"Ich liebe dich" von PurpleTaiga (Leorio x Kurapika) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Schnell atmend wachte ich auf. Schon wieder dieser Traum, das durfte doch nicht wahr sein. Meine Träume wollten mir ums Verrecken einreden, dass ich in Kurapika verknallt sei. Nein, niemals! Erstens, bitte, als würde ich auf Männer stehen. Und zweitens, wenn, dann bestimmt nicht auf Kurapika. Zähneknirschend ballte ich die Fäuste und richtete mich auf. Wenn ich nur daran dachte, wie er mich immer korrigierte. Da könnte ich ja schon wieder laut werden. Plötzlich bewegte sich die Decke neben mir. Ertappt blickte ich zur Seite. Da das kleine Zimmer über keine Vorhänge verfügte, erhellte der Mond den Raum. Kurapika lag mit dem Rücken zu mir und atmete langsam und ruhig. Immerhin, ich hatte ihn nicht geweckt. Wär ja noch schöner gewesen. Dann hätte ich mir vermutlich einen Vortrag über Ruhestörung anhören dürfen. Genervt ließ ich mich wieder in mein Kissen fallen. Warum hatten diese Motels eigentlich immer nur Doppelzimmer? Für Gon und Killua war es immer klar, dass sie sich ein Zimmer teilten. Und dann musste ich mit Mr. Klugscheißer in ein Zimmer. Ätzend. Mein Blick wanderte durch den Raum und blieb schließlich an ihm kleben. Wenn er schlief, hatte er eine ganz andere Ausstrahlung. Irgendwie... hilfebedürftig? Okay, was dachte ich da jetzt bitte. Ich schüttelte meinen Kopf, um diese Gedanken wieder los zu werden, und vergrub ihn schließlich in meinen Händen. Diese ganze Situation war einfach seltsam. Warum beeindruckten mich diese Träume so? Und warum fühlte sich mein Gesicht so warm an? Und warum hämmerte mein Herz so gegen meine Brust, dass es schon fast schmerzte? „Leorio?“, riss mich eine müde Stimme aus meinen Gedanken. Ruckartig hob ich meinen Kopf und sah ihn ertappt an. Zum Teufel mit diesem Jungen, es war, als wüsste er, dass ich über ihn nachdachte. Kurapika legte den Kopf leicht schief, was ja schon fast niedlich aussah, wenn ich so denken würde. „Ist alles in Ordnung? Dein Kopf sieht so rot aus...“ Typisch, so was konnte ja nur von ihm kommen. „So ein Unsinn“, keifte ich und schlug die Bettdecke zurück. Erst mal ins Badezimmer, Wasser ins Gesicht, das würde bestimmt helfen. Ich schlief immer nur in Boxershorts, doch dieses Mal war es mir irgendwie unangenehm, da ich seinen Blick auf mir spürte. Das Schlimme war, dass er ja recht hatte. Mein Kopf sah aus wie eine überreife Tomate. „Verdammt!!!“, schrie ich und klatschte mir wütend das kalte Nass ins Gesicht, doch an meiner Gesichtsfarbe änderte sich nichts. Im Spiegel sah ich, dass Kurapika mir gefolgt war. Sein Blick war wach und dass trotz der nächtlichen Stunde. Im Gegensatz zu mir hatte er immerhin was an. Es sah seiner täglichen Kleidung sehr ähnlich, war aber um einiges dünner, wie ich an einem anderen Tag festgestellt hatte. Da war sie mir vom Bett gefallen, als ich durchs Zimmer gerannt bin, und als ich sie aufhob, war sie sehr leicht. Allerdings kann ich auch nicht verstehen, warum er nachts dünne Sachen trägt und tagsüber dickere. „Du beobachtest mich gerade im Spiegel, oder?“, fragte er und seine Stimme klang irgendwie keck. „Wie kommst du auf so einen Mist?“, knurrte ich ihn an. Er wirkte beleidigt, vermutlich wegen meines harschen Tons. „Blind bin ich nicht“, gab er zurück und lehnte sich an den Türrahmen. Es gab für mich kein Entkommen und ich wusste nicht einmal, worauf das jetzt hinauslaufen würde. Warum musste er auch unbedingt wach werden??? Ich drehte mich schließlich um und sah ihn direkt an. Und wieder schlug mein Herz höher, dieses verdammte Herz. „Du bist in letzter Zeit merkwürdiger als sonst, Leorio.“ „Ich bin nicht merkwürdig! Und ich bin bestimmt auch nicht anders als sonst!“ Was natürlich gelogen war, aber ich hatte doch gehofft, dass das niemand mitbekommen hatte. Anscheinend habe ich mich getäuscht. Kurapika sah mich nur an. Und wenn ich das richtig sah, wirkte er enttäuscht. Hatte er echt gedacht, ich würde so mir nichts dir nichts über meine Gefühle quatschen? Da sollte er mich aber auch besser kennen. Er stieß sich vom Türrahmen ab und drehte sich von mir weg. „Wenn du meinst“, gab er noch von sich und begab sich wieder ins Bett. Ich lief ihm wütend hinterher. „Ja, das meine ich!“ Meine Stimme war laut, doch Kurapika reagierte nicht mehr darauf. Nach einer Weile legte ich mich auch wieder hin, doch Schlaf bekam ich diese Nacht nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)