schlängelten. Gerade wollten sie eine Straße überqueren als jemand Annabells Namen rief, sie drehte sich um und ein lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie winkte dem Barkeeper von eben zu und wollte schon losrennen als ihr Susen wieder einfiel, Bell drehte sich zu ihr um mit einem flehenden Ausdruck im Gesicht. „Na geh schon, die paar Querstraßen werde ich auch allein gehen können.“ Annabell warf ihr eine Kusshand zu und verschwand dann in der Menge. Susen blickte ihr noch eine Weile nach, bis sie sich wieder auf den Weg machte. Ihre Wohnung war nur noch wenige Blocks entfernt, als sie gegen jemanden stieß. Erst sah sie ihn gar nicht da er viel kleiner war als sie, doch dann sah sie den schwarzen Ledermantel und trat erschrocken einen Schritt zurück. Das war er, der der sie den ganzen Tag schon verfolgte und nun stand er vor ihr, was sollte sie jetzt nur tun? „Tut …. tut mir leid … ich wollte n- nicht, tut mir leid.“ Stammelte sie, Susen wollte fliehen alles in ihrem Körper bereitete sich darauf vor denn dieser kleine Junge sprühte nur so vor Gefahr und gab ihr jeden Grund wegzurennen, aber ihr Körper wollte nicht auf sie hören, sie wollte schreien doch ihre Stimme versagte. Hilfe suchend schaute sie sich nach Passanten um, doch niemand beachtete sie, sie schien für die Vorbeigehenden überhaupt nicht zu existieren. Tränen traten in ihre Augen und ließen ihre Sicht verschwimmen. Als sie den Jungen vor sich wieder ansah lächelte er, als würde er die Situation amüsant finden, dabei entblößte er lange spitze Fänge und als er ihr in die Augen sah setzt e ihr Herz eine Sekunde aus. Der Junge hatte leuchtend rote Augen, die nur so vor Mordlust schrien und sich darauf freuten zu sehen wie das Leben aus ihrem Körper schwindet und schließlich ihr Herz zum stillstand kommen würde. Sie konnte nicht einmal mehr schreien bevor ihr Leben beendet wurde. Luzifer saß auf einem der vielen Wolkenkratzer und ließ die Beine über den Rand baumeln. Die Katze auf seinem Schoß schnurrte genüsslich als er ihr die Ohren kraulte. Den ganzen Tag war er schon hinter seinem heutigen Abendessen her gewesen, bis sie schließlich in eine dieser ekelhaften Bars gegangen war, zusammen mit einer Freundin die er unbedingt noch loswerden musste. Sein Mantel flackerte im Wind, heute war es furchtbar heiß gewesen und selbst jetzt in später Nacht war es noch ungewöhnlich warm. Er hasste diese Hitze und dazu noch die sengende Sonne, welche seine Augen schmerzen ließen und dafür sorgte das er Tagsüber immer eine stark verdunkelte Sonnenbrille trug. Jetzt hatte er sie abgenommen und blickte auf das rege Treiben unter sich, die Menschen wirkten wie kleine geschäftige Ameisen, sie wuselten herum und blieben hier und da für ein Gespräch stehen. „Ich verstehe nicht warum es so interessant ist, neunzig Minuten elf Leuten zuzuschauen die einem Ball hinterherrennen ihn sich von anderen abnehmen zu lassen und ihn dann versuchen wiederzubekommen nur um ihn irgendwie in diesen Kasten zu bekommen. Und wenn sie es dann doch geschafft haben rasten die Menschen völlig aus.“ Er blickte auf das Seidige Fell seiner Katze, die Müde ein Auge öffnete und eine Amethyst Farbige Iris zeigte, die von der schlitzartigen Pupille durchtrennt wurde. „Soll doch einer die Menschen verstehen, ich tu es jedenfalls nicht, also fragt mich nicht solche Sachen, Herr.“ „Du bist immer so positiv mein lieber Marshavan, da fällt mir nichts mehr darauf ein. Da zieht nicht mal der Spruch du bist älter also musst du so was wissen.“ „Da habt ihr recht mein Herr, ich sehe zwar älter aus als ihr. Aber da ihr seit eurem siebzehnten Lebensjahr nicht mehr altert werdet ihr für jeden als ein kleiner schwacher Junge gesehen und nicht als der, der ihr wirklich seit.“ „Wo du Recht hast, da hast du wohl recht.“ Luzifer legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die Sterne, sie schienen so weit entfernt doch er wusste führ ihn war diese entfernte Welt nur ein Katzensprung entfernt. Ein leises Klingeln erklang als Marshavan auf seinem Schoß den Kopf hob und vorsichtig nach unten blickte, selbst wenn er fallen würde, würde ihn Luzifer wieder auffangen. „Euer Abendessen ist auf dem Weg, nur nicht allein.“ „Ach echt?“ Jetzt bückte sich Luzifer ebenfalls über die Kante des Hausdaches und schubste dabei Marshavan fast herunter, fauchend grub er seine scharfen Krallen in Luzifers Oberschenkel. „Sorry, mein kleiner.“ Er lachte, ein klingen wie Himmlische Glocken erfüllte kurz die Luft, bevor er sich die Katze auf die Schulter setzte, die Kapuze von seinem Mantel sich über den Kopf zog und sich dann dematerialisierte. Luzifer hatte die Frau gut im Blick, sie kam direkt auf ihn zu, nur ihre dumme Freundin musste er irgendwie noch loswerden, da drehte sie sich auch schon um warf noch einmal einen Blick auf sein heutiges Abendessen und verschwand dann in der Menge der Menschen. Die Frau blickte ihr kurz nach bevor sie weiterging und voll in ihn hereinrannte, verdutzt blieb sie stehen. Sie bemerkte Luzifer erst gar nicht, doch als ihr Blick dann auf ihn viel, stolperte sie einen Schritt zurück und war dann voller Schreck stehen geblieben. Sie erkannte ihn, erkannte das er derjenige war der sie den ganzen Tag schon verfolgt hatte, denn Luzifer sorgte immer dafür dass seine Opfer immer einen kurzen Blick von ihm erhaschen konnten, bis er sie dann zu einem passenden Zeitpunkt um ihr Leben nahm. Er liebte den Geruch der Angst, der bittere und zugleich süßliche Geruch der Menschen umhüllte wenn sie erkannten dass ihnen niemand zu Hilfe kommen würde und Verzweiflung sich in ihnen ausbreitete wie eine unaufhaltsame Seuche. Sie stammelte eine Entschuldigung und starrte ihn voller Entsetzten an als er zu lächeln begann und seine langen Fänge zeigte, Luzifers rot glühenden Augen taten ihr Übriges. Sie wollte Schreien doch es kam ihr kein Ton über die Lippen, Luzifer sorgte dafür das niemand sie sah, bevor er ihr seine Fangzähne in den Hals schlug und ihr köstliches Blut ihm die Kehle hinabrann. Das Herz der Frau tat noch ein paar klägliche Schläge bevor es den Versuch, das nun nicht mehr vorhandene Blut durch ihren Körper zu pumpen, schließlich aufgab. Das Licht schwand aus ihren Augen als er sie einfach losließ und ihr Körper auf dem Boden aufschlug. „Euer gestriges Mal hat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen, Herr.“ Luzifer drehte sich auf die Seite und zog sich die Bettdecke über den Kopf. „Ist mir egal, soll sich die Öffentlichkeit doch dafür interessieren, mich werden die nicht finden.“ Die Vorhänge wurden mit einem Rascheln geöffnet und seichtes lila Licht viel durch die Bodenhohen Fenster herein, ein Ruck an der Bettdecke sorgte dafür das sich Luzifer brummend aufsetzte. Es hatte kein Zweck mit dem Mann vor ihm Streit anzufangen, das wussten beide und so verlief jeder Morgen genauso ab. Luzifer betrachtet den Mann vor ihm. Man konnte nicht viel von ihm erkennen, außer dass seine Augen Amethyst Farben waren und er schwarze Haare hatte. Er trug wie jeden Tag einen langen Mantel, der viel Platz für Waffen bereithielt, darunter eine einfache schwarze Jeans und ein schwarzes Shirt. Der Mantel wurde vorne mit Silbernen Schnallen zusammengehalten und hatte an Kragen und Ärmel kleine Stickereien. LS. Die zwei Buchstaben wurden von Stacheldraht umringt und von einem Dolch in der Mitte durchstochen. Das Auffälligste an ihm waren aber wohl die Verbände die er um die untere Hälfte seines Gesichts und über die linke Schläfe trug, er nahm sie niemals ab, doch Luzifer wusste was sich darunter verbarg. „Kann ich euch irgendwie weiterhelfen?“ Die wunderschönen Amethyst farbenen Augen schauten ihn fragend an. „I… ich, habe mich gerade nur gefragt warum du dich immer in eine Katze verwandelst, warum nicht in eine andere Tiergestalt?“ Luzifer rutschte vom Bett runter und betrat das angrenzende Bad. Es wurde nur durch eine Glasscheibe, die man jeh nach Bedarf trüben konnte, vom Schlafbereich abgegrenzt weshalb die Unterhaltung nicht unterbrochen wurde. „Ihr kennt die Antwort doch schon. Ich kann mich in jede Tierart verwandeln, die Rasse ist völlig egal. Ich wähle eine Form in der ich euch begleiten kann und die für mich am geschicktesten ist.“ Luzifer drehte den Hahn der Dusche auf und dachte über die Worte seines Dieners nach. Marshavan war ein Dämon, er selbst hatte ihn erschaffen vor so unzähligen Jahren, dass er nicht mehr wusste wie viele Jahre er ihm nun schon diente. Marshavan war nicht nur sein Diener, er war viel mehr als das. Er war ein Meister in allen Dingen egal was es war, ob Spionage, Technik oder Kochen, er konnte wirklich alles. Das war auch der Grund warum sie zu zweit in einem riesigen Schloss wohnten, ohne weitere Angestellte. Marshavan war eine Besonderheit seiner Art, denn Dämonen wurden nicht erschaffen, nein, sie entstehen. Aus der Dunkelheit der Herzen von Lebewesen, es war egal ob es Mensch oder Tier war, jeder trägt diese Dunkelheit mit sich und irgendwann formt sich daraus ein Dämon und übernimmt langsam den Körper und den Geist seines Wirts, bis dieser Seelenlos durch die Welt läuft. Dann verlässt der Dämon körperlos seinen Wirt und begibt sich in die Schatten oder einen anderen Dunklen Ort bis er einen neuen Wirt findet und sich bei ihm einnisten kann. Marshavan jedoch war auf die einzig andere Art entstanden die es gibt um einen Dämon zu erschaffen, diese Methode jedoch führte unweigerlich zum Tod desjenigen der es versuchen würde. Luzifer wurde in seinen Gedanken unterbrochen als Marshavan ihm ein Handtuch entgegenhielt und wartete bis er es entgegennahm. „Ihr hängt heute aber sehr euren Gedanken nach, Herr. Darf man wissen warum?“ „Hmm.“ Luzifer trocknete sich ab, er rubbelte sich die Haare trocken und nahm dann die frischen Kleider entgegen die Marshavan ihm gebracht hatte. „Was steht heute an?“ „Friedrich Heine hatte sich angekündigt und wenn ich mich recht entsinne wolltet ihr euch mit diesem Polizisten treffen.“ Stimmt Friedrich wollte vorbeikommen, dachte Luzifer, das würde wieder ein angezicke werden. Marshavan und er konnten sich auf den Tod nicht ausstehen und der Polizist, der konnte warten. Er versorge ihn nur über den neusten Klatsch auf dem Revier und teilte ihm mit, mit welchen Ausreden die Regierung dafür sorgte das die Allgemeinheit nicht mitbekam das Vampire, Werwölfe und so manch anderes Übernatürliche Wesen unter ihnen lebte. Während Luzifer Marshavan in das Esszimmer folgte dachte er über die Dämonen und Vampire nach, denn er selbst war ein Vampir, der gefürchtetste unter ihnen, auch wenn kaum ein Vampir ihn kannte. Er war nur die Legende, ein Vampir der im Tageslicht nicht in Flammen aufging und dessen Augen sich Glutrot färbten wenn er wütend oder durstig war. Luzifer fand es immer amüsant, wenn ein paar jung Vampire mit ihm Streit anfingen und er wusste das sie keine Chance hatten, denn er war nicht irgendein Vampir, nein er war der König der Vampire, der Urvampir, der der diese Rasse erschaffen und ins Leben gerufen hatte. Auch war er der einzige seiner Art in dessen Adern schwarzes Blut floss und schwarze Magie nutzen konnte, dass machte ihn einzigartig und es gab nur eine einzige Person in diesem Universum, die in einem fairen Kampf eine Chance gegen ihn hatte. Fushimi, der Direktor der Magierschule. Sie lag verborgen in einem tiefen Wald und wurde geschützt durch unzählige Zauber, damit die Menschen sie nicht finden konnten. Und selbst wenn sie sie fänden würden sie den zwei mächtigsten Personen gegenüberstehen, Fushimi hatte schon vor einer sehr langen Zeit Luzifer die Treue geschworen und darüber war er froh denn der Direktor war schlau und hinterhältig. Marshavan hielt ihm die Türe auf und Luzifer schritt auf den bereits gedeckten Tisch zu. Er setzte sich und begann zu essen während sich der Dämon unauffällig in die Dunkelheit der Schatten zurückzog. Marshavan wartete bis sein Herr mit dem Essen begann bevor er sich unauffällig in eine Ecke begab und dort mit der Dunkelheit verschmolz. Er wusste das Luzifer es unangenehm fand wenn man ihm beim Essen zusah, ob es nun Essen vom Teller war oder aus der Vene eines Menschen. Vampire und auch Dämonen waren nicht auf Menschliches Essen angewiesen, doch es beinhaltete einfach köstliche Stoffe die man im Blut nicht finden konnte. Während Luzifer gemütlich aß, beobachtete ihn Marshavan eingehend und ein lächeln trat ihm auf die Lippen als er daran denken musste wie ihn seine Feinde sahen. Ein Junge mit siebzehn Jahren, der mit einer Größe von 1,65 m nicht gerade der Größte war und einem vorlauten Mundwerk, stellte sich wirklich jedem in den Weg. Seine seidigen schwarzen Haare vielen ihm leicht in die Augen, welche für Leute die ihn nicht kannten das unheimlichste an ihm waren. Sie waren tiefschwarz und ließen nichts von dem erahnen was in ihm vorging. Viele behaupteten die Augen wären der Weg in die Seele, wenn das wirklich wahr ist dann hatte sein Herr noch nie eine Seele besessen, denn Marshavan begleitete ihn schon seit seinem fünften Lebensjahr und Luzifer war älter als der Planet Erde. Luzifer trug, wie eigentlich jeden Tag, eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd, wenn er sich bewegte blitzen an seinem Kragen feine Striche seiner Tätowierung hervor, die sich über die gesamte rechte Körperhälfte zog. Marshavan wusste was sie darstellten aber die genaue Bedeutung kannte er nicht, es waren verschieden Arten von Siegel und Malen die sich zu einem Bild zusammenfügten. Er hatte in seiner langen Lebenszeit gelernt wie er seine immense Macht so gut verbergen konnte das niemand wusste wie mächtig er in Wirklichkeit war und das war ein Vorteil in jeder Hinsicht, denn wirklich jeder unterschätzte den kleinen Jungen im schwarzen Mantel. Marshavan wurde aus seinen Gedanken gerissen als Luzifers Handy klingelte, er blickte kurz auf den Bildschirm und klickte den Anrufer mit einem Stirnrunzeln weg und legte das Handy dann neben sich auf den Tisch. Friedrich nervt mal wieder. Der Idiot, er weiß doch das ihr um diese Zeit Frühstückt und das ihr nicht gestört werden möchtet. Luzifer zuckte mit den Schultern und schaute in die Richtung in der er ihn vermutete. Ihre Telepathische Verbindung war immer ein guter Weg sich ungestört zu unterhalten, dachte Marshavan, Friedrich dachte immer noch das er eine extra Behandlung von Luzifer bekam, nur weil er der erste Vampir war den der König erschaffen hatte. Doch da lag er falsch, wie Marshavan wusste, er wurde nur freundlicher von seinem König behandelt als der Rest und es lag einfach nicht in Marshavans Natur das er jemals mit diesem Vampir gut auskommen würde. Der Grund dafür war einfach, Vampire hassten Dämonen und Dämonen hassten Vampire, da konnte auch sein König nichts daran ändern und so musste er ihre Streitereien bei jedem von Friedrichs Besuchen über sich ergehen lassen. Inzwischen war Luzifer fertig mit essen und Marshavan löste sich aus den Schatten, sein Körper löste sich in Rauch auf und nahm kurz darauf die Form einer kleinen schwarzen Katze an, die Glocke an seinem Halsband klingelte leise. Als Luzifer aufstand, kam Marshavan ihm schon entgegengehüpft, sprang mit einem Satz auf seine Schulter, wo er sich um seinen Hals legte und die Augen schloss. Ein genüssliches Schnurren kam aus seiner Brust. „Hast du irgendwelche Wünsche was wir heute machen sollen? Noch hast du die Chance dir etwas zu wünschen.“ Ich habe dabei doch nie ein Mitspracherecht, ihr müsst mich nicht aus reiner Höflichkeit fragen. Ich weiß das ihr wieder das macht auf das ihr gerade Lust habt und wenn es noch so Gefährlich ist. „Das ist keine Höflichkeit, dass weißt du doch. Ich wollte nur Wissen ob du irgendwelche besonderen Wünsche hast.“ Ohne weiter auf die Katze auf seine Schultern zu achten, ging Luzifer in den angrenzenden Garten. In der Mitte stand ein großer Kirschbaum der das ganze Jahr über in voller Blüte stand, dass lila Licht brachte die Blüten noch mehr zur Geltung. Hier in der Unterwelt gab es, während auf der Erde die Sonne schien, lila Licht und in der Nacht rotes. Luzifer blickte über die weite Landschaft die sich vor ihm erstreckte, hier sah es genau so aus wie auf der Erde, allerdings gab es hier keine einzigen Häuser oder andere lebende Bewohner. Die einzigen anderen Wesen die hier lebten waren die Seelen der Toten, einige verstoßene Dämonen und die Schattenwesen. Luzifer dematerialisierte sich und nach einem Augenblick stand er im Schatten einer großen Akazie, in einem weit ausgedehnten Park. Die Picknickenden Menschen um ihn herum bemerkten ihn erst als er den Verschleierungszauber löste, den er über sich gelegt hatte. Sie wunderten sich lediglich darüber wie er es in dieser sengenden Hitze mit dem Mantel aushalten konnte. Luzifer schlängelte sich durch die auf dem Boden liegenden Deckchen bis er einen Kiesweg erreichte, aus einer seiner Taschen fische er seine Sonnenbrille und war froh als er sie aufhatte, die Sonne stach ihm fürchterlich in den Augen. Und was wollen wir hier nun machen? Fragte Marshavan, es sind keine Cacher unterwegs, die zeigen sich erst Nachts, dann wenn alle Vampire unterwegs sind. Vampirjäger oder auch Cacher genannt, kamen nur Nachts aus ihren Verstecken, dann wenn die Jagd eröffnet wurde. Sie waren Jäger und Gejagte, wobei die Vampire nichts darauf gaben jagt auf sie zu machen, sie wurden nur getötet wenn sie gerade irgendwie im Weg oder lästig waren, ansonsten versuchten die Vampire den Cachern weit möglichst aus dem Weg zu gehen. Junge Vampire legten es oft darauf an sich von den Cachern fangen zu lassen, jedoch haben sie oftmals soweit Glück das ein anderer, ein älterer Vampir ihm den Kragen aus der Schlinge zog. Luzifer war es im Grunde Recht wenn diese Vampirjäger die Frischlinge, die nicht stark genug oder einfach nur zu dumm waren, auslöschten so hatte er keine Arbeit damit. „Ich habe Neal vorhin eine SMS geschrieben und ihm gesagt, dass wir uns um eins an unserem üblichen Treffpunkt treffen. Deshalb sind wir hier.“ Luzifer fuhr Marshavan beruhigend mit der Hand über den Kopf, er hatte leise zu fauchen begonnen. Der Dämon hielt nichts von Menschen und schon gar nichts davon ihnen Vertrauen entgegen zu bringen, aber Neal arbeitete schon seit seinem Eintritt in die Polizei als Spion für Luzifer und sein Vater hatte das gleiche getan und dessen Vater dasselbe. Wenn die Regierung erfahren würden das dieser einfache Polizeibeamte von der Existenz von Vampiren wusste, würde die Hölle ausbrechen. Nur wenige Menschen wussten von den Vampiren, einige Mitglieder in der Regierung und der Leiter der Einheit für Schutz und Instandhaltung der Ökonomischen Stadtparkanlagen, besser gesagt die Abteilung für die Vampivernichtung. Luzifer steuerte auf eine kleine Parkbank zu, sie lag im Schatten einer Eiche und zeigte auf einen Kinderspielplatz auf dem Kinder ausgelassen spielten und die Eltern am Rande standen und sich unterhielten. Er konnte den Polizisten schon von weitem sehen, beschleunigte seine Schritte aber nicht, Neal war in Zivil gekommen und trug ein Polo-Shirt dazu eine kurze Hose, er blickte nicht zur Seite als sich Luzifer neben ihn setzte. Beide schauten eine Weile stumm den Kindern beim spielen zu, bevor Luzifer das Schweigen brach. „Und gibt’s was neues?“ Marshavan hüpfte schnurrend auf seinen Schoß und rollte sich dort zu einer Kugel zusammen. „Die Presse zerpflückt gerade den Mord an Susen Madison, sie war die Tochter eines bekannten Schönheitschirurgen, lebte aber allein. Bis jetzt konnte noch ziemlich gut vertuscht werden das ein Vampir dahinter steckte, aber verdammt sie waren nicht gerade zimperlich mit der Frau. Die Leiche einfach in die Ecke geschmissen.“ Neal streckte die Beine aus und schaute nun zum ersten Mal zu dem Vampir neben ihm. Der Polizist hatte dunkle Ringe unter den Augen und einen drei-Tage Bart was vermuten ließ das er schon länger nicht mehr bei sich zu Hause gewesen war, was auch den Geruch nach Schweiß und Stress erklärte. „Soll ich sie das nächste mal auf einen Stuhl unter einem Schirm setzten und zusehen wie ihr Körper langsam in der Hitze aufzublähen beginnt und dann irgendwann explodiert? Ist mir egal, gibt es sonst irgendwelche Neuigkeiten die mich interessieren könnten?“ „Ja, sie sind kurz davor ihre Stadt zu finden.“ Damit stand Neal auf und ging ohne sich noch einmal umzudrehen oder ei n weiteres Wort zu sagen, er hob zum Abschied nur kurz die Hand hoch. Luzifer hatte sich nicht anmerken lassen, das er kurz darüber geschockt war, das die Menschen kurz davor waren seine Stadt zu finden. Die Stadt des roten Mondes wurde sie unter den Vampiren genannt, da wenn man sich in ihr befand und die Nacht hereinbracht der Mond Rot wurde, was an den unzähligen Zauber die diese Stadt umgaben lag. In dieser Stadt lebten sechzig Prozent der Vampire, bisher hatte es noch nie jemand geschafft diese Stadt zu finden, auch wenn ab und an mal ein paar verirrte Wanderer darauf stießen, hatten sie nie die Zeit dazu gehabt die Information über den Standpunkt weiterzugeben. Marshavan hüpfte wieder auf seine Schulter, im gehen holte Luzifer sein Handy heraus und tippte schnell eine SMS an seinen Oberbefehlshaber. Wachen sollen die Umgebung der Stadt im Auge behalten, Ich will über jede kleine Ungewöhnlichkeit in Kenntnis gesetzt werden. L. Er musste keine Minute auf eine Antwort warten, er öffnete die SMS in der Schlicht und einfach nur Ja, mein Herr. Stand. Abel war noch nie sonderlich redselig gewesen, aber er erledigte seine Aufträge ohne Murren und ohne auch nur eine Frage zu stellen. Luzifer saß auf einem aus Granit gefertigten Thron und schaute auf den langen roten Laufer vor sich der auf schwarzem Granitboden lag. Rechts von ihm befand sich eine Gläserne Vitrine in der, auf zwei Samtroten Kissen zwei Kronen lagen. Der Raum wurde nur spärlich von zwei Kronleuchtern beleuchtet die aus tausenden winzigen Diamanten bestanden, sein Thron lag in völliger Dunkelheit. Marshavan hatte es sich auf seinem Schoß gemütlich gemacht und schnurrte genussvoll, als er plötzlich den Kopf hob und zu Fauchen und Brodeln begann. In diesem Moment wurde die schwere Eichentüre aufgeschoben und ein Mann mit Schulterlangen schwarzen Haaren und einem fetten Grinsen im Gesicht trat ein. „Halte deine Kampf Katze im Zaum, du wirst sehen sie wird mich gleich anfallen.“ Der Mann kam mit schnellen Schritten näher und blieb zwei Meter vor Luzifer stehen, Marshavan brodelte leise vor sich hin. „Hör auf ihn zu Ärgern Friedrich, ich bin eure ständige Zankerei langsam satt.“ Luzifer nahm den immer noch brodelnden Kater hoch und stand auf. „Wenn er immer Anfängt, da kann ich doch nichts dafür.“ Luzifer warf ihm einen scharfen Blick zu, der Dämon kletterte inzwischen auf seine Schulter um es sich dort bequem zu machen, Friedrich warf ihm einen Bösen Blick zu. „Gibt es einen Grund für deinen Besuch, oder kommst du einfach mal wieder vorbei um dich mit Marshavan zu streiten?“ Luzifer schlug den Weg zum Wohnbereich ein und Friedrich folgte ihm, immer noch die Katze auf seiner Schulter mit Bösen Blicken bewerfend. „Ich denke ersteres und letzteres. Ich hab ein paar interessante Dinge aufgeschnappt und da dachte ich mir, komme ich doch persönlich vorbei, da kann ich noch ein bisschen den Kater ärgern.“ Im Wohnzimmer ließ sich Friedrich in die Couch fallen und legte die Beine auf den Tisch, sofort erhob Marshavan mit einem lauten Fauchen Einspruch, Friedrich grinste ihn nur breit an und lies dabei seine Fänge aufblitzen. Luzifer setzte sich Friedrich gegenüber und platzierte den Kater neben sich auf der Couch. „Also was sind diese Neuigkeiten, die dich hierher verschlagen?“ Friedrich machte es sich erst noch bequem bevor er antwortete, „die Cacher wollen dein Schloss finden und sie haben bereits eine heiße Spur wie man hier her kommen kann.“ „Und was wollen sie dann hier? Es ist ein leichtes für mich das einzige Tor das direkt hierher führt zu verschließen und wenn sie dann mal hier sind sitzen sie in der Falle, da es kein Weg zurück gibt außer ich teleportiere sie persönlich wieder zurück. Warum dieses immense Risiko eingehen?“ „Keine Ahnung, dass ist jedenfalls das was ich mitbekommen habe, was du machst bleibt dir überlassen, behalte einfach das Tor im Auge mehr nicht.“ Luzifer wollte darauf schon erwidern, doch Marshavan war schneller in Sekundenschnelle hatte er sich von seiner Katzenform in seine Normalform verwandelt und starrte Friedrich wütend an. „Sag seiner Majestät nicht was er zu tun hat.“ „Jetzt fängt der Spaß wieder an.“ Friedrich streckte sich genüsslich. „Spaß? Du bist unverschämt Vampir, dich so in Gegenwart deines Königs zu verhalten ist unakzeptabel.“ Luzifer schloss die Augen und blendete die zwei Streithände einfach aus. Warum suchten die Cacher auf einmal nach seinem Schloss und nach der Vampirstadt? Diese Fragen galt es zu klären bevor etwas Schlimmes passieren konnte. Für Menschen war das Überleben in der Unterwelt unmöglich, da es hier kein Sauerstoff gab also waren sie auf ihn angewiesen und es gab auch nur den einen Weg zu diesem Ort, wenn man nicht als toter herkam. Es gab ein Tor das versteckt in einer Höhle lag die weit unter der Erdoberfläche lag, man musste also erst einmal die Höhle finden und dann durch das komplizierte Gewirr der Höhlengänge finden und wenn man das geschafft hatte stand man einem weiteren Problem gegenüber, der Fährmann brachte keine Lebenden in die Unterwelt, außer man fand das richtige Bestechungsmittel, trotzdem erfährt Luzifer es sofort wenn jemand unerlaubt sein Reich betritt. Während er über die Gründe der Menschen nachdachte, weshalb sie diese absurden Absichten hatten musste er irgendwann eingeschlafen sein, denn als er das nächste Mal die Augen öffnete, lag er in seinem Bett und schaute in die Amethystfarbene Augen einer Katze die direkt vor seinem Gesicht lag als er aufwachte. Er streckte sich und hob dann die Katze hoch on die Luft um sie sich dann auf die Brust zu legen, langsam fuhr er mit der Hand über das seidige Fell. „Wie viel Uhr ist es?“ Neunzehn Uhr, ihr solltet euch angewöhnen wie jeder andere Vampir Tags über zu schlafen und nicht Nachts. „Ich werde mich bemühen. Wann ist Friedrich gegangen?“ Luzifer konnte den anderen Vampir nirgend im Schloss spüren. Kurz vor Sonnenaufgang. Ich musste ihn schon fast rausschmeißen, aber er hat dann doch noch kapituliert. Luzifer wollte gerade wieder die Augen schließen, um noch ein bisschen liegen bleiben zu können als sein Handy vibrierte und eine eingegangene SMS ankündigte. Er nahm das Telefon vom Tisch und las die neue Nachricht. Ich hole mir Luca zurück. Friedrich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)