Zu weit gereist oder doch passend? von Fuyuko_the_white_Fox (Kagome x Inu no Taishou) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Unfall mit Folgen -------------------------------- "Kagome, könnte ich mit dir reden?", fragte ein weißhaariger Hanyou seine schwarzhaarige Begleitung. Kagome nickte und folgte dem Inuhanyou in den sogenannten Inuyasha-Wald. Der Hanyou setzte sich zu Füßen des Goshinbokus hin und Kagome nahm auf einer Wurzel Platz. "Was liegt dir auf dem Herzen, Inuyasha?" Inuyasha seufzte, ehe er anfing. "Kagome, ich...ich habe nachgedacht und...ich...ich kann Kikyou einfach nicht vergessen. Wir...haben so viel miteinander erlebt, da..." "Du willst mir sagen, dass du Kikyou noch immer liebst und sie nicht verlieren willst, stimmt's?" Inuyasha sah überrascht zu ihr auf und wollte was sagen, doch dann überlegte er es sich anders, wandte den Kopf wieder dem Boden zu und nickte. Er erwartete ein Donnerwetter von ihr, doch als keines kam, sah er auf. Sie lächelte. "Du bist mir nicht böse?", fragte er unsicher und ungläubig. Sie schüttelte immernoch lächelnd den Kopf und erklärte: "Du bist für mich nicht mehr und nicht weniger als ein großer Bruder. Ich freue mich, dass du dir deiner Gefühle selber im klaren geworden bist." Dann umarmte sie ihn herzlich und ganz zögerlich erwiderte Inuyasha ihre Umarmung. Dankbar flüsterte er: "Danke, Kagome. Für alles." Sie lösten sich aus der Umarmung und plötzlich versteifte Inuyasha sich. Kagome dachte sich ihren Teil und sagte: "Nun geh schon, Inuyasha. Ich bin mir sicher, dass sie auf dich wartet." "Aber ich kann doch nicht...!", wollte er protestieren, doch... "Wenn du nicht freiwillig gehst, schleife ich dich an deinen Hundeohren zu ihr hin!!!", drohte sie ihm und schon war er weg. Er kannte sie und nahm so eine Warnung sehr ernst! Sie seufzte und lächelte dann. //So langsam weiß ich, wie ich mit sturen Hunden umzugehen habe.//, grinste sie. Dann wandte sie sich um und ging wieder runter zum Dorf. Dort begegnete sie Kaede, die gerade aus ihrer Hütte kam und recht besorgt aussah. "Kaede-baa-chan, was ist los?", fragte Kagome, als sie in Hörweite war. Kaede seufzte erleichtert. "Gott sei Dank, ich dachte schon, ich müsste dich suchen gehen." "Was ist denn los?", wiederholte Kagome besorgt. Kaede seufzte ermüdet. "Einer der Dorfbewohner hat sich aufgemacht, in dem Wald ein paar Kräuter für mich zu suchen und ist noch nicht zurückgekehrt." "Verstehe... Du wolltest mich bitten, ihn zu suchen, stimmt's?" Kaede nickte nur. "Gut, dann werde ich mich auf den Weg machen!", bestimmte Kagome und schulterte ihren Bogen und den Köcher. Kaede atmete erleichtert aus. "Danke, Kind." Kagome lächelte und machte sich daran wieder in den Inuyasha-Wald zu gehen. Auf dem Weg wurde sie jedoch von den Kindern des Dorfes gesehen. Sie rannten zu ihr und zogen an ihrer Mikotracht. "Kommt, spielt mit uns, Kagome-sama!", riefen sie immer wieder. Kagome schüttelte die Kinder ab und hockte sich dann hin, um mit den Kindern auf einer Augenhöhe zu sein. "Ich würde ja wirklich gerne mit euch spielen." Die Kinder sahen traurig zu Boden "Wirklich! Aber ich muss für Kaede-baa-chan einen der Dorfbewohner suchen, der sich vermutlich im Inuyasha-Wald verlaufen hat oder in Gefahr ist." Die Kinder sahen zwar immernoch niedergeschlagen aus, doch sie nickten verstehend. Kagome lächelte, stand wieder auf, richtete kurz ihre Mikotracht und wollte dann weiter, als eines der Kinder noch fragte: "Wenn Ihr wieder da seid, spielt Ihr dann mit uns?" Kagome drehte sich überrascht zu den Kindern um, die sie erwartungsvoll ansahen und nickte lächelnd. "Wenn ich unversehrt aus dem Wald komme, spiele ich mit euch. Versprochen!" Mit diesen Worten machte sie sich endgültig auf, um im Wald nach dem Vermissten zu suchen. Sie suchte wirklich überall. Sie sah hinter jeden Baum, jeden Felsen und in jede Höhle und fragte sich so langsam, wo er denn sein könnte, bis sie ihn auf einer Wiese fand. Er suchte Kräuter, wie es schien. Er war etwa Ende zwanzig und einen großen Korb auf dem Rücken, wo er schon einige Kräuter gesammelt hatte. Sie ging auf ihn zu. "Hallo! Kaede-baa-chan hat mich geschickt, um nach dir zu suchen, da du so lange weg warst." Der Dorfbewohner sah auf und nickte. "Ich werde mich dann beeilen, nach Hause zu kommen. Auf Wiedersehen, Kagome-sama!" Und schon eilte er zurück zum Dorf. Kagome belächelte dies nur, ehe sie nachdenklich drein sah. Wenn sie sich beeilen würde, könnte sie ihrer Familie einen Besuch abstatten. Sie hatte ihre Familie schon seit über einem halben Jahr nicht mehr gesehen. Sie überlegte kurz. //Es gibt eigentlich keine Hektik für mich. Naraku ist tot. Aber wenn ich nicht vor der Abenddämmerung zurück bin, könnte ich einigen Youkai über den Weg laufen... Ach was, ich habe meinen Bogen und meine Pfeile dabei. Es wird schon nichts passieren, wenn ich kurz meine Familie besuchen gehe.// Gedacht, getan. Schon machte sie sich auf den Weg zum Brunnen. Sie hatte keine Probleme, den Brunnen zu finden, da sie den Inuyasha-Wald inzwischen so gut wie auswendig kannte. Am Brunnen angekommen, sah sie sich erstmal um, um sicherzustellen, dass niemand in der Nähe war. Als sie sich dessen sicher war, sprang sie. Doch hätte sie gewusst, was dann passieren würde, so wäre sie vielleicht lieber von einer Klippe gesprungen als den Brunnenschacht runter. Wie gewöhnlich wurde sie von dem blauen Licht begrüßt und umgeben, doch diesmal schien etwas nicht zu stimmen. Blitze zuckten hier und da auf und die kleinen weißen Lichter wurden allmählich immer größer und heller. Schnell schloss sie ihre Augen und sah das blendend weiße Licht sogar durch ihre geschlossenen Augen hindurch! Dann schien das grelle Licht sich zurückzuziehen und vorsichtig öffnete sie die Augen, um sich in einem schwarzen Nichts wiederzufinden. Plötzlich schoss dieses blendende Licht wieder hervor und diesmal war sie nicht schnell genug. Ein fürchterlicher Schmerz schoss ihr durch beide Augen. Sie kniff die Augen zusammen und schrie. Sie bemerkte dabei nicht, dass sich ihr ganzes Aussehen veränderte... Sie spürte festen Boden unter ihren Füßen und öffnete langsam die Augen, um dann mehrmals verwirrt zu blinzeln. Wieso sah sie immernoch nur schwarz? Sie tastete sich voran, bis sie herausfand, dass sie sich wie vermutet immernoch im Brunnen aufhielt. Sie bekam eine Efeuranke zu fassen und versuchte sich daran hochzuziehen. Es dauerte ungelogen eine halbe Stunde, bis sie endlich oben angekommen war. Da sie nichts anderes als schwarz sehen konnte, hatte es etwas länger gedauert, die sicheren Stellen zu finden, die ihr Gewicht halten konnten. Während des Kletterns war ihr etwas aufgefallen. Ihre Haare schienen nicht mehr offen zu sein, sondern irgendwie hochgebunden. Doch lange Haarsträhnen hingen offenbar über ihre Schulter nach vorne. Auch ihr Scheitel schien anders als normal zu sein. Sie konnte zwar spüren, wie der Pony ihr über die Stirn fiel, doch es fühlte sich irgendwie anders an. Irgendwie...geplegter und nicht so zottelig wie damals. Ihre Haare schienen sich über ihrem linken Auge zu trennen, weshalb sie vermutete, dass der Scheitel nun über ihrem linken Auge war. Um ihre Stirn schien eine Art Stirnreif zu sein, da sie einen leichten Druck spürte. Sie konnte auch mit Gewissheit sagen, dass sie nicht mehr ihre Schuluniform trug. Der Stoff, oder besser gesagt das Kleid, war sehr anliegend, hatte einen tiefen Ausschnitt und bedeckte vielleicht die Hälfte ihrer Oberschenkel. Die Ärmel waren sehr weit, wie es schien und hörten ab dem halben Unterarm auf. An ihren Unterarmen spürte sie außerdem eine Art Schoner, wie sie ihn damals bei Inu no Taishou bei Sou'ungas Verbannung gesehen hatte. An ihrem rechten Handgelenk waren dann noch zwei Goldreifen. Schuhe hatte sie offenbar keine und ihr Bogen und der Köcher mitsamt den Pfeilen waren verschwunden. Jetzt, wo sie aus dem Brunnen war, konnte sie die warmen Sonnenstrahlen der Mittagssonne spüren, doch...sie sah immernoch nichts! Grauen packte sie und langsam, ganz langsam hob sie ihre linke Hand und hielt sie so, dass sie sie sehen müsste. Doch was sie sah, gefiel ihr überhaupt nicht. Eine goldene Aura waberte um ihre Hand..., von der sie nur die Silhouette sah! Wäre ihre eigene Aura nicht gewesen, die ihre Hand sozusagen umrahmte, hätte sie nicht mal die Silhouette gesehen! Doch Moment mal, wieso konnte sie jetzt ihre Aura sehen? Doch dann traf sie eine Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht. Sie war blind. Ihr traten Tränen in die Augen. //Werde ich jemals wieder die Sonne sehen? Die Blumen im Frühling? Den Schnee im Winter? Die Sonnenuntergänge? Warum muss sowas eigentlich immer mir passieren? Was habe ich verdammt nochmal getan, um so bestraft zu werden?!// //Du hast nichts getan. Im Gegenteil, du bist so selbstlos wie wir noch niemanden gesehen haben.// //Wer seid ihr und was meint ihr damit?// //Wir sind die Götter, Liebes. Wir wollten dir für deine Selbstlosigkeit was gönnen, worauf du dein Leben lang verzichtet hast.// //Ihr wollt mir also was gönnen, wie? Warum bin ich dann blind und befinde mich im Nirgendwo??!!// //Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du es verstehen.// //Hey, wartet!!// Doch sie bekam keine Antwort. Frustriert ließ sie sich auf dem Brunnenrand nieder und barg das Gesicht in den Händen. Stumme Tränen rannen ihr über das Gesicht. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war, oder besser gesagt, WANN sie war! Wo hatte der Brunnen sie hingebracht? Was sollte sie hier? Warum hatte sich ihr Aussehen verändert? Wozu das alles? Warum immer sie? Sie war so sehr in ihre eigenen Gedanken vertieft, dass sie das Näherkommen einer bestimmten Person nicht bemerkte. Diese Person fragte sich: //Was macht so eine schöne Inuyoukai hier draußen? Wo kommt sie her? Wieso weint sie? Und wieso frage ich mich das überhaupt?! Warum bin ich eigentlich nochmal hier? Ach ja, ein gewisses inneres Tier wollte mich nicht in Ruhe lassen, bis ich hierher gekommen bin.// ~Dich zu nerven, ist eben die beste Methode, dich zu etwas zu bewegen!~ //Und warum wolltest du hierhin?// ~Der Grund sitzt vor dir und wenn du daraus nicht schlau wirst, ist es hoffnungslos, dir zu helfen.~ Der Mann schwieg und musterte stattdessen die Frau. Sie war schon eine Schönheit, das musste er zugeben. Umso mehr verwunderte es ihn, dass sie noch Jungfrau war. Bei ihrem Alter und ihrer Attraktivität hätte er gewettet, dass sie schon lange einen Gefährten und mindestens zwei Kinder hatte. Das Kleid betonte ihre perfekte Figur nur zu gut und passte zudem sehr gut zu ihrem restlichen Erscheinungsbild. Das Kleid war braun und mit vielen Blumenmustern bedruckt. An ihren Schultern saßen pro Schulter jeweils eine metallische Platte, die mit demselben Muster bedruckt wurde und die offenbar den Zweck hatten, ihre Schultern vor Attacken zu schützen. Ihre langen, schlanken Beine waren sehr gut zu erkennen. Ihre braunen Haare waren mit goldenem Haarschmuck hochgebunden und trotzdem reichten sie fast bis zu ihrem Po. Ihre Haut war makellos und braun. Auf ihrer Stirn konnte er den goldenen Reifen erkennen. Auch an ihrem rechten Handgelenk trug sie zwei Armreifen. Nur ihre Augen konnte er nicht sehen. Doch dann hob sie leicht den Kopf und er konnte das traurig schimmernde Gold in ihren Augen sehen. Wieder die Frage: Wieso weint sie? Wieso fürchtete sie sich nicht, dass sich ein anderer Youkai ihre Schwäche zu Nutzen machen könnte? Er konnte auch ihre Aura spüren. Sie war stark, sehr sogar, doch eins verwirrte ihn. Ihre Aura verhielt sich in ihrer Angst nicht nur unruhig, sie schien auch irgendwie...menschlich zu sein. //Was mache ich hier eigentlich? Ich sollte zu Hause bei meinem Sohn sein.// ~Nichts da, du bleibst schön hier! Wenn du jetzt abhaust, werde ich ab hier übernehmen!~ //Und das würde im Chaos enden. Dann bleibe ich eben.// ~Du übertreibst. So schlimm bin ich nun auch wieder nicht. Jedenfalls solltest du herauszufinden, warum sie weint und irgendwie versuchen, sie aufzuheitern!~ //Kannst du mir einen guten Grund nennen, warum ich das tun sollte?// ~Weil...weil ich dir das sage!~ Der Mann seufzte. //Toller Grund...// ~Beweg dich!~ Der Mann seufzte nochmal, ehe er aus seinem Versteck hervortrat. Es wunderte ihn, dass sie ihn immernoch nicht bemerkt hatte. War sie wirklich so traurig? Er runzelte leicht die Stirn. Was war nur mit dieser Frau los? Kagome weinte schon längst nicht mehr stumm, doch heulen tat sie auch nicht, zu groß war ihr Stolz. Ein paar Schluchzer konnten den Weg nach draußen finden, aber mehr nicht. Sie spürte die Aura des Fremden zwar, doch nur sehr schwach und außerdem war sie schon zu 'beschäftigt'. Sie zuckte heftig zusammen, als sie eine tiefe Stimme vernahm, doch sie wunderte sich über ihre Betitelung. "Was macht eine junge Inuyoukai wie du hier ganz alleine?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)