White Cherryblossoms von Drachenengel (A Seishiro/Subaru Story) ================================================================================ Kapitel 2: Chapter 2: Ghost --------------------------- Es war ein wirklich merkwürdiges Bild, welches sich Subaru da gerade offenbarte. Die Geisterfrau hatte nun ihre wahre Gestalt offenbart, sie wirkte gerade wie eine hilflose Jungfrau mit ihrem erschrockenen Blick. Er musste zugeben, sie war ein wunderschönes Wesen, ihr langes schwarzes Haar fiel wie ein Wasserfall über ihre Schultern. Und er selbst starrte sie genau so fassungslos an, immerhin kannte er sie nicht, aber… sie schon? „Äh… verzeihung, aber wer sind Sie?“, fragte er schließlich und das schien sie nun wieder in die Realität zurückzuholen. „Hahaha!“ Sie lachte und sah Subaru amüsiert an. „Ich hätte nicht gedacht, dass das Oberhaupt der Sumeragi so ein süßer junger Mann ist!“, meinte sie und lachte, während ihr Gegenüber nur fragend eine Augenbraue hochzog, weil er gar nichts mehr verstand. Okay, sie beherrschte offenbar Yin-Yang-Magie, aber sie konnte keine Meisterin sein. Und er hatte ihr seinen Namen offenbart, somit wusste sie, wen sie da vor sich hatte. „Dein Anblick ist einfach zu niedlich, Subaru Sumeragi.“ Sie schmunzelte, während sie ihn einfach genauestens von oben bis unten musterte, sodass sich wirklich ein kleiner Rotschimmer auf seine Wangen legte. „Ich muss doch wohl sehr bitten!“ „Oh, warum so verlegen? Immerhin sprichst du hier mit einem Geist, außerdem bekomme ich selten die Gelegenheit so junge hübsche Männer wie dich zu inspizieren.“ In ihrem Blick flackerte einen Moment etwas auf, das Subaru erschaudern ließ. „Ich bin hergekommen, um zu erfahren, was Sie hier hält… hier traut sich niemand mehr hin.“ „Das… wird auch niemand freiwillig tun.“ Diese Frau war wirklich unheimlich. „Hahaha, du solltest dein Gesicht mal sehen! Entspann dich…“ Subaru starrte die Geisterfrau fassungslos an, irgendetwas an ihr kam ihm bekannt vor, aber… er konnte nicht mit dem Finger darauf zeigen. „… sprach die Frau, die mich ein paar Momente zuvor noch mit Papierkranichen angegriffen hat.“ „Uh… touché, mein Lieber…“ Die Frau seufzte leise. „Nun gut, komm rein, Subaru… ich werde dir etwas erzählen…“ Einen Moment zögerte er, irgendwie war ihm diese Frau nicht geheuer, vielleicht war das auch eine Falle. „Worauf wartest du? Ich beiße auch nicht…“ Wieder dieses Lachen, erreichte es überhaupt ihre Augen? Aber was für eine Wahl hatte er denn schon? Also folgte er ihr zögerlich in das Gebäude. „Ich würde dir ja gerne Tee anbieten, aber nun ja… in dieser Form ist das etwas schlecht.“ Subaru ließ sie nicht aus den Augen, während sie ihn führte, sie gingen in den Garten des Anwesens, in deren Mitte sich ein großer, alter, scheinbar kranker Baum befand. Es war wie im Winter, kein einziges Blatt hing an diesem Baum. Er wusste ja auch nicht, wie lange dieses Gebäude leer stand. „Was weißt du über mich, Subaru Sumeragi?“ Die Frau hatte sich ihm wieder zugewandt und neigte den Kopf, ein Lächeln zierte ihre Lippen. „Ich spüre, dass Sie ein starker Wunsch hier hält…“ „Und… was noch?“ Subaru blinzelte und sah sich an diesem toten, trostlosen Ort um. Es war nichts Lebendiges zu spüren, aber… Einen Moment lang zuckte er zusammen. „Sie sind hier gestorben, nicht wahr?“ Sie nickte. „Ja, das bin ich wirklich. Hier ungefähr. Man hat mich umgebracht…“ Subaru schluckte, ob sie noch mehr erzählen würde. „Aber… ich kann noch nicht weg von hier, ich muss dieses Haus vor ungebetenen Besuchern beschützen und… über mein Kind wachen. Bis zu dem Tag, an dem es jemanden findet, den es mehr liebt als seine eigene Mutter.“ Während sie sprach spürte Subaru eine starke Gefühlsregung, sie musste ihr Kind wirklich sehr lieben. Aber warum spürte er dann gleichzeitig eine Gefahr von ihr ausgehen? „Sag mal, warum trägst du eigentlich keine Handschuhe?“ Die Frage riss das Oberhaupt der Sumeragi aus seinen Gedanken. „Pardon?“ „Ich meine… du trägst da ganz besondere Zeichen auf deinem Handrücken… sollte er die bemerken ist es aus mit dir…“ Natürlich, Yin-Yang-Magier konnten die Pentragramme sehen, die er da bei sich trug. „Sie sprechen vom Saukurazukamori, nicht wahr? Er hat mir diese Zeichen verpasst, als ich neun war…“ Die Frau schien einen Moment lang überrascht. „Und er hat dich noch nicht…?“ „Nein.“ Wieder kamen sie auf ein Thema zu sprechen, über das er so gar nicht reden wollte. „Irgendwann wird er mich aber finden und dann töten. Für ihn ist das nur ein Spiel.“ Damit war für ihn das Thema beendet. Außerdem drang ein Geruch an seine Nase, schwer und süßlich, der ihn schon die ganze Zeit verfolgte, seit er das Gebäude betreten hatte. „Dass er sich einen Sumeragi aussucht… hat doch etwas Ironisches… aber das ist umso interessanter!“ Die Frau klatschte in ihre Hände und lachte erneut auf. „Schön, dass er jemanden zum Spielen gefunden hat…“ „Wie meinen…?“ Sie lachte auf. „Hahaha, nun mach doch nicht so ein ernstes Gesicht, das gibt nur unnötig Falten, mein Süßer.“ Erneut errötete Subaru, ihre Worte irritierten ihn. Ihre Anmerkungen schienen einerseits ernst und dann gab sie immer wieder so geheimnisvolle Dinge von sich. Wer war sie nur? Verdammt, er konnte nicht richtig denken… Das hier war definitiv eine Falle. Mit einem Mal stand die Frau vor ihm, ihre spirituelle Kraft drückte ihn gegen den Baum. „Ich hätte nie gedacht, dass sich hierher einmal einer aus der Sumeragi-Familie verirrt… aber jetzt, wo du hier bist, kann ich dich nicht so einfach wieder fortgehen lassen.“ Nun offenbarte sie anscheinend ihre wahre Natur. Subaru keuchte, es war, als verließen ihn seine Kräfte, er spürte, wie ihn die Äste des Baumes an den Stamm fesselten. „Dabei hast du so ein hübsches Gesicht und ausgerechnet dir ist dein Schicksal so gut wie besiegelt…“ Subaru konnte verschwommen erkennen, dass sich die toten Blätter um sie herum wieder zu den Origami-Kranichen wandelten, ihre Schnäbel schienen bedrohlich scharf… er hätte aufmerksamer sein sollen. „Nun erwartet dich dein… Schicksal!“ Subarus Sicht verschwamm, er sah diese Frau, er sah ihren rosafarbenen Kimono, rosafarbene Blätter… Kirschblütenblätter… „Sei-chan…“, brachte er mit letzter Kraft hervor, ehe er das Bewusstsein verlor. „Was?“ Kurz bevor die Kraniche ihn verletzen konnten, glimmten die Pentagramme auf Subarus Händen einen Moment lang auf und die Kraniche wurden im selben Moment zerstört. Die Geisterfrau sah erstarrt zu, wie die Überreste erneut zu Boden segelten. „Seishiro… du hast dem Oberhaupt der Sumeragi sein Herz gestohlen… wie amüsant… und anscheinend willst du auch der einzige sein, der ihn tötet…“ Sie strich dem bewusstlosen Subaru über die Wange. Ihr Interesse war geweckt worden, seit ihr Subaru offenbart hatte, wie lange er schon mit dem Zeichen der Sakurazukamori herumlief. Also musste dieser Junge ja etwas ganz besonderes sein. Ihr kam eine Idee und ihre Hand wanderte zu Subarus Brust. „Lass uns ein kleines Spielchen spielen, mein kleiner Seishiro…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)