"Ich liebe dich" von PurpleTaiga (Leorio x Kurapika) ================================================================================ Epilog: -------- Epilog – Version 1 Nachdem wir zusammen gekommen sind, sind mittlerweile mehrere Jahre vergangen. Es gab Höhen und Tiefen wie in jeder Beziehung. Doch Kurapika bedeutet mir immer noch so unendlich viel. Ich bin glücklich, wenn ich morgens neben ihm aufwache. Außerdem redet er dann nicht und sieht so unschuldig aus, haha. Was aber viel wichtiger ist, er ist bei mir geblieben und hat die Rache an den Illusionisten hinter sich gelassen. Dafür habe ich ihm versprochen, dass wir auf unserer Reise auch nach den Augen seiner Kameraden suchen, damit er sie alle würdig beerdigen kann. Denn ich bin Arzt auf Reisen geworden, wir ziehen durch die armen Dörfer und ich behandele die Kranken. Kurapika hat sich einen Spaß daraus gemacht, die Kinder der Dörfer in Geschichte zu unterrichten. Die armen. Das muss anstrengend sein. Aber so hat er etwas, das ihm Freude bereitet und das wiederum erfreut mich. Manchmal frage ich mich, wie lange das halten wird. Vor allem, wenn seine Purpuraugen mich anleuchten. Und ganz ehrlich, ich bringe ihn häufig zu intensiven Emotionen, hahaha. Es hatte ihn sehr belastet, seine Rache aufzugeben und zu dieser Zeit haben wir uns wirklich oft gestritten. Also noch mehr als wir das immer schon getan haben. Deshalb zweifele ich daran, dass er damit wirklich abgeschlossen hat. Aber es ist nicht meine Art mir einen Kopf zu machen. Und sein Lächeln ist nicht gestellt. Ich werde bis dahin jeden Tag mit ihm genießen, denn ich liebe ihn. Epilog – Version 2 Nach seinem Geständnis waren wir ein Jahr zusammen, doch dann... Ich hatte schon den ganzen Tag den Eindruck, dass Kurapika abwesend war, er war nie auf meine Kommentare eingestiegen und sonst war er ja immer ein Besserwisser. Als ich abends vorm Spiegel stand und mir die Zähne putzte, kam er geknickt in den Raum, aber sah mich nicht an. Schnell spuckte ich die Zahnpasta aus. „Was ist denn los?“ „Leorio... Ich...“ Dann blickte er mich an und so traurig habe ich ihn selten erlebt. Als seine Augen sich purpur färbten, wusste ich, dass es ernst war. „Du kannst mir alles sagen“, wollte ich ihn aufmuntern, streckte meine Hand nach ihm aus und zog ihn zu mir. Er wehrte sich zwar nicht, doch ich spürte, dass ihn diese Berührung nur noch mehr schmerzte, denn er wandte seinen Blick wieder von mir ab. „Es tut mir Leid, Leorio....“ „Was tut dir Leid? Nun rede schon!“ Ich wurde laut und zwang ihn, mir in die Augen zu sehen. „Ich muss gehen... Ich kann meine Kameraden nicht ungerächt lassen!“ Dieser Moment läuft mir noch heute nach. Wie er mich angesehen hat. Verliebt, aber mit dem Wissen, dass er das nicht konnte. Es war der Tag gekommen, an dem er mich verließ. Er packte seine letzten Habseligkeiten ein. Ich beobachtete ihn stumm dabei. Er wollte nicht, dass ich ihn begleite. Egal, mit welchen Argumenten ich ihn zu überzeugen versuchte, er diskutierte mich in Grund und Boden. Das konnte er schon immer gut. Doch von einer Sache würde ich mich nicht abbringen lassen. Ich stand auf, ging zu ihm, beugte mich zu ihm und küsste ihn. Es fühlte sich noch immer wie am ersten Tage an. Mein Herz schien zu explodieren. Er löste sich von mir und sah mich eindringlich an. „Leorio, ich hab dir gesagt, dass du nicht mitkommen sollst!“ „Ja, das hast du gesagt, aber...“ „Leorio!“ Er wirkte wütend, da er dachte, ich würde nicht auf ihn hören. „Ich werde auf dich warten. Komm bald wieder zurück zu mir, Kurapika.“ Er wurde rot. Wie gerne ich es sah, wenn ich ihn sprachlos machte. Dann lächelte er. „Bis bald, Leorio.“ Er schrieb mir viele Briefe, manche hätten von einem normalen Freund stammen können, manche waren so eindeutig nur an mich gerichtet, dass es mir den Atem verschlug. Nie hätte ich gedacht, dass Kurapika mir solche Dinge schreiben würde. Sehnsüchtig wartete ich immer auf Nachricht von ihm. Zwei Jahre kamen sie regelmäßig, bis eines Tages ein Brief ankam, auf dem nicht seine Schrift stand, doch es war derselbe Umschlag, wie auch er ihn benutzte. Mein Herz schlug schneller, irgendwas stimmte nicht. Der Brief war von Senritsu. Kurapika war gestorben. Den Rest des Briefes realisierte ich nicht mehr. Diese Worte nahmen mir den Boden unter den Füßen weg. Oft hatte ich Angst vor solch einer Nachricht gehabt. Wenn mal zwei Wochen keine Meldung von ihm kam. Doch der letzte Brief von ihm war keine drei Tage alt und er hatte nicht erwähnt, dass er in einen gefährlichen Kampf ziehen würde. Ich hatte wieder eine Person verloren, die mir viel bedeutet hat. Mehrere Tage hatte ich mich in meiner Wohnung verkrochen und all seine Briefe wieder und wieder gelesen, an all die gemeinsamen Momente gedacht. Gemeinsam mit Gon und Killua holte ich seinen Leichnam ab, um ihn zu bestatten. Ihre Anwesenheit verhinderte, dass ich nicht ganz in Selbstmitleid versank. All dies ist nun drei Jahre her, doch ich besuche sein Grab regelmäßig, denn ich habe ihn geliebt und er wird immer in meinem Herzen sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)