Die erste Polizistin von Sarana_Hiyori1 (Sebastian x Oc) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Mordfall ----------------------------- Es klopft an meine Tür. Ich öffne sie. „Guten Tag Miss. Ich habe hier einen Brief für sie.“, sagt ein kleiner Junge. „Danke.“, sage ich lächelnd und drücke ihm eine Münze in die Hand. Er bedankt sich und flitzt davon. Ich schließe wieder die Tür und setzte mich auf mein Bett. Dann schaue ich mir den Briefumschlag an. „Ein Brief vom Polizeipräsident Sir Randall. Was will der denn von mir? Sieht ihm nicht gerade ähnlich mir einen Brief zu schreiben. Sonst immer schickt er doch Mister Abberline um mir einen Fall zu erklären.“, murmele ich vor mich hin. Dann öffne ich den Brief und lese ihn mir schnell durch. Sofort springe ich freudestrahlend auf. „Jaaa! Mein erster Mordfall! Endlich darf ich mal so einen fall bearbeiten!“ Ich schnappe mir schnell meine Anziehsachen und ziehe mich an. Dann betrachte ich mich im Spiegel. Ich sehe eine 18 Jährige Frau. Ich habe braunes schulterlanges Haar und grüne Augen. Ich trage ein schwarzes Männerhemd und schwarze Hosen. Ja, das ist nicht üblich für eine englische Lady aber so eine bin ich nun mal nicht. Ich wurde so erzogen und bin auch Polizeikommissarin. Normalerweise darf eine Frau keine Polizistin sein. Aber mein Vater war damals einer der besten und hatte viel Einfluss. Er hat mich vieles gelehrt. An meisten nachdem meine Mutter gestorben ist. Und hat mich auch dann Ausgebildet. Er wollte eigentlich immer einen Sohn haben. Hatte aber mich bekommen. Natürlich hatte ihn das nicht aufgehalten mich so zu erziehen, wie er es eigentlich mit einem Sohn vorgehabt hatte. Deswegen bin ich jetzt so, wie ich bin. Von einer englischen Lady keine Spur aber das stört mich überhaupt nicht. Ich bin mehr als nur zufrieden mit mir. Ich kann mich in einem Kleid voller Rüschen oder sonstiges gar nicht vorstellen und der Gedanke daran, lässt mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Es war natürlich auch für meinen Vater schwer dafür zu sorgen, dass ich Polizistin werde aber er hat alles dafür getan. Dann ist leider auch er gestorben und ich musste es selber auf die reihe bekommen. Dennoch habe ich es geschafft und jahrelang gelernt. Dann durfte ich bei allen möglichen Fällen helfen und konnte sie auch lösen. Dank meines Vaters und heute ist es mein erster Mordfall. Ich binde mir schnell meine Haare zusammen und ziehe mir meinen schwarzen Mantel über. Dann renne ich los. Schon von weitem kann ich die Menschenansammlung auf dem Marktplatz sehen. *Na super. Jetzt darf ich mir noch einen Weg durch die Menge suchen.* Das mache ich auch und werde auch wären dessen blöd angestarrt. Kann aber auch daran liegen, dass ich als Frau aussehe wie ein Mann. Aber solche blicke bin ich schon gewöhnt. Endlich bin ich auch an das absperrband angelangt und gehe drunter durch. Ich werde von einem Polizisten begrüßt. Ich grüße zurück und gehe weiter durch. Dann sehe auch ich die Leiche und auch den Polizeipräsident. Sofort gehe ich zu ihm. „Ich bin da.“ „Sehr schön.“ „Was habt ihr bisher schon herausgefunden?“ „Leider noch nicht viel. Es handelt sich aber um einen Serien Mörder. Abberline! Gib ihr die Informationen!“ Er kommt sofort zu mir und gibt mir ein Blatt. Ich lese es mir durch. „Kannst du was damit anfangen?“, fragt mich der Polizeipräsident. „Mhmm. Das wird schwer aber ich habe meine Kontakte.“ Er nickt. „Mach uns stolz. Wir haben uns dafür bewusst entschieden dir den Fall zu überlassen. Zeig uns was du von deinem Vater gelernt hast.“ „Ja, ich versuche es. Mein Vater war ja dafür berühmt wegen den Schlussfolgerungen.“, meine ich selbstsicher. Dann kommt Fred Abberline auf mich zu. „Du schaffst das schon Akira. Bist du aufgeregt, weil das dein erster Mordfall ist?“, fragt er mich lächelnd. „Wenn ich ehrlich bin schon. Naja, ich denke ich sehe mir mal die Leiche an.“ Etwas unsicher gehe ich auch dahin und untersuche sie nach Spuren. „Wurden irgendwelche wichtige Spuren an der Leiche gefunden?“ „Außer das der Leiche das Herz fehlt, ist nichts Auffälliges an der Leiche.“ Ich nicke und untersuche sie weiter. „Stopp! Sie können hier nicht hin!“, sagt ein Polizist und versucht sie zurückzuhalten. Ich richte mich auf. Sir Randall baut sich ein wenig auf. „Was habt ihr hier zu suchen!?“, fragt er die beiden unerwünschten.“ „Ich bin im Auftrag der Königin hier.“, antwortet ein kleiner Junge. Ich schaue mir die beiden an. Der Junge scheint nicht älter als 13 zu sein. Außerdem trägt er eine Augenklappe und sieht sehr nobel aus. Also wahrscheinlich ein Adeliger oder so. Bei sich hat er noch einen Butler mit schwarzen Haaren. *Der Butler ist mir nicht geheuer.* Ich betrachte ihn mir genauer. Werde aber wieder durch das Geschrei von Sir Randall herausgerissen. „Ihr habt hier nichts zu suchen Earl Ciel Phantomhive!“ *Phantomhive? Der Name kommt mir bekannt vor. Er wurde ein paarmal bei den Polizisten erwähnt aber ich kenne ihn auch von woanders her.* Ich überlege. *Ach ja! Hat der nicht eine Spielzeugfirma? Außerdem ist er doch der Wachhund der Königin aber ich habe immer gedacht er wäre Älter? Viiiiieel Älter.* Sir Randall versucht ihn aufzuhalten aber sein Butler ist schneller und ist schon bei der Leiche und untersucht sie. „Sebastian, verschaff dir die Informationen.“, sagt Ciel. „Yes, my Lord.“ Und schon steht er neben mir und reißt mir den Zettel aus den Händen. Dann liest er ihn durch. Kaum ist er fertig mit dem lesen, reiße ich ihm wieder den Zettel aus der Hand. Er starrt mich daraufhin mit großen Augen an und ich habe jetzt auch Ciels Aufmerksamkeit. „Ihr habt mit dem Fall nichts zu tun.“, sage ich. Ciel mustert mich und auch sein Butler. „Wer ist das?“, fragt Ciel zu Sir Randall gewandt. „Ich bin Akira und Polizeikommissar. Ich werde den Fall übernehmen.“ Beide schauen mich unglaubwürdig an. „Eine junge Dame wie sie, ist ein Polizeikommissar!?“ Ich funkele ihn ein wenig böse an. „Ciel Phantomhive, du weißt gar nicht, zu was ich fähig bin. Sir Randall, ich kümmere mich jetzt um den Fall. Ich habe alles gesehen und auch alle nötigen Informationen um weiterzukommen.“ Dann drehe ich mich um und gehe. Ich kann ganz deutlich die Blicke spüren von Ciel und seinem Butler. „Denkst du, sie würde das schaffen?“, fragt Ciel Sebastian. „Ich kann es Ihnen nicht sagen junger Herr. Aber das ist doch höchst Interessant.“, meint Sebastian. „Da hast du recht. Komm, Sebastian. Wir gehen.“ Ich gehe nochmal alles durch und überlege. Ich hab die Leiche untersucht und es sah so aus, als ob ein Ritual durchgeführt worden wäre. Mein Vater hatte sich damals viel mit dunklen Mächten beschäftigt und auch viele Rituale gesehen und aufgehalten. Deswegen konnte ich das auch jetzt leicht entschlüsseln. *Aber ich brauche mehr Informationen. Die bekomme ich aber nur von einem.* Ich mache mich auf dem Weg und komme auch schnell an. Ich lese das Schild das oben am Haus Hängt. „Undertaker.“, murmele ich. „Hoffentlich kannst du mir helfen.“ Ich betrete seinen Laden. Niemand scheint da zu sein aber das täuscht. „Undertaker, ich weiß das du da bist. Komm raus.“ Plötzlich höre ich nur noch ein Lachen und Undertaker kommt aus einem Sarg heraus. „Ich habe dich schon erwartet. Hihihihi. Ich habe schon gehört, dass du einen Mordfall angenommen hast. Du kommst ganz wie dein Vater.“ „Das du mich noch erkennst ist ein Wunder. Aber du weißt was für Informationen ich haben will. Was willst du dafür?“ *Ich weiß er ist sehr komisch und ich war bisher auch nur einmal da und da war ich noch kleiner. Deswegen habe ich auch leider vergessen was er als Bezahlung will. Das einzige was ich noch weiß ist, dass er ein sehr komischer Kauz ist.* „Hihihihi. Was ich dafür will? Hihihi, du musst mich zum Lachen bringen.“ „Zum Lachen?“ Ich muss daraufhin nur noch den Kopf schütteln. *Das gibt es doch nicht.* Nach ziemlich vielen versuchen, habe ich ihn endlich zum Lachen gebracht. *Ich hätte noch gedacht er würde über alles Lachen aber es war schwerer als gedacht. Sollte ich mehr solcher Fälle haben und müsste ich ihn zu Hilfe holen, brauche ich eindeutig mehr Witze. Ich frage mich, wie mein Vater das nur immer gemacht hat.* „Hihihi. Das war Witzig. Na gut, ich werde dir die Informationen geben, die ich habe.“, meint er und wischt sich eine Träne aus den Augen. „Allen Opfern wurde das Herz entfernt. Außerdem wurde ein Ritual immer in einer Vollmondnacht vollzogen. Mehr Ausfälligkeiten gibt es an den Toden nicht.“ *Naja, viel war es ja nicht aber damit kann ich was anfangen. Obwohl ich das mit dem Herz schon wusste.* „Ich danke dir. Wenn ich wieder Informationen brauch, werde ich wieder kommen.“ „Du bist hier immer herzlich willkommen. Enttäusch mich nicht. Ich hoffe du löst den Fall.“ „Ich hoffe es ebenfalls.“ Ich nicke ihm noch zu und will gerade die Tür öffnen um nach draußen zu gelangen, als sie von außen geöffnet wird. Rein kommen Ciel und sein Butler. Sofort fallen ihre Blicke auf mich. „Was haben Sie hier denn zu suchen?“, fragt Ciel. „Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Aber ich denke, Ihr seid hier wohl wegen dem Fall. Habe ich recht?“ Ich werde misstrauisch angeschaut. „Aber egal. Mich hat es bei Ihnen ja auch nichts anzugehen. Ich bedanke mich Undertaker. Ich werde jetzt gehen.“ Dann verlasse ich den Laden. „Was hatte sie hier zu suchen Undertaker?“, fragt Ciel. „Das kann ich euch nicht sagen. Hihihihi.“ „Woher kennt sie dich? Beantworte mir wenigstens die Frage.“ „Ich kannte ihren Vater. Ein sehr außergewöhnlicher Mann. Sie kommt ganz nach ihm.“ Undertaker hat ein mysteriöses Lächeln auf den Lippen. „Ihr werdet Euch noch sehr wundern Earl.“ Ciel schaut ihn fragend an. Seufzt aber dann. „Egal. Du weißt warum wir hier sind…“ Undertaker nickt. „Und du weißt auch was ich dafür haben will.“ Ciel nickt und schickt seinen Butler vor. Er bringt ihn auch zum Lachen und auch sie bekommen die Informationen. Dann verabschieden sie sich und gehen raus. „Was hatte sie hier zu suchen!?“, fragt Ciel draußen nochmal seinen Butler. „Wahrscheinlich um dieselben Informationen zu bekommen.“ „Aber woher weiß sie, dass Undertaker solche Informationen eigentlich hat? Was wusste ihr Vater, was sie jetzt auch weiß!?“ „Ich traue der jungen Dame nicht.“, meint Sebastian. „Es ist ziemlich sonderbar, dass sie überhaupt eine Kommissarin ist.“ Kapitel 2: Gelöst ----------------- Ich mache mich auf den Weg zu meiner Dienststelle um in Ruhe dort zu Arbeiten. Ich muss eins und eins zusammenzählen und dann auf den nächsten Vollmond warten, um ihn auf frischer Tat zu schnappen. Schnell bin ich auch da und treffe dort auf Abberline. „Und, wie kommst du voran?“ Er lächelt mich an. „Naja, ich habe schon einige Informationen gesammelt. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wer das nächste Opfer sein wird oder wo er die nächste Tat ausführt. Das wird kniffelig.“ „Mach dir keine Sorgen. Das wirst du schaffen. Glaub mir, dein Vater hatte auch solche Fälle, die er fast nicht lösen konnte und hat es am Schluss perfekt gemeistert. Außerdem ist es dein erster Fall.“ „Ja und auch mein letzter, wenn ich es nicht schaffe. Aber danke für deine Aufmunterung.“ Ich lächele ihn an und er nickt mir aufmunternd zu. Dann gehe ich an meinen Arbeitsplatz und gehe sofort alle Einzelheiten durch. Doch ich werde durch einen Kollegen gestört. „Du hast diesen Fall zugeteilt bekommen!? Du als Frau!?“ „Pff! Rede nicht so abfällig über mich Alexander! Du denkst manchmal echt, als wärst du besser als ich. Nur, weil ich eine Frau bin, heißt das noch lange nicht, dass ich so etwas nicht kann! Würde ich hier jetzt nicht einiges zu tun haben, würde ich dir in den Arsch treten!“ Er stützt sich auf meinem Tisch ab. „Du solltest deinen Platz kennen!“, flüstert er. Ich balle meine Hand zur Faust. „Du kennst anscheinend deinen nicht! Du brauchst nicht so abfällig über mich zu reden nur weil ich dich damals abgewiesen habe und weil ich den Fall zugeteilt bekommen habe!“ „Wenn du jetzt denkst, du seist Besser als ich, hast du dich geschnitten! Du hast doch nur eine Sonderbehandlung wegen deinen Vater bekommen! Sonst wärst du nicht hier! Eigentlich gehörst du in eine Küche und zu Kindern! Wie konnte dein Vater nur solch eine Tochter erziehen! Was hat er sich dabei nur gedacht, so ein Weib auszubilden!“ Jetzt hat er es endgültig übertrieben! Ich springe über meinen Tisch, packe seinen Arm, drehe ihn und packe mit der freien Hand seine Schulter. Dann ziehe ich den Arm ein wenig nach hinten und er kann sich nicht mehr bewegen. Steht noch dazu unter Schmerzen. „Dieses Weib, könnte dich sehr schnell K.O. schlagen! Außerdem wusste mein Vater ganz genau was er da tut! Und er hat mir einiges beigebracht! An deiner Stelle würde ich aufpassen!“ In dem moment geht die Tür auf. Ich schaue nach hinten und meine Laune die sowieso schon sehr schlecht ist, sinkt nun in den Keller. Ciel und sein Butler kommen die Tür rein und bleiben sofort stehen als sie mich und den wehrlosen Alexander sehen. Ich schmeiße ihn zu Seite. „Beachtet ihn nicht. Was wollt ihr hier?“ Ciel muss sich erst wieder fangen bevor er spricht. „Wir wollten sehen, was Sie noch für Informationen haben.“ Ich schaue ihn wütend an und sehe dann, dass Sebastian an meinem Schreibtisch steht und sich meinen Zettel durchliest. Wütend gehe ich auf ihn zu und reiße ihm ihn aus der Hand. „Das geht euch nichts an!“ „Sehr frech.“, grinst Sebastian. Ich ignoriere das. „Ich habe nicht mehr Informationen wie ihr auch. Also verschwindet hier! Ihr habt hier nichts zu suchen!“ „Sebastian?“, sagt Ciel. „Sie hat Recht. Mehr Informationen hat auch Sie nicht.“ Ciel nickt. „Gut. Wir gehen.“ Damit verlassen sie auch den Raum. *Was fällt denen eigentlich ein, in meinen Unterlagen rumzuschnüffeln!?* Wütend setzte ich mich wieder auf meinen Platz. Derweil rappelt sich Alexander wieder wütend auf. „Das wirst du noch bereuen!“ „Jaja“, mach ich nur und wedele mit der Hand. Auch er verlässt den Raum und ich mache mich an meinen Unterlagen zu schaffen. Bis abends sitze ich auch dran. Niemand ist mehr da und ich bin alleine auf der Polizeistation. Dann beschließe ich aber auch für heute Schluss zu machen und sammele meine Sachen zusammen. *Vielleicht fällt mir zu Hause noch was ein.* Ich blase die Kerze aus und schließe alles ab. Dann gehe ich auf die dunklen Straßen. Jede andere Frau hätte jetzt vielleicht Angst. Ich nicht. Von mir aus kann ruhig einer kommen. Ich haue ihm gerne eine aufs Maul. Ich gehe die Straße entlang und es kommt auch ein Mann auf mich zu. „Na kleine? Was hast du hier in der Dunkelheit nur zu suchen?“ Er kommt bedrohlich auf mich zu. Aber ich stehe einfach nur gelassen da. *Komm nur näher. Ich trete dir sonst wo hin!* Doch so weit kommt es gar nicht. Plötzlich wird er von jemand gepackt und landet auf den Boden. Erst schaue ich geschockt auf dem an Bodenliegenden Mann. Dann schaue ich, wer mich sozusagen gerettet hat. Obwohl das nicht nötig gewesen wäre. „Sebastian!?“, frage ich verwirrt. Da steht doch der Butler tatsächlich vor mir. *Was hat der denn hier zu suchen!? Will er mir etwa wieder Informationen klauen?* „Eine junge Dame sollte um diese Uhrzeit nicht mehr auf den Straßen sein.“ „Das hat dich ja schon mal gar nicht zu interessieren. Außerdem kann ich mich ganz gut alleine verteidigen. Was hast du hier eigentlich zu suchen? Wenn du Informationen suchst, solltest du es mal lassen. Das ist mein Fall und ich werde ihn mir nicht von euch wegnehmen lassen! Meine Chance verpasse ich nicht wegen euch!“ „Was meinen Sie mit Chance?“ „Das geht dich nichts an. Das ist meine Sache! Also lasst es auch mein Fall sein!“ Ich gehe an ihm vorbei. *Wenn ich den Fall nicht löse, bekomme ich nie wieder solch eine Chance! Da kann ich das vergessen! Und das lasse ich mir nicht von denen da kaputt machen lassen!* Ich biege in eine Gasse ab und bin dann auch an meinem Haus angekommen. Dann schließe ich die Tür auf und gehe die Treppen hoch. Oben, schmeiße ich mich auch auf mein Bett und atme einmal durch. *Ich bin ehrlichgesagt so kaputt. Ich schlafe lieber gleich und mache morgen mit dem Fall weiter.* Ich ziehe mich um und lege meine Papiere auf den Tisch. Dann setzte ich mich auf mein Bett und schaue aus dem Fenster raus. Ein Lächeln bildet sich auf meine Lippen und ich mache das Fenster auf. Eine schwarze Katze kommt reingesprungen. „Na du? Was machst du heute wieder hier?“, lächele ich und streichele sie. *Schön, dass sie auch heute wieder hier ist.* Jeden Abend wartet sie vor meinem Fenster. Seit ich hier wohne kommt sie immer hierher. Ich freue mich jedes mal. „Du hast ganz sicher Hunger. Warte ich hol dir was.“ Ich stehe auf und krame eine kleine Schüssel hervor. Dann mache ich etwas von meinem Essen rein, dass ich stehen gelassen habe und stelle es ihr hin. Sofort fängt sie an zu essen und hat die Schüssel auch schnell leer. Dann stelle ich die Schüssel wieder weg und setzte mich zu der Katze auf das Bett. „Schläfst du heute bei mir?“ Sie Maunzt einmal. „War wohl ein ja.“, lache ich. Ich lege mich hin und die Katze neben mich. Dann schlafe ich auch ein. Als ich wach werde, ist die Katze wieder weg. Ich schließe dann auch das Fenster und gehe mich waschen. Danach ziehe ich mich an. Bevor ich gehe, stelle ich noch was zu fressen für die Katze vor dem Fenster und nehme meine Unterlagen mit. Dann gehe ich los. *So heute werde ich mal ein paar Zeugen befragen. Vielleicht hat irgendeiner was mitbekommen. Ich lasse mir die Liste geben von den Leuten, die am Tatort waren. Hoffentlich hat jemand etwas mitbekommen.“ An meiner Dienststelle, suche ich auch Mister Abberline und finde ihn auch schnell. „Mister Abberline! Warten sie!“ Er dreht sich zu mir rum. „Was ist los?“ „Ich bräuchte die Liste von den Leuten, die am Tatort waren.“ „Tut mir leid. Die Liste habe ich nicht. Die hat Sir Randall.“ „Ah ok. Danke.“ Sofort gehe ich an sein Büro und klopfe. „Sir Randall? Ich bräuchte die Liste von den Personen, die am Tatort waren.“ Er nickt. „Sicher doch. Und? Wie geht es mit den Fall voran?“ „Ganz gut.“ „Lasse dir nicht dazwischenfunken. Der Earl klaut gerne mal hin und wieder Fälle.“, meint er mehr als nur genervt. „Keine Sorge. Den Fall, lasse ich mir nicht wegnehmen.“ Er nickt und ich verlasse den Raum. Dann lese ich die List durch. Ich gehe zu jeden einzelnen und befrage sie. Viele Informationen bekomme ich leider nicht aber genug um vielleicht den Tatort zu finden. Außerdem muss ich leider noch warten bis Vollmond ist. Ich gehe wieder zurück auf die Polizeistation. Da setzte ich mich auch an meinen Tisch und breite die Papiere aus. Danach mache ich noch ein paar Schlussfolgerungen. Schon ein paar Tage später, ist Vollmond. Am Tag versuche ich alles vorzubereiten und nochmal alles durchzugehen. *Ich muss ihn erwischen! Auch muss ich versuchen, rechtzeitig zu kommen um das Opfer noch rechtzeitig zu retten und ich darf mir den Fall nicht wegschnappen lassen von Ciel und seinem Butler. Sie werden den Mörder nicht bekommen!* Ich bin voller Zuversicht. Bevor es dunkel wird, gehe ich außerdem nochmal kurz nach Hause. Da verstaue ich erst einmal meine Unterlagen und ziehe mich um. Dann nehme ich mir meinen langen Umhang. Unter meinem Bett ziehe ich eine Kiste hervor. Daraus hole ich eine Pistole raus und stecke ihn mir in den Umhang. Dann noch einen Dolch. Den habe ich von meinem Vater bekommen. Er ist Silber mit kleinen wunderschönen Verzierungen. Den stecke ich mir in den Stiefel rein. Dann ziehe ich mir die Kapuze an und gehe die Tür raus. In der Zwischenzeit ist es schon ziemlich dunkel geworden und ich kann mich dadurch auch gut in den Schatten verstecken. *Ich hoffe, dass mich keiner Bemerkt. Auf Konfrontationen kann ich jetzt gut und gerne verzichten.* Ich versuche mich zu beeilen um nicht noch ein Opfer zu haben. Komme aber dann schließlich an und biege in eine verlassene Gasse ein. Ich versuche irgendwas aus einem Haus zu hören aber es ist alles still. Dann verschaffe ich mir zutritt. Langsam gehe ich durch das Haus aber sehe keine Menschenseele. Dann fällt mir eine Tür auf und ich gehe dann da durch. Hinter der Tür führt eine Treppe runter. Unten ist auch ein riesiger Saal mit ein paar Käfigen und einem großen Altar Der Boden ist mit Blut beschmutzt und auch auf dem Altar liegt ein Mann der winselt. Ich verstecke mich schnell und schaue erst einmal wo der Täter ist. Dann sehe ich ihn auch schon aus den Schatten herauskommen. Er hat einen großen Dolch in der Hand und geht auf dem Altar zu. Bevor er aber irgendwas machen kann, springe ich schnell heraus und richte die Pistole auf ihn. „Eine weitere Bewegung und ich schieße.“, meine ich. Der Mann fängt an leise zu lachen aber das Lachen wir immer lauter und verrückter. Dann dreht er sich um. Plötzlich kommt er auf mich zu gerannt und ich schieße. Doch aus irgendeinem Grund kann er schnell ausweichen. *Das hätte mir ja auch irgendwie klar sein können. Er macht die Rituale ja nicht umsonst.* Schell stecke ich die Pistole weg und ziehe meinen Dolch aus meinem Stiefel. Bevor er mich erwischen kann mit seinem Dolch, weiche auch ich aus. Ich sehe, wie sein Dolch ein wenig leuchtet. *Mit meiner Pistole und mit meinem Dolch, kann ich ihn nicht besiegen. Dafür hat er schon zu viele Rituale vollzogen. Aber sein Dolch hat die Kraft aufgesaugt, die er auch hat. Also muss ich ihn mit seinem Dolch erstechen! Anders, kann ich ihn nicht besiegen. Mit dem Dolch, kann ich seine Kraft endgültig aufsaugen. Entweder er wir sterben oder er ist dann wieder ein normaler Mensch. Beides ist mir mehr als nur recht.* Ich hole wieder meine Pistole hervor und ziele auf seine Hand. Zum Glück hat es auch den gewünschten Effekt und ich schieße seinen Dolch aus der Hand. Jetzt geht es um Schnelligkeit. Sofort renne ich hin und er rennt ebenfalls zu seinem Dolch hin. Bevor er ihn erreichen kann, trete ich ihm die Beine weg und er fällt hin. *Sehr unvorsichtig von ihm.* Dann erreiche ich auch den Dolch. Er rappelt sich schnell auf aber ich bin schneller und steche ihm den Dolch in den Körper rein. Ich ziehe ihn wieder raus und er bricht zusammen. Schnell zerbreche ich auch den Dolch und schmeiße die Einzelteile einfach weg. Danach reiße ich einen Streifen von meinem Umhang ab. „Du wirst mir hier jetzt nicht wegsterben oder verbluten! Du wirst zur Rechenschaft gezogen! Ich habe extra eine Stelle ausgesucht, wo nicht lebensgefährlich ist.“, sage ich. Ich verbinde ihm die Stelle und ziehe ihn hoch. Dann mache ich ihm seine Hände auf den Rücken und er stöhnt ein wenig vor Schmerz auf. „Hab dich nicht so! Das ist nicht so schlimm, wie das, was du deinen Opfern angetan hast! Also lauf! Ich werde keine Gnade walten lassen!“ Ich schaue zu dem Mann auf dem Altar und meine, „Ich komme so schnell wie möglich wieder. Sie werden nicht sterben.“ Dann führe ich ihn schnell raus. Draußen wartet auch eine Kutsche und Sir Randall steigt aus. „Was machen Sie hier? Woher wissen Sie, dass ich hier bin.“ „Ich habe Ihre Unterlagen gesehen. Ich werde ihn jetzt nehmen.“ Ich nicke. „Schicken sie bitte noch eine Kutsche. Drinnen ist noch ein verletzter. Das sollte sein nächstes Opfer werden.“ Sir Randall nickt und führt den Schuldigen in die Kutsche. Ich gehe sofort wieder rein. Dann schaue ich mir den verletzten an. „Ich kann leider jetzt nicht viel für Sie tun.“ Ich helfe ihm runter und wickele ihm meinen Umhang um. Da kommen auch schon weitere Polizisten und helfen ihm raus. Ich gehe ihnen hinterher. Aber was ich die ganze Zeit nicht gemerkt habe ist, dass ich die ganze Zeit beobachtet worden bin. Die Sicht der Beobachter: Sebastian und Ciel kommen ebenfalls an das Haus an und sehen, dass die Tür offen steht. „Sebastian, warum ist die Tür offen? Du glaubst doch nicht das sie schon vor uns hier ist!?“ „Ich weiß es nicht junger Herr. Aber ich bezweifele es stark.“ Beide gehen rein und schauen sich um. Dann sehen sie eine Tür, die ebenfalls offen steht. Aber als sie unten ankommen, verstecken sie sich. „Das kann nicht sein!“, meint Ciel flüsternd. Beide sehen, dass sich weiter vorne, Akira sich versteckt. „Wie konnte sie vor dir die Informationen rausfinden? Und das noch als Frau.“ Sebastian kann gar nicht Antworten, so überrascht ist auch er. Aber dann bildet sich ein grinsen auf seinem Gesicht. „Sehr sonderbar.“, flüstert er. Beide beobachten auch den ganzen Kampf. Sebastian wäre ja eingeschritten, weil es auch ihr Auftrag ist, aber Ciel wollte das nicht. Beide beobachten den ganzen Kampf. Bis sie auch ihn mit den Dolch ersticht. „Woher wusste sie das? Der Dolch war der Ursprung der Kraft.“, meint Sebastian. „Dann ist es erst recht Interessant.“, grinst Ciel. Nachdem auch der Täter rausgebracht worden ist und auch das Opfer weg ist, kommen sie aus ihrem Versteck raus. „Wir werden sie unter Beobachtung behalten. Ich möchte sie bei nächster Gelegenheit mal testen. Vielleicht ist sie ja auch besser als du Sebastian.“ „Sehr wohl, junger Herr.“ Sebastian verbeugt sich und sie verlassen dann selber den Tatort. Kapitel 3: Bei Ciel im Anwesen ------------------------------ Ich bin gerade auf den Weg zur Dienststelle. Gestern war der Mordfall geschehen und auch danach habe ich nur noch den verletzten ins Krankenhaus begleitet. Er hat viele sichtbare Verletzungen aber zum Glück sind sie nicht lebensgefährlich. Nachdem ich mich dahin auch vergewissert hatte, bin ich sofort nach Hause gegangen. Mit Sir Randall habe ich nicht mehr geredet. Das ist auch der Grund, warum ich heute zu ihm kommen soll. Ich öffne die Tür und werde von ein paar Kollegen begrüßt und auch beglückwünscht. Außer natürlich von Alexander. Der schaut mich eher feindselig an. Aber ich ignoriere das und gehe zum Büro. „Sir Randall. Sie wollten mich sprechen?“ Er nickt und kommt dann auf mich zu. Er nimmt meine Hand und schüttelt sie. „So etwas sage ich nicht oft aber ich muss Ihnen ein Lob aussprechen. Ich hätte nie gedacht, dass Sie diesen Fall so schnell lösen können. Ich werde mich bei dem nächsten Fall an Sie wenden.“ „Ich danke Ihnen vielmals!“, meine ich fröhlich. Dann verlasse ich das Büro. *Ja, ich habe den Fall geschafft! Und auch bevor Ciel und sein Butler da waren! Hoffentlich bekomme ich bald wieder einen Fall. Ich freue mich schon.* Ich gehe an meinen Platz. Dann kommt auch schon Mister Abberline auf mich zu. „Ich freue mich so für dich!“ Er umarmt mich. „Danke.“ Ich lächele ihn an. „Weißt du eigentlich, wie es dem Opfer geht? Ich bin gestern zwar noch mitgegangen und habe mich erkundigt aber das kann sich ja schnell ändern.“ „Keine Sorge. Ihm geht es dementsprechend gut und der Täter, ist hinter Gittern.“ „Da bin ich froh.“ „Aber deine Arbeit ist leider noch nicht ganz fertig. Jetzt kommt mal wieder der langweiligste teil. Der Papierkram.“ Ich schlage mir die Hand an die Stirn. „Stimmt! Das hätte ich fast vergessen! Vor lauter Aufregung. Das hatte ich doch bisher bei jedem Fall machen müssen. Also auch bei einem Mordfall. Da ist es sogar noch wichtiger.“ Ich seufze. „Na gut. Dann setzte ich mich mal dran. *Jetzt darf ich alles dokumentieren. Ich hab keine Lust.* Stunden verbringe ich auch damit. Dann kommt Alexander auf mich zu. „Was willst du?“ „Hier, ein Brief.“ Er schmeißt mir den Brief auf den Tisch. „Ein Brief für mich? Von wem?“ „Woher soll ich das denn wissen? Ich habe den von so einem Butler im schwarzen Frack in die Hand gedrückt bekommen. Jetzt darf ich noch Bote für dich spielen.“ *Butler im schwarzen Frack?* „Oh Entschuldigung. Leider Interessiert es mich nicht aber dennoch danke für den Brief.“ Er schaut mich noch vernichtend an und geht dann auf seinen Platz. Ich schaue mir den Brief an und drehe ihn rum. Dann sehe ich ein Siegel. *Butler im schwarzen Frack… Das kann doch nicht sein! Sebastian!? Warum hat Ciel mir einen Brief geschickt!?* Ich will ihn irgendwie überhaupt nicht öffnen. Aber ich erfahre ja so nie was drin steht. Also mache ich ihn auf und lese ihn durch. „Was!?“, sage ich. *Warum lädt der mich zu sich ein!? Was will Ciel von mir?* Ich lese ihn noch mal durch. „Heute Abend um 18.00 Uhr.“, murmel ich. *Die Einladung kann ich aber auch schlecht ignorieren. Das gehört sich nicht. Auch ich habe manieren.* Ich seufze und schaue auf die Uhr. *16 Uhr. Dann habe ich noch Zeit. Na gut. Dann gehe ich halt dahin. Dann muss ich mich mit meiner Arbeit ein wenig beeilen.* Nachdem ich so gegen 17 Uhr fertig bin, gebe ich meine Unterlagen an Sir Randall ab. Dann verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg nach Hause. Da ziehe ich mir auch frische Klamotten an. Natürlich fange ich jetzt nicht an ein Kleid anzuziehen. Ich ziehe mir wie immer meine Hose und mein Hemd an. *Wenn der jetzt ernsthaft glaubt, dass ich da mit einem Kleid ankomme, dann hat er sich aber geschnitten. Außerdem vertraue ich ihnen nicht. Warum ladet er mich überhaupt ein? Um mir zu gratulieren, dass ich seinen Fall gelöst habe? Naja, sein Fall war es ja nicht aber egal.* Dann betrachte ich mich einmal im Spiegel. *Naja, schlampig muss ich ja auch nicht gerade aussehen.* Ich binde mir meine Haare zusammen. Dann krame ich aber aus der Kiste unter meinem Bett noch meinen Dolch raus und verstecke ihn unter meinen Mantel, den ich noch drüber ziehe. Danach gehe ich raus, schnappe mir ein Pferd und reite los. Etwas vorher, habe ich mich erkundigt, wo sein Anwesen steht. Ziemlich weit entfernt von der Stadt aber ich hoffe, dass ich dennoch noch rechtzeitig da bin. Wenn nicht, sage ich einfach, ich hatte viel zu tun. Hatte ich ja auch. *Ich würde ja nicht lügen.* Etwas später und auch rechtzeitig, stehe ich vor seinem Anwesen. Ich steige vom Pferd ab und führe es in den Vorgarten rein. Dann bleibe ich stehen und schaue mir das Anwesen von draußen an. *Wow. Das ist groß. War das wirklich eine gute Idee hierher zu kommen? Außerdem, wo kann ich mein Pferd anbinden?* Dann gehe ich einfach etwas weiter und entdecke einen Stall. Da binde ich auch mein Pferd an und gehe zum Eingang hin. Ich klopfe. *Ich bin total aufgeregt. Das ist ja schon ein riesiges Anwesen. Hätte ich niemals gedacht.* Dann wird auch die Tür geöffnet und Sebastian steht vor mir. „Guten Tag Miss Akira. Wir haben Sie schon erwartet.“ Ich nicke. „Warum sollte ich kommen?“ „Kommen Sie erst einmal rein. Mein junger Herr erwartet Sie.“ Er lächelt mich an. Ich ziehe nur eine Augenbraue hoch und folge ihm. *Was für ein falsches Lächeln.* Dann führt er mich in einen großen Saal mit einem großen Tisch und da sitzt auch Ciel. Ich schaue ihn unsicher an. *Was will er von mir?* „Setzen Sie sich.“, meint er. Ich nicke wiederwillig und nehme auch Platz aber ziemlich weit weg von ihm. „Warum sollte ich kommen?“, frage ich. *Ich möchte nicht auf freundlich machen und hier die ganze Zeit nur rumsitzen.* „Ich wollte Sie nur loben, weil Sie ihren Fall vor uns gelöst haben. Soweit ich weiß, war es auch Ihr erster Mordfall. Nicht wahr?“ „Ja, aber ich weiß nicht, was es Ihnen anzugehen hat.“ „Sie sind ja nicht gerade sehr freundlich. Obwohl ich Sie nur loben wollte.“ Ciel grinst mich an. „Auf Freundlichkeit bin ich nicht aus. Ihr habt in meinen Ermittlungen rumgeschnüffelt. Da ist es doch klar, dass ich nicht so Freundlich zu euch bin. Außerdem, lass bitte die Förmlichkeit. Ich weiß ganz genau, dass du genervt bist, weil ich den Fall zuerst gelöst habe. Ich habe gehört, dass du jetzt schon einige Fälle von Sir Randall genommen und bearbeitet hast und jeden Fall auch vor allen gelöst. Muss ja ziemlich seltsam für dich sein, jetzt einen Fall mal nicht gelöst zu haben.“ Ich schaue ihn neutral an und versuche Wut in Ciel zu erkennen. Tue ich aber nicht. „Nein, warum sollte es? Die Königin hatte mich damit beauftragt und wenn jemand anderes den Fall gelöst hat, dann umso besser. Hauptsache, er ist gelöst worden.“ Dann kommt Sebastian mit einer Flasche Wein rein und serviert sie. „Nein, danke.“, meine ich. „Du kannst ihn ruhig trinken. Ich habe ihn schon nicht vergiften lassen.“, grinst Ciel. „Es ist ein exzellenter Wein." „Nur falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin im Dienst.“ „Ich denke, du hast Feierabend? Deswegen habe ich dich auch um diese Uhrzeit eingeladen.“ „Zwar schon aber ich bin immer im Dienst und trinke Wein generell nicht und ich denke, für dich scheint er auch noch nichts zu sein.“ Ciel fängt an zu lachen. „Lass das mal meine Sorge sein.“ Ich runzele die Stirn. *Der junge ist einfach komisch.* „Man merkt auch, dass du nie Feierabend hast. Immer noch ziemlich ernst.“ „Ja, aber das ist meine Sache.“, meine ich kühl. „Wollen Sie etwas anderes zu trinken?“, fragt mich Sebastian, der plötzlich neben mir steht. Ich schüttele den Kopf. „Vertraust du uns nicht?“, fragt Ciel. „Ich vertraue fast keinem und ich denke auch, dass ich jetzt gehen werde.“ „Bleiben Sie noch. Ich werde gleich das Essen servieren.“, sagt Sebastian. „Ja, ich lade dich noch zum Essen ein.“, meint Ciel. Ich schnaufe genervt. „Nein, danke. Ich verzichte.“ Mit diesen Worten stehe ich auch auf. „Ich werde jetzt gehen. Danke, für die Einladung aber nächste mal, könnte ich drauf verzichten.“ Ich gehe aus dem Saal raus und nach draußen. Es hat angefangen zu regnen. „So ein Mist.“, fluche ich. „Sie können auch gerne für eine Nacht bleiben.“ Leicht erschrocken drehe ich mich um. „Nein, danke. Sebastian. Wie schon gesagt, ich verzichte.“ Ich ziehe mir meine Kapuze an und gehe zu meinem Pferd hin. Das mache ich auch los, steige auf und reite los. Aber ich bereue es nicht dageblieben zu sein. Ich hätte es annehmen sollen aber mein Stolz hat nun mal Vorrang. Dafür bezahle ich auch… Ich reite mit Galopp durch den Regen. Nasse Tropfen peitschen in mein Gesicht, das durchnässt ist. Meine einzelnen Haare, die aus der Kapuze raushängen sind nass. Ich verlangsame mein Pferd. *Wenn ich so weiter schnell reite, sehe ich gar nichts mehr. Der Regen, der mir ins Gesicht peitscht, nimmt mir die Sicht.* Ich seufze. *Hätte ich doch lieber da bleiben sollen?* Ich reite langsam und hänge in meine Gedanken. Doch plötzlich kommen drei Männer aus einem Wald links von mir rausgestürmt. Es geht so schnell, dass ich nicht reagieren kann. Zum ersten mal. Vor Schreck, schmeißt mein Pferd mich runter und ich lande auf dem harten, nassen Boden. Mit einem schnellen Galopp, ist auch mein Pferd verschwunden. „Scheiße“, murmel ich. „Was macht denn eine junge Lady hier so alleine? Und dann noch in Männerklamotten?“, lacht der eine gehässig. Ich funkele ihn wütend an und schnell stehe ich auch auf den Beinen. „Das hat dich ja wohl gar nichts anzugehen!“, meine ich. „Ziemlich frech.“, sagt der zweite Mann und kommt mit einem Messer auf mich zu. „Wollen wir etwas Spaß haben?“, fragt der dritte und leckt sich über die Lippen. Ich verziehe angewidert das Gesicht. Fange aber dann an zu lächeln. „Na gut. Dann lasst uns ein wenig Spaß haben.“ „Du gibst dich uns freiwillig hin? Erspart uns Arbeit.“, säuselt der zweite. Meine Hand wandert unter meinen Umhang und ich ziehe meinen Dolch heraus. „Na, na. Wir wollen doch nicht gleich so frech werden.“, meint der erste und grinst. „Von so widerlichen Kerlen wie euch, lasse ich mir nichts sagen.“ „Ach, Kätzchen wo sind wir denn hier widerlich?“, meint der dritte. Dann kommt er auch schon auf mich zu. Seine Schritte werden schneller, bis er schon auf mich zu rennt. Bevor er mich auch überhaupt nur berühren kann, weiche ich aus und stürme auf die anderen beiden zu. Was ich aber leider vergessen habe ist, dass der eine immer noch sein Messer in der Hand hat. Genauso wie ich vorher, weicht er gekonnt aus und verpasst mir mit seinem Messer eine tiefe Schnittwunde auf meiner Wange. Geschockt reiße ich die Augen auf. *Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein!? Ich hab das Messer vorhin noch gesehen!* Mit meinen Fingerkuppen berühre ich den Schnitt und schaue dann meine Finger an. Blut klebt daran. Ich schaue den Mann wütend an. Er aber leckt genüsslich das bisschen Blut, was an seinem Messer klebt, ab. Dann merke ich, wie einer der anderen zwei von hinten auf mich zukommt. Schnell drehe ich mich um und schneide ihm in den Bauch hinein. Geschockt über meine schnelle Reaktion, schaut er mich an. Er hält sich mit seiner Hand die Wunde. Seine Klamotten färben sich langsam rot. Ich habe ihn nicht tief geschnitten. Aber genug, damit er genug schmerzen hat. Sein Freund wird wütend und rennt auf mich zu. Aber ich schnappe mir seinen Arm und werfe ihn über meine Schulter. Doch plötzlich werde ich von hinten umgehauen und lande auf den nassen Boden. Ich schaue nach oben. Der andere Mann, der anscheinend geschickter als die anderen ist, hat mich von hinten überrascht. Ich versuche schnell aufzustehen aber er tritt mir mit voller Wucht in den Bauch. Ich keuche auf. Schmerzerfüllt verkrampfe ich mich. Dann tritt er mir auch meinen Dolch weg. „Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, du kommst gegen uns drei an?“, meint er. *Wie konnte ich nur so blind sein!? Der Regen nahm mir viel zu sehr die Sicht.* Ich kann darauf nichts erwidern. Mein Bauch Schmerzt und der Schnitt an meiner Wange brennt wie Feuer. Es rinnt immer noch heißes Blut aus meiner Wunde und vermischt sich mit den Regentropfen. Der Mann stützt sich über mich und nimmt meine Handgelenke. Platziert sie jeweils rechts und links neben meinen Kopf. „Du mieses…“, presse ich zwischen meinen Lippen hervor, komme aber nicht mehr weiter denn, er gibt mir eine feste Ohrfeige und das nimmt mir nun ganz die Sicht. Die Dunkelheit umhüllt mich und der Schmerz lässt nach. Kapitel 4: Unfreiwillig im Anwesen ---------------------------------- Langsam kommt der Schmerz wieder. Mein Kopf brummt und ich fühle mich, als hätte ich am Tag vorher, viel zu viel gesoffen. Ich öffne meine Augen und schaue mich langsam um. Ich liege in einem mir unbekannten Zimmer. *Wo zum Teufel bin ich?* Ich versuche mich an das zu erinnern, was gestern passiert ist. Ich fasse mit meiner Hand an meinen Kopf. Mein Kopf fängt an pochen. *Ich wurde gestern zusammengeschlagen. Was hat er danach mit mir bloß gemacht!? Er hat mich doch nicht etwa…!? Nein, ich kann das nicht einmal denken! Aufjedenfall, scheint mich jemand gefunden zu haben. Aber wer und wo bin ich?* Ich versuche mit einem Ruck hochzugehen. Ich keuche sofort auf und lasse mich wieder zurück in mein Kissen sinken. *Mein Magen tut mir unbeschreiblich weh. Noch von seinen tritten.* Ich atme einmal tief ein und nochmal aus und hoffe, dass der Schmerz wieder vergeht. „Sie sollten langsam machen.“ Ich schrecke auf und sofort kommt der Schmerz wieder. „Ich sagte doch, Sie sollten langsam machen.“ „Se…sebstian!? Sie haben mich gefunden!?“ „Sie waren ziemlich zugerichtet als ich Sie gefunden habe.“ „Wie…warum…?“ „Mein junger Herr meinte, ich sollte Ihnen nach und schauen, damit Ihnen nichts passiert. Aber ich bin anscheinend zu spät gekommen. Sie waren schon bewusstlos und ein Mann beugte sich über Sie.“ Ich schaue ihn mit schockgeweiteten Augen an. „Er hat doch nicht etwa…!?“ Er schüttelt den Kopf. „Ich habe ihn von Euch runtergezerrt. Es ist nichts passiert. Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.“ Er setzt sein grinsen auf. Ich schaue genervt weg und verschränke die Arme. *Naja, wenigstens hat er mich nicht missbraucht.* Mein Blick schweift zu meinen Handgelenken, die total blau sind. Ich hebe sie hoch und schaue sie mir an. Dann fällt mein Blick auf meine Klamotten. Ich habe nicht mehr das an, was ich gestern Abend noch anhatte. Jetzt trage ich dafür ein Nachthemd. Geschockt schaue ich zu Sebastian. *Hat der mich etwa umgezogen!?* „Wo sind meine Klamotten und warum hab ich andere Sachen an!?“ Sein grinsen wird etwas breiter. „Nun ja, ich konnte Sie gestern schlecht in den nassen Klamotten lassen und musste ihre Wunden verarzten.“ Ich werde mit einem mal total rot. „Du hast kein recht dazu!“, zisch ich ihn an. „Ich bin doch nur ein Butler. Das gehört schließlich zu meinen Aufgaben mich um die Gäste meines Herrn zu kümmern.“ Ich schnaufe nur verächtlich. „Ich lasse Ihnen jetzt ein Bad ein.“ Dann verschwindet er auch. Seufzend kuschele ich mich in das Kissen. *Ich bin jetzt schon froh, wenn ich hier weg bin aber mit meinen Schmerzen, kann ich nirgendwohin.* Kurze Zeit später, kommt er wieder. „Euer Bad ist vorbereitet. Ich werde Ihnen helfen.“ „Nein, danke. Ich kann das alleine.“, meine ich aber nur kühl und versuche aufzustehen. Ein schmerz durchfährt meinen ganzen Körper und ich drohe, wieder zusammenzubrechen. Aber ich halte mich an dem Bett fest und atme tief ein. „Sind Sie sicher, dass sie keine Hilfe brauchen? Nicht einmal beim auskleiden?“ Ich laufe rot an. „Da ganz sicher auch nicht!“ „Es wäre aber besser. Ich werde Ihnen den Verband abmachen.“ Ich schaue zu ihm auf. „Was für ein Verband? Ich bekam doch nur den Schnitt an der Wange und wurde in den Bauch getreten.“ „Nein. Ein langer schnitt ziert noch ihre Brust.“ „Was!? Da war ich wohl schon weggetreten.“ Ich schüttele den Kopf. „Ich brauche dennoch deine Hilfe nicht. Ich kann das auch alleine.“ Mit müh und Not, schleppe ich mich richtung Bad und hoffe, dass ich nicht vor ihm zusammenklappe. Letztendlich schaffe ich es und schließe die Tür. „Ich werde Ihre Kleider auf das Bett legen.“, meint er von draußen. Ich antworte nur mit einem, „Ja“ und lege meine Kleidung ab. Sofort springt mir der Verband ins Auge. Langsam mache ich ihn auf und wickele ihn ab. Dann sehe auch ich den Schnitt. Aber nicht nur den schnitt. Mein Körper ist voller blauer flecken. Ich seufze. *Ich sehe ja mal toll aus.* Dann trete ich vor den Spiegel und kann kaum meinen Augen trauen. Ein sehr langer Schnitt ziert meine Wange, der dazu noch mehr als nur blau ist. Mein Auge genauso. * Wie sehe ich denn aus!? Wie hat der mich bitteschön denn geschlagen!? Ich sehe schlimm aus. Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein!? So kann ich mich doch nicht bei Sir Randall blicken lassen! Dann bekomme ich ja gar keine Aufträge mehr!* Ich seufze. *Ich darf mir jetzt keinen Kopf drum machen. Ich sollte lieber gesund werden.* Mit langsamen schritten gehe ich richtung Wanne und lasse mich langsam reingleiten. Ich seufze wohlig auf und entspanne mich. Die schmerzen sind auf einmal wie weggeblasen und ich genieße das warme Wasser. Langsam wandere ich mit meinen Fingerkuppen auf meine Wange und zucke ein wenig zusammen. Es schmerzt sehr und außerdem pocht es ohne Ende. *Hoffentlich verheilt das schnell.* Ich seufze nochmal. *Warum musste ich nur solch ein Pech haben!? Ich kann es einfach immer noch nicht glauben, dass ich von drei Typen oder besser gesagt von einem Typen, niedergeschlagen wurde! Von einem! Die anderen zwei konnte ich ja ganz leicht umhauen aber der regen nahm mir zu viel die Sicht und der eine war viel zu stark.* Ich schüttele kräftig den Kopf. *Hör endlich auf, darüber zu denken! Das bringt doch eh nichts und macht es nicht ungeschehen.* Nach langen hin und her überlegen, steige ich langsam aus der Wanne und wickele mir ein Handtuch um. Ich gehe vor den Spiegel und trockne mir die Haare. Dann gehe ich zur Tür, mache sie einen Spalt auf und schaue erst einmal raus. *Ok. Er ist weg.* Ich gehe zu dem Bett hin und schaue drauf. „Das ist jetzt nicht sein ernst!?“, meine ich etwas laut. Auf dem Bett liegt ein langes blaues Kleid. „Wo sind meine Sachen!?“ *Ich werde auf keinen Fall dieses Kleid anziehen!* Mit schnellen Schritten, gehe ich zu dem Schrank im Zimmer und öffne ihn. Sofort durchsuche ich alle Kleider aber weder Hose, noch Hemd sind in dem Schrank. „So ein Mist!“, fluche ich. Mein Blick wandert wieder zu dem Kleid. Ich beiße die Zähne aufeinander. *Mir bleibt ja wohl keine Wahl. Ich kann schlecht mit einem Handtuch rausgehen.* Ich fluche noch einmal vor mich hin, schnappe mir das Kleid und verschwinde wieder im Bad. Ich entferne mein Handtuch und verbinde mir wieder meine Wunde. Dann ziehe ich das Kleid an. *So und jetzt ist meine Laune auf dem Nullpunkt! Die Schmerzen reichen schon! Aber jetzt auch noch das Kleid!? Ich bring den Kerl um! Warte…apropos umbringen…wo ist mein Dolch!? Sag mir jetzt nicht, ich habe ihm beim Kampf verloren!* Meine Hand ballt sich zur Faust. *Erst bringe ich den Kerl um. Dann kümmere ich mich darum.* Ich mache die Tür zu meinem Zimmer auf und blicke auf einen langen Gang. Ich bin kurz davor rauszugehen, als ich an mir runterschaue. *Ich will mit dem Kleid nicht rumlaufen!* Ich heule innerlich vor mich hin. Aber dann trete ich doch auf den Gang hinaus. *Na, super. Wo geht’s den lang?* Ich beschließe, einfach in irgendeine richtung zu gehen. *Irgendwo komme ich ja schon an.* Doch ich komme nicht weit und schon stoße ich mit jemanden zusammen. Mit einem schmerzenden Aufprall, lande ich auf meinen Hintern und die Schmerzen im Körper melden sich wieder. Ich beiße die Zähne zusammen. „E…es tut mir s…so leid!“, stammelt eine Frau in einem Dienstmädchenoutfit vor mir. „Macht nichts.“, bringe ich mit mühe hervor. Sie rafft sich vor mir auf und schaut mich total entgeistert an. „Du bist doch die verletzte, die Sebastian hierher gebracht hat! Es tut mir so leid! Du bist doch schon verletzt! Sebastian wird wütend auf mich sein!“ Langsam stehe ich auf. „Keine Sorge. Beruhige dich. Es geht schon.“ „Dann bin ich ja ehrleichtert. Aber was machst du hier auf dem Gang? Du solltest doch lieber im Zimmer sein und dich ausruhen.“ Ich schüttele den Kopf. „Nein. Ich wollte nicht mehr im Zimmer sein. Dürfte ich dich eigentlich mal nach deinem Namen fragen?“ Sie nickt und strahlt mich an. „Ich heiße Meyrin. Ich bin das Dienstmädchen.“ „Schön dich kennenzulernen. Ich heiße Akira.“ „Schöner Name.“ Ihr Blick wandert zu meiner blauen Gesichtshälfte. „Tut es noch sehr weh?“, fragt sie dann. „Es geht. Solange ich nicht drankomme, tut es auch nicht weh. Ich weiß es sieht schlimm aus. Aber egal. Kannst du mich zum Haupteingang führen?“ Meyrin scheint als erstes zu überlegen. „Ich weiß nicht. Du solltest dich lieber noch ausruhen.“ „Dann laufe ich eben alleine rum.“ „Nein, nein! Schon gut. Ich zeige dir den weg.“ Fröhlich folge ich ihr dann. Nach kurzem, hat sie mich auch dahin gebracht. Ich bedanke mich bei ihr und sie macht ihre Arbeit weiter. Den Weg zum Speisesaal weiß ich noch vom letzten mal und deswegen hab ich auch die Tür schnell gefunden. Wütend mache ich sie auf und sehe auch Ciel am Tisch sitzen und Sebastian bedient ihn gerade. „Wie ich sehe, geht es dir wieder besser.“, meint Ciel. „Ich finde Sie sollten sich lieber wieder ins Bett legen. Sie müssten doch noch schmerzen haben.“, sagt Sebastian. „Ich füge dir gleich schmerzen zu! Was fällt dir ein mir ein Kleid dahin zu legen!? Außerdem hättest du mir ja mal sagen können, dass meine ganze Gesichts hälfte blau ist! Aber wo sind meine Kleider!?“ Sebastian grinst mich an. „Es tut mir sehr leid. Aber ihre Kleider habe ich waschen lassen und leider haben wir nichts anderes zum Anziehen für Sie und es gehört sich für eine junge Dame, ein Kleid anzuziehen.“ „Ich gib dir mal gleich junge Dame!“ Plötzlich durchzuckt ein Schmerz meinen Körper. An meisten in meiner Magengrube. Ich beiße die Zähne zusammen. „Ich bringe Sie lieber wieder in Ihr Zimmer.“ Sebastian kommt auf mich zu und will mich schon hochheben. Doch ich schlage ihm die Hand weg. „Fass mich nicht an!“, zisch ich ihn an. „Laufen kann ich auch alleine.“ Dann schleppe ich mich wieder zurück ins Zimmer, gefolgt von Sebastian. Im Zimmer, setzte ich mich auf das Bett. „Macht es Spaß, mich zu verfolgen oder was machst du hier?“, frage ich gereizt. „Ich musste aufpassen, dass Sie mir nicht noch umfallen.“ „Keine Sorge. Wird mir schon nicht passieren. Jetzt lass mich in Ruhe.“ „Sie sind ja nicht gerade nett zu jemand, der Sie gerettet hat.“ Ich schaue beleidigt weg. „Tzz…reib mir doch noch meine Niederlage unter meine Nase. Idiot!“ Er lacht ein wenig und ich hätte ihm in dem moment am liebsten ins Gesicht geschlagen. „Wünschen Sie noch etwas?“ „Ja, das du verschwindest!“ Er verbeugt sich und verlässt das Zimmer. *Der Typ regt mich auf! Ich würde am liebsten hier verschwinden aber in meinem Zustand, kann ich das wohl vergessen. Mir tut alles weh und ich kann nicht einmal ein paar Schritte laufen, ohne Angst zu haben, dass ich zusammenbreche.* Ich seufze. Dann lege ich mich in mein Bett und mir fallen die Augen zu. Kapitel 5: 2. Mordfall ---------------------- Als ich wieder wach werde, blicke ich auf den kleinen Tisch neben mir. Darauf liegt mein Dolch. Ich strecke schlapp meinen Arm aus und nehme ihn mir. *Hat Sebastian ihn etwa gefunden?* Langsam stehe ich auf. *Ich denke, ich verschwinde hier heute. Ich will hier nicht mehr bleiben. Aber so, kann ich schlecht auf ein Pferd draufsteigen.* Ich sehe an mir runter. *Wenigstens hab ich noch das Kleid von gestern an. Ich hatte schon die Befürchtung Sebastian hätte mich gestern noch umgezogen.* Ich gehe richtung Tür und mache sie auf. Dann gehe ich den Gang entlang. *Mhmm. Wo bekomme ich jetzt was zum Anziehen her? Es müssen doch mehr Männliche Angestellte geben, als nur Sebastian. Ich würde ja mir was von Sebastian holen. Von mir aus so einen Butler Anzug. Hauptsache Hosen. Aber ich weiß nicht einmal wo sein Zimmer ist.* Zum Glück kommt Meyrin um die Ecke. „Hallo, Meyrin.“, meine ich. „Hallo. Wie geht es dir?“ „Mir geht es gut. Kannst du mir eventuell sagen, wo Sebastians Zimmer ist?“ Sie schaut mich fragend an. „Warum willst du wissen, wo sein Zimmer ist? Falls du ihn suchst, er ist im Speisesaal und bedient den jungen Herrn. Außerdem, ist Sebastian tagsüber nie in seinem Zimmer. Also wenn du ihn suchst, wäre das der letzte Ort an dem du suchen solltest.“ Ich schüttele den Kopf. „Es hat andere Gründe. Ich möchte das jetzt nicht sagen. Aber könntest du mir auch sagen wo ihr meine Sachen, hingetan habt?“ „Also als erstes sollte ich sie waschen aber Sebastian meinte, es gehöre sich für eine junge Dame nicht so etwas Anzuziehen. Deswegen hat er sie weggeschmissen.“ „Er hat was!? Nur, weil sein Herr so viel Geld hat und seinen Bediensteten viele Kleider kaufen kann, gilt das noch lange nicht für mich! Ich muss schließlich hart für das bisschen Geld, das ich bekomme Arbeiten! Ich bekomme von meinen Arbeitgeber keine Klamotten!“, flenne ich. „Ähm…soll ich dir jetzt zeigen, wo das Zimmer ist?“ Ich nicke und sie erklärt mir den Weg. Zum Glück habe ich sein Zimmer schnell gefunden. Ich klopfe an und warte. Aber ich höre nichts. Zu sicherheit, klopfe ich noch einmal. Als diesmal auch nichts zu hören ist, mache ich langsam die Tür auf. Keiner ist da. Schnell trete ich ein und mache die Tür hinter mir zu. Mein Blick schweift durch das Zimmer und sofort entdecke ich den Schrank. *Er hat ja eigentlich nichts zu befürchten. Ich Schnüffel ja nicht in seinen Sachen rum. Obwohl das für eine Kommissarin schon Interessant sein könnte. Aber ich will mir nur ein Hemd und Hosen schnappen. Dann bin ich ja wieder weg.* An seinem Schrank angekommen, öffne ich ihn und mir kommt sofort eine Katze entgegen gesprungen. Vor Schreck falle ich hin aber kann einen Schrei noch gerade so unterdrücken. *Was!?* Eine Katze sitzt auf meinem Bauch und schnurrt. Ich schiebe sie runter und ich richte mich wieder auf. Dann schaue ich in den Schrank und sehe, dass sieben Katzen drin sitzen. *Warum hat der Katzen in seinem Schrank!? Außerdem, kann er die doch nicht da einsperren.* Ich lasse mich davon aber nicht weiter irritieren. Ich mache die Schubladen auf und sehe, dass er nur weiße Hemden und schwarze Hosen drin hat. *Trägt der nichts anderes!?* Ich schnappe mir jeweils das obere Teil und schmeiße es auf das Bett. Dann mache ich die Schubladen wieder ordentlich zu und setzte die eine Katze wieder rein. Dann schließe ich den Schrank. *Ich muss aufpassen und alle Spuren verwischen. Er muss ja nicht unbedingt wissen, dass ich in seinem Zimmer war.* Ich ziehe mein Kleid schnell aus und betrachte einige Sekunden lang meinen Verband. Schüttel aber dann nur noch den Kopf und ziehe mir seine Sachen an. *Seine Sachen sind viel zu groß. Naja, hätte ich mir ja eigentlich auch denken können. Der Typ ist einen Kopf größer als ich. Was erwarte ich dann bei seinen Sachen?* Ich krempele mir das Hemd und die Hose ein wenig hoch. Dann schnappe ich mir das Kleid, gehe zur Tür, drehe mich noch einmal um und kontrolliere alles. Danach gehe ich raus und schließe die Tür. Mit schnellen Schritten gehe ich nochmal in mein Zimmer. Da lege ich auch das Kleid auf das Bett und gehe ins Bad. Im Spiegel betrachte ich mein Gesicht, das immer noch Blau ist und binde mir die Haare zusammen. Dann gehe ich schnell aus dem Zimmer, richtung Haupteingang. Natürlich darauf bedacht, keinen zu begegnen. *Ich will nicht aufgehalten werden oder so. Deswegen begegne ich lieber keinem.* Ich schleiche zu der Tür und trete schnell hinaus. Sofort gehe ich zum Stall und finde auch mein Pferd vor. Ich steige auf und reite los. Sebastian schaut aus dem Fenster raus. Dann dreht er sich zu seinem Herrn um. „Junger Herr, sie scheint wieder zurückzureiten.“ Ciel fängt an zu grinsen. „Ohne sich zu verabschieden? Sie hat wohl geglaubt, wir würden sie nicht gehen lassen.“ „Soll ich sie wieder zurückbringen?“ Ciel schüttelt den Kopf. „Nein. Wir können sie ja schlecht zwingen hierzubleiben. Wir werden noch eine andere Möglichkeit finden sie zu beobachten und zu befragen.“ Kurz nachdem ich nach Hause angekommen bin, habe ich mich sofort drangesetzt und einen Brief geschrieben für Sir Randall, dass ich wegen einer Krankheit momentan nicht kommen könnte. Den habe ich dann einem jungen gegeben, der ihn abgeben sollte. Jetzt sitze ich schon eine ganze Woche zu Hause rum. Ich konnte mich ja schlecht mit der blauen Gesichtshälfte zeigen lassen. Ich war mehr als nur zugerichtet. Jetzt sieht mein Gesicht nochmal einigermaßen normal aus und das blaue ich weg. Nur eine lange Narbe ziert meine Wange und eine Narbe ist auf meiner Brust zurückgeblieben. Aber das sichtbare ist ja das dann wohl auf meiner Wange. Jetzt mache ich mich gerade fertig, um nach Scotland Yard zu gehen und wieder zu Arbeiten. Nach kurzen, treffe ich auch ein und mich entdeckt sofort Mister Abberline. „Schön, dass du wieder da bist. Wir haben uns alles schon sorgen gemacht.“ Sein Blick wandert zu meiner Narbe. „Was ist passiert?“ „Ein kleiner Unfall. Nichts weiter.“ Er seufzt. „Na gut. Ich mache mir nur Sorgen. Ich kenne dich ja schließlich schon seit du ein kleines Kind warst.“ Ein warmes Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht. „Ich weiß. Aber ich glaube du solltest dich lieber um deine Frau kümmern. Erwartet sie nicht ein Kind? Wie geht es ihr?“ Sein Lächeln wird breiter. „Ja. Ihr geht es wunderbar. Wir können es schon kaum erwarten.“ Ich lächele ihn an. „Das freut mich. Halte mich am laufenden. Aber mal zurück zur Arbeit. Gibt es irgendeinen Fall um den ich mich kümmern muss?“ Er schüttelt den Kopf. „Nein, momentan nicht. Du kannst gerne zu ihm gehen. Vielleicht hat er Arbeit für dich. Aber er ist mal heute wieder schlecht gelaunt.“ Ich seufze. „Wann ist er es mal nicht?“ Ich gehe zuallererst an meinen Schreibtisch und schaue, ob vielleicht Unterlagen da drauf liegen. Aber statt Arbeitsunterlagen, liegt ein Brief dort. Ich nehme ihn mir und schaue mir das Siegel an. *Das kenne ich doch.* „Hey! Alexander! Weißt du wann der Brief dahingelegt wurde?“ Er schaut genervt von seinen Unterlagen auf. „Heute Morgen.“ Ich nicke als Dank und mache den Brief auf. *Was will Ciel denn diesmal?* Genervt lese ich die Zeilen durch. *Der lädt mich heute Abend zu einem Ball ein!? Der schmeißt einen Ball und denkt ernsthaft, ich würde kommen!? Ganz sicher nicht! Ich werde nicht anfangen, ein Kleid anzuziehen!*Ich schüttel den Kopf und schmeiße den Brief weg. *Ich werde doch das Anwesen nicht mehr betreten. Es ist zwar unhöflich eine Einladung abzulehnen aber ich habe wichtigeres zu tun und wenn ich hingehen würde, wäre es auch unhöflich in Hosen zu erscheinen. Dann müsste ich ein Kleid anziehen. 1. Ich habe keins und 2. Ich ziehe keins an!* „Und? Haste mal wieder einen ach so tollen Auftrag bekommen?“, meint Alexander gehässig. „Nein.“ „Du hattest anscheinend vor kurzem einen heimlichen Auftrag gehabt. Ich glaube dir niemals, dass du krank warst! Wenn man krank ist, bekommt man nicht mal eben eine Narbe ins Gesicht. Hast du verloren?“ Er grinst provozierend. „Als ob ich verlieren würde.“ *Er glaubt mir nicht. War ja klar. Aber ich werde doch jetzt nicht sagen, dass ich niedergeschlagen worden bin und dann noch fast vergewaltigt wurde. Diese Genugtuung gebe ich ihm nicht!* Ich stehe von meinem Platz auf und gehe auf das Büro von Sir Randall zu. Dann klopfe ich an und trete ein. Er sitzt hinter seinem Schreibtisch und mehr als genug Papierkram liegt darauf. Außerdem sieht er auch sehr genervt aus. Ich will schon wieder rausgehen aber er hat mich schon bemerkt. „Hast du dich erholt?“ „Ähm...ja. Ich bin wieder fit für die Arbeit.“ „Du hättest dich früher melden sollen! Lässt erst einmal drei Tage nichts von dir hören! Ich hatte einen Fall für dich. Du hättest einen Diebstahl aufklären müssen. Den hatte ich dann kurzfristig Mister Erik geben müssen! Er war der einzige der sich darum kümmern konnte und das war auch ein Fehler! Er hat zwar den Fall gelöst aber auch nur mit Hilfe. Außerdem hat er den Papiergram falsch gemacht! Da darf ich mich jetzt auch noch drum kümmern! Alles falsch! Wenn der so weiter macht, bleibt er auch nicht mehr lange bei uns! Daher, darfst du jetzt den Gram machen! Als Strafe, weil du dich nicht früher gemeldet hast! Da hätte ich nämlich vielleicht noch jemand anderes dafür finden können!“ Ich seufze. „Ich darf seine Fehler jetzt ausbügeln!? Das ist voll viel!“ Er steht auf und drückt mir alles in die Hand. „Ja. Dann würde ich sagen, du fängst jetzt sofort damit an. Und jetzt raus!“ *Ich habe ja schon gesagt bekommen, dass er sehr schlecht gelaunt ist aber jetzt darf ich Mister Eriks Fehler ausbügeln!? Außerdem, hat er in jeden zweiten Satz, einen Fehler! Da werde ich doch heute nie fertig damit!* Mit dem Stapel auf den Armen setzte ich mich seufzend auf meinen Platz. „Du hättest nicht zu ihm gehen sollen aber geschieht dir recht.“, meint Alexander. „Reitz mich noch ein bisschen mehr und du bereust es!“ Er lacht nur. „Mach du mal lieber deine Arbeit.“ Ich beiße die Zähne zusammen. *Ich könnte den Kerl echt umbringen!* Einige Stunden sind bis jetzt schon vergangen und ich könnte ausflippen so schlecht gelaunt bin ich. Der Stapel wird irgendwie nicht weniger und ich werde immer unkonzentrierter. „Leg den Stapel beiseite.“ Ich schaue hoch. „Du hast einen Auftrag.“, meint Sir Randall. Ich schaue ihn fragend an. „Was denn für ein Auftrag?“ „In der Villa Phantomhive ist ein Mord passiert und Earl Ciel Phantomhive hat nach dir verlangt.“ Ich schrecke hoch. „Er hat nach mir verlangt!?“ „Du sollst den Mord aufklären.“ „Ähm…ok. Ich breche sofort auf.“ Sofort gehe ich nach draußen und schnappe mir ein Pferd. Mit dem Pferd reite ich erst einmal nach Hause und schnappe mir Dolch, Waffe und Umhang. Dann reite ich sofort zum Anwesen. Vor dem Anwesen ich schon ein riesen Aufruhr. Ich steige ab und gehe dahin. Ciel kommt mit seinem Butler auf mich zu. „Endlich bist du hier.“ „Ja, ich habe gehört, du willst mir den Auftrag geben. Es ist ein Mord geschehen?“ Er nickt. „Ja und nachdem du den einen Mord sehr gut aufgeklärt hast, habe ich gedacht, dass wäre der perfekt Fall für dich.“ Ich ziehe nur eine Augenbraue hoch. „Na gut. Dann führt mich zu der Leiche.“ Ciel ruft Sebastian und er verbeugt sich. Dann geht er vor und wir hinterher. Dadurch werden auch die anderen Gäste aufmerksam und kaum sind wir drin, wollen sie auch schon mitgehen. Ich drehe mich zu den Personen um. „Was glaubt ihr, wo ihr hinwollt?“ „Na, zu dem Verbrechen.“, antwortet einer. „Ganz sicher nicht. Ich werde den Tatort untersuchen und da kann ich niemanden gebrauchen. Ihr werdet euch im Speisesaal versammeln und ich werde euch befragen.“ „Wie? Sind wir jetzt etwa alle verdächtigt!?“ „Solange ich nichts weiß, seid ihr alle Hauptverdächtige. Außer, ihr könnt mir ein Alibi vorweißen und das könnt ihr auch tun, nachdem ich mir die Leiche angeschaut habe und auch euch befragen werde.“ „Tzz! Eine Frau will diesen Mordfall lösen!? Du hast uns nichts vorzuschreiben!“ Wut staut sich in mir auf. „Sie wollen mich nicht kennenlernen! Wenn ihr euch nicht in den Speisesaal einfindet und euch nicht befragen lässt, lasse ich das ganze Polizeirevier hier auftauchen und sie werden euch alle mitnehmen! Dann klären wir das auf der Wache! Außerdem kann ich auch ziemlich ungemütlich werden!“ Es ist nur noch ein murmeln zu vernehmen und langsam machen sie sich alle auf den weg. „Einer von euch sollte aufpassen, dass keiner den Speisesaal verlässt. Der andere bringt mich zu der Leiche und erklärt mir alles. Derjenige wird auch als erstes befragt.“ „Na gut. Ich gehe. Aber woher willst du wissen, dass ich es nicht wahr?“, fragt Ciel. „Nun ja, ich glaube kaum, dass du einen Mord in deinem eigenen Anwesen vollbringen würdest und ich glaube auch, dass du die Leiche auch nicht einfach so darum liegen lassen würdest. Aber wenn du es doch warst, werde ich es schon rausfinden. Da solltest du dir mal keine Sorgen machen. Ich finde den Mörder aufjedenfall.“ „Wenn du meinst…“ Dann geht Ciel seinen Gästen nach und Sebastian führt mich nach oben. Kapitel 6: Ein großer Fehler ---------------------------- Kaum sind wir oben, führt Sebastian mich in ein Zimmer. Auf dem Boden liegt auch der tote Mann. Auf dem Boden ist Blut verteilt. Ich gehe auf ihn zu und knie mich neben den Toten. Dann ziehe ich mir Handschuhe an. „Wie heißt er?“ „Das ist Herr Johann Düsterberg.“ Ich nehme einen kleinen Notizblock raus und schreibe mir den Namen auf. Dann untersuche ich die Leiche. „Wer hat die Leiche gefunden? Schildere mir, wie sie gefunden worden ist.“, frage ich. „Alle waren unten versammelt. Meyrin, unser Hausmädchen hat angefangen zu schreien. Wir alle sind hochgerannt. Niemand hat den Tatort betreten.“ Ich nicke. Dann drehe ich ein wenig den Kopf der Leiche. „Er ist an den Folgen einer Schnittverletzung verblutet. Die Verletzung befindet sich an der linken Halsschlagader.“ Ich schaue auf und überfliege die Umgebung. Dann schaue ich wieder zu Sebastian. „Wurde hier die Tatwaffe gefunden?“ „Nein, hier war nichts.“ „Ok. Aber wahrscheinlich wurde ihm der Schnitt mit einem Messer beigebracht, als er auf dem Bett lag und schlief. Wann hatte er sich entfernt und wem gehört das Zimmer?“ „Er hatte den Raum um genau 20:50 Uhr verlassen und wollte hier in sein Zimmer gehen und schlafen.“ „Hat nach ihm jemand den Raum verlassen oder war zufällig etwas länger weg?“ „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich hatte einiges zu tun.“ „Gut. Wann wurde die Leiche dann gefunden?“ „21:20 Uhr.“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Du weiß ja anscheinend auch alles Haargenau. Aber das tut hier jetzt nichts zu Sache. Umso leichter ist es für mich. Hole mir bitte ein Laken oder so um die Leiche abzudecken. Ich werde mich in der Zwischenzeit hier umsehen." Er nickt. „Nur zu.“ Dann geht er raus. Ich stehe auf und schreibe erst einmal alles in meinen Notizblock. Dann schaue ich mir den Raum genauestens an. Erst untersuche ich das Bett und schaue auch darunter, dann gehe ich an den Schrank und durchwühle die Schubladen. Jede kleinste Ecke durchsuche ich. Kann aber nichts finden. Kurze Zeit später kommt Sebastian mit einem Laken wieder. Er legt es über die Leiche. „Haben Sie etwas gefunden?“ Ich schüttele den Kopf. „Nein. Von der Tatwaffe keine Spur.“ Ich seufze. „Gut. Dann muss ich mich gleich im ganzen Anwesen umsehen. Aber ich überprüfe lieber erst die Alibis. Dann kann ich wenigstens den Täterkreis eingrenzen. Also Sebastian, was hast du zwischen 20:50 Uhr und 21:20 Uhr gemacht?“ Er fängt an zu grinsen. „Werde ich etwa auch verdächtigt?“ „Jeder wird hier verdächtigt, solange noch kein Beweis vorliegt. Du, Ciel, die anderen bediensteten und auch die Gäste. Also? Wo warst du?“ Ich schreibe seinen Namen in den Notizblock und blicke dann zu ihm auf. „Um 20:50 habe ich den Toten, Herr Johann Düsterberg in sein Zimmer geführt. Danach bin ich in die Küche gegangen und hab den Bediensteten Anweisungen gegeben. Ich bin wieder zurück in das Zimmer und mein Herr hat mir befohlen, Wein für die Gäste holen zu gehen. Als ich wieder zurückgekommen bin, habe ich die Gäste bedient und dann kam der Schrei.“ „Wie lange hat es gedauert bis du den Toten ins Zimmer gebracht hast und dann wieder in der Küche warst?“ „Genau um 21:00 Uhr, bin ich in der Küche angekommen.“ „Und wie lange hatte es gedauert den Wein zu holen?“ „21:12 Uhr bin ich losgegangen und um 21:16 Uhr war ich wieder bei meinem Herrn.“ „Gut. Wenn ich das richtig habe, hast du als erstes 10 Minuten gebraucht, um den Toten in sein Zimmer zu führen. Später hattest du dann 4 Minuten gebraucht. In den 4 Minuten hättest du unmöglich hoch in sein Zimmer rennen, ihn schnell umbringen, alle beweise verschwinden lassen und dann in die Küche den Wein holen können. Das funktioniert nicht. Allerdings in den 10 Minuten wäre dementsprechend vielleicht genug Zeit gewesen. Es kommt natürlich drauf an, wie lange es von unten, bis hierher und dann zurück in die Küche dauert. Ich werde das austesten und dann abschätzen. Solange wirst du weiterhin ein verdächtiger bleiben. Außer jemand hat gesehen ob du ins Zimmer reingegangen bist und wenn ja wann du wieder rausgegangen bist.“ „Nein. Keiner war dabei.“ Ich nicke und schreibe alles auf. „Dann werde ich es jetzt ausprobieren und du begleitest mich. Gib mir deine Uhr. Ich habe keine.“ Ich halte die Hand hin. Er seufzt und Händigt sie mir aus. Danach gehen wir runter und bleiben vor der Tür im Gemeinschaftszimmer stehen. Ab da schaue ich auf die Uhr und wir gehen hoch. Ich habe ihm vorher erklärt, dass er genau das tun soll, was er getan hat. Oben macht er die Tür auf, mit einer Handbewegung signalisiert er, dass ich eintreten soll, dann macht er die Tür wieder zu und wir gehen runter in die Küche. Ich schaue auf die Uhr. „Genau 9 Minuten haben wir gebraucht und in der einen Minute hättest du ihn niemals umbringen können. Ich kann dich also als verdächtiger ausschließen.“ Ich drücke ihm wieder die Taschenuhr in die Hand. Dann gehen wir in den Speisesaal. Sebastian macht die Tür auf und ich trete ein. Sofort kommt Ciel auf mich zu. „Hast du schon etwas rausgefunden?“ „Noch nicht viel. Ich bin jetzt hier, um eure Alibis zu überprüfen.“, meine ich laut. Ich werde von jedem angeschaut. „Wer würde sich freiwillig als erstes einer Befragung unterziehen?“ Ich werde nur blöd angeschaut. „Gut. Dann suche ich mir eben irgendjemand aus.“, meine ich. Dann zeige ich auf einen blonden Mann. „Ich werde Sie jetzt als erstes vernehmen.“ „Was!? Warum ich!? Du hast mir nichts zu sagen, Weib!“ Ich balle meine Hand zur Faust. „Wie war das?“, frage ich langsam. Er schaut mich spöttisch an. Ich gehe langsam auf ihn zu und schnappe mir seine Arme. Die verschränke ich hinter seinen Rücken und schupse ihn, immer noch seine Arme fest im Griff, richtung Tür. „Wo kann ich die verdächtigen befragen?“, frage ich. „Sebastian zeig ihr ein Zimmer.“, meint Ciel. Er nickt und ich folge ihm. Er führt mich in den Aufenthaltsraum. Da schupse ich den Typen auf einen Sessel. „Sebastian, ich muss dich bitten rauszugehen und vor der Tür zu warten. Wenn ich mit ihm fertig bin, dann wirst du für mich den nächsten rufen. Ok?“ Er nickt und macht die Tür zu. Ich kann ihn noch murmeln hören, „Was für eine Frau.“ Aber den Satz habe ich auch schon wieder vergessen, weil ich mich um was Wichtigeres kümmern muss. „So, jetzt ist Schluss mit lustig! Sie werden mir meine Fragen beantworten! Sonst kann ich auch dich zum Revier begleiten! Da geht es anders zu!“ Er rappelt sich auf den Sessel. „Sie machen wohl Witze!“, meint er. Ich beuge mich zu ihm etwas runter. „Sieht es so aus als ob ich Witze mache!?“ „N…nein.“, stottert er. „Werden sie mir meine Fragen beantworten?“ Er nickt heftig. „Gut. Wie ist ihr Name?“ „Ähm…Aldous Pommeroy.“ Ich notiere mir den Namen. „Was habe sie zu der Tatzeit zwischen 20:50 Uhr und 21:20 Uhr?“ „Ich war die ganze Zeit bei den anderen im Zimmer. Ich habe das Zimmer in der Zeit nicht verlassen.“ „Können die anderen das bezeugen?“ „Ja, natürlich.“ „Haben sie irgendwas Verdächtiges bemerkt?“ „N…nein, nichts.“ „Gut. Ich werde die anderen Fragen. Sie können gehen aber sie werden wieder in den Speisesaal gehen. Ich habe vielleicht noch ein paar Fragen an sie.“ Er nickt und Sebastian öffnet die Tür. „Schicke mir bitte jetzt Ciel her!“, meine ich. Er nickt. Kurze Zeit später betretet Ciel den Saal und setzt sich hin. „So, wo warst du zwischen 20:50 Uhr und 21:20?“ „Ich war die ganze Zeit im Zimmer. Das können die anderen auch bestätigen.“ „Na gut. Das überprüfe ich, was wohl nicht so schwer sein wird. War auch Herr Aldous Pommeroy in den Zimmer?“ „Ja, er hat es nicht verlassen.“ „Ok. Ist dir irgendetwas Verdächtiges vorgekommen?“ Er schüttelt den Kopf. „Gut dann war es das auch schon.“ „Sebastian, schicke mir Meyrin mal her.“ Sie kommt auch sofort in den Saal und setzt sich hin. „Du hast die Leiche gefunden richtig?“ Sie nickt zögerlich. „Die Tat war zwischen 20:50 Uhr und 21:20 Uhr. Du hast um 21:20 die Leiche gefunden. Was hast du davor gemacht?“ „Ähm…ich habe in der Küche gearbeitet und die Gäste bedient.“ Kann das jemand außer den Gästen bezeugen, dass du in der Küche warst?“ „J…ja, Bard, Finny, Tanaka und Sebastian können das bezeugen.“ Ich nicke. „Sebastian? Stimmt das?“ Er kommt rein. „Ja, das stimmt.“ „Gut. Dann bitte den nächsten.“ Die Befragung geht auch so weiter und ich habe ein paar verdächtige auf meiner Liste. Ich gehe wieder in den Speisesaal. „So, ich habe euch alle befragt und ich habe genau vier Verdächtige. Svenja Hawkins, Daniel Silver, Henry Flynt und Tim-Justin Morgan. Ihr seid meine Hauptverdächtigen. Svenja, Sie waren Zwischen 20:50 Uhr und 21:20 Uhr in ihrem Zimmer. Daniel, Sie waren draußen und haben ein paar Runden gedreht. Henry, Sie waren ebenfalls auf Ihrem Zimmer und Tim-Justin, sie sind durch das Anwesen gelaufen, und haben dennoch nichts Verdächtiges gesehen. Außerdem, haben sie alle keine Zeugen und niemand hat sie gesehen. Sie alle hätten die Tat begehen können.“ „Was!? Ich würde so etwas niemals machen! Ich hätte dazu keinen Grund!“, meint Svenja. „Das werden wir noch sehen. Ich bitte sie jetzt, ihre Taschen zu lehren und mir alles zu zeigen, was sie dabei haben. Bevor ich das Anwesen durchsuche, mache ich es mir als erstes mal leichter.“ „Warum sollten wir das tun!?“, fragt Henry. „Weil die Tatwaffe noch nicht gefunden worden ist. Es könnte sich bei der Mordwaffe, um ein zehn Zentimeter langes Messer gehandelt haben. Also räumt eure Taschen aus.“ Wiederwillig legen sie alles auf einen Tisch drauf. Ich schaue mir alles genau an, doch nichts davon könnte in irgendeiner Weise die Tatwaffe sein. Dennoch lasse ich alle Sachen da liegen und fange an, mich im Anwesen umzusehen. *Na, toll. Das kann dauern.* Einige Zeit später bin ich in einem Zimmer, schräg gegenüber dem Tatort. Dort will ich auch schon aufgeben mit dem suchen, als mein Blick auf das Bett fällt. *Das habe ich noch nicht durchsucht.* Ich gehe auf das Bett zu und ziehe die Decke runter. Dabei fallen ein Paar Handschuhe runter und auch ein Mantel. Sofort bücke ich mich und hebe es auf. Ich betrachte die Handschuhe und sehe ein paar Blutspritzer drauf. *Mist! Die Tatwaffe ist aber nicht dabei! Mhmm… aber wer war hier als letztes in dem Raum? Vielleicht hat ja jemand was gesehen.* Ich gehe schnell runter und Sebastian läuft mir über den Weg. „Sebastian, warte kurz.“ Er bleibt stehen und schaut mich an. „Ja?“ „Ich war in dem Zimmer schräg gegenüber dem Tatort. Und habe hier die Sachen gefunden.“ Ich halte den Mantel und die Handschuhe hoch. „Sie haben auf dem Bett unter der Decke gelegen. Kannst du mir vielleicht sagen, ob da jemand im Zimmer war? Also ob du was gesehen hast.“ „Nein, tut mir leid. Ich habe nichts bemerkt.“ „Na gut. Dann muss ich wohl weitersuchen. Auch wenn ich es wüsste. Ich brauche die Tatwaffe um es zu beweisen. Um sicher zu gehen.“ Ich drehe mich wieder um und gehe das Anwesen weiter durchsuchen und auch am Ende des Ganges, knalle ich ausversehen an einen kleinen Tisch und verschiebe ihn dadurch. Da sehe ich plötzlich auf dem Boden Klebstreifen draufgeklebt. Auf dem Klebstreifen hat vorher das Tischbein draufgestanden und somit konnte man es nicht sehen. Ich bücke mich und schaue es mir an. *Was soll denn das sein? Irgendetwas scheint drunterzukleben.* Ich mache es vorsichtig ab und betrachte es. Ein kleines Stück Watte hängt daran. *Hä? Watte? Darauf kann ich mir keinen Reim machen. Oder?* Ich stehe auf und gehe nochmal schnell nach unten. Ich gehe in die Küche und suche nochmal nach dem Messer. Doch wie nachzuvor finde ich nichts. Ich beschließe in den Keller zu gehen und kann dort einen Kasten finden. Den öffne ich, und krame drin rum. Ich finde ein Teppichmesser drin. *Eigentlich unmöglich das das die Tatwaffe sein kann…oder doch!? Aber es klebt kein Blut an der Klinge und auch nicht am Griff. Es sind einfach keine Spuren daran. Auch wenn es sauber gemacht wurde, hätte ich das Blut daran analysieren können aber es ist nichts dran.* Dennoch beschließe ich das Teppichmesser mitzunehmen und gehe nochmal hoch. Dann gehe ich in den Raum, indem die Sachen von den Verdächtigen liegen. Da schaue ich mir nochmal alles genau an. Ich nehme mir das Feuerzeug das da liegt. Dann klappe ich den Deckel auf und versuche es anzubekommen aber es geht nicht. *Mhmm…da ist das Benzin wohl all.* Mit schnellen Schritten, gehe ich nochmal zum Tatort und lasse mir noch einmal alles durch den Kopf gehen. *Das Zimmer ist schräg gegenüber. Für den Mörder wäre es kein problem gewesen. Ihn zu töten und die Sachen schnell in einem Zimmer zu verstauen.* „Richtig! Ich weiß wer der Mörder ist!“ Sofort gehe ich runter in den Speisesaal. Ich werde von jedem angestarrt. „Haben sie jetzt endlich mal eine Spur?“, fragt Henry. „Mehr als das. Ich kenne den Mörder.“ Jeder starrt mich mit großen Augen an. „D…du kennst den Mörder!?“, fragt Svenja. Ich nicke. „Henry Flynt, sie haben Johann Düsterberg getötet!“ „Was!? Nein! Ich war die ganze Zeit in meinem Zimmer!“ „Dies kann aber niemand bezeugen.“ „H…haben sie irgendwelche beweise? Ein Motiv?“ „Natürlich. Ich habe sogar die Tatwaffe. Die Tatwaffe ist dieses Teppichmesser.“ Ich halte es hoch. „Das Teppichmesser!? Haben Sie nicht gesagt, es sei ein zehn Zentimeter langes Messer?“, fragt Tim-Justin. „Ja, natürlich war das meine erste Idee. Aber niemand denkt daran, dass der Gegenstand sich auch zu einer zwei Zentimeter langen Klinge zusammenschieben lässt.“ „Wie!?“ „Von dem Teppichmesser sind einige Klingen abgemacht und versteckt worden.“ „Tzz! Und wo sind sie!? Kannst du mir das sagen!?“, fragt Henry. Ich fange an ein wenig zu grinsen und halte das Feuerzeug nach oben. „Ich nehme ja an, das ist ihr Feuerzeug. Sie sind der einzige der hier Raucht und die klingen wurden hier drin versteckt.“ „In dem Feuerzeug!?“, fragt Daniel. „Auch wenn. Sind an dem Teppichmesser Blutspuren!? Ich kann keine entdecken! Außerdem, jeder andere hätte an mein Feuerzeug kommen können, als wir unsere Sachen abgeben mussten!“ „Naja, das mit dem Teppichmesser ist ganz einfach. Es wurde ein Klebeband um den Griff geklebt. Somit konnte der Griff nicht mit Blut verschmiert werden. Dadurch, dass das Klebeband eine sehr glatte Oberfläche hat, konnte man das Blut ganz leicht abwischen ohne, dass Spuren zurückbleiben. Dann wurde das Klebeband auf den Boden geklebt und ein Tisch wurde draufgestellt. Wer kommt schon auf die Idee, in dem ganzen Anwesen noch anzufangen, Tische und Regale zu schieben? Da klebte auch ein Stück Watte dran. Deswegen bin ich auf das Feuerzeug gestoßen. Außerdem können nur sie es gewesen sein. Sie sind der einzige der Raucht. Wer kennt sich dann schon mit dem Feuerzeug aus? Ja, klar. So schwer ist das nicht. In dem Feuerzeug ist Watte, die mit Benzin getränkt ist. Man muss nur die Watte rausmachen, damit genug Platz ist, die Klingen darin zu verstecken. Deswegen habe ich auch die Watte an dem Klebeband gefunden.“ Ich mache das Feuerzeug auf und die Blutigen Klingen fallen in meine Hand. „D…das beweist doch rein gar nichts! Sie rauchen doch auch nicht und wussten das! Das hätte auch jeder andere machen können! Außerdem, wo bleibt das Motiv!?“, sagt Henry panisch. „Nein, ich rauche nicht. Da haben sie schon recht. Mein Vater hatte aber oft geraucht. Ok, ich gebe es zu. Auch die anderen hätten das von jemand anderen sehen können. Aber sie verraten sich schon selber und das Motiv war, ihr Ruf.“ „Was!?“ „Er hätte Sie in den Ruin stürzen können. Ihr Geschäft kaputt machen können. Ich habe mich umgehört. Sie standen nicht gut zu ihm. Ihr habt euch gehasst und er wollte Sie zerstören und bevor er es machen konnte, haben sie ihn getötet.“ „Wo bleibt der beweis!? Außerdem, nur weil ich ein Motiv hatte, heißt das noch lange nicht, dass ich ihn umgebracht habe!“ „Die beweise, dass sie es waren sind ganz leicht herauszufinden. Ich muss nur die Fingerabdrücke untersuchen lassen und da können nur ihre drauf sein.“ Ich schaue ihn an. Schweiß hat sich auf seiner Stirn gebildet und er ist total nervös. Es scheint, als sei er kurz vorm platzen. „Ok! Ich gebe es ja zu! Ich habe dieses Schwein umgebracht! Er wollte mein Geschäft in den Ruin treiben nur, weil ich es ihm nicht verkaufen wollte! Er wollte mich fertig machen! Also habe ich ihn zuerst erledigt, bevor er es mit mir machen konnte!“ Plötzlich geht die Tür auf und Sir Randall kommt mit ein paar anderen Kollegen rein. „Wir haben alles mitgehört. Wir nehmen sie jetzt fest.“, meint er. „ Nun ja, sie hätten das womöglich auch ganz anders klären können.“, meine ich noch zu ihm, bevor er abgeführt wird. „Wie denn!?“ „Es gibt immer eine Möglichkeit. Auch ohne gleich jemanden zu töten.“ Dann wird er rausgeführt. Sie schicken danach die Gäste nach Hause. „Ich muss dich wirklich loben. Gut gemacht.“, meint Sir Randall noch zu mir. „Sollen wir dich mitnehmen?“ „Nein, ich reite gleich selber nach Hause.“, meine ich. Er nickt und steigt in die Kutsche ein. Sebastian tritt neben mich. Ich schaue der Kutsche hinterher. „Ich hätte nicht gedacht, dass Sie es so schnell lösen können.“ „Nun, ja, wenn man alles Unmögliche ausschließt, dann muss das, was übrig bleibt, und sei es auch noch so unwahrscheinlich, die Wahrheit sein.“ Er fängt an neben mir ein wenig zu kichern. „Naja, ich wundere mich schon, warum ich den Fall lösen sollte.“ „Wie meinen Sie das?“ „Du hättest es doch viel schneller lösen können, als Teufel…“ Er schaut mich etwas geschockt an aber er fasst sich schnell wieder und sagt, „Ich weiß nicht, wovon sie sprechen.“ „Halte mich bitte nicht für dumm. Ich erkenne einen Teufel wenn ich ihn sehe.“ Sebastian schaut in die richtung von seinem Herrn, der nicht weniger geschockt wirkt. „Ich werde jetzt gehen.“ „Tut mir leid, aber dies kann ich jetzt leider nicht zulassen.“, meint Sebastian plötzlich. Ich schaue ihn jetzt auch leicht geschockt an. *Oh man. Ich hätte das nicht sagen sollen.* Kapitel 7: Kein zurück mehr --------------------------- Geschockt schaue ich zu ihm und gehe ein paar Schritte zurück. Ich fixiere beide und mache mich auf alles bereit. „Du wirst uns hier noch ein wenig länger gesellschafft leisten.“, sagt Ciel und kommt auf mich zu. „Ihr habt kein recht mich hier festzuhalten!“, sage ich. „Sie kennen das Geheimnis. Da können wir Sie nicht einfach so gehen lassen.“ „Ich habe schon einige Teufel gesehen. Da hätte ich schon so viele verraten können. Aber wer würde mir das eigentlich schon glauben!? Die würden mich für verrückt halten. Ich werde schon nichts sagen. Warum auch? Davon habe ich nichts.“ „Tut mir leid. Aber wir werden kein Risiko eingehen.“, meint Sebastian. „Und was wollt ihr mit mir machen?“ Ich schaue ihn sauer an. „Wir werden es sehen. Aber Sie laufen lassen, das können wir uns nicht leisten.“ „Also in Klartext heißt das, das ihr mich töten werdet.“, schlussfolgere ich. „Sehr gut kombiniert.“, meint Ciel. „Das war ja auch offensichtlich. Ihr haltet mich wohl für dumm. Was kann ich tun, damit ich das hier überlebe?“ „Nun ja, du wirst alle meine Fragen beantworten und du wirst hier bleiben.“, meint Ciel. Ich schaue ihn fragend an. „Wozu?“ „Du hast unseren ersten Fall vor uns gelöst. Außerdem wusstest du, wie man den Dolch zerstört. Woher sollte das ein normaler Mensch wissen? Deswegen wirst du uns in den nächsten Fällen, die ich als Wachhund der Königin bekomme, helfen. Man hat es heute schließlich gesehen, dass du nicht ohne bist.“ „Warum sollte ich einem Kind, dass seine Seele verkauft hat und einen scheiß Teufel helfen!? Ich bin für Gerechtigkeit und bringe nicht irgendwer einfach so um!“ Ciel schaut mich beleidigt an. „Wenn Sie weiterleben wollen, wäre dies die beste Möglichkeit. Aber wenn Sie sich gerne für den Tod entscheiden, werde ich Sie quälend langsam töten für, dass das Sie meinen Herrn beleidigt haben. Dann werde ich Ihnen zeigen, was für ein Teufel ich bin.“ Er streicht meine Wange und seine Augen blitzen kurz Mordlustig auf. „Sebastian, nein.“, sagt Ciel. Ich atme einmal tief durch. „Mir bleibt ja wohl keine andere Wahl oder?“ Ich seufze. „Vermutlich nicht, nein.“, sagt Ciel. „Na gut. Ich werde euch helfen.“ „Gut. Sebastian, bring sie in ihr Zimmer. Wir werden morgen alles weitere herausfinden.“ Dann geht Ciel nach oben. Sebastian führt mich mit einem Grinsen auch nach oben in mein Zimmer. Er öffnet die Tür und mit einer Handbewegung bittet er mich rein. Brummend betrete ich das Zimmer. „Das gehört sich für eine junge Dame nicht.“, meint Sebastian. „Das interessiert mich nicht! Lass ich in Ruhe sonst schlage ich dir in dein provozierendes Gesicht!“ Sebastian kichernd ein wenig. Ich fixiere ihn nur wütend. Plötzlich betastet er mich von oben nach unten. Ich erstarre als erstes, drehe mich aber um und will ihm eine Klatschen. Aber hält lächelnd mein Handgelenk fest und hält seine andere Hand hoch, indem er meinen Dolch und meine Waffe hat. „Gib ihn her!“, sage ich und greife nach dem Dolch aber er geht schnell zurück. „Ich kann es nicht riskieren Sie mit Waffen hier rumlaufen zu lassen.“ „Ich sagte, du sollst mir meinen Dolch wieder geben!“ Er schaut mich provozierend an und fährt mit seinem Finger über den Dolch. „Bedeutet er dir was?“, fragt er grinsend. Ich beiße die Zähne aufeinander. „Das geht dich gar nichts an!“ „Gut. Dann werde ich den Dolch mitnehmen.“ „NEIN!“ Er kommt mir näher und hebt mein Kinn an. „Dann sag es mir.“ „Der Dolch, gab mir mein Vater! Mehr musst du nicht wissen!“ Ich reiße ihm den Dolch aus der Hand. Dann schubse ich ihn ein wenig von mir weg. „Sie können jetzt ein Bad nehmen. Ich lege ihre Sachen auf das Bett.“ „Ach, jetzt kannst du nochmal Sie zu mir sagen. Bleib bei du.“ Ich seufze und gehe ins Bad. *So ein Arsch!* Nach dem Baden gehe ich mit einem Handtuch in mein Zimmer und muss mit einem seufzen feststellen, dass er mir wieder ein Kleid hingelegt hat. Ohne mich groß darüber aufzuregen ziehe ich es dennoch wiederwillig an. *Gehe ich einfach gleich wieder in Sebastian sein Zimmer und klaue mir ein paar Sachen. Ich laufe nicht so da rum! Ich hasse es!* Mit schnellen Schritten gehe ich auch aus dem Zimmer raus und schaue mich erst einmal um. Sobald ich mit orientiert habe, gehe ich zu Sebastians Zimmer. Kaum stehe ich vor seinem Zimmer, will ich schon einfach so die Tür aufmachen, weil er Tagsüber ja sowieso nicht drin ist aber dennoch bin ich vorsichtig und klopfe einmal. Doch es ertönt ein, „Herein.“ Ich fluche innerlich mache aber dann die Tür auf und gehe rein. Sebastian sitze an seinem Tisch und schreibt irgendetwas. „Möchtest du mir wieder ein paar Klamotten klauen?“, fragt er und dreht sich zu mir um. *War ja eigentlich klar, dass er es bemerkt hat.* „Ich konnte schlecht mit einem Kleid auf einem Pferd reiten und du bist selbst dran schuld, du hast meine Kleider weggeschmissen! Du denkst doch nicht ernsthaft, ich laufe die ganze Zeit mit einem Kleid rum!“ „Natürlich wirst du mit einem Kleid rumlaufen. Schließlich bist du eine junge Dame.“ „Tzzz! So betrachte ich mich überhaupt nicht und will es auch nicht! Ich bin keine Englische Dame, Lady oder sonst irgendwas!“ Er fängt an zu grinsen. „Nun ja, damit musst du dich wohl abfinden. Ich werde dir nicht erlauben, was aus meinen Schrank zu holen. Du wirst hier mit solchen Sachen rumlaufen. Schließlich gehört sich das.“ Ich balle meine Hand zur Faust. Dann drehe ich mich aber einfach nur noch rum und gehe raus. „Aber mit dem Kleid, hast du die reize einer Frau.“, meint Sebastian gerade als ich an der Tür bin. Ich werde total rot und gehe schnell weiter. *Ich hasse den Typen! Ich hasse ihn einfach! Scheiß Teufel!* Ich gehe schnell in mein Zimmer und lege mich schlafen. *Tja, jetzt werde ich noch gezwungen hierzubleiben sonst werde ich getötet.* Nach einer Zeit, fallen mir die Augen zu. Am nächsten morgen mache ich mich fertig und ziehe wiederwillig das Kleid an. Dann klopft es auch schon an der Tür. „Herein.“ Die Tür geht auf und Sebastian kommt herein. „Das Frühstück ist angerichtet. Der junge Herr erwartet dich. Ich nicke und gehe in seine richtung. „Aber vorher bitte ich dich, den Dolch hierzulassen.“ Abrupt bleibe ich stehen. *Woher weiß er das!?* Ich seufze. Widerwillig ziehe ich den Dolch aus meinen Stiefel und lege es auf mein Bett hin. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, ich würde deinem Herrn etwas antun wollen. Es ist nur da um mich selber zu schützen. Naja, eher vor dir. Schließlich muss ich Angst haben, dass du mich Tötest. Dein Herr wird ja wohl kaum sich die Hände selber schmutzig machen.“ Ein breites Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht. „Solange mein Herr mir nichts befiehlt, brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen.“ Ich schaue ihn stirnrunzelnd an. „Und das soll mich jetzt irgendwie beruhigen?“ „Das habe ich nie gesagt.“ „Habe ich bisher eigentlich erwähnt, dass ich dich hasse?“ „Nein, bisher noch nicht.“ „Dann sage ich es jetzt. Ich hasse dich!“ Dann verlasse ich mein Zimmer und gehe in den Speisesaal, wo mich auch schon Ciel erwartet. „Setzt dich.“, meint er. Ich nicke und setzte mich an einen Platz. „Also? Bleibt es immer noch dabei, dass ich hier bleiben soll und wenn du als Wachhund der Königin Aufträge erhältst dir zu helfen?“ „Ja. Damit ich Sebastian nicht befehle, dich zu Töten, wirst du mit mir zusammen arbeiten. Aber vorher möchte ich, dass du mir ein paar Fragen beantwortest.“ „Muss ich?“ „Die Entscheidung liegt zwar bei dir aber dann weißt du ganz sicher, dass Sebastian kurzen Prozess mit dir machen wird. Vorausgesetzt er ist gnädig.“ Ich seufze. „Von mir aus.“ Ciel nickt und knabbert an seinen Plätzchen rum, die er von Sebastian hingestellt bekommen hat. „Die erste Frage, wirst du dir sicherlich denken können. Was genau bist du?“ Ich schrecke leicht auf. *Hä? Warum fragt er mich so etwas? Der denkt doch nicht ernsthaft ich bin ebenfalls ein Teufel.* Ich mustere ihn. Dann wandert mein Blick zu Sebastian der genauso interessiert zu mir schaut. „Ich bin ein Mensch. Das war ich schon immer. Wenn nicht, hätte es dein Butler schließlich bemerkt. Auch wenn ich die Aura unterdrückt hätte.“ „Wie kann dann ein Mensch, das sehen, was nur ein Teufel sehen kann. Oder ein anderes außergewöhnliches Wesen.“ Ich schaue ihn etwas fragend an. „Was genau meinst du damit?“ „Zu Beispiel bei deinem ersten Fall. Der Dolch hatte seine ganzen Kräfte und du hast es gesehen. Dazu wäre kein normaler Mensch in der Lage.“, sagt Sebastian und fixiert mich. „In der Tat, dass hätte eigentlich kein gewöhnlicher Mensch gesehen.“, meine ich und nippe an meinem Tee, den ich kurz vorher hingestellt bekommen habe. Ich schaue auf und sehe, wie beide mich immer noch anstarren und auf eine Antwort warten. Ich grinse leicht. „Man kann mich nicht wirklich als einen normalen Menschen bezeichnen. Das kann ein normaler Mensch einfach nicht. Sagen wir einfach, ich bin ein leicht außergewöhnlicher Mensch. Aber immer noch ein Mensch. Ich bin kein Teufel, Dämon, Shinigami, Engel oder sonst ein außergewöhnliches Wesen. Aber auch ich habe meine Fähigkeiten.“ Sie starren mich immer noch an. Sie verlangen eine gründliche Antwort. Ich seufze. „Naja, wenn ihr es genau wissen wollt, ich habe es beigebrungen bekommen.“ „Von wem?“, fragt Ciel. „Von meinem Vater. Er wusste alles über außergewöhnliche Wesen. Er hatte jedes Wesen erkannt, das kein Mensch war. Ich kann euch leider nicht sagen woher er es hat. Aber er hat es mir beigebracht. Deswegen konnte ich auch erkennen, dass der Dolch kein normaler Dolch war und wusste auch was zu tun war. Auch genau deswegen erkenne ich einen Teufel, wenn er mir über den Weg läuft, auch ein Shinigami oder sonst etwas. Ich erkenne es. Ich kann die Aura spüren.“ „Wo ist dein Vater?“ Mein Blick wandert nach unten. „Unter der Erde.“, antworte ich ausdruckslos. Ciel macht große Augen. „Er ist Tod. Schon lange. Seit 7 Jahren. Aber ich hatte dennoch genug von ihm gelernt und falls du noch wissen willst ob meine Mutter das gleiche beherrscht, dann muss ich dich enttäuschen. Sie ist nämlich noch länger Tod. Nur ich habe sozusagen die Fähigkeit.“ „Das würde so einiges erklären. Dann kommt eine etwas unwichtigere Frage. Warum ist eine Frau wie du Polizistin?“ Ich lache. „Ungewöhnlich was? Tja, auch da hat mein Vater viel dazu beigetragen. Ich wurde nun mal so erzogen. Alles was ich kann und auch was ich bin, habe ich von meinem Vater. Er hat mir geholfen, so zu werden. Nun ja, ohne ihn war es ziemlich schwer soweit zu kommen aber mein Vater war einer der besten Polizisten. Das hat mir einiges ermöglicht.“ Ciel nickt nur. Mein Blick wandert zu Sebastian. „Ach ja, falls ich es vergesse. Er hatte mir auch beigebracht, wie man einen Teufel umbringt. Welche Mittel helfen. Man muss zwar erst einen zu fassen bekommen aber der rest geht ganz einfach.“ Sebastian schaut mich etwas geschockt an und Ciel auch nicht weniger. „Aber ich hatte noch nie einen Grund dafür gehabt so etwas zu tun. Es ist ja schließlich jeden seine Sache ob er sich mit einem Teufel einlässt oder nicht. Ob er seine Seele verkauft oder nicht. Oder aber auch ob er sein restliches Leben wegwirft.“ Ich schaue Ciel intensiv an. Dann schlage ich die Hände auf den Tisch, stehe auf und seufze. „Naja, aber jeden seine Sache, nicht? Ich bin überzeugt davon, dass du einen guten Grund dafür hattest. Ist also jetzt alles geklärt? Muss ich also hierbleiben und dir helfen?“ „Ja, das musst du.“ Ich nicke. „Eins sage ich dir aber. Meine Arbeit werde ich dadurch nicht vernachlässigen nur, weil ich jetzt hier bleiben muss. Wenn ich einen Auftrag bekomme, dann werde ich ihn annehmen und bearbeiten. Ich bleibe hier nicht eingeschlossen. Ich Arbeite nicht nur für dich. Außerdem werde ich auch jetzt Sir Randall bescheid geben.“ „Von mir aus. Mach das. Aber du wirst wieder kommen. Sonst wird Sebastian dich holen kommen.“ Ich winke nur noch ab. „Macht doch was ihr wollt.“ Damit verlasse ich den Saal. Kapitel 8: Ein ungebetener Gast ------------------------------- Ich gehe raus und steige auf ein Pferd. Erst da merke ich, dass ich immer noch ein Kleid anhabe. Ich seufze nur einmal und reite dennoch los. Nach kurzem, bin ich auch schon angekommen. Ich steige vom Pferd ab und gehe widerwillig rein. *Oh man. Mit diesem Kleid schäme ich mich zu Grund und Boden! Außerdem, weiß ich echt nicht, wie ich es Sir Randall erklären soll, dass ich jetzt hauptsächlich bei Ciel arbeite. Er kann ihn überhaupt nicht leiden.* Total genervt betrete ich den Raum. Ich werde von einigen ungläubig angestarrt aber ich versuche die Blicke einfach mal zu ignorieren. Dann kommt auch noch ausgerechnet Alexander auf mich zu. Er pfeift einmal. „So hat man dich aber auch noch nie gesehen. So siehst du aber auch ziemlich reizend aus und auch mal wie eine Frau.“ Er leckt sich über die Lippen. Ich schaue ihn nur angewidert an. „Du kotzt mich einfach nur an!“ Dann gehe ich an ihn vorbei und sofort in das Büro. Sir Randall blickt auf und schaut mich etwas ungläubig an. „Was hast du denn da an!? Für deine Arbeit ist das ziemlich unpraktisch. Findest du nicht?“ „Sir Randall ich müsste mit ihnen sprechen.“ Er schaut mich an und gibt mir so zu verstehen, dass er mir zuhört. Ich atme einmal tief ein. „Ich werde ab sofort, bei Earl Ciel Phantomhive arbeiten.“ Wütend knallt er die Fäuste auf den Tisch und steht auf. „Wie!? Du arbeitest für diese Rotzgöre!? Warum!? Hat er die vielleicht viel Geld angeboten!?“ Ich schüttele den Kopf. „Es gibt ein paar Gründe, die ich ihnen nicht sagen kann aber um Geld, geht es hier nicht. Ich werde natürlich auch weiterhin hier Arbeiten und wenn sie einen Fall für mich haben, werde ich ihn sofort annehmen und auch bearbeiten. Nur müssen sie wissen, dass ich auch dadurch jetzt im Anwesen Phantomhive hauptsächlich leben werde. Deswegen bitte ich sie, mich da anzutreffen, wenn Sie einen Fall für mich haben. Ist das in Ordnung?“ Ich schaue ihn etwas verunsichert an. Er ist mehr als nur wütend. „Es ist immerhin deine entscheidung. Am liebsten würde ich dich entlassen. Aber du bist einer der besten. Das hast du mir bei dem Mordfall im Anwesen mal wieder gezeigt. Deswegen bin ich wohl oder übel damit einverstanden.“ Ich nicke fröhlich. „Danke.“ Dann verlasse ich wieder das Büro. Mit schnellen Schritten gehe ich auch ganz raus und steige wieder auf das Pferd. Dann reite ich zu meinem Haus. Doch dann fällt mir ein, dass ich ein paar Besorgungen noch machen muss, und kehre wieder um. Den Tag über verbringe ich auch damit und werde ziemlich schief angeschaut. Einige hatten mich nicht einmal mehr wiedererkannt. *Als ob ich so anders aussehen würde!*, denke ich mir, als ich am Abend zurück zu meinem Haus reite. Ich seufze. *Mir gefallen Männerklamotten eben besser.* Total in Gedanken versunken, wäre ich noch fast an meinem Haus vorbeigeritten. Ich steige ab, binde mein Pferd fest und gehe rein. Als ich die Treppen oben bin, falle ich fast um vor Schreck. Sebastian sitzt doch tatsächlich wie selbstverständlich auf meinem Bett und scheint auf mich zu warten. „Was machst du bitteschön in meinem Haus!?“, schreie ich ihn an. Er fängt an zu grinsen. „Ich sollte dich abholen.“ Wütend verschränke ich die Arme vor der Brust. „Anscheinend vertraut ihr nicht darauf, dass ich wieder zurückgehe.“ „Nun ja, du bist auch nicht zurückgekommen. Sondern zu deinem Haus geritten.“ „Ich kann ja wohl noch eine Nacht hier schlafen! Denkst du etwa, ich habe jetzt noch auf irgendeiner Weise Bock, zurückzureiten!?“ „Deswegen bin ich ja hier.“ Genervt seufzend, lasse ich mich neben ihn aufs Bett fallen. „Man, lass mich doch heute noch hier schlafen. Ich habe keine Lust jetzt zurückzugehen.“ „Solange du da bist, bevor mein Herr aufwacht, habe ich keine Einwände.“ „Danke. Dann kannst du ja jetzt gehen.“ Er grinst mich überlegen an. „Nein, ich werde hier bleiben. Mein Herr, ist schon in seinem Bett und er hatte mich aufgetragen, sie zurückzubringen bevor er morgen wach wird. Ich habe nur gesagt, ich hätte keine Einwände dagegen, dass du noch eine Nacht hier schlafen kannst. Von, dass das ich gehe, habe ich nichts gesagt. Natürlich werde ich bis morgen früh hierbleiben und dich dann zurückbringen.“ Genervt schaue ich ihn an. „Das ist doch jetzt wohl nicht dein ernst!? Nur zu Info. Das Zimmer ist klein und ich habe nur ein Bett! Wo gedenkst du bitteschön dich aufzuhalten oder gar zu schlafen!?“ „Aufhalten werde ich mich natürlich hier, aber schlafen, dass brauche ich nicht unbedingt.“ Ich stehe auf. „Oh, dann mach doch was du willst.“ *Jetzt kann ich ihn nicht loswerden!* Ich gehe zu meinem Herd und mache mir eine Kleinigkeit zu essen. In der Zwischenzeit schaut sich Sebastian in dem einen Zimmer um. Ich setzte mich hin. „Mein Haus besteht nur aus einem Zimmer. Ist nun mal nicht so groß wie das Anwesen.“, meine ich. „Aber ich lebe alleine. Also ist das ausreichend.“ Er steht auf, geht die wenigen Schritte zu meinem Tisch und setzt sich mir gegenüber. Immer noch genervt schaue ich ihn an. „Was willst du jetzt?“ „Ich leiste dir Gesellschaft.“ „Deine Gesellschaft brauche ich nicht. Außerdem hättest du auch auf dem Bett sitzen bleiben können. Es hätte sowieso keinen Unterschied gemacht.“ Ich stochere in meinem Essen rum und schaue ihn genervt an. Er hat nur sein selbstgefälliges grinsen drauf. Dann maunzt es plötzlich. Ich schaue richtung Fenster und auch Sebastian schaut in die richtung. Ich stehe auf, geh zu meinem Bett und öffne darüber das Fenster. Dann springt die schwarze Katze auf mein Bett und kuschelt sich an mich. Ein lächeln bildet sich auf meine Lippen und ich streichele sie. „Na süße?“, frage ich. Sie Maunzt einmal. Langsam steht auch Sebastian auf und kommt zu uns. Ich schaue zu ihm auf und sehe, wie er einen leichten rot Schimmer auf den Wangen hat. Fragend schaue ich ihn an. Dann sehe ich aber, dass sein Blick auf die Katze gerichtet ist und ziehe eine Augenbraue hoch. Er nimmt sich die Katze, die ein lautes Miauen von sich gibt, und setzt sich neben mich. Dann streichelt er die Katze und schmiegt sie an sich. „So wunderschön.“, murmelt er. *Der Typ mag anscheinend ziemlich gerne Katzen. Naja, ich habe ja auch die ganzen Katzen in seinem Schrank gesehen.* Ich fange an zu lachen. Er schaut mich daraufhin an. „Bist du von Katzen wirklich so angetan?“ „Katzen sind wahre Schönheiten.“, meint er nur und streichelt sie weiter. „Wie ist ihr Name?“, fragt er dann. „Ihr Name? Nun ja, mir gehört die Katze ja eigentlich nicht. Sie kommt nur jeden Tag an mein Fenster und lässt sich dann streicheln. Ich gebe ihr auch was zu essen. Aber einen Namen, habe ich ihr noch nicht gegeben.“ „Eine solche Schönheit verdient einen Namen.“, meint er. „Wie soll ich sie denn nennen?“, frage ich. Aber ignoriert mich und streichelt sie. Ich seufze und überlege. *Wie kann ich die Katze wohl nennen? Es muss ein schöner Name sein und es muss zu ihr passen.* „Ich glaube, ich nenne sie Nala.“ „Das ist ein sehr schöner Name. Für eine solche Schönheit.“, sagt er. „Du übertreibst echt und jetzt lass mal die Katze los! Du erdrückst sie ja!“ Ich befreie sie aus seinem Griff und setzte sie auf meinen Schoß. Dann streichele ich sie weiter. Etwas später lege ich mich zum schlafen hin und Nala rollt sich neben mir zusammen. Sebastian hat sich auf den Stuhl an meinem Tisch gesetzt. Durch seine Anwesenheit fühle ich mich mehr als nur beobachtet aber zum Glück schlafe ich doch noch ein. Als ich am nächsten morgen wieder aufwache, ist Sebastian leider immer noch da. Dafür ist aber Nala weg. Ich stehe auf und strecke mich erst einmal. „Wie ich sehe, bist du immer noch hier.“, sage ich. Er nickt. „Ich würde sagen, du machst dich jetzt fertig. Ich muss meinen jungen Herrn bald wecken und du musst im Anwesen sein.“ Ich stöhne genervt. „Ja, ja. Ist ja schon gut.“ Ich gehe an meinen Schrank und suche mir ein paar Sachen raus. „Soll ich dir beim ankleiden helfen?“ Ich drehe mich wütend um und blicke in sein verdammtes grinsen. Dann nehme ich mir das Kissen von meinem Bett und schmeiße es in seine richtung. Natürlich fängt er es geschickt auf. „Ganz sicher nicht! Hör auf mich zu belästigen!“ Dann gehe ich in mein Bad. Da drin ziehe ich mich auch an und mache mich fertig. „So, wir können gehen.“, sage ich, nachdem ich rausgekommen bin. Er nickt und öffnet das Fenster. „Was machst du da?“, frage ich. Aber ohne mir zu antworten kommt er auf mich zu, hebt mich hoch, geht wieder zum Fenster und spring raus auf das Dach. Vor Schreck schreie ich auf. „Ich bitte dich, ruhig zu sein. Einige Leute schlafen noch und es muss ja niemand wissen, dass wir hier auf dem Dach sind.“, sagt er. Ich verstumme auch aber mein Herz klopft wie verrückt. *Ich glaube, ich habe meine Höhenangst entdeckt!* Nach wenigen Minuten sind wir auch beim Anwesen und endlich lässt er mich auch runter. Meine Beine fühlen sich wie Wackelpudding an und ich zittere total am Körper. Im nächsten moment drohen sogar meine Beine, einzuknicken. Doch Sebastian fängt mich noch rechtzeitig auf und stellt mich wieder normal hin. Dann kann ich auch ein lachen von ihm vernehmen. „Du solltest etwas langsam machen.“ Wütend schaue ich ihn an. „Lass mich doch in Ruhe! Ich wäre lieber mit dem Pferd hergekommen!“ Wütend gehe ich ins Anwesen. „Ich werde jetzt den jungen Herrn wecken. Du wirst in der Zwischenzeit schon einmal in die Küche gehen. Ich werde dir gleich die Bediensteten vorstellen. Du Arbeitest mit meinem jungen Herrn zwar nur als Wachhund der Königin aber dennoch kannst du die anderen Bediensteten kennenlernen.“ Ich nicke. Er zeigt mir dann noch schnell die Küche und dann verschwindet er wieder. Ich setzte mich derweil auf einen Stuhl und schaue mich ein wenig um. Kurze Zeit später kommt auch Sebastian wieder mit vier anderen rein. „So, ich werde dir jetzt alle anderen vorstellen. Das ist Meyrin, sie hast du schon kennengelernt. Das ist Bardroy, unser Küchenchef. Das ist Finny, unser Gärtner und das ist Tanaka, der frühere Butler der Familie Phantomhive.“ Er zeigt jeweils auf einen. „Und das hier ist Akira. Sie Arbeitet mit dem jungen Herrn zusammen.“ *Ich Arbeite wohl eher für Ciel.*, denke ich ärgerlich. *Und werde eher gezwungen.* Alle lächeln mich an. Dann kommt Finny auf mich zu und reicht mir die Hand. „Schön dich kennenzulernen.“ Ich lächele ihn an und schüttele ihm die Hand. „Auch schön dich oder besser gesagt, euch kennenzulernen.“ „So, ihr werdet euch wieder an die Arbeit machen! Der junge Herr erwartet sein Frühstück!“ Dann wendet er sich mir zu. „Ich bitte dich, auch mit in den Speisesaal zu kommen. Du hast doch schließlich auch Hunger.“ Ich schüttele den Kopf. „Nein, danke. Ich möchte nichts.“ „Bist du sicher?“ Ich nicke. „Gut, wie du meinst.“ Dann verlässt er die Küche. Meyrin kommt dann sofort auf mich zu. „Ich wusste ja nicht, dass du jetzt auch hier Arbeiten wirst.“ „Ja, dass kam ziemlich überraschend. Ich hatte es eigentlich nicht vor aber so kommt es nun mal.“ Sie lächelt mich an. „Das freut mich.“ Dann geht sie zu einem Schrank und nimmt sich viel zu viele Teller. Bevor sie noch alle fallen lässt, nehme ich ihr ein paar ab. „Danke.“, sagt sie ehrleichtert. „Das sind doch viel zu viele Teller. Die kannst du doch nicht alle tragen. Du nimmst einfach zu viele. Mach das doch lieber nacheinander.“ „Ich denke, du hast recht.“, meint sie und wir tragen die Teller zusammen. *Daher das ich eh nur Arbeiten muss, wenn Ciel einen Auftrag hat oder wenn ich einen Auftrag von Sir Randall bekomme, dann kann ich hier ja, solange ich nichts zu tun habe, ein bisschen helfen.* Danach gehe ich wieder in die Küche und sehe, dass Bardroy einen Flammenwerfer in der Hand hat. „Was zum Teufel machst du da!?“, frage ich entsetzt. „So geht es doch viel schneller.“, meint er, aber bevor er was machen kann, entreiße ich ihm den Flammenwerfer. „Hey! Ich bin schließlich hier der Chefkoch!“, meint er ärgerlich. „Das ist mir schon klar. Aber das kannst du doch nicht machen! Du würdest die ganze Küche in Brand setzen!“ Er seufzt. „Du hast ja recht.“ Ich stelle den Flammenwerfer beiseite und gehe aus der Küche raus. *Mhmm…was kann ich denn jetzt machen? Ciel hat keinen Auftrag und ich habe auch keinen Auftrag von Sir Randall. Also muss ich mich jetzt hier im Anwesen langeweilen oder was?* Ich seufze. Ich wäre so gerne in Scotland Yard und nicht hier. „Akira?“ Ich drehe mich um. Sebastian kommt gerade auf mich zu. „Was ist?“, frage ich. „Hier, ein Brief für dich. Von Sir Randall.“ Er hält mir den Brief entgegen sofort nehme ich ihn mir. „Ja, endlich!“ Ich öffne ihn. Kapitel 9: Informationen gesucht -------------------------------- Ich lese mir den Brief genauestens durch. *Einige Frauen sind verschwunden und ein paar von ihnen sind Tod wieder aufgetaucht. Mhmm…ja, natürlich nehme ich den Fall sofort an. Aber mehr Informationen hat mir Sir Randall nicht gegeben. Naja, ich werde vorbei gehen müssen. Aber vorher muss ich leider Ciel bescheid geben.* Ich steige die Treppen hoch und klopfe wenig später an seiner Tür. Ich warte, bis er mich herein bittet. „Ah, Akira du bist genau richtig. Die Queen hat mir einen Auftrag zukommen lassen. Wir werden uns sofort mit dem Fall beschäftigen.“, meint er. „Tut mir leid Ciel, aber ich habe selber einen Auftrag und den werde ich nicht einfach so fallen lassen.“ „Ja, Sebastian hatte mir schon erzählt, dass du einen Brief bekommen hast.“ In diesen moment kommt auch Sebastian rein und stellt Ciel eine Tasse Tee hin. Danach stellt er sich neben ihn. „Wenn du es weißt, warum gehst du dann davon aus, dass ich dir helfen werde und meinen Fall einfach beiseiteschieben würde.“, meine ich etwas sauer. „Naja, du musst mir schließlich helfen.“ „Um was für einen Fall geht es bei dir eigentlich?“ „Es werden junge Frauen entführt und Tod wieder aufgefunden. Die Queen macht sich Sorgen und ich soll für sie das problem beheben.“ „Gut. Ich sehe, ich werde doch mit dir zusammenarbeiten müssen. Mein Fall klingt genauso. Also ist die Polizei schon wild an ermitteln und kommt nicht gerade weiter.“ Ciel fängt an zu grinsen. „Dann ist ja alles geklärt. Du wirst für mich Arbeiten.“ Ich schließe die Augen und beruhige mich ein bisschen. „Nein, es ist nichts geklärt. Ich werde für dich Arbeiten, als auch für Scotland Yard. Ich werde am Schluss einen vollständen Bericht für diesen Fall verfassen und Scotland Yard übergeben. Außerdem, werde ich die Übeltäter festnehmen und auch sie Scotland Yard übergeben. Was dann mit ihnen passiert, wird der Prozess entscheiden. Aber es wird niemand, ich wieder hole niemand, getötet! Alle werden der Polizei ausgeliefert, die ich in die Finger bekomme. Nur unter diesen Voraussetzungen, werde ich mit dir Arbeiten.“ Bei dem Wort Töten schaue ich Sebastian intensiv an. „Also im Klartext heißt das, dass du deinen Butler zurückhalten wirst. Er wird keinen Töten. Wenn es um dein Überleben geht, werde ich es auch schützen und das der Gefangenen. Wenn es keinen anderen ausweg gibt, dann muss wohl dein Butler tun, was er tun muss. Schließlich habt ihr einen Vertrag und er muss dich beschützen. Bist du damit einverstanden?“ Ich blicke ihn ausdruckslos an. *Wenn er nicht einwilligt, werde ich den fall alleine bearbeiten. Über die Konsequenzen, mache ich mir dann später gedanken.* Ciel seufzt einmal. „Na gut. Ich werde dich ja davon nicht abbringen können. Sebastian, du hast es gehört.“ Sebastian verbeugt sich. „Ja, junger Herr.“ „Gut. Dann bereite eine Kutsche vor. Wir wollen los.“ „Gehen wir zu Undertaker?“, frage ich. Ciel nickt. „Dann lasst mich vorher noch in Scotland Yard raus.“ „Von mir aus.“, seufzt er. Sebastian hilft Ciel in die Kutsche einzusteigen. Dann will er mir helfen aber ich lehne natürlich ab. Dann fahren wir auch los. In der Kutsche sitze ich Ciel gegenüber aber wir reden kein Wort miteinander. Ich schaue einfach aus dem Fenster und mache mir Gedanken über den Fall. Dann bleibt auch die Kutsche stehen. Schnell steige ich aus. Ciel und Sebastian habe ich gesagt, sie sollen in der Kutsche warten. Ich gehe derweil rein und suche Sir Randall. Doch leider ist keiner im Büro. Ich gehe wieder raus und schaue mich um. Dann sehe ich Mister Abberline. „Wissen Sie, wo Sir Randall ist?“ „Tut mir leid Akira, aber Sir Randall ist außer Haus. Er muss sich gerade um einen Fall kümmern.“ „Mist! Er hatte mir einen Brief geschickt, mit einem Fall und ich hatte gehofft, ein paar mehr Informationen von ihm zu bekommen.“ „Ja, ich habe mir schon gedacht, dass du deswegen hier bist. Er hatte mir die Informationen gegeben.“, meint er. „Das ist ja perfekt. Gibt es noch mehr Informationen, als die die im Brief standen?“ „Ja, es handelt sich um junge Frauen, die in deinem Alter sind. Bisher waren alle auf verschiedenen Partys verschwunden und die meisten sind Tod wieder aufgetaucht. Einigen gelten noch, als vermisst. Sie wurden hauptsächlich durch ein Messer getötet. Mehr wurde mir nicht erzählt.“ „Ok, danke. Das wird fürs erste genügen.“ „Dann ist es ja gut. Aber jetzt mal kurz zu was anderen. Wie geht es dir? Du lebst ja schließlich mittlerweile bei Earl Ciel Phantomhive.“ Ich nicke. „Ja, und mir geht es gut. Wirklich.“ „Warum?“ Ich schaue ihn fragend an. „Was, warum?“ „Warum Arbeitest du für ihn? Sir Randall hat sich ziemlich drüber aufgeregt. Das weiß hier jetzt mittlerweile jeder.“ „Nun ja, den Grund, kann ich dir nicht sagen.“ Er schaut mich mitleidig an. „Ist es wegen deinem Vater?“ Erschrocken blicke ich zu ihm auf. „Mit meinem Vater!? Nein! Wie kommst du jetzt darauf!?“ „Du hast dich plötzlich dazu entschlossen, bei ihm zu Arbeiten obwohl du vor kurzem erst deinen richtigen Mordfall gelöst hast. Sir Randall hätte dich deswegen rausschmeißen können. Aber er hatte es nicht gemacht, zu liebe deines Vaters. Also, muss es schließlich einen Grund geben. Du gibst doch nicht umsonst hier alles auf, obwohl du so hart hier gearbeitet hast um überhaupt so weit zu kommen. Weiß er was über den Tod deines Vaters? Ich weiß, du willst es unbedingt wissen aber deswegen bei ihm zu Arbeiten, nur um das zu erfahren, dass solltest du sein lassen. Es ist einfach bei einem Fall passiert, der schief gegangen war.“ Ich schüttele den Kopf. „Nein, er weiß nichts über meinen Vater. Es hat andere Gründe. Aber es war kein Fall der schiefgegangen war! Auch wenn mein Vater immer alle retten wollte und für jeden nur das beste wollte, er hätte nie solch einen Mörder alleine gejagt, und wäre nicht einfach so losgestürmt ohne einen wirklich triftigen Grund! Er hatte gewusst, dass er nicht alleine gegen ihn ankommt. Er hatte generell Dinge gewusst, die er uns nicht erzählt hat! Deswegen steckt noch was ganz anderes dahinter und ich werde es noch rausfinden! Ich will wissen was in jener Nacht passiert ist! Ihr könnt ja von mir aus alle denken, es sei ein Fall gewesen, der schief gegangen war aber es steckt noch viel mehr dahinter!“ Mister Abberline seufzt. „Es tut mir leid, dass ich dich darauf angesprochen habe. Ich kannte deinen Vater sehr gut und ich vermisse ihn genauso.“ „Ja, ich weiß. Es tut mir leid, dass ich so ausgeflippt bin. Ich muss aber jetzt wirklich los.“ Er nickt. Dann verabschiede ich mich von ihm. „Richte noch deiner Frau liebe grüße aus. Ich werde bei euch auch mal vorbei schauen!“, meine ich. Dann gehe ich schnell raus. „Du hast ganz schön lange gebraucht.“, sagt Ciel ein wenig genervt. „Ja und? Hauptsache wir haben jetzt ein paar Informationen mehr.“ „Und was für welche?“ „Es handelt sich, bei den Opfern, um junge Frauen, die ungefähr in meinem Alter sind. Bisher waren alle auf verschiedenen Partys verschwunden und die meisten sind Tod wieder aufgetaucht. Einigen gelten noch, als vermisst. Die Mädchen wurden alle hauptsächlich durch ein Messer getötet.“ „Mit den Informationen können wir schon einiges anfangen.“, meint Sebastian. „Ja, wahrscheinlich. Aber wir gehen dennoch zu Undertaker. Er weiß vermutlich noch mehr.“, sagt Ciel. Ich nicke und steige wieder in die Kutsche. Dann kommen wir auch schon bei Undertaker an. Wir gehen rein und zu meiner Verwunderung, hat er sich mal nicht im Sarg versteckt. „Ah, der junge Earl. Es war nur eine Frage der Zeit, bis du endlich kommst. Aber ich hätte nie gedacht, dass auch du mit ihm zusammen herkommen würdest Akira.“, meint er. „Das ist unwichtig. Undertaker, hast du Informationen für uns?“, frage ich. „Natürlich habe ich die. Hihihi. Aber in der Zwischenzeit, müsstet ihr doch wissen, was ich haben will.“ Ciel seufzt. „Ja, leider. Sebastian, du weißt was zu tun ist.“ Sebastian verbeugt sich. „Yes, my Lord. Wenn ihr dann bitte, vor der Tür warten würdet.“ Ciel und ich gehen auch raus. „Was hat er vor? Warum sollen wir raus?“, frage ich Ciel. „Ich habe keine Ahnung. Aber solange er ihn zum lachen bringen kann, soll mir das recht sein.“ Und auch ein paar Minuten später fängt Undertaker an, so laut zu lachen, dass wir das bis draußen hören. Danach bittet uns Sebastian wieder rein. „Hihihi! Ach, Earl. Dein Butler ist so lustig.“ „Wirst du uns jetzt die Informationen geben?“, frage ich ihn ernst. „Ach, Akira. Du solltest nicht immer so ernst sein. Ein bisschen lachen, schadet dir auch nichts. Hab mal ein wenig Spaß. Aber wie ich sehe, hast du dich mal dazu entschlossen, wie eine Frau rumzulaufen.“ Ich schaue an mir runter und verdrehe die Augen. „Ich wurde wohl eher dazu gezwungen. Außerdem, werde ich erst wieder richtig lachen können, wenn meine Angelegenheiten geklärt sind. Das müsstest du ja eigentlich wissen.“ Undertakers lächeln schwindet und er schaut ernst. „Ja, ich weiß es.“ Ciel und Sebastian schauen uns fragend an. „Also? Bekommen wir jetzt die Informationen?“, frage ich. Er nickt. „Wie ihr sicher schon erfahren habt, waren es alles Adelige Frauen, in deinem Alter. Sie wurden von verschiedenen Partys verschleppt und wahrscheinlich gefangen genommen. Sie wurden vergewaltigt und mit einem Dolch im Herzen getötet. Es sind noch nicht alle vermissten Frauen wieder aufgetaucht. Also werden wahrscheinlich noch einige Leben. Auch bei den Personen, wird es sich um mehr, als nur einen Handeln.“ „Adelige Frauen? Bei Partys? Klingt Interessant.“, meint Ciel. „Das trifft sich doch gut, mein junger Herr.“, meint plötzlich Sebastian. Ich schaue sie nur fragend an. „Warum trifft sich das gut?“ Sie schauen mich an. „Nun ja, Akira. Mein junger Herr wollte sowieso einen Maskenball veranstalten. Einige wichtige Personen werden da erscheinen.“ „Ah, ok und wann habt ihr mal gedacht, mir das irgendwie zu sagen!? Schließlich muss ich da, so wie ich dich kenne, ganz sicher auch erscheinen oder?“ „Natürlich.“, sagt Sebastian. „Ach, ich hätte dir schon noch bescheid gegeben.“, meint Ciel. Ich schaue ihn genervt an. „Das heißt dann wohl, du hättest mir nie bescheid gegeben und genau an dem Tag mich damit dann überrumpelt oder?“ „Danke, Undertaker. Wir werden jetzt gehen.“, sagt Ciel und ignoriert mich. *Ich bin kurz davor, ihm die Augen auszukratzen! So ein mieser kleiner Wicht!* Kapitel 10: Vorbereitungen -------------------------- „Also, muss ich wahrscheinlich jetzt, als Köter herhalten oder?“, frage ich, als wir wieder im Anwesen sind. „Ja, dies wäre die einzige Möglichkeit, die Täter zu schnappen.“, sagt Sebastian. „Falls ihr es noch nicht bemerkt habt aber sie schnappen sich nur Adelige Frauen! Und noch ein kleiner Hinweis, ich bin leider nicht Adelig.“ „Wir werden dich für Adelig schon ausgeben. Dein Gesicht muss ja nicht einmal bekannt erscheinen. Schließlich mache ich hier einen Maskenball. Also wirst du eine Maske anhaben.“, meint Ciel. „Das war mir schon klar. Ich bin schließlich nicht blöd. Ich weiß schon, was Maskenball heißt. Leider muss ich zugeben, dass ich überhaupt nicht tanzen kann.“ „Das Tanzen werde ich dir beibringen.“, meint Sebastian. Ich mustere ihn nur schlecht gelaunt. „Was anderes bleibt mir ja auch nicht übrig oder?“, sage ich und gehe genervt in mein Zimmer. Am nächsten Tag klopft es an meine Tür. Ich mache sie auf und Sebastian steht davor. „Ich würde gerne mit dem Unterricht beginnen.“, meint er. Ich seufze. „Ja, von mir aus.“ Ich schließe die Tür hinter mir und folge ihm. Er führt mich in einen großen Saal mit verschiedenen Instrumenten. Ich schaue mich um. „Alle Instrumente, muss Ciel lernen!?“, frage ich mit großen Augen. „In der Familie Phantomhive, gehört sich das. Der junge Herr lernt aber hauptsächlich Violine und Klavier.“ „Trotzdem schwer.“, meine ich. „Wie ich sehe, spielst du kein Instrument.“ „Nein, wann sollte ich auch eins gelernt haben? Ich komme vom einfachen Volk. Sagen wir es mal so. Du hast doch mein Haus gesehen. Wie soll ich mir da ein Instrument leisten? Außerdem war das bisher ja nicht nötig und bin ich sowieso nicht Adelig. Deswegen denke ich nicht, dass ich sowas brauch. Ihr gibt mich zwar an diesen einen Abend als Adelige aus, aber da muss ich ja dennoch nicht spielen.“ „Ich werde dir ein Instrument beibringen.“ Ich schaue ihn sauer an und meine nur, „Nein. Vergiss es. Reicht schon, dass du mir Tanzen beibringst. Darauf habe ich schon keine Lust. Aber was tut man nicht alles für seine Arbeit.“ Sebastian klatscht in die Hände. „Dann lasst uns, mit dem Unterricht beginnen.“ Er zeigt mir die Haltung und auch die Schritte aber ich trete ihm die ganze Zeit auf die Füße. Ich seufze. „Ich bekomme das nicht hin.“ „Seit wann gibst du auf? Du sagst doch auch nicht in einem Fall, ich bekomme das nicht hin.“ „Ich habe auch nicht gesagt, dass ich aufgebe!“, meine ich Ärgerlich. *Das macht der Typ doch extra! Er will mich provozieren!* „Du sollst nicht auf deine Füße schauen.“, meint er und zwingt mich ihn anzusehen. „Du sollst deinen Tanzpartner ansehen und ihn führen lassen.“ „Ok. Ich versuche es.“, seufze ich. Und schon wenige Schritte später, klappt es. „Ich denke, das wird klappen.“, sagt er dann. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffen werde.“ „Ich habe schließlich dem jungen Herrn Tanzen beigebracht und er war schon tollpatschig. Mich hätte es wirklich gewundert, wenn ich es dir nicht schnell hätte beibringen können. Aber es ist noch nicht vorbei. Jetzt musst du es mit denen hier versuchen.“ Er setzt sein grinsen auf, und hält ein paar hochhackige Schuhe hoch. Mit offenem Mund schaue ich ihn an. *Das meint er doch jetzt nicht wirklich einst!? Ich hatte doch sonst hier auch nur flache Schuhe an! Warum soll ich dann so welche anziehen zum Tanzen!? Die Adeligen sind doch echt gestört!* „Die werde ich aufkeinenfall anziehen!“ „Da wirst du wohl nicht Drumherum kommen.“ Sichtlich genervt reiße ich ihm die Schuhe aus der Hand, setze mich hin und ziehe sie an. Wackelig stehe ich auf und drohe auch schon wieder hinzufallen. Zum Glück stehe ich noch rechtzeitig fest auf meinen Beinen. „Ich kann ja kaum mit denen laufen! Wie soll ich dann noch Tanzen!?“, meckere ich. Ich laufe ein paar Schritte und fall auf meinen Hintern. Er fängt an ein wenig zu kichern. Sauer schaue ich ihn an. „Was ist daran bitteschön lustig, Teufel!?“ Ich ziehe die Schuhe aus, und schmeiße sie ihm entgegen. Leider fängt er sie geschickt auf. „Die Schuhe sind nicht zum Schmeißen da.“, meint er. „Für mich schon!“ Er gibt sie mir wieder und ich ziehe sie grummelnd an. Dann hilft er mir auf die Beine. *Das nervt mich so, dass ich gerade in denen Schuhen auf ihn angewiesen bin und dann auch noch mit ihm Tanzen lernen muss! Ich hasse ihn einfach!* Den restlichen Tag versucht er mir auch in diesen Gottverdammten Schuhen, Tanzen beizubringen und ich habe am Ende wirklich schon blasen an den Füßen. Ich setze mich hin und ziehe die Schuhe aus. „Oh man. Wie können das nur die anderen!? Das ist ja die reinste Hölle!“ „Ich denke, die Hölle ist da ein wenig grausamer.“ Ich verdrehe die Augen. „Das ist mir schon klar, dass du weißt, wie die Hölle ist aber hast du die Schuhe mal getragen!? Zieh die mal an, laufe den ganzen Tag damit rum, Tanz mit ihnen, renne mit ihnen und dann reden wir noch einmal. Bin ich jetzt von meinem Unterricht befreit?“ „Für heute ja. Wir werden morgen noch ein wenig üben und dann geht es um Tischmanieren.“ Ich schaue ihn nicht gerade begeistert an. „Dein einst!? Ich habe nicht wirklich vor, was zu essen. Ich will hauptsächlich nur Tanzen und sozusagen entführt werden. Obwohl ich von letzteres nicht gerade begeistert bin.“ „Wir werden alles lernen. Schließlich müssen wir sichergehen, dass deine Tarnung aufrecht erhalten bleibt.“ Ich stöhne genervt. „Ich weiß. Ich mache solch einen Job nicht zum ersten mal. Naja, einen indem ich als Adelige rumlaufen muss, schon. Aber egal. Dann machen wir von mir aus morgen weiter. Ich gehe jetzt ins Bett. Was ich nicht alles für meinen Beruf machen muss.“ Seufzend verlasse ich den Saal und laufe Barfuß den Gang entlang. Meine Füße schmerzen bei jedem Schritt und ich frage mich wirklich, wie ich das morgen und auch am Ball schaffen kann. *Das ist ja die reinste Folter. Jetzt weiß ich warum, ich sowas nie trage.* Plötzlich läuft eine Maus an mir vorbei. Ich schaue ihr hinterher. Dann mit einen lauten gepolter kommen Meyrin, Tanaka, Bard und Finny angerannt. Geschockt schaue ich in ihre richtung. Tanaka hat eine Flinte in der Hand, Finny einen Kescher und Bard hat ernsthaft einen Flammenwerfer in der Hand. Sie rennen an mir vorbei und ich falle hin. „Was macht ihr denn da!?“, frage ich. Die Maus läuft wieder an mir vorbei und in dem moment macht Bard von dem Flammenwerfer gebrauch. Er versenkt ein bisschen mein Kleid und panisch trete ich die kleinen Flammen aus. „Wir versuchen die Maus zu fangen!“, meint Finny. Ich stehe auf. Schon wieder läuft die Maus an mir vorbei. Aber bevor die Bande der Maus weiter hinterher rennen kann, stelle ich mich vor ihnen. „Halt! So fängt man doch keine Maus! An meisten nicht, indem man mich halber anzündet! Bard hast du nicht schon oft genug erzählt bekommen, mit einem Flammenwerfer löst man keine Probleme!?“ Bard stöhnt genervt. „Ja, ist ja gut. Entschuldigung.“ „Der Kescher allerdingt war nicht gerade die blödeste Idee. Aber ihr habt, so wie ich das sehe, einiges zerstört.“ Sie drehen sich um und schauen hinter sich. Einige Vasen, die noch vor kurzem auf einem kleinen Tisch gestanden hatten, liegen zerbrochen auf dem Boden. Aber genau in dem moment, kommt Sebastian und sieht das alles. „Was ist denn hier passiert!?“ Alle kratzen sich verlegen am Hinterkopf. „Naja, wir waren dabei eine Maus zu fangen.“, meint Meyrin. Schon wieder läuft die Maus an uns vorbei und mit einem Wimpernschlag, hat Sebastian sie in der Hand. „Ihr meint wohl diese Maus. Ihr bringt sie hier raus und macht hier sauber!“, meint er streng. „Gib sie her, ich bring sie raus.“, meine ich und halte die Hände hin. Sebastian legt mir die quickende Maus in die Hände und geht. Alle fangen an zu seufzen. „Ich werde euch helfen. Ok?“ „Ja, danke.“, meinen alle begeistert. Dann bringe ich auch die Maus raus und helfe ihnen, die Scherben alle aufzukehren und sauber zu machen. Danach schmerzen mir die Füße noch mehr. „Danke, dass du uns geholfen hast.“, sagt Meyrin. „Ist doch wohl klar.“ Ich lächele sie an. Danach mache ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Begegne aber noch einmal Sebastian. „Haben sie aufgeräumt?“, fragt er mich. Ich nicke. „Keine Sorge. Wir haben alles aufgekehrt. Aber was soll ich jetzt mit dem Kleid machen? Das ist unten ein bisschen abgefackelt. Wo soll ich das hin machen?“ Sebastian seufzt wieder einmal. „Bard kann es leider mit dem Flammenwerfer nicht lassen. Zieh das Kleid aus und gib es mir. Ich werde es entsorgen.“ Ich nicke. Dann gehe ich in mein Zimmer und Sebastian wartet draußen. Darin ziehe ich mich auch um und durch einen Spalt in der Tür gebe ich das Kleid raus. „Ich werde dir morgen früh ein Kleid rauslegen.“ „Das kann ich auch selber. Schließlich ist hier drin ein Kleiderschrank mit verschiedenen Kleidern drin. Aber es wäre schön, wenn du mir mal was geben würdest, dass ich auch anziehen will!“ „Wie ich schon einmal erwähnt habe, gehört es sich für eine junge Dame, ein Kleid anzuziehen. Du lebst jetzt hier bei meinen jungen Herrn im Anwesen. Also wirst du auch das tragen.“ „Pff! War ja nicht meine freiwillige entscheidung aber egal!“ Ich höre ihn vor der Tür kichern. „Wie ich schon erwähnt habe, ich lege dir morgen ein Kleid heraus. Eins das zu deiner Schönheit passt.“ Das letzte hat er nur geflüstert und dennoch habe ich es gehört. Geschockt schaue ich auf die geschlossene Tür und höre, wie sich seine Schritte entfernen. *Das hat er doch jetzt nicht wirklich gesagt!? Will er mich jetzt wirklich ärgern oder was sollte diese Aussage!?* Ich schüttele aber nur noch den Kopf. *Er spielt doch nur mit mir. Anscheinend will er wissen, wie ich reagiere. Er ist halt ein mieser, hinterhältiger Teufel. Ich spiele seine miesen Spielchen nicht mit! Warum musste ich auch hier unbedingt landen!?* Am nächsten Tag musste ich wieder mit den Schuhen das Tanzen üben und auch die Tischmanieren und Gesprächsthemen. Generell noch alles, wie ich mich zu benehmen habe. Schließlich habe ich alles nötige, mehr oder weniger, gelernt und der Ball steht an diesem Abend an. Ich komme gerade aus dem Bad, als ich auf meinem Bett ein blaues Kleid und auch eine passende Maske dazu sehe. Seufzend nehme ich mir das Kleid und verschwinde wieder im Bad. *Natürlich muss ich jetzt das anziehen, was ich so sehr hasse. Wenigstens hat er ein Kleid ausgesucht, ohne Rüschen und sonstiges. Ein ziemlich einfaches und elegantes Kleid. Dennoch werde ich mich nie dran gewöhnen.* Widerwillig ziehe ich das Kleid an und gehe nochmal in mein Zimmer. Da steht auch schon Sebastian bereit. „Was machst du jetzt hier?“ „Ich werde dir die Haare machen. So können wir sie ja nicht lassen.“ „Von mir aus.“, seufze ich. „Heute so zahm Haft?“ „Lass mich in Ruhe! Ich tue das nur alles für den Auftrag! Gewöhne dich bloß nicht dran!“ Ich setze mich hin und er steckt mir dir haare hoch. Danach verbeugt er sich, nennt mir eine Uhrzeit, in der ich erscheinen soll und verlässt mein Zimmer. Ich schaue noch einmal in den Spiegel und setze meine Maske auf. Leider ziehe ich auch noch die Gottverdammten Schuhe an und befestige auch noch meinen Dolch unter meinem Kleid. *So, ich werde mir die Entführer Schnappen!* Kapitel 11: Die Sekte --------------------- Etwas später begebe ich mich auch in den Saal, wo schon einige Gäste eingetroffen sind. Ich schaue mich um. Jeder hat eine Maske an. Aber so wie ich es deuten kann, sind keine jungen Frauen auf dem Ball. Ich schaue mich weiter um und entdecke Ciel, der ein paar weitere Gäste begrüßt. Sobald er mich erblickt, winkt er mich zu sich. Ich gehe die Treppen runter und passe auf, dass ich nicht noch vorwärts mit den Schuhen stolpere. *Ach, reiß dich zusammen! Du hast schon viele andere Dinge bewältigt! Das wirst du das ja auch noch schaffen!* Kaum stehe ich neben Ciel, meint er, „Das hier ist Lady Emilia Althoff.“ Ich nicke zur Bestätigung leicht. „Sie ist eine Verwandte aus meiner Familie und zum ersten mal hier.“ „Sehr erfreut. Ich bin Alexander Carlson und das ist meine Frau, Scarlett Carlson.“ „Schön Sie kennenzulernen.“, meine ich lächelnd. Danach mische ich mich wieder unter die Menge. *Mhmm…Sebastian war ja gar nicht bei Ciel. Naja, er hat wohl einiges zu tun. Und ich will gar nicht wissen, wie die Küche aussieht. Hoffentlich konnte Bard sich mal zurückhalten.* Lange kann ich nicht darüber nachdenken denn, ich werde von einer Frau angesprochen und unterhalte mich ein wenig mit ihr. Zum Glück hatten mir die beiden vorher ein paar Informationen gegeben, was ich auf verschiedene Fragen Antworten sollte. Wo ich herkomme, wer ich bin, usw. Das fällt mir leichter und ich muss jetzt auch nicht improvisieren. Dadurch könnte auch einiges schneller auffallen, wenn ich improvisieren würde. Aber viel muss ich der Frau auch nicht antworten. Sie redet die ganze Zeit nur über sich. *Kann die mal aufhören zu reden!? Die redet ja wie ein Wasserfall! Das behindert doch nur meine Arbeit. Löst mich mal jemand ab!?* Und wie, als hätte jemand meine Gedanken gelesen, werde ich plötzlich von jemand angesprochen. „Tut mir leid, wenn ich Euch störe. Aber dürfte ich Eure Freundin für einen Tanz entführen?“ Die Frau stoppt mitten in ihrem Redefluss und starrt den Typen hinter mir wie hypnotisiert an. *Sieht er trotz Maske so gut aus? Oder was ist mit ihr?* Ich drehe mich um. Sofort Blicke ich in zwei rot-braune Augen. *Ist das Sebastian!? Ich meine, so einen Anzug hat fast jeder hier an und durch die Maske, erkennt man auch nicht sein Gesicht aber seine Stimme und seine Augen, erkenne ich überall. Diese Teuflisch roten Augen, kann man nicht verwechseln.* Die Frau hinter mir nickt dann auch zögerlich und auf Sebastians Gesicht bildet sich ein breites, charmantes Lächeln. Dann hält er mir seine Hand entgegen. Ich schaue ihn leicht misstrauisch an. Aber ich nehme sie letztendlich. Dann legt er seine andere Hand auf meine Taille und fängt an, mit mir zu Tanzen. „Hast du nichts zu tun?“, meine ich. „Mach dir darüber keine Sorgen.“ Er lächelt mich an. „Ich hatte auch nicht vor, mir darüber Sorgen zu machen. Ich mein ja nur. Aber wohl oder übel, bin ich dir dankbar. Sie wollte nicht aufhören von sich zu reden.“ Ich seufze genervt. „Ich hätte das wohl nicht mehr lange durchgehalten.“ „Genau deswegen, bin ich auch hier.“ Ich nicke und schaue mich misstrauisch um. Doch Sebastian legt seine Finger unter mein Kinn und zwingt mich ihn anzusehen. „Viel zu auffällig. Außerdem ist es unhöflich seinen Partner nicht anzusehen.“ Eine leichte röte bildet sich auf meine Wangen und ich bin selber leicht geschockt, von meiner Reaktion. Sein grinsen wird breiter. *Hat er es gesehen!?* Dann kommt er mit seinem Gesicht näher und streift mit seinen Lippen mein Ohr. „Ich werde jetzt gehen. Halte die Augen offen.“, flüstert er. Er haucht mir einen Kuss auf die Wange. Daraufhin starre ich ihn geschockt an. Er entfernt sich aber nur von mir, lächelt mich charmant an, dreht sich um und verschwindet in die Menge. Ich starre ihm einfach nur hinterher. Mein Herz schlägt schneller und Hitze breitet sich in meinem Körper aus. Außerdem steigt mir ein Gefühl hoch, was ich noch nie zuvor verspürt habe. *Was war das!? Wieso…!?* Meine Fingerkuppen fahren über die Stelle und dann balle ich meine Hand zur Faust. Ich schüttele einmal kräftig meinen Kopf. Dann suche ich mir einen Weg durch die Menge und setze mich in einer Ecke auf einen Sessel. *Ich kann nicht mehr stehen. Meine Beine fühlen sich wie Wackelpudding an. Was zum Teufel ist mit mir los!? Der Typ spielt doch nur mit mir! Warum reagiert aber alles in mir so!? Ich hätte nicht mal mehr eine Sekunde lang stehen können und meine Beine wären eingeknickt!* „Geht es Ihnen gut?“, fragt plötzlich jemand. Ich schrecke leicht auf und schaue in das Gesicht eines, blonden, jungen Mannes. Ich lächele ihn leicht an. „Ich habe nur ein wenig Kopfweh. Das hier alles ist nichts für mich.“ Er lacht ein wenig. „Ich weiß wovon Sie reden. Ich mag solche Veranstaltungen genauso wenig. Würden Sie mit mir vor die Tür gehen? Dies wäre auch besser für Ihr Kopfweh.“ Ich nicke leicht. Er reicht mir seine Hand und ich nehme sie an. Er bannt sich mit mir einen Weg durch die Menge. Doch ich bekomme kaum etwas mit, so versunken bin ich in meinen Gedanken. Bei dieser Mission ein fataler Fehler. Aber er hatte meine gedanken für heute total durcheinander gebracht. Warum auch immer. Der junge Mann macht die Tür auf und tritt mit mir nach draußen. Ich versuche die kühle Luft tief einzuatmen und meine Gedanken zu sammeln. Bis mir etwas auffällt. *Moment! Was mache ich hier!? Ich Gefährte meine Mission! Ich muss drinnen für den Entführer bereit stehen! Stattdessen schnappe ich hier draußen mit irgendeinem Typen Luft. Warte mal…er ist der Entführer!* Aber bevor ich richtig reagieren kann, bekomme ich irgendwas auf meinen Kopf geschlagen und mir wird schwarz vor den Augen. Benommen öffne ich meine Augen. Alles tut mir weh. Noch sehe ich alles verschwommen und mein Kopf dröhnt. Außerdem sind meine Hände vor der Brust zusammengebunden. Ich merke, wie heißes Blut meinen Kopf runter tropft. Schnell schaue ich mich um und sehe, dass ich in einem Käfig gefangen bin. *Was zum…!? Mist! Warum war ich so unaufmerksam!? Wo haben die mich hingebracht und wo zum Teufel sind Ciel und Sebastian!? Ich muss hier raus!* Schnell schweift mein Blick durch den Raum. Noch mehr Käfige mit einigen Mädchen drin, stehen in dem Raum. Doch niemand anderes ist da. Ich versuche mein Kleid ein wenig höher zu ziehen, um meinen Dolch, der an meinem Bein befestigt ist, zu offenbaren. Dann versuche ich mir schnell die Fesseln zu durchschneiden. Nachdem das Geschafft ist, reibe ich mir die Handgelenke und nehme meinen Dolch in die Hand. Danach sehe ich mir das Schloss an. *Ein viel zu einfaches Schloss.* Schnell befreie ich eine Haarnadel aus meinen Haaren. Einige Strähne fallen mir ins Gesicht. Ich streife sie schnell zur Seite und versuche mit der Haarnadel das Schloss zu Knacken. Mit einem Klick, habe ich es auch geschafft. Schnell mache ich den Käfig auf und schlüpfe raus. Dann verstecke ich mich in eine Ecke und es kommt auch plötzlich ein Mann in einer Kutte rein. *Das ist aber nicht der Mann, mit dem ich draußen war! Sind das etwas doch mehr!?* Der Blick von dem Mann, schweift zu dem lehren Käfig. „Sie ist wohl ausgebrochen. Aber ich werde dich schon finden.“ Seine Stimme bereitet mir eine Gänsehaut. Er läuft genau da vorbei, wo ich mich versteckt halte. Sofort springe ich raus, befördere ihn zu Boden und halte ihm mein Dolch an den Hals. „Du miese kleine Schlampe!“, flucht er. „Halt dein Maul! Ihr habt euch die falsche rausgesucht!“ Mit einem speziellen Schlag, schlage ich ihn Bewusstlos. Schnell schneide ich von seiner Kutte ein paar Streifen ab. Dann klemme ich mein Messer zwischen meine Zähne und fessele ihn. Außerdem stopfe ich ihm noch eins in den Mund, damit er, falls er wieder zu sich kommt, nicht schreien kann. *Wenn es wirklich viele sind, gehe ich lieber kein Risiko ein. Aber wo sind Ciel und Sebastian!? Egal, ich werde es dann auch alleine schaffen!* Mir wird ein wenig schwindelig und ich bekomme Kopfweh. Etwas benommen gehe ich zu einem Käfig hin, indem eine braunhaarige Frau gerade wach wird. Als sie mich sieht, starrt sie mich mit großen und hoffnungsvollen Augen an. „Kannst du mir sagen, was sie bisher mit dir angestellt haben!“, frage ich sie sofort. Ihr kommen ein paar Tränen hoch. „So unwohl es für dich auch ist, ich muss alles wissen und zwar schnell, bevor noch jemand kommt!“ Sie schluckt einmal schwer. „Auf einer Party hatte mich so ein großer schwarzhaariger Mann angesprochen und ist mit mir rausgegangen. Dann wurde ich zusammengeschlagen und hier her gebracht. Hier in dem Käfig bin ich dann aufgewacht und habe die ganzen anderen Mädchen noch gesehen. Ich habe solche Angst!“ Sie schluchzt einmal. „Wir mussten uns alles mit ansehen. Nacheinander wurden wir von verschiedenen Männern vergewaltigt.“ Sie fängt an zu zittern. „Außerdem wurden wir auch dauernd geschlagen und jeden Tag wird ein Mädchen hier rausgeführt und wir haben sie nie wieder gesehen und ich bin als nächstes dran!“ Jetzt fängt sie an zu weinen. „Du musstest sicher viele durchmachen. Ihr alle. Wurden hier bisher alle vergewaltigt, die jetzt hier sind? Und auch nur einmal oder mehrmals? Außer dem hattest du gesagt, ihr wurdet von verschiedenen Männern vergewaltigt, wieviel sind hier!?“ Sie versucht sich zu beruhigen. „Ja, es wurde bisher eine Zeit lang keine Frau mehr hierher gebracht. Deswegen sind auch bisher alle die hier sind, schon vergewaltigt worden. Ja und auch mehrmals. Aber ich kann dir nicht sagen wie viele es sind. Aber alle haben die verdammten Kutten an! Aber du hattest bisher noch glück. Du bist erst hierhergekommen. Wie heißt du und wie bist du aus dem Käfig herausgekommen!?“ Sie streckt ihre Hand durch die Gitterstäbe. Ich nehme sie. „Dann wird es sich wohl um eine Sekte handeln. Ich Arbeite für Scotland Yard und ich bin hier, um euch hierauszuholen. Ich werde nicht zulassen, dass sie dich hier wegholen.“ „Du Arbeitest für Scotland Yard!? Aber du bist doch eine Frau!“ „Ja, aber dennoch bin ich Polizistin.“ „Du wirst uns alle hierausholen?“ Ich nicke. Sie fängt an, zu strahlen. „Sag mir aber bitte, was mit denen passiert, die rausgeführt werden! Du weiß es ganz sicher!“ Ich atme einmal tief durch und schaue sie mitleidig an. „Ich weiß nicht, ob ich es sagen sollte. Ich kann dir zwar nicht genau sagen, was hinter diesen Türen vor sich geht aber bisher wurden einige Tod aufgefunden.“ Mit schockgeweiteten Augen schaut sie mich an. Dann schüttelt sie Kräftig den Kopf. „Nein! Nein, ich will nicht die nächste sein!“ „Beruhig dich! Und sei leise! Uns soll doch hier keiner hören! Ich werde euch befreien! Aber du wirst dich jetzt wieder hinlegen und die Augen zu machen und egal was passiert, egal was du hörst, du lässt die Augen geschlossen! Hast du mich verstanden!“ Sie nickt zögerlich. Dann legt sie sich auch hin und schließ die Augen. Ich stehe wieder auf und gehe zu der Tür hin, durch die vorhin der Mann reingekommen ist. Langsam öffne ich sie einen Spalt und schaue durch. Hinten dran, ist ein riesiger Raum. Darin steht ein Altar und auch ein Mädchen, mit einem Messer in der Brust liegt darauf. Alles ist voller Blut. Dieser Anblick ist auch für mich zu viel. Etwas weiter weg, kann ich auch einige Männer in Kutten sehen. *Also handelt es sich hier wirklich um eine Sekte. Aber es sind zu viele! Das schaffe ich alleine nicht!* Ein Mann bewegt sich auch wieder zu Tür zu. Schnell schließe ich sie und verstecke mich hinten dran. Schnell schnappe ich mir einen Stein, der neben mir liegt und warte darauf, dass er da rein kommt. Die Tür geht auch dann auf, und ich schlage ihn sofort bewusstlos. Dann fessele ich auch ihn und lege ihn neben den anderen. *Wenn das so weiter geht, würde ich das auch alleine schaffen aber es sind sehr viele, da werde ich wohl heute nicht mehr fertig werden. Wo bleiben die zwei!? So kann ich die Frauen nicht befreien! Da müsste ich die ganze Zeit Angst haben, das sie dann reinkommen und jeden Töten! Nur mit meinem Dolch, komme ich nicht weiter.* Doch zu meinem Pech geht die Tür wieder auf und es kommt mehr als nur einer rein. Sofort sehen sie mich und die anderen zwei bewusstlosen. Ein breites Grinsen stiehlt sich auf dem ersten sein Gesicht. „Du willst wohl nicht gehorsam sein.“, meint er. Ich stelle mich in Angriffsposition auf aber ich weiß jetzt schon, ich werde nicht gewinnen. Mir ist viel zu schwindelig und mein Kopf dröhnt immer noch. Dann kommen alle auf mich zu. Doch plötzlich, fliegen einige Messer auf sie zu und treffen sie überall hin. Erschrocken schaue ich hinter mich und sehe, Sebastian und Ciel da stehen. Die Männer sacken vor Schmerzen zusammen. „Keine Sorge. Ich habe sie nicht Tödlich getroffen.“ Ich nicke nur und gehe zu allen hin. Dann fessele ich sie nacheinander. Mein Atem geht schwerer und mir wird immer schwindeliger. „Wo wart ihr denn so lange!?“ „Wir haben Scotland Yard verständigt. So wolltest du es doch.“ Sebastian grinst mich an. Wütend schaue ich ihn an. Dann befreie ich die ganzen Frauen. Sebastian und Ciel helfen mir dabei. „Was ist hinter dieser Tür?“, will Ciel dann wissen und geht hin. Aber ich stelle mich davor und meine. „Das ist nichts für deine Augen.“ „Rede keinen Unsinn!“ „Ich sagte nein! Sebastian, du kannst dir das Ansehen.“ Er nickt und geht hin. Dann macht er die Tür etwas auf und meint dann, „Junger Herr, sie hat recht. Ich bitte sie, draußen zu bleiben.“ Ciel schnauft genervt. „Von mir aus.“ Kurz danach kommen auch einige Polizisten von Scotland Yard reingestürmt. „Da seid ihr ja endlich. Das sind Mitglieder einer Sekte. Ich weiß nicht, ob das hier alle Mitglieder sind aber das sind zumindest alle, die hier waren.“ Sir Randall nickt. „Führt sie ab!“ Einige Polizeibeamte nehmen sich die zum Teil bewusstlosen Männer und schleifen sie raus. Einige andere, helfen den Frauen hoch und führen sie ebenfalls raus. „Ich muss sagen, Sie haben das wieder gut gemacht. Auch wenn Sie Hilfe von denen hattet.“ Mit einem Blick, meint er Ciel und Sebastian. „Sie sollten sich ausruhen. Dann können Sie wieder kommen und wir können alles zu Protokoll führen. Wir werden die Frauen zu ihren Familien zurückbringen. Da brauchen Sie sich keine Sorgen drum zu machen.“ Ich nicke. Langsam fasse ich mit meinen Fingerkuppen an meine Schläfe und spüre, dass zum Teil getrocknete Blut. Meine Kopfschmerzen werden stärker. Benommen verlasse ich den Raum. Kapitel 12: Das Anwesen in der Stadt ------------------------------------ Ich gehe aus der Tür raus und blicke in einen Wald. „Wo haben die mich hin gebracht!?“, frage ich. „Sie haben dich in einen Karren gehoben, verdeckt und sind mit dir weggefahren.“, meint Sebastian. Ich drehe mich wütend um. „Und ihr habt nur zugesehen!?“ „Nein, wir sind ihnen gefolgt, haben den Standort ausgemacht und haben Scotland Yard verständigt. Ich habe gedacht, du würdest auch alleine auskommen.“ Ein breites Grinsen spiegelt sich auf seinem Gesicht. „Aber so wie ich sehe, warst du ziemlich unaufmerksam.“ Er nimmt meinen Kopf und dreht ihn etwas zur Seite. Dann betrachtet er meine Wunde. „Lass das!“ Ich schlage seine Hände weg. Er kommt mir näher und flüstert, „Was hat dich so unaufmerksam werden lassen?“ Ich fixiere ihn wütend. „Lass mich in Ruhe! Ich muss mich hinlegen.“ Ich fasse mir an meinen Kopf. Dann kommt auch Ciel raus. „Komm, wir gehen zur Kutsche.“ Sebastian hilft Ciel hinein und danach gehe ich rein und wir fahren los. Im Anwesen angekommen, begleitet mich Sebastian in mein Zimmer. Ich setze mich auf mein Bett. Sebastian kommt mir einem Nassen Tuch und Desinfektionsmittel. Er säubert sie. Ich versuche dabei kein Gesicht zu ziehen vor Schmerzen und einfach nur neutral zu wirken obwohl es höllisch wehtut. „Jetzt solltest du dich umziehen. Ein Bad kannst du auch noch morgen nehmen. Es wäre besser, wenn du jetzt schlafen würdest. Ich werde dir helfen.“ „Ganz sicher nicht! Ich mach das alleine! Geh raus!“ „Wie du wünschst.“, meint er lächelnd und verlässt mein Zimmer. Ich schaue an mir runter. Mein Kleid ist total zerrissen und verschmutzt. „So unpraktisch.“, murmel ich. Dann stehe ich auch auf, streife mir das Kleid von meinen Schultern und ziehe mich um. Das Kleid lasse ich einfach auf den Boden liegen. Dann schlüpfe ich in das Bett rein. Am nächsten Morgen habe ich immer noch Kopfweh aber das hält mich dennoch nicht davon ab aufzustehen, zu Baden und mich anzuziehen. Dann gehe ich raus und trete auf den Gang. Ich steuere auf die Küche zu. In der Küche ist auch Bardroy, der zum Glück nur das Geschirr wäscht.“ „Guten Morgen.“, sage ich. „Guten Morgen, Akira. Solltest du wirklich schon aufstehen? Sebastian hat gesagt wir sollten keinen Ärger oder Lärm verursachen, weil du verletzt wärst.“ „Nein, nein. Alles in Ordnung. Gestern war einfach nur ein anstrengender Tag.“ „Na hoffentlich. Wir wollen nicht, dass du umkippst oder sonstiges. Meyrin und Finny haben sich auch schon Sorgen gemacht.“ „Ihr habt euch Sorgen gemacht?“, meine ich leicht erstaunt. Bardroy dreht sich um und grinst mich an. „Natürlich, schließlich gehörst du zu unserem Team und hast uns auch schon geholfen.“ Ein kleines lächeln bildet sich auf meine Lippen. „Danke.“ „Immer wieder gerne.“ Dann kommen die beiden auch rein. „Akira! Dir geht es wieder besser.“, meint Meyrin fröhlich. „Nachdem wir gehört hatten, dass du entführt worden bist, haben wir uns solche Sorgen gemacht.“, sagt Finny. „Keine Sorge. Ich bin ja jetzt wieder hier und mir geht es gut.“ Ich lächele sie an. „Dennoch, solltest du in deinem Bett liegen.“, sagt Sebastian, der plötzlich in die Küche kommt. „Wenn es mir so schlecht ginge, würde ich jetzt auch noch im Bett liegen aber wie schon so oft erwähnt, mir geht es gut.“ Ich stehe auf. „Macht es dir oder Ciel was aus, wenn ich mir ein Pferd nehme und in die Stadt reite? Ich muss noch nach Scotland Yard.“ „Hat Sir Randall nicht zu dir gesagt, du solltest dich ausruhen?“ Ich schaue ihn genervt an. „Schon gut. Aber du brauchst dir kein Pferd zu holen. Mein junger Herr wollte sowieso heute in das Anwesen in der Stadt gehen. Auch er hat einiges in der Stadt zu tun.“ „Gut.“, meine ich. „Dürfen wir mit?“, fragen Bard, Finny und Meyrin gleichzeitig. Sebastian seufzt. „Ja, ihr dürft mit.“ Sie fangen an zu jubeln. Dann machen wir uns alle fertig. Sebastian bereitet die Kutsche vor und alle steigen ein. Dann fahren wir auch schon los und kommen auch ganz schnell in die Stadt an. Aber bevor ich nach Scotland Yard kann, muss ich erst noch mit ins Anwesen. Aber dies ist auch nicht gerade davon weit entfernt. Schließlich hält die Kutsche und wir steigen aus. Ich schaue mich um. „Das hier ist ja genauso groß.“, meine ich. „Nein, dies ist ein wenig kleiner, als das Anwesen auf dem Land.“, sagt Sebastian. „Ich glaube wirklich nicht, dass man diesen Unterschied erkennt.“ Wir betreten das Anwesen und sofort kommt ein Junge auf Ciel zugestürmt. „Ciiiiel!“ Er umarmt Ciel stürmisch. „Lass mich los Prinz Soma!“, sagt Ciel und versucht ihn von sich wegzudrücken. Dann kommt auch noch ein weißhaariger Mann auf uns zu und sagt, „Willkommen zurück.“ Ich schaue dem treiben einfach nur zu. Dann bemerkt mich der Typ, der Ciel umarmt und fragt, „Wer ist sie? Sie habe ich noch nie gesehen.“ „Sie Arbeitet hier seit kurzem. Außerdem ist sie in Scotland Yard tätig.“, meint Ciel. „In Scotland Yard?“, fragt der weißhaarige Mann. Ich nicke. „Auch wenn man es mir momentan nicht ansieht, ja, ich Arbeite eigentlich bei Scotland Yard. Aber seit kurzem auch hier. Ich heiße Akira, schön euch kennenzulernen.“ Der junge entfernt sich von Ciel und kommt auf mich zu. „Mein Name ist Prinz Soma und das ist mein Butler Agni.“ „Prinz?“ „Ja, er ist ein Prinz aus Indien.“, meint Sebastian. „Achso ok.“ Agni verbeugt sich auch von mir. „Auch schön Euch kennenzulernen.“ Ich lächele beide an. „Wenn ihr mich dann entschuldigen würdet, ich gehe dann mal los.“ Ich drehe mich um und will gerade zur Tür raus. „Du wirst später dahin gehen. Vorher werde ich dir noch dein Zimmer zeigen.“, sagt Sebastian. Aber ich gehe einfach weiter. „Ich gehe dann mal und nehme mir ein Pferd.“ Dann bin ich auch draußen. Prinz Soma und Agni müssen anfangen zu lachen. Sebastian ist einfach nur angepisst und fährt sie etwas wütend an. Ich nehme mir derweil ein Pferd und reite los. Schnell bin ich auch da und steige vom Pferd ab. Sofort gehe ich rein. Dann sehe ich auch das Mädchen auf einem Stuhl sitzen, mit dem ich Gesprochen habe. Sofort gehe ich zu ihr hin. Sie hat wieder ordentliche Kleidung an, sieht nicht mehr zerzaust aus und auch nicht mehr so müde. Als sie mich erblickt, strahlt sie übers ganze Gesicht. „Hallo, ich bin so froh, dich wiederzusehen! Ich wollte mich bei dir noch bedanken! Ohne dich, wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr hier.“ Ich lächele sie an. „Das ist doch selbstverständlich. Ich habe gesagt, ich hole euch raus, also habe ich euch auch da rausgeholt.“ „Ich bin auch ziemlich froh darüber und auch meine Familie ist erleichtert. Doch nach der Aktion, wird mich wohl niemand mehr heiraten wollen.“ Ich schaue sie fragend an. „Wieso denn nicht und wieso kommst du denn jetzt darauf?“ „Nun ja, vor der Aktion, hatte ich einen verlobten und der will mich jetzt nicht mehr, weil ich beschmutzt bin, so wie er sagt.“ „Dann war er wohl nicht der richtige. Schließlich kannst du nichts dafür, dass du durch die Hölle gegangen bist! Aber vergiss das einfach alles. Nur noch deine Aussage und alles ist vorbei.“ Sie nickt. „Ja, du hast recht.“ Dann kommt auch schon ein Beamter und befragt sie weiter. Ich gehe derweil in das Büro von Sir Randall. „Ich habe gedacht, Sie würden sich noch ausruhen.“, meint er. „Mir geht es gut. Ich wollte Ihnen noch alles mitteilen, was ich weiß.“ Er nickt und nimmt meine Aussage auf. Danach verlasse ich das Büro wieder und begegne Mister Abberline. „Das hast du gestern super gemacht. Ich war echt überrascht.“ „Ja, ich bin froh, alle befreit zu haben.“ „Ich hoffe dir geht es gut.“ „Warum fragt das jeder!?“, meine ich genervt. „Wenn es mir nicht gut gehen würde, dann würde ich nicht hier rumlaufen.“ „Naja, du übertreibst es gerne.“ Er sieht mich zweifelnd an. „Ja, du hast ja recht.“, seufze ich. „Kommst du uns heute besuchen? Meine Frau würde dich gerne einladen.“ Ich nicke. „Ja, natürlich. Ich habe ja schon so oft gesagt, dass ich euch besuchen würde. Ich komme dann später vorbei.“ Ich winke noch zum Abschied und gehe wieder raus. Dann nehme ich mir mein Pferd und reite erst einmal zu mir nach Hause. Ich mache meine Tür auf und gehe die Treppen hoch. Kaum bin ich auch drin, ziehe ich mein Kleid aus und schmeiße es auf mein Bett. Sofort nehme ich mir meine eigenen Sachen. Also Hemd und Hose, und ziehe mich an. Dann setze ich mich auf mein Bett. *Endlich mal wieder zu Hause. Aber hier bleiben, werde ich leider nicht.* Plötzlich kratz etwas an meinem Fenster. Leicht erschrocken, drehe ich mich um und sehe, dass es Nala ist. Mit einem Lächeln auf den Lippen, öffne ich das Fenster und lasse sie rein. Maunzend springt sie auf mein Bett und klettert auf meinen Schoß. Sofort fange ich sie an zu streicheln und sie schnurrt. „Na süße? Auch wenn ich nicht mehr so regelmäßig zu Hause bin, bist du ein sehr treues Kätzchen. Aber sicher hast du jetzt auch Hunger.“ Ich nehme sie vorsichtig von meinen Schoß runter und lege sie neben mich. Dann stehe ich auf und gehe an meinen Kühlschrank. Doch leider ist er zum Teil ziemlich leer und das was drin ist, ist so verdorben, dass ich es nicht einmal mehr der Katze geben kann. Ich seufze. „Ich war ja jetzt auch schon lange genug weg. Aber es ist auch unnötig den Kühlschrank überhaupt noch zu füllen.“ Die ganzen verdorbenen Sachen schmeiße ich in den Müll und nehme mir die Milch die noch drin steht. Eine von den wenigen Sachen, die noch genießbar ist. Ich schütte sie in eine kleine Schale und stelle sie auf den Boden. Sofort springt Nala von meinem Bett und trinkt die Milch. Währenddessen streichele ich sie. Nachdem sie fertig ist, nehme ich mir wieder die Schüssel und spüle sie. Dann schaue ich auf die Uhr. *Oh, ich müsste mal los.* Ich will gerade Nala auf die Fensterbank setzen, aber als ich mich umdrehe, ist sie schon weg. Ich schließe daraufhin das Fenster und verlasse meine Wohnung. Draußen, steige ich auch wieder auf mein Pferd und reite zu Mister Abberline. An der Tür klopfe ich und die Tür wird auch sofort von seiner schwangeren Frau geöffnet. Sie lächelt mich sofort liebevoll an. Sie bittet mich herein. „Schön, dass du uns mal nach langer Zeit wieder besuchen kommst.“, meint sie. „Setz dich. Fred wird bald auch noch kommen. Er musste mal wieder etwas länger arbeiten.“ Ich setze mich auf den Stuhl hin. „Das ist doch nichts mehr Neues. Sir Randall hat ganz sicher mal wieder eine menge Aufgaben für ihn.“ „Ja, leider. Aber ich habe gehört, du bist Sie Randalls Liebling geworden. Er würde dir am liebsten fast jeden Fall überlassen, wenn du nicht in dem Phantomhive Anwesen wärst. Warum bist du denn dahin gegangen?“ Ich seufze. „Mister Abberline hat also davon erzählt. Ja, ich hatte halt ein paar gründe. Mehr oder weniger freiwillig. Aber es ist nun mal so und es könnte wirklich schlimmer sein. Sie sind mir eine große Hilfe.“ „Ja, ich habe von deinem gestrigen fall schon gehört. Du begibst dich viel zu viel in Gefahr. Wenn deine Mutter noch hier wäre, würde sie es nie zulassen. Was man von deinem Vater nicht behaupten könnte. Er hätte es noch gefeiert.“ Ich lächele ein wenig. „Ja, da haben Sie wohl recht. Obwohl ich nicht genau sagen kann, wie meine Mutter reagiert hätte.“ „Aber ich kann es. Schließlich werde ich auch Mutter und ich habe sie gekannt. Sie hätte sich totale Sorgen gemacht.“ „Naja, über die Erziehung war sie ja auch mehr oder weniger einverstanden. Sie hätte sich damit abgefunden.“ „Ja, sie hätte sich damit vielleicht abgefunden aber sie hätte sich dennoch Sorgen gemacht. Schließlich mache ich mir auch große Sorgen um dich.“ „Ja, ich weiß. Aber das ist nun mal mein Job. Schließlich musste ich auch um meinen Vater immer Angst haben. Aber wenn man Polizist ist, besteht nun mal die Gefahr. Deswegen machen Sie sich auch um Mister Abberline Sorgen.“ „Ja, das aufjedenfall.“ Sie schaut runter zu ihren Bauch, indem das Baby heranwächst und streichelt den Bauch. „Wann ist es denn soweit?“, frage ich. „Es wird nicht mehr lange dauern. Vielleicht nur noch ein paar Wochen.“ „Und? Freut er sich darauf?“, frage ich grinsend. Sie lacht. „Ja, sehr sogar. Er macht sich unheimliche Sorgen um mich und will immer, dass ich mich ausruhe.“ „Naja, es ist ihm auch nicht zu verdenken.“ Dann geht auch die Tür auf und Mister Abberline kommt rein. Er begrüßt mich freundlich und gibt seiner Frau einen Kuss. „Und? Hat Sir Randall Sie mal wieder geärgert?“ Er seufzt. „Ich habe schon gedacht, ich werde niemals fertig.“ Ich fange an zu lachen. Den Abend über bleibe ich auch bei den zwei und rede mit ihnen. Dann beschließe ich auch mal zurück zu gehen. Ich verabschiede mich von den zweien und mache mich auf den Weg. Endlich angekommen, bringe ich das Pferd in den Stall und gehe an die Tür. Ich will gerade klopfen, aber sie wird sofort aufgemacht. „Das bist du ja endlich.“, meint Sebastian. Er schaut an mir runter. „Was hast du da an?“ „Was soll diese blöde Frage? Sieht man doch. Sachen, die mir gehören und in denen ich mich wohlfühle. Finde dich damit ab!“ „Dies werde ich nicht dulden.“ „Du willst mich doch nur Ärgern! Das kann dir doch egal sein, wie ich rumlaufe! Ich habe sowieso vor, solange wir hier sind, dass ich in meine Wohnung wieder gehe.“ „Auch das kann ich nicht erlauben.“ Ich schaue ihn wütend an. „Mach doch was du willst! Du nervst mich!“ Ich will gerade in mein Zimmer gehen, als mir auffällt, dass ich noch gar nicht weiß, wo das ist.“ Etwas beschämend drehe ich mich wieder zu ihm um. „Kannst du mir sagen, wo mein Zimmer ist?“ Er grinst mich an. „Ich werde es dir zeigen.“, meint er und geht vor. Murrend folge ich ihm. Kapitel 13: Sein Butler, ist unverschämt ---------------------------------------- Ich gehe mit Sebastian die Treppen hoch und dann kommen wir in einen Gang an. Da öffnet er auch weiter hinten eine Tür. „Hier ist dein Zimmer.“ Ich nicke nur und trete ein. Er kommt auch in mein Zimmer rein und macht sich am Schrank zu schaffen. „Der junge Herr erwartet dich zum Abendessen und mit diesen Sachen kannst du dich nicht blicken lassen.“ Er nimmt aus dem Schrank ein grünes Kleid und drückt es mir in die Hände. Genervt schaue ich das Kleid an und dann ihn. „Du suchst doch nur einen Vorwand, damit ich meine Sachen ausziehe und ein Kleid anziehe.“ „Vielleicht…“ Dann verlässt er mein Zimmer. Ich schaue mir das Kleid wieder an und schmeiße es auf mein Bett. „Als ob ich das jetzt anziehen würde. Der kann mich mal!“ Dann gehe ich wieder die Tür raus und laufe runter in den Garten. Da sehe ich auch Finny, der gerade Bäume herumträgt. *Warte…Was!? Der trägt einen Baum!? Warum wundere ich mich eigentlich noch!? Schließlich lebt hier ein Teufel und wenn ich einen Teufel sehe, erkenne ich ihn auch. Außerdem gibt es Shinigamis und noch weitere Gestalten und ich wundere mich ernsthaft, dass er einen Baum tragen kann!? Mich sollte eigentlich nichts mehr schocken.* Als Finny mich erblickt, lächelt er mich an. Dann schaut er aber auf meine Kleidung und fragt, „Was hast du eigentlich da an?“ Ich schaue an mir runter. „Das ist meine normale Kleidung und auch Arbeitskleidung, wenn ich ihm Dienst bin. So ist es einfacher.“ „Ich habe dich bisher nicht in den Sachen gesehen. Deswegen habe ich mich gewundert.“ „Kann ich verstehen.“ „Aber was machst du hier draußen? Kann ich dir bei was behilflich sein?“ Ich schüttele den Kopf. „Nein, aber kann ich dir bei irgendwas hier helfen? Ich habe nichts zu tun und langweile mich.“ Er legt den Baum ab. „Ja, gerne. Du kannst da hinten bei den Büschen, die verwelkten Blumen abschneiden.“ Ich nicke. Er gibt mir daraufhin eine Heckenschere und ich mache mich an die Arbeit. Aber schon nach ein paar Minuten, kommt ein sehr wütender Sebastian aus dem Anwesen. „Was gedenkst du, was du hier tust!?“ „Ähm…Büsche beschneiden?“, sage ich. „Ich habe dir gesagt, der junge Herr erwartet dich zum Abendessen und du sollst dich umziehen und dich nicht schmutzig machen!“ „Ich hatte aber keine Lust das anzuziehen und habe auch keinen Hunger. Hauptsächlich wollte ich aber das Kleid nicht anziehen. Also lebe damit.“ Er atmet einmal tief durch und muss sich auch schon zusammenreißen. „Ich werde dich wohl ein wenig erziehen müssen.“ „Tzz! Wenn du meinst.“ Plötzlich nimmt er mir die Heckenschere aus der Hand, schmeißt sie achtlos zu Boden und zieht mich am Kragen in das Anwesen rein. „Hey!“ Mit lautem Protest versuche ich mich aus seinen Klammergriff zu befreien. Natürlich ohne Erfolg. Er schleift mich in mein Zimmer rein. Dann lässt er mich los und schupst mich auf das Bett. Wütend verschränke ich die Arme. „Und was haste jetzt vor!? Ich werde das Kleid nicht anziehen!“ „Du kannst dich so viel wehren, wie du willst. Aber es wird sich dennoch nichts daran ändern, dass du diese Kleid anziehst.“ Er geht zu dem Schrank hin und nimmt sich ein Tuch raus. „Was machst du da?“ Er bindet sich das Tuch um die Augen. „Du wirst es nicht freiwillig tun. Deswegen werde ich mich jetzt selber darum kümmern. „Was!?“ Erschrocken schaue ich ihn an. Er kommt, ohne sich irgendwo zu stoßen, auf mich zu. „Du siehst doch ganz sicher was!“, sage ich laut, weil ich genau weiß, was er vorhat. „Außerdem habe ich gesagt, ich ziehe es nicht an!“ Daher das ich immer noch auf dem Bett sitze, kniet er sich zu meinen Beinen runter. „Keine Sorge. Ich sehe nichts.“ Und mit einem Ruck hat er mir die Hosen ausgezogen. Ich laufe mehr als nur rot an. „Ok, schon gut! Du machst ernst! Ich ziehe mich schon selber um!“ „Dies kann ich dir nicht glauben.“, meint er nur und steht wieder auf. Er hat seine Finger schon um mein Oberteil geschlossen, als ich mich versuche, zu wehren und ihm die Finger wegzuschlagen. „Dir geht es doch wohl nicht mehr gut!“, schreie ich ihn an. Er hält meine Arme fest. „Wehren ist zwecklos. Jetzt lass mich dich fertig anziehen. Umso schneller, werde ich fertig sein.“ Dann hat er auch mit einem Ruck mir mein Oberteil ausgezogen. Er zieht mich danach auf meine Beine, nimmt sich das Kleid vom Bett und streift es mir über. Nachdem er das gemacht hat, gehe ich wütend und mit hochrotem Kopf, einen Schritt zurück. Er nimmt sich die Augenbinde ab und grinst mich nur an. „So schwer, war es doch nicht.“ Ich drehe mich einfach nur mit verschränkten Armen um. „Wie ich annehme, bist du noch nie von einem Mann ausgezogen worden. Liege ich da richtig?“ Immer noch mit einem roten Kopf, drehe ich mich schnell um. „Natürlich nicht! Warum auch!“ „Ich nehme an, noch Jungfrau?“ Fassungslos starre ich ihn an. „Das geht dich ja überhaupt nichts an!“ „Keine sorge dies wird sich noch ändern.“, meint er nur und geht zur Tür. „Und wie vorhin schon erwähnt, erwartet dich der junge Herr zum Abendessen.“ Dann verlässt er das Zimmer. *Was erlaubt der sich schon wieder!? Aber…* Ich schüttele nur meinen Kopf und gehe dann selber aus dem Zimmer raus. Ich gehe runter in den Speisesaal und setzte mich an den Tisch. „Du hast ziemlich lange auf dich warten lassen.“, meint Ciel. „Ich werde hier zu allem gezwungen. Da braucht ihr euch auch nicht zu wundern, wenn ich nicht sofort losspringe und den befehlen folge. Merke dir eins. Nicht jeder wird deinen Befehlen Folge leisten und ich bin einer davon.“ „Das werden wir ja sehen. Schließlich weißt du was dir erblüht, wenn du dich uns abwendest.“ „Ja, leider weiß ich das und dagegen kann ich auch nichts tun. Aber dennoch werde ich keine Bedienstete für dich sein sondern werde mit dir zusammenarbeiten. Die Betonung liegt auf zusammenarbeiten! Natürlich helfe ich ein bisschen auch im Anwesen. Sonst langweile ich mich nur und ich lebe ja auch hier. Obwohl ich auch darauf am liebsten verzichten würde.“ Ich seufze. „Aber daran kann ich leider nichts ändern.“ Ciel lässt sich ein wenig in seinen Stuhl zurückfallen. „Ich finde, du solltest dankbarer sein. Schließlich lasse ich dich hier wohnen und lasse dich, wie du es sagst, mit mir zusammenarbeiten. Außerdem weißt du das Geheimnis und du weilst immer noch unter uns. Ich zwinge dich auch nicht, hier in meinem Anwesen irgendwas zu machen. Du kannst hier frei leben und musst nur helfen, wenn ich als Wachhund der Königin fungiere oder etwa nicht?“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Und deshalb sollte ich dir dankbar sein? Ok, dankbar darüber, dass ich überhaupt noch lebe, bin ich zwar schon aber über den rest bestimmt nicht. Schließlich musste ich wegen das hier, von Scotland Yard weg.“ „Du darfst immer noch da Arbeiten. Nur die Aufträge unserer Königin haben nun mal Vorrang.“ „Deine Meinung.“, meine ich nur und nehme einen Schluck von meinem Tee, den ich kurz vorher von Sebastian hingestellt bekommen habe. Dann stehe ich auf und gehe richtung Tür. „Ich wollte gerade, dass Abendessen servieren.“, meint Sebastian. „Ich habe dir schon gesagt, ich habe keinen Hunger.“ Ich verlasse den Saal und gehe wieder raus in den Garten. Draußen, setze ich mich dann auch einfach auf eine Bank und lausche dem Vogelgezwitscher. Dann höre ich aber Schritte und schaue in die richtung. Der Butler von diesen Prinz Soma kommt auch in den Garten. Als er mich sieht, grüßt er mich freundlich. Ich grüße zurück. Und schon ein paar Minuten später, kommt auch Prinz Soma seinen Butler hinterher. Er meckert rum, dass er Langeweile hat und Ciel mit ihm nichts machen will. Dann erblickt er aber mich und kommt sofort auf mich zu. „Hast du Lust was mit mir zu machen? Ciel will mit mir nichts machen, weil er so viel zu tun hat. Spielst du mit mir Schach?“ „Ähm…ich würde ja gerne mit dir was spielen. Aber ich kann überhaupt kein Schach.“ „Ach, konnte ich an Anfang auch nicht. Ciel hat es mir beigebracht. Ich werde es dir beibringen.“, meint er lächelnd. „Naja, ok. Wenn du es mir beibringen kannst.“ Er nimmt dann meine Hand und zieht mich mit rein. Sein Butler Agni kommt hinterher. Drinnen, gehen wir in ein Zimmer rein und Prinz Soma stellt das Schachbrett mit den Figuren auf. Doch leider weiß er zwar wie das Spiel funktioniert, (das hoffe ich zumindest), aber er kann es mir leider doch nicht erklären. Ich überlege ein wenig und wir fangen etwas später an, uns ernsthaft eine eigene Regel für Schach auszudenken. Obwohl man es schon nicht mehr Schach nennen kann. *Was machen wir da eigentlich? Aber ich muss zugeben, mit der eigenen Regel, macht es echt Spaß. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr.* „Wer hat denn jetzt gewonnen?“, fragt Prinz Soma lachend. „Ich habe keine Ahnung. Einigen wir uns einfach auf unentschieden. Hauptsache es hat Spaß gemacht.“ Er nickt lachend. Sogar Agni muss neben uns lachen. Dann kommt plötzlich Sebastian rein, der die lauten Geräusche gehört hat. „Was macht ihr denn hier?“, fragt er. „Naja, wir haben Schach gespielt.“, meine ich lachend. Sebastian schaut auf das Schachbrett. „Das sieht mir aber nicht nach Schach aus.“ „Naja, ich konnte es ihr nicht erklären. Also haben wir uns was eigenes ausgedacht.“, sagt Prinz Soma. „Ich habe schon lange nicht mehr so gelacht.“, sage ich und muss mich beruhigen. Vor lauter lachen bekomme ich kaum noch Luft. „Es hat Spaß gemacht mit dir was zu spielen. Das sollten wir bald mal wieder wiederholen.“ Prinz Soma nickt. „Ja, aufjedenfall!“ Ich stehe von dem Stuhl auf und verlasse den Raum. Ich komme an ein paar Fenster vorbei und schaue raus. Erst da sehe ich, dass es draußen schon dunkel geworden ist. Sebastian stellt sich neben mich. „Ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon dunkel ist.“ „Ihr beide habt sehr lange gespielt. Ich habe mich schon gewundert, dass Prinz Soma den jungen Herrn momentan nicht nervt. Aber ihr beide scheint sehr Spaß gehabt zu haben. Bisher habe ich dich noch nicht so lachen gesehen.“ „Bisher gab es auch keinen Grund dazu. Nur irgendwie hat es heute einfach Spaß gemacht. Auch wenn wir nicht richtig Schach gespielt haben.“ „Ich kann dir richtiges Schach beibringen.“, meint er mit einem Grinsen. „Nein, danke. Auf deinen Unterricht verzichte ich. Du bist einfach nur unverschämt.“ Ich verschränke die Arme vor der Brust. „Nur, weil ich dich ausgezogen habe?“ Er setzt sein charmantes Lächeln auf. „Nur!?“ „Du wolltest das Kleid nicht anziehen. Also musste ich mich selber darum kümmern. Keine Sorge. Ich habe nichts gesehen.“ „Das macht die Sache nicht viel besser! Außerdem geht dich mein Privatleben nichts an!“ „Dies war nur eine Feststellung.“ „Ja, und!? Geht dich dennoch nichts an ob ich bisher von einem Mann berührt worden bin oder nicht! Außerdem habe ich wirklich wichtigeres zu tun, als das!“ Er beugt sich etwas zu mir vor. „Was kann denn wichtiger sein, als das?“, flüstert er in mein Ohr. Ich schubse ihn ein wenig weg von mir und gehe ein paar Schritte zurück. „So einiges.“ Dann verschwinde ich die Treppen hoch und gehe schnell in mein Zimmer. Kapitel 14: Der Angriff auf das Anwesen --------------------------------------- Sofort schließe ich die Tür und rutsche dran runter. *Oh man. Der Typ macht mich echt fertig. Teufel!* Ich stehe wieder auf und schlendere zu meinen Bett. Ich lasse mich drauffallen und schaue nach oben zur Decke. *Wie kann ich nur hier raus? Länger halte ich es mit dem Typ nun wirklich nicht aus. Ich hatte wenigstens gehofft so einen Teufel mal einzustudieren, jetzt wo ich mit einem Teufel unter einem Dach lebe, aber leider verhält er sich wie ein normaler Butler. Naja, mehr oder weniger. Schließlich würde ein normaler Butler diese Aufgaben nicht so perfekt lösen wie er. Aber dennoch hat er sich nicht sonderlich auffällig verhalten. Vielleicht würde ich ihn mal in Aktion sehen, wenn Ciel mal als Wachhund der Königin arbeiten würde. Aber bisher hatten wir nur einen Fall und das einzige was Sebastian da getan hat war, dass er Messer auf die Typen in den Kutten geworfen hat. Das wars dann auch schon wieder. Natürlich weiß ich wie man einen Teufel töten kann. Alles vorzubereiten ist auch ziemlich einfach. Aber einen zu erwischen, ist dann schon etwas kniffliger. Man hatte ja schon gesehen, dass zum Beispiel Sebastian sehr geschickt ist. Deswegen würde er es schnell durchschauen, wenn ich versuchen sollte ihn zu töten. Aber warum sollte ich auch einen Teufel töten? Ich habe keinen wirklichen Grund dazu und ich töte auch niemanden. Wenn dann, auch nur im Notfall. Aber ich bin nicht Polizistin geworden, um zu Töten. Ich würde einen Teufel nur daran hindern eine Tat zu begehen. Allerdings, wenn sie einen Pakt geschlossen haben, werde ich daran nichts ändern können. Schließlich sind dann diejenigen, die diesen Pakt geschlossen haben, selbst dran schuld. Da habe ich auch ehrlichgesagt kein Mitleid. Obwohl Ciel mir dann doch wieder leidtut. Wie kann man nur schon in seinem alter seine Seele verkaufen? Wer weiß wie lange es noch dauern würde, bis Sebastian und er seine Rache erfüllt haben? Vielleicht noch 1-2 Jahre. Dann wäre für ihn das Leben schon vorbei. Aber was tut nicht ein Mensch alles um seine Rache zu bekommen. Wie verzweifelt muss man eigentlich sein? Menschen sind einfach nur dumm. Das war mir schon immer klar. Nur umso mehr Teufel ich mit ihren Herren sehe, umso mehr zweifele ich an die Menschheit. Ich bin zwar auch ein Mensch aber auch dumm. Genau deswegen behaupte ich auch das Menschen dumm sind. Schließlich sehen uns die Teufel und auch andere Wesen nicht anderst an. Menschen lassen sich leicht von einem Teufel einwickeln. Das geht ziemlich schnell. Ich will gar nicht wissen, wie viele Sebastian schon um den Finger gewickelt hat, nur um Informationen zu bekommen. Omg, ich will gar nicht daran denken! Sogar ich werde in seiner Gegenwart manchmal schwach. Das muss ich zugeben. Es ist schwer sich zu konzentrieren und ernst zu bleiben, wenn man mit solchen braun-rötlichen Augen angeschaut wird. Warte…fange ich jetzt noch an zu schwären!? Warum denke ich an sowas!? Reiß dich zusammen! Er kam mir einfach nur bisher mehr, als nur einmal zu nahe. Naja, ich sagte ja, Menschen sind dumme Wesen.* Ich schüttele den Kopf, stehe auf und ziehe mich um. Etwas genervt hänge ich mein Kleid in den Schrank und tapse dann zum Bett. Da lege ich mich auch nur noch hin und schlafe, um nicht weiter über solch unnötigen Sachen nachzudenken. Am nächsten Morgen werde ich durch laute Geräusche wach. Erschrocken fahre ich hoch. Dann kann ich auch schon Schüsse vernehmen. *Was zum…!?* Schnell stehe ich auf und renne zu meinen Schrank rüber. Ich ziehe mir schnell ein schlichtes Kleid an und binde mir meine Haare zusammen. Dann renne ich aus meinen Zimmer raus. Natürlich wäre jetzt das sicherste gewesen, im Zimmer zu bleiben aber ich sitze hier nicht tatenlos rum, wenn das Anwesen angegriffen wird. Während ich durch den Flur laufe, ertönt plötzlich wieder ein Schuss. Die Fenster zerbrechen und fallen klirrend auf den Boden. Ich habe mich noch rechtzeitig auf den Boden geschmissen, um der Kugel zu entkommen. Fluchend stehe ich schnell wieder auf und renne weiter. Natürlich ist mir aber das verfluchte Kleid im Weg. Genau deswegen stolpere ich und lege mich der Länge nach hin. *Verfluchter Mist! So komme ich doch nie voran!* Letztendlich entscheide ich mich schnell meinen Dolch aus meinen Stiefel rauszuholen und das Kleid ein Stück kürzer zu machen. Den Rest des Stoffes schmeiße ich einfach auf den Boden, stecke meinen Dolch schnell wieder ein und renne weiter. Ich erhasche einen kurzen Blick auf zwei Schwerter, die als dekoration für die Wand dienen. Ich halte an und schnappe mir sie. Dann fahre ich kurz über die Klinge um zu testen, ob sie auch wirklich echt sind oder nicht letztendlich doch nur Deko für die Wand. Ich schneide mir etwas in den Fingern und Blut läuft darüber. *Gut. Die Klinge ist scharf.* Endlich bin ich auch in der Eingangshalle angekommen und renne nach draußen. Sofort sehe ich Finny, der alles Mögliche, was er in die Finger bekommt auf die Eindringlinge wirft. Einen, zertrümmert er mit einem ziemlich großen Stein den Kopf. *Sowas hätte ich von ihm nicht erwartet. Anscheinend tun die Bediensteten hier alles für die Sicherheit des Anwesens.* Dann schaut Finny in meine richtung. „Du solltest lieber in dein Zimmer zurückgehen! Hier ist es zu gefährlich!“ Ich schüttele aber nur den Kopf und schneide meinen Angreifer in den Bauch hinein. Wimmernd fällt er zu Boden. „Für mich ist das hier nicht gefährlich!“ Dann ertönen Schüsse vom Dach. Ich schaue schnell hoch und kann einige Gewehre auf dem Dach entdecken. Dann fällt mein Blick auf Meyrin, die von oben auf die Eindringlinge schießt. Sie schießt einmal und eilt dann zu dem nächsten Gewehr. *Ach, deshalb hat sie so viele da oben stehen. Damit sie die Zeit spart, die sie normalerweise zum Nachladen hätte.* Sofort blicke ich aber wieder gerade aus und pariere einen Angriff. Danach schubse ich ihn schnell zur Seite, damit er fasst auf den Boden fällt und trete ihm so fest in den Rücken, damit er nicht mehr aufsteht. Dann renne ich wieder schnell in das Anwesen rein und renne hoch zu Meyrin. Oben angekommen, sehe ich auch gerade wie sie sich schon das nächste Gewehr nimmt und schießt. Sie dreht sich wieder um und erblickt mich. „Was machst du denn hier? Du solltest zurück in dein Zimmer gehen.“ „Nein, da kann ich nichts ausrichten. Ich werde hier helfen. Kann ich mir hier ein Gewehr borgen?“ „Sicher, aber kannst du überhaupt schießen?“ „Ich kann hier vielleicht von oben, nicht so gut zielen wie du, so gut sind meine Augen nun auch wieder nicht aber ich kann schießen.“ Dann nehme ich mir auch eine Waffe und will gerade runter gehen aber Meyrin gibt mir noch Munition zum Nachladen. Ich lächele sie freundlich an und nicke zum Dank. Dann wendet sie sich wieder ihren Gewehren zu und ich renne wieder nach unten. Doch schon als ich die Treppen runter gehen will, sehe ich schon das ein paar Männer in die Eingangshalle stürmen. Doch sofort ist Bard mit einer seiner Waffen zur Stelle und versucht die Männer zu brutzeln. Ich halte mich bereit und versuche auf einen Mann zu zielen, der zu uns die Treppen hinauf will. „Was hast du denn vor!?“, fragt Bard. „Nach was sieht es denn aus?“, meine ich und drücke ab. Ich treffe ihn an seiner Brust und er fällt zu Boden. „Nicht gerade gut getroffen.“, sagt Bard. „Doch, sogar perfekt getroffen. Ich habe nicht die Absicht jemanden zu töten, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Ich schalte sie nur vorübergehend aus.“ „Naja, bei mir stehen sie aber nicht mehr auf und belästigen uns.“, sagt Bard und steckt sich eine Zigarette in den Mund. „Meine stehen für heute gewöhnlich auch nicht mehr auf.“ Ich gehe runter zu dem Mann den ich getroffen habe, und schlage ihn Bewusstlos. Sofort hört er auf zu wimmern und ich gehe an die verkohlten Körper vorbei, raus in den Vorgarten. Schnell lade ich meine Waffe nach und versuche auf den nächsten zu zielen. Währendem zielen, erhasche ich einen Blick auf Sebastian, der gerade dabei ist ein paar Männer zu töten. *Wow, der braucht aber ziemlich lange. Ich habe gedacht, er wäre ein ach so toller Teufel. So behauptet er jedenfalls immer.* Sebastian hält gerade einen Mann fest, den er das Knick brechen will. Sofort ziele ich auf den Mann und drücke ab. Ich treffe den Mann in die Brust. Natürlich nicht Tödlich. Verwundert schaut Sebastian hoch und blickt zu mir. Zum Glück lässt er den Mann auch einfach fallen, wobei er einmal vor Schmerz aufstöhnt. Mein Blick schweift, während ich nachlade, schnell über die Menge. Dann sehe ich, dass einer sich an Finny heranschleicht und einen Dolch in der Hand hält. Finny bekommt das nicht mit, weil er mit den werfen von Sachen beschäftigt ist. Ohne lange drüber nachzudenken, ziele ich auf seinen Kopf und drücke ab. Durch das abdrücken, verstoße ich auch gegen meine eigenen Prinzipien, niemanden zu Töten. Der Mann fällt mir einen dumpfen Aufschlag, auf den Boden. Etwas erschrocken dreht sich Finny um. „Geht es dir gut?“, frage ich. Er nickt mir zu Bestätigung. Ich will schon wieder nachladen und auf die anderen zielen, als ich bemerke, wie alle andere Flüchten. Doch sie kommen nicht weit. Bard kommt auch schon mit seiner Waffe nach draußen und metzelt sie alle nieder. Auch Meyrin knallt die restlichen ab und Sebastian bricht nacheinander ihnen dass Knick. Nicht gerade die schönste Methode bei denen aber was erwartet man auch? Die restlichen, die ich am Leben gelassen habe, binde ich draußen an einem Baum fest. Dann kommt auch Ciel raus. „Was ist denn das für ein Saustall? Sebastian, räum das gefälligst auf.“ „Sehr wohl.“, meint dieser und verbeugt sich. Neben Ciel tritt ein ängstlicher Prinz Soma hinter Agni vor. „Ist alles vorbei?“, fragt er. „Ja, mein Prinz.“, sagt Agni. Ehrleichtert atmet Prinz Soma aus. „Zum Glück. Dann können wir ja beruhigt sein.“ Dann gehen die zwei auch wieder rein. „Und was passiert mit denen hier?“, frage ich Ciel und zeige auf die verletzen, die ich festgebunden habe. Ciel schaut mich desinteressiert an und dann zu den festgebundenen. „Auch sie werden beseitigt.“ Ich fixiere ihn wütend. „Ganz sicher nicht! Ich habe sie nicht am Leben gelassen und sie nur verwundet, wenn sie letztendlich doch sterben müssen!“ „Dann wirst du dich darum kümmern, dass sie hier verschwinden.“ Ich verschränke die Arme. „Gut. Gib mir ein Pferd und einen Karren und sie sind schneller weg, als du schauen kannst.“ Er grinst etwas. „Das will ich sehen. Sebastian, stell ihr einen Karren bereit.“ Sebastian nickt und verschwindet. Dann geht Ciel auch in sein Anwesen zurück. *Der Kerl will mich doch verarschen! Denen macht es wohl alle Spaß mich zu Ärgern. Aber ich gebe mich nicht geschlagen!* Zähneknirschend, gehe ich auf die Eindringlinge zu. „Seid ihr in der Lage aufzustehen!?“, fahre ich sie immer noch wütend an. Hektisch nicken sie. Dann binde ich sie vom Baum los und binde ihnen die Hände hinter dem Rücken zusammen und dann alle Mann aneinander. Ich ziehe sie hinter mich her, zu dem Karren, den Sebastian mit einem Pferd bereitgestellt hat. Schwer atmend, setzen sie sich drauf. Dann mache ich sie an den Karren fest. „Soll ich sie nicht lieber erledigen?“, fragt Sebastian mit einem funkeln in den Augen. „Nein, du wirst die, die ich am Leben gelassen habe, nicht umbringen. Ich bringe sie von mir aus zu Scotland Yard. Das ist wohl das einzige was ich machen kann.“ „Wirst du das auch schaffen?“, fragt er provozierend grinsend. „Natürlich. Die werden sich ja wohl kaum großartig wehren können. Schließlich sind sie verwundet und das nicht gerade wenig. Von mir aus, schlage ich sie noch bewusstlos wenn es sein muss. Außerdem, ist es ja kein langer weg. Schließlich sind wir hier ja nicht in dem Anwesen auf dem Land.“ „Wenn du meinst.“ „Aber bevor ich losfahre, gib mir noch ein paar Verbände.“ „Warum das denn?“, fragt er verwundert. „Warum wohl? Ich will die hier nicht verbluten lassen. Sie sollen ja schließlich noch lebend ankommen. Ich will sie nicht direkt bei Undertaker abgeben.“ Er nickt und kommt nach ein paar Minuten auch mit einigen Verbänden raus. Die schmeiße ich in den Karren rein und setze mich auf das Pferd. „Lasse dich diesmal bitte nicht überrumpeln und fast Vergewaltigen.“ *Wenn blicke töten könnten, wäre er schon lange Tod!* „Sei still! Ich verfluche mich noch immer dafür, dass ausgerechnet du mir helfen musstest!“ Wütend reite ich los. Sebastian geht derweil zu seinen Herrn. Er klopft an die Tür und nachdem ein Herein ertönt, tritt er ein. Ciel steht am Fenster und schaut nach unten. „Sie will also die Eindringlinge wirklich nach Scotland Yard bringen. Wäre doch witzig, wenn sie dabei ein paar Mal gestört wird oder nicht?“ Er dreht sich zu Sebastian rum. „Ich will das du sie dran hinderst und sie ein bisschen Ärgerst. Wäre doch witzig. Lasse dich aber dabei natürlich nicht erwischen.“ Sebastian verbeugt sich grinsend und meint, Yes, my Lord.“ Dann erhebt er sich wieder. Junger Herr, sie können ganz schön gerissen sein.“ Kapitel 15: Sabotage -------------------- Ich reite den Weg entlang und höre das Wimmern meiner Gefangenen. *Ich hoffe nur, dass ich so schnell wie möglich da bin und die abgeben kann. Dann können sie auch Ärztlich versorgt werden.* Ich seufze. Doch plötzlich kracht etwas und der Karren wird über den Boden geschleift. Die Männer die drin sitzen, schreien sogar vor Schreck auf. Ich halte sofort an und steige vom Pferd ab. Dann schaue ich mir die Ursache an. Das Rad ist zersplittert und ist abgefallen. „Wie ist denn das passiert!?“ Ich schaue die Männer an. *Die müssen ja irgendwas gesehen haben.* „Habt ihr was gesehen?“ Sie schütteln aber nur den Kopf. „Na gut. Steht auf.“, meine ich genervt und ziehe sie von dem Karren runter. Ich beschließe sie jetzt nicht irgendwo festzubinden. Schließlich habe ich sie schon aneinander gebunden und wenn sie fliehen würden, könnte ich sie ganz leicht einholen. Zum Glück bleiben sie auch auf dem Boden sitzen. Aber wahrscheinlich auch nur, weil sie immer noch verletzt sind und es immer noch blutet. Etwas genervt schaue ich in den Karren rein und sehe auch ein Ersatzrad drin liegen. *Ach, ich werde das schon irgendwie dran bekommen.* Ich nehme ihn mir und mache mich an dem Karren zu schaffen. Leider dauert es auch länger, als ich gedacht habe aber letztendlich bekomme ich das doch, mehr oder weniger, hin. Als ich die Typen aber wieder auf den Karren schicken will, sehe ich, dass bei einem sein Oberteil blutdurchtränkt ist. Außerdem atmet er schwer. Ich gehe auf ihn zu, binde ihn von den anderen los und nehme mir einen Verband. Ich versuche die Blutung zu stoppen und verbinde ihm seine Wunde. *Jetzt muss ich mich aber beeilen. Sonst hat der nämlich nicht mehr lange zu leben.* Danach binde ich ihn wieder an die anderen dran und sie schleppen sich wieder auf den Karren. Endlich kann es auch wieder weiter gehen. Doch während dem reiten, fühle ich mich beobachtet und das sind nicht die Männer im Karren. Ich drehe mich kurz zu ihnen rum. *Die scheinen wohl so langsam das Bewusstsein zu verlieren. Ich muss mich beeilen.* Doch es fängt an was zu rascheln und mein Pferd dreht plötzlich durch. Es reißt sich vom Karren los und versucht mich abzuwerfen. Mit aller Kraft versuche ich mich festzuhalten und mein Pferd zu beruhigen. Aber letztendlich schmeißt es mich doch zu Boden und reitet davon. Schmerzhaft lande ich auf den Boden und schürfe mir dadurch meine Knie auf. „Man, scheiße!“, entfährt es mir wütend und ich stehe auf. Ich schaue an mir runter. Das Kleid ist jetzt noch dreckiger und zerrissener, als es vorher schon war. *Das wäre alles nicht passiert, wenn ich ein paar Hosen hätte.* Ich seufze. „Geht es euch soweit gut?“, frage ich die Männer. „Wie soll es uns gut gehen!?“, meint einer schwer atmend. „Ihr könnt froh sein, dass ihr noch lebt. Wenn es der Earl entschieden hätte, wärt ihr jetzt Tod. Schätzt euer Leben und seid froh, dass es noch nicht vorbei ist. Doch wenn wir nicht bald ankommen und ihr nicht bald Ärztlich versorgt werdet, sieht es nicht so gut für euch aus. Nur ohne Pferd, werden wir nicht vorankommen mit dem Karren und ich bin zu schwach um diesen Karren zu ziehen.“ „Du schaffst es, als Frau uns aufzuhalten aber nicht, einen Karren zu ziehen!?“, meint einer spöttisch. „Zu schießen ist ja wohl eindeutig leichter, als euch in einem Karren zu ziehen! Außerdem, sollte ich sowas können. Schließlich arbeite ich in Scotland Yard. Das ist auch der Grund, warum ich euch dort abgebe.“ Der eine der noch mehr Kraft hat, wie die anderen bricht in schallendes Gelächter aus. Ich versuche mich zusammenzureißen und ihm jetzt nicht meine Faust ins Gesicht zu schlagen. „Daher das wir anders nicht weiterkommen, müsst ihr jetzt laufen. So weit ist es nicht mehr. Ich hoffe, dass ihr es noch schaffen werdet.“ Ich binde sie vom Karren los und lasse sie vor mir her laufen. *Wie konnte das alles überhaupt passieren!? Als erstes das blöde Rad und jetzt, dreht das Pferd durch. Außerdem war das Rad total zersplittert! Wie kann das überhaupt einfach mal so passieren!? Kann es sein…? Nein, warum sollte er sowas machen!? Oder doch, um mich zu ärgern? Könnte ich mir noch vorstellen.* Mein Blick schweift an den Bäumen vorbei. *Er müsste doch noch irgendwo hier sein. Zwischen den Bäumen. Die Stadt liegt schon vor uns aber ich glaube kaum, dass er schon dahin geflüchtet ist. Ich wette, er beobachtet irgendwo hier grinsend das geschehen und macht sich darüber lustig!* Doch zwischen den Bäumen kann ich ihn nicht sehen. Dann sind wir auch schon in der Stadt und die Bäume liegen hinter uns. „Keine Sorge. Es ist nicht mehr weit.“, meine ich. Ich sehe, wie der eine schon fast das Bewusstsein verliert aber daran kann ich jetzt auch nichts mehr ändern. *Wäre das Pferd nicht abgehauen, dann wären wir schon lange in Scotland Yard.* Ich spüre einen Blick auf mir. Kurz drehe ich mich um und sehe tatsächlich Sebastian, der gerade von der Menge verschluckt wird. Nachdem sich aber die Menge kurzerhand wieder aufgelöst ist, ist er verschwunden. Mein Blick verfinstert sich sofort und ich balle meine Hände zu Fäusten. *Dieser Dreckskerl!* Ich drehe mich aber wieder um und laufe mit meinen Gefangenen zu Scotland Yard. *Diesem Kerl kann ich auch noch später erschlagen.* Endlich kommen wir auch an und gehen rein. „Nehmt sie fest.“, meine ich an die Polizisten gewandt, die mich erst einmal verstörend anschauen. Sogleich tun sie das auch und rufen auch Sir Randall. „Herrgott! Wie siehst du denn aus!?“, fragt er mich. „Das Anwesen wurde angegriffen und ich hatte ein paar probleme sie hierher zu bringen.“ Er nickt nur. Dann wendet er sich den Polizisten zu. Ich will mich gerade umdrehen, als aber Sir Randall mich aufhält. „Hier.“, meint er und drückt mir einen Brief in die Hand. „Ich hoffe, du nimmst den Fall an. Es steht alles da drin. Ich bitte dich, mir frühzeitig mitzuteilen, ob du den Fall annimmst.“ „Egal was es ist. Ich nehme ihn jetzt schon an.“ Er nickt. Danach gehe ich raus. Draußen, sehe ich, dass Mister Abberline gerade mit einem Pferd hinter sich herziehend herkommt. Sofort sehe ich, dass es das Pferd ist, das mir abgehauen ist. „Das ist mein Pferd!“, meine ich und gehe zu ihm hin. Er hält mir die Zügel hin. „Ist es dir ausgebüxt? Ich durfte es erst einmal einfangen. Das Pferd war ja außer sich.“ „Es hat mich abgeworfen, als ich einige Typen hierher bringen wollte.“ „Was denn für Typen?“ „Sie haben das Anwesen angegriffen.“ „Ach, deshalb siehst du auch so aus.“ „Ja, Entschuldigung. Schließlich habe ich erstens gekämpft und zweitens, hat mich das Pferd abgeworfen.“ Dann steige ich auf das Pferd. „Willst du jetzt zurückreiten?“ „Ja, natürlich.“ „Sollte meine Frau nicht mal deine Wunden ansehen?“ Ich schüttele den Kopf. „Nein, nicht nötig. Sind doch nur ein paar Schürfwunden.“ Dann reite ich auch los. Im Anwesen angekommen, bringe ich das Pferd in den Stall und gehe dann in das Anwesen. Sebastian macht mir sofort die Tür auf und begrüßt mich. „Du brauchst jetzt nicht auf freundlich zu machen! Ich hab dich genau gesehen!“ „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ „Lass mich raten, Ciel hat dir befohlen, mich zu sabotieren! Jetzt hör auf es zu leugnen. Ihr macht gerade so, als wäre ich voll verblödet.“ „Aber trotzdem, hast du sie nach Scotland Yard bringen können.“ „Ja, natürlich. Sie hatten nun mal dann selber laufen müssen. Wegen dir hätte ich aber fast noch den Karren ziehen oder einen von den Typen tragen müssen! Einer von denen ist fast ohnmächtig geworden!“ „Ich hätte sie beseitigen sollen. Das wäre einfacher gewesen.“ „Es wäre einfacher gewesen, wenn ihr mich einfach machen gelassen hättet. Aber ihr habt ja anscheinend Langeweile.“ Ich drehe mich um und gehe die Treppen hoch, in mein Zimmer. Da setze ich mich auch seufzend auf mein Bett. Dann wandert mein Blick wieder zu meinem Kleid und zu meinen aufgeschürften Knien, die dazu noch total verdreckt sind. Besser gesagt, das ganze Kleid ist komplett im Eimer. Ich hebe meine Arme etwas und betrachte sie ebenfalls. Erst jetzt merke ich, dass meine Arme genauso aufgeschürft sind. Einige Glassplitter stecken noch in meine kleinen Schürfwunden. *Ist wohl passiert, als das Fenster zerbrochen ist.* Ich seufze. *Habe ich bisher nicht schon genug Wunden? Ich muss wohl erst die Splitter entfernen. Dann gehe ich lieber mal baden und wenn ich damit fertig bin, lese ich mir den Brief durch. Ehrlichgesagt habe ich aber momentan dazu kein nerv. Ich könnte heute sowieso nichts mehr machen. Deswegen ist es auch eigentlich egal ob ich ihn jetzt, später oder morgen lese.* Ich stehe auf und will ins Bad gehen, doch es klopft an meiner Tür. „Ja?“, sage ich. Die Tür geht auf und Sebastian kommt rein. „Was willst du?“, frage ich genervt. „Ich habe jetzt echt keine Lust mich über dich aufzuregen.“ „Setz dich.“, meint er aber nur. Ich seufze widerwillig, mache es aber letztendlich doch. Er setzt sich neben mich und nimmt eine Pinzette hervor. „Was hast du denn jetzt vor?“ „Nach was sieht es denn aus?“ Mit der Pinzette nimmt er die Glassplitter aus meinen Wunden. „Spielst jetzt Arzt oder was?“ „Um Arzt zu spielen, habe ich schließlich genug Lebenserfahrung.“ Er grinst mich an. „Das ist mir klar, dass du viel Lebenserfahrung hast.“ „Nach deinem spöttischen Ton zu urteilen, denkst du nur schlechtes und widerwärtiges. Habe ich recht?“ „Was soll man auch anderes denken? Schließlich bist du ein Teufel und dir gefällt es nur böses zu tun.“ „Natürlich.“ Er legt die Pinzette beiseite. Dann säubert er meine Wunden. „Und ich würde lügen wenn ich sage, dass mir die ganzen Wunden nicht gefallen würden. Den ganzen schmerz. Ein bezaubernder Anblick.“ „Du bist so widerwärtig!“ Er grinst hinterhältig und drückt mich auf das Bett. Dann ist er über mir und ich blicke ihn erschrocken an. „Ich bin widerwärtig? Warum reagiert dann dein ganzer Körper immer auf mich?“ Ich werde total rot und versuche ihn zu treten. „Lass mich in Ruhe Teufel!“ „Willst du das wirklich?“ „Solange in meinem Kopf noch alles klar ist, bin ich mir ganz sicher, dass ich das will! Jetzt lass mich!“ Endlich geht er auch von mir runter. „Verschwinde!“, schreie ich ihn an, nehme mir ein Kissen und schmeiße es in seine richtung. Er fängt es auf und geht auch zum Glück endlich aus dem Zimmer. Genervt schlage ich mir die Hand auf die Stirn und schüttele den Kopf. Dann seufze ich einmal. *Der macht mich einfach nur fertig. Was ist mit dem nur los!? Macht es ihm spaß mich zu verwirren oder zu reizen!? Ich glaube ich nehme jetzt ein Bad. Ich hab jetzt wirklich keine Lust mehr.* Ich stehe auf und gehe in das Bad. Da lasse ich mir auch Wasser ein und ziehe mich aus. Dann gehe ich in das warme Wasser hinein. Als erstes brennen meine Wunden, aber mit der Zeit wird das brennen immer weniger. Letztendes kann ich mich entspannen. Kapitel 16: Blaue Flecken ------------------------- Das Sonnenlicht scheint durch die Fenster. Ich richte mich auf und Strecke mich einmal ausgiebig. Dann blinzele ich in die Sonne. *Mist! Ich hab vergessen die Vorhänge zuzuziehen.* Ich seufze genervt und lasse mich wieder zurück ins Bett fallen. Dann taste ich mit den Finger. Nach dem Brief auf den kleinen Tisch neben dem Bett. Ich bekomme ihn zu fassen und öffne ihn noch etwas verschlafen. Ich lese ihn durch. Etwas genervt schmeiße ich ihn auf den Boden. *Was ist denn das für ein langweiliger Fall. Ich soll nur zu einen Typen hin und ihn über einen Diebstahl befragen, das Haus durchsuchen und ermitteln, ob er an dem Diebstahl beteiligt war. Naja, es kann ja nicht immer nur einen Mordfall oder so geben. Dann muss ich wohl heute noch dahin reiten.* Ich stehe auf und ziehe mich an. *Ich muss unbedingt noch bei mir vorbei. In den Sachen, nimmt mich dich wirklich keiner ernst. Schließlich soll ich das Haus von irgend so einem Typen durchsuchen. Da kann ich so nicht auftauchen.* Ich gehe in den Flur und runter in den Speisesaal. Da sitzt auch Ciel und trinkt einen Tee. Als ich rein komme, schaut er auf. "Was willst du?", fragt er. "Warum sollte ich was wollen?" "Ich bin nicht blöd. Man sieht es dir an, dass du was willst." "Ja, du hast recht. Ich habe einen Fall angenommen und werde heute auch dahin reiten." "Wir werden mitkommen.", meint er. "Warum das denn!?" "Ich habe heute nichts vor und mir ist langweilig. Worum geht es in dem Fall?" "Nur, weil dir langweilig ist, willst du da mit!?" Ich seufze. "Ich kann dich wohl nicht davon abhalten. Aber der Fall ist genauso langweilig. Ich soll nur eine Hausdurchsuchung machen und herausfinden, ob der Hausbesitzer an einen Diebstahl beteiligt war und noch die Beute bei sich hat. Mehr nicht." "Auch wenn er uninteressant ist, wir kommen mit." Genervt schaue ich ihn an. "Ich hasse euch beide.", meine ich. "Aber ich habe vorher noch was zu erledigen. Wenn ihr unbedingt mitwollt, treffen wir uns in einer Stunde vor dem Haus, dass ich untersuchen soll. Dann reite ich schon einmal vor. Ich muss euch ja nicht sagen welcher Haus. Ich bin mir sicher, du wirst es schon mit deinem Butler herausfinden. Nicht war?" Ich drehe mich um und verlasse den Saal. Schnell reite ich auch einmal nach Hause. Da ziehe ich mich auch um und gebe meiner Katze noch was zu essen. Danach setze ich mich wieder auf mein Pferd und reite zu dem Haus. *Ich könnte wetten, dass die beiden sowieso schon da sind.* Damit behalte ich auch recht. Kaum komme ich an dem Haus an, stehen die beiden auch schon mit der Kutsche vor dem Haus. *War mir klar, dass die das herausfinden.* Ich steige vom Pferd ab. "Ihr wart ganz schön schnell. Weniger als eine Stunde habt ihr gebraucht. Ihr hättet noch ne Viertelstunde Zeit gehabt." " Es war ganz leicht herauszufinden, wo das Haus ist.", meint Sebastian. Meine Miene verfinstert sich. Dann drehe ich mich aber um und klopfe an die Tür. Eine Frau macht die Tür auf und als sie in mein Gesicht blickt, weiten sich ihre Augen. Etwas verwirrt über ihre Reaktion schaue ich sie an. "Ich bin im Auftrag von Scotland Yard hier. Hier soll ein gewisser David Bleis wohnen. liege ich da richtig?" Die Frau vor mir nickt zögerlich. "Dann liege ich wohl in der Annahme richtig, dass sie Frau Bleis sind." "Ja, das ist richtig. Ich bin Lina Bleis. Was wollen Sie von meinen Mann?" "Wir vermuten, dass ihr Mann an einem Diebstahl beteiligt gewesen war. Ich bin hier, um die Wohnung zu durchsuchen, damit wir sichergehen können, dass er womöglich doch nicht dran beteiligt gewesen war. Wenn Sie allerdings ein Problem damit haben, dass ich Ihre Wohnung betrete, so muss ich Sie leider enttäuschen. Hier ist ein schreiben von Scotland Yard, dass erlaubt, Ihre Wohnung zu betreten." Sie nimmt das schreiben entgegen. "Sie können ruhig rein kommen. Ich habe damit kein Problem." "Danke. Wo befindet sich Ihr Mann? Ich müsste ihn noch kurz befragen." "Er ist in seinem Arbeitszimmer. Folgt mir.", meint sie und geht voraus. "Ich hätte aber auch noch eine Frage an Sie. Ist Ihnen irgendwas an Ihren Mann aufgefallen?" Sie schüttelt vor mir den Kopf. "Nein, mir ist nichts aufgefallen und bisher wusste ich nicht einmal was über die Überfälle." Sie bleibt vor einer Tür stehen und klopft an. "Das ist das Arbeitszimmer von meinem Mann. Er müsste eigentlich dadrin sein.", sagt sie und klopft wieder an. Dann versucht sie die Tür einfach auf zu machen aber sie ist abgeschlossen. "Soll ich sie aufbrechen?", fragt Sebastian. "Nein, du mischst dich hier nicht ein und wirst auch nicht die Tür eintreten.", sage ich. "Haben Sie denn kein Ersatzschlüssel?" "Doch, warten Sie kurz." Sie geht schnell in die Küche und kommt gleich darauf wieder mit einem Schlüssel in der Hand zurück. Dann schließt sie die Tür auf. Wir gehen alle in das Zimmer hinein. Der Mann scheint eingeschlafen zu sein. Er sitzt hinter seinen Schreibtisch und stützt seinen Kopf auf seine Hand. Seine Frau geht zu ihm hin, un ihn aufzuwecken. In der Zeit, schweift mein Blick durch den Raum. Doch dann ertönt ein dumpfer Aufprall und die Frau fängt an zu schreien. Erschrocken drehen wir uns um und sehen, wie der Mann auf dem Boden liegt. Sie kniet sich schnell zu ihm runter. "Was ist denn los!? Wach auf!" Ich trete näher und knie mich ebenfalls nebendran. Dann fühle ich nach seinem Puls. "Tut mir leid aber Ihr Mann ist Tod. Daran kann man nichts mehr ändern." Erschrocken schlägt sie sich die Hände vor den Mund. "Was!?", fragt Ciel. Ich stehe wieder auf und gehe zu Sebastian hin. "Streck mal die Hände aus." Sichtlich verwirrt tut er das. "Warum denn?", fragt er. Ich antworte ihm nicht und ziehe ihn einfach die Handschuhe aus. " Ich habe keine und muss vermutlich Beweistücke aufheben. Fass nichts an." Dann ziehe ich sie einfach an. "Ein bisschen zu groß aber das wird schon klappen.", meine ich und knie mich wieder neben die Leiche. "Erst klaust du meinem Butler die Handschuhe und dann beschwerst du dich!?", meint Ciel. Aber ich ignoriere ihn und untersuche die Leiche. "Er ist noch warm.", sage ich. "Er wurde entweder kurz bevor wir gekommen sind getötet oder während wir da waren." Ich schaue zu Frau Bleis. "Wohnt hier noch jemand oder war jemand anderes da, als wir gekommen sind?" Sie schüttelt den Kopf. "Nein, niemand anderes wohnt hier. Aber ein Freund von meinem Mann war da und noch ein Besucher bevor ihr gekommen seid." Ich nicke. "Sehen Sie die blauen Lippen und Fingerspitzen? Das könnten eigentlich Anzeichen dafür sein, dass er erwürgt oder ertränkt worden wäre. Aber er hat keine Würgemale am Hals und er konnte auch schlecht hier ertränkt worden sein. Also lässt mich das schließen, dass er Vergiftet worden ist." "Vergiftet!?", fragt Frau Bleis erschrocken. "Ja, er hat am Hals hinter seinem Ohr einen kleinen Einstich. Er wurde anscheinend mit einer Nadel, an der Gift war, gestochen. Und es war wahrscheinlich ein sehr starkes Gift." Ich stehe auf und durchsuche den Raum. Mein Blick fällt auf ein Bücherregal. Eine ganze Reihe von Büchern wurde entfernt. *Das sieht aus, als hätte jemand einfach eine reihe Bücher da rausgeholt. Aber warum?* Ich schaue auf den Schreibtisch, auf den einige Bücher aufeinander gestapelt sind. *Das müssen wohl die Bücher sein, die aus dem Regal entfernt wurden. Aber das kommt mir so komisch vor.* Ich überlege. "Richte deinen Blick auf den Boden.", meint Sebastian, mit einem Grinsen. Ich Folge seinem Blick und sehe jetzt auch selber was er meint. Ich hebe die kleine Nadel auf, die unter dem Schreibtisch liegt. *Das ist die Mordwaffe!* "Danke.", meine ich zu Sebastian. *Aber wer könnte ihn umgebracht haben? Die Tür war abgeschlossen. Also wenn einer gekommen wäre, während wir da waren, musste er sich erst den Schlüssel geholt haben.* "Wieviel Schlüssel gibt es für diese Zimmer?", frage ich. "Zwei. Mein Mann hat einen und der andere liegt immer in der Küche auf einem Schrank." "Gut, dann kann unmöglich jemand hier gewesen sein, während wir an der Tür geredet haben. Also muss es davor passiert sein. Wir hätten es ja wohl gemerkt wenn jemand in die Küche gegangen wäre." Ich drehe mich zu Sebastian und Ciel um. "Könntet ihr oder einer von euch die Küche durchsuchen?" Sebastian nickt und verschwindet. "Hast du eine Spur?", fragt Ciel. " Wenn Sebastian das findet, was ich vermute, dann habe ich den Mörder." "Wirklich!?" Ich nicke. Dann wende ich mich wieder der Frau zu. "Also hätte jeder an den Schlüssel rankommen können? Wie ist der Name des Freundes der da war?" Sie überlegt. "Ich glaube, Henry Filch aber sicher bin ich mir nicht. Ich kenne die Freunde meines Mannes nicht so gut. Deswegen kann ich auch nicht sagen, wer der anderer Besucher war." Ich nicke. Kurz darauf kommt Sebastian wieder mit ein paar Polizisten aus Scotland Yard. Erst geht er zu seinem Herrn und flüstert ihm was zu. Dann kommt er zu mir und drückt mir was in die Hände. "Ich habe Scotland Yard verständigt.", meint er noch und geht nochmal zu seinem Herrn. "So, jetzt habe ich alle Beweise. Danke Sebastian. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass der Mörder keiner von dem beiden Männern war. Sondern Sie! Linda Bleis! Erschrocken schaut sie mich an "W...Was!? Nein! Ich war es nicht!" "Hören Sie auf es zu leugnen. Allerdings haben Sie ihn nicht umgebracht bevor wir gekommen sind, sondern genau dann, als wir alle den Raum betretet haben. Ich habe nich an Anfang geirrt. Sie haben ihn nur vorher mit diesen Schlafmittel betäubt!" Ich halte die kleine Flasche, die mir Sebastian gegeben hat, in die Höhe. "Dann, als wir ins Zimmer gekommen sind, hat er wirklich tief und fest geschlafen. Sie sind zu ihn hin gegangen und haben ihn mit der Nadel in den Hals gestochen. Deshalb liegen auch die Bücher auf dem Tisch aufgestapelt. Damit wir sein schmerzverzerrtes Gesicht nicht sehen. Es war ein sehr schnell wirkendes Gift. Er hatte nicht mal mehr Gelegenheit zu schreien. Er war sofort Tod. So konnten Sie ihn umbringen, dass es niemand merkt." "Wie hatte Sie aber die Nadel unbemerkt hervorholen können?", fragt mich Ciel grinsend. *Der stellt mich wohl auf die Probe!* "Ganz einfach. Sie hatte sich die Nadel an ihr Handgelenk geklebt, als sie den Schlüssel geholt hat. Mir ist aufgefallen, dass sie versucht hat ihr Handgelenk ein wenig zu verstecken. Natürlich hatte sie aufpassen müssen, dass sie sich nicht noch selber sticht. Wenn wir ihr Handgelenk nach Spuren untersuchen, dann werden wir ganz sicher Spuren des Giftes finden." Ich schaue Frau Bleis an. "Das Motiv ist auch ganz einfach.", fange ich an aber Ciel unterbricht mich. "Das Motiv ist doch selbstverständlich. Bei der Durchsuchung, hat Sebastian die gestohlene Beute gefunden. Sie wusste eindeutig davon. Ob sie es jetzt von ihrem Mann gesagt bekommen hat oder sie selber gefunden hat, kann ich nicht sagen. Aber Fakt ist, sie wollte die Beute für sich alleine haben. Also musste sie ihren Mann loswerden. Da kam es ihr natürlich recht das wir vorbeigekommen sind. Dadurch hatte sie sich ein Alibi verschaffen können. Leider ist sie darin kein Profi und konnte nicht alle Beweise vernichten." Ciel schaut mich etwas überlegen an aber ich schüttle einfach nur Verständnislos den Kopf. "Ciel, du liegst total falsch. Sie wusste wirklich nichts von dem Diebstahl. Sie hätte sich nicht einmal getraut das Haus zu durchsuchen. Der Grund, warum sie ihn umgebracht hat ist, dass sie von ihrem Mann regelmäßig geschlagen worden ist." Ich gehe auf sie zu und streife ihr den Ärmel hoch. Dann halte ich ihren Arm so, dass es jeder sehen kann. Ihr Arm ist übersähet mit blauen Flecken. "Und ich wette, sie hat noch mehr solcher Verletzungen. Aber natürlich kann so einer wie du es nicht sehen. Bei den ersten Anblick konnte ich schon Ahnen, was los ist und einige blaue Flecken sind mir auch aufgefallen. Habe ich recht?" Ich schaue sie an. Sie senkt den Kopf. "Ja, es stimmt alles. Er hat mich gedemütigt und geschlagen. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Deswegen habe ich ihn umgebracht." Die Polizisten setzen sich sofort in Bewegung und nehmen sie fest. Einige Tränen Kullern ihren Wangen hinunter. Mein Blick wandert zu Ciel, der ziemlich beleidigt wirkt. Ich lache innerlich. "Ciel, auch wenn ich die Beute vorher nicht gesehen habe, war das auch mein erster Gedanke.", versuche ich ihn aufzumuntern. Dann gehe ich schnell den Polizisten hinterher. "Sie hätten sich Hilfe holen müsse.", meine ich zu ihr. "Wen hätte ich denn um Hilfe bitten sollen!? Es ist doch jedem egal." Ich bekommt Mitleid mit ihr. "Ich denke,...Sie hätten ihn dennoch nicht umbringen sollen...glaube ich.", meine ich etwas unsicher. Jetzt schaut sie mich etwas lächelnd an. "Du gleichst deinem Vater so sehr aber du siehst aus, wie deine Mutter." Dann wird sie rausgeführt. Erschrocken blicke ich ihr hinterer. *Sie kannte meinen Vater!?* Kapitel 17: Klarheit -------------------- Viel zu lange bleibe ich wie erstarrt stehen. Die Frau wird in eine Kutsche hineingesetzt und die Tür wird geschlossen. Schnell reiße ich mich zusammen und renne zu der Kutsche hin. "Wartet! ich müsste unbedingt nochmal mit ihr sprechen!" Der eine Polizist setzt sich an die Zügel. "Das tut mir leid aber wir müssen sie jetzt nach Scotland Yard bringen. Komm Morgen dahin und Sir Randall wird dir höchstwahrscheinlich erlauben, sie nochmal zu verhören." Nach diesen Worten reitet er auch los und ich schaue einfach nur hinterher. Dann treten Ciel und Sebastian neben mich. "Alles in Ordnung?", fragt Sebastian, der meinen erstarrten Ausdruck sieht. "Was hat sie zu dir gesagt?", fragt Ciel. "Nichts. Ich...muss Morgen nach Scotland Yard." "Gut. Dann erledige das Morgen. Danach werden wir wieder zurück zu meinem Anwesen auf dem Land gehen." Ich nicke nur. Ciel geht derweil zu seiner Kutsche. Ich folge ihn und steige ein. Den ganzen Weg schweige ich nur und schaue hinaus. Als wir ankommen, gehe ich sofort in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. *Ich muss Morgen unbedingt dahin! Ich will wissen, wer sie ist! Kenne ich sie? Es muss ja so sein. Sie kennt meinen Vater, mich und sogar meine Mutter! Aber ich kenne ihr Gesicht überhaupt nicht und ihren Namen habe ich vor dem Fall auch noch nie gehört. Ich kenne sie nicht!* Durch ein Klopfen werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich stehe auf und mache die Tür auf. "Was willst du? Musst du noch immer nerven, wenn ich gerade echt keinen Nerv dafür habe!?" "Ich hab einen Zee für dich." Er kommt in mein Zimmer und stellt den Tee auf den kleinen Tisch. ,Und du bringst mir Tee, weil...?" "Warum so Misstrauisch?" "Das fragst du noch? Geh." "Bist du heute so gelaunt, wegen der Frau? Was hat sie gesagt?", fragt er mit einem Grinsen. "Ach, deshalb bist du also hier. Dein Herr will wissen, was los ist. Aber das geht euch überhaupt nichts an! Und jetzt belästige mich nicht weiter!" Ich schiebe ihn richtig Tür. "Nein, mein Herr hatte mir nichts aufgetragen obwohl es Ihn auch interessiert aber das gilt ganz alleine meiner eigenen Interesse." "Das geht dich aber alles nichts an! Das ist meine Privat Sache!" Ich schließe die Tür und setze mich wütend auf mein Bett. Mein Blick wandert zu dem Tee. Ich nehme ihn mir und schaue ihn erst mal an. *Naja, wenn der Tee schon da ist, dann kann ich ihn auch trinken.* Ich führe die Tasse zu meinen Lippen und nehme einen Schluck. Am nächsten Morgen, stehe ich schon relativ früh auf und mache mich fertig. Um Fragen aus dem Weg zu gehen, gehe ich auf dem direkten Weg nach draußen. Ich nehme mir mein Pferd und reite nach Scotland Yard. Ich gehe in das Büro von Sir Randall. Er schaut von seinen Unterlagen auf. "Gestern hast du den Fall gut gelöst. Wir haben die gestohlene Beute gefunden und auch gleich einen Mord gelöst. Heute Mittag wird entschieden, was mit ihr passiert aber es sieht nicht gut aus." Ich schaue ihn geschockt an. "Nein!", schreie ich. Verwirrt schaut er mich an. "I...ich meine, ich muss mit ihr unbedingt noch einmal reden!" "Mhmm...na gut. Noch hast du Zeit. Aber ich bitte dich, dich zu beeilen." Ich nicke. "Abberline wird dich zu ihr führen. Er ist an seinem Arbeitsplatz." "Danke." Sofort gehe ich das Büro raus. Dann gehe ich an den Arbeitsplatz von Fred Abberline. Er begrüßt mich freundlich. "Hallo, Akira. Was machst du denn hier?" "Hallo, ich wollte nochmal mit der Frau reden von gestern. Ausserdem muss ich ja noch den Bericht schreiben." "Ach ja, stimmt. Aber was willst du von ihr?" Ich seufze. "Ich denke, dir kann ich es ja sagen. Sie scheint meinen Vater und meine Mutter gekannt zu haben. Kommt sie dir vielleicht bekannt vor? Du warst schließlich mit meinem Vater befreundet. Oder hat er vielleicht mal was erwähnt?" Er schüttelt den Kopf. "Nein, tut mir leid. Ich hab keine Ahnung wer sie ist. Dein Vater hatte sie auch noch nie erwähnt." Er steht auf. "Komm, ich bring dich zu ihr. Dann kannst du es auch herausfinden." Er führt mich durch Scotland Yard und schickt mich in einen Raum hinein. "Warte hier. Ich werde sie holen. Setz schon einmal hin." Ich nicke und tue das auch. Dann warte ich. Kurze Zeit später, kommt er wieder mit der Frau hinein, macht ihr die Handschellen ab und lässt sie vor mir, hinter einen Tisch, Platz nehmen. "Soll ich sie mit dir alleine lassen? Oder doch einen Polizisten als Aufpasser zuteilen lassen?" "Nein, ich möchte nicht gestört werden." Er nickt und geht raus. "Ich hatte gehofft, dass du kommst.", sagt sie. "Woher kennen Sie mich? Woher kennen sie meinen Vater und woher kennen Sie meine Mutter!?" "Nun ja, du kennst mich nicht. Aber ich war früher mit deinem Vater und deiner Mutter befreundet. Ich kenne dich seid du klein warst. Leider habe ich auch mitbekommen, wie deine Mutter und Leben kam. Da warst du gerade mal 4 Jahre alt." "Wenn du mit meinen Eltern befreundet warst, würde ich mich doch daran erinnern! Schließlich war mein Vater ja noch da!" "Nein, weil ich mich nicht mehr Blicken gelassen habe. Dein Vater wollte das es nicht, aus Rücksicht wegen dir." "Warum aus Rücksicht wegen mir?" Sie schaut mich unschlüssig an. "Ich weiß nicht, ob es dir gefallen würde. Aber ein Jahr danach, bin ich mit deinem Vater zusammengekommen." Geschickt und mit offenem Mund schaue ich sie an. "Aber er hatte die nichts gesagt, weil du durch den Verlust deiner Mutter noch sehr lange Traurig warst und er hatte es nicht übers Herz gebracht es dir zu sagen. Bis er dann gestorben ist. Da haben mich meine Eltern mit einem Mann verheiratet, der mich geschlagen hat und deswegen bin ich jetzt hier." Sie schaut mich Traurig an. "Aber...er hätte es mir doch sagen können! Ich hätte mich gefreut zu sehen, dass er wieder glücklich ist! Aber er hatte wegen mir nichts gesagt!? Alles nur wegen mir." "Keine Sorte. Er wollte es dir sagen aber...dann ist diese Sache dazwischen gekommen." "Weißt du vielleicht irgendwas!? Weißt du was passiert ist!? Hat er dir irgendwas gesagt!?" Sie schüttelt den Kopf. "Tut mir leid. Er hat nicht mehr gesagt als dir. Kurz bevor er nach Scotland Yard gegangen ist, um mit dir zu trainieren, hat er gesagt, dass er heute noch einen Auftrag zu erledigen hat und das er so schnell wie möglich zurück kommen wird. Er hatte es mir versprochen. Aber falls dich irgendwas passieren sollte, soll ich dich aufsuchen. Doch nachdem das passiert ist, konnte ich dich nicht aufsuchen. Ich wollte die nicht noch mehr schmerzen bereiten." "Er hatte dir also auch nicht mehr erzählt. Ic würde so gerne wissen, was an jenem Abend passiert ist. Ich will wissen, wer es war!" Ich seufze. "Ich denke, du glaubst, dass es vermutlich um außergewöhnliches Wesen gehandelt hat oder?" Geschockt schaue ich sie an. "W...woher weißt du das!?" "Nun ja, dein Vater hatte mir so einiges erzählt." "Und du hast ihm geglaubt?" Sie nickt. "Ja, aber natürlich nicht, als er es mir zum ersten mal gesagt." Es klopft auf einmal an der Tür und Fred Abberline kommt rein. "Du hast noch eine Stunde. Dann wird sie abgeführt." Ich nicke und er verlässt wieder den Raum. Sie senkt traurig den Kopf. "Ich schätze, es wird nicht so gut für mich ausgehen. Wahrscheinlich bekomme ich das Todesurteil." Ihre Hände, die sie auf den Tisch gelegt hatte, fangen an zu zittern. Ich nehme ihre Hände in meine und lächele sie an. "Nein, das werde ich mich zulassen. Ich habe jetzt eine neue Mutter gefunden und jetzt werde ich sie auch nicht verlieren. Ich setze alles dran, dass deine Strafe so gering wie möglich ausfällt. Keine Sorge." Sie lächelt mich schwach an. "Ich hätte sich wohl früher aufsuchen sollen." "Das wäre besser gewesen dann wäre ich nicht so alleine gewesen. Ich hatte mich gefreut." "Du wirst mir wirklich helfen? Ich habe schließlich jemanden umgebracht. Dein Vater wäre nicht begeistert." "Ja, ich werde dir helfen. Damit sage ich aber nicht, dass mir deine Methode gefallen hat. Ich toleriere das überhaupt nicht. Aber ich kann dich verstehen und werde dir helfen. Ich werde alles in meiner Machtstehende tun!" Aber ob du hier raus kommst, kann ich dir leider nicht sagen." Sie lächelt mich an. Dann klopft es an der Tür und Fred Abberline kommt wieder rein. "Die Zeit ist um. Es wird Zeit über ihr Urteil zu Fällen." Ich nicke. Er führt sie raus und ich gehe hinterher. Stunden vergehen und nach der Entscheidung, können wir erst ein mal durchatmen. Sie wird zwar nicht gehängt aber sie bleibt erst einmal hinter Gittern. Für wie lange, kann ich nicht sagen. Das kommt immer drauf an wie sie sich benimmt. Bevor meine Wege sich mit ihren wieder trennen, sagt sie noch, "Danke." Sie lächelt mich fröhlich an. Ich nicke ihr zu und gehe weiter. *Ich musste einfach mit Uhr Mitleid haben, obwohl bei einem Fall keine persönlichen Gefühle mit rein dürfen. Aber sie ist die einzige, die noch irgendwas über jenem Abend wissen könnte. Außerdem, zähle ich sie zu meiner Familie. Da kann ich sie nicht im Stich lassen. Dennoch soll sie ihre Strafe absitzen. Aber sie ist eine Frau, die vor der Tochter ihres Geliebten verheimlicht worden, dann ist derjenige sogar gestorben und sie wurde mit irgendjemand verheiratet und von demjenigen sogar geschlagen. Auch einer der Gründe, warum ich eher selbstständig bin und mich nicht von einem Mann rumkommandieren lasse! Am besten ich verliebe mich gar nicht. Da hab ich das Problem nicht. Es gibt außerdem eindeutig wichtigeres.* Kurz bevor ich rausgehe, laufe ich an meinem Arbeitsplatz vorbei. Ich bleibe ruckartig stehen. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich noch den Bericht schreiben muss. *Och man! Den habe ich total vergessen! Jetzt darf ich mich nich da hinsetzen und das schreiben!* Seufzend schaue ich auf die Uhr. Dann setze ich mich an meinen Platz. Scotland Yard leert sich immer mehr, bis ich ganz alleine da sitze. *Natürlich bin ich wieder die einzige, die hier länger Arbeitet. Aber ich muss das morgen abgeben. Da bleibt mir nichts anderes übrig.* "Interessant." Erschrocken schaue ich zur Seite. Sebastian beugt sich über meine Schulter hinweg und schaut auf meine Arbeit. Vor Schreck springe ich auf und trete hastig ein paar Schritte zurück. "Was fällt dir ein...!?", fauche ich. "Ganz ruhig Kätzchen." "Kätzchen!?" Wütend schaue ich ihn an. "Was machst du hier!?" "Mein Herr hat mir befohlen, nach dir zu schauen." Ich verschränke meine Arme vor der Brust. "Ihr vertraut mir wohl immer noch nicht. Ich werde schon zurückkommen aber ich habe hier noch was zu tun! Da kann ich dich nicht gebrauchen!" "Naja, wie es mir scheint, bist du nicht wegen dem Bericht hierher gekommen.", meint er. "Wie kommst du denn darauf? Natürlich bin ich deswegen hier." "Ich wage dies zu bezweifeln. Viel hast du in deinem Bericht nicht geschrieben und du bist seit heute Morgen hier. Deswegen wird es doch einen Grund geben warum du schon so früh hierher gekommen bist." Ich setze mich wieder an meinen Platz. "Das geht dich nichts an! Allein meine Angelegenheit!" "Geht es um deinen Vater?" "Wenn du es weißt, dann frag nicht so blöd! Das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen!" "Was kannst du denn jetzt gebrauchen?", fragt er grinsend. "Vorallem ruhe! Also geh!" "Nicht doch etwas anders?" Ich spüre seinen Heiden Atem ganz sichtbar meinem Ohr. Ein Kribbeln durchfährt mich und ich atme tief durch. "Wenn du Informationen haben willst, muss ich dich enttäuschen. Das geht dich nichts an!" "Woher willst du wissen, ob ich Informationen haben will? Vielleicht will ich auch was anderes?" Ich versuche mich weiterhin zu konzentrieren und den Bericht zu schreiben. "Was willst du denn sonst haben? Was anderes als das, kann es ja wohl nicht sein. Außerdem nervst du!" "Soll ich es wirklich in Worte fassen?" Seine Hand liegt auf meiner Schulter und wandert meinen Arm hinab. "Soll ich dir gleich wirklich ins Gesicht schlagen?", sage ich ziemlich angespannt. Ich schüttele seine Hand ab. Dann versuche ich mich weiter zu konzentrieren. "Interessant.", murmelt er mit seinem charmanten Lächeln. Ich knalle meine Hände auf den Tisch und stehe auf. Dann packe ich meine Sachen zusammen und gehe, morbiden Sachen in der Hand, zum Ausgang. "Wo willst du hin?", fragt Sebastian etwas verwundert. "Ich gehe irgendwohin, wo ich das in Ruhe machen kann! Ich will schließlich da auch fertig werden und mal schlafen! Geh zurück zu deinem Herrn und lass mich in Ruhe Arbeiten! Ich weiß ja nicht was du vorhast aber das funktioniert nicht bei mir!" Damit verlasse ich auch Scotland Yard. Kapitel 18: Gefühle? -------------------- Eine Viertelstunde Später sitze ich auch schon in meiner Wohnung und versuche den Bericht zu schreiben, doch Sebastian hatte mich so aus der Fassung gebracht, dass meine Konzentration nun völlig im Eimer ist. Letztendlich lege ich alles zur Seite und seufze genervt. So werde ich doch niemals damit fertig! Wieso kann der Typ mich überhaupt aus der Fassung bringen? Er nervt mich einfach nur. Aber was wollte er damit bezwecken? Nur, um zu erfahren, warum ich da war? Das ist doch bescheuert!* Ich stehe auf und lege mich auf mein Bett. Dann lege ich mir meinen Arm über die Augen und seufze. „Ich habe so gar keine Lust, den Bericht zu schreiben.“, murmel ich. Auf einmal kratzt es an meinem Fenster. Ich schrecke etwas auf und schaue raus. Daraufhin fange ich etwas an zu grinsen. Sie merkt wohl, wenn ich da bin.* Ich mache das Fenster auf und die Katze kommt rein gesprungen. „Na süße?“ Sie fängt an zu schnurren. Ich lege mich wieder hin und sie springt mir auf den Bauch. Danach rollt sie sich schnurrend zusammen und schläft. „Du bist wohl auch müde.“ Dann schließe ich die Augen. „Wie hinreißend.“ Ich schrecke total auf. Dadurch erschrickt sich auch die Katze und springt fauchend auf. Sebastian steht grinsend vor meinem Bett und nimmt die aufgeschreckte Katze in den Arm. „Du Mistkerl! Was fällt dir ein, einfach in mein Haus einzudringen!? Und dann mich auch noch so zu erschrecken!? Hast du mich heute nicht schon genug genervt!?“ „Ganz ruhig. Es war nicht meine Absicht, dich zu erschrecken.“ „Nein, du würdest ja so was nicht machen! Du doch nicht!“ Er setzt sich einfach neben mich auf mein Bett und streichelt die Katze weiter. Fassungslos schaue ich ihn an. „Kannst du jetzt bitte verschwinden!?“ Er ignoriert mich einfach und streichelt die Katze. Beleidigt schaue ich ihn an. Dann nehme ich ihm einfach die Katze ab und setze sie auf meinen Schoß. Endlich schenkt er mir auch mal seine Aufmerksamkeit. „Brauchst du auch Beachtung?“ Er lächelt mich charmant an. „Nicht wirklich. Ich will nur, dass du endlich verschwindest!“ „Nein, du willst nicht das ich gehe.“ „Und ob ich das will!“, sage ich und lasse die Katze aus dem Fenster wieder raus. „Du willst nicht alleine sein.“, meint er. „Woher willst du denn das wissen!? Ich hasse dich, ich kann dich nicht ausstehen, du nervst mich und ich will das du verschwindest! Was daran verstehst du nicht!?“ „Du warst schon viel zu lange alleine, nicht?“ Er grinst mich an. „Hey, hör auf meine Worte zu ignorieren!“ Wütend schaue ich ihn an. Sofort treffen meine Augen auf seine. Das lächeln, dass sich auf seinen Lippen gebildet hat, blende ich aus. Ich werde von seinem Blick gefangen. Ich merke nicht einmal, dass seine Augen kurz aufgeflackert sind. Für einen Moment schaltet mein Gehirn ganz aus. Er legt seine Hand auf meine Wange und ich bin unfähig, irgendwas zu machen. Er beugt sich etwas weiter vor und flüstert mir ein paar Worte zu. Aber leider verstehe ich nichts. Dann streift er als erstes nur mit den Lippen über meine und letztendlich drückt er sie auf meine. Automatisch öffne ich ein wenig meine Lippen aber bevor er überhaupt irgendwie das ausnutzen kann, ziehe ich meinen Dolch, den ich wie immer in meinem Stiefel habe und hole aus. Meine Reaktion war so schnell und so plötzlich, dass nicht einmal Sebastian rechtzeitig reagieren konnte. Er schaut mich geschockt an und ich schaue auch nicht anderster ihn an. Er hält sich seine Wunde, die ich ihn an der Schulter zugefügt habe. Zwar habe ich ihn nur gestreift aber sie fängt an ein wenig zu verätzen und zu verbrennen. „Was ist das?“, fragt er mich und Blickt auf seine Wunde. „Das geschieht dir recht du Arsch!“, fauche ich und wische mir mit meinem Arm über die Lippen. „Hatte ich nicht mal erwähnt, das ich weiß wie man einen Teufel töten kann? Ich habe immer etwas von dem Mittel an meiner Klinge.“ Gelingt es einmal in eine Wunde, kann sich ein Teufel nicht mehr so schnell regenerieren. Die Wunde wird Tage brauchen bis sie wieder verheilt. Deswegen ist es auch so wirksam. „Na gut. Ich werde gehen. Wir werden uns morgen sehen.“ Er macht es Fenster auf und springt raus. Wütend schließe ich es wieder und stecke meinen Dolch wieder ein. *Was war das!? Was hat er mit mir gemacht? Ich konnte mich überhaupt nicht wehren an Anfang! Seine Augen haben mich gefangen genommen. So etwas darf einfach nicht passieren. Ausgerechnet er stiehlt mir meinen ersten Kuss!* Am nächsten Morgen musste ich wohl oder übel schon recht früh aufstehen, so das ich kaum Schlaf hatte. Schließlich bekam ich den Bericht nicht gestern fertig und musste ihn somit heute morgen noch machen. Jetzt stehe ich mehr als nur genervt vor Scotland Yard und würde am liebsten irgendjemand voll ins Gesicht schlagen. Reicht schon das ich am Abend so genervt wurde und so verwirrt war. Aber dann noch wenig Schlaf, ist bei mir wirklich keine gute Zusammenstellung. Ich gehe rein und werde von einigen erst einmal freundlich begrüßt. Mit einem lächeln, das viel mehr genervt wirkt, grüße ich zurück. Dann treffe ich auf Mister Abberline und gebe ihm den Bericht ab. „Hier, der Bericht ist fertig.“ „Warum gibst du ihn mir? Sir Randall sitzt noch in seinem Büro.“ „Ich habe jetzt wirklich nicht den Nerv, um auf ihn zu treffen. Deswegen gebe ich dir den Bericht. Ich hatte heute sehr wenig Schlaf und bin nicht wirklich gut drauf. Außerdem würde ich gerne noch mit Lina Bleis sprechen.“ „Warum das denn? Ja, stimmt. Du hast mir noch gar nicht gesagt, was aus dem Gespräch geworden ist.“ „Stimmt. Das wird dich jetzt ganz sicher auch überraschen aber sie war mit meinem Vater zusammen.“ Fassungslos schaut er mich an. „Sie war was!? Wir hatten sie noch nie mit deinem Vater gesehen. Ich habe die Frau besser gesagt noch nie vorher in meinem Leben gesehen!“ „Ich schon. Aber da war ich noch zu klein. Da hatte meine Mutter auch noch gelebt. Sie war eine Freundin von meinen Eltern und nachdem meine Mutter gestorben ist, hat sich mein Vater in sie verliebt aber er hatte die Beziehung geheim gehalten. Hauptsächlich wegen mir. Er wollte mich nicht verletzen. Wegen Mutter. Sie ist da auch erst vor kurzem gestorben und er hatte sich nicht getraut mir zu verraten, dass er sich neu verliebt hatte.“ „Ok, das überrascht mich wirklich. Das hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht. Aber natürlich kannst du zu ihr. Ich lasse sie wieder in den Raum bringen.“ Ich nicke. Als ich in den Raum reinkomme, sitzt sie darin auch schon. Sie begrüßt mich freundlich und ich grüße zurück. „Du scheinst nicht sehr gut geschlafen zu haben oder?“ Ich seufze. „Nein, nicht wirklich. Ich hatte etwas Stress gestern Abend.“ „Du musstest einen Bericht schreiben oder?“ Ich nicke. „Aber ich habe da mal eine Frage. Du bist hier nicht sonderlich oft in Scotland Yard oder?“ „Naja, nein in letzter Zeit bin ich hier nicht so oft warum?“ „Dein Vater hatte immer gesagt, du wirst hier mal später Arbeiten aber als ich nach dir Nachgefragt habe, hatten sie gesagt du Arbeitest hier nur ab und zu mal. Du Arbeitest momentan hauptsächlich bei jemand anderem. Warum? Arbeitest du bei dem kleinen Jungen mit seinem Butler? Die waren ja dabei, als du den Fall gelöst hast.“ „Ja, ich Arbeite bei ihm und komme auch bei ihm unter. Aber ich bevorzuge es zu sagen, ich Arbeite mit ihm zusammen.“ „Aber warum? Ist Scotland Yard nichts für dich?“ „Doch, ich habe sehr gerne in Scotland Yard gearbeitet. Am meisten auch, als ich endlich Mordfälle bearbeiten durfte aber das ist ein wenig kompliziert.“ „Ist es irgendwas außergewöhnliches?“ Ich schaue sie überrascht an. „Wie kommst du denn darauf!?“ „Naja, die beiden kamen mir ziemlich komisch vor. Oder liege ich falsch?“ „Ja, ok du hast recht. Der Butler von dem kleinen jungen ist ein Teufel. Und weil ich das weiß, muss ich dort Arbeiten. Sie haben mir gedroht, mich zu Töten wenn ich es verweigern sollte. Ich habe nämlich vielleicht ein wenig ausgeplaudert, dass ich weiß das er ein Teufel ist. Das war wirklich das dümmste was ich jemals getan habe. Aber das ist mir raus gerutscht.“ Ich massiere mir genervt den Nasenrücken. „Ist es schlimm auch dort zu Arbeiten? Wenigstens lassen sie dich auch noch hier Arbeiten.“ „Ja, da habe ich Glück. So schlimm ist es ja nicht. Wenigstens kann ich meinen Beruf nachkommen. Nur, der Teufel regt mich so auf. Wegen ihm muss ich sogar ein Kleid anziehen, wenn ich im Anwesen bin! Dafür könnte ich ihn umbringen!“ „Ja, ich muss zugeben, als ich dich einmal mit einem Kleid gesehen habe, hatte es mich wirklich gewundert. Schließlich hattest du, als du noch klein warst, noch nie ein Kleid an.“ „Ja, einfach nur grauenhaft! Sebastian kann einen so nerven! Der findet auch immer eine Gelegenheit mich zu Ärgern. Wegen ihm konnte ich nicht einmal den Bericht ordentlich schreiben! Sogar da hat er mich genervt! Außerdem nervt der immer damit, weil er immer so auf perfekt macht! Das kotzt einen regelrecht an! Und sein provozierendes grinsen! Manchmal möchte ich ihm so gerne ins Gesicht schlagen! Ach, tut das mal gut sich über den Kerl auszulassen.“ Sie fängt an zu grinsen. „Was ist?“ „Naja, es tut mir leid wenn ich das jetzt so sage, aber hasst du ihn wirklich so sehr?“ „Äh...ja? Der Kerl kotzt einen einfach nur an!“ „Naja, wie sagt man so schön, Gegensätze ziehen sich an. Ich drücke es mal so aus.“ Ich ziehe meine Augenbraue nach oben. „Das ist doch jetzt nicht dein ernst oder? Schon mal daran gedacht, er ist das was ich total verabscheue!“ „Ja, schon. Aber Gefühle kann man sich nicht aussuchen und wenn es so ist, dann kannst nicht einmal du was daran ändern.“ Sie lächelt mich an. „Man merkt es dir doch an. Auch wenn du es selber noch nicht begreifst.“ „Tzzz! Lieber würde ich ihn vorher umbringen, als das ich mich in ihn verliebe! Aber auch wenn ich was für ihn empfinden würde, er würde es verhöhnen und mich auslachen. Außerdem, würde er mich ausnutzen und was weiß ich noch alles. Er ist ein Teufel! Der wird in seinem Leben niemals aufrichtig Lieben können! Aber was weiß ich, ich konnte bisher auch noch nicht lieben. Deswegen weiß ich selber auch nichts darüber.“ „Naja, genau deswegen, kannst du dir auch nicht eingestehen, dass du ihn ihn...“ „Hör auf! Ich will es nicht hören! Ich hasse den Typen und es bleibt auch so!“ Ich werde von ihr einfach nur überlegen angeschaut. „Naja, ich muss dann wieder los. Außerdem werde ich wahrscheinlich auch für ein paar Tage nicht kommen können. Ciel, also der junge mit den ich zusammenarbeite, will heute wieder zurück zu seinem Anwesen und das liegt etwas weiter weg.“, meine ich genervt. „Schon gut. Ich freue mich, wenn du mich bald wieder besuchen kommst.“ Ich lächele sie an und nicke. Dann gehe ich raus. Nachdem ich an das Anwesen angekommen bin, sehe ich auch schon, wie die Kutsche schon davor steht und Meyrin, Bard und Finny gerade einige Koffer aufladen. Prinz Soma steht an der Tür und umarmt Ciel heulend. „Lass mich los!“, sagt Ciel genervt. „Komm bald wieder!“ Ciel seufzt genervt. „Du machst gerade so, als würde ich nie wieder hierherkommen.“ Ciel geht die Stufen runter und erblickt mich. „Da bist du ja endlich. Ich habe schon gedacht, du würdest hier überhaupt nicht mehr aufkreuzen.“ „Keine Sorge ich bin ja da und wäre ich jetzt nicht rechtzeitig gekommen, wäre ich auch noch mit dem Pferd dahin geritten. Also regt dich nicht so auf.“ Ich steige mit Ciel in die Kutsche ein und versuche das grinsen von Sebastian zu ignorieren. Als wir auch da endlich angekommen sind, steige ich sofort aus und gehe einfach nur schnell in mein Zimmer. Doch irgendwie halte ich es nicht lange in dem ruhigen Zimmer aus und gehe raus in den Flur. Sofort höre ich ein lautes krachen und renne in die richtung, aus der das Geräusch kam. Ich biege um eine Ecke und sehe Meyrin, wie sie auf den Boden liegt und das zerbrochene Geschirr neben dran. „Omg, alles ok?“ Ich helfe ihr hoch. „Hast du dich verletzt?“, frage ich besorgt. „Nein, nein, alles in Ordnung. Oh nein! Sebastian wird mit mir schimpfen, wenn er das zerbrochene Geschirr sieht!“ Sie kniet sich runter und hebt die Scherben auf. „Das ist doch egal. Solange du dich nicht verletzt hast, ist alle in Ordnung. Außerdem wird Ciel ja wohl genug Geschirr haben.“ Ich helfe ihr, die Scherben aufzusammeln. „Ja, schon aber...“ „Nichts aber. Das ist nicht schlimm. Bei jedem geht mal früher oder später was kaputt und er hat ja wohl genug Geld, um die Sachen zu ersetzen. Deswegen finde ich es jetzt auch nicht dramatisch. Also komm. Wir gehen das wegschmeißen.“ Sie nickt und wir gehen richtung Küche. In der Küche treffen wir auch auf Bard und natürlich hat er einen Flammenwerfer in der Hand. „Bard, untersteh dich diesen Flammenwerfer zu verwenden!“ Er seufzt genervt. „Na gut. Warum muss sich jeder einmischen, wenn ich kochen will?“ „So langsam müsstest du doch wissen, dass dieses Ding nicht zu Kochen geeignet ist. Außer du willst ne verbrannte Küche haben.“ Ich gehe zu dem Mülleimer hin und schmeiße die Scherben weg. „Die Kaputten Teller reichen für heute. Zwar habe ich gesagt, dass es nicht so dramatisch ist, wenn was kaputt geht, aber man muss es nicht übertreiben.“ „Danke, dass du mir geholfen hast.“, meint Meyrin. „Bitte, mach ich doch gerne.“ Ich gehe wieder raus und laufe den Gang entlang. Natürlich muss mir dann das blödeste passieren, was einen passieren kann. Ich stolpere über einen Teppich und lege mich der Länge nach hin. Mit einem nicht gerade leises poltern komme ich auf. „Aua! So ein Mist!“ Ich höre hinter mir jemand lachen. Sichtlich genervt rappele ich mich etwas auf. „Ja, alles klar! Ich würde auch daneben stehen und lachen!“, sage ich ironisch. „Tut mir leid. Aber das war einfach zu amüsant.“, meint Sebastian und lacht immer noch. „Ja, Entschuldigung, ich habe mich einmal abgelegt. Das ist jetzt auch so witzig!“ „Ja.“, meint er und staubt eine Vase ab. Ich beobachte seine Bewegungen genau. Dann fange ich an zu grinsen. „So wie ich sehe, ist deine Wunde nicht verheilt und hat sich womöglich sogar noch etwas erweitert. Habe ich recht?“, frage ich provokant. Sein lächeln ist aus dem Gesicht verschwunden. Er schaut mich an. „Du bewegst deinen Arm nicht viel. Also muss es heißen, dass deine Schulter noch wehtut.“ „Was war das für ein Mittel?“ „Das werde ich dir nicht sagen. Ich habe das auch nur auf meiner Klinge zu meiner Verteidigung. Es war nicht einmal Absicht es gegen dich zu verwenden aber das ist wohl das einzige was hilft.“ Sein übliches grinsen bildet sich wieder auf seinen Gesicht. „Du warst aber nicht gerade abgeneigt an Anfang.“ „Wäre ich nicht abgeneigt gewesen, hätte ich dir nicht das Gift verpasst. Außerdem hast du mich doch ganz sicher irgendwie manipuliert! Sonst hätte ich viel früher reagiert. Du hast einfach kein recht mich anzufassen! Bleib einfach weg von mir!“ „Eine junge Dame sollte sich nicht so aufregen!“ Er grinst mich weiterhin an. „Ich bin keine junge Dame! Ich hasse es ein Kleid anziehen und ich hasse es, wenn du zu mir junge Lady, Dame oder was weiß ich sagst!“ Wütend drehe ich mich um und gehe. Kapitel 19: Die wahrheit ------------------------ *Was fällt dem Teufel ein, mich so zu belästigen!? Was geht ihm nur im Kopf vor!?* Ärgerlich gehe ich in mein Zimmer und schließe die Tür. *Was erlaubt er sich!?* Als erstes schmeiße ich mich aufs Bett und schließe die Augen. Dann kann ich aber nicht liegen bleiben. Deswegen stehe ich auf und gehe ins Bad. Drinnen betrachte ich mich im Spiegel und stütze mich mit den Händen auf das Waschbecken ab. Ich seufze einmal und wasche mir das Gesicht. Ich löse meinen Zopf und käme mir durch die Haare. Danach lege den Kamm beiseite und gehe wieder raus. Ruckartig bleibe ich stehen. Mein Blick verfinstert sich. „Was willst du hier? Mich weiter nerven?“ Sebastian sitzt auf dem Bett und schaut mich mit seinem Grinsen an. Geschmeidig steht er auf und kommt auf mich zu. Ich weiche ein paar Schritte zurück. Seine Augen fangen an Teuflisch zu leuchten. „Dein Gang, dein Verhalten, deine Klamotten. Alles deutet daraufhin das du ein Mann bist. Aber ich werde dir zeigen, dass du eine Frau bist.“ Ich schrecke auf. Er streicht mir mit seinem Handrücken meine Wange. Sofort schlage ich seine Hand weg. „Lass mich in Ruhe! Und fass mich nicht an!“, zische ich. „Lass dich doch einmal gehen.“ Er kommt mit seinen Lippen ganz nah an mein Ohr. „Soll ich dir ein unbeschreibliches Gefühl geben? Ich lasse dich alles vergessen für diese Nacht. Aber sich wehren, ist sinnlos.“ Er beißt kurz in mein Ohrläppchen rein und ich zucke zusammen. „Was fällt dir ein!?“ Mein Herz fängt an zu rasen. Ich vernehme von ihm ein leises kichern. „Du kannst dich so oft wehren wie du willst. Ich weiß genau, du kannst mir nicht widerstehen. Du bist schließlich auch nur eine Frau.“ Seine Lippen wandern zu meinem Hals. Ein merkwürdiges Gefühl kommt in mir auf. „So sehe ich mich aber nicht! Und so bin ich nicht!“ „Aber ich sehe dich so und ich werde dir es auch zeigen.“ Ich versuche standhaft zu bleiben und ihn von mir wegzudrücken aber leider ohne Erfolg. Mit seinen Lippen wandert er wieder hoch zu meinem Mund. Dadurch benebelt er mich aus irgendeinem Grund und schafft es mich zu dem Bett zu führen. Ich falle rücklings drauf und er platziert sich über mich. Er wandert mit seinen Lippen wieder zu meinem Hals und leckt drüber. „H...hör auf!“, wimmere ich schon fast. Die Gefühle scheinen in meinem Innern schon fast zu explodieren. Ich kann mich nicht wirklich wehren und habe auch nicht gerade die Kraft dazu. Außerdem, will ich es aus einem unergründlichen Grund auch nicht. Wieder drückt er seine Lippen auf meine und wandert mit seiner behandschuhten Hand über meinen Körper. Er zwingt mich meine Lippen ein wenig zu öffnen und dringt mit seiner Zunge ein. Mit seiner Zunge umspielt er meine. Mein Verstand verabschiedet sich nun völlig. Er lässt danach kurz von mir ab und zieht sich seine Handschuhe aus. Dann wandern seine Finger zu meinem Hemd, das er langsam aufknöpft. Sofort sieht man die hässliche Narbe auf meiner Brust. Er fährt mit dem Finger langsam drüber. „Ein jungfräulicher Körper ist doch was wunderbares.“, flüstert er. „Wie es mich schon danach sehnt, deine Seele zu beschmutzen.“ Er wandert mit seinen Lippen zu meiner Brust. Er umfahrt mit seiner Zunge meine Brust und ich fange an leise aufzustöhnen. Sofort halte ich mir den Mund zu und werde sogar noch ziemlich rot. Er grinst nur und macht mit seinem tun noch leidenschaftlicher weiter. Ich versuche das stöhnen zu unterdrücken. *Warum macht er das mit mir!? Ich kann mich einfach nicht wehren.* Aber er nimmt die Hände von meinem Mund und hält sie fest. „Ich will dich hören. Ich will das du meinen Namen schreist. Da haben die Hände nichts auf deinen Mund zu suchen.“ Er geht wieder hoch und zieht sich nun sein Frack aus, den er zu Boden fallen lässt. Sofort sehe ich die Verletzung, die ich ihm zugefügt habe. Sie scheint wirklich größer geworden zu sein. Er hat sie Bandagiert. Gierig wandert er wieder mit seinen Händen über meinen Körper und legt die Lippen auf meine. Mein Herz fängt an noch schneller gegen meine Brust zu schlagen. Dabei streift er nun letztendlich auch noch meine Hose runter. So das ich nun ganz nackt unter ihm liege. Ein Gefühl der Scham überkommt mich. Während er meine Lippen in Besitz nimmt, wandert er mit seiner Hand immer weiter runter. Letztendlich kommt er an meiner Intimen stelle an und fährt langsam einen Finger rein. Ich keuche kurz auf. Mein Körper fängt an vor verlangen zu brennen. Ein solch seltsames Gefühl, hatte ich noch nie verspürt. Dann fängt er noch an den Finger zu bewegen und mein Körper fängt an sich dagegen zu strecken. Langsam zieht er seinen Finger wieder raus und zieht sich nun selber die Hose aus. Ich betrachte seinen Körper. *Warum muss er so gut aussehen! Ich will doch nicht! Er ist ein verdammter Teufel!* Er platziert sich wieder über mich und küsst mich gierig. „Nein!“, bekomme ich noch gerade so raus und versuche meine Fäuste gegen seine Brust zu schlagen aber er hält meine Handgelenke fest. Dann merke ich auch schon, wie er in mich langsam eindringt. Ich kneife meine Augen zusammen und keuche schmerzhaft auf. Er streicht mir über die Wange. „Hast du schmerzen? Keine Sorge. Der Schmerz wird schnell weichen und du wirst nur noch die Lust verspüren.“ Mein verkrampfter Körper fängt sich langsam an wieder zu entspannen und Sebastian fängt an sich zu bewegen. Schon recht schnell ist der Schmerz verflogen und Sebastians Stöße werden immer schneller. Durch die ganzen Gefühle kralle ich mich auch in seine Schultern. Ich spüre immer mehr wie mein Körper erzittert, bis ich den Höhepunkt mich einem heißeren Schrei erreiche. Ein leises keuchen seinerseits lässt mich vermuten, dass er ebenfalls seinen Höhepunkt erreicht hat. Mein Atem geht schnell und Schweiß hat sich auf meiner Stirn gebildet. Durch den Anblick, bildet sich auf Sebastians Gesicht ein lächeln. Er wischt mir den Scheiß von der Stirn. Müde von dem ganzen, schaue ich ihn an und kann immer noch nicht so klar denken. Letztendlich schließe ich die Augen und merke noch mir Sebastian ein paar Haare aus dem Gesicht streift. Am nächsten Morgen wache ich erst einmal ziemlich verschlafen auf und weiß nicht einmal genau was gestern Abend passiert ist. Ich fasse mir an den Kopf, als mir die Erinnerungen wieder hochkommen. *War das nur ein Traum oder doch nicht!?* Ich schaue mich im Raum um und entdecke sofort meine Kleidung, die auf dem Boden liegt. Von Sebastians Kleidung fehl allerdings jede Spur. Das wohl daran liegt, weil er sie heute nochmal braucht. Aber die Tatsache das ich unter der Decke nackt bin, sagt eigentlich schon alles. Ich verfluche mich selbst dafür, dass es soweit gekommen ist. *Nein, nicht nur, dass er mir meinen ersten Kuss stiehlt, nein! Jetzt nimmt er mir auch noch meine Jungfräulichkeit! Ich schäme mich so!* Ich stehe auf und gehe ins Bad um alles von der vergangenen Nacht abzuwaschen. Obwohl das es nicht gerade ungeschehen macht. Nachdem ich mich gewaschen habe, ziehe ich mich an und gehe aus dem Gott verdammten Zimmer raus. Sofort steuere ich auf den Garten zu. Da treffe ich sofort auf Finny. Ich will mich irgendwie ablenken. Deswegen frage ich, „Hallo, Finny. Kann ich dir bei irgendwas helfen?“ „Hallo. Ja, wenn du willst. Du könntest ein paar Blumen gießen.“ Ich nicke und nehme mir den Schlauch. Dann höre ich eine mehr als nur bekannte und verhasste Stimme, „Finny, du kannst Pause machen.“ „Ok, danke Sebastian.“, meint Finny fröhlich und flitzt rein. Ich versuche einfach alles zu Ignorieren. Doch ich spüre wie er auf mich zu kommt. „Nerv mich nicht, sonst stech ich dich ab!“ „Das sind ja ganz andere Töne von dir. Hast du zu wenig geschlafen?“, fragt er provokant. „Ja, ich habe sehr scheiße geschlafen. Wenn du es genau wissen willst.“, fauche ich. „Das fauchen steht dir nicht. Schrei doch lieber wieder für mich, so wie gestern Abend...“, flüstert er nah an meinem Ohr. Wütend drehe ich mich schnell um und versuche ihn wieder mit meinem Dolch zu erwischen. Aber so etwas funktioniert nun mal nicht zwei mal. Er weicht aus und hält mein Handgelenk fest. „Versuchst du das gleiche nochmal?“ Er zieht mich näher zu sich und grinst mich an. Aber sofort reiße ich mich los und gehe in das Anwesen rein. Vor lauter Wut laufe ich einfach schnell rein und achte auf niemanden. Doch dann stoße ich voll mit Meyrin zusammen und wir beide fallen zu Boden. Die Wäsche die, sie in der Hand hatte, liegt jetzt verstreut auf den Boden. „Oh nein, es tut mir so leid Meyrin! Ich hab dich nicht gesehen!“ *Warum muss ich mich jetzt andauernd ablegen?* Ich helfe Meyrin sofort wieder die Wäsche aufzusammeln. „Warte, ich bringe sie weg. Ok?“ „Nein, nein. Das musst du nicht.“ „Doch, wo muss sie hin?“ Meyrin beschreibt mir den Weg zum Zimmer und ich bringe die Wäsche dort hin. Da lege ich sie auch sauber in die Schubladen rein. Dann kommt aber Meyrin ins Zimmer. „Ich habe die Sachen weggebracht.“, meine ich. „Das ist es nicht. Der junge Herr verlangt nach dir.“ Fragend schaue ich sie an. „Warum das denn?“ „Ich weiß es nicht.“ Ich nicke nur und gehe zu Ciel in sein Büro. Er schaut von seinen Unterlagen auf. „Warum sollte ich kommen? Ein neuer Auftrag?“, frage ich. Er nickt. „Ja, es passieren wieder einige Mysteriöse Morde. Viel ist noch nicht bekannt aber die Queen hat mir ein paar Bilder von den Opfern mitgeschickt. Hier.“ Er hält sie mir hin. *Danke! Endlich was zum Ablenken.* Sofort nehme ich sie entgegen. Nacheinander schaue ich sie mir an und mit jedem Bild bleibt mir der Atem immer mehr weg. Meine Beine fangen etwas an zu zittern. „Das kann nicht sein.“, murmel ich. Fragend schauen Ciel und Sebastian mich an. Ich zittere immer mehr und lasse die Fotos fallen. „Nein!“, schreie ich. Ich fasse mir an meinen Kopf. „Das passiert nicht noch mal! Warum schon wieder!?“ Wütend fege ich alles von Ciels Schreibtisch. „Akira beruhig dich!“, sagt Ciel fassungslos. Letztendlich hält mich Sebastian an den Armen fest. Ich versuche tief durchzuatmen. Dann reiße ich mich wieder von Sebastian los. „Es...tut mir leid. Ich weiß selber nicht warum ich ausgeflippt bin.“ „Was ist denn los? Weißt du was!?“ „Es beginnt wieder von vorne! Die gleichen Mordfälle sind schon einmal passiert!“ „Woher weißt du das?“ „Jedes der Opfer hat auf den Arm ein Zeichen. Genau solche Morde sind passiert, kurz bevor mein Vater gestorben ist. Er hatte den Fall angenommen und genau so ist er letztendlich auch gestorben! Ich habe das Zeichen gesehen! Ich hatte gehofft, es würde nicht mehr geschehen. Nachdem mein Vater gestorben ist, hat es plötzlich aufgehört und jetzt...fängt es wieder an.“ Ich fange an mit den Zähnen zu knirschen. „Aber wenigstens habe ich das ganze Suchen gespart. Jetzt kann ich den Kerl bekommen!“ „Mach mal langsam.“, meint Ciel und grinst mich an. „Woher willst du denn wissen ob es der gleiche ist? Vielleicht nur ein Nachahmer.“ „Niemals! Ich weiß, dass es der gleiche Kerl ist! Ich gehe erst einmal nach Scotland Yard. Vielleicht haben sie mehr Informationen.“ Ciel nickt und wir machen uns bereit. Draußen, regnet es ohne Ende. Wir steigen schnell in die Kutsche ein und fahren zu Scotland Yard. Nicht gerade trocken betrete ich auch den Raum. Sofort eile ich zu Mister Abberlines Schreibtisch. Da knalle ich ihm auch die Fotos auf den Tisch. „Weißt du was darüber?“, frage ich sofort. „Ihr bearbeitet doch den Fall ganz sicher oder?“ Er seufzt. „Ja, das tun wir.“ „Warum sagt mit keiner was!? Sonst bittet ihr mich doch auch um Hilfe.“ „Ja, aber wir wollten nicht, dass das gleiche mit dir passiert. Dein Vater hatte sich damals auf eigene Faust auf gemacht, um den Kerl zu schnappen! Und was hat es ihm gebracht? Seinen Tod! Es tut mir leid aber du mischst dich nicht hier ein. Das passiert jetzt schon zum dritten mal! Wir müssen endlich was herausfinden. Erst deine Mutter, dann dein Vater. Wir wollen dich nicht in Gefahr bringen!“ „Warte mal! Zum dritten mal!? Warum zum dritten mal!? Wann ist das schon einmal passiert und was hat das mit meiner Mutter ihren Tod zu tun!?“ Wieder seufzt er. „Ich hatte das nicht sagen sollen. Das ist mir herausgerutscht.“ „Sag es mir! Ich habe ja wohl ein recht, es zu erfahren!“ „Na gut. Als die ersten Morde geschahen, musste dein Vater sehr lange hier Arbeiten. Meistens kam er über Nacht bei euch gar nicht nach Hause. Aber deine Mutter hatte Angst um dich und wollte, dass er wenigstens Nachts da war. Ab jetzt konnten wir nur noch Vermuten, dass sie hierher kommen wollte. Sie hatte dich zumindest alleine gelassen, weil du tief und fest geschlafen hast. Denn dein Vater kam die Nacht doch noch Heim und hatte dich alleine im Haus gefunden. Daher das es auf den Straßen zu gefährlich war, macht er sich sofort auf die Suche. Er rief uns alle von Scotland Yard und wir haben angefangen sie zu suchen. Meine Frau blieb damals bei dir aber daran kannst du dich wohl nicht mehr Erinnern. Letztendlich haben wir sie, wie die anderen Opfern, Tod aufgefunden. Sie lag in einem Waldstück in der Nähe von Sctoland Yard. Dein Vater war am Boden zerstört. Doch danach haben plötzlich die ganzen Morde aufgehört. Ein paar Jahre später fingen sie wieder an. Dein Vater übernahm sofort den Fall.“ Geschockt schaue ich ihn an. „Also war meine Mutter nie krank, so wie es mein Vater mir erzählt hat!? Sie wurde genau von dem Kerl getötet, wie alle anderen auch!? Wie mein Vater!? Deswegen ist er alleine losgegangen! Er wollte die ganze Zeit Rache! Aber mein Vater war nie einer, der Rache ausgeübt hat!“ „In diesem Fall wohl schon. Auch wenn er vielleicht eine neue Frau an seiner Seite hatte, wollte er immer noch seine Rache zu Ende bringen. Ich hätte aber damals nie gedacht, dass er alleine losgehen würde. Hätte ich das damals gewusst! Ich hätte ihn doch aufgehalten!“ Ich balle meine Hände zu Fäusten. „Wo ist der letzte Mord geschehen!?“, frage ich beherrscht. „Hör auf! Du mischst dich nicht in den Fall ein!“ „Erst meine Mutter und dann auch noch mein Vater! Ich will mich für beide Rächen! Also sag es mir!“ „Es regnet in Strömen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, du würdest noch etwas finden! Außerdem, wollen wir nicht, dass du als nächstes dran bist! Also hör auf damit!“ „Dann werde ich nun mal die nächste sein aber nicht ohne ihn zu schnappen!“ „Aber...!“ „Abberline! Sag es mir!“ Er seufzt. „In...in dem Wald. In der nähe der alten Hütte indem ihr damals immer gespielt habt.“ Ich nicke und gehe aus der Tür raus. „Warte Akira! Wo willst du hin!? Du willst doch nicht ernsthaft dahin!“, meint Ciel. „Und ob ich da hin gehe! Du kannst sonst was machen! Das ist mir vollkommen egal!“ „Du wirst sterben.“ „Und seid wann interessiert das dich? Außerdem sterbe ich nicht, ohne das ich ihn mit in die Hölle nehme!“ Sebastian grinst mich an. „Warum in die Hölle?“, fragt er immer noch mit seinem grinsen. „Als ob du das nicht wüsstest. Nachdem das passiert ist, ganz bestimmt.“ Ich schaue wieder Ciel an. „Wenn es dir nicht passt, dann Töte mich doch! Ich hab sowieso nichts mehr zu verlieren! Aber dann warte mit dem Töten, bis ich ihn geschnappt habe!“ Ich drehe mich um und renne los. Kalter regen tropft auf meine Kleidung und durchnässt sie. Meine Schuhe sind schon voller Schlamm, als ich in den Wald gelange. Dann sehe ich auch schon die alte Hütte. Als erstes gehe ich rein und schaue mich um. Einige Erinnerungen werden erst einmal geweckt. Erinnerungen, die noch schön waren. Meine Mutter lebte zwar zu diesen Zeitpunkt nicht mehr aber da hatte ich auch noch gedacht, sie sei an einer Krankheit gestorben. Zu dieser Zeit, war mein Leben noch nicht so durcheinander. Eigentlich will ich nach Beweisen suchen aber ich sehe einige Buchstaben in das Holz geritzt. Ich fahre mit meiner Hand drüber. *Wir zwei haben früher hier immer gespielt, bis mein Vater gekommen ist um uns abzuholen. Ich wünschte du würdest endlich wieder kommen...* Ich wende mich von der Wand ab und durchsuche die kleine Hütte. Aber nichts ist drinnen zu finden. Also suche ich Außenrum weiter. Ich knie mich runter zum Boden, um vielleicht was zu finden aber wenn Spuren dagewesen waren, sind sie jetzt schon lange weg. Plötzlich höre ich Geraschel. Schnell drehe ich mich um aber ich sehe nichts. Doch das Geraschel wir lauter und bevor ich was machen kann, spüre ich nur noch einen heftigen Schmerz auf meinem Hinterkopf. Mir wird schwarz vor Augen und ich falle um. Kapitel 20: Die wahrheit ------------------------ *Was fällt dem Teufel ein, mich so zu belästigen!? Was geht ihm nur im Kopf vor!?* Ärgerlich gehe ich in mein Zimmer und schließe die Tür. *Was erlaubt er sich!?* Als erstes schmeiße ich mich aufs Bett und schließe die Augen. Dann kann ich aber nicht liegen bleiben. Deswegen stehe ich auf und gehe ins Bad. Drinnen betrachte ich mich im Spiegel und stütze mich mit den Händen auf das Waschbecken ab. Ich seufze einmal und wasche mir das Gesicht. Ich löse meinen Zopf und käme mir durch die Haare. Danach lege den Kamm beiseite und gehe wieder raus. Ruckartig bleibe ich stehen. Mein Blick verfinstert sich. „Was willst du hier? Mich weiter nerven?“ Sebastian sitzt auf dem Bett und schaut mich mit seinem Grinsen an. Geschmeidig steht er auf und kommt auf mich zu. Ich weiche ein paar Schritte zurück. Seine Augen fangen an Teuflisch zu leuchten. „Dein Gang, dein Verhalten, deine Klamotten. Alles deutet daraufhin das du ein Mann bist. Aber ich werde dir zeigen, dass du eine Frau bist.“ Ich schrecke auf. Er streicht mir mit seinem Handrücken meine Wange. Sofort schlage ich seine Hand weg. „Lass mich in Ruhe! Und fass mich nicht an!“, zische ich. „Lass dich doch einmal gehen.“ Er kommt mit seinen Lippen ganz nah an mein Ohr. „Soll ich dir ein unbeschreibliches Gefühl geben? Ich lasse dich alles vergessen für diese Nacht. Aber sich wehren, ist sinnlos.“ Er beißt kurz in mein Ohrläppchen rein und ich zucke zusammen. „Was fällt dir ein!?“ Mein Herz fängt an zu rasen. Ich vernehme von ihm ein leises kichern. „Du kannst dich so oft wehren wie du willst. Ich weiß genau, du kannst mir nicht widerstehen. Du bist schließlich auch nur eine Frau.“ Seine Lippen wandern zu meinem Hals. Ein merkwürdiges Gefühl kommt in mir auf. „So sehe ich mich aber nicht! Und so bin ich nicht!“ „Aber ich sehe dich so und ich werde dir es auch zeigen.“ Ich versuche standhaft zu bleiben und ihn von mir wegzudrücken aber leider ohne Erfolg. Mit seinen Lippen wandert er wieder hoch zu meinem Mund. Dadurch benebelt er mich aus irgendeinem Grund und schafft es mich zu dem Bett zu führen. Ich falle rücklings drauf und er platziert sich über mich. Er wandert mit seinen Lippen wieder zu meinem Hals und leckt drüber. „H...hör auf!“, wimmere ich schon fast. Die Gefühle scheinen in meinem Innern schon fast zu explodieren. Ich kann mich nicht wirklich wehren und habe auch nicht gerade die Kraft dazu. Außerdem, will ich es aus einem unergründlichen Grund auch nicht. Wieder drückt er seine Lippen auf meine und wandert mit seiner behandschuhten Hand über meinen Körper. Er zwingt mich meine Lippen ein wenig zu öffnen und dringt mit seiner Zunge ein. Mit seiner Zunge umspielt er meine. Mein Verstand verabschiedet sich nun völlig. Er lässt danach kurz von mir ab und zieht sich seine Handschuhe aus. Dann wandern seine Finger zu meinem Hemd, das er langsam aufknöpft. Sofort sieht man die hässliche Narbe auf meiner Brust. Er fährt mit dem Finger langsam drüber. „Ein jungfräulicher Körper ist doch was wunderbares.“, flüstert er. „Wie es mich schon danach sehnt, deine Seele zu beschmutzen..." Am nächsten Morgen wache ich erst einmal ziemlich verschlafen auf und weiß nicht einmal genau was gestern Abend passiert ist. Ich fasse mir an den Kopf, als mir die Erinnerungen wieder hochkommen. *War das nur ein Traum oder doch nicht!?* Ich schaue mich im Raum um und entdecke sofort meine Kleidung, die auf dem Boden liegt. Von Sebastians Kleidung fehl allerdings jede Spur. Das wohl daran liegt, weil er sie heute nochmal braucht. Aber die Tatsache das ich unter der Decke nackt bin, sagt eigentlich schon alles. Ich verfluche mich selbst dafür, dass es soweit gekommen ist. *Nein, nicht nur, dass er mir meinen ersten Kuss stiehlt, nein! Jetzt nimmt er mir auch noch meine Jungfräulichkeit! Ich schäme mich so!* Ich stehe auf und gehe ins Bad um alles von der vergangenen Nacht abzuwaschen. Obwohl das es nicht gerade ungeschehen macht. Nachdem ich mich gewaschen habe, ziehe ich mich an und gehe aus dem Gott verdammten Zimmer raus. Sofort steuere ich auf den Garten zu. Da treffe ich sofort auf Finny. Ich will mich irgendwie ablenken. Deswegen frage ich, „Hallo, Finny. Kann ich dir bei irgendwas helfen?“ „Hallo. Ja, wenn du willst. Du könntest ein paar Blumen gießen.“ Ich nicke und nehme mir den Schlauch. Dann höre ich eine mehr als nur bekannte und verhasste Stimme, „Finny, du kannst Pause machen.“ „Ok, danke Sebastian.“, meint Finny fröhlich und flitzt rein. Ich versuche einfach alles zu Ignorieren. Doch ich spüre wie er auf mich zu kommt. „Nerv mich nicht, sonst stech ich dich ab!“ „Das sind ja ganz andere Töne von dir. Hast du zu wenig geschlafen?“, fragt er provokant. „Ja, ich habe sehr scheiße geschlafen. Wenn du es genau wissen willst.“, fauche ich. „Das fauchen steht dir nicht. Schrei doch lieber wieder für mich, so wie gestern Abend...“, flüstert er nah an meinem Ohr. Wütend drehe ich mich schnell um und versuche ihn wieder mit meinem Dolch zu erwischen. Aber so etwas funktioniert nun mal nicht zwei mal. Er weicht aus und hält mein Handgelenk fest. „Versuchst du das gleiche nochmal?“ Er zieht mich näher zu sich und grinst mich an. Aber sofort reiße ich mich los und gehe in das Anwesen rein. Vor lauter Wut laufe ich einfach schnell rein und achte auf niemanden. Doch dann stoße ich voll mit Meyrin zusammen und wir beide fallen zu Boden. Die Wäsche die, sie in der Hand hatte, liegt jetzt verstreut auf den Boden. „Oh nein, es tut mir so leid Meyrin! Ich hab dich nicht gesehen!“ *Warum muss ich mich jetzt andauernd ablegen?* Ich helfe Meyrin sofort wieder die Wäsche aufzusammeln. „Warte, ich bringe sie weg. Ok?“ „Nein, nein. Das musst du nicht.“ „Doch, wo muss sie hin?“ Meyrin beschreibt mir den Weg zum Zimmer und ich bringe die Wäsche dort hin. Da lege ich sie auch sauber in die Schubladen rein. Dann kommt aber Meyrin ins Zimmer. „Ich habe die Sachen weggebracht.“, meine ich. „Das ist es nicht. Der junge Herr verlangt nach dir.“ Fragend schaue ich sie an. „Warum das denn?“ „Ich weiß es nicht.“ Ich nicke nur und gehe zu Ciel in sein Büro. Er schaut von seinen Unterlagen auf. „Warum sollte ich kommen? Ein neuer Auftrag?“, frage ich. Er nickt. „Ja, es passieren wieder einige Mysteriöse Morde. Viel ist noch nicht bekannt aber die Queen hat mir ein paar Bilder von den Opfern mitgeschickt. Hier.“ Er hält sie mir hin. *Danke! Endlich was zum Ablenken.* Sofort nehme ich sie entgegen. Nacheinander schaue ich sie mir an und mit jedem Bild bleibt mir der Atem immer mehr weg. Meine Beine fangen etwas an zu zittern. „Das kann nicht sein.“, murmel ich. Fragend schauen Ciel und Sebastian mich an. Ich zittere immer mehr und lasse die Fotos fallen. „Nein!“, schreie ich. Ich fasse mir an meinen Kopf. „Das passiert nicht noch mal! Warum schon wieder!?“ Wütend fege ich alles von Ciels Schreibtisch. „Akira beruhig dich!“, sagt Ciel fassungslos. Letztendlich hält mich Sebastian an den Armen fest. Ich versuche tief durchzuatmen. Dann reiße ich mich wieder von Sebastian los. „Es...tut mir leid. Ich weiß selber nicht warum ich ausgeflippt bin.“ „Was ist denn los? Weißt du was!?“ „Es beginnt wieder von vorne! Die gleichen Mordfälle sind schon einmal passiert!“ „Woher weißt du das?“ „Jedes der Opfer hat auf den Arm ein Zeichen. Genau solche Morde sind passiert, kurz bevor mein Vater gestorben ist. Er hatte den Fall angenommen und genau so ist er letztendlich auch gestorben! Ich habe das Zeichen gesehen! Ich hatte gehofft, es würde nicht mehr geschehen. Nachdem mein Vater gestorben ist, hat es plötzlich aufgehört und jetzt...fängt es wieder an.“ Ich fange an mit den Zähnen zu knirschen. „Aber wenigstens habe ich das ganze Suchen gespart. Jetzt kann ich den Kerl bekommen!“ „Mach mal langsam.“, meint Ciel und grinst mich an. „Woher willst du denn wissen ob es der gleiche ist? Vielleicht nur ein Nachahmer.“ „Niemals! Ich weiß, dass es der gleiche Kerl ist! Ich gehe erst einmal nach Scotland Yard. Vielleicht haben sie mehr Informationen.“ Ciel nickt und wir machen uns bereit. Draußen, regnet es ohne Ende. Wir steigen schnell in die Kutsche ein und fahren zu Scotland Yard. Nicht gerade trocken betrete ich auch den Raum. Sofort eile ich zu Mister Abberlines Schreibtisch. Da knalle ich ihm auch die Fotos auf den Tisch. „Weißt du was darüber?“, frage ich sofort. „Ihr bearbeitet doch den Fall ganz sicher oder?“ Er seufzt. „Ja, das tun wir.“ „Warum sagt mit keiner was!? Sonst bittet ihr mich doch auch um Hilfe.“ „Ja, aber wir wollten nicht, dass das gleiche mit dir passiert. Dein Vater hatte sich damals auf eigene Faust auf gemacht, um den Kerl zu schnappen! Und was hat es ihm gebracht? Seinen Tod! Es tut mir leid aber du mischst dich nicht hier ein. Das passiert jetzt schon zum dritten mal! Wir müssen endlich was herausfinden. Erst deine Mutter, dann dein Vater. Wir wollen dich nicht in Gefahr bringen!“ „Warte mal! Zum dritten mal!? Warum zum dritten mal!? Wann ist das schon einmal passiert und was hat das mit meiner Mutter ihren Tod zu tun!?“ Wieder seufzt er. „Ich hatte das nicht sagen sollen. Das ist mir herausgerutscht.“ „Sag es mir! Ich habe ja wohl ein recht, es zu erfahren!“ „Na gut. Als die ersten Morde geschahen, musste dein Vater sehr lange hier Arbeiten. Meistens kam er über Nacht bei euch gar nicht nach Hause. Aber deine Mutter hatte Angst um dich und wollte, dass er wenigstens Nachts da war. Ab jetzt konnten wir nur noch Vermuten, dass sie hierher kommen wollte. Sie hatte dich zumindest alleine gelassen, weil du tief und fest geschlafen hast. Denn dein Vater kam die Nacht doch noch Heim und hatte dich alleine im Haus gefunden. Daher das es auf den Straßen zu gefährlich war, macht er sich sofort auf die Suche. Er rief uns alle von Scotland Yard und wir haben angefangen sie zu suchen. Meine Frau blieb damals bei dir aber daran kannst du dich wohl nicht mehr Erinnern. Letztendlich haben wir sie, wie die anderen Opfern, Tod aufgefunden. Sie lag in einem Waldstück in der Nähe von Sctoland Yard. Dein Vater war am Boden zerstört. Doch danach haben plötzlich die ganzen Morde aufgehört. Ein paar Jahre später fingen sie wieder an. Dein Vater übernahm sofort den Fall.“ Geschockt schaue ich ihn an. „Also war meine Mutter nie krank, so wie es mein Vater mir erzählt hat!? Sie wurde genau von dem Kerl getötet, wie alle anderen auch!? Wie mein Vater!? Deswegen ist er alleine losgegangen! Er wollte die ganze Zeit Rache! Aber mein Vater war nie einer, der Rache ausgeübt hat!“ „In diesem Fall wohl schon. Auch wenn er vielleicht eine neue Frau an seiner Seite hatte, wollte er immer noch seine Rache zu Ende bringen. Ich hätte aber damals nie gedacht, dass er alleine losgehen würde. Hätte ich das damals gewusst! Ich hätte ihn doch aufgehalten!“ Ich balle meine Hände zu Fäusten. „Wo ist der letzte Mord geschehen!?“, frage ich beherrscht. „Hör auf! Du mischst dich nicht in den Fall ein!“ „Erst meine Mutter und dann auch noch mein Vater! Ich will mich für beide Rächen! Also sag es mir!“ „Es regnet in Strömen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, du würdest noch etwas finden! Außerdem, wollen wir nicht, dass du als nächstes dran bist! Also hör auf damit!“ „Dann werde ich nun mal die nächste sein aber nicht ohne ihn zu schnappen!“ „Aber...!“ „Abberline! Sag es mir!“ Er seufzt. „In...in dem Wald. In der nähe der alten Hütte indem ihr damals immer gespielt habt.“ Ich nicke und gehe aus der Tür raus. „Warte Akira! Wo willst du hin!? Du willst doch nicht ernsthaft dahin!“, meint Ciel. „Und ob ich da hin gehe! Du kannst sonst was machen! Das ist mir vollkommen egal!“ „Du wirst sterben.“ „Und seid wann interessiert das dich? Außerdem sterbe ich nicht, ohne das ich ihn mit in die Hölle nehme!“ Sebastian grinst mich an. „Warum in die Hölle?“, fragt er immer noch mit seinem grinsen. „Als ob du das nicht wüsstest. Nachdem das passiert ist, ganz bestimmt.“ Ich schaue wieder Ciel an. „Wenn es dir nicht passt, dann Töte mich doch! Ich hab sowieso nichts mehr zu verlieren! Aber dann warte mit dem Töten, bis ich ihn geschnappt habe!“ Ich drehe mich um und renne los. Kalter regen tropft auf meine Kleidung und durchnässt sie. Meine Schuhe sind schon voller Schlamm, als ich in den Wald gelange. Dann sehe ich auch schon die alte Hütte. Als erstes gehe ich rein und schaue mich um. Einige Erinnerungen werden erst einmal geweckt. Erinnerungen, die noch schön waren. Meine Mutter lebte zwar zu diesen Zeitpunkt nicht mehr aber da hatte ich auch noch gedacht, sie sei an einer Krankheit gestorben. Zu dieser Zeit, war mein Leben noch nicht so durcheinander. Eigentlich will ich nach Beweisen suchen aber ich sehe einige Buchstaben in das Holz geritzt. Ich fahre mit meiner Hand drüber. *Wir zwei haben früher hier immer gespielt, bis mein Vater gekommen ist um uns abzuholen. Ich wünschte du würdest endlich wieder kommen...* Ich wende mich von der Wand ab und durchsuche die kleine Hütte. Aber nichts ist drinnen zu finden. Also suche ich Außenrum weiter. Ich knie mich runter zum Boden, um vielleicht was zu finden aber wenn Spuren dagewesen waren, sind sie jetzt schon lange weg. Plötzlich höre ich Geraschel. Schnell drehe ich mich um aber ich sehe nichts. Doch das Geraschel wir lauter und bevor ich was machen kann, spüre ich nur noch einen heftigen Schmerz auf meinem Hinterkopf. Mir wird schwarz vor Augen und ich falle um. Kapitel 21: Krank ----------------- Kopfschmerzen überwältigen mich, als ich die Augen öffne. Das helle licht, macht es da nicht viel besser. Langsam wandert mein Blick durch den Raum und ich sehe, dass ich in meinem Zimmer liege. Ich versuche mich zu Erinnern, was passiert ist. *Ich wollte nach hinweisen suchen. Stattdessen wurde ich anscheinend niedergeschlagen. Aber von wem? Von dem Mörder?“ Ich fasse mir an meinen schmerzenden Kopf. Dabei fällt mein Blick auf meinen Arm. Kurz bevor mir ein Schrei entfährt, halte ich mir selber den Mund zu. Zitternd schaue ich mir meinen Arm an. Genau das gleiche Zeichen, wie bei allen anderen Opfern ist mir in den Arm geritzt worden. Die Tür geht auf und ich erschrecke mich. „Du bist wieder wach. Dann kann ich deinen Verband wechseln.“ „W...was ist passiert!?“ „Du bist einfach losgegangen und wenig später haben, mein junger Herr und ich, dich bewusstlos auf den schlammigen Boden gefunden. Du hast eine kleine Platzwunde am Hinterkopf und auf der Stirn.“ Ich taste wieder an meinen Kopf und merke erst jetzt den Verband. Dann halte ich meinen Arm hoch. „Und was ist damit!?“ Geschockt schaut er sich meine Wunde an. „Die ist mir nicht aufgefallen.“ „Das ist das Zeichen von dem Mörder. Er war es also der mich niedergeschlagen hat und hat mir damit eine Nachricht hinterlassen. Ich werde wohl die nächste sein.“ „Mach dir darum erst einmal keine Sorge. Solange deine Verletzungen nicht verheilt sind, wirst du sowieso das Bett nicht verlassen.“ „Pah! Du hast mir gar nichts zu sagen!“ Ich drehe den Kopf weg und verschränke die Arme. Er dreht meinen Kopf zu ihm. „Schau mich an. Schließlich muss dein Verband gewechselt werden.“ Ich seufze genervt. „Von mir aus.“ Er wickelt ihn ab und tupft die Wunde auf meiner Stirn sauber. Vor schmerzen zucke ich zurück. „Sonst hältst du doch auch alles aus. Also bleib still.“ „Werde du doch mal niedergeschlagen! Das tut weh!“ „Niemand hat gesagt, dass du alleine los sollst.“ Er wickelt wieder einen Verband drum und säubert meinen Arm. Mein Arm brennt sogar noch mehr als meine Kopfwunde. Auch den Arm zucke ich zurück aber er hält ihn fest. „Das wird wohl eine Narbe geben.“, meint er. „Na toll. Als hätte ich nicht schon genug und jetzt muss ich mich immer an den Scheiß Kerl erinnern!“ Ich seufze. „Du sagtest ihr habt mich im Wald gefunden. Habt ihr irgendwas verdächtiges gesehen?“ „Nein, der Angreifer war schon weg und ich konnte nichts finden.“ Ich nicke nur. „Aber noch eine Frage.“, meine ich jetzt etwas wütender. „Du sagtest ihr hättet mich auf den schlammigen Boden gefunden. Warum zum Teufel bin ich dann sauber!?“ Er grinst mich an. „Willst du es wirklich wissen?“ „Sag mir nicht du...“ Ich schaue ihn geschockt an. „Du perversling!“ „Pervers würde ich es nicht nennen. Schließlich konnte ich dich nicht so in das Bett hineinlegen.“ Wütend will ich ihn ein Kissen ins Gesicht schmeißen aber er hält es fest. „Die sind nicht zum schmeißen gedacht.“ Er steht auf und verlässt das Zimmer. Innerlich bebe ich vor Wut. Dann versuche ich mich aber zu beruhigen und lege mich wieder zurück in das Kopfkissen. Meine Kopfschmerzen bringen mich noch um. *Warum musste mir das unbedingt passieren? Ich kann doch jetzt nicht einfach hier liegen bleiben, während der Mörder wieder sein Unwesen treibt! Aber so kann ich ihn auch nicht bekommen. Wenn ich Glück habe, kümmern sich Ciel und Sebastian drum. Obwohl ich es doch lieber alleine machen würde aber, auch wenn ich es nicht gerne zugebe, werde ich es ohne ihre Hilfe wohl nicht schaffen. Für diesen Gedanken könnte ich mich schon selber umbringen. Aber leider ist es unausweichlich. Schließlich konnte er bisher meinen Vater töten und konnte mich ganz leicht überraschen. Aber vielleicht war mein Vater einfach zu wütend. Da kann man viele Fehler machen. Aber es ist schon ein schwerer schlag. Seid ich klein war, wurde mir immer gesagt, dass mein Vater einer der besten war. Jeden Fall konnte er lösen. So wurde er für mich ein Held. Das er Versagt hat und dadurch gestorben ist, war für mich das schlimmste aber jetzt weiß ich auch warum. Vermutlich war er einfach zu durcheinander und viel zu sehr auf Rache aus. Wahrscheinlich hätte er den Mörder auch nicht geschnappt, wenn er klar im Kopf gewesen wäre aber vielleicht hätte er wenigstens noch lebend davon kommen können.* Ich schüttele nur meinen Kopf, um daran erst einmal nicht zu denken. Ich fühle mich nicht sonderlich gut und so langsam dreht sich alles um mich herum. Deswegen schließe ich die Augen. Kurz schlafe ich auch ein aber leider träume ich auch ziemlich schlecht, dass ich schon nach einer Stunde wieder wach liege. Leider geht es mir noch schlechter als vorher. Der Traum hat mir echt noch das letzte gegeben. Es klopft an der Tür und Sebastian kommt mit einem Tee in der Hand rein. „Du schwitzt ja.“, bemerkt er. Ich fasse an meine Stirn und erst jetzt bemerke ich es selber. Er setzt sich auf mein Bett, zieht seinen Handschuh aus und fasst mir an die Stirn. „Du hast Fieber. Kommt wohl durch den Regen. Außerdem war es ziemlich kalt. Du hast dir eine Erkältung eingefangen.“ „Warum jetzt!? Das kann ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen!“ „Du bist selber dran schuld. Schließlich bist du einfach alleine losgelaufen in dem kalten Regen.“ „Ja, mach mir nur Vorwürfe! Wenn du nur hier bist um mich zu nerven oder sonstiges, dann kannst du gleich wieder gehen!“ „Schon gut. Ich wollte dir eigentlich nur einen Tee bringen aber ich schicke sofort Meyrin mit kaltem Wasser. Deine Stirn glüht richtig.“ Ich seufze genervt. Dann geht er auch raus und wenig später kommt Meyrin ins Zimmer. Sie legt mir einen kalten Lappen auf die Stirn. „Danke.“, meine ich. „Keine Ursache.“ Sie lächelt mich an. In der Nacht wache ich wieder wegen dem Traum schreien auf. Zu viele Erinnerungen kommen in mir hoch und ich zittere leicht. Die Tür geht sofort auf und Sebastian kommt rein. „Was ist los?“, fragt er. Ich schaue ihn an und versuche einige Tränen zurückzuhalten. *Ich habe schon lange nicht mehr geweint und das werde ich jetzt nicht vor ihm machen!* „N...nur ein Alptraum.“ „Du hast Alpträume?“ „Hör auf zu grinsen! Ich bin immerhin auch nur ein Mensch. Vorher hatte ich aber auch keine Alpträume aber jetzt nach der Sache, habe ich welche. Und auch...Angst. Ich hatte bisher immer Angst aber jetzt noch mehr als vorher.“ „Tja, letztendlich bist du nur ein schwacher Mensch.“ „Ja, ich bin ein schwacher Mensch. Ich war noch nie was anderes. Ich kann nur das, was mir mein Vater beigebracht hat. Nicht mehr und auch nicht weniger. Schließlich wurde ich auch von dir ausgenutzt. Wäre ich kein schwacher Mensch, hätte ich es verhindern können. Aber das konnte ich nicht.“ „Du glaubst wirklich, ich hätte dich ausgenutzt? Wie kommst du denn darauf?“, fragt er grinsend. „Ein Teufel kann nichts anderes, als Menschen auszunutzen. Sich ihre schwächen zu nehmen und darüber zu lachen. Wir sind Vieh für euch. Dir liegt an niemanden etwas. „Woher willst du das wissen? Hat dir das dein Vater erzählt?“, fragt er provozierend. „Nicht nur er. Ich habe es schon selber gesehen. Schließlich habe ich schon erwähnt, dass ich Teufel erkenne. Die Abfälligen blicke, dir reichen schon. Außerdem sagen sie immer, das alle Menschen gleich wären. Aber wenn das so wäre, würde ich dann außergewöhnliche Dinge erkennen? Würde jeder dann unterschiedlich aussehen? Vom Verhalten her ist jeder Mensch anderst. Da kann man sagen was man will. Im großen und ganzen sind wir zwar schon gleich aber jeder hat was anderes an sich, das uns voneinander unterscheidet. Sonst könnten wir auch sagen jeder Teufel ist gleich. Sie haben ein paar außergewöhnliche Fähigkeiten, nehmen sich Seelen, gehen einen Vertrag ein und finden Menschen nur als Abschaum oder sonstiges. So grob kann man wirklich sagen sie gleichen sich aber im Grunde ist es dann wieder nicht so.“ „Ich verabscheue Menschen nicht. Ich finde sie interessant. Ihr Verhalten überrascht mich immer wieder aufs neue. Aber was du vorhin sagtest, es stimmt. Bis auf letzteres.“ „Wie du meinst. Ich will nicht einmal wissen an wen dir etwas liegt. Ich könnte es sowieso nicht glauben. Ich glaube dir überhaupt nichts.“ Ich lege mich wieder zurück in mein Bett. „Von mir aus.“, meint er und will den Raum verlassen. „Warte!“ Er dreht sich wieder zu mir um und zieht eine Augenbraue nach oben. „Bleib bitte hier. Ich habe immer noch Angst. Auch wenn ich dich nicht leiden kann. Ich will nicht alleine sein.“ Er nickt und stellt sich neben meinen Bett. „Ich habe gedacht du traust mir nicht.“ „Tue ich auch nicht. Aber meine Angst ist momentan größer.“, murmel ich und schlafe letztendlich ein. Hustend wache ich am nächsten Morgen als erstes auf. Sofort merke ich auch, wie mein Hals weh tut. *Na toll. Jetzt hat es mich richtig erwischt.* Ich versuche was zu sagen aber meine Stimme ist weg. Genervt raffe ich mich etwas auf. Dann kommt Meyrin ins Zimmer. „Guten Morgen. Wie geht es dir.“ Ich versuche wieder was zu sagen aber es funktioniert nicht. Sie versteht. „Oh nein! Du hast deine Stimme verloren. Ist es so schlimm? Ich bringe dir etwas Tee.“, meint sie und geht schnell raus. Ehrlich gesagt brauche ich jetzt wirklich kein Tee. Mir ist schon so heiß genug, da bauch ich nicht noch einen heißen Tee. Außerdem wird das ja wohl nicht sonderlich helfen. Statt das aber Meyrin mit einem Tee in mein Zimmer kommt, kommt Sebastian rein und hat ein schmunzeln auf den Lippen. Genervt schaue ich weg. Er stellt den Tee auf einen kleinen Tisch neben mich. Dann setzt er sich auf mein Bett. Ich zeige ihm, dass er die Hand ausstrecken und mir die Handfläche zeigen soll. Fragend schaut er mich an. Aber er macht es dann auch. Mit dem Finger zeichne ich Buchstaben auf seine Hand und frage ihn etwas. Er versteht sofort. „Nein, wir konnten ihn nicht finden aber das wunderliche ist, die Morde haben bisher aufgehört. Keine weitere Spur für uns. Vermutlich ist er untergetaucht.“ *Mist! Will er mir da gerade etwa wirklich sagen, das der Kerl aufgehört hat!? Wahrscheinlich weil ich angefangen habe zu ermitteln. Das Zeichen auf meinem Arm sollte wohl ein Warnzeichen sein. Ich muss wohl Geduld haben und warten, bis er wieder Aufmerksamkeit erregt.* Ich seufze und zeichne wieder Buchstaben auf seine Handfläche. „Nein, wir suchen ihn nicht weiter. Ohne irgendwelche Spuren, kann nicht einmal ich irgendwas herausfinden. Er stellt sich wirklich geschickt an. Sogar mich kann er austricksen und kann Spuren verschwinden lassen, dass nicht einmal ich noch etwas finden kann. Es ist äußerst merkwürdig.“ Ich zucke nur mit den Schultern und schüttele den Kopf. Dann nehme ich mir den Tee und trinke einen Schluck. Mein Hals tut weh. Daraufhin stell ich den Tee wieder zur Seite. „Hast du schmerzen?“, fragt er grinsend. Am liebsten würde ich ihn anschnauzen aber leider geht das schlecht. Er fängt an, den verband von meinen Kopf zu wickeln und schaut sich die kleine platz wunde an der Stirn an. „Ein Verband ist wohl nicht mehr nötig. Du hast ziemlich Glück, dass es schnell verheilt. Es hätte schlimmer kommen können. Wir hatten zum Glück keinen Arzt kommen lassen müssen, um die Wunde zu nähen. Ach, ich konnte mich aber wirklich nicht entscheiden, ob ich mich über deinen Verletzten Anblick amüsieren oder bedauern sollte. Für ein so hübsches Gesicht, ist es schon fast wieder zu schade.“ Er hebt etwas mein Kinn an. Sofort schlage ich ihm wütend die Hand weg. „Immer noch so aufbrausend. Obwohl du krank und verletzt bist.“ Ich fahre mit meinem Zeigefinger einen Waagerechten strich auf seinem Hals. Das so viel bedeuten soll, wenn er mich noch einmal anfasst, ist er Tod. „Du willst mir drohen? In deinem Zustand? Ich denke nicht, dass das solch eine gute Idee ist. In deinem zustand ist es noch leichter eher dich zu Töten. Deswegen würde ich vorsichtig sein. Auch wenn ich es überhaupt nicht gerne machen wollen würde. Dazu ist es mir zu schade.“ Er zieht mich nah zu ihn und schaut mich mit seinen roten Augen intensiv an. Wütend lege ich mich wieder zurück und winke nur ab. *Sich über ihn aufzuregen ist sinnlos. Ohne die Kraft und ohne meine Stimme kann ich wirklich nichts machen.* Deswegen schließe ich einfach nur die Augen. Ich merke wie er aufsteht und den Raum verlässt. Darüber bin ich mehr als nur froh. Einige Tage muss ich auch im Bett liegen bleiben, bis ich wieder gesund bin. Auch wenn ich noch nicht ganz so fit bin, stehe ich auf und gehe in das Bad. Da wasche ich mich auch und mache den Verband um meinen Handgelenk ab. Wie auch vermutet, ist eine Narbe zurückgeblieben. Das Zeichen von dem Mörder, als Narbe auf meinem Arm. Das wird mich bis an mein Lebensende verfolgen. Seitdem auch das passiert ist, verfolgt mich immer wieder der gleiche Alptraum und es nimmt einfach kein Ende. Eines Abends war es mal wieder so schlimm, dass ich schon zum zweiten mal Sebastian gebeten hatte, in meinem Zimmer zu bleiben. Aber mir war in dem Moment einfach egal, wer da ist. Hauptsache ich war nicht alleine. Solch eine Blöße gebe ich mir überhaupt nicht gerne. Angst zu zeigen hasse ich aber ich konnte es nicht verstecken. Dazu kommt noch, das der Scheiß Teufel wissen will, was für ein Traum ich hatte aber das geht dem Typen ja wohl überhaupt nichts an. In den Tagen kam er einfach viel zu oft und ich musste ihn viel zu oft ertragen. Aber wie schon gesagt, in manchen Momenten war ich froh nicht alleine zu sein. Ich ziehe mich um und gehe nochmal raus. Dann beschließe ich nach unten zu gehen. *Ich war eindeutig zu lange in diesem Zimmer. Ich hasse es am Bett gefesselt zu sein und nicht aufstehen zu dürfen.* Kapitel 22: Drohung ------------------- An dem Tag beschließe ich nach Scotland Yard zu gehen. In den letzten Tagen war ich lange genug in dem Zimmer und den ganzen Tag hier zu sitzen und nichts zu machen, habe ich keine Lust. Außerdem will ich es von ihnen wissen, ob der Typ wirklich aufgehört hat und ich möchte einfach mit Lina reden. Jetzt wo ich jemanden zum reden gefunden habe, habe ich auf einmal sehr viel zum reden. An meisten jetzt, wo alles so chaotisch und verwirrend ist und ich selber nicht in der Lage bin, eine Lösung zu finden. Schließlich hatte ich über Jahre hinweg keine Mutter und über bestimmte Dinge, kann man da nicht gerade mit einem Vater drüber reden. Deswegen ist es zum teil auch ziemlich befreiend. „Hey, Alexander! Hast du Mister Abberline irgendwo gesehen?“ Mit einen hasserfüllten Blick schaut er mich an. „Und warum sollte ich dir das sagen?“ „Ich habe dich nur ganz normal gefragt. Du kannst mich zwar nicht leiden aber kannst du bitte so reif sein und mir eine ordentliche Antwort geben?“ „Ich bin also unreif? Gut, dann bin ich es. Aber du bist nicht viel besser. Schließlich hast du nichts besseres zu tun als einfach mal Scotland Yard zu hintergehen und dem Kind da zu helfen und auch noch eine Mörderin Gnade erteilen zu lassen, nur weil die angeblich mit deinem Vater zusammen war.“ „Woher weißt du das!?“ „Nicht jeder kann dich hier leiden. Ich habe so ein paar Kollegen die dich genauso hassen und zufällig mal was mitbekommen haben.“ „Ich weiß, dass mich einige Leute nicht leiden können und das will ich auch nicht. Schließlich bekomme ich einige sehr tolle Fälle zugeteilt, die gerne andere von euch hätten und natürlich können mich einige auch nicht leiden, weil ich eine Frau bin, auch weil mein Vater mir hier dabei geholfen hatte überhaupt eine Chance zu haben hierher zu kommen und auch weil ihr denkt, jetzt sei ich auch noch so dreist und Arbeite nebenbei noch für Earl Ciel Phantomhive. Aber ich ihr kennt keine Hintergründe. Denkst du, es macht mir wirklich Spaß, bei ihm zu Arbeiten!? Denkst du wirklich, ich mache das alles freiwillig und bin eine verlogenes Weib! Aber denk nur was du willst. Es ist mir scheiß egal! Auch ist es mir scheiß egal, was die anderen Kollegen über mich denken. Dann sollen sie mich aus irgendwelchen Gründen hassen. Wenn es ihnen Spaß macht, dann von mir aus.“ Ich drehe mich um und suche Abberline alleine. Endlich finde ich ihn auch. „Hallo Mister Abberline.“ „Hallo. Wie geht es dir?“, fragt er besorgt. „Ja, mir geht es nochmal gut. Ich war nur zu durcheinander und war ziemlich wütend. Dafür wurde ich auch bestraft.“ „Warum? Was ist passiert?“ „Ich bin auf den Mörder gestoßen. Gesehen habe ich ihn nicht, aber er hatte mich niedergeschlagen. Mich haben aber Ciel und sein Butler gefunden. Danach bin ich krank geworden und jetzt bin ich auch einigermaßen nochmal gesund.“ „Dir hätte sonst was passieren können! Was fällt dir ein auch noch an den Tatort alleine hinzugehen!?“ „Keine Sorge. Ich lebe ja noch.“ „Noch! Ich habe deinen Vater versprochen auf dich aufzupassen! Da habe ich jetzt schon versagt.“ „Es tut mir leid. Ich tue das auch nie wieder. Versprochen aber ich bin jetzt nicht hier um zu erzählen was passiert ist, sondern ich will wissen, ob der Mörder tatsächlich untergetaucht ist.“ Er seufzt und nickt. „Ja, leider. Bisher sind keine Morde mehr geschehen. Wir tappen total im Dunkeln und haben keine Anhaltspunkte. Sir Randall dreht noch durch und dafür muss ich gerade stehen.“ Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter. „Du tust mir leid. In solchen Situationen bin ich schon froh hier nicht mehr jeden Tag zu sein. Naja, das ist auch schon alles was ich wissen wollte. Ich gehe dann mal zu Lina.“ Er nickt. „Du scheinst sie ja jetzt schon ins Herz geschlossen zu haben.“ Ich lächele ihn an. „Ja, sie ist für mich jetzt schon eine Mutter. Ich bin einfach froh, jetzt eine zu haben. Deswegen vertraue ich ihr recht schnell.“ Danach gehe ich auch zu ihr und setze mich ihr gegenüber. „Schön, das du mich wieder besuchen kommst. Das freut mich.“ Sie lächelt mich an. „Ist doch selbstverständlich. Ich konnte nicht früher kommen, weil ich krank geworden bin. Es tut mir leid.“ Ich seufze. „Das muss dir doch nicht leid tun. Du warst Krank. Da kannst du nichts dafür. Aber geht es dir auch jetzt wieder besser?“ „Es geht. Ich hatte schon bessere Tage.“ „Ist es jetzt nur, weil du Krank warst und noch nicht ganz gesund bist, oder steckt noch mehr dahinter?“ „Ich schätze beides.“ „Dann erzähl mal, ich höre dir zu.“ „Der Mörder von meinem Vater und auch von meiner Mutter hat noch vor ein paar Tagen zugeschlagen.“ „Er ist wieder unterwegs!? Das ist gar nicht gut. Überhaupt nicht.“ „Nein, aber leider ist er wieder untergetaucht seit er mich niedergeschlagen hat.“ „Er hat was!? Wie ist denn das passiert!?“ „Ich war wütend, weil er wieder da draußen irgendwo rumgelaufen ist und gemordet hat, und weil ich erfahren habe, dass er meine Mutter auch schon umgebracht hat. Da bin ich zu dem Tatort von der letzten Leiche hingegangen und er hat mich erwischt. Bewusstlos wurde ich dann von Ciel und Sebastian gefunden.“ „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht!? Du kannst doch nicht einfach so alleine losgehen und ihm hinterher. Du weißt, niemand hatte bisher eine Chance gegen ihn.“ Ich seufze. „Ja, ich weiß. Das war jetzt auch das erste und letzte mal.“ „Und was ist die andere Sache?“ Verwundert schaue ich sie an. „Was soll denn noch sein?“ „Das war doch ganz sicher nicht alles. Du machtest den Eindruck, als ob du noch was sagen wolltest.“ Ich winke ab. „Nein, hat sich erledigt. Ist egal.“ Sie grinst mich an. „Na los. Was ist vorgefallen? Irgendwas mit diesem Butler Sebastian? Schließlich sagtest du, er würde dir auf die Nerven gehen.“ „Ja, so ist es auch...aber...“ Ich stöhne genervt und lasse meinen Kopf auf den Tisch fallen. „Na komm. Oder muss ich noch Nachbohren?“ „Nein, musst du nicht. Ich weiß nicht einmal warum ich dir das jetzt sage aber er hat es geschafft, dass ich...mit ihm...schlafe.“ Das letzte murmel ich eher vor mich hin aber sie versteht es dennoch. „Wirklich? Aber das ist nichts wofür du dich schämen musst.“ „Doch! Schließlich ist er ein Teufel und ich könnte mich dafür schon selber umbringen! Aber ich konnte mich einfach nicht mehr wehren! Ich konnte nicht einmal mehr klar denken! Mein Vater würde sich für mich schämen.“ „Nein, das würde er nicht. Du bist verliebt. Das würde ihn freuen.“ „Aber doch nicht, wenn derjenige ein Teufel ist! Außerdem bin ich nicht in ihn verliebt! Oh mann! Das ist einfach schlimm. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen aber immer wenn ich ihn sehe, und ich sehe in jeden Tag, muss ich genau daran denken! Das ist schlimm! So mal er nur mit mir gespielt hat.“ „Glaubst du das wirklich? Ich sagt dir ja schon Gegensätze ziehen sich an. Vielleicht war es ihm ernster als er an Anfang gedacht hat.“ „Denke ich nicht. Warum sollte es? Er ist ein Teufel, er kann sich nicht verlieben! Oder mehr empfinden! Warum sollte das bei mir eine Ausnahme sein?“, seufze ich. „Was für einen Grunde sollte er denn sonst gehabt haben, dich zu verführen? Was hat er davon gehabt?“ „Keine Ahnung. Vielleicht herauszufinden, was das für ein Gift ist, dass gegen Teufel ist.“ „Hatte er dich bisher danach gefragt?“ „Nein. Dann halt um meine Hilflosigkeit zu sehen. Was weiß ich! Sich über mich lustig zu machen, weil er der erste war.“ Sie nimmt meine Hand. „Hat er denn sich danach lustig gemacht?“ „Nicht wirklich.“, gebe ich zu. „Siehst du. Vielleicht weiß er nicht einmal selber warum er es gemacht hat und kann es sich selber nicht eingestehen.“ „Das glaube ich kaum und ehrlich gesagt, will ich auch nicht mehr darüber reden, sondern es einfach nur noch so gut wie es geht vergessen.“ „Na gut. Das ist schließlich deine Entscheidung. Noch etwas was ich wissen sollte?“ „Ich habe seit ich dem Mörder sozusagen begegnet bin, wieder Alpträume.“ „Was denn für welche und warum wieder?“ „Ich Träume jede Nacht den gleichen Traum. Den Tag an dem mein Vater gestorben ist und genau diesen Traum hatte ich auch nach seinem Tod. Dann hatte es aufgehört und jetzt fängt es wieder an.“ „Das wird schon wieder. Wenn du mich brauchst, ich bin hier.“ Sie fängt an zu lachen. „Danke.“ Ich verabschiede mich und verlasse den Raum. Ich spaziere einfach durch die Straßen und schaue in den Schaufenster ab und zu mal rein. Ich möchte noch nicht zurück zum Anwesen und in mein Haus will ich auch nicht. Da ist es viel zu still. Stattdessen laufe ich durch die belebten Straßen und hänge meinen Gedanken nach. So sehr, dass ich den nicht gerade unauffälligen schwarz gekleideten Butler neben mir nicht sehe. „Solltest du nicht schon längst wieder im Anwesen sein?“ Ich erschrecke mich total und schaue neben mich. „Woher kommst du denn jetzt!?“, sage ich wütend. „Ich laufe ganz normal neben dir her. Du bist wohl sehr in Gedanken.“ „Das geht dich nichts an. Außerdem kann ich ja wohl so lange hier rumlaufen, wie ich will. Schließlich bin ich nicht im Anwesen eingesperrt. Außerdem kann ich dich jetzt nicht wirklich gebrauchen.“ Ich seufze genervt. „Nun ja, bei den Alpträumen hattest du mich gebraucht nicht?“ „Das war was anderes.“ Ich verschränke die Arme vor der Brust. Dann laufe ich zu meinem Haus und natürlich hat er nichts besseres zu tun, als mir zu folgen. Ich mache die Tür auf und betrete den Raum. „Warum verfolgst du mich jetzt? Hast du nichts zu tun?“ „Nein, der junge Herr ist beschäftigt und wenn er mich braucht, dann wird er mich rufen. Außerdem hat er gesagt, ich solle ein Auge auf dich halten.“ „Natürlich. Ich plane ja auch schon das Land zu verlassen.“ „Bei dir kann man nie wissen.“ Er grinst mich an. Genervt lege ich mich auf mein Bett. „Hast du vielleicht wenigstens irgendwelche Neuigkeiten?“, frage ich. „Nein. Wenn du etwas über den Mörder wissen willst, muss ich dich enttäuschen. Er ist untergetaucht.“ „Das kann doch nicht sein! Mann kann doch nicht die ganze Zeit Morden und dann noch unentdeckt sich Verkriechen!“ „Ich finde, du solltest diese Sache erst einmal beiseite legen bis er wieder auftaucht. So wirst du ihn nicht finden.“ Ich seufze. „Vermutlich hast du recht.“ Er setzt sich auf mein Bett und beugt sich über mich. „Du gibst mir recht?“ Provozierend grinst er mich an. Ich drücke ihn wütend weg. „Lass das!“ „Warum so verlegen? Erinnert es dich vielleicht an etwas?“ Automatisch denke ich an das Ereignis zurück und werde zum ersten mal richtig rot. *Will der mich nur Ärgern!?* Er fährt mit seinen Finger über dir röte. Ich schrecke zurück. „Was ist eigentlich los mit dir!?“, schreie ich ihn an. „Macht es dir Spaß mich zu Ärgern!? Mach das bei jemand anderen, nutz jemand anderen aus! Aber nicht mich! Momentan habe ich einfach keine Nerven für deine Spielchen!“ Er wirkt als erstes ziemlich geschockt über meinen Ausraster aber dann schaut er mich ernst an. Zum ersten mal sehe ich keine grinsen in seinem Gesicht. „Wenn ich mit dir Spielchen spielen würde, würde das ganz anderster aussehen.“ „Welche Absichten hattest du denn sonst!?“ „Ich weiß es nicht. Sollte ich welche haben?“, er lächelt mich charmant an. „Du tust doch so was nicht ohne Grund! Außer vielleicht was aus mir rauszubekommen oder mich zu demütigen!“ Er legt seine Hand auf meine Wange. „Was ist, wenn ich dir sage, dass ich es ernst meine?“ Er kommt meinem Gesicht gefährlich nah. Ich hole aus, um ihm ins Gesicht zu schlagen, aber er hält meine Hand auf. „Anscheinend bist du nicht sehr erfreut.“ „Wie kann ich auch einem Teufel glauben schenken!? Ihr wisst doch nicht einmal was liebe ist! Ihr nutzt die Menschen nur aus für eure Zwecke und dafür lasse ich mich nicht von dir verarschen!“ „Das ist doch das besondere an dir. Ich kann so oft versuchen dich zu verführen aber dennoch behältst du deinen Willen. Das hat einen bestimmten reiz.“ „Das ist doch mir egal, wenn das für dich einen bestimmten reiz hat! Du bist so ein mieses Wesen! Und es bestätigt sich immer mehr warum ich euch hasse! Du bist ein verlogener Arsch!“ Seine Finger legen sich blitzschnell um meinen Hals und er drück ein wenig zu. Geschockt schaue ich ihn an und versuche mich schnell zu befreien. Leider erfolglos. „Du nimmst deinen Mund ganz schön voll. Vor einen Teufel so zu reden. Du kannst froh sein, dass ich dich nicht Töte. Ich würde an deiner stelle aufpassen was du sagst, du könntest damit jemanden verletzen. Oder eher dich. Aber du hast recht. Ich bin ein mieses und verlogenes Wesen. Ich nehme mir dunkle Seelen und hintergehe viele Menschen. Ich will auch einige leiden sehen. Natürlich macht mir das Spaß. Das will ich nicht verleugnen. Deswegen kann ich dich auch ganz schnell leiden lassen. Auch wenn du deinen Willen beibehältst. Dann quäle ich dich eben anders. Es war nicht meine Absicht dich zu Quälen aber wenn du es so willst, dann tue ich das gerne. Mich wirst du nicht mehr los. Du weckst mein Interesse immer mehr.“ Er lässt los und ich fange erst einmal an nach Luft zu schnappen und zu husten. Dann steht er von meinem Bett auf und geht richtung Tür. „Ich wünsche dir eine gute Nacht. Ich würde dir empfehlen Morgen zum Anwesen zu kommen sonst werde ich dich holen müssen. Ich bin hier in der nähe und werde deinen süßen schreien lauschen, wenn du von einem Alptraum wach wirst. Außerdem werde ich dich noch höflicher weiße warnen, wenn ich schlechte Laune habe, werde ich dich nicht mehr so nett behandeln.“ Er verlässt meine Wohnung. Wütend schaue ich ihn hinterher. *Manchmal müsste ich echt meine Klappe halten. Hab ich mir mit ihm jetzt einen Feind geschaffen? Nein, denke ich nicht. Er will mich nur Ärgern. Er hat es selber zugegeben das ihm so was Spaß macht. Aber ich fordere in Morgen nicht heraus. Wohl oder übel muss ich dahin gehen.“ Kapitel 23: Was bezweckst du damit? ----------------------------------- Ich wache ziemlich verschwitzt auf. Natürlich hatte ich wieder diesen Traum. Im Grunde ist er nicht einmal so schlimm aber der Gedanken daran zerreißt mit das Herz. Ich stehe langsam auf und fahre mir durch die Haare. Dann stehe ich auf und wasche mich erst einmal. Nachdem ich auch mit allem fertig bin, überlege ich erst einmal hin und her, ob ich jetzt zum Anwesen soll. Aber es wäre wohl besser, wenn ich dahin gehen würde. Seufzend stehe ich auf und mein blick fällt auf einige Blätter unter meinem Bett. Ich bücke mich und hebe sie auf. Dann schaue ich sie mir an. Es sind noch einige Unterlagen aus Scotland Yard die ich hier vergessen habe. *Oh, die muss ich erst zurückbringen. Wenn die merken, dass die noch fehlen, gibt es Ärger.* Ich ziehe mir meine Stiefel an und hänge mir meinen Mantel um. Dann gehe ich los. Aber als ich in Scotland Yard ankommen, ist kaum einer da. Ich schaue mich um. *Warum ist hier kaum jemand?* Ich gehe an Mister Abberlins Platz und lege die Unterlagen einfach genervt drauf. *Mir ist es ehrlich gesagt egal. Heute bin ich nicht in Laune und will mich jetzt auch nicht aufregen.* Ich will gerade wieder gehen, da begegne ich auch schon Alexander. „Was machst du denn hier?“, fragt er. „Ich habe nur was abgegeben. Aber wo sind die anderen?“ „Tja, die sind alle bei einem Fall. Wurde dir nichts gesagt?“ Er fängt an zu lachen. „Du hast mal diesen Auftrag nicht bekommen.“ „Das ist mir ehrlich gesagt auch total egal. Ich bin heute sowieso nicht in der Stimmung. Aber du bist schließlich auch nicht dabei. Wurdest du genauso nicht eingeteilt?“ Wütend funkelt er mich an und schubst mich gegen die Wand. „Du glaubst wohl wirklich, du bist was besseres oder!? Als wärst du die beste und alle anderen total nutzlos!“ „Das denke ich gar nicht! Wenn du mich Ärgern willst, musst du schon mit was anderem ankommen, als zu sagen, ich wurde mal nicht einem Mordfall zugeteilt!“ Vor Wut bebt er und holt aus um mich zu schlagen. Auch ich bin jeden Moment bereit ihn aufzuhalten aber plötzlich wird sein Handgelenk festgehalten und er wird zur Seite gezogen. „Mann schlägt keine junge Dame. Das gehört sich nicht.“ Geschockt schaut Alexander zu dem Mann, der ihn festhält. Auch die wenigen Kollegen, die dem ganzen einfach nur zugeschaut haben, schauen geschockt auf die Person. „Auch ist es eine Unverschämtheit hier einfach nur zuzuschauen, während eine Kollegin fast geschlagen wird. So was wie ihr nennt sich Polizist.“, meint Sebastian und blickt die anderen an. „Das sind alle die, die mich nicht leiden können. Aber du bist unnötig da. Ich hätte nicht zugelassen, dass er mich schlägt. Dennoch danke.“, meine ich. Ich gehe an ihm vorbei und nach draußen. „Warum bist du hier?“, frage ich genervt. „Ich habe dir gesagt, ich werde dich holen, wenn du nicht freiwillig kommst.“ „Ich habe nur was abgegeben. Dann wäre ich ja zum Anwesen gegangen.“ „Es können dich ja einige nicht leiden.“ „Nein, ist aber so und ehrlich gesagt, ist es mir auch egal. Ich mache nur meinen Job. Mehr nicht. Ich kann nichts dafür das ich die Fälle bekomme, die andere gerne hätten. Aber auf deine Hilfe hätte ich gut und gerne Verzichtet.“ „Du bist ja ziemlich unfreundlich zu jemanden, der dir gerade geholfen hat.“ Ich merke wie seine Teuflische Aura ansteigt und erzittere ein wenig. Ich schaue hinter mich. Er grinst mich an. „Ich würde sagen, du forderst mich lieber nicht heraus.“, meint er. Ich reiße mich zusammen und laufe weiter. „Das hatte ich auch nicht vor.“, seufze ich. „Ich bin nicht in der Stimmung dazu.“ *Ich bekomme immer mehr Angst vor ihm. Ich muss mich zusammenreißen. Wenn ich Angst zeige, ist es vorbei.* „Was ist eigentlich zwischen dir und diesem Alexander?“, fragt er auf einmal. „Das geht dich eigentlich gar nichts an. Aber wenn du es wissen willst, er wollte das ich mit ihm zusammen bin und ich habe abgelehnt. Daher, dass ich auch noch Aufträge bekommen habe, die er gerne gehabt hätte, habe ich mir somit einen Feind geschaffen. So einfach.“ „Warum hast du ihn abgewiesen?“ „Warum fragst du so dämlich? Ich habe an so jemanden kein Interesse. Außerdem auch keine Zeit, Lust, Geduld oder sonst irgendwas. Ich brauch so was nicht. Aber ich denke, das habe ich auch schon oft genug gesagt.“ „Warum bist du so dagegen?“, fragt er grinsend. „Es ist einfach so. Ich sage ja nicht, dass ich noch nie verliebt war. Das leugne ich nicht aber das ist auch schon wieder vorbei.“ „Wirklich?“ „Ich weiß, auf was du hinaus willst. Vergiss es!“ „War es so schlimm?“ Er lächelt mich an. Ich beiße mir auf die Lippe. Aber darauf Antworte ich nichts. Doch auf einmal zieht er mich in eine Gasse und drückt mich gegen eine Wand. „Ich habe dir gesagt, ich werde nicht mehr so nett sein. Also Antworte mir.“ Mit seinen Finger streicht er mir erst über die Wange und schneidet dann, meine Narbe mit seinem Nagel auf. Ich zucke kurz zusammen. Dann beiße ich die Zähne aufeinander. „Nein, es war nicht schlimm.“, presse ich hervor. Mit seinem Gesicht kommt er mir sehr nahe. „Findest du es wirklich so unwichtig?“ Ich drücke ihn von mir weg. „Ja, finde ich!“ Sichtlich genervt gehe ich den Weg weiter. Dabei wische ich mir das Blut von meiner Wange. Dann merke ich auch, dass wir am Anwesen angekommen sind. *Wow, der Typ hat mich so genervt, dass mir der Weg gar nicht so lange vorkam.* Sofort gehe ich in das Anwesen rein. „Ich hoffe für dich, du wirst uns nicht noch weitere Unannehmlichkeiten bereiten. Damit meine ich, du wirst hier bleiben.“, sagt er. „Schon gut. Ich habe sowieso nichts mehr vor heute und auch keinen Auftrag. Ich werde brav hier bleiben.“ Dann drehe ich mich um und gehe nach draußen in den Garten. Da fange ich auch an, um mir die langweile zu vertreiben, Finny im Garten zu helfen. Am Abend gehe ich auch wieder rein aber daher, dass ich noch nicht müde bin, gehe ich in die Bibliothek, zünde ein paar Kerzen an und nehme mir irgendein Buch. Dann setze ich mich auf einen Sessel und fange an zu lesen. Als aber dann die Tür aufgeht, erschrecke ich mich zu Tode. Wütend schaue ich in Sebastians richtung. „Hab ich dir schon einmal gesagt, dass ich es hasse, wenn du mich erschreckst!?“ „Du bist ganz schön schreckhaft. Sonst musst du doch auch auf alles vorbereitet sein. Nicht?“ Er hat wieder sein Gottverdammtes lächeln im Gesicht. „Ja, schon. Aber ich gehe davon aus, dass ich hier nicht jedes mal schauen muss, ob ich in Gefahr bin oder nicht. Zwar bist du eine Gefahr, aber ich habe auch nicht sonderlich Lust aufzupassen, ob du mich Tötest. Ich denke wirklich, solange ich hier bin, wirst du nichts machen. Schließlich arbeite ich hier und wehre mich nicht dagegen.“ „Solltest du dich hier wirklich so sicher fühlen? Auch wenn unsere Abmachung so heißt, dass du hier bleiben musst und meinen jungen Herrn hilfst als Wachhund der Königin zu fungieren, kann es immer vorkommen, dass mein Herr sich umentscheidet und sagt, dass ich dich Töten soll.“ „Nun ja, das ist schon wahr, aber ich denke, das wird nicht passieren. Außer ich würde vielleicht wirklich keine Hilfe sein. Ich werde es sehen. Wenn es dazu kommen sollte, bin ich schon bereit. Aber so wie es ausschaut, willst du mir sehr gerne Schaden. Warum hilfst du mir dann aber immer?“ „Wer sagte denn, dass ich dir schaden will?“ „Was willst du dann, wenn du mir nicht schaden willst? Es sieht mir nicht danach aus, als ob du ein guter Freund sein willst. Dennoch hast du mir mehr als nur einmal geholfen. Auch wenn ich bei manchen Sachen, deine Hilfe nicht gebraucht hätte. Warum? Was bezweckst du damit? Und von dem einen Abend, muss ich ja nicht noch Anfangen zu reden.“ „Nun ja, was bezwecke ich damit? Weißt du es wirklich noch nicht selber?“ Er kommt langsam näher. „Zwar will ich kein guter Freund sein aber...“ Durch ein lautes Klirren, wird er unterbrochen und wir schauen beide schnell richtung Tür. „Was war das!? Ist jemand hier!?“, flüstere ich. „Es scheint so.“ Er seufzt. „Warum habe ich ihn nicht bemerkt?“ Ich stehe sofort auf und Sebastian steht auch schon an der Tür und macht sie auf. Ich gehe mit ihm aus der Bibliothek raus. Dann kann ich auch schon sehen, woher das klirren kam. Auf dem Boden liegt eine zerbrochene Vase. *Ziemlich unvorsichtig, wenn man mich fragt. Da sollte man ja schon aufpassen, wo man dagegen stößt.* Ich schaue um die Ecke, und kann eine schwarzgekleidete Person erkennen. In Sekundenschnelle ist Sebastian bei ihm und hält ihn fest. Vor Schreck, will er anfangen zu schreien aber er bekommt auch sofort den Mund zugehalten. „Ganz ruhig. Wir wollen doch nicht meinen jungen Herrn wecken.“ Jetzt gehe auch ich in den Raum. „Wer sind Sie und was machen Sie hier?“, frage ich. Sebastian macht die Hand von seinem Mund weg. „Wenn Sie versuchen, sich nur einmal zu wehren, dann kann ich nichts versprechen.“, meint er noch. „Keine Sorge. Tötet mich ruhig. Ich sehe meine Niederlage ein.“, grinst er. „Ich habe Sie nicht gefragt, ob Sie sich Ihre Niederlage eingestehen, sondern was Sie hier machen und wer Sie sind.“ „Als ob ich das euch verraten würde!“ „Wollen Sie es uns wirklich so schwer machen?“ „Pff! Als ob ich das einer Frau sagen würde!“ „Er kann Sie genauso fragen. Doch er wird nicht so freundlich sein, wie ich und soweit wollen wir es doch nicht kommen lassen oder?“ Er fängt nur an zu lachen. Ich hole aus und schlage ihm so heftig ins Gesicht, dass er schon fast zusammensackt. „Jetzt hör mir aber mal zu! Du wirst uns jetzt sagen, wer du bist und was du hier zu suchen hast! Ich werde dich hier nicht noch tausend mal fragen, bis du uns endlich Antwortest!“ Wütend schaut er mich an. „Ich sage es zwar nicht gern, aber um diese Uhrzeit habe ich auch nicht wirklich Lust auf ein Möchtegern Boss, also kümmere du dich um ihn. Aber wenn du ihn Tötest, bring ich dich ebenfalls um.“ Sebastian hat ein teuflisches grinsen auf dem Gesicht. „Sehr gerne.“ Dann verlasse ich einfach den Raum. *Ich überlasse ihn wirklich nicht gerne Sebastian aber das ist Ciels Anwesen und sein Butler, der auf alles aufpasst und wenn der Typ nichts sagen will, dann ist es leider Sebastians Aufgabe.* Schon vor der Tür, kann ich Sebastians dunkle Aura spüren und kann auch ein wimmern vernehmen. Ich versuche das einfach auszublenden und warte, bis er fertig ist. Eine gefühlte halbe Stunde später, macht er auch endlich wieder die Tür auf. Er lächelt mich an und ich betrete den Raum. Als erstes kann ich ihn nicht entdecken aber dann sehe ich ihn wimmernd in einer Ecke sitzen. „Was hast du denn gemacht!?“, frage ich etwas geschockt. „Ich sollte mich um ihn kümmern und das habe ich getan. Er wurde nur von ein paar Leuten geschickt, die meinen jungen Herrn schaden wollten. Wahrscheinlich werden in den nächsten Tagen noch einige andere auftauchen, die ich schon noch beseitigen werde. Also ist es kein Grund zur Sorge.“ „Ja, ok. Ich sagte zwar, dass du dich um ihn kümmern sollst, aber der sieht ja ziemlich fertig aus. Naja, ich will es eigentlich auch gar nicht wissen.“ „Und? Was soll nun mit ihm geschehen? Schließlich sollte ich ihn nicht Töten.“ Ich überlege. „Lass ihn doch einfach laufen. Somit ist das eine Warnung an die anderen. Zwar kann ich vermutlich nicht verhindern, falls sie dann doch auftauchen sollten, dass du sie umbringst, weil du es ganz sicher dann still und heimlich machst. Aber ein versuch ist es doch wert.“ Er seufzt. „Na gut. Ich werde ihn nach unten bringen.“ „Gut. Ich komme mit.“ „Vertraust du mir nicht?“, fragt er grinsend. „Nicht wirklich.“ Er zieht ihn auf seine Beine und schleift ihn nach unten. „Wenn Sie sich hier noch einmal blicken lassen, dann werden Sie nicht mehr mit dem Leben davon kommen. Haben wir uns verstanden?“ Hektisch nickt der Mann und rennt sofort davon. Kurz darauf schließt Sebastian die Tür. Dann dreht er sich zu mir um. Ich seufze. „Nein, ich weiß es wirklich noch nicht.“ Verwirrt schaut er mich an. „Was meinst du?“ „Unser Gespräch vorhin. Was du damit bezweckst. Du hast gefragt, ob ich es nicht schon selber weiß. Nein, das tue ich nicht und ich verstehe es auch nicht. Aber muss man dich verstehen? Ein Geschöpf wie du es bist? Schließlich verstehst du uns genauso wenig und wenn du es mir nicht sagst, dann weiß ich es auch nicht.“ Er fängt an, leicht zu lachen. „Was ist jetzt so witzig?“ „Willst du es nicht einsehen oder weißt du es wirklich nicht? Du bist wirklich unerfahrener als ich dachte.“ „Was meinst du?“, frage ich ärgerlich. „Was soll ich schon meinen? Es wird ein Spaß dir einiges zu zeigen.“ „Ich habe immer noch keine Ahnung, von was du redest.“ Er legt seine Finger unter mein Kinn. „Ich rede von Leidenschaft. Oder wie ihr es am liebsten nennt, Liebe.“ „Was weißt du schon über Liebe!? Wenn du dieses Wort benutzt, schleifst du es durch den Dreck.“ „Nun ja, vorher kannte ich es selber nicht. Aber so langsam...“ Ich winke nur ab. „Hör auf über so ein Schwachsinn zu reden. Ich will mich auch ehrlich gesagt nicht länger mit dir über das unterhalten. Du wärst echt der letzte, den ich danach fragen würde. Du bringst nur leid über andere. Mehr nicht.“ „Verletzende Worte.“, lacht er. „Als ob dich diese Worte verletzen würden. Dir ist das doch total egal.“ „Woher willst du das wissen?“ „Ich wei...“ Ich stoppe. *Ja, woher soll ich das wissen? Ich weiß es nicht. Auch wenn Teufel so sind. So wurde es mir jedenfalls immer gezeigt aber...* Ich schüttele nur den Kopf. „Ich gehe jetzt.“, meine ich ausweichend. Kapitel 24: Folter ------------------ Spielten deine Gefühle auch schon verrückt? So verrückt, dass man sie nicht einmal mehr einordnen konnte? Schlug dein Herz auch einmal so verrückt, dass man denkt, es würde gleich aus der Brust springen? Auch so durcheinander, dass man nicht mehr klar denken konnte? So ging es mir nach dem recht seltsamen Gespräch. Warum auch immer. Hatte er Andeutungen gemacht, die ich als erstes gar nicht kapiert habe? Mir wurde das alles erst so recht klar, als ich im Bett lag und nachdachte. Naja, richtig nachdenken konnte ich nicht. Ich war viel zu sehr verwirrt und ich hasse diese Verwirrung. Ich hasse den Typen. Aber wenn ich ihn so hasse, warum geht er mir nicht aus dem Kopf!? Am nächsten Tag habe ich soweit das Gespräch auch schon wieder aus meinem Kopf verbannt und muss nicht mehr die ganze Zeit dran denken. Dies hatte mich schon sehr lange wachgehalten. So lange, dass ich schon angefangen habe zu fluchen. Doch jetzt hab ich ganz andere Gedanken. Heute soll ein Gast für Ciel kommen und jeder ist mit irgendwas beschäftigt. Ich habe keine Ahnung wer kommt und warum. Genau deswegen bin ich auch ein wenig neugierig. Ich gehe runter in die Küche, wo momentan ziemlich viel gearbeitet wird. Ich setze mich auf einen Stuhl und schaue ihnen zu. „Wer kommt den eigentlich heute?“, frage ich. „Lady Elizabeth kommt heute zu besuch. Die verlobte des jungen Herrn.“, antwortet Sebastian. „Die was!? Der ist schon verlobt!?“ „Ja, sie wurden schon einander versprochen, als sie geboren wurden.“ „Ähm…ok? Ist das denen überhaupt recht?“ „Nun ja, Lady Elizabeth ist begeistert. Meinen jungen Herrn ist es recht egal.“ „Ja, stimmt. Viel hat er später ja nicht mehr davon.“, murmel ich vor mich hin, damit die anderen es nicht hören. Aber Sebastian hört das natürlich. Daraufhin schaut er mich an. Ich stehe derweil vom Stuhl auf und zucke mit den Schultern. „Daran kann auch ich leider nichts ändern. Sonst würde ich es tun. Aber ich kann keine Wunder vollbringen. Ich bin eben auch nur ein Mensch.“ Dann gehe ich aus der Küche raus. Natürlich haben mich die anderen Fragend angesehen. Sie wissen ja nicht worum es geht. *Aber es ist wahrscheinlich auch besser wenn sie es nicht wissen. Schließlich vergöttern sie Ciel und Sebastian und wenn sie wüssten was Sebastian in Wirklichkeit ist und auch wissen, was mit Ciel in nicht mehr ganz so langer Zeit passieren wird, dann wäre es wahrscheinlich für sie das schlimmste. Ich konnte es schon auf den ersten Blick sehen. Sie fühlen sich hier mehr als nur wohl. Vielleicht gibt es auch einen bestimmten Grund warum aber den kenne ich nicht und ich denke, wenn sie alles wüssten, würde es das auch alles zerstören. Also sollten sie es hier genießen, so lange es noch geht. Ewig wird es nicht halten. Mir tut das alles so schrecklich leid. Warum musste ich auch nur hierher kommen? Warum wurde mir befohlen hierzubleiben? Das Schicksal wollte es so. Warum auch immer. Sollte ich was daran ändern? Wohl kaum. Daran kann ich nichts ändern. Es war schließlich Ciels Wunsch, den packt mit dem Teufel einzugehen. Doch das alles mit ansehen zu müssen ist nicht schön. In dem Wissen, das Ciel bald schon nicht mehr hier sein wird, dass alle Bediensteten Traurig sein werden und wahrscheinlich auch niemand weiß, was mit Ciel und Sebastian passiert ist. Sie werden beide wohl einfach verschwinden. Ich denke nicht, dass sich Sebastian noch so große Mühe machen wird, es wie einen Unfall aussehen zu lassen.* Ich schüttele den Kopf. *Ich sollte aufhören über so was nach zu denken.* Ich gehe an dem Haupteingang vorbei und sehe schon, wie ein blondes Mädchen hereinstürzt und Ciel heftig umarmt. „Cieeeel ♥“, sagt sie fröhlich. „Lizzy, lass los!“, meint er und kann sich nur schwer aus dem Würgegriff befreien. „Schön dich endlich wiederzusehen.“ Sie lächelt ihn fröhlich an. Dann wandert ihr Blick zu mir. „Wer bist du denn?“ „Das ist Akira und sie arbeitet neuerdings mit mir zusammen.“, meint Ciel. *Wow, ich arbeite mit ihm zusammen und nicht für ihn. Mal ein großer Fortschritt.* „Hallo.“, sage ich. „Hallo, mein Name ist Elizabeth aber nenn mich bitte Lizzy.“ „Schön dich kennenzulernen.“ Sie nickt freundlich. Dann gehen sie und Ciel in den Speisesaal. Ich verfolge Bard in die Küche und setze mich wieder auf den Stuhl. „Kochst du jetzt?“, frage ich. Er nickt lächelnd. „Natürlich, ich bin hier doch der Chefkoch.“ Ich ahne schlimmes. Es bewahrheitet sich auch, denn es geht soweit, dass das Essen im Topf plötzlich explodiert und nun in der ganzen Küche verteilt ist. Natürlich nicht, ohne das ich etwas abbekommen habe. „Das ist jetzt nicht dein ernst!?“, frage ich etwas genervt und wische mir das Schleimartige zeug aus dem Gesicht. Er kratzt sich am Hinterkopf. „Mhmm, ich weiß selber nicht was schiefgegangen ist. Naja, ich probiere einfach was neues.“, meint er und steckt sich eine Zigarette in den Mund. „Nein, lieber räumst du jetzt hier auf, sonst bekommst du sehr wahrscheinlich Ärger. Ich kann dir auch helfen.“, meine ich seufzend und stehe auf. Dann ziehe ich ihm die Zigarette aus dem Mund und schmeiße sie in den Müll. Protestierend schaut er mich an. „Rauchen ist nicht gesund. Merk dir das. Und in der Küche sollte man nicht rauchen. Schließlich kochst du hier und niemand will essen, dass nach Rauch stinkt.“ „Ja, ja, schon gut.“ Plötzlich geht die Tür auf und Sebastian schaut fassungslos in den Raum rein. „Was ist denn hier passiert!? Bard! Das wirst du sofort sauber machen und du gehst dich waschen!“, meint er zu mir. „Nein, ich helfe ihm noch vorher.“ „Ich sagte, du gehst dich waschen! Bard macht das hier alleine!“ Genervt nicke ich. Schließlich weiß ich, dass ich ihn nicht mehr so reizen sollte. Sofort gehe ich auch auf mein Zimmer und gehe mich sauber machen. Dann ziehe ich mir auch frische Sachen an und gehe nach draußen. Da setze ich mich auch einfach auf die Wiese und schaue mich im Garten um. „Und? Ist die Küche wieder sauber?“, frage ich. Sebastian, der hinter mir steht, sagt, „Ja, es ist alles wieder sauber.“ „Gut, und warum bist du jetzt hier?“ „Warum nicht?“ Ich seufze genervt. „Willst du das Spielchen wirklich spielen? Ich habe dazu nicht wirklich Lust.“ „Keine Sorge. Ich bin nicht wegen dir nach draußen gegangen.“ Ich verschränke die Arme. „Das habe ich auch nicht gedacht!“ Er grinst mich an und geht ein paar Schritte weiter. Dann kommt auch schon eine schwarze Katze maunzend zu ihm. Sie schmiegt sich schnurrend an seine Beine und er hebt sie sofort hoch. „Du hast hier eine Katze?“, frage ich. „Sozusagen aber mein junger Herr erlaubt mir nicht sie zu behalten. Er ist allergisch gegen Katzen und will mich vermutlich auch damit ärgern.“ Ich lache. „Du bist ja ein ganz armer.“ Er streichelt sie und sie schmiegt sich schnurrend an ihn. „Was findest du nur an Katzen? Alles andere ist dir soweit eigentlich egal. Außer Katzen, die liebst du über alles.“ „Ich kann es nicht genau erklären. Katzen sind einfach was Wunderbares. Ihre schönen Augen, ihr wunderschönes, glänzendes Fell und ihre samtweichen Pfoten. Einfach wunderbar und sie sind auch einerseits wild und eigenmächtig. Anderseits auch so wunderschön, verschmust und zahm. Aber auch nur, wenn sie will.“ Er fängt an mysteriös zu lachen. „Da kenne ich noch so jemand.“ „Ähm…ok? Ich mag Katzen auch aber nur, weil Nala immer vor meinem Fenster ist und somit ist sie zu meiner Katze geworden. Auch wenn ich sie nicht mehr so oft sehe, kommt sie immer wenn ich wieder da bin. Sie ist schon eine treue Katze.“ „Sie wird hier schon auftauchen.“ Fragend schaue ich ihn an. „Wie?“ „Sie wird hierher kommen. Weil sie zu dir will. Leider kann sie nur nicht ins Haus.“ „Ich hoffe, du hast recht. Hier würde sie wenigstens von dir was zu essen bekommen.“ Dann höre ich auch schon, wie Lizzy raus in den Garten geht. Sebastian lässt die Katze los und geht zu ihr hin. Er sagt zu ihr irgendwas und danach geht er. Lizzy kommt sofort zu mir. „Hallo Lizzy. Was machst du denn hier im Garten? Hat Ciel denn keine Zeit?“, frage ich. Sie seufzt. „Nein, leider nicht. Er hat zu tun.“ Sie scheint auf einmal zu überlegen und macht Anstalten, mich etwas zu fragen. Fragend schaue ich sie an. „Ist etwas?“ „Ja, schon. Ich frage mich, was zwischen dir und Sebastian ist.“ „Was!?“ „Nun ja, es hat nur so ausgesehen. Würde mich aber freuen.“ Sie strahlt mich an. „Ist aber nicht so.“, meine ich und verschränke die Arme. *Wird das mich mein Leben lang verfolgen!?* Ich stehe auf und gehe mit ihr wieder rein. Sofort kommt Ciel auf Lizzy zu. „Ich möchte, dass du hier momentan nicht das Anwesen verlässt. Du wirst nicht nach draußen mehr in den Garten gehen.“ „Warum denn, Ciel?“, darauf erwidert er aber nichts. *Was ist denn jetzt auf einmal los? Steht wieder Gefahr an?* Schnell folge ich ihnen. Als sie dann ein wenig weg von Lizzy sind, so dass sie nichts hört, frage ich, „Warum soll Lizzy denn das Anwesen nicht mehr verlassen? Ist was vorgefallen?“ Ciel dreht sich zu mir um. „Nichts, was dich angeht und auch dir empfehle ich drinnen zu bleiben.“ „Mir egal was du empfiehlst! Ich habe gedacht, ich soll mit dir zusammenarbeiten! Dann muss ich schließlich auch wissen, was los ist!“ „Du arbeitest für mich. Außerdem wirst du bei diesem Fall nicht helfen.“ Dann geht er mit seinem Butler in sein Arbeitszimmer. *Was erlaubt sich das Kind eigentlich!? Für ihn arbeite ich schon mal gar nicht! Von ihm lasse ich mir auch ganz sicher nichts sagen, auch wenn ich so mit meinem Leben spiele. Außerdem bin ich doch eigentlich hier, um ihm mit seinen Fällen zu helfen. Also warum will er mich dieses mal nicht helfen lassen!? Wahrscheinlich, weil ich ihm bei meinem Fall eins reingewürgt habe. Naja, ich kann auch nichts tun. Ich weiß nicht worum es geht und wenn er es mir nicht sagt, kann ich nicht helfen.* Ich zucke nur mit den Schultern und laufe durch das Anwesen. Doch dann bemerke ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung draußen und bleibe sofort stehen. *Was war das!? Schleicht hier jemand um das Anwesen herum? Oder bin ich nur paranoid?* Ich schüttele den Kopf und laufe weiter. Doch wieder sehe ich was und beschließe draußen nachsehen zu gehen. *Auch wenn ich gesagt bekommen habe, dass ich nicht rausgehen soll. Ich will jetzt wissen wer draußen rumschleicht!* Mit schnellen Schritten gehe ich zur Tür und mache sie auf. Dann schaue ich mich um. Aber ich kann nichts entdecken. *Habe ich mich doch nur geirrt?* Ich laufe ein wenig durch den Garten und versuche ausschaue zu halten. Leider ist es sehr schwer, weil es mittlerweile schon etwas dunkel geworden ist. Deswegen beschließe ich auch, es sein zu lassen und nochmal reinzugehen. Doch ich bekomme irgendwas übergehauen und falle hin. Noch verliere ich aber nicht das Bewusstsein. Doch aufstehen kann ich nicht. Ich merke wie mir warmes Blut runterläuft. *Was zum!?* Mit mühe versuche ich aufzustehen aber sofort bekomme ich ein Tuch vor Mund und Nase gedrückt. Ich versuche mich zu wehren und kann meinen ersten Angreifer auf den Boden werfen. Doch sofort bekomme ich von einer anderen Person das Tuch vor die Nase gehalten. Leider werden meine Lieder auch schwerer und ich verliere das Bewusstsein. Als ich wieder aufwache, merke ich, dass ich an der Wand mit Ketten gefesselt bin. Aber richtig kann ich alles noch nicht realisieren. Mein Kopf dröhnt noch und mir ist schwindelig. *Ist das Ciels Auftrag? Soll er diese Männer schnappen?* Ich schaue mich um aber niemand ist in dem Raum. Es sieht mir aus wie eine Folterkammer. Überall klebt noch Blut und auch die Verschiedenen Folterinstrumente sind mit Blut noch verschmutzt. Schnell versuche ich irgendwie rauszukommen aber leider funktioniert das überhaupt nicht. *Mist! Das sind schwere Ketten und keine Seile! Aber auch wenn es Seile gewesen wären. Sie haben mir alle meine kleinen versteckten Klingen abgeholt. Damit hätte ich wenigstens ein Seil aufschneiden können aber so, geht das nicht.* Vor mir geht die Tür plötzlich auf. Geschockt schaue ich in die richtung und mich überkommt Angst. *Ich kann mich nicht wehren und bin hilflos. Genau diese Hilflosigkeit hasse ich!* „Was wollt ihr von mir!? Was wollt ihr bezwecken!“, frage ich wütend. Der Mann vor mir lacht. „Ganz einfach, wir wollen nur deine Organe.“ „Was!?“ „Wir können sie dann schön verkaufen. Aber nicht ohne dich vorher noch ein bisschen zu foltern. Schließlich will ich auch noch Spaß an der Sache haben.“ „Ihr verschleppt also einfach Leute, foltert sie und schneidet ihnen die Organe heraus?“ „Nun ja, genau genommen nur die Organe von Frauen. Ich weiß nicht wieso, ich wäre mit allem zufrieden aber unser Käufer möchte das so.“ „Und was habt ihr vor dem Anwesen gesucht?“ „Wir sollten spezielle Organe beschaffen.“ *Meint er etwa die von Lizzy!?* „Aber dann kamst du uns gerade recht. Er wird sich auch mit deinen zufrieden geben und wenn nicht, können wir sie uns immer noch schnappen.“ Ich lache etwas. „Als ob ihr ins Anwesen kommen könntet. Vorausgesetzt ihr möchtet den Teufel höchstpersönlich sehen und den werdet ihr noch sehen.“ „Soll ich davor Angst haben?“ Bedrohlich kommt er auf mich zu. Vorher bleibt er aber dann stehen und versucht sich zu entscheiden, was er von den Waffen verwenden soll. Ich schlucke schwer und fange etwas an zu zittern. *Ich habe Angst. Solche Angst. Warum hab ich das!? Weil ich hilflos bin!?* Als erstes entscheidet er sich einfach nur für ein Messer und kommt auf mich zu. Er bindet mir den Mund zu und fängt an in meine Oberschenkel zu schneiden. Ein fürchterliches Brennen breitet sich aus. Mir treten Tränen in die Augen. „Warum weinst du denn? Tut es so sehr weh?“, fragt er mit einem Grinsen und macht weiter. Doch dann wird es ihm anscheinend zu langweilig und er nimmt sich eine Peitsche. Jetzt wird mir so richtig bange. Er schneidet mit seinem Messer mein Kleid auf und versetzt mir den ersten Hieb auf der Brust. Vor Schmerz zucke ich zusammen. Dann versetzt er mir den nächsten Hieb. Die Hiebe kommen immer mehr in kürzeren Abständen und Tränen laufen mir meine Wangen hinunter. So einen schmerz habe ich in meinen ganzen Leben noch nie gespürt. So hilflos war ich auch noch nie. *Warum musste meine Neugier nur so groß sein!? Warum konnte ich nicht auf ihn hören!? Warum muss mir das passieren!?* Vor Schmerz kneife ich die Augen zusammen und als auch kein Hieb mehr folgt, öffne ich sie wieder langsam. Ich sehe, dass auf meinem Körper mehrere rote Striemen sind. Dann schaue ich wieder zu dem Typen. Er legt die Peitsch beiseite und nimmt sich eine Kettengeisel. Die Kettengeisel ist so ähnlich wie die Peitsche doch anstatt dass Lederriemen dran befestigt sind, sind schwere Ketten dran. So kommt er auf mich zu. Ich fange an noch mehr zu weinen und zappele wie eine verrücte um irgendwie loszukommen. Doch durch das, komme ich nicht von den Ketten los. Ich habe auch keine andere Idee. *Werde ich hier sterben?* Als er vor mir steht, holt er gerade aus und ich kneife schnell meine Augen zusammen. So bereite ich mich auf den Schmerz vor. Doch mit einem lauten Knall geht die Tür plötzlich auf. Der Typ lässt die Kettengeisel sinken und dreht sich erschrocken um. Niemand anderes als Sebastian steht in der Tür. Kapitel 25: Schmerzen --------------------- Mit großen Augen starre ich ihn an. *Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so froh ihn zu sehen.* „Wer bist du!? Wie hast du die Tür aufbekommen!?“, fragt der Mann verwirrt und auch etwas Ängstlich. Ich schaffe es das Tuch vor meinem Mund etwas zur Seite zu schieben und meine, „Ich habe dir gesagt, du wirst den Teufel sehen.“ Sebastian kichert ein wenig. „Nun, das ist wohl wahr.“ Er tritt näher zu dem Mann hin. „Ihr wart unerlaubt auf dem Grundstück der Phantomhives.“, sagt er langsam und schaut sich die Folterinstrumente an. „Wie werde ich Sie nun bestrafen?“ Er fährt mit seinen Fingern über die Waffen. „Schließlich wolltet Ihr Lady Elizabeth entführen und sie anstelle ihrer Foltern.“ Sebastians Augen blitzen Teuflisch auf und der Mann bekommt Angst. Er versucht schnell abzuhauen aber Sebastian hält ihn sofort fest. „Na, na. Wo wollen wir denn hin? Ich habe doch noch einiges vor.“ Sebastian fesselt ihn auf einen Hölzernen Tisch und der Mann liegt ausgestreckt und Bewegungsunfähig drauf. Er fängt mächtig an zu zittern. Bedrohlich wird er von ihm angegrinst und er nimmt sich die Kettengeisel. Vor Angst fängt der Mann an zu schreien. „Solche Angst? Obwohl Sie vor kurzem dies noch benutzen wollten?“ Er holt aus und schlägt mit voller Wucht zu. Vor Schmerz schreit der Mann laut auf. Sofort versetzt Sebastian ihm den nächsten Hieb. Seine Augen leuchten rot auf und er scheint richtig Spaß dabei zu haben ihn zu foltern. Und ich muss das mit ansehen. Nach den ganzen Hieben, blutet der Mann schon am ganzen Körper und wimmert. *Er wird ihn bis zu seinem Tode foltern und ich kann nichts machen.* Sebastian geht wieder zu den ganzen Folterinstrumenten und legt die Kettengeisel beiseite dann nimmt er sich eine Stachelrolle. Mit viel Kraft rollt er sie über den Mann drüber und qualvoll schreit er auf. Immer mehr wunden entstehen auf seinem Körper. „Sie halten aber nicht viel aus. Dabei haben Sie doch schon unzählige Frauen gefoltert. Dann werden Sie das doch schon durchstehen. Nicht nur Sie können jedes Mal Spaß haben.“, meint Sebastian mit seinem teuflischen grinsen. Dann rollt er die Stachelrolle weiter über ihn drüber. Er fängt an zu weinen. Sebastian hört auf und fängt an zu lachen. Dann macht er ihn frei. „Willst du nicht weglaufen?“, fragt er. Aber der Mann ist kaum in der Lage sich überhaupt noch zu bewegen. Sebastian zieht ihn daraufhin hoch und setzt ihn auf einen mit Nägeln bestickten Stuhl. Schmerzvoll schreit der Mann auf und versucht sich nicht zu bewegen. In der Zeit wird er an dem Stuhl festgebunden. Dann zieht Sebastian seine Hände auf den Tisch vor ihm und holt eine Daumenschraube hervor. Er klemmt seine Finger dazwischen ein und zieht so fest zu wie es nur geht. Laut schreit der Mann auf dabei bewegt er sich natürlich und die Nägeln und stacheln an dem Stuhl dringen noch weiter in sein Fleisch ein. Wieder geht Sebastian zu den Waffen hin und nimmt sich diesmal die normale Peitsche. Damit schlägt er dem Mann mit voller Wucht ins Gesicht. Er macht das so lange, bis der Mann auf dem Stuhl sich nicht mehr bewegt. Blut fließt den Stuhl hinab. „Viel ausgehalten haben Sie ja nicht.“ Sebastian seufzt. „Das war doch ziemlich langweilig. Aber leider verträgt ein Menschlicher Körper nicht viel.“ Dann dreht er sich zu mir um und mustert mich. Angsterfüllt und mit Tränen in den Augen schaue ich ihn an. Das hätte ich wirklich nicht sehen müssen. Er fängt an ein wenig zu kichern. „Dein Anblick ist sehr amüsant. Natürlich würde ich so etwas niemals bei dir machen. Aber deswegen ergötze ich mich auch an deinen Anblick.“ Seine Augen leuchten immer noch und sein teuflisches Grinsen ziert sein Gesicht. Trotz allem bin ich froh, dass er gekommen ist. Auch wenn mein ganzer Körper vor Angst wegen ihm zittert. Er kommt auf mich zu und bricht die Ketten an meinen Handgelenken durch. Sofort lande ich schmerzhaft auf den kalten und mit blutverschmiertem Boden. Ich versuche langsam aufzustehen aber meine Beine sind so wackelig und tun weh, dass ich wieder auf den Boden lande. Sebastian zieht sein Frack aus und legt ihn mir um. Dann hält er mir seine Hand hin. Ich nehme sie zitternd und daraufhin zieht er mich hoch. Aber ungewollt falle ich auf seine Brust und halte mich da fest. Dann kann ich nicht anders und fange an zu weinen. Mit seinen Finger fährt er durch meine Haare aber dennoch kann ich ein leises lachen von ihm vernehmen. Aber in dem moment ist mir das egal. Ich kann einfach nicht mehr. Mein ganzer Körper tut weh und ich will einfach nur noch weg von hier. „Ich will hier raus.“, murmel ich in seine Brust. „Warum denn? Hier ist doch ein schöner Ort. Findest du nicht? Ein Ort der mein Herz vor Mordlust höher schlagen lässt.“ „Meins aber nicht.“ Er hebt mich hoch und geht aus der Tür raus. Hinter der Tür offenbart sich ein langer Gang indem auch ein paar Tote Männer liegen und auch alles voller Blut ist. Bei dem Anblick wird mir schlecht obwohl ich schon einiges gewöhnt sein muss. Schließlich bin ich Polizistin aber das ist für heute einfach zu viel für mich. Mein Kopf dröhnt immer noch und mir kommt gleich alles hoch. Als wir endlich an der frischen Luft sind, atme ich erst einmal tief ein. Auch fange ich an zu zittern wegen der kühlen Luft. Dadurch wickele ich den Frack enger um mich und kuschele mich mehr in Sebastian Brust rein. Auch wenn ich es morgen wahrscheinlich bereuen würde. Somit läuft er auch mit mir in einer mächtigen Geschwindigkeit richtung Anwesen. Endlich kommen wir auch an und er geht rein. Augenblicklich höre ich auch auf zu zittern und versuche mich zu entspannen. Er trägt mich noch auf mein Zimmer und legt mich auf mein Bett. „Zuallererst müssen wir deine Wunden versorgen.“, meint er und nimmt sich ein feuchtes Tuch. Er will den Frack öffnen den ich um habe aber ich schlage seine Hand weg. „Du musste es schon öffnen. So kann ich nichts versorgen.“ Ich schüttele aber nur den Kopf. Er seufzt und schiebt den Frack etwas weiter hoch. Dann säubert er als erstes meine Oberschenkel. Vor Schmerz zucke ich zurück. Er nimmt mein Bein und zieht es wieder zu sich. Da wo er mich berührt fängt es an zu Kribbeln aber nicht vor Schmerz. Es ist eher ein angenehmes Kribbeln. Nachdem er die Wunden gesäubert hat, steht er auf und nimmt sich verbände. Daraufhin verbindet er mir auch die Oberschenkel. Dann tastet er sich mit seinen Fingern vor zu seinem Frack. „Hör auf!“, sage ich und zucke wieder zurück. „Keine Sorge. Ich habe nicht die Absicht dir wehzutun, wenn du das fürchtest.“ „Rede keinen Unsinn! Ich muss mich hier schließlich nicht vor dir ausziehen!“, sage ich etwas wütend. „Nun ja, aber es ist nötig. Wir wollen doch nicht das sich deine Wunden entzünden, oder doch?“ „Nein, das will ich nicht.“, murmel ich. Ich knöpfe den Frack wiederwillig auf und streife ihn mir von den Schultern. Überall sind rote streifen und auch offene Wunden von der Peitsche. Als er mit dem nassen Lappen drüber kommt, fängt es an stark zu brennen. „Es sollte ihm eine Lehre gewesen sein deinen Körper so zu schänden.“, meint er grinsend. „Du hast ihn getötet.“ „Hattest du was dagegen? Schließlich hatte er dich gefoltert und er war noch lange nicht fertig. Wolltest du unbedingt die Kettengeisel spüren?“ „Nein, das wollte ich nicht. Aber hast du alle getötet? Sie wollten schließlich noch Lizzy holen.“ „Keine Sorge. Lady Elizabeth wird nichts passieren. Sie sind alle Tod. Mein Herr hat es so befohlen.“ Ich nicke. „Hat…es dir spaß gemacht?“, frage ich dann langsam. „Natürlich hat es mir Spaß gemacht. So viel Freiheit hatte ich schon lange nicht mehr. Ich durfte schon lange nicht mehr foltern. Auch war es schön dich so hilflos zu sehen. Ich konnte mir ein Lachen schon fast nicht verkneifen.“ „Das hat man gesehen.“ „Du wurdest anscheinend noch nie so mächtig in die Enge getrieben.“ „Nicht wirklich. Ich wurde zumindest mal noch nie gefoltert. Bisher konnte ich mich auch aus fast jeder Situation befreien. Außer vielleicht von wenigen Situationen aber dann wurde mir noch rechtzeitig geholfen. Diesmal hatte ich noch einiges einstecken müssen.“ Er zieht mich näher zu sich heran. „Es hat mich aber wirklich amüsiert. Ich musste mich wirklich zurückhalten.“, flüstert er mir zu und haucht küsse auf meinen Hals. Mit hochrotem Kopf drücke ich ihn ein wenig weg von mir. Er lacht etwas und verbindet mir dann meinen Körper. „Jetzt solltest du etwas schlafen. Gute Nacht.“ Er verlässt mein Zimmer. Ich liege mich hin und schließe sofort die Augen. Mein Kopf schmerzt immer noch und ich hoffe, ich kann so einschlafen. Langsam versuche ich am nächsten Morgen aufzustehen. Mein ganzer Körper tut noch von gestern weh aber ich versuche mich dennoch anzuziehen. Doch sofort lege ich mich wieder hin. *Ich kann nicht. Mir tut alles weh. Ich komme kaum ein paar Schritte vorwärts.* Es klopft an der Tür und Sebastian betretet den Raum. „Ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist wenn du rumläufst.“, meint er. „Ich habe es gemerkt. Das musst du mir nicht nochmal extra sagen.“ „Naja, wenigstens scheinst du wieder normal von deinem verhalten her zu sein.“ Ich verschränke die Arme. „Hast du ein problem damit?“ „Nein, das habe ich nicht. Aber schließlich hattest du dich gestern noch bei mir ausgeweint. Oder hast du das schon wieder vergessen.“ „Nein, habe ich nicht.“, murmel ich. „Warst du froh mich zu sehen?“ Wütend schaue ich ihn an. „Ja.“ Dies sage ich so leise, dass es ein normaler Mensch nicht hätte hören können. Aber natürlich ist Sebastian auch kein normaler Mensch und hat mich laut und deutlich gehört. Er kommt mir näher und hebt mein Kinn an. „Siehst du. Du willst es aber trotz allem einfach nicht wahrhaben. Warum nicht?“ „Weil…“ Er zieht mich sofort näher zu sich und küsst mich. Mit großen Augen starre ich ihn an. Grinsend löst er sich wieder von mir. „Umso besser wenn du dich nicht wehren kannst.“ Bevor ich irgendwas sagen kann, ist er auch schon aus meinem Zimmer verschwunden. *Was erlaubt er sich!?* Wütend will ich aufstehen aber das missglückt mir. Ich verschränke die Arme und blicke mich in dem Zimmer um. *Na toll. Ich kann nicht einmal ohne Schmerzen aufstehen.* Ich seufze. Dann lege ich mich zurück und schließe widerwillig die Augen. Am nächsten Tag mache ich mich, immer noch mit schmerzen, auf den Weg zu Ciels Büro. Auch wenn ich gesagt bekommen habe, dass ich liegen bleiben soll, mache ich es dennoch. Ich klopfe an und höre ein Herein. „Was machst du denn hier? Solltest du nicht noch liegen bleiben?“, fragt Ciel und schaut von seinen Unterlagen auf. „Das ist mir egal. Ich brauche keine Ruhe. Aber ich möchte das du mir nächstes mal sagst was los ist. Schließlich arbeite ich hier. Ob jetzt für dich oder mit dir zusammen ist mir völlig egal. Aber du hättest mich wenigstens vorwarnen können als zu sagen, dass ich nur nicht rausgehen soll.“ „Es muss dich ja auch nicht alles interessieren.“ „Was macht es dann auch für einen Sinn hier zu bleiben? Denkst du nicht, dass ich auch noch was anderes zu erledigen hätte als bei einem Kind wie dir zu bleiben!?“, meine ich etwas verbittert. Er schaut jetzt interessiert und auch grinsend zu mir auf. „Denkst du wirklich, ich hätte Lust, mich jedes Mal mit deinem Butler herumzuschlagen? Sonst ist es dir doch auch egal was mit anderen passiert. Deswegen war das ja wohl nicht der Grund warum du mir nichts von deinem Auftrag erzählt hast oder? Entweder du lässt mich hier mit Arbeiten oder lässt mich endlich ganz gehen. Ich habe wirklich keine Lust mehr.“ „Heißt das, du willst verschwinden?“, fragt Ciel grinsend. „Das habe ich nicht gesagt. Schließlich weiß ich was passiert, wenn ich es versuchen sollte, oder?“ „Ganz recht. Du kannst es gerne versuchen. Zuallererst wird dich Sebastian auch nur zurückholen aber ein zweites mal würde ich es an deiner Stelle nicht mehr versuchen.“ „Keine Sorge, geplant habe ich nichts und in meinem Zustand momentan sowieso nicht. Aber eins sage ich euch: Ich werde hier nicht ewig bleiben und zusehen wie du verdirbst.“ Ciel fängt an laut zu lachen. Etwas irritiert schaue ich ihn an. *Was soll daran jetzt so witzig sein!?* „Ich denke, da bist du schon zu spät dran. Es ist schon lange zu spät.“ „Tja, vielleicht bin ich das. Aber nur wenn es den Pakt betrifft. Verdorben bist du allerdings noch nicht ganz. Aber viel Spaß dabei. Ich werde es aber nicht und zusehen werde ich schon einmal gar nicht.“ „Für das, dass du noch verletzt bist und momentan nicht viel ausrichten kannst, sagst du ziemlich viel.“ „Ich weiß. Aber ich habe nun mal eine große Klappe und die setze ich auch ein.“ „Ja, die hast du. Mir predigst du was vor und selber hast du mit meinem Butler ein Verhältnis. Was soll ich denn dann davon halten? Wie soll ich deine Worte dann ernst nehmen?“ Geschockt schaue ich ihn an. „Wie kommst du darauf, dass ich ein Verhältnis mit deinem Butler habe!?“ „Er darf mir nichts verheimlichen. Deswegen weiß auch ich über diese Sache Bescheid.“ „Dennoch habe ich kein Verhältnis mit ihm. Ich weiß ja nicht was er dir erzählt hat und ehrlichgesagt möchte ich es auch nicht wissen, so freiwillig war dies nun ja auch nicht. Auch weiß ich nicht was es dich anzugehen hat. Egal ob es dein Butler ist. Ich lasse mich hier schließlich nicht freiwillig verderben und ich beende dieses Gespräch auch lieber.“ Ciel grinst mich überlegen an. Ich drehe mich daraufhin einfach nur um und verlasse den Raum. Wütend gehe ich zum Telefon und rufe daraufhin Scotland Yard an. *Ich will hier zwar nicht abhauen aber für heute habe ich jetzt nun wirklich genug und alleine kann ich hier nicht fort. Ich setze mich mit den schmerzen nicht auf ein Pferd.* Daraufhin schickt auch Sir Randal sofort Mister Abberline hierher.“ Ich gehe nach draußen und warte kurz auf die Kutsche. *Ich hoffe nur das die beiden das jetzt nicht mitkriegen oder mich aufhalten.* Etwas später trifft sie auch ein und ich gehe sofort in die Kutsche. Seufzend setze ich mich gegenüber von Mister Abberline. „Hallo Akira. Warum hast du dir von Scotland Yard eine Kutsche schicken lassen? Ist etwas vorgefallen?“, fragt er sofort besorgt. „Eine lange Geschichte. Ich wäre ja mit dem Pferd gekommen aber ich kann momentan nicht reiten. Mir tut alles weh. Um es kurz zu machen, für einen Fall hatte ich so einiges einstecken müssen.“ „Vermutlich wirst du mir nicht sagen, worum es ging, oder?“ Ich schüttele den Kopf. „Tut mir leid. Aber alles was im Phantomhive Anwesen geschieht oder auch alles was Ciel an Aufgaben bekommt, bleibt auch im Phantomhive Anwesen. Es kommt zwar immer drauf an was es ist aber da könnte Scotland Yard auch nichts mehr tun.“ Er nickt darauf nur und fragt auch nicht weiter nach. Er weiß ganz genau, dass ich dazu auch nichts weiter mehr sagen werde. „Wie geht es eigentlich Lina?“, frage ich um das Thema zu wechseln. „Ihr geht es soweit gut. Wirst du sie wieder besuchen?“ „Ja, ich denke schon. Sie wird sich vermutlich freuen.“ „Heute wirst du aber gar nichts mehr tun. Du hast doch gesagt du seist noch verletzt. Dann legst du dich lieber heute nochmal hin.“ Genervt seufze ich. „Hör auf dir Sorgen zu machen. Mir geht es gut. Ich kenne meine Grenzen.“ „Nein, die kennst du nicht. Das ist das problem. Außerdem weißt du ganz genau das ich auf dich aufpassen soll und du machst es mir nicht wirklich leicht.“ „Du musst es doch nicht tun. Niemand verlangt das.“ „Doch, dein Vater hatte es verlangt und du weißt es ganz genau. Und ich nehme das auch ernst.“ Ich seufze. „Ja, ich weiß.“ „Wenn wenigstens noch Daniel hier wäre. Er könnte vermutlich besser auf dich aufpassen.“ „Er würde es vermutlich noch mehr übertreiben. Aber momentan ist er nicht hier und ob er überhaupt wieder hierher kommt ist fragwürdig.“ „Ja, leider.“, meint Abberline. Kapitel 26: Ein alter Freund ---------------------------- Am nächsten Morgen gehe ich ganz normal zu Scotland Yard. Ich hätte noch gedacht, dass Sebastian auftauchen würde, um mich zu holen, weil ich einfach verschwunden bin aber zum Glück war dem nicht so. Worauf ich ziemlich ehrleichtert bin. Das war wirklich peinlich genug. Ich gehe sofort zu Lina und erzähle ihr alles, um dies loszuwerden. Sie hört mir zu und versteht mich, was mich ziemlich glücklich macht. Leider weiß auch sie nichts darauf, was mir helfen könnte und rät mir einfach, ich solle auf mein Herz hören. Obwohl ich darauf gerne verzichten würde. Es hatte mir bereits nichts als nur Ärger gebracht und ich denke wirklich, dass ich mich damit ins Pech hineinstürze wenn ich mich auf Sebastian einlassen würde. Aber das sind nur Vermutungen. Doch es kann nicht gut gehen. Schließlich ist er ein Teufel und er sieht Menschen als niedere Wesen an. Hat er dann überhaupt Gefühle für mich? Es könnte auch sein, dass er nur mit mir Spielt und soweit möchte ich es nicht wirklich kommen lassen. Daher das ich einfach zu viel in Gedanken bin, laufe ich voll in jemanden hinein. „Es tut mir leid. Entschuldigung.“, meine ich schnell und schaue hoch, in ein grinsendes Gesicht. „Auch dich begrüße ich herzlich.“, meint er. Unglaubwürdig starre ich ihn an. „D…Daniel!? W…was machst du denn hier!?“ Er fängt an zu lachen. „Wow, das ist ja mal eine tolle Begrüßung. Erst läufst du in mich hinein und dann stehst du einfach nur vor mir und starrst mich an. Statt hier vor mir zustehen und Wurzeln zu schlagen, könntest du mich auch mal umarmen, oder nicht?“ „J…ja, natürlich!“ Stürmisch schmeiße ich mich in seine Arme. „Ich bin so froh, dass du hier bist! Wie kommt es dazu!? Du wurdest doch nach Deutschland versetzt!“ „Nun ja, ich durfte mich jetzt endlich entscheiden, ob ich da bleiben will oder ob ich hierher zurück will. Und da wollte ich mich erst informieren, ob du überhaupt noch hier bist. Aber ich habe erfahren, dass du hier nicht mehr so oft Arbeitest sondern bei jemand anderen. Warum? Als wir hier noch zusammen gelernt haben, wolltest du unbedingt hier bleiben.“ „Ja, schon aber das ist wirklich eine lange Geschichte. Dennoch arbeite ich immer noch hier. Ich wechsele sozusagen ab.“ „Naja, ich werde dann wohl hierher zurückkommen. Also haben wir alle Zeit der Welt und du kannst mir alles erzählen. Ich werde hier aber momentan nur für ein paar Tage bleiben. Ich wollte mich als erstes nur überzeugen ob ich wirklich hierher zurück soll. Dann komme ich aber sofort wieder.“ „Ich freue mich so sehr, dass du wieder hier Arbeiten willst! Ich habe dich so sehr vermisst!“ Ich umarme ihn wieder heftig. „Ich dich doch auch. Es war nicht leicht dich alleine zu lassen. Nach den ganzen Ereignissen.“ „Ich wollte ja dass du gehst. Sie haben dich dort gebraucht. Ich hatte gehofft dass du wieder zurückkommst. Schließlich bist du mein Partner und auch mein bester Freund.“ Wir gehen an meinen Arbeitsplatz und er befiehlt mir sofort, ihm alles zu erzählen was passiert ist. Ich fange von Anfang an. Natürlich lasse ich die Geschichte mit dem Teufel weg. Er weiß nämlich nichts davon und er solle es auch nie erfahren. Deswegen sage ich ihm auch einfach, dass ich mich entschieden habe, mit Ciel Phantomhive zusammenzuarbeiten, weil er mich darum gebeten hätte und ich somit viel mehr erreichen wollte. Auch lasse ich das mit Sebastian und mir weg. Davon möchte ich nicht wirklich reden. Stattdessen erzähle ich ihm von Lina. Daraufhin ist er ein wenig überrascht und hätte auch niemals damit gerechnet, dass mein Vater eine Freundin hatte. Schließlich kannte er meinen Vater ebenfalls. Wir waren schon sehr früh miteinander befreundet. Er war mein einziger Freund den ich jemals hatte. Außer ihn hatte ich keine anderen Freunde. Bis heute bin ich dankbar, dass mein Vater uns miteinander vorgestellt hatte, weil auch er mit Daniels Vater befreundet war. Nachdem ich ihm auch alles berichtet habe, fangen wir an, über alte Zeiten zu reden und was wir damals alles gemacht haben. Ich bin wirklich froh, dass er wieder hier ist. So glücklich war ich schon lange nicht mehr. Aber jeder wäre froh, wenn nach langer Zeit der beste Freund wieder zurückkommt. „Wirst du jetzt, wo ich wieder da bin, hier auch wieder öfters auftauchen?“, fragt er. „Ich kann dir ehrlichgesagt nichts versprechen. Schließlich lebe ich auch in dem Anwesen und kann oder darf nicht immer weg.“ „Du darfst ja wohl noch selber entscheiden wo du sein willst, wenn du keine Aufträge bei dem Kerl hast.“, meint er. „Ja, schon. Wie schon gesagt es ist ein wenig kompliziert.“ „Verheimlichst du was vor mir? Ich habe das Gefühl, dass du in der ganzen Sache mir nicht alles erzählt hast.“ „Tut mir leid. Ich kann dir wirklich nicht mehr sagen. Alles was in dem Anwesen Phantomhive passiert, bleibt auch in dem Anwesen. Zum größten Teil. Tut mir leid.“ Er seufzt. „Schon gut. Du darfst nicht viel sagen. Das verstehe ich. Dann wechsele ich mal das Thema. Hast du was über den Mörder deines Vaters herausgefunden? Entschuldigung wenn ich dich das frage aber das hast du ausgelassen. Außer du willst auch darüber nicht reden.“ Ich lächele ihn an. „Schon gut. Ehrlichgesagt habe ich so gut wie gar nichts über ihn herausgefunden. Nur, dass er auch meine Mutter auf dem Gewissen hat. Das wurde mir von Mister Abberline und allen anderen Verschwiegen.“ „Was!?“ Ich nicke. „Ja und wahrscheinlich werde ich die nächste sein. Die Morde haben vor kurzem wieder angefangen und ich wollte logischerweise herausfinden, wer jetzt dafür verantwortlich ist. Dabei bin ich leider selber in Gefahr geraten und der Mörder hat sein Zeichen bei mir hinterlassen. Wahrscheinlich um mir zu sagen, dass ich als nächstes dran bin. Er schlug mich nieder und ritzte mir sein Zeichen ein.“ Ich krempele meinen Ärmel hoch und zeige ihm die Narbe. „Dummkopf!“, meint er und schnipst mir auf die Stirn. „Aua! Was sollte das!?“, protestiere ich. „Was fällt dir ein, alleine den Mörder zu suchen! Du weißt ganz genau, dass das nicht gut ausgehen kann! Da hätte doch noch viel Schlimmeres passieren können!“ „Ja, ich weiß. Ich tue es auch nie wieder. Aber nachdem das passiert ist, hat die Mordserie plötzlich wieder aufgehört.“ „Naja, jetzt bin ich da um dir zu helfen. Und in was für eine scheiße bist du noch so reingeraten?“ „Nun ja, vor ein paar Tagen bin ich in eine Folterkammer geraten und…wurde gefoltert.“ Er knallt die Hände auf den Tisch und steht auf. „Ist das dein ernst!? In was geratest du eigentlich immer rein!?“ „Beruhig dich und setz dich wieder. Die ganzen Kollegen schauen schon. Es muss ja sonst keiner was davon erfahren.“ Er atmet einmal tief durch und setzt sich wieder hin. „Und wie bist du da nochmal herausgekommen?“, fragt er nun ruhig. „Bevor der Typ noch schlimmeres machen konnte, kam der Butler von Ciel Phantomhive. Er heißt Sebastian und er hat mich zum Glück gerettet.“ „Da hattest du wirklich nochmal glück. Was hättest du gemacht, wenn er nicht gekommen wäre!? Kannst du einmal aufhören, dich ständig in Gefahr zu bringen!?“ „Nein kann ich anscheinend nicht. Ich wurde jetzt schon soweit ich weiß zum zweiten mal entführt, wurde einmal fast vergewaltigt und halt niedergeschlagen.“ „Ver…vergewaltigt!? Wer hat dich dieses mal daraus geholt!?“ „Auch der Butler.“ „Was würdest du nur ohne ihn machen!? Ich lasse dich so schnell nicht mehr aus den Augen! Du schaufelst dir dein eigenes Grab!“ „Ich weiß.“ Ich überlege. Ich schaufele mir mein eigenes Grab… Undertaker! „Danke! Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht!“ „Was!?“, fragt er ziemlich verwirrt. „Was hast du denn dieses mal vor!?“ „Ich habe dir doch gerade noch von dem Mörder erzählt und das ich so gut wie nichts über ihn rausgefunden habe.“ „Äh…ja?“ „Ich habe noch eine Option, die ich total außen vor gelassen habe.“ „Ist das dein ernst und ich habe dich darauf gebracht!? Du machst jetzt nichts alleine!“ „Keine Sorge. Ich hole mir nur Informationen ein. Das ist nichts Gefährliches. Ich werde aus eigener Faust nicht mehr ermitteln.“ „Dennoch ist es schon gefährlich die Informationen zu bekommen, oder nicht?“ „Keine Sorge. Der Kerl der mir Informationen geben kann, ist nicht gefährlich. Zumindest wüsste ich mal nichts davon. Mein Vater ging auch immer zu ihm.“ Er seufzt. „Dann Vertraue ich dir mal. Obwohl ich es wahrscheinlich bereuen werde.“ „Keine Sorge. Außerdem gehe ich dort auch heute nicht hin. Ich will jetzt mit dir ein wenig Zeit verbringen.“ Dann sehen wir beide, wie Mister Abberline ziemlich hektisch an meinem Arbeitsplatz vorbei läuft. Er schaut kurz in unsere richtung und erblickt Daniel. Sofort bleibt er stehen. „Daniel, was machst du denn hier?“, meint er total fröhlich und begrüßt ihn herzlich. „Ich Arbeite ab sofort wieder hier.“ „Das ist ja toll. Dann kannst du vermutlich auf sie besser aufpassen als ich. Du musst mir auch unbedingt sagen, was du so erlebt hast aber heute nicht. Ich bin in Eile. Meine Frau bekommt ihr Kind.“ „Was!? Ist es schon soweit!? Dann wünsche ich deiner Frau viel Glück, dass die Geburt gut verläuft.“, meine ich. „Danke.“ Sofort verlässt er Scotland Yard. Daraufhin schaut mich Daniel fragend an. „Seine Frau bekommt ein Kind?“, fragt er. „Ja, das habe ich dir noch gar nicht erzählt. Aber jetzt weißt du es. Er ist total aufgeregt.“, lache ich. „Das kann man nachvollziehen. Ist sein erstes Kind, oder?“ Ich nicke. „Wäre schön, wenn du mir wirklich alles erzählst.“, lacht er. „Entschuldigung, dein plötzliches auftauchen hat mich etwas verwirrt. Da habe ich das total vergessen.“ Er grinst mich an. „Dann gehe in dich und überlege, was du noch ausgelassen hast.“ „Nein, ich habe wirklich nichts mehr. Sonst habe ich dir alles erzählt.“ „Bist du sicher?“, hakt er nach und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. „Vielleicht was über dich. Hast du dich vielleicht endlich mal entschlossen, nicht mehr alleine zu sein?“ Ich stupse ihn spielerisch an. „Du weiß ganz genau, dass ich dazu wirklich keine Zeit habe.“ „Keine Zeit? Ist das dein ernst? Komm schon! Du wärst mit mir zusammengekommen wenn ich nicht weggehen musste. Ich hatte wenigstens gehofft, dass du jetzt endlich jemand anderes gefunden hättest.“ „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Schließlich waren wir ziemlich jung. Aber ich hatte wirklich besseres zu tun als mich umzusehen und jemanden zu finden. Schließlich musste ich mich hier hocharbeiten.“ „Du bist ein hoffnungsloser Fall.“ „Naja, wer will schon eine Frau in Männerklamotten“, meine ich lachend. „Du bist doch auch selber daran schuld.“ Ich seufze. „Können wir das Thema wechseln? Du machst mich sonst noch fertig.“ „Schon gut.“, lacht er wieder. Wir beschließen ein wenig spazieren zu gehen und so fängt er an zu erzählen, was er alles erlebt hatte. Schließlich war ich diejenige, die die ganze Zeit jetzt geredet hat. Ich möchte aber auch nicht immer nur von mir reden sondern auch mal was von ihm hören. Bevor er mich noch mehr durchlöchert. Mir gefällt es zwar nicht ihm nicht die ganze Wahrheit zu erzählen, was los ist und das ich doch irgendwelche Gefühle zu jemand anderem entwickele und total verwirrt bin. Das muss er einfach nicht wissen. Vielleicht werde ich es ihm noch erzählen aber vorerst lasse ich es. Es wäre auch leichter, wenn ich ihm das mit dem Teufel erklären könnte aber dadurch könnte ich ihn nur unnötig in Gefahr bringen und natürlich will ich das nicht. Es ist einfacher, wenn er über diese Sache im Unklaren bleibt. Er könnte sowieso nichts ausrichten wenn er es wüsste. Es würde ihm überhaupt nichts bringen. Aber ich hasse es einfach ihn anzulügen. Nach einer weile sind wir auch wärend dem Gespräch zu mir gegangen. Da konnte ich ihm zwar nichts anbieten aber wir haben einfach weiter geredet. Wir merken nicht einmal, dass es schon dunkel wird. Bis Daniel aus dem Fenster schaut. „Tja, ich denke, es wird Zeit mal zu gehen. Wir sehen uns aufjedenfall Morgen.“, meint er. „Gut. Aber wo kommst du eigentlich unter?“ „Ich habe mir für die paar Tage erstmal ein Gasthaus ausgesucht, wo ich unterkomme. Wenn ich dann wieder zurück nach Deutschland gehe, werde ich mir auch eine Wohnung beschaffen und meine ganzen Sachen einliefern lassen.“ „Du musst doch nicht in ein Gasthaus gehen. Du kannst auch gerne hierbleiben. Ich kann dir gerne meine Wohnung überlassen. Schließlich lebe ich zurzeit im Phantomhive Anwesen.“ „Du hast mir doch gesagt, dass du momentan noch nicht viel Lust hast zurückzugehen oder?“ „Ja, schon. Aber so wie ich die beiden kenne, werden sie mich wieder zurückholen. Deswegen kannst du auch gerne hierbleiben.“ „Nein, danke. Bleib du schön bei dir zu Hause. Ich komme ja schon unter. Ich will nicht dass du wegen mir wieder zurück musst, weil ich deine Wohnung habe.“ Wir verabschieden uns und er geht aus der Tür raus. „Ich habe schon gedacht, er würde überhaupt nicht mehr gehen.“, ertönt eine Stimme, die mich kurz zusammenzucken lässt. Wütend drehe ich mich um. „Schon einmal was von Privatsphäre gehört!?“ Sebastian setzt sein Teuflisches grinsen auf. „Wer ist er?“ „Warum willst du das wissen? Er ist ein alter Freund und mein ehemaliger Kollege sozusagen. Wir haben zusammen gelernt. Aber das ist doch egal! Was machst du hier!?“ „Was sollte ich denn hier machen? Warum fragst du das immer? Du sollst zurückkommen.“ „Nein, danke! Der Kleine hat mir überhaupt nichts zu sagen! Ich gehe doch nicht mehr zu euch zurück! Von mir aus helfe ich euch bei Fällen aber mehr nicht! Ich habe keine Lust mehr da zu sein! Bei ihm nicht und am meisten bei dir nicht!“ „Da hat wohl mein junger Herr ausgeplaudert, dass er Bescheid über uns weiß.“ „Es gibt kein uns! Und ja, er hat es ausgeplaudert! Ich hatte ja gehofft, dass er es nicht herausfindet oder gesagt bekommt! Meine Hoffnung war wohl vergeblich!“ „Tue nicht so, als würdest du das alles bereuen. Denn das tust du nicht.“ „Das ist noch das schlimme! Ich will es bereuen und will dich dafür hassen aber das tue ich nicht!“, platzt es aus mir heraus. Kapitel 27: Ein Toter, ein Mörder, drei Personen ------------------------------------------------ Voller Entsetzen schlage ich mir die Hand auf den Mund. *Mist! Hab ich das gerade wirklich gesagt!?* Er hat sein charmantes Lächeln im Gesicht. „Behalte ich also doch recht.“, meint er. „Warum lässt du dich dann nicht einfach drauf ein? Warum wehrst du dich so?“ „Hör auf so dämlich zu grinsen! Warum wehre ich mich wohl dagegen!? Du bist ein verdammter Teufel, der mit Gefühlen spielt! Denkst du wirklich, dass ich Lust darauf habe!? Von dir lasse ich mich nicht verarschen!“ „Wer sagt denn, dass ich dich verarschen will?“ „Das ist doch offensichtlich! Als ob du irgendwelche Gefühle zu einem Menschen entwickeln könntest! Schließlich sind wir für dich doch nur niedere Wesen!“ „Das interessante ist doch, dass du nicht wie alle anderen Menschen bist. Auch wenn ich dich sehr oft retten musste. Aber warum sollte ich denn keine Gefühle entwickeln können? Vielleicht sind sie nur etwas anders. Denkst du nicht?“ Ich schaue ihn wütend an. „Das glaube ich dir nicht!“ Er legt seinen Zeigefinger auf die Lippen und zwinkert mir zu. „Ich lüge niemals.“ „Du lügst vielleicht deinen Herrn nicht an aber andere ganz sicher.“ „Menschen lügen. Ich bin aber kein Mensch.“ „Und das ist jetzt deine Rechtfertigung!?“ Er kommt auf mich zu. Dann schlingt er seinen Arm um meine Taille und zieht mich zu sich heran. „Das ist keine Rechtfertigung sondern eine Tatsache.“ Er ist meinem Gesicht ganz nah. Ich werde total rot. „Versuche es doch dich auf mich einzulassen.“, flüstert er. „Ich würde es bereuen.“ „Du bereust es doch nicht einmal mit mir geschlafen zu haben. Warum dann das?“ „Ich will nicht von dir verletzt werden.“ „Denkst du, ich meine es nicht ernst? Wieso versuchst du es nicht?“ Ich beiße mir auf die Lippe. *Soll ich es wirklich wagen? Soll ich mich wirklich auf einen Teufel einlassen? Wäre ich dann nicht dumm wenn ich es tun würde? Schließlich würde er mein ganzes Verderben bedeuten und ich sollte diese Kreaturen verabscheuen. Aber ihn kann ich nicht verabscheuen. Ich bereue nicht einmal was in jener Nacht passiert ist. Außerdem hat er mir bis jetzt schon so oft geholfen und mich gerettet. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, ich habe Gefühle zu ihm entwickelt. Auch wenn es bedeuten würde, dass ich meinen Vater somit enttäuscht hätte. Ich kann nicht anders. Ich kann nicht standhaft neben ihm stehen und so tun als wäre nichts zwischen uns passiert. Zwar weiß Ciel von alldem und wenn ich mich wirklich für ihn entscheiden sollte, wird Ciel das auch erfahren aber ich denke nicht, dass er es verbieten würde. Somit würde ich schließlich auch dableiben, oder?* Ich schlucke einmal schwer. Sofort legt er aber seine Lippen auf meine. Ich denke nicht lange darüber nach und schlinge meine Arme um seinen Nacken. Er grinst in den Kuss hinein. Dann löst er sich wieder von mir. „Ich würde dir ja noch gerne länger Gesellschaft leisten aber mein junger Herr verlangt nach mir.“ Somit ist er auch schon aus meiner Wohnung verschwunden. Ich fasse mir an meine Brust und atme einmal tief durch. Mein Herz klopft wie verrückt. Ich versuche es ein wenig zu beruhigen. *Warum müssen sich bei mir genau solche Gefühle für ihn entwickeln? Kann man das verstehen?* Ich schlendere ein paar Schritte rüber zu meinem Bett und schmeiße mich drauf. Aber ich will auch heute Abend mir nicht so viele Gedanken mehr machen und schlafe lieber. Am nächsten Morgen mache ich mich früh fertig und suche Undertakers Laden auf. Ich betrete den Laden und schaue mich um. Es scheint, als wäre niemand im Laden. „Undertaker, bist du da?“, rufe ich. Aus dem hintersten Ecken tretet Undertaker hervor. „Schön dich zu sehen. Hihihihi. Was verschafft mir die Ehre, dass du mich besuchen kommst?“ „Du als Bestatter hattest doch sicher mitbekommen, oder hattest auch Kunden, als die Mordserie für eine kurze Zeit wieder angefangen hat, oder?“ „Ja, auch ich habe dies mitbekommen und hatte auch ein paar Kunden aber mehr werde ich dir nicht sagen.“ Er kichert leise vor sich hin. „Ich habe keine Lust für deine Spielchen. Kannst du nicht einmal ernst bleiben!? Das hier ist für mich eine ernste Sache! Also sag was du weißt! Ich kann dich auch im Namen von Scotland Yard festnehmen wenn du es nicht anders willst! Mir fehlt nicht mehr viel! Ich muss ihn finden!“ Undertaker fängt an laut zu lachen. „Du bist witzig! Hihihihihihi! Du willst mich festnehmen! Die Witzigkeit in Person.“ „Was soll daran bitte witzig sein!?“, meine ich wütend. „Du weißt wohl wirklich nicht worauf du dich einlässt, oder? Nicht nur, dass du dich mit dem bösen einlässt, dazu kommt noch das du mit deinem Leben spielst.“ Er kommt mir ziemlich nah. Dann nimmt er meinen Arm und schiebt den Ärmel hoch. Er zeigt auf meine Narbe. „Fast hätte er dich bekommen aber entschied sich dafür, mit dir zu spielen und dir Angst einzujagen.“ Ich entziehe mich seinem Griff. „Woher willst du das alles wissen!?“ „Du als Polizistin müsstest es doch wissen. Es ist so offensichtlich.“ Undertaker wirkt plötzlich wie eine andere Person. „Die Narbe verrät doch schon alles. Er konnte dir das Zeichen nur einritzen, als du bewegungsunfähig warst, denn so wie ich dich kenne, hättest du dich mit aller Kraft gewehrt. Also warst du vermutlich bewusstlos und wenn dies der Fall gewesen war, hätte er dich leicht töten können, so wie alle anderen Opfer auch. Aber er hatte es nicht getan. Also will er mit dir Spielen und dich leiden sehen. Er weiß, dass du ihn suchen wirst. Schließlich hat er deine Eltern auf dem Gewissen. Es wäre sehr wunderlich wenn du es nicht tun würdest. Aber du wirst gegen ihn nicht gewinnen.“ „Was weißt du über ihn!? Sag es mir!“ Er fängt wieder an zu lachen. „Das einzige was ich dir sagen werde ist, dass er hier in der Nähe ist und er wird schon bald wieder auftauchen. Du musst nur Geduld haben. Aber du solltest ihn nicht suchen. Doch dir rate ich ihn nicht alleine zu bekämpfen. Das würde deinen Tod bedeuten und ich denke nicht, dass dein Vater darüber so begeistert wäre.“ „Ich muss alleine gegen ihn Kämpfen. Ich kann schlecht ganz Scotland Yard hineinziehen.“ Er fängt an zu grinsen. „Auch sie können nichts gegen ihn tun.“ „Dann handelt es sich um was außergewöhnliches, habe ich Recht? Um was handelt es sich?“ Er legt seinen Finger auf seine Lippen. „Wenn ich es dir verraten würde, wäre es doch langweilig.“ „Das ist doch nicht dein ernst!? Es handelt sich um einen Killer! Da gibt es nichts zu lachen!“ „Ich gebe dir nur diesen Tipp. Du sollst ihm nicht alleine gegenüber treten. Das würdest du auch nicht mit deinen Fähigkeiten schaffen.“ „Und wen soll ich bitte deiner Meinung nach um Hilfe bitten?“ „Das weißt du doch selber ganz genau. Oder hast du dich umsonst mit dem bösen eingelassen?“ *Woher weiß er das!?* „Wenn du damit auf Ciel und Sebastian anspielen willst, dann muss ich dich enttäuschen. Was sollten sie schon ausrichten?“ „Warum fragst du das? Du weißt es doch selber gut genug. Ciel könnte vermutlich nicht viel ausrichten. Aber Sebastian könnte dir sehr behilflich sein.“ „Wie soll er mir behilflich sein? Er ist nur ein Butler.“ „Stell dich doch nicht dumm. Ich weiß mehr als du glaubst.“ „Also bleibst du bei deiner Aussage, dass du mir nicht verraten wirst, um was es sich handelt?“, frage ich. Er nickt und fängt an zu kichern. Ich seufze genervt. „Nun gut. Von mir aus.“ Ich drehe mich rum und gehe richtung Ausgang. „Pass auf dich auf und pass auf deine Seele auf. Du willst sie doch nicht verlieren.“, meint er noch. Ich drehe mich um aber Undertaker scheint weggegangen zu sein. Vermutlich hinten in den Raum oder in einen Sarg. Aber darüber mache ich mir keine weiteren Gedanken und verlassen den Laden. *Also soll ich Geduld haben. Er wird bald wieder auftauchen. Außerdem soll ich nicht alleine Kämpfen. Nun ja, wenn es sich wirklich nicht um einen Menschen handelt, dann kann ich wirklich nicht alleine gegen ihn Kämpfen. Einen Menschen könnte man noch einsperren aber ein Übernatürliches Wesen nicht. Viel zu leicht könnte zum Beispiel ein Teufel fliehen. Und daher das ich nicht einmal weiß um was es sich handelt, wird es noch schwieriger. Aber ich weiß nicht ob Ciel und Sebastian mir helfen würden.* Seufzend mache ich mich auf den Weg zum Anwesen. Schließlich war ich jetzt bei Undertaker und habe hier alles soweit erledigt. Doch ich werde plötzlich am Arm festgehalten. Etwas erschrocken drehe ich mich um. „Hey, wo willst du denn hin?“, fragt Daniel lachend. „Erschreck mich doch nicht so. Ich wollte zum Anwesen.“ „Ich habe gedacht du wolltest so schnell nicht mehr dahin?“ „Ja, aber ich habe mich um entschieden. Vielleicht brauchen sie mich.“ „Wirst du von ihnen gezwungen hinzugehen?“, fragt er ernst. „Was? Nein! Ich gehe dieses mal wirklich freiwillig hin.“ „Irgendwas muss doch dahinter stecken. Du bist doch sonst so dickköpfig.“ Erwartend schaut er mich an aber ich Antworte ihm nicht. Daraufhin seufzt er nur. „Nun gut. Dann sag es mir nicht. Aber du wirst heute jetzt nicht hingehen. Ich habe gedacht, du würdest heute wieder Zeit mit mir verbringen. Schließlich bin ich gestern erst zurückgekommen. Da lasse ich dich doch jetzt nicht wieder gehen.“ Er fängt an zu lachen. „Ok. Dann werde ich noch hierbleiben.“ Er lächelt mich fröhlich an und wir gehen zuallererst nach Scotland Yard. Sofort kommt aber ein Polizist uns entgegen gelaufen. „Ihr sollt sofort zu Sir Randall.“, meint der Polizist. „Warum das denn?“, frage ich. „Ein Mordfall. Sir Randall wird euch noch alles erklären.“ Sofort eilen Daniel und ich in das Büro von Sir Randall. „Was ist passiert?“, fragt Daniel sofort. „Es wurde gerade eben eine Leiche gefunden. Und ich denke, dass ist eine Aufgabe für euch. Daher, dass du wieder zurück bist will ich dich außerdem prüfen was du alles in Deutschland gelernt hast. Akira wird dir helfen.“ Daniel fängt an zu lachen. „Ich denke, da muss mir Akira nicht unbedingt helfen. Ich bin in der Lage mit ihr zu Arbeiten ohne ihr im Weg zu stehen. Also, worum geht es?“ „Wie schon erwähnt wurde in der Oper eine Leiche gefunden. Die andren Kollegen kommen aber nicht weiter, weil drei Personen den Mord gestanden haben.“, erklärt Sir Randall. „Was? Drei Personen haben einen Mord zugegeben?“ „Vielleicht handelt es dich hierbei um Komplizen?“ „Ausgeschlossen aber ich finde, ihr solltet sofort hingehen und es euch anschauen bevor die Leiche weggebracht wird.“ Wir nicken und machen uns sofort auf den Weg. Wir betreten die Oper und gehen in den Raum, indem die Leiche liegt. Gerade wollen zwei Männer die Leiche auf eine Trage heben aber sofort mischt sich Daniel ein. „Nein, wartet! Bringt sie noch nicht weg! Wir wollen sie noch Untersuchen.“ „Ach, Sir Randall hatte schon gesagt das ihr kommen wollten. Aber ihr solltet euch beeilen. So langsam müssen wir sie hier wegschaffen.“, meint ein Polizist. „Um wen handelt es sich?“, fragt Daniel. „Das ist Andrew Lenz. Er ist 55 Jahre alt und hätte hier seinen Auftritt gleich gehabt.“ „Ist irgendwas besonderes an der Leiche aufgefallen?“, frage ich. „Nicht viel. Nur, dass er ein Röhrchen um den Hals hängen hat, wo vermutlich seine Herztabletten drin waren und ein paar Wunden an dem Kopf. Alle drei haben zugegeben ihn erschlagen zu haben.“ „Das ist schon merkwürdig das alle drei zugeben ihn ermordet zu haben.“, meine ich. „Nicht nur das. Das wunderliche ist, dass er nicht gestorben ist, indem er erschlagen worden ist sondern an Herzversagen.“ „Was!?“, meinen Daniel und ich gleichzeitig. Der Polizist zeigt auf die Leiche. „Schaut.“ Ich gehe sofort hin. „Wenn er von hinten erschlagen worden wäre, wäre er vermutlich auf den Bauch gelandet. Aber er liegt auf dem Rücken. Dazu kommt noch, dass er sich die Brust hält. Dann klingt es relativ logisch das er durch Herzversagen gestorben ist. Er musste schließlich Tabletten holen für sein Herz aber irgendwas scheint da schiefgelaufen zu sein.“ „Und was ist mit den drei anderen, die den Mord zugegeben haben?“, fragt der Polizist. „Die werden wir nochmal befragen.“, meint Daniel. „Aber bevor wir das tun, will ich noch wissen, wer die Leiche gefunden hat.“ „Ich war es.“, meint ein älterer Mann und kommt auf uns zu. Er hat schon graue Haare und dazu auch einen Schnurrbart. „Die Vorstellung sollte schon bald beginnen. Da wollte ich ihn rufen. Als ich dann in sein Zimmer kam, lag er so auf dem Boden.“, erklärt er. „Dürfte ich vorher noch Ihren Namen erfahren?“ „Mein Name ist Ben Kabisch. Ich bin der Veranstalter des Ganzen.“ „Und Ihnen ist nichts außergewöhnliches aufgefallen?“, fragt Daniel. Aber Ben Kabisch schüttelt nur den Kopf. „Gut dann fangen wir mal an die drei anderen zu Befragen. Wären sie beim Auftritt auch dabei gewesen?“ „Ja, das wären sie.“, bestätigt Ben. „Sind sie noch hier?“, frage ich an den Polizisten gewandt. Er nickt. „Gut dann fangen wir mal an.“ Zuerst beschließen wir Aidan Dälken zu befragen. Ich setze mich ihm gegenüber. „So, Ihr Name ist Aidan Dälken, habe ich Recht?“ Er hat seinen Blick gesenkt und nickt mir langsam zu. „Ich weiß, dass sie schon alles geschildert haben aber ich möchte selber noch alle Einzelheiten hören. Würden Sie sie mir erzählen?“ Er nickt wieder. „Ich habe ihn umgebracht. An diesen Tag kam er wütend in meine Garderobe gestürmt. Er suchte offenbar Streit. Es schien als wäre er betrunken. Er schwankte etwas. Ich las zu dieser Zeit ein Skript. Wütend kam er auf mich zu und wollte wissen was ich da lese. Er entriss es mir. Dann sah er, dass ich das Skript von seinem nächsten Auftritt las und sagte mir, es sei seine Rolle und er sei dafür geboren worden. Er beleidigte mich daraufhin und sagte mir, ich würde diese Rollen niemals bekommen. Dann zerriss er das Skript und schmiss es mir ins Gesicht. Ich wurde so wütend! Daraufhin schnappte ich mir die Vase, die in meiner Garderobe lag, und schlug ihn damit auf den Hinterkopf. Ich wollte schnell die Leiche verschwinden lassen und habe ihn in seine Garderobe gezerrt. Ich hatte gehofft das der Verdacht auf seine Frau fallen würde.“ „Warum auf seine Frau?“, fragt Daniel. „Die beiden hatten ziemliche Eheprobleme und haben sich immer gestritten. Man warum musste er in meine Garderobe kommen!?“ „Gut, ich habe mir alles notiert. Sie können raus gehen. Wir werden vielleicht später noch mit Ihnen reden.“, meine ich. Damit verlässt er aufgewühlt das Zimmer. „Was meinst du?“, frage ich Daniel. „Ich weiß nicht. Wenn er ihn wirklich umgebracht haben sollte, dann bereut er es wirklich aber das ergibt überhaupt keinen Sinn. Schließlich ist er nicht durch den Schlag am Kopf gestorben. Allerdings habe ich auch mich bei den Kollegen umgehört und sie hatten einige blutige Scherben auf dem Boden gefunden. Also was der Schlag betrifft, hatte er mal nicht gelogen.“ „Ja, aber dann hatte er ihn vermutlich nur bewusstlos geschlagen. Das ist die einzig logische Erklärung. Was ist eigentlich mit seiner Frau? Ist sie hier?“ „Nein, aber sie kommt noch. Sie hatte noch was zu erledigen und ist vor dem Auftritt noch weggegangen. Daher hat sie zu dieser Zeit ebenfalls kein Alibi.“ Kapitel 28: Aufklärung ---------------------- „Wer ist als nächstes dran?“, frage ich Daniel. Er schaut auf seinen Zettel. „Sein Name ist Raoul Rade. Ich gehe ihn mal reinholen.“ Kurz darauf kommt ein junger Mann rein und setzt sich mir gegenüber. „So, Herr Rade. Schildern sie mir nochmal alles von vorne. Ich möchte Ihre Aussage ebenfalls protokollieren.“, meine ich. „Ich habe ihn mit meinen eigenen Händen umgebracht!“ Zitternd schaut er seine Hände an. „Er kam einfach so in meine Garderobe reingestürmt und hatte mich am Kragen gepackt. Er schrie mich an, dass ich mich von Alice fernhalten soll. Ich solle mich nicht mehr an sie ranmachen. Und das sagt mir so ein alter Sack wie er es ist! Obwohl er verheiratet ist!“ „Moment mal! Meinen Sie Alice Harms? Sie soll als nächstes vernommen werden.“ Er nickt. „Ja, sie meine ich. Naja, dann schmiss er mich auf den Boden. Ich wurde so wütend und erschlug ihn mit der Vase, die in meiner Garderobe stand.“ „Sie erschlugen ihn ebenfalls mit einer Vase?“ „Ja, jede Garderobe hat die gleiche Vase drin stehen. Keine Ahnung warum.“ Ich nicke. „Daraufhin habe ich ihn zurück in seine Garderobe geschliffen. Ich fand, es wäre ziemlich ungünstig gewesen wenn man ihn in meiner gefunden hätte. Sperren Sie mich ein und werfen sie am besten noch den Schlüssel weg, denn ich bereue es nicht einmal in umgebracht zu haben.“ Wieder schaut er auf seine Hände. „Beruhigen Sie sich. Ich bringe Sie besser noch vor die Tür.“, meint Daniel und holt daraufhin auch schon Alice Harms rein. Sie setzt sich ebenfalls auf den Stuhl vor mir. „Erzählen Sie mir was passiert ist.“ Sie nickt zögerlich. „Ich habe ihn umgebracht. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Er stand plötzlich in meiner Garderobe. Er kam auf mich zu und meinte, wir stehen auf der selben Bühne und Arbeiten auch zusammen. Warum können wir dann nicht auch im selben Bett liegen? Ich war so angewidert von ihm und entwisch ihm seinem Griff. Vor lauter Panik nahm ich die Vase und schlug ihn damit auf dem Kopf. Ich bin nur noch nach draußen gerannt. Ich kann mir nicht erklären warum er plötzlich woanders war.“ Nachdem wir sie letztendlich auch rausgeschickt haben, fangen wir an uns umzuhören. „Haben Sie die Splitter der Vasen auch in den anderen Räumen gefunden?“, fragt Daniel. Der Polizist nickt. „Ja, in allen drei Räumen haben wir Splitter mit dem Opfer seinem Blut gefunden.“ „Wissen Sie, ob in dem Röhrchen noch Tabletten drin waren?“, frage ich. „Nein. Das Röhrchen war leer.“ „Mhmm…“ „Was ist?“, fragt mich Daniel. „Findest du es nicht komisch, dass das Röhrchen leer war?“ „Stimmt. Für jemanden den die Tabletten lebenswichtig sind wird wohl kaum vergessen das wieder mit Tabletten aufzufüllen.“ Daniel geht sofort zu Ben Kabisch. „Ich hätte da noch eine Frage. Hatte er heute schon so einen Herzanfall?“ „Ja, heute Mittag. Wir hatten zusammen gegessen und uns über die Vorbereitungen des Stücks unterhalten. Da bekam er plötzlich auch solch einen Anfall. Er öffnete schnell sein Röhrchen und nahm sich eine Tablette. Schon nach kurzem waren seine Schmerzen dann vollkommen weg.“ „Haben Sie vielleicht gesehen wie viele Tabletten noch drinnen waren?“ „Ich weiß nicht genau...ich glaube drei oder vier waren drin.“ „Gut danke.“ „Mhmm…ich glaube ich weiß wie er umgebracht wurde.“, meine ich. „Wir müssen nur noch seine Frau befragen, ob ihr was aufgefallen ist.“ Sie läuft uns auch entgegen. Sofort halte ich Sie an. „Sind Sie die Frau von Andrew Lenz?“ „Ja, warum wollen Sie das wissen?“ „Sie sehen ja nicht gerade aus wie eine trauernde Witwe. Aber darum geht es auch nicht. Wir wollen Sie noch befragen. Wir kommen von Scotland Yard.“ „Sie kommen von Scotland Yard!?“ „Ja, haben Sie ein Problem damit?“ „Nein, es ist mir auch egal.“ „Gut, dann können Sie uns ja als erstes Ihren Namen verraten.“ „Nun gut, mein Name ist Daline Lenz.“ „Wo waren Sie, als der Mord passiert ist?“ „Ich war in der Stadt unterwegs. Ich hatte dort noch was zu tun.“ „Kann das irgendwer bezeugen?“ „Nein, ich war alleine unterwegs. Aber warum sollte ich auch meinen eigenen Mann umbringen!?“ „Wir haben gehört, sie hatten viele Eheprobleme.“, meint Daniel. „Hatte er Sie vielleicht sogar geschlagen?“ „Nein! Das hatte er nicht! Er ist niemals Handgreiflich geworden!“ „Da sagen aber die Opernsänger was anderes.“ „Das ist mir doch egal, was die sagen!“, meint sie empört. „Gut, dann sammelt euch alle. Wir wollen hier einiges Aufklären.“, meine ich. Als alle auch beieinander sitzen, meint Daniel, „Wir haben herausgefunden wer der Mörder ist. Aber gehen wir mal alles von vorne durch. Wenn wir es logisch betrachten, würden wir sagen, er sei dreimal umgebracht worden. Und dann jeweils, als er die Garderoben der Verdächtigen aufgesucht hat. Der springende Punkt, ist dabei die Reihen folge. Herr Dälken hatte ausgesagt, dass Herr Lenz wütend in seine Garderobe kam und Streit suchte. Dabei schwankte er so, als ob er betrunken sei. Aber ich glaube nicht, dass er sich mit seiner Herzkrankheit so betrinken würde und erst recht nicht vor dem Auftritt.“ „Die Frage ist doch wohl eher, warum schwankte er dann?“, sage ich. „Es gibt nur eine logische Erklärung, dass er kurz vorher von einer anderen Person niedergeschlagen wurde. Wenden wir uns zu der Aussage von Herr Rade zu. Er kam in die Garderobe von Herrn Rade und sagte zu ihm wütend, er solle sich nicht an Alice ranmachen. Habe ich recht?“ Herr Rade nickt mir zu. „Ein Rätselhaftes nicht nachvollziehbares Verhalten, wenn Sie mich fragen. Warum sollte er plötzlich in Ihre Garderobe stürzen und Ihnen dies plötzlich klar machen? Es muss also vorher etwas geschehen sein.“ „Um es genau zu sagen, hatte er vorher Frau Harms belästigt und war von Ihr abgewiesen worden.“, meint Daniel. „Damit ist auch die Reihenfolge klar. Als erstes kam er in Frau Harms Garderobe und wurde von ihr erschlagen. Sie dachte, sie hätte ihn umgebracht und rannte davon. Kurz darauf kam Herr Lenz wieder zu sich.“ „Dann war er also noch nicht Tod?“, fragt Alice Harms. „Genau, er war nur bewusstlos. Danach ging er in die Garderobe von Herrn Rade. Denn Herr Rade war der Grund warum Frau Harms ihn abgewiesen hat. Davon war er überzeugt. Auch dort bekam er einen Schlag auf den Hinterkopf. Aber er war ziemlich zäh. Auch von diesem Schlag erholte er sich. Danach wollte er sich abreagieren und ging zu Herr Dälken. Deswegen schwankte er auch so.“ „Dann wurde er von Herr Dälken umgebracht.“, meint ein Polizist. „Ja, ich habe es doch gesagt.“, meint Herr Dälken. „Nicht so voreilig. Unterschätzen Sie Herr Lenz Hartnäckigkeit nicht.“, sage ich. „Wie sollen wir denn das bitte Verstehen!?“, fragt der Polizist. „Als Herr Lenz gefunden worden ist, hatte er die Hände krampfhaft vor der Brust gepresst. Allerdings hat Herr Dälken gesagt, er hätte ihn in seine Garderobe geschliffen. Die Arme eines leblosen Körpers, der über den Boden gezogen wird, liegen nach hinten ausgestreckt. Warum befanden sich also seine Hände wieder auf seiner Brust? Also hatte er zum dritten mal das Bewusstsein wiedererlangt. Erst danach bekam er eine weitere Herzattacke. Doch warum war sein Röhrchen leer? Er wird ja wohl wissen wann seine Lebenswichtigen Medikamenten all sind. Außerdem hatte er schon am Mittag einen Anfall gehabt. Also musste er damit rechnen, dass es wieder vorkommt. Jemand hatte vorher sein Röhrchen geleert.“ „Aber das Opfer hatte sein Tablettenröhrchen doch immer um den Hals. Wer hätte sich daran zu schaffen machen können?“, fragt der Polizist. „Es gab jemanden der sich ganz leicht daran zu schaffen gemacht hatte.“, meint Daniel dann. „Nach seiner Attacke heute Mittag hatte er vermutlich stark geschwitzt, weil er schmerzen hatte. Deshalb ging er unter die Dusche als er sich erholt hatte. Hatte er dann nicht das Tablettenrörchen abgenommen, dass es nicht nass wird? Habe ich recht Frau Lenz?“ „Haben Sie irgendwelche beweise, dass ich es gewesen sein könnte?“, fragt sie. „Das ich das Röhrchen geleert habe und nicht mein Mann nur vergessen hatte, die Pillen aufzufüllen?“ „Ich habe gar nicht behauptet, dass sie es geleert haben. Wenn das Röhrchen leer gewesen wäre, hätte vermutlich Ihr Mann um Hilfe gerufen.“ „Aber das tat er nicht.“, mache ich wieder weiter. „Denn in dem Röhrchen befanden sich nicht seine Herztabletten, sondern irgendein anderes Medikament. Nur eine einzige Tablette natürlich. Er war völlig ahnungslos und hielt sie für die Tablette, die ihm das Leben hätte retten können. Natürlich half sie ihm nicht und Ihr Ehemann starb unter entsetzlichen Krämpfen.“ Auf einmal kommt ein anderer Polizist rein und flüstert Daniel etwas zu. Er fängt an kurz zu lächeln und nickt dann. „Mhmm…das ist ja mal interessant. Bei ihnen wurden einige Tabletten gefunden. Ein ganz normaler Wirkstoff gegen geringe schmerzen.“ Die Frau lächelt etwas. „Ja, die nehme ich manchmal.“ „Ich habe angefordert, das Röhrchen untersuchen zu lassen auf andere Wirkstoffe. Dadurch wurden die gleichen Wirkstoffe wie in der anderen Tablette gefunden. Die Frau seufzt. „Tja, so kommt es eben. Hättet ihr ihn nicht mit der Vase erschlagen, wäre er an seinen ganz normalen Herzattacken gestorben und niemand hätte Verdacht geschöpft.“, meint sie zu den anderen drei Verdächtigen. Sofort wird sie auch abgeführt. Die anderen drei Verdächtigen sind einfach nur froh, ihn nicht getötet zu haben. So bekommen sie auch keine Strafe. Fröhlich verlassen Daniel und ich die Oper. „Ich bin so froh, dass wir den Fall lösen konnten. Zum Glück hast du zu Auftrag gegeben, das Röhrchen untersuchen zu lassen. Das habe ich diesmal irgendwie total vergessen.“, meine ich. „Nun ja, auch ich habe einiges dazu gelernt in den paar Jahren. Aber dennoch hattest du den Mörder schneller entlarvt als ich. Früher war ich doch immer der bessere von uns zwei. Jetzt bin ich wohl der Zweitplatzierte. Aber glaub mir, dass wird sich noch ändern.“ Er grinst mich frech an. „Du bist immer noch der Gewinnertyp. Mit einer Niederlage gibst du dich überhaupt nicht zufrieden. Das war ja schon damals schlimm wenn ich einmal in einen unseren Spielen gewonnen habe und das war nicht sehr oft. Sofort wolltest du eine Revanche haben und hast dann daraufhin gewonnen. Wenn ich mal Glück hatte, hattest du so lange das Spiel spielen wollen, bis du gewonnen hast. Das war so schlimm.“ Ich fange an zu lachen. „Nun ja, leider kann ich bei diesem Fall nicht sagen, ich will eine Revanche.“ Wir kommen gerade die Tür raus, als ich Sebastian und Ciel davor stehen sehe. „Was macht ihr denn hier!?“, frage ich ziemlich überrascht. „Du bist nicht aufgetaucht. Da muss ich dich ja schließlich holen kommen.“ Ich seufze genervt. „Ganz sicher nicht! Außerdem hatte ich hier einen Fall, wie du unschwer erkennen kannst. Also musste ich mich zuerst darum kümmern.“ Ciel fängt an zu gähnen. „Das war so langweilig. Es war doch schon von anfang an klar, woran er gestorben ist und wer es war.“ „Ja, aber es geht manchmal nicht nur darum zu wissen wer der Mörder ist, sondern auch, was genau passiert ist! Ich kann hier keine einfachen Anschuldigungen machen, ohne dass ich weiß was passiert ist. Außerdem muss ich auch nach Beweisen suchen. Du kannst die Leute einfach so verschwinden lassen. Ich nicht.“ Daniel mustert Ciel etwas wütend. „Lass dir doch von dem da nichts sagen. Komm wir gehen.“, meint er dann. Sebastian geht auf ihn zu und lächelt ziemlich falsch. „Sie wird jetzt mit uns kommen.“ „Als ob sie auf so ein Kind hören müsste nur, weil der Butler dabei ist.“ „Ich würde Ihnen empfehlen, meinen jungen Herrn nicht zu beleidigen.“ Sebastian fängt an, ihn bedrohlich anzuschauen. „Als ob du mir was zu sagen hättest!“ Ich ziehe Daniel zurück. „Lass gut sein. Du musst es nicht übertreiben. Es ist schon gut.“ Ich seufze. „Geh du zu Scotland Yard und schreibe bitte den Bericht. Würdest du es tun?“ „Natürlich, die Arbeit überlässt du mir.“ Ich falte die Hände und schaue ihn flehend an. „Biiiteeee!“ „Na gut.“, meint er seufzend. „Dann sehen wir uns morgen.“ Er umarmt mich noch einmal und geht dann. „Wer war das?“, will Ciel wissen. „Ein alter Freund und Kollege, der gestern zurückgekommen ist.“ „Ich hoffe für dich, dass er von der Sache nichts weiß.“ „Keine Sorge. Er weiß rein Garnichts und wird es auch nie erfahren.“ Ciel nickt und wir gehen zu einer Kutsche um zurück zum Anwesen zu fahren. Als wir am Anwesen sind, gehe ich sofort in den Garten und spaziere ein wenig. Ich habe nicht wirklich Lust ins Anwesen zu gehen und mich in meinem Zimmer zu verkriechen. *Ich wäre so gerne noch bei Daniel geblieben und hätte von mir aus auch lieber den Bericht geschrieben, als hierher zurückzukommen. Hier fühle ich mich, als hätte ich keine Freiheit. Ich mag die Bediensteten zwar aber ich gehöre in Scotland Yard und nicht hierher.* „Nur ein alter Freund und Kollege. Klingt spannend.“, ertönt es plötzlich hinter mir. „Steckt dahinter nicht vielleicht noch etwas mehr?“, meint Sebastian und legt von hinten seine Hände auf meine Schulter. Dann kommt er ganz nah an mein Ohr. „War es er, indem du damals verliebt warst? Schließlich hattest du so etwas schon einmal erwähnt.“ „Und wenn es so wäre?“ „Dann werde ich dafür sorgen, dass es nicht noch einmal geschieht.“ „Zeigst du Eifersucht? Kannst du so etwas überhaupt fühlen?“, frage ich skeptisch. „Warum sollte ich es nicht? Schließlich wirst du mich nicht mehr los.“ „Ja, leider.“ „Und ich habe gedacht, du gestehst es dir nun ein.“ „Naja, so ganz sicher bin ich mir dabei nicht.“ „Wir wissen doch beide, dass du mir nicht mehr widerstehen kannst. Du hast dich schon lange genug zurückgehalten.“ „Du brauchst jetzt nicht zu denken, dass ich dir um den Hals falle.“ Er dreht mich zu sich rum. „Warum denn nicht?“ Er grinst mich an. Kapitel 29: Überlegungen ------------------------ Lautes klirren ertönt. Schnell eile ich in die richtung und sehe eine Maylene, die auf dem Boden liegt. Um sie herum liegen Scherben. „Geht es dir gut?“, frage ich und helfe ihr hoch. „Oh nein! Nicht schon wieder!“ Sie sammelt schnell die Scherben ein. „Kann es sein, dass du heute noch zerstreuter als sonst bist? Ist etwas passiert? Du warst schon gestern so.“ Etwas beschämt weicht sie meinem Blick aus und schaut zu Boden. „Nein, es ist nichts. Alles ist in Ordnung.“ Sie Blick auf und lächelt mich an, dabei schaut sie mir aber immer noch nicht in die Augen. „Bist du dir sicher?“, hake ich nach. Aber sie nickt nur und sammelt weiter die Scherben ein. „Komm, geh neue Teller holen. In der Zwischenzeit hebe ich hier alles auf.“ Sie überlegt etwas, nickt aber dann. Ich knie mich runter und sammele die Scherben auf. „Was ist denn hier passiert?“, seufzt Sebastian. „Mir sind ein paar Teller runtergefallen.“, sage ich, um Maylene zu schützen. Sebastian schaut mich skeptisch an. „Und warum hattest du die Teller?“ „Ich wollte mich nützlich machen. Mir war langweilig.“ „Wir wissen doch beide, dass du es nicht warst. Solch ein Missgeschick würde dir nicht passieren, oder? Es ist nett, dass du Maylene helfen willst aber das ist ihre Arbeit.“ „Ich kann ihr doch wohl ein wenig helfen. Ich habe hier doch sowieso nichts zu tun.“ „Nun gut, wenn du hier helfen willst, dann kannst du den Stall ausmisten.“ „Ist das dein ernst?“ Auf Sebastians Lippen steht wieder sein grinsen. „Natürlich meine ich das ernst.“ Ich seufze. Sofort mache ich mich auch an die Arbeit. Aber ich bin ja auch selber dran schuld. Was habe ich auch erwartet? Das ich Maylene helfen soll oder Finny? Naja, ehrlichgesagt, habe ich das auch erwartet aber nicht, dass ich hier noch den Stall ausmisten darf. In Zukunft helfe ich nicht mehr. Aber es gibt eindeutig schlimmere Arbeiten. Ich habe schon oft Leichen gesehen und musste sie untersuchen und da beschwere ich mich ernsthaft darüber, dass ich einen Stall ausmisten muss!? Ich sollte froh sein, mal nicht die ganze Zeit in meinem Zimmer zu sitzen. Ohne Aufträge ist es hier ziemlich langweilig. Außerdem wollte ich heute eigentlich was mit Daniel machen aber die zwei wollen einfach nicht dass ich hier weggehe. Wahrscheinlich, weil sie nicht wollen, dass ich irgendwas verrate aber wer würde mir auch das alles glauben? Wenn ich nicht selber wüsste, dass sie existieren, würde ich selber jemanden für verrückt halten, wenn er behaupten würde, dass übernatürliche Wesen existieren. Aber ich weiß es nun mal besser. Was auch nicht immer vorteilhaft ist. Als ich den Stall fertig ausgemistet habe, füttere ich noch schnell die Pferde. Am liebsten würde ich mir jetzt ein Pferd nehmen und in die Stadt reiten. Aber ich muss diesem drang widerstehen. Auf Ärger habe ich nicht wirklich Lust. Da spare ich mir das lieber. Ein Maunzen reißt mich aus meinen Gedankengängen heraus. Ich schaue richtung Tür und erblickte eine schwarze Katze. Nach genauerem Hinsehen erkenne ich, dass es Nala ist. „Nala!?“, frage ich unglaubwürdig und knie mich zu der Katze runter. Ich streichele ihr über den Kopf. Sofort fängt sie an zu schnurren. Also hatte Sebastian wirklich Recht. Sie ist hier tatsächlich aufgetaucht. Vielleicht möchte sie was zu essen. Ich erhebe mich wieder und laufe richtung Anwesen. Nala trottet mir hinterher. Leider muss sie draußen warten und ich schließe schnell die Tür, bevor sie reinkommen kann. Mit schnellen Schritten gehe ich in die Küche und erblicke Bard, der gerade dabei ist ein Stück Fleisch zu massakrieren. Von dem Fleisch hat er eindeutig zu viel abgeschnitten. „Bard? Das Fleisch, was du da liegen hast, schmeißt du doch weg, oder? Könnte ich das haben?“ Etwas verwirrt schaut er mich an. „Ja, sicher. Ich kann es nicht gebrauchen. „Ok, danke.“ Ich nehme mir einen kleinen Teller aus dem Schrank und verfrachte das Fleisch drauf. Ich eile wieder nach draußen und stelle es der Katze vor die Nase. Schnurrend fangt sie an es zu essen. „Habe ich dir nicht gesagt, sie wird kommen?“ Ich drehe mich zu Sebastian um. „Ja, ehrlichgesagt, hätte ich das nicht gedacht. Aber du hattest recht.“ Ich lächele ihn an. Auf einmal ertönt eine Explosion. Sebastian fängt an zu seufzen. Daraufhin muss ich loslachen. „Anscheinend war Bard gerade dabei das Fleisch zu braten.“ „Hilf mir beim sauber machen. Wenn du es schon so witzig findest.“ „Schon gut. Ich wollte ja helfen.“ Ich folge ihm rein. Wie auch erwartet, ist die Küche auch zum größten Teil zerstört oder dreckig. Das Fleisch und andere Sachen kleben an den Wänden. Bard ist voller Ruß und rappelt sich gerade auf. „Das war wohl zu viel.“, meint er und steckt sich eine Zigarette an. „Bard, wie oft habe ich dir hier schon gesagt, du sollst mit deinen Waffen nicht Kochen!? Egal mit welcher.“ „Entschuldigung, Sebastian. Ich wollte, dass es schneller fertig ist. Das dauert mir hier alles zu lange.“ „Bard, ich koche zwar selber so gut wie nichts aber du musst dir einfach mehr Zeit lassen. So kann das doch nichts werden. Außer vielleicht ein Chaos das andere dann wieder wegmachen müssen.“, meine ich. „Ja, ich weiß.“ Seufzend verlässt Bard die Küche. „Er wird nie daraus lernen, oder?“, frage ich. Sebastian schüttelt den Kopf. Dann krempelt er sich die Ärmel hoch und klatscht in die Hände. „Dann lass uns anfangen.“ Sebastian richtet sofort die kaputten Schränke. Ich mache alles sauber und versuche das Zeug von den Wänden zu bekommen. Etwas erschöpft lege ich den Lappen beiseite und bin froh darüber auch alles ab bekommen zu haben. Die Küche sieht relativ nochmal in Ordnung aus. Sebastian inspiziert nochmal alles und nickt zufrieden. Er dreht sich zu mir um. „Vielen Dank für deine Hilfe.“ Er beugt sich zu mir vor. Aus Reflex trete ich einen Schritt zurück, aber er hält mich fest. Seine Lippen berühren meine. Ich wehre mich dagegen einfach nicht mehr. Lasse es einfach geschehen. Natürlich grinst er dabei. Vermutlich lacht er mich aus und fühlt sich bestätigt, dass Menschen schwach sind. Aber das ist mir egal. Ich will mich nicht mehr wehren. Ich schaffe das einfach nicht. Außerdem würde er es sowieso nie aufgeben. Leider weiß ich nicht, ob er sich daraus nur einen Spaß macht, oder nicht. Ich hoffe es mal nicht. Aber sogar das würde ich auch von einem anderen Mann hoffen. Aber er ist ein Teufel. Damit habe ich mir mein eigenes Grab geschaufelt. Ich weiß nicht ob ich es vielleicht sogar bereuen würde aber was kann ich schon dagegen machen? Er bringt meine Gefühle trotz allem durcheinander. Und genau das macht mich schwach und verwundbar. „Du wirst hier jetzt nicht mehr gebraucht. Du kannst in dein Zimmer gehen.“ Ich nicke zögerlich und verlasse die Küche. Im Flur treffe ich auf Maylene, die immer noch meinen Blick meidet. Ich will sie gerade am Arm festhalten, als sie plötzlich über ihre Füße stolpert und sich der Länge nach hinlegt. Sofort gehe ich zu ihr hin und helfe ihr auf. „Danke.“, murmelt sie. „Was ist denn los mit dir? Habe ich dir irgendwas angetan? Wenn ja, dann tut es mir total leid. Aber es wäre schön, und auch hilfreich, zu erfahren, was es war. Du meidest meine Blicke die ganze Zeit.“ „Um Gottes willen, nein! Nein, du hast gar nichts falsch gemacht. Daran liegt es gar nicht.“ „Um was dann?“ „Gestern habe ich dich und Sebastian im Garten ziemlich nah beieinander gesehen und generell macht ihr den Eindruck, als ob ihr euch sehr nahe steht.“, sagt sie Traurig und läuft auch dabei rot an. Etwas verwundert schaue ich sie an. „Warte mal…bist du in ihn verliebt?“, frage ich überrascht. Ihr Gesicht wird noch rötlicher. „Es tut mir so leid, Maylene. Das wusste ich nicht!“ „Das hättest du auch nicht wissen können. Aber was ist zwischen euch?“ Ich schlucke einmal schwer. Was soll ich denn dazu sagen? „Ich kann dir dazu leider nicht einmal eine ordentliche Antwort geben. Ich weiß es selber nicht so genau. Ich weiß, dass klingt komisch aber es ist so.“, sage ich wahrheitsgemäß. Sie nickt dazu nur. „Ich muss mich wohl damit abfinden, oder?“, meint sie mehr zu sich selbst. „Sebastian interessiert sich einfach nicht für mich.“ Ein schlechtes Gewissen überkommt mich aber es ist auch besser so. Sie weiß nicht was er ist und sie hat es nicht verdient bei einem Teufel unterzugehen. Was würde passieren, wenn die Angestellten wüssten was Sebastian in Wahrheit ist und was er mit Ciel anstellen wird? Würden sie ihn dann immer noch verehren? Er hat sie zwar hierher gebracht und darüber sind auch alle froh, aber sie mögen auch ihren Herrn. Und wenn Sebastian Ciels Seele hat, dann verlieren sie alles. Sebastian würde sich dann einen Dreck um das Anwesen scheren. Somit würden die Angestellten Sebastian hassen, wenn sie das wüssten. Aber leider kann ich daran nichts ändern. Ich werde nichts über die Existenz von übernatürlichen Wesen verraten. Also muss ich den Untergang mit ansehen. Ob ich es nun will oder nicht. Mein Schicksal kann ich nicht ändern, genauso wenig wie ich das Schicksal des Anwesens nicht ändern kann. Ich muss alles seinen Lauf lassen. Auch wenn ich das nicht will. Sie lächelt mich noch einmal an und dreht sich dann rum. „Ich muss dann noch weiter arbeiten.“ Ich schaue ihr noch hinterher und gehe dann selber weiter. Sie sollte sich glücklich schätzen. Aber sie weiß es nicht. Es ist besser so. Ich mache die Tür auf und gehe in mein Zimmer. Da schaue ich mich erst einmal um. Langsam schlendere ich auf mein Bett zu und lasse mich einfach drauf fallen. Wie würde alles aussehen, wenn ich nicht wüsste, dass es übernatürliche Wesen gibt? Hätte ich es in meiner Karriere soweit geschafft? Würde ich jetzt hier sein? Vielleicht hätte ich auch Rache für meine Eltern gewollt und hätte meine Seele verkauft. Wer weiß? Aber ich bin froh, dass es nicht soweit gekommen ist. Meine Seele will ich behalten und nicht verkaufen. Außerdem bekomme ich so oder so Hilfe bei dem Mörder. Ich weiß zumindest, dass es sich nicht um einen Menschen handelt. Undertaker sagte mir, dass ich es nicht alleine schaffen könnte und mir Sebastian zu Hilfe holen sollte. Ich will es nicht aber ich will auch nicht sterben. Also bleibt mir bei dieser Sache nichts anderes übrig. Ich bin nur ein normaler Mensch und schwach. Ich wäre schneller Tod, als ich schauen könnte. Und das möchte ich verhindern. Sterben kann ich zwar, aber erst nachdem er Tod ist und niemanden mehr Schaden anrichten kann. Ich weiß, die Welt wimmelt nur so von Mördern und Verbrechern und ich kann nicht alle hinter Gittern bringen oder ausschalten aber ihn werde ich aufjedenfall beiseiteschaffen. Auch ich will Rache. Schließlich hat er beide meiner Elternteile auf dem Gewissen. Das kann ich einfach nicht vergessen und ignorieren. Wie kann man das auch? Ein klopfen reißt mich aus meinen Gedanken und ich erhebe mich. Sebastian steht in der Tür und mustert mich grinsend. „Seit wann stehst du denn da schon!?“ „Schon eine ganze Weile aber du warst in Gedanken. Ich habe ein paar Mal geklopft.“ „Wirklich!? Entschuldigung, ich habe es nicht gehört. Was willst du hier? Mich nerven?“ „Keineswegs. Ich wollte dir nur einen Tee vorbeibringen.“ Er kommt in mein Zimmer rein und stellt den Tee auf einen kleinen Tisch neben dem Fenster ab. Dann geht er wieder richtung Tür. „Was passiert eigentlich mit dem Anwesen, wenn du das bekommen hast, wonach du so sehr strebst?“, frage ich. „Dies wird dann nicht mehr mein problem sein.“ „Das war klar. Warum habe ich eigentlich gefragt? Ciel wird einfach verschwinden oder für Tod hingestellt. Genauso wie du und die Dienerschaft darf damit leben.“ Er dreht sich zu mir um. „Ich interessiere mich nicht für sie. Ich möchte nur die Seele, meines jungen Herrn. Was danach geschieht, hat für mich kein Interesse mehr. Das solltest du doch am besten wissen. Schließlich weißt du doch alles über uns.“ „Ja, mir war das klar. Dennoch wollte ich nachfragen. Die Angestellten vergöttern dich ja nicht umsonst. Hätte doch sein können, dass du dich in irgendeiner weiße dich für sie interessierst.“ Sebastian lacht etwas. „Das ist mein Job sie einzustellen und dafür zu sorgen, dass sie ihre Arbeiten ordentlich erledigen. Mehr nicht. Ich habe nur darauf geachtet, dass der junge Herr Angestellte bekommt, die das Anwesen verteidigen und den jungen Herrn beschützen können. Nur darauf kam es an.“ „Gut. Das wollte ich nur wissen. Dann liegt es an mir, sie wenigstens davor zu beschützen, auf der Straße zu landen.“, meine ich. „Du kannst nicht alles verhindern.“ „Das weiß ich.“ „Warum hast du überhaupt nachgefragt, wenn du es dir schon denken konntest? Wolltest du etwas Bestimmtes hören?“ „Nein, deine Antwort war mir, wie schon gesagt, klar. Aber ich wollte sicher gehen:“ „Nein, ich habe an was anderes Gedacht. Vielleicht willst du hören, dass ich dich mitnehme oder bei dir bleibe?“ Ich fange an etwas zu lachen. „Nicht wirklich. Wenn du weg bist, wird mein Leben einigermaßen nochmal normal sein und ich muss hier nicht mehr im Anwesen sein. Außerdem habe ich dann auch nochmal meine Gefühle unter Kontrolle. Wenn du zurück in die Hölle gehst, würde ich da ganz bestimmt nicht mitkommen.“ Sebastian kichert. „So schlimm ist es nicht. Ich werde mir noch überlegen, was ich tun werde. Aber ich es dir schon einmal gesagt, mich wirst du nicht mehr los. Ich kann dich auch ganz schnell unfreiwillig mitnehmen.“ „Nein, danke! Mir ist das scheißegal, wo du hingehst aber ich bleibe hier und mache meine Arbeit.“, sage ich wütend. „Du kannst wohl an nichts anderes denken, oder?“ „Doch, ich denke an vieles aber das ist nun mal der Hauptbestandteil meiner Gedanken.“ „Du bist wie eine Marionette und Scotland Yard zieht die Fäden.“ „Nein, die einzigen, die hier die Fäden ziehen, seid ihr! Ihr haltet von Scotland Yard vielleicht nicht viel aber für mich ist es mein zu Hause. Du kannst es verstehen, oder auch nicht. Das ist mir egal. Schließlich kann ich dich genauso verstehen. Und will es auch ehrlichgesagt nicht. Ich kann zwar so einiges herausfinden aber das übersteigt meine Fähigkeiten.“ „Es wäre doch viel zu langweilig, wenn du das könntest. Und zu sehen, wie du dein Köpfchen anstrengst, ist sehr amüsant.“ „Denk doch was du willst!“ Wütend verschränke ich die Arme. „Nur damit dir eins klar ist, mit mir wirst du es nicht leicht haben!“, meine ich. „Keine Sorge. Ich werde schon zurechtkommen. Mit der Dienerschaft habe ich es schließlich auch nicht leicht.“ Ich seufze. „Von mir aus. Mach du doch was du willst. Das ist mit echt zu mühselig. Was machst du eigentlich noch hier? Hast du nicht noch was zu tun? Oder besteht deine Aufgabe darin, mich zu nerven?“ „Eigentlich habe ich nichts mehr zu tun. Aber jetzt schon…“ Kapitel 30: Der Brief --------------------- Wird man mir vergeben? Würde mein Vater mir vergeben? Was würde er dazu sagen, wenn er es wüsste. Auch an diesem Abend habe ich gesündigt und mich dem Teufel hingegeben. Ich bereue es zwar nicht, doch man würde mir niemals vergeben. So standhaft ich auch bleiben will, werden meine Beine zittrig und mein Herz spielt verrückt. Auch meine Gedanken sind die meiste Zeit bei ihm. Fühlt es ich so an, wenn man verliebt ist? Dennoch kann ich mich nicht dementsprechend verhalten. Ich will mich nicht verarschen lassen und auch nicht meine Gedanken von ihm vernebeln lassen. Obwohl ich letzteres nicht verhindern kann. Zum ersten mal in meinem Leben, verspüre ich den drang ihn zu berühren. Aber ich muss meine Fassung bewahren. Auch wenn es schwer ist. Und wenn ich irgendwann mal falle, dann nehme ich das auch in Kauf. Schließlich bin ich dann selber dran Schuld. Langsam stehe ich auf, spüre immer noch ein Kribbeln auf meiner Haut. Ich schaue zu dem kleinen Tisch am Fenster und sehe meine Kleidung. Sofort nehme ich sie mir und mache mich fertig. Auf dem Gang sehe ich Maylene, die gerade um eine Ecke abbiegt. Sofort kommt das schlechte Gewissen hoch. Sie ist doch auch in ihn verliebt. Ich schüttele den Kopf, um die Gedanken beiseite zu schaffen. Ich habe mich entschieden und diese Entscheidung bleibt. Auch wenn ich dann ein schlechtes Gewissen gegenüber Maylene habe. Ich laufe die Treppen runter und gelange in die große Eingangshalle. Sebastian steht an der großen Tür und nimmt einige Briefe entgegen. Danach schließt er die Tür, schaut sich die Briefe an und erblickt dann mich. „Ein Brief für dich.“, meint er und hält einen hoch. Schnell will ich den Brief nehmen, aber er zieht seine Hand weg und hält den Brief hoch, so dass ich nicht mehr rankomme. „Hey! Was soll der scheiß!? Gib ihn bitte her!“ „Dies bedeutet wahrscheinlich wieder, dass du von hier verschwinden wirst und das kann ich nicht zulassen.“ Ich stemme die Hände in die Hüften. „Ich bin nicht euer Eigentum, auch wenn mein Leben in euren Händen liegt. Dennoch kann ich meine Freizeit so verbringen, wie ich es möchte.“ Sebastian seufzt und händigt mir den Brief aus. „Dir kann man auch nichts ausreden.“, meint er. Ich schüttele daraufhin den Kopf. „Nein, das kannst selbst du nicht.“ Ich öffne den Brief und lese ihn durch. Daraufhin gehe ich die Tür raus und reite richtung Scotland Yard. „Sie haben mir den Brief geschickt. Warum?“, frage ich Mister Abberline als ich in Scotland Yard bin. „Sie wollte mit dir reden. Deswegen habe ich dir nur diesen Brief geschickt. Sie meinte, sie hätte etwas Wichtiges zu sagen. Und du vertraust ihr. Also habe ich ihr diesen Wunsch erfüllt und dich hierher bestellt.“ Ich nicke. „Und wissen Sie, was das für ein Anliegen ist?“ „Nein, das hat sie mir nicht verraten.“ „Ok. Danke. Wie geht es eigentlich Ihrer Frau und Ihrem Kind?“ Er strahlt mich an. „Prächtig. Sie hatte einen gesunden Jungen zur Welt gebracht.“ „Das freut mich. Ich werde euch mal in nächster Zeit besuchen kommen.“ Dann gehe ich zu Lina. Ich betrete den Raum und sofort schaut sie zu mir auf. „Warum sollte ich kommen?“ „Es tut mir so leid! Ich habe es total vergessen. Ich hätte es dir damals geben sollen!“ „Ganz ruhig! Beruhig dich. Was ist los? Von was redest du?“ „Damals hatte mir dein Vater einen Brief gegeben. Für den Fall, dass wenn er nicht mehr zurückkehrt. Aber ich hatte nie die Gelegenheit ihn dir zu geben. Es ist mir erst gestern wieder eingefallen.“ Mit großen Augen starre ich sie an. „Und das fällt dir erst jetzt ein!? Wo ist dieser besagte Brief!?“ „Noch in der Wohnung. Oben in meinem Zimmer versteckt. Ich habe hinter eines der Regale ein kleines Versteck errichtet. Dort liegt er drin. Ich habe ihn nie geöffnet, weil er für dich bestimmt war.“ Sofort renne ich raus. Dabei läuft mir Daniel über den Weg, mit dem ich fast zusammenstoße. Sofort hält er mich fest. „Hey, was ist denn los?“ Aber statt ihm zu Antworten reiße ich mich einfach los und renne raus. Ich renne quer durch die Stadt, bis ich an dem Haus ankomme. Zu meinem Glück geht die Tür auf und ich betrete einfach die Wohnung. Ich renne nach oben und durchsuche alles, um das geheimversteckt zu finden. Ich nehme ein paar Regale raus. Eher reiße ich sie raus und entdecke sofort den Brief. Den nehme ich mir und reiße ihn förmlich auf. Vielleicht stehen wichtige Anhaltspunkte darin! Meine liebste Tochter, wenn du diesen Brief liest, dann werde ich schon nicht mehr am Leben sein. Es tut mir weh zu wissen, dass ich dich verlassen muss. Aber ich kann daran nichts ändern. Vermutlich hast du es schon herausbekommen, aber der Serienmörder, der auch mich auf dem Gewissen hat, hatte deine Mutter umgebracht. Trotz dass ich mich wieder verliebt habe, konnte ich dies all die Jahre nicht akzeptieren. Jetzt ist er hier wieder in London und ich will ihn aufhalten. Es handelt sich bei dem Mörder um einen skrupellosen Teufel, der sich Seelen mit Gewalt nimmt. Auch tötet er nur aus Spaß, ohne seinen Hunger zu stillen. Ich bin jetzt nah dran und habe eine Spur! Ich kann mir das nicht mehr Anschauen. Auch wenn ich sterbe. Nein, es ist sicher dass ich sterbe. Er hat es jetzt auch auf mich abgesehen, weil ich die Ermittlungen nicht eingestellt habe. Vor meinem Schicksal kann ich nicht mehr fliehen. Auch wenn ich es dir vermutlich nicht ausreden kann, so bitte ich dich inständig ihn nicht zu fassen. Wenn du nach ihm suchst, so wirst auch du sein Opfer sein. Du wirst es nicht schaffen. Ich könnte es mir nicht verzeihen wenn du, nur weil ich dich nicht aufhalten konnte, durch ihn sterben würdest. Auch ohne dass du ihn schnappst, bin ich unheimlich stolz auf dich. Ich hoffe, dass du nicht alleine sein wirst und Daniel, Abberline und auch Lina bei dir hast. Wenn du dich allerdings doch dazu entschieden hast, und ich dich überhaupt nicht aufhalten kann, dann suche Undertaker auf. Er wird dir wahrscheinlich helfen, auch wenn er dir nicht alles sagt. Mir hatte er damals sehr geholfen. Auch wenn seine Bezahlung recht komisch ist. Aber was ich in der Zeit über ihn gelernt habe ist, dass er nicht Menschlich ist. Und dumm ist er schon einmal gar nicht. Er weiß genau was er tut und weiß mehr Dinge, als du dir jemals vorstellen könntest. Das sollte dich allerdings nicht beunruhigen. Du kannst auf seine Hilfe zählen. Ich liebe dich. Auch noch nach dem lesen starre ich das Blatt an. Meine Hände haben angefangen zu zittern und der Text kreist in meinen Gedanken rum. Er hatte Gewusst um was es sich handelt. Auch hatte er gewusst, dass er das nicht überleben wir. Warum hatte er es dann getan!? Nie dachte er an Rache. Doch als der Teufel wieder zugeschlagen hatte, konnte er nicht anders? Warum musste er mich bewusst verlassen!? Er hatte eine Tochter. Hatte er sich da keine Gedanken gemacht, wie es mir gehen könnte!? Der Brief macht es bei der ganzen Sache nicht viel besser. Wenigstens weiß ich endlich um was es sich handelt. Um einen scheiß Teufel. Aber mit einem hatte er recht gehabt: Er kann mich nicht davon abbringen den Kerl zu Töten. Außerdem hat er es schon lange auf mich abgesehen. Es ist zu spät. Ich soll also zum Undertaker gehen, aber da war ich schon. Dennoch schrieb er, dass Undertaker nicht Menschlich sei. Was ist er dann? Mir ist nichts dergleichen aufgefallen. Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist dass er einfach nur sehr komisch ist. Auch schrieb er, dass er es mit der Zeit rausgefunden hatte. Es klingt für mich so, als ob er Tage lang zu ihm gekommen ist, aber warum? Nicht immer handelte es sich bei seinen Fällen um außergewöhnliche Dinge. Deshalb brauchte er auch nicht oft zu ihm zu gehen. Vielleicht interpretiere ich auch zu viel in diesen Satz rein aber ich werde doch noch zu im Hingehen. Plötzlich höre ich es unten Poltern und schrecke auf. Dann höre ich, wie mein Name gerufen wird. Schnell stecke ich den Brief in meine Jackentasche. Daraufhin geht auch die Tür auf, und ein atemloser Daniel steht in der Tür. „Was machst du hier?“ „Ich habe mir Sorgen gemacht! Du bist nach draußen gerannt! Ich habe mich bei Lina erkundigt, wo du hin wolltest. Lass mich raten, es geht um deinen Vater, oder?“ Ich versuche ein paar Tränen zurückzuhalten, was mir aber nicht gelingt. Sofort nimmt er mich in seine Arme. „Hör doch endlich auf damit! Das macht dich doch ganz kaputt. Du kannst nichts mehr daran ändern.“ „Ich kann aber den Mörder daran hintern, weiter zu Morden.“ „Und zu welchem Zweck!? Das du nicht mehr mit dem Leben davon kommst!? Der Mörder hat es schon auf dich abgesehen. Willst du es wirklich noch weiter herausfordern!?“ „Ich muss aber. Sonst kein anderer könnte ihn schnappen.“ „Woher willst du das wissen? Was weißt du über ihn!? Wenn du mir mal davon erzählen würdest, dann könnte ich dir auch helfen!“ Ich schüttele kraftlos den Kopf. „Nein, dich will ich nicht in Gefahr bringen. Du könntest sowieso gegen ihn nichts ausrichten. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich es selber kann.“ Er seufzt. „Warum lässt du dir nicht helfen?“ „Du verstehst es einfach nicht.“ „Kannst du mir wenigstens sagen, was dich jetzt aus der Fassung gebracht hat?“ Weitere Tränen finden den Weg zum Boden. „Mein Vater wusste, dass er sterben würde und hatte sich dennoch in die Gefahr begeben.“ „Und genau dasselbe machst du gerade auch.“, seufzt er. „Ich habe aber keine Tochter, die ich alleine lasse.“ „Du hast hier aber deinen besten Freund, den du alleine lassen würdest. Außerdem noch Abberline und seine Frau, die dich fast schon wie ihre eigene Tochter gern hat. Auch lässt du Lina alleine.“ „Mein Vater hatte euch alle ebenfalls alleine gelassen.“ „Das hat so keinen Sinn. Beruhig dich erst einmal. Wir gehen zu mir und da reden wir.“ „Zu dir? In einem Gasthaus? Sollten wir dann nicht lieber zu mir kommen?“ Er fängt an, etwas zu lachen. „Keine Sorge. Ich habe mir hier eine Wohnung besorgt.“ „Wirklich? Dann gehen wir zu dir.“ Als wir vor seiner Tür stehen, bittet er mich rein und ich schaue mich in der kleinen Wohnung um. Viel steht noch nicht drin. Ein paar kleine Schränke, ein kleiner Tisch und am Fenster steht ein einfaches Bett. Persönliche Dinge gibt es hier kaum welche. „Ja, sieht noch ein bisschen leer aus aber wie ich schon erwähnt habe, ich muss nochmal zurück nach Deutschland und meine Sachen holen. Vielleicht sieht es dann einladender aus.“ Er schmeißt sich auf sein Bett und streckt sich einmal. „Komm her.“, meint er und winkt mich zu sich. Ich setze mich neben ihn. Er zieht mich daraufhin zu sich runter und ich liege mit dem Kopf auf seine Brust. „Geht es dir etwas besser?“, fragt er und streicht durch meine Haare. „Ich habe mich schon vorhin ausgeheult. Es ist alles wieder gut.“ „Was ist daran so schlimm wenn du weinst? Es ist hier außerdem keiner der dich sieht außer mir. Besser du lässt alles auf einmal raus, anstatt alles in dich hineinzufressen.“ „Nein, es geht wirklich wieder.“ „Du bist so ein Sturkopf. Ich werde dich nicht davon abbringen können dein Leben in Gefahr zu bringen, oder?“ „Es tut mir leid.“ Er seufzt. „Ich werde dich noch irgendwie davon abbringen. Aber ein anderes Thema. Wie läuft es bei dem kleinen Zwerg? Außerdem fällt mir gerade ein, du warst gestern gar nicht da!“ „Ja, Entschuldigung. Ich wollte gestern im Anwesen helfen, weil momentan sowieso nichts los ist und dann kam ich nicht dazu hierher zu kommen.“ „Lass mich raten, Sebastian hatte absichtlich dafür gesorgt, dass du nicht hierher kommen kannst.“ „Auch möglich.“ „Naja, ich sollte ihm für einige Dinge lieber dankbar sein.“ „Warum das denn?“, lache ich. „Schließlich hatte er dich ein paar Mal gerettet.“ „Ja, das hatte er.“ „Was ist das denn für ein komischer Ton?“ Ich schaue leicht zu ihm hoch. „Was für ein Ton?“ „Empfindest du was für ihn?“ Schlagartig werde ich rot. „W…wie kommst du darauf.“ „Dein Stottern sagt alles. Außerdem, kenne ich dich in und auswendig. Auch wenn ich ein paar Jahre weg war. Erzähl es mir.“ „Ja, ich habe mich in ihn verliebt. Aber nicht nur das. Ich…habe mit ihm schon geschlafen.“ „Was!?“, meint er geschockt und geht mit einem Ruck hoch. Fast falle ich dadurch von seiner Brust aber ich halte mich an ihm fest. „Hey! Ich habe keine Lust von dem Bett runterzufallen.“ „Das ist doch nicht dein ernst!?“ Er starrt mich mit großen Augen an. „Du bist mit ihm zusammen und erzählt erst jetzt davon!?“ „Ich konnte es ja vor kurzem selber noch nicht einsehen. Und mich dementsprechend kann ich mich auch nicht verhalten.“ „Aber er ist doch der Butler von dem jungen. Kann das überhaupt etwas werden? Schließlich muss er bis an Ciels Lebensende ihm dienen.“ „Nein, das kann nichts werden aber aus anderen Gründen. Dennoch kann ich nichts an meinen Gefühlen ändern.“ „Jetzt verliebst du dich mal, und dann in so jemanden wo du keine Zukunft hast.“ „Ich sollte mich wohl eher in jemanden wie dich verlieben, oder?“ „Nein, so habe ich das nichts gemeint. Ich bin froh, dass du glücklich bist. Aber schließlich ist das doch der Job des besten Freundes misstrauisch zu sein.“ Er lächelt mich an und streicht mir über die Wange. Dann legt er sich wieder zurück und auch ich lege mich wieder auf seine Brust. Ich schließe die Augen. „Darf ich dich was fragen?“, murmel ich. „Und was?“ „Hattest du jemand?“ Er seufzt. „Nicht gerade Dinge über die ich gerne rede. Aber ich hatte so einige, sehr kurze Beziehungen. Wenn du verstehst was ich meine.“ „Ist das dein ernst? Das wäre das letzte woran ich bei dir gedacht habe.“ „Darauf bin ich auch nicht stolz. Aber stress und Sehnsucht, hat mich nun mal so weit gebracht.“ „Sehnsucht? Wonach?“ „Nach dir.“ „Aber das du dich deswegen hinreißen gelassen hast?“ „Wie schon gesagt, stress kommt auch noch dazu.“ Er schließt ebenfalls die Augen. Daher dass er auch nichts mehr sagt, bedeutet es, dass er dazu auch nichts mehr sagen will. Das muss er allerdings auch nicht. Mich geht das nichts an. Schließlich habe ich ihn von Sebastian und mir als erstes auch nichts gesagt. Weiter möchte ich auch ehrlichgesagt nicht nachbohren. Kapitel 31: Den Teufel wird man nicht los ----------------------------------------- Mal wieder beschleicht mich dieser Alptraum. Ein ganz normaler Tag, der für mich in einem Alptraum endet. Ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen. Obwohl es jetzt schon ein paar Jahre her ist. Ganz normal übte ich mit meinem Vater ein paar Griffe, wie ich jemanden zu Boden befördern kann. Ich war schon ziemlich erschöpft und es zerrte an meinen Kräften. Plötzlich wurde er aber von einem anderen Polizisten unterbrochen und führte mit ihm ein Gespräch, worauf er immer ernster wurde. Als ich seinen Blick sah, bekam ich schon Angst, weil ich mir genau denken konnte, dass was passiert sein musste. Er kam daraufhin auf mich zu und kniete sich zu mir runter. Seine Hand ruhte auf meinem Kopf. „Ich werde jetzt gehen. Ich habe noch einen Auftrag. Mach dir keine Sorgen und trainiere hier weiter. Daniel wird auch gleich kommen und hilft dir dann, ok?“ Zögerlich nickte ich. „Aber versprich mir, dass du heute Abend wieder zurück kommst.“, sagte ich. Immer noch mit einem Lächeln sah er mich an. „Natürlich.“ Dann drückte er mir einen Kuss auf die Stirn. Etwas Traurig sah ich ihm hinterher. Ich hatte es schon immer gehasst, wenn er wegen einem Fall weggehen musste und da ich wusste, dass es sich um einen Serienmörder handelte, begab er sich in große Gefahr. Leider mussten sich auch meine Befürchtungen bestätigen. Wie er wollte, trainierten Daniel und ich weiter. Doch auch mit der Zeit wurde es dunkel und ich machte mir immer mehr Sorgen. Daniel versuchte mich zu beruhigen und redete mir ein, dass er schon bald wieder kommen wird. Doch das tat er nicht. Erst als ich eine Kutsche kommen hörte, rannten Daniel und ich aus Scotland Yard raus. Doch die Kutsche die ankam, gefiel mir so gar nicht. Undertaker kam aus der Kutsche hinaus und redete mit Sir Randall. Sofort war mir klar was passiert sein musste. Beide sahen mich kurz darauf an. Sir Randall kam auf mich zu und kniete sich zu mir runter. Bisher sah man noch nie solch einen Gesichtsausdruck bei ihm. „Mein Beileid. Es tut mir unsagbar leid. Er war ein großartiger Mann.“ Sofort kamen mir die Tränen hoch und ich rannte zu der Kutsche hin. „Nein! Das kann nicht sein! Ich will ihn sehen!“, schrie ich. „Machen Sie den Sarg auf.“, meinte Sir Randall. „Sind sie sicher?“, fragte Undertaker. „Ja!“, schrie ich. Daraufhin nickte er mir zu und öffnet die Kutsche. Der Sarg wurde aus der Kutsche gehoben und der Deckel wurde aufgeschoben. Da lag er auch. Die Augen geschlossen. Es sah so aus, als ob er schlafen würde, wenn da nicht die klaffende Wunde an seiner Brust war. „Es tut mir leid.“, meinte Undertaker. Er murmelte noch etwas, was ich damals aber nicht verstand. Sofort wurde der Sarg wieder geschlossen und in die Kutsche transportiert. Ich weinte stärker und Daniel nahm mich in seine Arme. Auch ihm kamen ein paar Tränen hoch. Schließlich mochte er meinen Vater ebenfalls. Den Abend konnte ich nicht mehr alleine bleiben. Ich blieb bei Daniel und seiner Mutter. Auch die nächsten Tage waren ein reiner Alptraum und die Beerdigung gab mir den rest. Ich hasse diese Erinnerung und doch Träume ich sie immer wieder. Ich bin froh, wenn ich mal einige Nächte in Ruhe schlafen kann. Doch man meint es nicht immer gut mit mir. So auch heute nicht. Leicht schrecke ich aus dem Schlaf raus und muss mich erst einmal umsehen, um zu registrieren wo ich bin. Ich bin am Abend zuvor auf Daniel Brust eingeschlafen. Ich schaue zu ihm hoch. Aber er ist immer noch tief und fest am Schlafen. Zum Glück habe ich ihn nicht geweckt. So langsam wie möglich nehme ich seine Hand von meinem Kopf. Dann stehe ich langsam auf. Ich gehe zu seinem Schrank hin und nehme mir von ihm ein paar Klamotten raus. Er wird schon nicht wütend darüber werden. Mit diesem Kleid habe ich außerdem nicht wirklich Lust noch weiter rumzulaufen. Schnell verschwinde ich in sein Bad und ziehe mir die zu großen Klamotten an. Den Gürtel versuche ich so fest wie möglich zu zuziehen, damit mir die Hode nicht runterrutscht. Ich gehe wieder ins Zimmer und sehe, dass Daniel immer noch tief und fest schläft. Ich will ihn nicht aufwecken. Ich gehe zu ihm hin, streiche ihn ein paar Strähnen aus dem Gesicht und küsse ihn auf die Stirn. „Danke. Was würde ich nur ohne dich machen?“ Ich gehe leise raus und schließe die Tür. Sofort mache ich mich auf den Weg zu Undertaker. Als ich den Laden betrete, steht er zu meiner Verwunderung am Tresen. Ein wunder das er sich mal nicht versteckt hat. „Womit habe ich diese ehre verdient, dass du heute hier auftauchst?“ Ich gehe auf ihn zu und knalle den Brief auf den Tisch. „Was ist an diesen Abend passiert!? Du weißt doch irgendwas! Schließlich hatte er die Informationen von dir!“ Undertaker fängt an zu lachen. „Natürlich hatte er die Informationen von mir. Aber ich habe versucht ihn aufzuhalten. Doch er hörte nicht auf mich.“ „Warum hast du ihm die Informationen überhaupt gegeben!?“ „So oder so hätte ich ihn nicht aufhalten können. Doch so hatte ich noch die Hoffnung, dass er es schafft.“ Ich atme einmal durch. „Aber er hatte es nicht geschafft. Er schrieb auch auf, dass du nicht Menschlich seist. Stimmt das?“ Grinsend schaut er mich an. „Du bist ziemlich unvorsichtig. So leichtsinnig mich damit zu konfrontieren. Aber dein Vater war sehr schlau. Ich hätte niemals gedacht, dass er es herausfindet. Aber was erwarte ich auch von meinem ehemaligen Schüler?“ Geschockt schaue ich ihn an. „Schüler!? Bei was hast du ihn Unterrichtet?“ „Nun ja, dein Vater wollte das unmögliche sehen.“, lacht er. „Das unmögliche? Das was mein Vater auch mir beigebracht hatte?“ „Richtig. Er bekam einen Auftrag woran er fast scheiterte. Da bat er mich um Hilfe. Ich habe ihm alles beigebracht. Und dir hat er es weitergegeben. Aber er hatte es herausgefunden. Du nicht.“ „Nein. Mir ist schon klar, dass ich nicht so gut wie er bin. Schließlich habe ich es nicht von dir persönlich gelernt. Aber ich hätte niemals Gedacht, dass er es von dir haben könnte. Was bist du?“ Undertaker legt lächelnd einen Finger auf seine Lippen. Er wird es mir nicht verraten. Ob mein Vater wusste, was genau er war? Ich weiß es nicht. Mit seinem Gewand ist er ganz bedeckt. Auch verdecken seine Haare seine Augen und sonst ist er verschlossen und gibt nichts über sich preis. Ich werde nie herausfinden was er ist. Ich verabschiede mich vom Undertaker. Mehr gibt es womöglich nicht mehr zu erzählen und mehr wird er mir auch nicht sagen. „Auch dir würde ich raten nicht weiter zu ermitteln. Aber du hast einen Vorteil. Du hast Hilfe. Nutze diese.“, meint er noch. Ich nicke daraufhin nur und verlasse den Laden. Der Tag fing für mich gerade erst an und doch fühle ich mich jetzt schon wieder fertig. Meine Nerven sind jetzt schon Plank. Aber ich bin froh, dass ich jetzt einiges mehr weiß. An meisten, wer der Mörder ist. Besser gesagt, was er ist. Dementsprechend kann ich mich jetzt auch verteidigen. Ich beschließe Lina davon zu erzählen, was in den Brief steht. Dann gehe ich wieder zurück zum Anwesen. Nur muss ich aufpassen, dass der Brief nicht in Ciels oder Sebastians Hände fällt. An Anfang wollten sie wissen, woher mein Vater das konnte. Darauf konnte und wollte ich keine Antwort geben. Jetzt weiß ich, dass er es vom Undertaker hat und das sollen sie nicht erfahren. Sie wissen vermutlich nicht, dass Undertaker nicht Menschlich ist und wenn Undertaker das sonst keinen sagt, dann ist es wohl logisch, dass es auch sonst keiner wissen sollte. Deswegen werde ich das für mich behalten. Nachdem ich auch bei ihr war, mache ich mich auch schon auf den Weg zurück. Zwar habe ich Daniel davon nichts gesagt und er wird mich dafür Köpfen aber er kann es sich eigentlich schon denken. Im Anwesen werde ich auch schon erwartet und bekomme von Sebastian erst einmal eine Standpauke gehalten. „Ja, Entschuldigung! Mir war gestern Abend wirklich nicht danach hierher zu kommen und bin bei Daniel eingeschlafen.“ Sebastian zieht eine Augenbraue hoch. „Du hast bei ihm geschlafen?“ Verdutzt schaue ich ihn an. „Äh…ja. Ich musste mit ihm reden. Da haben wir die Zeit vergessen aber jetzt bin ich ja wieder da. Also sei zufrieden.“ Wenn ich ihn so anschaue, fällt es mir irgendwie schwer mit ihm zu reden. Daher das ich jetzt weiß, dass ein Teufel an dem Tod meiner Eltern schuld ist, hat es den Hass gegenüber Teufel wieder aufgeschürft. Auch gegen ihn, weil er nicht viel besser ist. Ich erwische mich auch selber dabei, wie ich seinem Blick etwas ausweiche, obwohl ich ihm immer direkt in die Augen sehe. Natürlich merkt er das auch. Er legt seine Finger unter mein Kinn und drückt meinen Kopf ein wenig hoch, dass ich in seine Augen sehen muss. „Was ist passiert?“ Ich schlage seine Hand weg. „Nichts! Lass mich in Ruhe!“ Damit verschwinde ich auch in mein Zimmer. Schnell schließe ich die Tür. Kurz darauf wird sie aber wieder geöffnet und Sebastian kommt rein. „Ist was zwischen euch passiert?“, fragt er. „Was!? Nein!“ „Was ist es dann?“ „Als ob ich ausgerechnet mit dir darüber reden könnte! Mir dir! Einem Teufel! Einer von deinen Kreisen hat meine Eltern auf dem Gewissen! Ein verdammter Teufel war es der meinen Vater umgebracht hatte! Ein Teufel ist der Serienmörder! Er tötet, weil es ihm gefällt und nicht immer nimmt er sich die Seelen mit!“ „Nur, weil ein anderer Teufel sein Unwesen treibt, bin nicht ich daran schuld.“ „Ihr seid doch alle gleich!“ „Ich habe deine Eltern nicht auf dem Gewissen. Außerdem töten manche Menschen auf dieselbe Art und weiße. Aus Spaß. Hasst du deswegen Menschen?“ Ich senke meinen Blick und murmel, „Nein.“ „Also hast du kein recht mich zu hassen. Momentan bin ich sehr friedlich und dir habe ich bisher auch nichts getan.“ „Jaja, du hast überhaupt nichts getan. Mir nur meine Seele beschmutzt und mich beschlafen…“ Sebastian hebt einen Finger. „Ich habe dir bisher nichts angetan, was du auch nicht wolltest.“ Ein grinsen bildet sich auf seine Lippen. „Wenn du meinst.“, murmel ich rot angelaufen. „Aber wenn es sich wirklich um einen anderen Teufel handelt, dann wirst du keine Chance haben.“ „Das ist mir in gewisser weiße klar aber Ciels Auftrag bestand schließlich auch den Serienmörder zu fassen und ich soll euch helfen. Also seid ihr auch da. Ich werde nicht alleine gegen ihn kämpfen.“ „Stimmt, auch der junge Herr hat den Auftrag bekommen, aber dann würde ich dich bitten einfach zu warten und nicht wieder alleine zu ermitteln. Sonst kann das böse enden. Schließlich hattest du es schon am eigenem Leibe erfahren müssen.“ „Ich weiß. Und ich werde auch nicht mehr alleine losgehen. Dennoch versprechen kann ich nichts.“ „Von mir aus. Es handelt sich schließlich um dein Leben.“ Ich verschränke die Arme. „Wenn du wirklich für mich etwas empfinden solltest, wäre es auch für dein Interesse, dass ich nicht sterbe.“, meine ich. „Falls ich etwas empfinden würde. Aber mein junger Herr geht in allen Situationen vor. Meine Gefühle reichen nicht, dass ich dich der Seele vorziehe. Das muss dir klar sein.“ „Mir ist das egal. Auf deine Hilfe will ich nicht angewiesen sein. Außerdem ist mir klar, dass du nicht richtig lieben kannst. Das du überhaupt das kannst, bezweifele ich.“ „In der Lage dazu bin ich. Ich denke, dass solltest du gemerkt haben. Ein solches Bedürfnis gegenüber einem Menschen hatte ich schließlich noch nie.“ „Super, dann freu dich darüber.“ „Du bist immer noch so abweisend. Aber damit wirst du mich genauso wenig los.“ Er zieht mich zu sich und kommt meinem Gesicht näher. „Aber solltest du meinen Herrn hintergehen und ihn töten wollen, oder er es mir befehlen würde, dann werde ich dich töten. Aber auch da wirst du mich nicht los sein. Ich werde dafür sorgen, dass du in der Hölle bleibst. Du wirst nicht in den Himmel aufsteigen können.“ „Als ob du mich da unten halten könntest. Ich mache immer noch das was ich will.“ „Keine Sorge. Ich werde das und wenn ich dich eigenhändig da unten festhalten muss.“ Sein Arm umschlingt meine Taille und drückt mich noch näher an sich. Er legt seine Lippen auf meine. Meine Gedanken schweifen sofort ab und meine Beine sind kurz davor einzuknicken. In letzter Zeit hat er solch eine starke Auswirkung auf mich. Auch wenn er mich töten würde. Mein Leben ist mir momentan sowieso nicht wichtig. Leicht löse ich mich von ihm. „Als ob ich Ciel hintergehen würde. Ich arbeite mit ihm zusammen. Das ist nicht meine Art dann jemanden zu hintergehen.“ „Du solltest nur gewarnt sein. Dennoch könnte mein junger Herr dich töten wollen und er würde es mir befehlen.“ „Ich bezweifele das er es in nächster Zeit machen würde. Er kann es dir gerne befehlen, wenn der Teufel Tod ist. Vorher nicht.“ „Das ist nicht meine Entscheidung. Ich kann dir nichts versprechen.“ Auf einmal ertönt ein lautes Klopfen. „Kommt das von unten?“, frage ich. Er nickt und macht sich mit mir auf den Weg nach unten. Sebastian öffnet in der Eingangshalle die große Tür. Sofort kommt mir Daniel entgegen. „Daniel! Was machst du denn hier?“ „Zu Glück bist du hier!“ „Wo sollte ich denn sonst sein?“, frage ich überrascht. „Ich hoffe die Frage ist nicht ernst gemeint. Als ich aufgewacht bin, warst du weg! Ich traue dir alles zu und hatte mir Sorgen gemacht, dass du wieder irgendein Unsinn vorhast aber ich habe gesagt bekommen, dass du kurz in Scotland Yard warst und dann hierher wolltest. Da wollte ich sichergehen, dass du auch wirklich hier bist.“ „Keine Sorge. Ich habe nichts angestellt.“, sage ich lächelnd. „Komm rein. Du hast doch nichts dagegen, oder? Er wird auch nicht stören.“, frage ich Sebastian. Er funkelt Daniel bedrohlich an aber Daniel hält seinem Blick locker stand. Um die unangenehme Situation zu unterbrechen, ergreife ich Daniels Handgelenk und ziehe ihn rein. „Na komm. Wir gehen in mein Zimmer.“ Daraufhin gehe ich mit ihm die Treppen hinauf. Ich merke Sebastians stechenden Blick in meinem Rücken, aber gekonnt ignoriere ich ihn. Ich führe Daniel in mein Zimmer und schließe die Tür. Er setzt sich auf mein Bett und schaut sich um. „Ist hier ja ganz schön groß. Verläufst du dich hier nicht?“ „Doch das ist mir schon passiert.“ Ich seufze einmal. „Warum musst du dir eigentlich immer so viele Sorgen machen? Das ist gar nicht nötig.“ „Natürlich ist das nötig! Du machst immer irgendwelche scheiße! Dann ist es doch wohl klar, dass ich mir Sorgen mache. Du bringst dich doch gerne in Gefahr!“ „Keine Sorge. Das wird wirklich nicht mehr vorkommen.“ „Das hoffe ich.“ Er steht vom Bett auf und kommt auf mich zu. Dann kneift er mir in die Wangen. „Außerdem, was fällt dir ein, einfach meine Klamotten zu klauen!?“ „Hey, lass los! Es tut mir leid!“, jammere ich. Er lässt auch los und grinst mich an. Ich reibe mir die Wange und schaue ihn beleidigt an. Er lässt sich wieder auf mein Bett fallen. Ich setze mich neben ihn. „Ich hatte keine Lust mehr das Kleid anzuhaben. Deswegen habe ich mir ein paar Klamotten geschnappt.“ „Weck mich nächstes mal einfach auf und sag mir Bescheid. Nicht so wie heute Morgen, mir einfach meine Sachen mopsen und abzischen.“ „Ich wollte dich aber nicht wecken. Du hast so goldig ausgesehen im Schlaf.“, meine ich lachend. „Das war das letzte mal, dass ich dich bei mir schlafen lasse.“ „Ach, komm schon! Sei doch nicht so!“ Jetzt bin ich es die ihm in die Wangen kneift. „Hey, nur ich darf das bei dir!“, meint er. Dann klopft es an der Tür. Ich lasse Daniels Wangen los und schon kommt Sebastian rein. „Ich bitte Sie jetzt zu gehen.“ Genervt erhebt sich Daniel. „Nein, du musst nicht gehen.“, meine ich und starre Sebastian wütend an. „Aber der Herr hier möchte mich nicht im Anwesen haben. Und ehrlichgesagt habe ich auch nicht wirklich Lust auf Streit. Ich werde gehen.“ Seufzend verabschiede ich mich von Daniel. Als die Tür geschlossen ist, werfe ich Sebastian wütende Blicke zu. „War das jetzt wirklich nötig!? Er hätte doch ruhig bleiben können!“ „Er ist ebenfalls bei Scotland Yard tätig und nicht unbegabt. Sollte er hier irgendwas herausfinden, werde ich ihn sofort umbringen. Das sollte dir hier klar sein.“ „Genauso wie ich, würde er niemals etwas verraten!“ „Ich werde kein Risiko eingehen. Genauso wenig wie der junge Herr. Und ich werde keine Ausnahmen machen.“ „Ich hatte sowieso nicht vor ihm irgendwas zu verraten. Schon aus dem Grund, weil ich ihn schützen will. Aber sollte es dazu kommen, dass du ihn umbringen willst, werde ich alles dran setzen, dich umzubringen. So wie du mich töten willst oder musst, wenn es dir befohlen wird.“ Sebastian lacht ein wenig. „Wenn du es schaffen solltest. Aber so weit wird es nicht kommen. Aber wie ich schon heute erwähnt habe, mich wirst du dadurch nicht mehr los.“ Kapitel 32: Kleines Aufeinandertreffen mit dem Teufel ----------------------------------------------------- Er wird mir helfen aber gleichzeitig ist er mein Untergang. Ciel braucht nur einen Befehl zu äußern und ich bin Tod. Auch muss ich aufpassen, dass Daniel nichts herausfindet. Zwar hasse ich es, ihm was zu verheimlichen, denn er ist mein bester Freund, aber es geschieht zu seinem Schutz. Ohne ihn wüsste ich einfach nicht weiter. Zwar war er für ein paar Jahre weg aber genau deshalb bin ich so glücklich ihn wieder hier zu haben. Doch Sebastian will ihn Töten und wartet nur darauf, dass er irgendwas herausfindet. Aber wenn es dazu kommen sollte, werde ich ihn aufhalten. Wegen dem gestrigen Tag, möchte ich zu Daniel reiten und mich für Sebastian entschuldigen. Außerdem möchte ich auch nicht im Anwesen bleiben. Hier werde ich viel zu ungeduldig. Ich nehme mir einfach ein Pferd aus dem Stall und reite los. Kurz schaue ich noch zurück und kann Sebastian an der Tür sehen, wie er mir hinterher schaut. Er weiß genau wo ich hin will und ist davon nicht wirklich begeistert. Er kann Daniel nicht leiden. Warum auch immer. Während ich meinen Gedanken folge, beschleicht mich plötzlich ein seltsames Gefühl. Dazu noch ein Gefühl der Angst. Mir wird plötzlich kalt und ich zittere etwas. Aber nicht nur ich merke das, sondern auch mein Pferd. Dadurch dreht es durch. Es schmeißt mich mit voller Wucht von sich und links den Hang runter. Voller Entsetzen, und unfähig irgendwas zu unternehmen rolle ich einfach runter und schlage mir dadurch an einem Stein auch die Stirn auf. Ich bin ziemlich froh, als ich zum Stillstand komme. Auf dem Bauch liegend, hebe ich langsam und schmerzvoll meinen Kopf. Was zum Teufel, ist passiert!? Ich stütze mich auf meine Arme und hebe etwas meinen Oberkörper nach oben. Mir ist schwindelig und ich merke wie mir das Blut von der Stirn tropft. Mir tut alles weh. Kraftlos wie ich bin, lasse ich meinen Kopf wieder zu Boden sinken. Doch schritte lasse mich wieder aufhorchen. Kaum kann ich reagieren, da werden schon meine Haare gepackt und mein Kopf nach oben gerissen. „Du wirst mich nicht bekommen. Vorher werde ich dich töten.“, flüstert eine dunkele Stimme sehr nah an meinem Ohr. Mein Herz setzt einen moment aus und Angst breitet sich in meinen Körper aus. „Ich konnte dich so leicht überrumpeln. Ich könnte dich jetzt sofort töten aber das wäre doch langweilig. Lieber schüre ich deine Angst noch ein bisschen. Du tust zwar die ganze Zeit so, als hättest du keine Angst aber das stimmt nicht. Wie deine Mutter wirst du betteln und vor Angst schreien. Bis ich dir dann deine Kehle durchschneide und deine laute ersticken. Wie bei ihr.“ Seine Hand kommt in mein Blickfeld. Lange schwarze Fingernägel streichen über meinen Hals. Dann zieht er einen Strich auf meinem Hals. Hörbar atme ich die Luft ein. Tränen laufen mir über die Wangen. „Nicht mehr lange und wir werden und gegenüber stehen. Ich würde dir raten aufzuhören mich zu suchen. Du wirst mich nicht finden aber ich dich.“ Er lässt meine Haare los und mein Kopf fällt wieder zu Boden. Die Kraft aufzuschauen und zu sehen, wie der Teufel aussieht, habe ich nicht. Mein ganzer Körper zittert. Ich höre wie die Schritte sich entfernen aber dies beruhigt mich nicht. Es macht es nur noch schlimmer. Denn jetzt weiß ich wieder nicht mehr, wo er ist und er kann, so wie jetzt, einfach wieder auftauchen. Das Pferd Galoppiert immer noch aufgebracht, in den Garten des Anwesens. „Hey, Sebastian! Das Pferd ist außer Kontrolle!“, ruft Bard und rennt nach draußen. Auch Finny und Maylene eilen herbei und alle drei versuchen das Pferd zu beruhigen. Aber dadurch wird es noch unruhiger. Endlich kommt auch Sebastian aus dem Anwesen und schnappt sich die Zügel von dem Pferd. Nach ein paar Sekunden hat er es auch geschafft es zu beruhigen. „Was ist passiert?“, fragt Sebastian. „Das Pferd kam plötzlich total aufgebracht angaloppiert.“, meint Bard schulterzuckend. „Aber das ist doch eins von unseren Pferden, oder nicht?“, fragt Maylene. „Ja, das ist es.“, sagt Sebastian und betrachtet das Pferd. „War nicht Akira mit diesem Pferd weggeritten!?“, fragt Finny aufgebracht. „Stimmt. Jetzt wo du es sagst.“, sagt Bard. „Hoffentlich ist ihr nicht passiert!“, meint Maylene. „Es hat sie vermutlich abgeworfen.“, sagt der Gärtner. „Beruhigt euch wieder und geht an eure Arbeit.“ Die drei wollen gerade protestieren, als Sebastian sie unterbricht. „Ich werde nach ihr suchen gehen.“ Die drei nicken. Für eine kurze Zeit habe ich das Bewusstsein verloren. Das Blut ist mittlerweile auf meinem Gesicht getrocknet, doch die Wunde tut immer noch höllisch weh. Ich will versuchen hochzugehen, aber als dann wieder Schritte ertönen, bleibe ich liegen. Mein ganzer Körper fängt wieder an zu zittern. Bitte, ist es nicht wieder der Teufel. „Wie ich es vermutet habe.“, ertönt eine mir bekannte Stimme und ich kann mich ein wenig beruhigen. Er dreht mich langsam rum und drückt meinen Oberkörper ein wenig hoch. Er betrachtet meine Wunde. „Eine kleine Platzwunde. Nichts Drastisches. Du müsstest schlimmeres gewohnt sein. Was ist passiert?“ Immer noch zittert mein Körper. Erst versuche ich mich zu sammeln. „Das Pferd hat mich abgeworfen und ich bin hier runtergefallen. Dann kam der Teufel, den wir suchen. Er wird mich töten.“ „Dazu wird es nicht kommen.“ „Doch. Was willst du tun? Der junge Herr steht an erster Stelle. Du sollst mir nur versprechen, dass er getötet wird. Dann wird es nicht sinnlos sein.“ „Menschen.“, meint er leicht abfällig und amüsiert zugleich. Langsam hebt er mich hoch und bringt mich zum Anwesen. Mit mir steigt er die Treppen hoch, geht in mein Zimmer und legt mich in mein Bett. Er nimmt sich ein feuchtes Tuch und tupft mir das Blut aus dem Gesicht. Kurz zucke ich zurück. „Aua! Mach vorsichtiger!“ Sebastian lacht ein wenig. „Stelle dich nicht so an. Du hattest schon schlimmere Wunden.“ „Dennoch tut es weh!“ Als er fertig ist, legt er das Tuch beiseite und betrachtet mich. Ich schließe einfach die Augen und lasse mich nach vorne in seine Brust fallen. „Heute so anhänglich?“, fragt er provozierend. „Ich habe Kopfschmerzen. Lass mich.“, murmel ich. „Ich kann was dagegen tun.“ Er streicht mit seinem Finger über meine Wange. „Nein, lass mich.“, murmel ich. „Du denkst auch nur an dich.“ „Ich denke nur an mich?“, fragt Sebastian und zieht eine Augenbraue hoch. „Ich habe Kopfschmerzen. Außerdem noch eine Platzwunde und ein nicht sehr schönes Erlebnis. Du bist natürlich zu aufdringlich.“ „Aufdringlich bin ich nicht.“ „Nein, du doch nicht.“, meine ich sarkastisch. „Außerdem hast du Ciel den du bedienen musst.“ „Momentan verlangt der junge Herr nicht nach mir und auch alle Aufgaben sind erledigt.“ Mit diesem Satz ertönt aber eine laute Explosion. Ich fange an laut zu lachen. „Fast alles ist erledigt.“ Sebastian seufzt. „Warum kann Bard es nicht einfach mal lassen? Jedes mal dasselbe.“ Er drückt mich zurück in das Kissen und erhebt sich. „Ich werde später nach dir sehen.“ „Nein, nicht nötig.“, meine ich und winke ab. „Natürlich ist das nötig. Schließlich muss ich noch überprüfen, ob du auch noch da bist.“ „Ich werde schon nicht abhauen.“ „Das soll ich dir jetzt glauben?“ „Steh hier nicht so rum und mach lieber deine Arbeit.“ „Sehr frech.“, schmunzelt er noch und verlässt das Zimmer. Kaum ist er draußen, lege ich mich rum und schließe die Augen. Warum muss ich immer nur so ein Pech haben? Ich konnte den Typen nicht einmal sehen. Letztendlich war es auch gut so. In diesem moment habe ich solch eine Angst verspürt. Es war schrecklich. Natürlich kam ich da auch nicht ohne Verletzungen raus. Wie er es auch geschafft hat, hat er mein Pferd aufgescheucht, damit ich runterfalle. Er Spielt mit mir. Er will mich leiden sehen. Doch diese Genugtuung will ich ihm nicht geben. Aber momentan habe ich nicht vor ihn alleine zu suchen. Genau das hat mir wieder gezeigt, dass ich nicht alleine gegen ihn ankomme und so meine Lebensdauer nur verkürzen werde. Das will ich nicht. Auch wenn ich die ganze Zeit sage, es sei mir egal. Das ist es aber eigentlich nicht. Ich will Leben und ich will eine Zukunft haben. Egal wie sie aussieht. Ich will bei Sebastian bleiben. Auch wenn ich es nie zugeben würde. Ich mag seine Nähe. Doch Ciel geht vor, weil er sein Herr ist. Auch wenn ich mir nicht vorstellen mag wie Sebastian die Seele des kleinen jungen aussaugt. Er wird ihn beschützen, bis Ciels Rache erfüllt ist. Was geschieht dann? Führe ich dann mit Sebastian zusammen ein Leben? Oder verschwindet er dann? Lebe ich überhaupt noch so lange? Auch wenn ich das alles überlebe, kann ich nicht ewig mit ihm zusammen sein. Schließlich altere ich und er nicht. Ihm sollte das schon bewusst sein. Ich würde ihn gerne fragen, wenn er es wirklich ernst meint, was er dagegen tun will oder wie er sich das vorstellt. Aber dann müsste ich zugeben, dass ich mit ihm zusammen sein will und ich habe schließlich auch meinen Stolz. Mit der Zeit bin ich auch eingeschlafen und Träume seit langem einfach nichts. Viel besser als die Träume die ich in letzter Zeit hatte oder besser gesagt, den einen Traum. Ich spüre sanfte, aber kalte Berührungen an meiner Wange. Langsam öffne ich die Augen. Zum Glück sind meine Kopfschmerzen verschwunden. Dennoch hätte ich gerne weitergeschlafen. Ich drehe mich etwas rum und blicke in das Gesicht von Sebastian. „Warum musstest du mich aufwecken?“, frage ich und reibe mir die Müdigkeit aus den Augen. „Du hast einen ganzen Tag durchgeschlafen. Irgendwann muss ich dich doch wecken.“ „Ich habe einen Tag durchgeschlafen!?“ Ich seufze und setze mich auf. Er beugt sich zu mir vor und hebt mein Kinn an. Dann streicht er mir mein Pony etwas zur Seite, um die Wunde zu betrachten. „Sie verheilt gut. Dann brauchen wir uns wenigstens keine Sorgen zu machen und einen Arzt zu rufen.“ „Wäre so oder so nicht nötig.“, meine ich. „Das sagst du. Schließlich bist du noch lange nicht in der Lage, aufzustehen.“ Ich verdrehe die Augen. „Aber eins muss ich dir noch sagen. Daniel war da, als du geschlafen hast. Er hatte sich Sorgen gemacht.“ „Was!? Woher wusste er davon?“ „Er wollte dich hier besuchen. Da hast du schon lange geschlafen und da erzählte ich ihm von deinem Unfall. Ich konnte ihn nicht aufhalten, in dein Zimmer zu stürmen und sich neben dich zu setzen.“ „Ein Wunder das du ihn nicht sofort wieder rausgeschmissen hast.“ „Das hätte unnötig Lärm verursacht. Du hast schließlich geschlafen.“ „Was hast du eigentlich gegen ihn? Er hat dir doch nichts gemacht. Auch wird er von hier nichts erfahren. Und wenn es der Fall sein sollte, würde er auch nichts verraten. Außerdem wäre er dann auch eine große Hilfe. Er ist genauso gut. Auch wenn ich ihm jetzt nicht selber davon erzähle.“ „Er wird davon nichts erfahren. Dafür werde ich Sorgen. Was ich gegen ihn habe? Bei ihm lächelst du unbeschwert. Auch wenn ich drauf nicht viel Wert lege, möchte ich dafür verantwortlich sein. Außerdem bist du viel zu nah bei ihm. Was du bei mir nicht immer bist. Genau deshalb wird er hier nicht mehr herkommen. Du gehörst mir. Das sollte dir klar sein.“ Etwas ungläubig schaue ich ihn an. Das kann doch nicht sein ernst sein? „Wie du es schon erwähnt hast, es interessiert dich nicht wirklich wie ich lächele. Schließlich amüsierst du dich eher an meinen Schmerzen, oder nicht? Deswegen frage ich mich warum das dich plötzlich so interessiert. Er ist mein bester Freund und ich kenne ihn schon seit wir klein waren. Ich habe eine enge Bindung zu ihm.“ „Nicht nur zu ihm.“ Mit seinen Fingern streicht er mir durch meine Haare. „Du bist wirklich eifersüchtig?“ Er grinst mich an. „Dafür habe ich keinen Grund. Wenigstens kann ich in dir andere Gefühle wecken. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und verwickelt mich sofort in einen leidenschaftlichen Kuss hinein. Er leckt leicht über meine Lippen, bis ich sie ein wenig öffne. Langsam lösen wir uns wieder voneinander. „Warum hast du nur so eine Auswirkung auf mich?“, flüstere ich. „Ich bin der, der dir alles beibringt. Außerdem trägt meine Teuflische Ausstrahlung noch etwas bei. Aber dasselbe könnte ich dich auch fragen. Schließlich sollte ich solche Gefühle nicht besitzen.“ „Und ich wollte solche Gefühle nicht haben, denn das macht mich schwach. Ob ich den Mut besitze dich zu töten, wenn es nötig ist?“ „Ich werde es tun.“, meint er. „Ich weiß, denn du wirst mich dann in der Hölle festhalten und ich werde mich aus deinem Griff nicht befreien.“ Grinsend zieht der schwarzhaarige eine Augenbraue nach oben. „Seit wann willst du dich denn nicht mehr wehren?“ Darauf gebe ich ihm keine Antwort. Er wird aus meinem Mund nicht den Satz, Ich liebe dich, hören. Er ist ein Teufel. Diese Worte haben für ihn keine Bedeutung. Also werde ich sie auch nicht aussprechen. „Gibst du mir keine Antwort darauf? Aber nicht nur dich macht das schwach sondern auch mich. Außerdem ist es eigentlich auch verboten. Natürlich überprüft dies niemand, aber erlaubt ist es nicht.“ „Diese Regel habt ihr euch anscheinend selber gesetzt.“, meine ich. „Vermutlich. Aber dies geschieht so selten, dass es schon wieder egal ist.“ „Wow, dann bin ich wohl ein Ausnahmefall.“ „Du solltest dich geehrt fühlen.“ „Dass ein Teufel meine Seele bis zur unendlichkeit befleckt? Nein, da fühle ich mich nicht wirklich geehrt.“ Sein lachen erklingt. „Du denkst zu viel nach.“, meint er. „Natürlich, schließlich muss ich mir auch Gedanken machen, was passiert, wenn ich mich für diesen Weg entscheide.“ Er hebt mein Kinn etwas an. „Gehe den Weg einfach. Schließlich kannst du nicht in die Zukunft sehen und deine Theorien sind vermutlich alle falsch.“ „Woher willst du das wissen?“, grinse ich. „Ich weiß es einfach, weil ich mir denken kann, was für Theorien du aufgestellt hast.“ „Eine wird aufjedenfall stimmen. So war es bisher immer und meine Theorien sehen nicht sehr toll aus. Dennoch habe ich mich für den Weg entschieden. Ich kann nicht immer nach meinen Theorien gehen, so wie du sagtest.“ Kapitel 33: Eine kleine Lektion ------------------------------- Durch einen kleinen Zwischenfall, muss Ciel in seine Anwesen in der Stadt. Worauf ich ziemlich glücklich bin, denn ich habe jetzt selber keinen weiten weg mehr und bin in ein paar Minuten in Scotland Yard. Auch wenn die zwei mal wieder nicht so begeistert davon sein werden. Wir fahren gerade mit der Kutsche durch ein kleines Waldstück, richtung Stadt. Ich sitze neben Sebastian vorne auf der Kutsche und schaue mir die Umgebung an. „Es wäre klüger gewesen, wenn du im Anwesen geblieben wärst.“, meint er. „Warum? Um mich zu tote zu langweilen? Ich wäre sowieso nicht dort geblieben. Außerdem, geht es mir wieder gut und ich kann meine Arbeit nachgehen.“ Sein Ausdruck verfinstert sich ein wenig, was mich etwas stutzig macht. Aber ich gehe auch nicht weiter darauf ein. „Solange du nicht auf eigene Faust nach ihm suchst, soll es mir egal sein. Meinem Herrn ist es momentan genauso egal. Er hat wichtigeres zu tun.“ „Ich bitte auch nicht darum, mich aufzuhalten. Wenn ihr mich in Ruhe lässt, dann umso besser. Es nervt sowieso, wenn ich von euch jedes mal zurückgeholt werde.“ „Du arbeitest schließlich mit uns zusammen. Mein Herr vertraut dir zwar schon aber vorsichtig ist er immer noch.“ „Immer noch nicht!? Naja, mir soll es egal sein.“ Ich winke nur mit der Hand ab und wende meinen Blick von ihm ab. Schon von weitem kann ich die Stadt sehen und freue mich jetzt schon wieder hier zu sein. Auch wenn ich nicht lange weg war. Aber die Tage im Anwesen machen mich nicht wirklich glücklich. Auch wenn Sebastian da ist und die Chaos Truppe einen immer auf trapp hält. Trotz allem ist es irgendwie langweilig dort. Alles ist so groß und luxuriös aber abgegrenzt von der Stadt und langweilig. Als wäre man in einem goldenen Käfig. Das ist nichts für mich. An meisten auch nicht, weil ich dort gezwungen werde, ein Kleid zu tragen und das alleine ist schon Horror für mich. Verträumt schaue ich mir die Häuser und die Menschen an. Dann bleibt auch die Kutsche stehen und Sebastian reißt mich aus meinen Gedanken. Ich schrecke etwas hoch und schaue an ihm vorbei. Die Kutsche steht vor Scotland Yard. Etwas verwirrt schaue ich ihn an. „Ich dachte, du wolltest hierhin. Du wirst heute Abend wieder zurück sein. Solange kannst du machen, was die beliebt.“ „Wirklich?“, frage ich misstrauisch. „Mein junger Herr hat nichts dagegen. So oder so wärst du hierher gegangen. Ob wir es nun erlauben würden, oder nicht. Schließlich kennen wir dich schon gut genug um das zu wissen.“ „Keine Sorge. Heute Abend werde ich im Anwesen sein.“, meine ich und springe von der Kutsche runter. Sofort wird die Kutsche auch wieder in Bewegung gesetzt und sie fährt fort. Ich schaue ihn noch kurz hinterher und betrete danach Scotland Yard. Drunter und drüber geht es dort zu und einige Polizisten sind nicht einmal da. Ich schaue mich um und entdecke Daniel. Sofort gehe ich zu ihm rüber. Er scheint schwer beschäftigt zu sein. Dennoch tippe ich ihn an. „Hey, was ist denn hier los?“, frage ich. Kurz zuckt er zusammen, so konzentriert war er. Dann blickt er in meine richtung, springt auf und umarmt mich. „Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht! Sebastian hatte mir erzählt was passiert ist! Geht es dir auch wirklich schon gut!?“ „Keine Sorge. Alles in Ordnung. Ich bin nur vom Pferd gefallen.“, lache ich. „Nur vom Pferd gefallen!? Natürlich mache ich mir da Sorgen, wenn du dich verletzt!“ Er streicht mir meinen Pony zur Seite und schaut sich die Wunde an meiner Stirn an. „Für mich sieht deine Wunde immer noch schlimm aus.“ „Für mich aber nicht. Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Ich bin wieder funktionsfähig und kann helfen. Also, was ist jetzt hier los?“ „Ach, nur ein Einsatz, wo ein paar mehr Polizisten beansprucht. Jemand hatte gedroht einen Laden in die Luft zu sprengen und die meisten kümmern sich jetzt darum, dass es nicht passiert.“ „Und was machst du hier? Hilfst du nicht dabei?“, frage ich. „Ich denke wirklich, dass es genug Polizisten sind. Da muss ich nicht auch noch dabei sein. Außerdem hatte ich hier noch was zu tun.“ „Ja, das habe ich gesehen, so wie du erschrocken bist, warst du ganz schön konzentriert. Wann musst du eigentlich zurück? Du sagtest doch, dass du deine Sachen noch rüber holen wolltest.“ „Schon lange geschehen. Sie wurden rübergeschickt. Umso weniger Stress hatte ich. Dennoch muss ich noch meine Wohnung herrichten und du wirst mir dabei helfen.“, meint er grinsend. „Dein ernst?“, lache ich. Er nickt mir zu und erhebt sich aus seinem Stuhl. Dann zieht er mich mit nach draußen. „Darfst du einfach so gehen?“, frage ich. „Ich musste das nur noch fertig machen und daher, dass ich fertig bin, kann ich auch gehen. Wir gehen auch danach Mister Abberline und seine Frau besuchen.“ „Stimmt, ich habe Mister Abberline versprochen sie noch zu besuchen! Das müssen wir heute aufjedenfall noch machen. Weißt du, wie es dem kleinen geht?“ „Mister Abberline sagte, es geht ihm wunderbar. Aber er ist ziemlich anstrengend. Er bekommt kaum noch schlaf und ist morgens immer total fertig. Aber man kann das nachvollziehen, wenn das Kind die ganze Nacht lang schreit.“, lacht Daniel. „Weißt du wie er heißt?“ „Sie haben ihn James genannt.“ Ich möchte gerade was drauf erwidern, aber plötzlich schupst Daniel und mich einer zur Seite und rennt an uns vorbei. Weiterhinten schreit eine Frau, dass einer den Typen schnappen soll, weil er etwas gestohlen hat. Ein kurzer Blick zu Daniel reicht, und wir beide versuchen den Kerl einzuholen. Er schupst noch einige andere Leute zu Seite. Wir dagegen, versuchen den Leuten auszuweichen, was ein wenig länger dauert voran zu kommen. Er biegt in eine kleine Gasse ein. Wir folgen ihm und er sitzt in der Falle. Panisch schaut er sich um. Wir gehen langsam auf ihn zu. „Weglaufen ist zwecklos. Sie werden nicht mehr flüchten können.“, meint Daniel. Wütend schaut der Mann in Daniels richtung und rennt plötzlich los. Mit aller Kraft schubst er uns zur Seite und Daniel gerät ins Stolpern. Während der Typ uns wegschupst, versuche ich ihm ein Bein zu stellen und er fällt hin. Sofort nehme ich mir seine Arme, ziehe ihn hoch und halte sie hinter seinem Rücken. „Sie sind verhaftet. Wehren ist zwecklos.“ Er versucht sich aus meinem Griff zu befreien. „Lass mich los du Schlampe!“ Daniel steht auf und schlägt ihn mit voller Wucht ins Gesicht. „Beleidige noch einmal meine Kollegin und du wirst nicht mehr geradeaus laufen können! Hab Respekt vor einen Polizisten!“ Der Mann spuckt ihm vor die Füße und lacht hämisch. „Eine Frau arbeitet bei der Polizei!? Als ob sie dahin gehören würde! Sie gehört in das Bett eines Mannes, anstatt hierhin!“ Daniels Faust schnellt in sein Gesicht und ein fürchterliches Knacken ertönt, das wohl von seiner Nase kommt. „Daniel!“, meine ich entsetzt. „Lass ihn doch reden.“ Mit mühe versuche ich den Mann auf den Beinen zu halten. Seine Beine geben so langsam nach und er Blutet aus seiner Nase. Dazu kommt noch, dass seine Nase etwas schief ist, was wohl daraufhin deutet, dass sie gebrochen ist. Daniel lässt seine Faust sinken und durchsucht seine Taschen. Daraus zieht er eine Kette heraus, die sehr wertvoll aussieht. „Da haben wir es ja.“, meint Daniel. „Wir bringen Sie jetzt in Scotland Yard.“ Er nimmt sich den Mann und gibt mir stattdessen die Kette. So bringen wir ihn in Scotland Yard und ich gebe die Kette zurück an ihre Besitzerin. Wir Protokollieren alles und übergeben ihn an unsere Kollegen. Wir hätten und ja noch selber um ihn gekümmert aber bevor Daniel ihn noch ganz Bewusstlos schlägt, lassen wir es lieber andere machen. Seufzend geht er an seinen Schreibtisch und setzt sich hin. Auf seinen Stuhl lehnt er sich zurück und schließt seine Augen. „Es war wirklich nicht nötig, ihm seine Nase zu brechen.“, meine ich dann. Er grummelt nur vor sich hin. Ich seufze und gehen kurz ein feuchtes Tuch holen und einen Verband. Dann nehme ich sein Handgelenk und betrachte seine Handknöchel, die noch mit dem Blut des Typen und mit seinem Blut verdreckt sind. Ich mache sie sauber und verbinde seine Hand. Danach betrachtet er sie. „Das wäre nicht nötig gewesen.“, meint er. „Es wäre auch nicht nötig gewesen, ihn zu schlagen. „Natürlich war es nötig! Der braucht dich nicht zu beleidigen! Dazu hat er kein recht!“ „Dennoch weißt du, dass wir nicht Handgreiflich werden sollen, wegen solchen Sachen. Er hat eine große Klappe, aber es ist nichts dahinter. Solche Kerle muss man einfach reden lassen. Du weiß gar nicht, was ich mir bisher schon anhören musste. Da war das harmloseste.“ „Das muss so langsam aufhören. Schließlich ist es nicht mehr so unbekannt, dass eine Frau bei Scotland Yard arbeitet. Du bist genauso gut, wie jeder andere Mann. Wenn nicht, sogar besser.“ „Übertreib nicht.“, meine ich. Dann geht auch die Tür auf und Sebastian betritt Scotland Yard. Geschockt über seinen Besuch schaue ich ihn an. Daniel hingegen wirkt nicht gerade begeistert ihn zu sehen. Was mich auch schon nicht mehr wundert, denn als Sebastian seinen Blick begegnet, wird seine Miene ebenfalls finster. „Was machst du hier?“, frage ich ihn. „Ich hole dich ab. Es wird Zeit wieder zum Anwesen zurückzukehren.“ „Ich kann schon alleine zurückgehen. Ich hatte hier noch etwas zu tun.“ Daniel stellt sich vor mich. „Sie kann zurückgehen, wann sie will.“, sagt er. „Und solange sie noch nicht zurück will, muss sie es auch nicht. Mich interessiert es nicht in geringsten was dein Herr dir gesagt hat. Mich interessiert nur, ob sie es auch will und wenn sie hier noch bleiben will, dann wird sie hier noch bleiben!“ „Ich denke nicht, dass Sie dies zu entscheiden haben. Diese Angelegenheiten gehen nur sie und mich etwas an. Genauso wie unsere Beziehung zueinander. Da mischt sich auch kein Dritter ein. Es tut mir wirklich leid Ihnen das so mitzuteilen, aber Sie haben Ihre Chance verpasst. Sie gehört mir und steht in den Diensten von Ciel Phantomhive. Wenn mein Herr wünscht, dass sie zurückkommen soll, dann wird sie es auch.“ Sebastian grinst ihn an. Aber auf Daniels Gesicht, erkennt man seine Wut. „Ihr habt es wirklich nicht zu entscheiden wann ich zurückkomme und wann nicht. Ihr wisst ganz genau, dass ich das immer noch selber entscheide und meinen eigenen Kopf habe. Ich weiß du handelst im Sinne von deinem Herrn aber ehrlichgesagt ist mir das sowas von egal, was er dir befiehlt. Aber um hier einen weiteren Streit zu verhindern, werde ich jetzt gehen.“, meine ich seufzend und gehe zu Sebastian hin. „Du musst nicht gehen.“, sagt Daniel, den Blick immer noch auf Sebastian haftend. „Wir sehen uns Morgen.“, meine ich lächelnd und gehe mit Sebastian raus. „Musstest du jetzt unbedingt kommen?“, frage ich ihn leicht genervt, als wir draußen sind. „Ich habe gedacht, ich hole dich ab. War es so falsch?“, grinst er mich an. „Du weißt ganz genau, was dabei rauskommt, wenn ihr aufeinandertrifft. Ihr könnt euch ja anscheinend nicht leiden. Außerdem wäre ich auch alleine zum Anwesen gekommen.“ „Es ist schon ziemlich dunkel. Für eine junge Dame ist es nicht sehr ratsam, hier so alleine rumzulaufen. An meisten nicht in deiner Situation. Du könntest hier von jedem angefallen werden und nicht in jeder Situation kannst du dich befreien. Das hatte man schließlich schon gesehen.“ „Du machst gerade so, als würde in jeder Ecke Vergewaltiger und Serienmörder lauern.“ „So ist es ja auch. Die Londoner Straßen, sind in der Nacht sehr gefährlich.“ „Das weiß ich selber, dass es nicht so ungefährlich ist. An meisten für eine Frau nicht. Aber ich mache mir da nicht besonders viele Sorgen.“ Sebastian Augen verengen sich. Mit einer schnellen Bewegung, hat er mir seine Hand auf den Mund gedrückt und mich in eine Gasse gezogen. Aus Reflex will ich schreien aber daher das seine Hand auf meinem Mund gepresst ist, entweicht meiner Kehle keinen Laut. Er drückt mich gegen die Wand. „Was willst du jetzt machen? Dich wehren?“, flüstert er. Mit aller Kraft versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien und ihn auch zu treten. Nicht einmal an meinen Dolch komme ich. „Dir sollte bewusst sein, dass du hier nicht mehr aus dieser Lage entkommen kannst. Ich könnte jetzt alles mit dir machen, was mein Herz begehrt. Ich könnte dich jetzt vergewaltigen, dich bis zum Tode quälen oder dich gleich Töten. Nicht immer wird einer noch rechtzeitig zu deiner Rettung herbeieilen, oder siehst du hier jemanden, der dich jetzt retten wird? Vielleicht Daniel? Ich werde es wohl kaum sein, der dich retten wird, so wie sonst immer. Nicht immer wirst du glück haben. Merk dir das. Du müsstest doch schon vielen Mördern und Vergewaltigern begegnet sein. Du müsstest wissen, wie sie so ungefähr denken und was sie alles mit ihren Opfern machen. Da kannst du noch so stark sein, du wirst dich nicht befreien können. Sobald mehr Leute auf einem Haufen sind, bist du hilflos. Ich alleine kann es schon schaffen dich ohne große Mühe festzuhalten. Du bist letztendlich nur ein schwacher hilfloser Mensch. Also behaupte nicht von dir selbst, dass dir keiner was anhaben kann und du dich aus jeder Lage befreien kannst. Denn das kannst du nicht. Ich behaupte nicht, dass du schwach bist, das bist du aufkeinenfall, aber du kannst noch so stark sein, irgendjemand wird dich töten können.“ Endlich lässt er mich los. Meine Beine geben sofort nach und ich lande auf den Knien. Mein Blick ist gesenkt und ich muss den Schock für mich erst einmal verdauen. Viel zu schnell kam seine Bewegung. Mal wieder habe ich Angst ihm gegenüber verspürt. Ich hasse es, wenn er mir eine Lektion erteilen will. Aber anders werde ich es anscheinend auch nie kapieren. „Komm hoch.“, meint er und hält mir seine Hand hin. Widerwillig nehme ich sie und stehe etwas zitternd auf. Mit Leichtigkeit zieht er mich wieder auf meine Beine. „Habe ich dir solche Angst eingejagt?“, grinst er. Aber ich ignoriere ihn einfach wütend und gehe weiter. Er hat mir für heute den Rest gegeben und ich habe einfach keine Lust mehr auf ihn. Er merkt natürlich, dass ich ziemlich sauer auf ihn bin. Er hält meinen Arm fest aber ich reiße mich sofort los. „Ganz ruhig.“, lacht er. „Halt dein Maul und lass mich endlich in Ruhe!“, schreie ich ihn an. Endlich kommen wir auch an das Anwesen an. Mit schnellen Schritten gehe ich rein und in mein Zimmer, dass ich schon das letzte mal hatte. Sebastian lasse ich einfach hinter mir und schenke ihm sonst einfach keine Beachtung mehr. Wobei ich mitbekomme, dass er mir noch hinterher geht. Doch kaum bin ich an meinem Zimmer angelangt, gehe ich einfach schnell rein und schließe die Tür. Kapitel 34: Nur der beste Freund, oder doch nicht? -------------------------------------------------- Ich lasse mich einfach in mein Bett fallen und schließe für ein paar Sekunden die Augen. Für heute will ich einfach nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr. In letzter Zeit bin ich viel zu Ängstlich geworden und belastbar bin ich auch schon nicht mehr. Das alles macht mich fertig und Sebastian macht es nicht viel besser. Ich werde hier noch irre. Ich habe mich schon abgefunden, dass ich einfach kein normales Leben führen kann aber die ganze Wahrheit, die ich bisher erfahren und erlebt habe, ist dann doch zu viel. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und mich irgendwo niederlassen, wo ich ruhe und keine Sorgen mehr habe. Aber solch ein Ort gibt es nicht für mich. Vielleicht ist erst alles vorbei, wenn der Serienmörder Tod ist und nicht einmal da habe ich die Garantie, dass ich dann in Ruhe leben kann. Ein klopfen reißt mich total aus meinen Gedanken. Aber dennoch öffne ich nicht die Tür und bleibe einfach auf dem Bauch in meinem Bett liegen. Ich kann mir nur zu gut denken, wer vor der Tür steht und ehrlichgesagt kann er mich mal! Ich will einfach nur noch schlafen. Es wird noch einmal geklopft aber dann ist es still. Ich hoffe gerade das er weggegangen ist, aber ein klicken verrät mir das Gegenteil. Dann wird die Tür geöffnet. „Noch nie was von Privatsphäre gehört?“, frage ich mit dem Gesicht im Kissen vergraben. „Die Tür war nicht umsonst abgeschlossen.“ „Ich habe einen Beruhigungstee für dich.“ „Kein Bedarf.“ Sein Blick brennt auf mir. Das kann ich deutlich spüren, auch wenn ich ihn nicht anschaue. Kann er nicht einfach verschwinden und mich für heute einfach in Ruhe lassen? „So wie ich sehe, bist du noch sauer auf mich.“, stellt er fest. „Nein, wie kommst du nur darauf? Ich glaube du bildest dir das nur ein.“ Die Ironie in meiner Stimme ist deutlich rauszuhören und ich hoffe wirklich, dass er kapiert, dass ich ihn nicht hier haben will. Aber so wie ich ihn kenne, wird er mich nicht in Ruhe lassen. „Es war nötig, damit du es verstehst. Noch sollst du schließlich nicht sterben.“ Ich erhebe meinen Kopf leicht und schaue in seine braunrötlichen Augen. Misstrauisch schaue ich ihn an. „Was meinst du mit noch!?“ Er grinst mich mit an und legt seinen Zeigfinger auf seine Lippen. Dann zwinkert er mir noch zu. „Alles zu seiner Zeit.“, ist seine schlichte Antwort darauf und ich ahne schon böses. Schon allein bei dieser Aussage ist es schwer ihm zu vertrauen. Will er mich also doch noch töten? Muss er mich töten? Oder ist es nötig um mit ihm zusammenzuleben? Fragen, die ich noch nicht beantwortet bekomme. Ich muss Geduld haben, aber genau das habe ich nicht. Dennoch frage ich nicht weiter nach. Er wird es mir nicht sagen. Genervt schaue ich zur Seite. Er hält mir den heißen Tee unter die Nase. Das lässt mich wieder zu ihm blicken. Ergeben nehme ich die Tasse aus seiner Hand und nippe etwas dran. Aber sofort stelle ich ihn zur Seite. „Schmeckt er nicht?“, fragt er. „Ich habe dir gesagt, ich will keinen.“ Er nimmt mein Kinn zwischen seine Finger und dreht meinen Kopf in seine richtung. Er kommt mit seinem Gesicht näher und legt seine Lippen auf meine. Sachte drückt er mich nach hinten, ohne sich von mir zu lösen. Obwohl ich immer noch etwas sauer auf ihn bin, lasse ich es einfach geschehen und wehre mich nicht gegen ihn. Dazu bin ich ihm einfach zu sehr verfallen. Meinen Willen hat er mir für heute Nacht mal wieder geraubt. Auch meine Gedanken sind mal wieder nur bei ihm. Solange er mich nicht in Ruhe lässt oder das Interesse an mir verloren hat, werde ich ebenfalls nicht von ihm wegkommen können. Aber so wie es aussieht, wird er niemals von mir ablassen und ich will es auch nicht. Wenn er wirklich mal weggehen sollte, wäre es das schlimmste für mich. Zurzeit könnte ich es sowieso nicht gebrauchen. Die Vorhänge werden aufgezogen und Sonnenlicht flutet das Zimmer. Aus Reflex ziehe ich mir die Bettdecke über den Kopf und brumme genervt. Doch die Decke wird mit etwas weggezogen und ich blinzele in das helle Licht. „Es wird wirklich Zeit, dass du aufstehst. Du willst mich doch nicht zwingen dir die ganze Decke wegzuholen.“, droht er. „Mach doch was du willst.“, meine ich nur und drehe mich zur Seite. „Ich muss dich doch nicht darauf aufmerksam machen, dass du nichts an hast. Es könnte ein wenig kalt werden.“ Ich kann seine Belustigung raushören. Sofort richte ich mich auf und schlinge die Decke enger um meinen Körper. Doch meine Reaktion findet er nur noch amüsanter. „Ich bitte dich. So langsam dürfte dir das doch nicht mehr peinlich sein. Niemand außer mir würde dich sehen.“ „Das reicht schon.“, murmel ich. „Ich kenne deinen Körper. Daran muss ich dich doch nicht erinnern. Erst gestern durfte ich ihn schließlich wieder erkunden.“ Mit einem hochroten Kopf schaue ich ihn an. Sofort schmeiße ich mein Kissen in seine richtung, aber er fängt es nur lachend auf. Er legt es wieder auf mein Bett. „Zieh dich jetzt an. Es wird schließlich Zeit. Sogar der junge Herr ist schon auf den Beinen und geht seiner Arbeit nach.“ „Lass mich doch. Ich habe ja schließlich momentan nichts zu tun.“ „Das erlaubt dir aber noch lange nicht, bis mittags zu schlafen. Ich kann mich hier jetzt auch nicht die ganze Zeit mit dir aufhalten. Auch wenn ich es gerne tun würde. Ich habe leider noch eine Menge Arbeit. Oder muss ich dir noch helfen mit dem Anziehen?“ „Nein, nicht nötig.“, seufze ich. Dann erhebe ich mich auch und nehme mir meine Kleidung. Sebastian beobachtet mich derweil grinsend. „Kannst du dann auch jetzt verschwinden!?“ „Ach, der Anblick genieße ich jetzt lieber noch ein bisschen.“ Ich ignoriere seine Bemerkung und verschwinde schnell ins Bad. Frisch gewaschen und angezogen gehe ich die Treppen runter. Sofort kommt mir Maylene entgegen. Doch sie stolpert und fällt in meine Arme hinein. „Geht es dir gut?“, frage ich besorgt. Sie richtet sich schnell auf und entschuldigt sich hektisch. „Entschuldigung! Ja, mir geht es gut. Ich sollte dich holen. Du hast Besuch bekommen.“ Besuch? Wer sollte mich hier besuchen? Das kann ja dann wohl nur Daniel sein. Damit behalte ich auch recht. Ungeduldig blickt er Sebastian an und scheint auf mich zu warten. Sein Blick schweift zu mir und sein Gesicht hellt sofort auf. „Was machst du hier?“, frage ich und schließe ihn in eine Umarmung ein. Sofort wandert Sebastians Blick zu mir. Die angespannte Stimmung ist mal wieder deutlich zu spüren. „Daher das du hier in der Stadt bist, kannst du ja auch wieder hier Arbeiten. Außerdem wollten wir doch Mister Abberline besuchen gehen. Das konnten wir gestern ja nicht.“, meint er und blickt zu Sebastian. „Ja, das können wir dann heute machen. Das wird dann aufjedenfall mal höchste Zeit. Dann komm, wir gehen.“ Ich nehme mir sein Handgelenk und ziehe ihn richtung Tür. Vorher bleibe ich aber noch stehen und blicke Sebastian an. „Wehe du kommst heute wieder! Ich komme hierher, wann ich will. Und wenn dein problem ist, dass ich nicht alleine gehen soll, wird mich Daniel begleiten.“ „Was ist das eine Beziehung zwischen euch beiden? In dem ersten moment magst du ihn, aber dann in den anderen, würdet ihr euch am liebsten gegenzeitig umbringen.“, fragt Daniel mich, nachdem wir das Anwesen verlassen haben. „Das ist schwer zu erklären und auch schwer zu verstehen.“ „Liebst du ihn wirklich? Du wirst ja auch gezwungen in dem Anwesen zu bleiben. Könnte es dann auch sein, dass du auch dazu gezwungen wirst?“ „Was!? Nein! Ich werde zu nichts gezwungen. Das ist alles freiwillig. Aber müssen wir jetzt wirklich darüber reden!? Das ist mir mehr als nur unangenehm.“ „Ja, wir reden jetzt darüber! Ich will schließlich wissen, was da los ist!“ „Wie ich gerade schon erwähnt habe, werde ich zu nichts gezwungen. Ich mag ihn wirklich. Doch ich tue mich manchmal schwer. Du weißt doch selber, dass ich zuvor mit niemand anderen vorher das Bett geteilt habe, oder sonstiges. Und auch wenn er was für mich empfindet, muss er immer noch den Befehlen seines jungen Herrn folgen, die ich nicht immer toll finde. Er muss gehorchen. Ob er will oder nicht.“ Daniel macht daraufhin nur eine Abfällige Bewegung. „Er ist zwar der Butler von dem kleinen Kind, aber er muss doch noch lange nicht wirklich alles machen, was der will. Schließlich hat der auch noch einen eigenen Willen.“ „Sozusagen nicht. Er ist ein Hund, der seinem Herrchen gehorchen muss. Es steckt noch mehr dahinter aber auch ich weiß nicht alles und darf dir auch nicht alles sagen. Es tut mir leid. Ich würde es gerne aber es ist besser so.“ „Liegt es an dem Geheimnis, was euch verbindet?“ „Könnte auch möglich sein. Keine Ahnung. Ich kann dir nicht sagen warum ausgerechnet er. Ich bin ehrlich. Es war nicht gerade mein Wunsch. Ich habe ihn eher gehasst.“ „Da frage ich mich wirklich wie sich das so schnell ändern konnte. Da wünsche ich mir schon, dass ich doch früher zurückgekommen wäre. So froh ich auch bin, dass du jemanden gefunden hast und einigermaßen glücklich bist, trotz allem traue ich ihm nicht.“, meint er. „Ist da jemand eifersüchtig?“, lache ich Aber mein Blick schweift zum Boden. Natürlich traut er ihm nicht. Auch er kann gefahren sehr gut erkennen. Er weiß zwar nicht, dass es Übernatürliche Wesen gibt, aber er merkt es. Dann ist es nur logisch, dass er ihn nicht leiden kann. Sebastian versucht zwar seine Aura so gut es geht zu verstecken, aber viel bringt das nichts. Bei mir schon einmal gar nicht und bei jemanden mit ausgeprägten Sinnen auch nicht. Wenn ich ihm alles erzählen dürfte, könnte ich ihn trainieren und ihm genau dieselben Sachen beibringen. Er würde das wahrscheinlich schnell erlernen. Vielleicht könnte ich ihn zu Undertaker dann schicken. Er könnte ihm noch besser die Sachen beibringen. Es könnte schließlich sein, dass er noch besser werden kann als ich. Doch auch wenn er besser sein würde, wird er weiterhin von nichts erfahren. Vielleicht darf ich es ihm verraten wenn alles vorbei ist und er auch nicht mehr in Gefahr geraten kann. Naja, in Gefahr ist er immer. Genauso wie ich. „Warum sollte ich eifersüchtig sein? Und dann auf so einen. Seine Art gefällt mir überhaupt nicht. Er hat eine falsche Art an sich. Übersiehst du das? Sein lächeln ist fast immer falsch und auch seine Höfliche Art ist sowas von aufgesetzt.“ Ich stupse ihn leicht an. „Natürlich merke ich das. Nur mir hatte er, wenn ich es mir so recht überlege, noch nie ein falsches lächeln gezeigt. Außerdem ist er der Butler von Ciel Phantomhive. Natürlich muss er da höflich sein, egal wie genervt oder gereizt er ist.“ „Ja, schon aber das ist viel zu offensichtlich. Er nervt mich einfach nur. Außerdem meint er immer ich sei zu spät dran und du gehörst ihm. Das geht einen genauso auf die Nerven. Als ob du sein Eigentum wärst.“, meint er und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich bleibe stehen und blicke ihn an. Er läuft noch ein paar Schritte, bis er merkt, dass ich nicht weitergehe. „Was ist los?“ „Bist du eifersüchtig oder machst du dich nur um mich Sorgen? Sag mir die Wahrheit. Weißt du noch, vor kurzem, als ich in der Wohnung von Lisa Bleis so aufgelöst war? Ich bin mit dir danach zu deiner Wohnung gegangen. Da hattest du mir gesagt, dass du sehr kurze Beziehungen hattest und das nur weil du Sehnsucht und stress hattest. An meisten war die Sehnsucht dran schuld. Aber wenn ich nur eine normale Freundin bin, wirst du doch wohl nicht vor Sehnsucht, Körperliche Nähe mit anderen Frauen suchen, oder? Sondern nur, wenn ich jetzt mit dir zusammen gewesen wäre oder du immer noch in mich verliebt bist, oder nicht?“ Er fährt mit der Hand durch seine Haare und scheint mit der Frage überfordert zu sein. Sein Blick wandert unsicher zu mir. „Ich hege die gleichen Gefühle zu dir, wie in den moment als ich fortgehen musste. Es hat sich nichts geändert.“ „Da waren wir noch viel zu jung. Für uns gegenseitig waren wir die erste liebe. Vielleicht wären wir zusammengekommen, vielleicht aber auch nicht. Aber auch ich wünsche mir, dass du früher zurückgekommen wärst.“ „Ich wäre ja, aber ich konnte nicht. Und du hast jetzt keine Gefühle mehr für mich?“ Ich schüttele den Kopf. „Es tut mir leid. Aber ich liebe Sebastian und ich denke, dass wird sich auch nicht mehr ändern. Du wirst jemand anderes finden. Aber bitte, suche dir nicht eine nur reine Körperliche Nähe. So wirst du auch nicht glücklich.“ Daniel dreht sich einfach wieder rum und läuft weiter. „Wir sind total vom Thema abgekommen und wenn wir weiter so rumstehen, kommen wir niemals voran.“, meint er. Ohne etwas zu sagen, gehe ich ihm einfach hinterher. Ich hätte ihn das nicht fragen sollen, aber ich wollte es einfach wissen. Doch jetzt weiß ich wie er immer noch fühlt und ich denke, das macht das ganze schwieriger. Er ist mein bester Freund und das wird er auch immer bleiben. Aber will er das auch? Ich bin so froh, als wir endlich an dem kleinen Haus ankommen und Klopfen erst einmal an die Tür. Mister Abberline öffnet sie auch. Sofort fängt er an, uns freudig anzustrahlen und bittet uns rein. „Ich freue mich so sehr, dass ihr uns endlich mal besuchen kommt. Meine Frau wird sich auch freuen.“, meint er und führt uns in ein Zimmer rein. Da sitzt auch seine Frau auf einen alten Stuhl, mit dem kleinen in den Armen. Als wir herein kommen, schaut sie und sofort an und fängt an zu lächeln. „Schön euch zu sehen.“, meint sie. Sofort gehe ich zu ihr hin und schaue mir den kleinen an. „Also das ist James.“, meine ich lächelnd. Daraufhin nickt sie. „Ja, willst du in mal halten?“ Ich nicke und sie legt mir den Jungen in meine Arme. Ein lächeln bildet sich auf meine Lippen. Doch so langsam scheint er aus seinem Schlaf zu erwachen und fängt an quengeln. Bis er dann schließlich laut anfängt zu weinen. Ich versuche ihn durch hin und her wiegen, zu beruhigen aber viel scheint es nicht zu bringen. Deswegen lege ich ihn schnell in die Arme seiner Mutter. Lachend nimmt sie auch ihr Kind. „Oh man, ich kann wirklich nicht mit Kinder umgehen. Ich bekomme nur Panik.“, meine ich lachend und streiche mir mit der Hand durch meine Haare. „Das wird schon. Dazu muss man erst eigene Kinder haben. Aber sag mal, was hast du denn gemacht?“ Fragend schaue ich sie an. Was soll ich gemacht haben? „Was meinst du?“ „Deine Wunde am Kopf.“ Ich schrecke etwas auf und bemerke, dass ich durch meine Haare gestrichen hab und so die Wunde zum Vorschein kam. „Unser Trottel, ist vom Pferd gefallen und hat sich so die Stirn aufgeschlagen. Ihr ging es nicht gerade gut.“, erklärt Daniel und schaut mich streng an. „Wie hast du denn das geschafft? Du kannst doch mit einem Pferd umgehen.“ „Ja, das schon aber mein Pferd ist ein bisschen ausgetickt. Ich kann mir nicht erklären warum und da hat es mich abgeworfen. Das kann ja mal passieren.“, meine ich nur und zucke mit den Schultern. Ich weiß ja warum mein Pferd mich abgeworfen hatte aber das kann ich schlecht sagen. „Zum Glück ist dir nichts passiert.“, meint Mister Abberline und hat die Arme verschränkt. „Ihr macht gerade so, als ob ich fast gestorben wäre!“ Obwohl es ja auch so war. „Sie sind doch auch schon vom Pferd gefallen.“, meine ich an Mister Abberline gewandt. „Und Daniel, du ganz sicher auch schon.“ „Ja, da hast du auch wieder recht. Aber ich habe mich noch nicht so oft in Gefahr gebracht, wie du.“, sagt er. Ich seufze nur und schüttele verständnislos den Kopf. Sie sind beide schon selber vom Pferd gefallen aber ich habe mich ja anscheinend fast umgebracht. Wegen dem Teufel, kann ich nichts. Er ist einfach aufgetaucht. Wie würden sie wohl reagieren, wenn sie die Wahrheit wüssten? Sie würden vermutlich ausflippen und sich Sorgen um mich machen. Letztendlich dürfte ich vermutlich das Anwesen nicht mehr verlassen. Das wäre der reinste Horror. „Naja, dann komm mal mit, Daniel. Wir müssen hier noch ein paar Papiere fertig machen.“, meint Mister Abberline plötzlich und legt seinen Arm um ihn. „Was für Papiere?“, frage ich. „Damit er hier versetzt wird. Momentan ist er hier nur zu besuch. Aber er soll ja hier Arbeiten und nicht mehr in Deutschland. Da muss noch einiges geregelt werden.“ „Ja, ich habe Mister Abberline um Hilfe gebeten.“, erklärt Daniel. Somit verlassen sie auch den Raum und machen ihre Arbeit. Seine Frau steht hingegen auf und legt, das inzwischen wieder schlafende Kind, in sein Bettchen. „Ist zwischen euch was vorgefallen?“, fragt sie dann plötzlich. „Was? Nein. Wie kommen Sie darauf?“ „Er kommt mir heute so komisch rüber. Die ganze Zeit scheint er schon in Gedanken zu sein und blickt dich ab und zu mal an.“ Immer muss ihr alles auffallen. Das kann mit der Zeit ganz schön stören. Ich kann sie nicht einmal anlügen. „Naja, schon.“ Kapitel 35: Keinen freien Willen -------------------------------- Ich weiß nicht ob ich es ihr sagen soll aber sie ist ebenfalls wie eine Mutter für mich und sie wird es verstehen. Sie zeigt auf den Stuhl, indem sie vorher gesessen hat und nimmt sicher selber noch einen anderen. So setzt sie sich vor mich. „Du kannst es mir ruhig erzählen. Ich werde es ihm nicht weiter sagen. Alles was du mir erzählst, wird diesen Raum nicht verlassen. Aber wenn du es nicht möchtest, verstehe ich das auch.“ „Ich habe vorhin mit ihm eine Unterhaltung gehabt und da kam heraus, dass er immer noch das gleiche fühlt, wie damals. Aber ich tue es nicht mehr. Er ist mein bester Freund und ich will dass er das bleibt. Ich will ihn nicht verlieren.“, erkläre ich etwas unsicher. „Ich verstehe. Wenn ich fragen darf, um was ging es bei dieser Unterhaltung? Wie kamt ihr überhaupt auf das Thema?“ „Nun ja, ich habe ihn gefragt, ob er eifersüchtig sei.“ „Auf wem sollte er eifersüchtig sein?“, fragt sie sofort. Ich habe ihr nie von Sebastian erzählt. Ich kam eher dazu nie. Im Grunde, habe ich fast niemanden etwas davon erzählt. Außer Lina und Daniel. Wem sollte ich es auch sonst erzählen? Doch an sie habe ich nicht mehr gedacht. Ich hatte zu wenig Zeit hierher zu kommen. „Wie Sie ja wissen, Arbeite ich noch bei Ciel Phantomhive. Und da…habe ich mich in seinen Butler verliebt. Sebastian Michaelis. Ich weiß, dass ich mit ihm nicht gerade eine Zukunft habe, weil er der Butler ist aber hätte Ciel was dagegen gehabt, hätte er schon dafür gesorgt, dass ich nicht mehr im Weg stehe.“ „Wirklich?“ Sie blickt mich ungläubig an, was man schon wieder als Beleidigung sehen könnte. „Ja. Und die beiden hassen sich.“ „Das kann man ihnen nicht verübeln. Daniel empfindet schließlich noch was für dich und du bist mit Sebastian zusammen. Es freut mich wirklich, dass du jemanden gefunden hast. Wie hat Daniel es erfahren? Hast du es ihm gesagt?“ „Ja, ich habe ihm gesagt, dass ich mit Sebastian zusammen bin. Da hat er mir sofort gesagt, dass ich keine Zukunft hätte.“ „Ja, damit wollte er wohl dir ins Gewissen reden, damit er vermutlich eine Chance hat. Er braucht Zeit. Er muss es erst verarbeiten. Vermutlich wird er es noch versuchen irgendwie dich umzustimmen aber wenn er merkt, dass er keine Chance hat, wird er aufgeben. Du musst einfach mit ihm reden.“ „Leichter gesagt, als getan. Er will vermutlich nicht. Außerdem, was sollen wir noch bereden? Ich habe ihm gesagt, dass ich nichts mehr für ihn empfinde und in Sebastian verliebt bin. Ich habe ihm auch gesagt, dass er mein bester Freund ist und ich ihn nicht verlieren will. Aber ich fühle mich auch schuldig.“ „In wie fern?“, fragt sie. „Ich weiß nicht ob ich darüber reden soll ihm wird das vermutlich nicht gefallen.“ Ich beiße mir auf die Lippen und schaue zu Boden. So ein Gespräch habe ich noch nie Geführt und in gewisser weiße, ist es auch ein wenig peinlich. Außerdem ist diese Sache Daniels Angelegenheit. Das kann ich ihr doch nicht erzählen. „Wie ich schon erwähnt habe, bleibt das unter uns. Aber es ist deine entscheidung.“ Ich atme einmal durch. Sie wird es für sich behalten. Das weiß ich. „Na gut. Ich bin sozusagen dran schuld, dass er sich oft das Bett immer wieder mit einer anderen Frau geteilt hat.“ „Warum solltest du dran schuld sein?“ „Weil er Sehnsucht nach mir hatte. Das hatte er jedenfalls gesagt.“ „Dann wohl Sehnsucht, nach Körperliche Nähe. Aber das ist nicht deine Schuld. Du kannst nichts dafür. Man kann Gefühle nicht erzwingen.“, meint sie. „Ja, ich weiß. Dennoch fühle ich mich schon ein wenig schuldig. Ich hätte von ihm sowas einfach nicht erwartet. Das hatte mich etwas geschockt. Aber wie kann man mir das auch verübeln.“ Sie beugt sich etwas zu mir vor und legt ihre Hände auf meine Schultern. „Wie ich schon erwähnt habe, dich betrifft keine Schuld. Ihr müsst vielleicht mal miteinander reden und er muss es akzeptieren. Im Notfall müsst ihr vielleicht Abstand halten.“ „Abstand halten!? Wir haben Jahrelang Abstand gehalten! Und dennoch hat er Gefühle für mich!“ „Senke bitte deine Stimme etwas. Ich weiß das ihr euch lange nicht mehr gesehen habt.“ „Entschuldigung.“, seufze ich. „Das ganze stresst mich etwas. Die beiden können sich nicht leiden und Sebastian provoziert ihn manchmal auch. Heute hab ich gesagt bekommen, dass er noch was für mich empfindet. Ich habe mich vorher hauptsächlich nur auf meinen Beruf fixiert. Daniel war weg und ich habe nur gearbeitet. Ich habe mich für Männer einfach nicht interessiert und jetzt passiert mir sowas. Ich kann das zurzeit einfach nicht gebrauchen. Ich habe schon genug stress.“ Sie will gerade noch darauf was erwidern, aber in dem moment, geht die Tür auf und Daniel und Mister Abberline kommen die Tür rein. Ich hätte mit ihr gerne noch geredet, aber leider geht das jetzt schlecht. „Entschuldigung. Stören wir?“, fragt Mister Abberline. Seine Frau lächelt ihn an und schüttelt den Kopf. „Ach, nicht doch. Wir haben nur über den kleinen geredet.“, meint sie und steht auf. „Dann denke ich, wir gehen mal.“, sage ich und stehe ebenfalls auf. „Ich werde euch so schnell ich kann, wieder besuchen.“ Daniel und ich verabschieden uns und verlassen das Haus. Den Weg über schweigen wir beide. Ich wüsste auch nicht was ich zu ihm jetzt sagen sollte. Außerdem finde ich die Stimmung zwischen uns viel zu angespannt. „Ich denke, ich gehe wieder ins Anwesen.“ „Ja, ok. Ich werde dich noch begleiten.“, lautet seine Antwort. Ich verabschiede mich trocken vom ihm und betrete das Anwesen. „Du bist aber früh zurück.“, meint Maylene, die mir entgegen kommt. „Ja, ich habe heute nur jemanden besucht. Das hat nicht lange gedauert.“, antworte ich und gehe die Treppen nach oben. Der Tag ist für mich heute auch mal wieder gelaufen. Jetzt muss ich mal nicht um mein Leben bangen und dann passiert so etwas. Leicht wird es auch nie. Dazu kommt noch, dass ich gegen jemanden knalle und nach hinten falle. Doch mein Arm wird noch schnell gepackt und ein Arm wird um meine Taille geschlungen. „Na na, nicht so unaufmerksam. So bist du doch sonst nicht.“, meint Sebastian. „Du musst mir ja nicht im Weg stehen!“, fauche ich. „Ich muss dich dran erinnern, du bist in mich hineingelaufen und ich habe nicht im Weg gestanden. Was ist los?“ Ich befreie mich aus seinem Griff. „Nichts, was dich angeht oder du überhaupt verstehst.“ Als ob ich mit ihm darüber reden könnte. Er wäre der letzte mit dem ich überhaupt reden würde. Er würde sich vermutlich darüber nur lustig machen und das kann ich nicht gebrauchen. Ich gehe in mein Zimmer rein, dicht gefolgt von Sebastian, der hinter sich die Tür schließt. Genervt drehe ich mich zu ihm rum. „Dich Interessiert es doch sowieso nicht. Warum sollte ich es dir dann erzählen?“ „Ob du es glaubst oder nicht. Mein Interesse ist geweckt.“ „Na gut! Daniel hat mir gestanden, dass er immer noch dasselbe fühlt wie damals! Erklärung genug?“ Sebastian fängt an zu lachen, was mich ziemlich wütend macht. Was soll daran denn komisch sein!? Er will es unbedingt wissen und macht sich dann dennoch lustig darüber! „Warum lachst du!?“ „Du bist immer noch viel zu unschuldig. Das hatte man doch schon vorher gemerkt. Mir blieb das auch nicht verborgen und du musst erst einmal nachfragen bevor du es merkst. Du kennst dich wirklich nicht aus. Das ist einfach zu lustig. Es wird wirklich nicht langweilig.“, meint er und kommt auf mich zu. „Er hat sich schon immer so verhalten. Ich habe gedacht, er würde sich nur Sorgen machen. Schließlich ist er mein bester Freund. Dann ist doch sowas total normal!“ „Ich weiß dass er dein bester Freund ist. Das hattest du bisher schon viele male erwähnt aber er scheint es nicht zu wissen oder zu verstehen. Darüber den Kopf zu zerbrechen hat keinen Sinn. Du wirst ihm nie gehören. Das muss er akzeptieren. Ihr Menschen könnt wirklich anstrengend werden. Manche können es einfach nicht akzeptieren.“ „Du machst gerade so, als wüsstest du wovon du sprichst. Aber das weißt du nicht. Mit dir darüber zu reden hat sowieso keinen Sinn. Du kannst sowas nicht verstehen. Und dich interessiert es auch nicht. Also mach nicht so. Du hilfst dabei niemanden. Mach dich über jemand anderes lustig.“ „Über dich lustig mache ich mich nicht. Es ist nur etwas amüsant und wenn es mich nicht interessieren würde, hätte ich auch nicht nachgefragt.“ „Ja, du findest alles amüsant was andere Leute schadet.“ Er drückt mein Kinn nach oben und zwingt mich ihn anzusehen. „Heute bist du aber frech. Ich kann hier schließlich für nichts.“ „Aber du lässt mich nicht in Ruhe! Durch dich ist das alles doch überhaupt passiert!“, schreie ich ihn an. Seinen Griff um mein Kinn verstärkt er und er zieht mich näher an sich. Was schon fast schmerzhaft ist. „Du gibst mir dir Schuld daran? An was trage ich denn die Schuld? Das ich dich verführt habe? Das ich mit dir geschlafen habe? Das ich mit dir zusammen bin anstatt du mit ihm? Oder das er nicht verstehen kann, dass du ihn nicht liebst?“ Mit seinen Lippen kommt er meinem Ohr verdächtig na und flüstert, „Soll ich davon ausgehen, dass du ihm lieber bei dir hast und lieber mit ihm zusammen wärst? Hätte er dich verführen sollen? Hätte er deine Gelüste befriedigen sollen?“ Ich schrecke zurück. „Was!? Nein! Was fällt dir ein!?“ „Mich fragst du was mir einfällt, aber mir gibst du die Schuld?“ Sein grinsen ist aus seinem Gesicht gewichen. Seine Miene ist ernst. So sehe ich ihn selten. Ich habe ihn anscheinend wirklich verärgert aber ich bin selber total durcheinander und muss einfach nach einem schuldigen suchen. Daher das er mich mal wieder genervt hatte, musste er hinhalten. „N…nein. Es ist nicht deine Schuld. Entschuldigung.“ „Auch wenn ich daran schuld wäre, du wirst nicht mehr von mir los kommen. Dein Willen gehört mir. Wenn du gehst, hole ich dich mit Gewalt zurück. Am liebsten würde ich ihn töten aber mein Herr befiehlt es mir nicht. Deswegen halte ich mich zurück.“ „Ich habe auch noch einen freien Willen!“ „Nein, das hast du nicht.“ Kapitel 36: Das kleine Häuschen ------------------------------- Wütend schaue ich ihn an. "Mein junger Herr verlangt nach mir.", meint er dann, verbeugt sich Einmal vor mir und verlässt mein Zimmer. "Hoffentlich kommst du so schnell wie möglich nicht mehr!", rufe ich ihm noch hinterher. Ich mache noch immer was ich will und lade mir nichts von einen Teufel sagen! Ich habe meinem freienWillen! Auch wenn er das Gegenteil behauptet! Das werde ich nicht einfach so hinnehmen! Schnell stoße ich die Tür auf und gehe mit schnellen Schritten die Treppen runter, in die Eingangshalle. Ohne mich umzudrehen, gehe ich schnell nach draußen in die Dunkelheit. Der einzige Ort, an dem ich ruhe finden kann und keinen Stress habe, ist mein eigenes zu Hause. Aber auch dort kann Sebastian ihn Probleme reinkommen. Naja, so lange er mit Ciel beschäftigt ist, wird er mich in Ruhe lassen. dennoch will ich nicht untätig in meiner Wohnung sitzen und beschließe noch einen Abstecher in Scotland Yard zu machen. Momentan wird da wohl keiner mehr sein, aber ein paar Unterlagen kann ich mir mitnehmen. Ganz sicher muss noch Schreibkram erledigt werden und jeder ist froh, wenn er den nicht machen muss. Also werde ich schon deswegen keinen Ärger bekommen. Morgen bringe ich ihn auch in aller Frühe fertig zurück. Ich denke sowieso nicht, dass ich schlafen kann. Als ich ankomme, wundere ich mich, dass gar nicht abgeschlossen ist. Also muss noch einer da sein. Aber wer sollte so spät kJ freiwillig Arbeiten? Sonst immer bin ich die einzige die hier mal alleine bleibt. Die anderen nehmen ihre Arbeit lieber mit nach Hause. Verwundert betrete ich das Gebäude und schaue mich um. An einem Platz scheint eine Kerze und erhellt nur einen kleinen Fleck. Ich sehe genau, dass jemand da sitzt und noch tief in seiner Arbeit versunken ist. Um zu erkennen wer das ist, gehe ich etwas näher. "Daniel?", frage ich. "Was macht du so spät noch hier?" Verwundert schaut er auf. "Dasselbe könnte ich dich auch fragen. Ich habe hier noch was zu tun. Du hast aber hier um diese Zeit momentan eigentlich gar nichts zu suchen. Schließlich hast du momentan keinen Fall." "Das nicht aber ich wollte etwas zu tun haben und habe gedacht, ich könnte jemanden den Bericht abnehmen." "Ist etwas passiert? Das ist echt ein wunder das du jemanden anderes den Bericht schreiben willst. Das macht niemand freiwillig." Ich schüttele nur den Kopf und gehe zu einem kleinen Schrank hin. Daniel fängt an zu seufzen. "Ja, ich weiß. Der Tag war für uns beide nicht gerade toll. Das war ein blödes Gespräch heute. Es tut mir leid. Ich wollte dich wirklich nicht in die enge Treiben. Wir bleiben freunde. Daran wird sich nichts ändern. Ich hätte es nie aussprechen dürfen." Ich drehe mich zu ihn um und lächele ihn leicht an. "Doch, es war nötig, dass du mir das gesagt hast. Ich bin ja selber zu blöd um es zu merken. Aber egal. Was heute Mittag war vergessen wir jetzt einfach." Fröhlich nickt er und erhebt sich. "Ich gehe jetzt auch mal nach Hause und du kommst mit und erzählst mir was vorgefallen ist. Ich habe dich zum Anwesen gebracht. Warum bist du nochmal hierhergekommen? Du willst schließlich nicht umsonst hier einfach mal einen Bericht freiwillig schreiben." "Nein, es gibt nichts zu sagen. Ich habe mich nur mal wieder wegen Sebastian aufgeregt und wollte meinen Willen durchsetzen. Mehr nicht. Ich gehe zu mir nach Hause." "Ist ja nichts mehr neues bei dir. Aber ich habe eine viel bessere Idee. Kennst du noch das kleine Haus am Rande des Waldes?" "Ja, da haben wir früher als Kinder immer gespielt. Was ist damit?" "Du willst dich nicht, dass Sebastian dich findet oder dich nervt und bei dir zu Hause, ist er ja schnell angelangt." "Du willst dich jetzt nicht um diese Uhrzeit in die kleine Hütte?" "Warum nicht? Ich war so lange nicht mehr da." "Es ist stockdunkel!" "Dann gehe ich eben alleine.", meint er Schulterzuckend. "Du kannst doch jetzt nicht alleine in de Wald! Das ist doch viel zu Gefährlich!" "Willst du jetzt gefunden werden, oder nicht?" Ich seufze und blicke ihn an. "Dann komm. Sonst lässt du mir ja keine Ruhe." Wie ein kleines Kind klatscht er in die Hände. "Aber ich glaube kaum, dass Sebastian mich heute noch suchen kommt. Der weiß ganz sicher dass ich bei mir zu Hause bin. Ich habe bei denen sowieso nichts zu tun. Dann wir Ciel schon nicht nach mir verlangen." Daniel verstaut seine Unterlagen und pustet die Kerze aus. Sofort wird es stockdunkel im Raum. Langsam suchen wir einen Weg nach draußen. Nicht ohne, dass ich einmal über einen Stuhl falle. Sofort fängt Daniel an zu lachen. Ich boxe ihn daraufhin heftig in den Bauch. Er keucht einmal auf. Den Weg finden wir allerdings schnell und Daniel sperrt nur noch die Tür zu. Danach schlendern wir durch die Straßen, die fast wie verlassen wirkt. In der Nacht tummeln sich nur noch Verbrecher und Obdachlose in den Straßen rum. Doch wir begegnen keinen von denen. Was ein Glück ist. Auf Stress hätte ich wirklich keine Lust und auch nicht, jemanden festzunehmen. Zwar wollte ich was zu tun haben, aber darauf kann ich gut und gerne verzichten. Doch ist mir nicht wohl bei der Sache jetzt mit Daniel in den Wald zu gehen. Nur, weil er die Hütte jetzt unbedingt sehen will. Ja, ich will von Sebastian heute nicht mehr genervt werden aber genau an der Hütte wurde ich zusammengeschlagen von dem Teufel und habe das Zeichen auf den Arm geritzt bekommen. Wass wäre, wenn er jetzt wieder da irgendwo ist? Ich will Daniel aufkeinenfall in Gefahr bringen und ich will selber auch nicht unbedingt auf ihn treffen. Ich habe versprochen nicht mehr alleine auf ihn zu treffen. Alleine schaffe ich das nicht, auch wenn Daniel dabei ist. Er würde nichts gegen ihn ausrichten können. Er wäre der erste der Tod ist. Oder ich. Am liebsten würde ich umkehren aber dann würde er alleine gehen. Ich kann ihn davon jetzt nicht mehr abbringen. Wäre ich doch bloß nicht nach Scotland Yard gegangen. Dann wäre ich nicht auf ihn getroffen. Er hätte nicht gemerkt, dass Sebastian mich mal wieder aufgeregt hatte und dann wäre er auch nicht auf die bescheuerte Idee seines Lebens gekommen. Ihm fällt auch nichts besseres ein, als im Dunkeln, unsere kleine Hütte aufzusuchen. Aber auch ihm bedeutet die Hütte etwas und daher das er jetzt plötzlich auf die Idee gekommen ist, will er sie so schnell wie möglich auch sehen. Damals hatten mein Vater und sein Vater zusammen diese Hütte gebaut. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Damals hatte ich Geburtstag und ich wolle ein Geschenk für uns beide. Ich hatte Damals extra eine Kette abgelehnt, die ich so gerne haben wollte, weil ich auch Daniel eine Freude bereiten wollte. So entschlossen sich beide Väter, und eine kleine Hütte zu bauen. Extra am Rande des Waldes, dass wir nicht zu tief im Wald sind und auch schnell wieder rausfinden. Doch auch wir wollten nicht untätig zuschauen und haben auch noch dabei geholfen. Dabei war ich natürlich ungeschickt und habe es geschafft, mir meinen Arm aufzuschürfen. Das hat so sehr geblutet und ich hatte meine sensible Phase. Ich hatte so sehr geheult, dass Daniel mich beruhigen musste. Zur Aufmunterung, hab es das fertige Häuschen und meine Schmerzen waren wie weggeblasen. Wir spielten den ganzen Tag darin, bis auch wir nach Hause gehen mussten. Damals war es das schlimmste für mich aber auch wir wurden älter und für und wurde das Haus ereignislos. Deswegen wirkt es jetzt so zerfallen. Erneuert wurde da in all den Jahren nichts mehr. Das letzte mal, als ich seit Jahren dort war, war an dem Tag, als ich den Mörder gesucht habe und da war ich auch nur kurz drin. Jetzt mit Daniel aber nach all den Jahren wieder darein zu kommen, ist dann doch ein besonderes Gefühl. In der Zwischenzeit hat es angefangen zu Regnen und das nicht gerade wenig. Mit schnelleren Tempo laufen wir Richtung Wald und gelangen auch durchnässt an die Hütte. Schnell betreten wir die. Aber auch da ist es nicht gerade trocken. Ein bisschen Regenwasser tropft von der Decke auf den feuchten Boden. Aber was erwarte man auch von einem kleinen Häuschen, das unbewohnt im Wald steht? "Oh man, das hat und ja gerade noch gefehlt. Warum musste es jetzt Regnen!?", meint Daniel und schaut sich um. Sein Blick wandert zu der Decke. Dabei tropft ein Regentropfen auf seine Nase. Er wischt den Tropfen weg und seufzt. "Das Häuschen hatte auch schon besser Tage gesehen. Naja, wenigstens bietet es ein wenig Schutz vor dem Unwetter. Dennoch erinnert mich das an alte Zeiten." Er lässt sich auf einen nassen, selbstgeschnitzten Hocker fallen. "Du bist doch selber dran schuld. Das war doch deine Idee." "Du hättest ja nicht mitzukommen brauchen. Außerdem ist mir das gerade nun mal durch den Kopf gegangen. Dieser Ort kennt Sebastian doch nicht, oder?" "Naja, das war der Ort an dem ich zusammengeschlagen wurde. Da haben sich auch gefunden. Aber weiß nicht, dass das ein besonderer Ort für mich ist." "Was!? Da war der Serienmörder!? Warum hast du das nicht gleich gesagt!? Da wäre ich doch nur auf die Idee gekommen, hier im Dunkeln im das Häuschen zu kommen!" "Du wolltest aber unbedingt dahin unsicher wollte es dir nicht vermiesen. Äußerem ist das Werter momentan so scheiße, dass ich bezweifele, dass er momentan da draußen ist." Obwohl ich mir dabei gar nicht so sicher bin. "Man kann nie wissen.", meint Daniel ernst. "Ich weiß." Ich stelle mich vor einen hölzernen Tisch und packe ein paar Blätter aus meiner Hosentasche hervor. Daraufhin schaut mich Daniel fragend an. "Was willst du damit machen?" Ich nehme mit einen großen stein und zermalme die Blätter. "Ich mach ein bestimmtes Pulver. So sicher fühle ich mich nicht gerade und falls doch jemand hier auftauchen sollte, bekommt er das einfach n die Augen geschmissen. Das brennt höllisch." "Da kannst du dem Typen auch gleich Dreck ins Gesicht werfen. Das hat den gleichen Effekt." "Vertrau mir einfach." Nun ja, für einen normalen Menschen ist das Zeug hier bestimmt nicht. Ob ein Mensch darauf reagiert, das weiß ich nicht. Aber für einen Teufel kann das Zeug gefährlich werden. Die Blätter habe ich mit der Substanz bearbeitet, mit der ich ach meinen Dolch eingeschmiert habe. Auch kann sich dieses Zeug in die Haut eines Teufels einbrennen aber da muss er schon einiges mehr abbekommen. Dazu ist es einfach zu wenig. Aber wenigstens würde es was bewirken, wenn ich ihm das in die Augen schmeiße. Vorausgesetzt, ich würde ihn treffen. Das ist immer der Haken an der Sache. Man muss den Teufel auch in die Finger bekommen. Der Rest ist dann eigentlich ganz einfach. "Nein. Ich denke, wenn es hier wirklich doch zu gefährlich ist, gehen wir lieber. Ich möchte nicht, dass dir noch irgendwas passiert." Ich krame aus meiner Tasche noch einen kleinen Stoffbeutel und mache das fertig Pulver in den Beutel. Danach binde ich ihn zu und stecke ihn ein. "Ja, ok." Kapitel 37: Der Teufel höchstpersönlich --------------------------------------- Doch direkt vor der Tür des Häuschens, fängt etwas an laut zu knacksen. Beide schrecken etwas auf. Nein, das kann niemals ein Tier gewesen sein! Da muss jemand da draußen sein! Daniel geht langsam auf die Tür zu. „Wie kann sich da jemand draußen aufhalten!? Und dann noch bei dem Regen!? Glaubst du etwa…?“ „Ja, das kann nur der Mörder sein. Wer sollte sich sonst draußen im Regen aufhalten und dann auch noch genau diese Stelle? Niemand würde so dumm sein, nachts in den Wald zu gehen. Außer wir vielleicht.“, sage ich und schicke Daniel einen strengen Blick zu. Ich ziehe aus meinem Stiefel den Dolch heraus. Daniel betrachtet ihn. „Du trägst ihn immer noch bei dir?“, fragt er. „Ja, für alle Fälle. Jetzt werden wir ihn ja brauchen.“ Ich nicke Daniel zu. Ich hoffe nur, dass wir hier heil rauskommen. Oder wenigstens nur Daniel. Ich will nicht, dass ihm was passiert. Das könnte ich mir niemals verzeihen. Er öffnet langsam die Tür. Bevor Daniel sie aber ganz auf hat, halte ich ihn noch kurz auf. „Egal was jetzt passiert. Egal was mit mir passiert und egal, was du siehst, lauf weg! Renn einfach! Versuche ihn nicht zu bekämpfen, sondern laufe einfach davon und gelange in eine sichere Gegend. Ich will dich einfach nicht mitreinziehen aber das lässt sich jetzt vermutlich nicht mehr ändern. Aber höre einfach auf mich. Schau nicht zurück, sondern renne in die Stadt. Ob du da dann sicher bist, kann ich dir nicht versprechen, aber du sollst am Leben bleiben.“ „Niemals! Bist du von Sinnen!? Ich lasse dich doch ni…“ Ich lege ihm einen Finger auf den Mund und umarme ihn schnell. „Spiel nicht den Helden. Das wird keinen von und beiden retten. Ich bin sein Opfer, nicht du. Vertrau mir einfach. Ich werde schon nicht kampflos abkratzen.“ Daniel schaut mich eingehend an und atmet einmal tief durch. Er nickt leicht aber er hat große Zweifel. Das erkennt man sofort. Aber das kann ich ihm auch nicht verübeln. Ich würde ihn ja auch nicht zurücklassen, wenn er sowas mir sagen würde. Aber mir bleibt keine andere Wahl. Er macht nun endgültig die Tür auf und wir treten raus in den strömenden Regen. Doch ein heftiger stoß, schleudert uns alle beide zurück. Wir beide knallen in das Häuschen rein und werden zum Teil drunter begraben. Für ein paar Sekunden wird mir schwarz vor Augen. Doch dann erlange ich meine Sehkraft zurück und krabbele aus dem Schutt mit Mühe raus. Ich wische mir den Matsch aus dem Gesicht und krabbele ein paar Zentimeter schnell zu meinen Dolch, der mir kurz vorher aus der Hand gefallen ist und blicke schnell nach oben. Zu meinem Entsetzen steht er da. „Ja, junger Herr? Ihr habt mich gerufen?“, meint Sebastian und betretet Ciels Arbeitszimmer. Der besagte hebt seinen Kopf und schaut seinen Butler eindringlich an. „Ich habe neue Informationen gefunden. Der besagte Teufel, ist wieder hier in der Stadt. Er wird sich möglicherweise irgendwo im Wald verstecken. Ich gehe davon aus, dort wo wir Akira bewusstlos und zusammengeschlagen gefunden haben. Wir müssen sofort dahin. Hol sie hierher! Sie muss uns helfen.“ Sebastian verbeugt sich kurz meint aber dann, „Da muss ich Sie enttäuschen, junger Herr. Akira ist vorhin losgegangen und ist vermutlich schon in der Stadt.“ Ciel fängt an etwas zu grinsen. Ein grinsen, dass man bei ihm sehr selten zu Gesicht bekommt. „Was willst du nun tun, Sebastian?“, fragt er langsam und versucht irgendeine Regung in seinem Gesicht zu erkennen. „Ich werde auf einen Befehl von Ihnen warten.“, meint er aber neutral. „Dir ist schon klar, dass sie in Gefahr schwebt und vermutlich nicht lebend aus dieser Sache herauskommt. Du hättest sie aufhalten sollen. Aber leider müssen wir sie retten. Ich brauche sie noch und bei dieser Angelegenheit kann momentan auch nur sie ihn anlocken.“ Ciel macht eine Pause und schaut Sebastian wieder an. Aber immer noch ist keine Regung in seinem Gesicht zu sehen. Sein Blick bleibt Ausdruckslos und neutral. Auch wenn Ciel gehofft hatte, wenigstens ein bisschen Besorgnis zu sehen, so wird er enttäuscht. „Mir ist sehr wohl klar, dass sie in Gefahr schwebt. Aber sie ist schließlich nicht meine Herrin.“, meint Sebastian und auf seinen Lippen bildet sich ein breites Grinsen. Ciel seufzt genervt. Das war nicht unbedingt die Reaktion, die er erwartet hatte. Vielleicht war sie für ihn doch nur ein Zeitvertreib und ihm ist es eigentlich egal, was mit ihr passiert? Nun ja, damit muss er sich zufrieden geben. Auch wenn er gerne in dem Gesicht seines Butlers Furcht und Besorgnis gesehen hätte. „Wir werden sie suchen gehen! Und zwar sofort!“ Ciel erhebt sich aus seinem Stuhl und Sebastian folgt ihm. Auch wenn er so neutral wie möglich geblieben ist, so hofft er dennoch, dass der Dämon sie noch nicht erwischt hat. Vorher hatte ich ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Er hat eine Menschliche Gestalt angenommen, die dennoch für mich zum Fürchten ist. Zwar hat er auch glühendrote Augen, wie Sebastian sie auch hat, aber vor denen, die mich gerade belustigt mustern, spiegelt sich etwas Schreckliches. Seine Augen sind das furchtbarste an ihm. Sonst sieht er eigentlich ganz normal aus. Er hat tiefschwarze Haare, die bis zu seinen Schultern reichen und momentan an seinem nassen Gesicht kleben. Auch trägt er einen langen schwarzen, nassen Mantel. Doch der ist an manchen Stellen zerrissen und zu meinem Entsetzen klebt noch trockenes wie auch frisches Blut daran. Nicht einmal der Regen bekommt das getrocknete Blut von ihm ab. Panisch wandert mein Blick zu dem Gerümpel. Irgendwo darunter muss noch Daniel sein! Der Teufel vor mir bricht in schallendes Gelächter aus. „Dein Anblick amüsiert mich.“, meint er mit einer Stimme, die mir Gänsehaut beschert. „Ich habe wirklich mehr von dir erwartet. Ich hätte nie gedacht, dass du so dumm sein würdest, hier aufzutauchen und dann bringst du noch andere mit hierher. Willst du mich etwa mit einer weiteren Seele beschenken?“ „Davon träumst du wohl! Du wirst nicht noch mehr unschuldige Leben fordern!“ „Und du willst mich daran hintern? Nicht einmal dein Vater hatte es geschafft. Dann will ein Grünschnabel, wie du es bist, mir eine Lektion erteilen?“ Blitzschnell steht er nah vor mir und box mir mit einem heftigen schlag einfach nur in den Bauch. Keuchend krümme ich mich zusammen und versuche ihm mit meinem Dolch einen Schnitt zu verpassen. Aber er weicht mit Leichtigkeit einfach nur lachend aus. Er will mit mir spielen! Wenn ich ihn nur bekommen würde! Nur ein Schnitt genügt um ihn für ein paar Sekunden außer Gefecht zu versetzen! Aber es ist genauso schwer, wie ich es mir gedacht habe. Deswegen hatte Undertaker auch gemeint, ich könnte es niemals alleine schaffen. Ich müsste mir Hilfe holen. Nur ein Teufel könnte gegen einen anderen Teufel ankommen und ich bin kein Teufel. Ich werde von ihm gegen den nächsten Baum geschleudert. Mein Dolch fällt mir aus den Händen und ich lande auf den nassen und matschigen Boden. Er hebt ihn auf. Drauf bedacht, nicht die klinge zu berühren. „Dieselben Spielchen, spielte auch dein Vater. Denkst du wirklich, du könntest mich mit den gleichen Tricks besiegen? Ich hatte mir das wirklich spannender vorgestellt. Was würdest du wohl tun, wenn ich deinen geliebten Freund töten würde?“ Langsam schlendert er zu dem Gerümpel hin und zieht einen bewusstlosen Daniel raus. Er scheint wirklich mit dem Kopf aufgekommen zu sein. Eine große Platzwunde ist an seiner Stirn und Blut läuft über seinen geschlossenen Augen. Aber das Blut wird sofort von dem Regen wieder weggespült. Zu meinem Entsetzen, legt er die Klinge an seinen Hals an. „Er wird durch deine eigene Waffe sterben. Erst schneide ich ihm die Kehle auf, und dann dir. So töte ich immer noch am liebsten. Aber um meine Serienmorde zu verüben, hatte ich leider eine andere Technik ausprobieren müssen. Das war ziemlich langweilig." Er seufzt theatralisch und schneidet leicht seinen Hals entlang. Etwas Blut läuft Daniels Hals herunter und er setzt die Klinge wieder an. Diesmal, um ihm wirklich die Kehle aufzuschlitzen. „Nein!“, schreie ich und schnelle zu den beiden. „Ich lasse ihn nicht sterben!“ Schnell nehme ich mir mein Säckchen hervor und schmeiße das Pulver in seine richtung. So wie es scheint, hatte er damit nicht gerechnet und zu meinem Glück, bekommt er es in die Augen. Teils schreiend, teils knurrend, lässt er den Dolch und Daniel fallen. Sofort nutze ich diesen moment aus, zücke meine Waffe und schieße in seine richtung. Leider verfehle ich sein Herz. Er lacht daraufhin, immer noch mit schmerzen, dennoch auf. „Als ob mich eine normale Schusswaffe töten könnte!“, spottet er. Ein kleines Grinsen bildet sich auf meinem Gesicht. „Glaubst du wirklich ich würde dich mit einer normalen Waffe anschießen!? Ich habe sie präpariert. Auch darin ist das Gift.“ Er schaut an sich runter und merkt, wie seine Wunde sich weiter öffnet. Das Gift versucht sich durch seinen Körper zu fressen, aber das tötet ihn noch nicht. Ich habe sein Herz leider verfehlt. Aus lauter Panik. Sonst hätte ihn das endgültig auch getötet. „Du miese schlampe! Schluss mit den Spielchen! Ich werde dich jetzt höchstpersönlich töten!“ Zu schnell kommt er auf mich zu. Der Regen versperrt mir etwas die Sicht und aus Panik schieße ich, aber verfehle ihn komplett. Er schlägt mir wütend meine Waffe aus der Hand und packt mich an meinem Hals. Dann schleudert er mich einfach wieder weg und hebt die Waffe auf. „Lieber töte ich dich so.“ Schnell schaue ich auf. Ohne zu zögern drückt er ab. Der laute Schuss ertönt und ich bin viel zu erstarrt um irgendwas zu tun. Das einzige was ich in dem moment noch sehe, ist sein grinsendes Gesicht… Kapitel 38: Der Tod ------------------- Auf einmal tritt Daniel in mein Blickfeld und ihn trifft die Kugel. Unfähig irgendwas zu tun, schaue ich ihn an und realisiere erst gar nicht, was genau passiert ist. Bis dann sein Körper zu Boden fällt. Schnell befreie ich mich aus meiner starre und ich lege schnell einen Arm unter seinen Kopf. „Daniel!“, schreie ich verzweifelt. Mein Blick wandert zu seiner Wunde. Er wurde mitten ins Herz getroffen. Sein weißes Hemd, das schon durchnässt und voller Matsch ist, verfärbt sich rot. Mir kommen ein paar Tränen hoch. Sofort lacht der Teufel laut los. „Du mieses Schwein!“, schreie ich und in meiner Wut schleudere ich einfach nur den Dolch in seine richtung. Mir ist klar, dass ich ihn nicht treffe. Aber ich will Daniel nicht alleine lassen. Ich will ihn in meinen Armen behalten. Egal was passiert. Sofort fliegt auch der Dolch wieder in meine richtung und verfehlt mich nur knapp. Dennoch streift der Dolch meine Wange. Ich blicke zu dem Teufel und sehe neben ihm Sebastian. Er hatte den Dolch in eine andere richtung gelenkt. Der andere Teufel blickt ihn wütend an. „Was fällt dir ein, dich in diese Angelegenheit einzumischen!?“, knurrt er und greift Sebastian an. „Befehl meines jungen Herrn.“, meint er nur schlicht und schon hat er die Messer bereit, um ihn damit zu treffen. Mir ist der Kampf in dem moment egal. Sebastian ist da. Er wird sich um ihn kümmern. Sie brauchen meine Aufmerksamkeit nicht. Ich drücke Daniels Leblosen Körper fester an mich, so als könnte ihn das wieder ins Leben zurückrufen. Aber dem ist nicht so. Das Blut von meiner Wange, vermischt sich mit dem Regen und tropft auf Daniels ausdrucksloses Gesicht. Sofort wische ich es weg. Ich fühle mich so leer. Plötzlich taucht neben mir noch eine Person auf. Er hat ein riesiges silbernes Schwert und ich kann mir sofort denken, worum es sich um ihn handelt. Ein Shinigami, der sich seine Seele holt. Seine blonden Haare hängen ihn im Gesicht aber dennoch kann er sehen, wie ich ihn bemerkt habe. Kurz hält er in seiner Arbeit inne und mustert mich. „Du siehst mich?“, fragt er leise. Seine Verblüffung kann man ihm aus seiner Stimme raushören. Ich nicke nur sachte und blicke wieder zu meinem besten Freund. Der Shinigami vollführt seine Arbeit und mit einem kurzen Blick zu den zwei Teufeln, verschwindet er auch schnell wieder. Keiner der zwei Teufel scheint ihn bemerkt zu haben. Oder sie sind auch einfach nur mit sich gegenseitig zu sehr gerade beschäftigt. „Du hast nochmal Glück gehabt! Du hast Glück das du unter seinem Schutz stehst!“, schreit der Teufel mich an. Erst jetzt sehe ich, wie verletzt er ist. Seine Sachen sind Blutdurchtränkt. Er blickt noch einmal wütend zu Sebastian und bevor Sebastian ihn wieder angreifen kann, meint er noch, „Wir sehen uns in der Hölle!“ Somit verschwindet er. Er ist mal wieder entwischt. Ich konnte ihn auch dieses mal nicht töten. Meine Strafe ist dafür, dass ich einen weiteren Menschen in meinem Leben verloren habe. Immer mehr Tränen finden den Weg zu Boden und ich senke meinen Kopf. Ich fange bitterlich an zu weinen. Das erste mal seit Jahren. Sebastian blickt erst mich, dann Daniel ausdruckslos an. Auch Ciel tritt endlich neben seinen Butler. Sein Blick legt sich ebenso auf den Toten. „Undertaker wird kommen und die Leiche abholen. Wir haben uns schon gedacht, dass einer sein Leben lassen würde.“, meint er. „Nur wir hätten niemals gedacht, dass er es sein würde.“ „Ihr hattet wohl gedacht, dass ich traufgehen würde.“, meine ich mit kratziger stimme leise. „Warum musstest du das tun!?“, flüstere ich nun an den Leblosen Körper gewandt. „Das hatte nur deinen Tod eingebracht! Habe ich nicht gesagt, du sollst flüchten!? Warum hast du das nur getan!?“, schreie ich. Hufe klappern ertönen und eine dunkele Kutsche kommt herbei gefahren. Ich schaue nach oben und erkenne Undertaker. Er steigt von der Kutsche ab und geht direkt auf mich zu. Einfach an Ciel und seinem Butler vorbei. Auch wenn ich seine Augen nicht sehen kann, scheint er mich zu mustern. Dann kniet er sich zu uns runter und betrachtet die Leiche. Er legt zwei Finger an seine Halsschlagader um zu überprüfen, ob er auch wirklich Tod ist. Obwohl das total unnötig ist. Er weiß ganz genau, dass er Tod ist. „Ein Shinigami hat schon seine Seele genommen. Er kann nur Tod sein.“, flüstere ich so leise, dass nur er es hören kann. Immerhin dürfen Sebastian und Ciel nicht erfahren das er von all dem ebenfalls Bescheid weiß und was er eigentlich ist. „Ich habe dich gewarnt.“, meint er und blickt mich wieder an. „Ich weiß.“, schluchze ich. Er erhebt sich wieder und wendet sich Sebastian zu. „Hilf mir den Sarg aus der Kutsche zu heben.“, meint Undertaker mit einem Grinsen. Sebastian nickt ihm zu und hilft ihm. Aber ich sitze immer noch auf dem nassen Boden und habe ihn in den Armen. Nein! Wenn er jetzt in den Sarg gehoben wird, ist er endgültig von mir weg. Obwohl ich ja weiß, dass er nicht wieder zurückkommen wird. Es wird auch kein Wunder geschehen. Seine Seele ist schon fort. Dennoch wil ich ihn nicht aus meinen Armen lassen. Auch wenn ich durchnässt bin. „Entferne dich von ihm.“ Ich schüttele nur heftig den Kopf und umarme ihn fester. Doch mit einem Ruck zieht mich Sebastian weg von ihm. Sofort fange ich an laut zu schreien und will mich aus seinem Griff befreien. Aber mit einem gezielten schlag von ihm, werde ich bewusstlos. Widerwillig legt er mich auf den schlammigen Boden und hilft Undertaker den leblosen Körper in den Sarg zu hieven. Nachdem die zwei auch den Sarg wieder in die Kutsche gehoben haben, setzt sich Undertaker an die Zügel. „Alles weitere werden wir morgen besprechen.“, meint Ciel zu ihm. „Ich freue mich schon auf deinen Besuch, Earl. Ich hoffe auch für dich, dass du schön auf sie Acht gibst. Sie blieb nicht umsonst am Leben. “, lacht Undertaker und reitet los. Ciel blickt in meine richtung und seufzt. „Sie ist verletzt. Wir werden sie zu meinem Anwesen bringen.“ „Sehr wohl.“ Sebastian verbeugt sich und hebt mich dann vom Boden auf. Ciel dreht sich um und läuft weiter. In dem moment schaut mich Sebastian an und wischt mir meine Tränen aus meinem nassen Gesicht. Auch wenn er weiß wie unnötig das ist und das er normalerweise auch nicht auf solch eine Idee gekommen wäre. Dennoch wollte irgendwas in ihm das tun. Sofort geht er dann seinem Herrn hinterher. Als ich wieder zu mir komme, durchfahren schmerzen meinen Körper. Ein schmerzvolles stöhnen verlässt meine Lippen und ich schließe kurz die Augen. „Du solltest dich in deinem Zustand überhaupt nicht bewegen.“, meint Sebastian, der in der Tür steht. Er geht um mein Bett herum und legt die Decke wieder an Ort und Stelle. „Du hast zwar keine ernsthaften Verletzungen aber dennoch solltest du dich ausruhen. Das hat der Arzt extra gesagt. Dein rechter Arm ist verstaucht und du hast eine leichte Gehirnerschütterung. Außerdem noch zahlreiche leichte, wie auch einige tiefe Schnitt Verletzungen. Aber dennoch nichts Lebensgefährliches. Du hattest Glück.“ Ich schaue auf meinen Arm, der bandagiert ist. Fast mein ganzer Körper ist mit Verbänden umwickelt. Ich hatte gestern keine Schmerzen gespürt. Mein Körper war viel zu sehr betäubt von dem kalten Regen und ich hatte wirklich andere Gedanken. „Ich fühle mich so leer.“, flüstere ich. „Ich will vergessen aber ich kann es nicht. Halte mich von mir aus für schwach.“ Sebastian dreht sich zu mir um und blickt mich eindringlich an. Dann ziert ein Lächeln seine Lippen. „Natürlich bist du schwach. Du bist schließlich ein Mensch und deine Gefühle kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Aber auch wenn du mich dafür hassen wirst, ich bin froh, dass er beiseite geschaffen wurde.“ „Ich weiß, dass du es nicht nachvollziehen kannst. Dir wurde bisher auch kein geliebter Mensch aus dem Leben gerissen. Mir schon. Und das schon zum dritten mal. Ich kann nicht mehr. Ich halte diese Bürde nicht mehr aus. Wegen mir ist er gestorben. Ich habe ihn in diese ganze Sache mitreingezogen und bis zum Schluss blieb er unwissend. Er starb sofort. Ich konnte ihm nicht einmal die Wahrheit irgendwie erzählen. Er wurde sofort ins Herz getroffen. "Du bist herzlos. Ich weiß das. Aber du kannst mich wenigstens vergessen lassen.“ Er zieht eine Augenbraue nach oben und setzt sich auf mein Bett. „Ich bin also herzlos?“, fragt er. „Ich bin ein Teufel. Was hattest du erwartet? Aber wäre ich herzlos hätte ich dich schon längst sterben gelassen. Bedenke, ich kam auch schon oft zur Hilfe, auch wenn mein Herr es mir nicht befohlen hat. Ich sollte dich zwar suchen aber mir wurde nicht gesagt, ich solle dich retten. Dennoch habe ich es getan.“ „Meinst du damit auch, als ich in dieser Folterkammer gesteckt habe?“ Sebastian nickt. „Ich hätte an dir noch gerne Spaß gehabt. Ich hätte dich schließlich dann nur gefoltert und nicht getötet. Aber ich tat es nicht. Also behaupte nicht, ich sei herzlos.“ Er beugt sich zu mir vor und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Dann stellt er ein kleines Glöckchen neben dem Bett auf die kleine Kommode. „Klingel, wenn du etwas brauchst. Maylene oder ich werden dann kommen. Du wirst nicht aufstehen.“ Ich nicke noch und er verlässt das Zimmer. Geräuschlos schließt er die Tür und sofort fühle ich mich alleine gelassen. Es fühlt sich alles so leer an. Er hatte das einfach nicht verdient. Warum komme ich mal wieder mit dem Leben davon und er nicht!? Ich habe es doch wohl am allerwenigsten verdient. Langsam schleichen sich Tränen auf meinem Gesicht. Meine Tränen tropfen auf das Blütenweise Laken. Ich ziehe die Decke bis unter meine Nase und schließe die Augen. So erging es mir seit dem Tod meines Vaters nicht mehr und jetzt darf ich das ganze nochmal durch machen. Wie kann ich nur die Beerdigung durchstehen? Und wer bezahlt sie!? Niemals könnte ich mir was Aufwendiges leisten. Obwohl er es verdient hat. Damals kam Scotland Yard für die kosten von der Beerdigung meines Vaters auf. Aber da war ich auch noch zu jung um selber das zu bezahlen. Scotland Yard würde für Daniels beerdigung zwar was drauflegen aber ich werde mir nicht alles leisten können. Ich will nicht einmal über die Beerdigung nachdenken aber leider muss ich das. Ich werde mich Morgen um alles weitere kümmern. Heute schaffe ich das nicht. Zwar werden meine Schmerzen morgen noch nicht weg sein, aber das ist mir egal. Schließlich kann die Beerdigung nicht lange auf sich warten lassen. Als ich wieder vollkommen unter der Decke herauskrieche, muss ich festellen, das es schon dunkel geworden ist. Mein Gesicht ist nass von meinen Tränen. Als dann die Tür aufgeht, wische ich mir schnell meine Tränen weg. Sebastian kommt mit einer Schüssel Suppe und etwas Tee herein. Beides stellt er neben mir ab. „Nett von dir. Aber ich will nichts.“, meine ich mit kratziger Stimme. „Hör auf dich zu weigern. Du musst essen.“ „Ich bekomme aber nichts runter. Wissen die von Scotland Yard eigentlich über seinen Tod Bescheid?“ „Mache dir darüber keine Sorgen. Es wurde schon alles geklärt. Sie wissen Bescheid und sind froh, dass es wenigstens dir gut geht. Sie werden Morgen seine Wohnung räumen.“ Ich schrecke auf. „Nein!“, schreie ich. Verwundert schaut mich Sebastian an. „Entschuldigung. Aber das werde ich selber machen.“ „Ich denke nicht, dass du morgen dafür schon in der Lage sein wirst.“ „Das ist mir egal. Ich werde es dennoch tun!“ Ein Lächeln schleicht sie auf seinen Lippen. „Nun gut. Es ist schließlich deine Entscheidung.“ Ich atme einmal tief ein und nochmal aus. Am liebsten würde ich wieder anfangen zu weinen. Ich hatte bisher so vieles durchgemacht. Aber nichts hatte mich abgehärtet. Die ganze Zeit muss ich dran denken, wie er sich vor mich geschmissen hat. Ich hätte nicht mehr fliehen können. Aber ich hätte es in Kauf genommen zu sterben. Doch er musste mich unbedingt retten. „Du schweifst mit deinen Gedanken ab.“, meint Sebastian und holt mich aus meiner starre heraus. „Schläft Ciel schon?“, frage ich. Verwundert über meine Frage nickt er. „Dann lass mich vergessen. Ich will so heute nicht schlafen.“ Sebastians grinsen wird breiter. „Natürlich lasse ich dich heute Abend alles vergessen. Du wirst nur mich vor Augen haben.“ Vorsichtig, um meinen verstauchten Arm nicht weiter zu verletzen, streift er mir nun mein langes Nachthemd, dass ich nur an hab, von meinen Schultern. Durch seine zarten Berührungen vergesse ich auch alles. Aber leider nur für den moment. Kapitel 39: Die Kette --------------------- Am nächsten Morgen prasseln die schmerzen nur so auf mich ein. Leider ist Sebastian auch nicht mehr da. Er kümmert sich höchstwahrscheinlich um seinen jungen Herrn. Aber ich brauche ihn heute sowieso nicht. Heute hab ich einiges zu tun und muss mich um einiges kümmern. Ich schaue neben meinem Bett und erblicke die kleine Glocke. Mit der linken Hand nehme ich sie, und klingele einmal daran. Das helle klingeln ertönt daraufhin und wenig später kommt Sebastian in das Zimmer rein. „Du hast nach mir gerufen?“ „Ja, hilf mir bitte auf. Ich muss in die Stadt.“ „Ich habe dir gesagt, es sei besser, du bleibst noch liegen.“ Ich schüttele aber nur den Kopf. „Wenn du mir nicht helfen willst, stehe ich alleine auf.“ Sebastian seufzt und tritt neben mein Bett. Er nimmt ein Tuch hervor und bastelt es zu einer Schlinge, um meinen Arm hindurch zu machen. Dann hilft er mir auf. „Ich kann mich nicht alleine anziehen. Kannst du bitte Maylene holen?“, frage ich. Aber er grinst mich nur an und schüttelt den Kopf. „Tut mir leid, aber sie hat momentan leider keine Zeit.“ Genervt drehe ich den Kopf weg und seufze. „Na gut, dann musst du mir helfen.“ Er nickt breit grinsend und geht zu dem Schrank, um mir was zum Anziehen rauszusuchen. Er hilft mir auch beim Umziehen, natürlich nicht, ohne mich extra provozierend zu mustern, als er mir alles erst einmal ausgezogen hat. Zu meinem Entsetzen hat er mir natürlich auch ein schlichtes weinrotes Kleid angezogen. Ich strafe ihn mit einem, wenn blicke töten könnten, Blick. Er fängt nur an zu lachen. „Maylene wird dich in die Stadt begleiten. Ich kann hier nicht weg.“, meint er dann. Wütend schaue ich ihn an. „Ich habe gedacht, sie hätte keine Zeit?“ Sebastian legt seinen Zeigefinger auf die Lippen und zwinkert mir zu. „Ich gehe alleine. Es ist ja nicht weit. Außerdem hab ich noch einiges zu erledigen, da muss sie mir ja nicht unbedingt hinterherlaufen.“, seufze ich genervt. Er nickt zustimmend und ich mache mich auf den Weg. Doch als ich in Scotland Yard ankomme, ist dort einiges los und man merkt dass dort etwas passiert sein muss. Sofort kommt auch Mister Abberline auf mich zu, der mich jedes mal, zuerst sieht. Sein blick drückt Trauer aus. Er nimmt meine Hand und drückt sie fest. „Wir haben es von Ciel Phantomhive erfahren. Es tut mir so unendlich leid.“ Er nimmt mich sofort in seine Arme und drückt mich fest. „Aua.“, meine ich und gehe etwas zurück. „Entschuldigung, dein Arm. Ich bin aber so froh, dass es wenigstens dir gut geht. Ich hatte solch eine Angst, als ich das alles erfahren habe. Schließlich hatte ich versprochen, dass dir nichts passiert.“ „Ja, mir geht es soweit gut. Aber Daniel hat mit dem Leben dafür bezahlt. Ich wünschte es hätte mich erwischt. Er hatte es am allerwenigsten verdient.“ „Ja, aber er hatte sein Leben für dich gegeben, weil er nie wollte das dir was passiert. Außerdem hatte er damals auch versprochen, als er mal mit deinem Vater geredet hatte, dass er nicht will dass dir etwas passiert. Damals war er gerade mal sieben Jahre alt und sagte stolz, ich werde auf sie aufpassen. Ihr wird nichts passieren. Lange bevor dein Vater zu Tode gekommen ist. Und dieses Versprechen hatte er gehalten. Mach dir keine Vorwürfe. Schließlich ist es nicht deine Schuld. Aber was hattet ihr überhaupt im Wald zu suchen!?“ „Doch ich mache mir Vorwürfe! Schließlich hätte ich ihn aufhalten sollen in den Wald zu gehen! Denn ich war in Scotland Yard gegangen um Arbeit zu erledigen. Ich hatte es in dem Anwesen nicht mehr ausgehalten. Da bin ich auf Daniel gestoßen, der dann plötzlich die Idee hatte, mitten in der Nacht zu unserem alten Häuschen zu gehen. Er hatte es Jahre lang nicht mehr gesehen und wollte unbedingt dahin. Ich habe ihm schon gesagt, dass wir nicht mitten in der Nacht hingehen sollten aber er wollte unbedingt. Ich habe auch schon gesagt, ich würde nicht mitgehen. Aber er meinte dann, er geht dann alleine. Und alleine wollte ich ihn nicht gehen lassen. Also bin ich mitgegangen. Deswegen sind wir auf den Serienmörder gestoßen. Es ist alles meine Schuld! Wäre ich im Anwesen geblieben, wäre Daniel auch nie auf die Idee gekommen!“ Mister Abberline legt beide Hände auf meine Schultern und schaut mich mitfühlend an. „Nein, es ist nicht deine Schuld. Also hör auf dir die Schuld zu geben. Man hätte auch nicht ahnen können, dass der Typ wieder in der Stadt ist. Also hör auf. Wir können nichts dran ändern.“ „Was soll ich denn jetzt machen!? Er ist weg! Ich kann nicht einmal noch sagen, dass er nur in einem anderen Land ist und vielleicht irgendwann nochmal kommt! Er ist nun ganz von dieser Welt verschwunden! Ohne ihn, komme ich doch nicht mehr zurecht! Warum mussten bisher fast alle Menschen die ich liebe, aus meinem Leben gehen und ich bin die einzige, die hier noch bleiben muss! Du und deine Familie und Lina sind die einzigen die noch da sind. Alle anderen sind schon fort.“ „Hör auf sowas zu sagen! Sei froh, dass du am Leben bist und versink nicht in Trauer! Er sollte schließlich nicht umsonst gestorben sein! Du wirst dein Leben nicht wegwerfen! Du wirst weiter kämpfen! Und denk bloß nicht einmal daran, es wegzuwerfen!“, schreit Mister Abberline schon fast. Ich senke den Kopf und nicke. „Ich gehe jetzt noch in das Bestattungsinstitut und hole die Sachen ab, die er noch bei sich trug.“, murmel ich. „Gut. Wir treffen und später an seine Wohnung und dann helfe ich dir sie auszuräumen. Mit deinem verletzten Arm wirst du das nicht hinbekommen." Ich umarme ihn noch einmal und wende mich dann um, um zu gehen. Doch noch ein paar kommen und sprechen mir ihr Beileid aus. Auch Sir Randall meint, es täte ihm leid und das Daniel auch zu den besten gehört hatte. Aber all die Worte fliegen nur so an mir vorbei. Das alles hatte ich schon bei dem Tod meiner Mutter und dann bei meinem Vater gehört. Es ist immer dasselbe Gerede. Aber was sollte man auch anderes sagen? Es gibt mehrere Leute, die Daniel gut leiden konnten und auch mit ihm befreundet waren und gerne mit ihm zusammen gearbeitet haben. Die Leute Trauern auch. Da ist das letzte was sie wollen, mir ihr Beileid auszusprechen. Als ich in den Laden von Undertaker gehe, ertönt sofort die Glocke an der Tür. Hinten aus einem kleinen Raum kommt Undertaker hinter einem Vorhang hervor und kommt auf mich zu. Sofort drückt er mir Daniels Sachen in die Hand. Seine Jacke, seine Schlüssel und seine Waffe. „Danke, Undertaker. Ich bin aber außerdem noch hier, um über die Beerdigung und über die kosten zu sprechen.“ Daraufhin grinst mich Undertaker nur noch an und fängt an zu lachen. „Was ist daran so witzig?“ „Keine Sorge, dass ist alles schon erledigt.“ Verwirrt schaue ich ihn an. Warum sollte das alles schon erledigt sein!? Hat Scotland Yard etwa alles bezahlt und schon geplant!? Aber dann hätte Mister Abberline oder wenigstens Sir Randall mir irgendwas davon gesagt. Denn ich habe hier noch gar nichts bezahlt oder geplant. „Was meinst du mit, alles ist schon erledigt? Ich habe noch nichts in die Wege geleitet.“ „Der junge Earl hatte dir davon wohl noch nichts erzählt oder hatte es wahrscheinlich nicht einmal vor.“, lacht Undertaker. „Er hat bisher alles geplant, ausgesucht und bezahlt.“ Er überreicht mir einen Zettel, indem alles aufgelistet ist. Welchen Sarg, welche Blumen, was Daniel angezogen bekommt, welcher Grabstein und noch vieles mehr. Mit großen Augen muss ich mir den Zettel immer wieder durchlesen. „Das alles wollte Ciel so haben!? An kosten hat er hier nicht gespart. Aber warum sollte er sowas tun?“ „Ich weiß es selber nicht. Aber er meinte, wenn du daran etwas verändern willst, kannst du es auch tun. Wenn dir zum Beispiel die Blumen nicht gefallen.“ Ich überreiche Undertaker wieder den Zettel. „Nein, alles ist in Ordnung. Das gefällt mir alles. Aber ich kann wirklich nicht glauben, dass Ciel sich solch eine Mühe gemacht hat, das alles auszusuchen.“ „Diese Frage kann selbst ich nicht beantworten.“, meint Undertaker. Dann verabschiede ich mich von Undertaker und drehe mich um. „Ich hoffe, ich werde dich bald wiedersehen, aber ich hoffe nicht auf dem Toden Bett.“ Vor Daniels Wohnung muss ich erst einmal fast eine halbe Stunde warten, bis endlich Mister Abberline auftaucht. Er entschuldigt sich sofort dafür und meint, sein Kind ist etwas krank und er und seine Frau machen sich unheimlich viele Sorgen. Ein schwaches Lächeln bildet sich daraufhin auf meinem Gesicht und meine, dass es nicht so schlimm ist. Dann betreten wir auch seine Wohnung mit ein paar Schachteln um seine Sachen dort reinzumachen. Ich schaue mich in Daniels Wohnung um. „Daniel hatte es sich hier erst neu eingerichtet und jetzt muss hier alles wieder fort.“ Ich seufze einmal und nehme mit meiner einen Hand ein Buch aus dem Regal. „Tja, dass kann hier so nicht bleiben. Das muss alles weg. Wenn du was behalten willst, packe es darein. Dann bringe ich das zu deiner Wohnung. Es muss ja nicht alles weggeschmissen werden. Hier sind ganz sicher auch ein paar Erinnerungen, die du behalten willst.“ „Ja, es gibt hier so einiges das nicht weggeschmissen werden soll. Aber was ist mit Daniels Eltern? Wollen sie hier nichts mitnehmen!?“ „Nein, daher das sie von ihrem Sohn so getrennt waren, und Jahrelang kaum Kontakt hatten, wollten sie sich hier nicht einmischen und wollten, dass du alles planst und hier auch alles was du willst mit holen kannst. Sie wollen nicht daran erinnert werden. Deswegen wollen sie hier auch nichts. Außerdem vertrauen sie dir.“ „Wirklich? Sie hatten keinen Kontakt mehr zueinander? Das war das einzige, worüber ich ihn nicht ausgefragt hatte, weil ich dachte, sie treffen sich regelmäßig. Ich wusste nicht, dass die beiden so weit weg Wohnen. Er sagte mir nur, dass es ihnen gut ginge. Aber kommen sie auch dann überhaupt auf die Beerdigung?“ „Natürlich kommen sie. Es sind schließlich seine Eltern. Nur daher, dass du und Daniel so fest miteinander verbunden wart, und er auch jetzt endlich wieder hierhergekommen ist, wollten sie dass du seine Beerdigung planst, weil du ihn besser kennst. Sie wollten eigentlich das meiste von seiner Beerdigung bezahlen, aber sie sagten, jemand habe sich bei ihnen gemeldet, der meinte, sie müssten nichts bezahlten.“, erklärt Abberline. „Ich hätte aber nicht gedacht, dass du dir alles Leisten kannst. Auch wir von Scotland Yard mussten nichts drauflegen. Woher hast du das ganze Geld?“ Verwirrt schaue ich ihn an. Ciel hat wirklich dafür gesorgt, dass niemand für seine Beerdigung aufkommen muss. Er alleine hat alles bezahlt. Aber warum!? Er hat sich nicht nur Mühe gegeben, für die Planung, sondern auch, dass jeder Bescheid weiß, dass er nichts bezahlen muss. Auch hat er extra Daniels Eltern ausfindig gemacht und Kontaktiert. Nicht einmal ich weiß, wo sie Leben. Warum macht er das alles!? „Ich habe auch nicht das Geld dazu. Ich habe mir die ganze Zeit schon überlegt wie ich das bezahlen soll aber als ich heute im Bestattungsinstitut war, wurde mir gesagt, dass Ciel Phantomhive alles schon geplant und bezahlt hat. Warum auch immer. Ich habe selber keine Ahnung wieso, weshalb und warum aber ich bin ihm so unendlich dankbar.“ „Das wundert mich ebenfalls. Er hatte mit Ciel Phantomhive doch nichts zu tun.“ „Nein, eigentlich nicht. Er kam nur mal um mich abzuholen aber mehr auch nicht.“ Nicht nur ich bin verwundert, auch er. Aber das ist auch wirklich komisch. Ich werde Ciel darauf wirklich noch ansprechen müssen. Er hatte am allerwenigsten mit Daniel etwas zu tun. Daniel hatte ihn auch immer beleidigt, wenn auch nicht in Ciels Gegenwart. Wir packen so gut es geht, alles zusammen. Ich nehme mir von alldem Zeugt hauptsächlich ein paar Liebling Bücher von Daniel, eine Jacke von ihm und noch seine alte Taschenuhr. Das sollte nun wirklich nicht fortgeschmissen werden. Mister Abberline trägt danach alle Kisten runter, die dann von einer Kutsche abgeholt werden. Ich hätte ihm ja geholfen aber ich darf nichts tragen. Er hilft mir auch mit meiner kleinen Kiste, und trägt sie zu meiner Wohnung. „So, dann haben wir es geschafft.“, meint Mister Abberline und stellt die Kiste ab. „Danke, dass Sie mir geholfen haben. Alleine hätte ich das wirklich nicht geschafft mit meinem Arm.“ „Es ist doch selbstverständlich. Aber du musst noch mitkommen. Ich muss dir was zeigen.“ Etwas verwirrt nicke ich und folge ihm bis zu seinem kleinen Haus. Er führt mich rein und sofort kommt mir seine Frau entgegen und nimmt mich in ihre Arme. „Geht es dir gut!? Ich bin so froh, dass du am Leben bist! Ich würde dir jetzt auch mein Beileid aussprechen aber ich denke, für heute hast du genug davon gehört.“ Ich nicke leicht und danke ihr. Sie lässt mich dann los und bittet mich, mich zu setzen. „Was wollten Sie mir jetzt zeigen?“, frage ich. Mister Abberline verlässt kurz das Zimmer und auch seine Frau, als das Baby anfängt zu schreien. Dann kommt er auch wieder und hält etwas in seinen Händen. Er setzt sich vor mich, stellt es auf den Tisch und schiebt es mir zu. Erst jetzt erkenne ich, dass es sich um eine kleine Schachtel handelt. Ich runzele etwas die Stirn und nehme mir die kleine Schachtel vorsichtig. Dann öffne ich sie. Meine Hände fangen an etwas zu zittern, worauf ich die Schachtel fast fallen lasse. „Er hatte gemeint, ich solle sie aufbewahren, denn er verliert oder verlegt alles zu schnell und bevor das passiert, soll ich darauf aufpassen. Es war ursprünglich ein Geschenk, das er dir geben wollte, als er wiederkam. Aber daher, dass du in einem Monat Geburtstag hast, wollte er dir sie dann erst geben. Doch leider kam er dazu nicht mehr. Deswegen gebe ich sie dir jetzt.“ Mister Abberlines Frau betritt mit den Kind auf den Armen das Zimmer und setzt ich ebenfalls. Ich betrachte derweil eine silberne Kette mit kleinen grünen steinen. Ich kann es kaum glauben, dass er die mir wirklich gekauft hatte. Das er daran überhaupt noch gedacht hatte! Das ist die Kette, die ich damals schon wollte, aber lieber darauf verzichtet hatte, weil ich doch lieber das Häuschen für uns zwei wollte. Ich hätte nie gedacht, dass er sich daran noch erinnern würde. Ich habe ihm die Kette damals nur einmal gezeigt und gesagt, dass ich mir die von meinen Eltern wünschen werde. Nach dem Häuschen ist das auch nicht mehr zur Sprache gekommen und er hatte es sich dennoch gemerkt. Mich wundert es auch, dass er die überhaupt noch bekommen hat. Mir kommen die Tränen hoch und ein paart Tropfen auf das Schmuckstück. „Es scheint eine Bedeutung zu haben. Das habe ich mir schon gedacht.“, meint er. „Ja, das hat sie. Danke.“ Schnell wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Kapitel 40: Beerdigung ---------------------- Auf dem Weg zum Anwesen, lege ich mir sofort die Kette um den Hals. Normalerweise trage ich an Schmuck eigentlich nichts und habe auch nichts Großartiges aber es ist selbstverständlich, dass ich das trage. Ablegen werde ich das auch nicht mehr so schnell. Ich klopfe an der großen Tür und sofort wird sie auch von Sebastian geöffnet. „Wo ist Ciel?“, frage ich ihn sofort. „Er ist in seinem Arbeitszimmer.“ „Ich möchte mit ihm sprechen. Ich will ihn was fragen.“ „Worum geht es, wenn ich fragen darf?“ „Das wirst du schon mithören. Du wirst doch sowieso im Zimmer bleiben. Also lass mich zu ihm.“ Sebastian nickt und führt mich nach oben. Er klopft an das Zimmer von Ciel und gibt ihm Bescheid, dass ich mit ihm reden möchte. Dann lässt er mich ebenfalls rein. Ciel sitzt an seinen, für meiner Meinung nach, viel zu großen Tisch und blickt auf. „So wie ich sehe, scheint es dir wieder besser zu gehen. Was möchtest du von mir?“ „Ich will wissen warum du alles bezahlt hast? Du hast für die Beerdigung das Zeug ausgesucht und bezahlt. Außerdem hast du Scotland Yard verständigt, dass sie keine Kosten zu tragen haben und auch Daniels Eltern hast du ausfindig gemacht, und auch kontaktiert. Warum?“ „Nicht ich. Mein Butler hat alles ausgewählt und sich um alles gekümmert.“, meint Ciel. „Aber du hast es ihm schließlich befohlen. Außerdem ist das dein Geld und du hast alles bezahlt. Jetzt beantworte meine Frage! Ich will nicht sagen, dass ich dir nicht dankbar bin, aber du hattest mit ihm nun wirklich nichts zu tun und hattest ihn gerade mal ein oder zwei mal gesehen. Das einzige was du vielleicht über ihn weißt ist, dass er mit mir zusammengearbeitet hat, dass er in Scotland Yard tätig war, und dass er mein bester Freund seit Kindertagen war. Also warum das Ganze?“ „Damit du weiterhin in meinen Diensten stehst. Schließlich liegst du jetzt in meiner Schuld drin. Du wirst somit für mich weiter Arbeiten, bis ich es nicht mehr will. Außerdem muss ich dafür sorgen, dass meine Mitarbeiter zufrieden gestellt sind. " „Deine Rechtfertigung ist viel zu absurd. Aber ich stelle das nicht weiter in Frage. Jetzt hast du mich wohl doch mehr in der Hand als vorher. Aber ich werde dich nicht hintergehen. Das bin ich dir schuldig.“, grinse ich. Er faltet die Hände und stützt seinen Kopf darauf ab. Dann grinst er mich ebenfalls an. „Sieht wohl so aus. Dann hoffe ich doch, dass du weiterhin für mich Arbeitest.“ „Ich arbeite nicht für dich. Ich arbeite mit dir zusammen. Das sollte dir schon klar sein.“ Ich drehe mich um und verlasse den Raum. Das wird wohl noch eine Zeit lang ein weiteres Thema bleiben. Er wird es niemals anders formulieren. Für ihn heißt es, ich arbeite für ihn. Für mich heißt es, ich arbeite mit ihm zusammen. Das wird wohl immer ein Streit Thema bleiben. Aber wie sagt man so schön, der klügere gibt nach. Also werde ich nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen und lasse die Sache einfach beruhen. Auch wenn er es dadurch schafft, dass ich ihn am liebsten umbringen würde. Obwohl ich jetzt schon am liebsten Kündigen und meine ganze Kariere in den Eimer werfen würde. Aber ich mache das jetzt nicht. So mal ich sowieso nicht von Ciel loskommen werde und es nur eine Trauerphase ist. Obwohl ich für mein Leben jetzt wirklich genug hatte. Aber ich sollte nicht rumjammern, denn das bringt überhaupt nichts. Dennoch schaffe ich es nicht im Anwesen zu bleiben und gehe wieder nach Scotland Yard. Ich habe bisher auch noch nicht mit Lina geredet und sie würde ganz sicher auch noch davon wissen wollen. So wie ich es mir auch gedacht habe, hatte sie bisher davon auch noch nichts gehört. Wie auch? Schließlich sitzt sie hier fest und ich bin die einzige, die ihr Neuigkeiten überbringen kann. Sie schaut mich Traurig an und spricht ebenfalls ihr Beileid aus. Was mir nicht wirklich hilft. Auch wenn ich sie gerne hab, möchte ich ihr Beileid nicht hören. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Aber ich lasse mir natürlich nichts anmerken und lächele sie einfach leicht an und nicke. Daraufhin erzähle ich ihr auch was wirklich geschehen ist. Wenigstens kann ich ihr auch alles erzählen. Etwas geschockt blickt sie mich an und kann es selber kaum fassen, dass ich noch überlebt habe. Doch mir hilft dies aber auch nicht richtig weiter. Genau deswegen bleibe ich auch nicht länger und verlasse Scotland Yard. Ein paar Tage später findet auch die Beerdigung statt. Es kommen mehr Leute als ich erwartet hatte. Auch seine Eltern sind da, was mich ziemlich Freud. Ich wende mich von Ciel und Sebastian ab und gehe auf sie zu. Seine Mutter ist am weinen, was nicht wirklich verwunderlich ist. Schließlich haben sie ihr einziges Kind verloren, mit dem sie in letzter Zeit nicht mal mehr richtig Kontakt hatten und der noch viele Ziele in seinem Leben erreichen wollte. Doch durch dieses Arschloch, ist ihm das jetzt verwehrt. Ich nehme seine Mutter sofort in die Arme. „Danke, dass du dich um alles gekümmert hast. Wir hätten das nicht geschafft. Ich kann es immer noch nicht glauben.“, meint sie schluchzend. „Das muss sehr schwer für dich gewesen sein.“, meint Daniels Vater. Ich setze ein leichtes Lächeln auf. „Es geht schon.“ Ich streife mit meinem Fingern kurz über die Kette, die ich von Daniel habe. Daniels Mutter tritt nochmal neben ihre Mann und beide gehen in die Kirche rein. Einige andere machen sich ebenfalls auf den Weg. Auch Mister Abberline mit seinem Kind und seiner Frau kommen an mir vorbei und wollen gerade rein gehen. „Kommst du mit uns?“, fragt er mich aber ich schüttele nur den Kopf. „Ich kann das ehrlichgesagt nicht. Ich bleibe vor der Tür. Ich weiß, dass das einen schlechten Eindruck macht aber ich will nicht.“ Auch habe ich den glauben, an den sogenannten Gott verloren. Ich habe nicht vor noch einmal eine Kirche zu betreten. Vor allem nicht unter diesen Umständen. „Das kann ich verstehen. Das wird dir auch ganz sicher niemand übel nehmen.“, meint Mister Abberlines Frau und legt mir ihre Hand auf meine Schulter. Dann gehen sie ebenfalls in die Kirche. Ja, mir nimmt man das überhaupt nicht übel. Von wegen. Natürlich werde ich mit einigen empörten Blicken gestraft, als ich vor der Kirchentür stehen bleibe und auch nicht den Anstand mache, sie irgendwie zu betreten. Ciel und Sebastian kommen auf mich zu. Ciel geht an mir vorbei und geht in die Kirche. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Ciel im Grunde selber überhaupt nicht in die Kirche gehen will. Aber aus anstand geht er rein. Schließlich ist er sehr bekannt und es würde keinen sehr guten Eindruck machen. Sebastian bleibt allerdings mit mir an der Tür stehen. Bei ihm kann ich mir sehr gut vorstellen warum er nicht in die Kirche geht. Das wäre wirklich der letzte Ort, den er betreten würde. „Warum gehst du nicht hinein?“, fragt er mich. Ich verschränke die Arme und meine, „Warum sollte ich? Noch einmal tue ich mir das nicht an. Außerdem habe ich meinen Glauben verloren. Was bringt es mir dann, die Kirche zu betreten? Außerdem bin ich mit einem Teufel zusammen. Gereinigt kann ich sowieso nicht mehr werden.“ „Das ist wohl wahr. Außerdem würde es dir sowieso nichts bringen.“ „Ich weiß. Ich habe mich einmal mit dir eingelassen. Somit werde ich dich auch nicht mehr los. Aber das habe ich auch nicht mehr wirklich vor.“ Ich schaue in die Kirche rein. Die Tür wurde offen gelassen um gleich einfach den Sarg rauszutragen. Vereinzelnde Worte kann ich raushören, doch ich schalte sofort auf Durchzug und höre nicht mehr hin. Ich könnte wetten, dass dem Pfarrer seine eigenen Worte sogar egal sind. Wie kann man nur jedes mal dasselbe bei einer Beerdigung sagen. Wenn ihm das was bedeuten würde, würde es nicht immer derselbe Text sein. Aber er musste jetzt auch schon so viele Beerdigen. Da darf er auch nicht sentimental sein. Aber der Text hat schon lange seine Bedeutung verloren. Kurze Zeit später, erheben sich alle Personen und der Sarg wird nach draußen getragen. Ab diesem moment wird mir wieder schwerer ums Herz. Jetzt heißt es wohl, ganz Abschied zu nehmen. Mein Blick wandert zu Boden, als alle den Leuten folgen, die den Sarg tragen. Ich will ihnen hinterher aber meine Beine wollen einfach nicht. Einige Gefühle kommen wieder hoch. Doch bevor meine Beine nachgeben, nimmt Sebastian mein Handgelenk und zieht mich in die richtung. Vorsichtig wird der Sarg in das tiefe Loch heruntergelassen. Mein Blick wandert durch die Leute. Nicht alle scheinen Traurig zu sein. Andre schauen ziemlich gleichgültig drein. Etwas weiterhinten kann ich auch Undertaker sehen, der sich auf eine Schaufel stützt und die Beerdigung mitverfolgt. Er wartet darauf, bis das Spektakel vorbei ist und er endlich das Loch zu graben kann. Mein Blick wandert wieder zu einigen Menschen, die jeweils eine Blume in das Grab werfen und zu beten scheinen. Auch ich gehe ans Grab und werfe eine Rose hinein aber das beten spare ich mir. Es bringt sowieso nichts. Dennoch knie ich mich demütigend vor seinem Grab und senke den Kopf. Wenigstens kann ich ihm so die letzte Ehre beschaffen, die er verdient hat. Auch wenn ich nicht mehr weinen wollte, so finden doch noch einige Tränen den Weg zu Boden. Zum Glück bedecken aber meine Haare mein Gesicht, sodass die umstehenden es nicht sehen können. Langsam erhebe ich mich wieder, lasse aber meinen Blick gesenkt. Ich gehe etwas von der Menschenmenge weg und trockne meine Tränen. „Wir werden jetzt gehen.“, meint Ciel und geht an mir vorbei. Ich folge ihm und seinem Butler. Wir gehen an seine Kutsche. Sebastian hilft ihm rein und ich setze mich oben neben Sebastian. Wir schweigen die Fahrt über, worüber ich sehr froh bin. Generell in den nächsten Tagen habe ich nicht wirklich das Bedürfnis zu reden. Merkwürdigerweise habe ich nicht einmal Lust mein Zimmer zu verlassen. Das einzige mal wo ich es verlasse ist, wenn ich das Grab besuchen gehe, was ich in der erste Woche jeden Tag mache. Es dauert auch eine Zeit lang, bis ich wieder ordentlich Arbeiten kann. Ganz an Anfang habe ich nicht einmal selbst gemerkt, wie schlecht es mir wirklich geht. Ich habe sehr früh wieder begonnen zu arbeiten, was nicht gut war. In Stresssituationen bin ich zusammengeklappt. Zum Glück ließ das nach und mich hat nur noch die Arbeit abgelenkt, bis ich wieder normal leben konnte. Dennoch habe ich nicht aufgegeben, den Mörder zu suchen. Jetzt will ich ihn erst recht bekommen. Doch diesmal mache ich solch einen Fehler nicht mehr. Zu meinem Glück, habe ich auch eine Spur gefunden. Sie führt direkt nach Deutschland. Ich gehe zu Ciel und teile meine Informationen ihm mit. Schließlich ist das immer noch auch sein Fall und bevor der Teufel wieder hierher kommt und weiter Mordet, muss Ciel ihn aufhalten. Ciel liest sich einige Unterlagen durch und schaut mich danach an. „Du wirst nach Deutschland gehen.“ Verdutzt schaue ich ihn an. „Was!?“ „Ich werde momentan nicht hier weg kommen. Ich habe hier noch viel zu viel zu tun. Außerdem vertraue ich darauf, dass du einiges rausfinden wirst. Dennoch wirst du keine voreiligen Schlüsse ziehen und uns über alles informieren, damit wir rechtzeitig kommen können.“ „Na gut. Ich werde das übernehmen.“ „Du wirst es ja wohl schaffen, dich nach Deutschland versetzen zu lassen, oder?“ Ich nicke leicht. „Ich denke, dass wird kein problem. Ich werde mich sofort darum kümmern.“ An diesem Tag gehe ich noch zu Scotland Yard und erkläre mein Anliegen. Es ist schwer eine Erklärung zu finden aber irgendwie schenken sie mir glauben und schauen, ob sich irgendwas machen lässt. Sichtlich enttäuscht gibt mir Sir Randall einige Papiere, die ich ausfüllen und abschicken soll. „Wenn alles gut läuft, dann wirst du in einer Woche abreisen können.“, meint er. „Möchtest du dir es nicht noch überlegen?“ „Nein, tut mir leid. Ich kann hier momentan nicht mehr Arbeiten. Aber ich verspreche, dass ich bald wieder hierher zurückkommen werde. Vorausgesetzt ihr wollt mich dann noch hier haben.“ „Natürlich. Du bist hier stets willkommen. Schließlich ist das hier auch dein zu Hause.“ Ich lächele ihn leicht an und nicke. Dann gehe ich zu meinem Tisch und packe meine Sachen zusammen. „Hörst du hier auf?“, fragt mich plötzlich Alexander, als er auf mich zukommt. „Fürs erste ja. Ich lasse mich nach Deutschland versetzen. Da wo Daniel gearbeitet hat. Aber ich werde nochmal zurückkommen. Du wirst mich hier nicht los.“ Unschlüssig schaut er mich an und atmet genervt aus. Dann streckt er mir seine Hand hin. „Es tut mir leid. Für alles was ich getan habe.“ Auch wenn er mich immer noch nicht leiden kann und wir auch keine Freunde werden, hat er Loyalität und entschuldigt sich bei mir. Genau deswegen nehme ich seine Entschuldigung an und gebe ihm ebenfalls die Hand. Dann gehe ich, mit meinen Sachen in der Hand, natürlich zu Mister Abberline. Auch verabschiede ich mich erst mal von ihm. Er ist sichtlich Traurig darüber aber er kann es verstehen. Bei Lina verabschiede ich mich noch nicht. Das mache ich erst ein paar Tage vorher. Mit meinen Sachen gehe ich erst wieder zurück zum Anwesen und fülle die Papiere aus. Ich gehe gerade auf mein Zimmer und stelle meine Sachen ab. Da fällt mir Sebastian auf, der im Zimmer steht. „Ich habe gehört, der junge Herr, will dass du nach Deutschland gehst.“ „Ja, so sieht es aus.“ „Es wundert mich sehr, dass der junge Herr dich beauftragt hat. Aber er scheint dir wohl jetzt zu vertrauen.“ „Ja, dass wundert mich sehr. Dennoch habe ich kein gutes Gefühl dabei. Ich muss alleine dahin.“ „Du sollst nur Informationen herausfinden, wo er sich genau aufhält und nicht alleine ihm gegenüber treten.“ „Das ist mir schon klar. Aber wenn er das mitbekommt, dann seid ihr nicht rechtzeitig da. An Anfang war es mir egal ob ich lebe oder sterbe. Aber jetzt habe ich unheimliche Angst davor.“ „Ihr Menschen seid schwach. Der Tod ist bei euch unumgänglich. Daran kannst du nichts ändern. Wenn du mit mir Leben willst, wirst du auch als erstes sterben.“ Geschockt schaue ich ihn an. „Was!?“ Er kommt mir näher und nimmt mein Kinn zwischen seinen Fingern. „Du wirst daran nichts ändern können. Machst du es nicht freiwillig, werde ich dich mit Gewalt zu mir nehmen. Aber noch brauchst du dir keinen Kopf darum zu machen.“ Er lächelt mich charmant an und küsst mich. Erst am nächsten Tag komme ich dazu, die Papiere auszufüllen und abzuschicken. Es geht alles ganz schnell und ich werde mit meinen Qualifikationen sofort in Deutschland aufgenommen. Somit kann ich schon in einer Woche dahin reisen. Ich versuche alles in der Woche noch erledigt zu bekommen und meine Sachen zu packen. Auch verabschiede ich mich von Lina und Besuche noch einmal Mister Abberline. Dann ist auch schon der Tag gekommen, an dem ich abreisen muss. Meine Kutsche steht vor dem Anwesen schon bereit und mich erwartet eine sehr lange Fahrt, worauf ich so gar keine Lust habe. Ich verabschiede mich von den Bediensteten. Maylene und Finny umarmen mich Traurig. Bard nickt mir lächelnd zu und gibt mir die Hand. Ciel gibt mir ein paar Anweisungen, die ich befolgen soll und Sebastian begleitet mich noch zur Kutsche. Vor der Kutsche drückt er mir noch einen Kuss auf den Mund und danach auf die Stirn. Somit steige ich einfach nur noch in die Kutsche ein, die dann losfährt. Mein Leben muss ich erst einmal total umstellen. Ich werde wohl nicht so schnell in mein Heimatsland zurückkehren. Auch muss ich mich an eine neue Umgebung gewöhnen und nochmal alles von vorne anfangen. Denn auch da ist es nicht üblich, dass eine Frau als ein Polizist arbeitet. Auch da darf ich mir jetzt erst einmal eine Menge Spott antun. Aber das habe ich hier geschafft und das werde ich auch da schaffen. Ich werde Sebastian in der Zeit wirklich vermissen. In der letzten Zeit hatte ich ihn wirklich gebraucht. Ich hoffe, ich werde ihn so schnell wie möglich wieder sehen. Doch jetzt muss ich mich auf was anderes konzentrieren. Ich muss herausfinden, wo sich der Teufel genau befindet und dieses mal, werde ich nicht versagen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)