Das Kaiserkabinett von Frozen_Fairy (Roman Emperors # Caligula x Heliogabalus) ================================================================================ Kapitel 1: Unmögliche Dinge --------------------------- Ein leichter Wind wehte durch die Blätter der Bäume und ein Regen aus Blütenblättern ergoss sich über die beiden Verliebten. Ein Kichern ertönte, und Heliogabalus fing eins der Blütenblätter auf. „Wunderschön, doch die Blumen, sie vergehen…“, sagte er und lächelte melancholisch, während er sich gegen seinen heimlichen Geliebten lehnte. „Nichts währt ewig. Eines Tages wirst auch du über den Fluss Styx fahren und in die Unterwelt gehen“, erwiderte dieser und strich dem Kleineren durchs Haar. Es war so traurig, wieso musste Comazon jetzt damit anfangen? Heliogabalus fühlte sich bei dem Gesprächsthema nicht wohl und wenn er daran dachte, dass ihm wenn er tot war, zwei Münzen auf die Augen gelegt wurden und er sodann verbrannt werden sollte, wurde ihm schlecht. „Ich will nicht verbrannt werden!“, erwiderte er kurzerhand ein wenig trotzig, was Comazon leicht schmunzeln ließ. „So ist das aber nun mal Sitte bei uns“, entgegnete er und lächelte leicht. „Tze. Ich glaube sowieso nicht an die Götter, ich glaube an meinen eigenen Gott!“, behauptete Hel schließlich und lächelte triumphierend, „er heißt Elagabal“ „Du hast auch keinen Gottkomplex oder so?“, erwiderte Comazon und lachte leicht. „Nein, ich bin nur unsterblich“, antworte Hel und lächelte leicht. „Ich wünschte, es wäre so“, sprach Comazon leise und nahm ihn in den Arm. Hel nickte. Wie schön das doch wäre. Dabei hatte Hel vor allem eins – Angst vor dem Tod. Leicht klammerte er sich an Comazon und wünschte sich, dass der Moment – so, wie er jetzt war, ewig währen würde. Natürlich war das nicht der Fall. Schon wenig später musste Heliogabalus sich mit dem Senat rumärgern. Comazon war als Konsul von Rom natürlich auch hier, aber er musste sich natürlich zurückhalten. Selbst ein Blickaustausch hätte auffallen können. Aus Schlafmangel – weil Hel mit seinem Liebsten natürlich besseres zu tun gehabt hatte – wurden seine Augenlider immer schwerer, bis er einnickte. Das Nickerchen währte allerdings nicht lange, denn einer der Senatoren schnauzte ihn auch schon an, dass er bei sowas wichtigem aufmerksam zuhören müsse. Aber anstatt sich zu entschuldigen, zickte Hel natürlich nur zurück. „Mir doch egal! Was ihr hier macht. Ich bin der Kaiser und ich brauche meinen Schönheitsschlaf! So, jetzt wisst ihr’s“ Wenig später wurde eine Sänfte gebracht und Hel verließ vorzeitig die Veranstaltung. „Man sollte es sich mit dem Senat nicht verscherzen“, raunte einer seiner Begleiter, aber Hel zuckte nur mit den Schultern. Diese alten Säcke waren ihm doch egal. Er war der Herrscher. Rom machte es sich in der Taverne gemütlich und trank eine Cervisia und sinnierte im Kreise seiner ehemaligen Kaiser über den jetzigen Zustand von seinem Reich. „Ich habe einen neuen Kaiser. Er ist lustig“, erzählte er ihnen und kicherte los, „er ist im Senat eingeschlafen und hat den Senatoren gesagt, dass er seinen Schönheitsschlaf bräuchte…“ Niemand lachte, nur einer. Augustus, der erste Kaiser, schickte postwendend einen bösen Blick in Richtung Caligula. Dieser fand ja schließlich immer alles lustig. Dann fuhr er sich durchs Haar und seufzte. „Rom… wenn sie die alten Sitten des Senats nicht mehr achten, dann glaube ich kaum, dass das sonderlich gut für dich ist… das wird noch schlimme Folgen haben für das römische Reich!“, sagte er und blickte in die Runde. Eine neue Krise wäre das letzte was er gebrauchen könnte. Tiberius wirkte auch ernst und angespannt, ebenso wie Claudius, der sich hinter seiner Kapuze versteckte. Nero blickte etwas fragend, aber wahrscheinlich überlegte er nur. Nur Caligula lächelte immer noch hochamüsiert. „Was ist so lustig, Caligula?“, fragte Augustus langsam. Er war sich bewusst, dass er es sicher nicht verstehen würde, wollte aber auch nicht ausgelacht werden bei ernsten Angelegenheiten. „Naja, wenn der den Schneid hatte, den Senat anzurotzen, dann würde ich den gern mal kennenlernen“, erwiderte Caligula und lächelte verschmitzt, als ihn alle mit großen Augen anblickten. „Hahaha, guter Witz!“, sagte Nero und grinste vor sich hin, während er Essen in sich hineinstopfte. Tiberius tauschte mit Augustus bereits besorgte Blicke, und unsicher blickten sie zu Caligula zurück. „Das war kein Witz!“, sagte dieser zu Nero und bestätigte jegliche Befürchtungen der anderen. Von Augustus handelte er sich ein Kopfschütteln ein und von Tiberius einen bösen Blick. Nero war mit Husten beschäftigt, weil er sich verschluckt hatte und Claudius klopfte ihm auf den Rücken. „Was denn? Was habt ihr alle? Ich hab ihn zwar noch nie gesehen, aber er ist mutig, er hat‘s drauf und ach er sieht auch sicher gut aus, ja? Also…“, sagte Caligula und fuhr sich durchs Haar. „Ja, er sieht wirklich sehr hübsch aus. Er trägt niedliche Kleidchen mit Schmetterlingen und er hat Blumen in seinem pechschwarzen Haar…“, beschrieb Rom den gegenwärtigen Kaiser. „Ooooooh!“, quietschte Caligula, während die anderen nur den Kopf schüttelten. Augustus hatte gehofft, dass Rom ihn mit dieser Beschreibung vielleicht abschrecken könnte, aber nun hatte sich alles nur noch verschlimmert. „Rom! Um Jupiters Willen! Wie konntest du nur? Das verbessert die Lage nicht gerade enorm!“, regte sich Augustus nun doch etwas auf, selbst wenn er sonst sehr ruhig blieb. Erst als Tiberius die Hand auf seine Schulter legte, beruhigte er sich wieder etwas. „Tibe“, sagte er und und atmete ganz tief durch, „du musst als sein Papa mal mit ihm sprechen.“ „Ja“, erwiderte Tiberius und ging langsam auf Caligula zu, der nun verträumt vor sich hinlächelte. „Caligula. Äh…“, fing Tiberius an und kratze sich am Kopf. Er war nicht so gut mit Menschen beziehungsweise Reden und selbst bei seinem Sohn machte ihm das Probleme, weil der sich so verändert hatte. Und sowieso hatte er das Gefühl, Cal hörte ihm nie zu. „Cal.. also hör zu. Was ich sagen will ist, dass es vielleicht wirklich besser nicht so sein sollte, wie in deinem Kopf, also damit meine ich diese Idee. Ich finde sie ja ganz nett und ich verstehe, wenn du dich vielleicht einsam fühlst, aber Hel ist der Kaiser, er muss seine Arbeit machen, du kannst ihn nicht ablenken, das geht ganz und gar nicht, du musst hier bleiben. Du kannst nicht fortgehen. Genau, ich, als dein Vater sage dir, dass du hierblei-“ „Halt die Klappe, Alter“, war Caligulas einziger Kommentar, bevor er sich an Nero wandte. „Du, kannst du mir vielleicht helfen, ein Lied zu schreiben, damit ich ihn beeindrucken kann?“ Augustus hatte sich das alles mitangehört und schüttelte bloß den Kopf. „Jetzt haben wir ein Problem.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)