Zu weit gereist oder doch passend? von Fuyuko_the_white_Fox (Kagome x Inu no Taishou) ================================================================================ Kapitel 14: Der Ball und eine Umschreibung der Geschichte --------------------------------------------------------- Taro war nicht wohl bei der Sache. Er konnte nicht verstehen, warum Kagome nicht aus ihrem Zimmer rauskam und auch niemanden außer Sesshoumaru reinließ. Den ganzen Tag lang musste er die Arbeiten für den Ball beaufsichtigen, doch er konnte wenigstens dafür sorgen, dass die Möbel möglichst an der Wand standen, sodass Kagome nicht dagegen laufen konnte. Außerdem begrüßte er bereits die Gäste. Natürlich kamen nicht nur niedere Fürsten wie Yokubou, sondern auch die Fürsten des Nordens, Südens und Ostens. Und eben diese Fürsten brachten natürlich auch ihre Frauen und -falls vorhanden- ihre erwachsenen Söhne und/oder Töchter mit und lachten über ihn, da er mal wieder keine Begleitung hätte. Taro war das jedoch ziemlich gleichgültig, was sie über ihn sagten. Es zu weit zu treiben, würde sich sowieso niemand trauen. Als alle Gäste anwesend waren, entschuldigte er sich und machte sich auf den Weg zu Kagomes Gemach, aber erst, nachdem er noch kurz im Garten war. Wie schon so oft an diesem Tag klopfte er an die Tür und hoffte, dass sie ihm diesmal öffnen würde. ~Wenn sie nicht mehr mit uns sprechen will, ist es deine Schuld!~ //Und wieso?// ~Weil ich nichts gemacht habe!~ //Das...Das stimmt sogar. Warum warst du den ganzen letzten Tag über still?// ~Weil ich mich nicht beschweren konnte und du ausnahmsweise mal alles richtig gemacht hast.~ //Ich werde dich wohl nie verstehen...// ~Musst du auch nicht. Ich verstehe dich ja auch manchmal nicht.~ Taro äußerte sich dazu nicht, sondern wartete lieber gespannt auf eine Antwort von Kagome, doch statt ihrer Stimme hörte er Schritte. Die Schiebetür wurde geöffnet und zum Vorschein kam eine Kagome, wie er sie noch nicht gesehen hatte. Sie trug einen zweilagigen Kimono, dessen Grundfarbe golden war und wunderbar mit ihren braunen Haaren harmonierte. Der äußere Kimono war außerdem mit orangenen, gelben und roten Blüten bestickt. Der Obi war sandbraun und mit Ranken bestickt worden. An ihren Handgelenken klimperten die goldenen Armreifen, die sie auch schon bei ihrem ersten Treffen trug. Die Schnittwunde an ihrer Wange war verheilt. Taro hatte sich natürlich auch was anderes angezogen. Er trug eine weiße Hakama und einen weißen Haori, auf den blaue Lilien gestickt worden waren. Blaue Lilien waren seine Lieblingsblumen. Ihre blinden Augen huschten nervös hin und her und sie fragte: "Und? Wie sehe ich aus?" Taro brauchte vielleicht ein oder zwei Sekunden, ehe er sich wieder fing. "Einfach wunderbar! So stelle ich mir eine Sirene vor.", freute er sich und nun war es an Kagome rot zu werden. Er schnaubte amüsiert. Hinter seinem Rücken holte er eine gelbe Rose hervor, die er im Garten gesucht hatte und steckte sie ihr hinters Ohr und bot ihr danach seinen Arm an, damit sie sich einhaken konnte. Sie hakte sich ein, doch sie sah immernoch recht unsicher aus. Offenbar hatte das Lampenfieber wieder die Zweifel hervorgerufen. "Taro,....bist du sicher-" "Ob ich mit der schönsten und umwerfensten Frau, die ich je kennengelernt habe, tanzen möchte? Ja, ich bin mir absolut sicher!", lachte er und seine muntere und lockere Stimmung und die beruhigenden Schwingungen seiner Aura konnten sie schließlich beruhigen, sodass sie nun auch leicht lächeln konnte. Doch in ihrem Inneren war sie nach wie vor nervös. Wer wäre das denn nicht, wenn man mit dem Fürsten des Westens auf einen Ball geht, blind ist und obendrein keine Führungskraft namens Tsuki no Haru bei sich hatte. Sesshoumaru war schließlich noch zu jung für so einen Ball. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, gehörte ihr Begleiter -nach den Geschichten, die Tsuki no Haru belauscht und ihr zwischendurch erzählt hatte- zu den begehrtesten Männern, die heute auf dem Ball sein würden. Und leider ließ er auch sie nicht kalt. Es war jedoch nicht wegen seinem Aussehen, schließlich war sie blind. Es war vielmehr sein Charakter. Seine Aufmerksamkeit, seine Freundlichkeit... ~Warum sagst du nicht gleich, dass du ihn liebst?~ //AAARGHH!! Kannst du einmal damit aufhören?! Wegen dir werde ich noch paranoid!// ~Das hat Taros Biest bei seinem Wirt geschafft. In gewisser Weise... Egal. Fakt ist, dass du von mir das gleiche zu hören bekommst wie Taro von seinem Biest.~ //Aha. Und woher willst du das wissen?// ~Habe ich dir noch nicht gesagt, dass ich mit seinem Biest kommunizieren kann, wenn ihr nahe genug beieinander steht?~ //Nein....!// ~Dann weißt du also auch nicht, dass das nur bei zwei Dämonen funktioniert, die füreinander bestimmt sind?~ //Nei-.... WAS?! Füreinander bestimmt?!// ~Uuuups... Das hätte ich wohl nicht sagen sollen...~ //Wenn du mich jetzt nicht darüber aufklärst, was hier läuft, werde ich...// ~Wirst du was?~ //Dann werde ich.... Ach, keine Ahnung. Ich will nur wissen, was eigentlich los ist.// ~Tut mir leid. Das musst du selber rausfinden. Ich bin nicht befugt, dir das zu sagen.~ //Ach, auf einmal.// Innerlich seufzte Kagome. Bei den schwersten Aufgaben war sie natürlich auf sich selbst gestellt. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie hörte, wie sich eine Tür vor ihr öffnete und viele Leute zu raunen begannen. Neugierig sah sie sich um. So viele Auren hatte sie noch nie auf einem Platz gesehen. Es gab sie in allen Farben und Ausdrücken. Bei einer kleinen Gruppe -sie roch, dass es sich um Frauen handelte- erkannte sie Neid, Hass und vor allem Eifersucht. Unter den Männern fand sie nicht wenige begehrliche Ausdrücke. Taro setzte sich wieder in Bewegung und Kagome folgte ihm rasch. Sie betete, dass sie nicht über ihren Kimono stolpern oder sonst ein Missgeschick bauen würde. Doch zum Glück lief alles glatt und sie kam ohne Unfälle an dem anderen Ende des Saales an. Kagome brauchte nicht sehen zu können, um zu wissen, dass in diesem Moment alle Augenpaare auf sie gerichtet waren. "Darf ich euch vorstellen, meine Begleitung Kagome.", stellte er sie vor und sofort erhob sich ein Stimmengewirr. Taro gab den Spielern ein Nicken und zog Kagome sanft auf die Tanzfläche. Der Rest des Abends war sehr entspannt und auch romantisch. Taro verstand es, sie von anderen fernzuhalten, sehr zum Leidwesen von Yokubou und Ryuukotsusei. Für gewöhnlich hätte sie sich darüber aufgeregt, dass er über sie bestimmte, doch diesmal war sie dankbar dafür, da sie nur ihm vertrauen konnte und ja auch noch blind war, was von den Anwesenden ja nur er wusste. Ab und zu plauderte er zwar mit anderen Fürsten, doch er achtete auch auf Kagome und dass sie sich nicht vernachlässigt fühlte. Ihm lag viel daran, ihr Vertrauen zu gewinnen, denn schon bald kam der Frühling. Der Ball war ein Fest, das veranstaltet wurde, um den kalten Winter zu verabschieden und den kommenden Frühling zu begrüßen. Und mit dem Frühling rückte auch diese eine Zeit näher, wo er seinen Instinkten unterlegen sein würde. Das Tanzen klappte wunderbar und Taro konnte -wenn er ehrlich zu sich war- nicht verstehen, wieso sie sich solche Sorgen gemacht hatte. Wenn er nicht wirklich gewusst hätte, dass sie blind war, hätte er ernsthafte Zweifel bekommen, denn sie tanzte ohne irgendeinen Fehler. Doch auch die schönsten Momente haben irgendwann ein Ende, so auch der Ball. Taro begleitete sie natürlich noch zu ihrem Zimmer und begann, in seinem Haori nach etwas zu suchen. Schließlich zog er es hervor und legte es ihr in die Hände. Ihre Finger befühlten den Stoff und Falten erschienen auf ihrer Stirn. "Das Fell der Feuerratte?", fragte sie und sah zu ihm hoch, ohne ihn wirklich sehen zu können. "Nach dem gestrigen Abend wirst du wahrscheinlich mehr Verwendung dafür haben können.", meinte er zur Erklärung. Kagome erinnerte sich. Taro war laut Houku jetzt immun gegen Feuer. Da brauchte er kein Gewand, das ihn vor dem Feuer schützte. Aber war Taro nicht in einem brennenden Schloss gestorben, um Izayoi und Inuyasha zu retten? Und wieso war sie auf ihren Reisen nie auf Tsuki no Haru oder Houku gestoßen? "Sag mal, Taro... Was glaubst du, wäre passiert, wenn wir gestern Abend nicht im Garten gewesen wären?", wollte sie wissen, doch sie ahnte, dass die Antwort ihr nicht gefallen würde. "Vermutlich hätte Houku das Feuer in sich aufgenommen, trotz der Tatsache, dass sein Körper das nicht mitmachen würde und hätte durch die Überbelastung seines Körpers den Tod gefunden.", antwortete er und ihm wurde bewusst, welchem Schicksal Houku durch ihrer beide Anwesenheit entronnen war. Wäre er nicht mit Kagome in den Garten gegangen, wäre Houku no Haru wirklich gestorben und wenn Kagome nicht in sein Leben gestolpert wäre, wäre Taro in der gestrigen Nacht nicht in den Garten gegangen. Das wurde nun auch ihr bewusst und rasch verabschiedete sie sich von ihm, um sofort in ihr Zimmer zu verschwinden. Ein wenig geschockt lehnte sie noch eine Weile an der geschlossenen Tür und versuchte sich gut zu zureden. Sie hatte die Zukunft verändert. Einfach so. Nur weil sie da war. Doch war das denn so schlecht? Dadurch konnte Tsuki no Haru ihren Bruder behalten. Und vielleicht, ja, vielleicht könnte sie eines Tages auch ihren Vater zurückbekommen. Aber was könnte ihre Anwesenheit denn noch verändern? Dass Taro nicht auf Izayoi stößt? Dass Taro nicht stirbt? Dass Sesshoumaru keinen Hass auf Menschen hegt? Würden sich die Dinge zum Besseren wenden, wenn sie bliebe? Houku no Haru konnte schließlich weiterleben. //Ja....ja, ich werde es wagen. Ich werde tun, was ich für richtig halte. Was mein Herz für richtig hält.// Damit machte sie sich bettfertig und war relativ schnell im Bett und schlief auch bald daraufhin ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)