Die erste Polizistin von Sarana_Hiyori1 (Sebastian x Oc) ================================================================================ Kapitel 21: Krank ----------------- Kopfschmerzen überwältigen mich, als ich die Augen öffne. Das helle licht, macht es da nicht viel besser. Langsam wandert mein Blick durch den Raum und ich sehe, dass ich in meinem Zimmer liege. Ich versuche mich zu Erinnern, was passiert ist. *Ich wollte nach hinweisen suchen. Stattdessen wurde ich anscheinend niedergeschlagen. Aber von wem? Von dem Mörder?“ Ich fasse mir an meinen schmerzenden Kopf. Dabei fällt mein Blick auf meinen Arm. Kurz bevor mir ein Schrei entfährt, halte ich mir selber den Mund zu. Zitternd schaue ich mir meinen Arm an. Genau das gleiche Zeichen, wie bei allen anderen Opfern ist mir in den Arm geritzt worden. Die Tür geht auf und ich erschrecke mich. „Du bist wieder wach. Dann kann ich deinen Verband wechseln.“ „W...was ist passiert!?“ „Du bist einfach losgegangen und wenig später haben, mein junger Herr und ich, dich bewusstlos auf den schlammigen Boden gefunden. Du hast eine kleine Platzwunde am Hinterkopf und auf der Stirn.“ Ich taste wieder an meinen Kopf und merke erst jetzt den Verband. Dann halte ich meinen Arm hoch. „Und was ist damit!?“ Geschockt schaut er sich meine Wunde an. „Die ist mir nicht aufgefallen.“ „Das ist das Zeichen von dem Mörder. Er war es also der mich niedergeschlagen hat und hat mir damit eine Nachricht hinterlassen. Ich werde wohl die nächste sein.“ „Mach dir darum erst einmal keine Sorge. Solange deine Verletzungen nicht verheilt sind, wirst du sowieso das Bett nicht verlassen.“ „Pah! Du hast mir gar nichts zu sagen!“ Ich drehe den Kopf weg und verschränke die Arme. Er dreht meinen Kopf zu ihm. „Schau mich an. Schließlich muss dein Verband gewechselt werden.“ Ich seufze genervt. „Von mir aus.“ Er wickelt ihn ab und tupft die Wunde auf meiner Stirn sauber. Vor schmerzen zucke ich zurück. „Sonst hältst du doch auch alles aus. Also bleib still.“ „Werde du doch mal niedergeschlagen! Das tut weh!“ „Niemand hat gesagt, dass du alleine los sollst.“ Er wickelt wieder einen Verband drum und säubert meinen Arm. Mein Arm brennt sogar noch mehr als meine Kopfwunde. Auch den Arm zucke ich zurück aber er hält ihn fest. „Das wird wohl eine Narbe geben.“, meint er. „Na toll. Als hätte ich nicht schon genug und jetzt muss ich mich immer an den Scheiß Kerl erinnern!“ Ich seufze. „Du sagtest ihr habt mich im Wald gefunden. Habt ihr irgendwas verdächtiges gesehen?“ „Nein, der Angreifer war schon weg und ich konnte nichts finden.“ Ich nicke nur. „Aber noch eine Frage.“, meine ich jetzt etwas wütender. „Du sagtest ihr hättet mich auf den schlammigen Boden gefunden. Warum zum Teufel bin ich dann sauber!?“ Er grinst mich an. „Willst du es wirklich wissen?“ „Sag mir nicht du...“ Ich schaue ihn geschockt an. „Du perversling!“ „Pervers würde ich es nicht nennen. Schließlich konnte ich dich nicht so in das Bett hineinlegen.“ Wütend will ich ihn ein Kissen ins Gesicht schmeißen aber er hält es fest. „Die sind nicht zum schmeißen gedacht.“ Er steht auf und verlässt das Zimmer. Innerlich bebe ich vor Wut. Dann versuche ich mich aber zu beruhigen und lege mich wieder zurück in das Kopfkissen. Meine Kopfschmerzen bringen mich noch um. *Warum musste mir das unbedingt passieren? Ich kann doch jetzt nicht einfach hier liegen bleiben, während der Mörder wieder sein Unwesen treibt! Aber so kann ich ihn auch nicht bekommen. Wenn ich Glück habe, kümmern sich Ciel und Sebastian drum. Obwohl ich es doch lieber alleine machen würde aber, auch wenn ich es nicht gerne zugebe, werde ich es ohne ihre Hilfe wohl nicht schaffen. Für diesen Gedanken könnte ich mich schon selber umbringen. Aber leider ist es unausweichlich. Schließlich konnte er bisher meinen Vater töten und konnte mich ganz leicht überraschen. Aber vielleicht war mein Vater einfach zu wütend. Da kann man viele Fehler machen. Aber es ist schon ein schwerer schlag. Seid ich klein war, wurde mir immer gesagt, dass mein Vater einer der besten war. Jeden Fall konnte er lösen. So wurde er für mich ein Held. Das er Versagt hat und dadurch gestorben ist, war für mich das schlimmste aber jetzt weiß ich auch warum. Vermutlich war er einfach zu durcheinander und viel zu sehr auf Rache aus. Wahrscheinlich hätte er den Mörder auch nicht geschnappt, wenn er klar im Kopf gewesen wäre aber vielleicht hätte er wenigstens noch lebend davon kommen können.* Ich schüttele nur meinen Kopf, um daran erst einmal nicht zu denken. Ich fühle mich nicht sonderlich gut und so langsam dreht sich alles um mich herum. Deswegen schließe ich die Augen. Kurz schlafe ich auch ein aber leider träume ich auch ziemlich schlecht, dass ich schon nach einer Stunde wieder wach liege. Leider geht es mir noch schlechter als vorher. Der Traum hat mir echt noch das letzte gegeben. Es klopft an der Tür und Sebastian kommt mit einem Tee in der Hand rein. „Du schwitzt ja.“, bemerkt er. Ich fasse an meine Stirn und erst jetzt bemerke ich es selber. Er setzt sich auf mein Bett, zieht seinen Handschuh aus und fasst mir an die Stirn. „Du hast Fieber. Kommt wohl durch den Regen. Außerdem war es ziemlich kalt. Du hast dir eine Erkältung eingefangen.“ „Warum jetzt!? Das kann ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen!“ „Du bist selber dran schuld. Schließlich bist du einfach alleine losgelaufen in dem kalten Regen.“ „Ja, mach mir nur Vorwürfe! Wenn du nur hier bist um mich zu nerven oder sonstiges, dann kannst du gleich wieder gehen!“ „Schon gut. Ich wollte dir eigentlich nur einen Tee bringen aber ich schicke sofort Meyrin mit kaltem Wasser. Deine Stirn glüht richtig.“ Ich seufze genervt. Dann geht er auch raus und wenig später kommt Meyrin ins Zimmer. Sie legt mir einen kalten Lappen auf die Stirn. „Danke.“, meine ich. „Keine Ursache.“ Sie lächelt mich an. In der Nacht wache ich wieder wegen dem Traum schreien auf. Zu viele Erinnerungen kommen in mir hoch und ich zittere leicht. Die Tür geht sofort auf und Sebastian kommt rein. „Was ist los?“, fragt er. Ich schaue ihn an und versuche einige Tränen zurückzuhalten. *Ich habe schon lange nicht mehr geweint und das werde ich jetzt nicht vor ihm machen!* „N...nur ein Alptraum.“ „Du hast Alpträume?“ „Hör auf zu grinsen! Ich bin immerhin auch nur ein Mensch. Vorher hatte ich aber auch keine Alpträume aber jetzt nach der Sache, habe ich welche. Und auch...Angst. Ich hatte bisher immer Angst aber jetzt noch mehr als vorher.“ „Tja, letztendlich bist du nur ein schwacher Mensch.“ „Ja, ich bin ein schwacher Mensch. Ich war noch nie was anderes. Ich kann nur das, was mir mein Vater beigebracht hat. Nicht mehr und auch nicht weniger. Schließlich wurde ich auch von dir ausgenutzt. Wäre ich kein schwacher Mensch, hätte ich es verhindern können. Aber das konnte ich nicht.“ „Du glaubst wirklich, ich hätte dich ausgenutzt? Wie kommst du denn darauf?“, fragt er grinsend. „Ein Teufel kann nichts anderes, als Menschen auszunutzen. Sich ihre schwächen zu nehmen und darüber zu lachen. Wir sind Vieh für euch. Dir liegt an niemanden etwas. „Woher willst du das wissen? Hat dir das dein Vater erzählt?“, fragt er provozierend. „Nicht nur er. Ich habe es schon selber gesehen. Schließlich habe ich schon erwähnt, dass ich Teufel erkenne. Die Abfälligen blicke, dir reichen schon. Außerdem sagen sie immer, das alle Menschen gleich wären. Aber wenn das so wäre, würde ich dann außergewöhnliche Dinge erkennen? Würde jeder dann unterschiedlich aussehen? Vom Verhalten her ist jeder Mensch anderst. Da kann man sagen was man will. Im großen und ganzen sind wir zwar schon gleich aber jeder hat was anderes an sich, das uns voneinander unterscheidet. Sonst könnten wir auch sagen jeder Teufel ist gleich. Sie haben ein paar außergewöhnliche Fähigkeiten, nehmen sich Seelen, gehen einen Vertrag ein und finden Menschen nur als Abschaum oder sonstiges. So grob kann man wirklich sagen sie gleichen sich aber im Grunde ist es dann wieder nicht so.“ „Ich verabscheue Menschen nicht. Ich finde sie interessant. Ihr Verhalten überrascht mich immer wieder aufs neue. Aber was du vorhin sagtest, es stimmt. Bis auf letzteres.“ „Wie du meinst. Ich will nicht einmal wissen an wen dir etwas liegt. Ich könnte es sowieso nicht glauben. Ich glaube dir überhaupt nichts.“ Ich lege mich wieder zurück in mein Bett. „Von mir aus.“, meint er und will den Raum verlassen. „Warte!“ Er dreht sich wieder zu mir um und zieht eine Augenbraue nach oben. „Bleib bitte hier. Ich habe immer noch Angst. Auch wenn ich dich nicht leiden kann. Ich will nicht alleine sein.“ Er nickt und stellt sich neben meinen Bett. „Ich habe gedacht du traust mir nicht.“ „Tue ich auch nicht. Aber meine Angst ist momentan größer.“, murmel ich und schlafe letztendlich ein. Hustend wache ich am nächsten Morgen als erstes auf. Sofort merke ich auch, wie mein Hals weh tut. *Na toll. Jetzt hat es mich richtig erwischt.* Ich versuche was zu sagen aber meine Stimme ist weg. Genervt raffe ich mich etwas auf. Dann kommt Meyrin ins Zimmer. „Guten Morgen. Wie geht es dir.“ Ich versuche wieder was zu sagen aber es funktioniert nicht. Sie versteht. „Oh nein! Du hast deine Stimme verloren. Ist es so schlimm? Ich bringe dir etwas Tee.“, meint sie und geht schnell raus. Ehrlich gesagt brauche ich jetzt wirklich kein Tee. Mir ist schon so heiß genug, da bauch ich nicht noch einen heißen Tee. Außerdem wird das ja wohl nicht sonderlich helfen. Statt das aber Meyrin mit einem Tee in mein Zimmer kommt, kommt Sebastian rein und hat ein schmunzeln auf den Lippen. Genervt schaue ich weg. Er stellt den Tee auf einen kleinen Tisch neben mich. Dann setzt er sich auf mein Bett. Ich zeige ihm, dass er die Hand ausstrecken und mir die Handfläche zeigen soll. Fragend schaut er mich an. Aber er macht es dann auch. Mit dem Finger zeichne ich Buchstaben auf seine Hand und frage ihn etwas. Er versteht sofort. „Nein, wir konnten ihn nicht finden aber das wunderliche ist, die Morde haben bisher aufgehört. Keine weitere Spur für uns. Vermutlich ist er untergetaucht.“ *Mist! Will er mir da gerade etwa wirklich sagen, das der Kerl aufgehört hat!? Wahrscheinlich weil ich angefangen habe zu ermitteln. Das Zeichen auf meinem Arm sollte wohl ein Warnzeichen sein. Ich muss wohl Geduld haben und warten, bis er wieder Aufmerksamkeit erregt.* Ich seufze und zeichne wieder Buchstaben auf seine Handfläche. „Nein, wir suchen ihn nicht weiter. Ohne irgendwelche Spuren, kann nicht einmal ich irgendwas herausfinden. Er stellt sich wirklich geschickt an. Sogar mich kann er austricksen und kann Spuren verschwinden lassen, dass nicht einmal ich noch etwas finden kann. Es ist äußerst merkwürdig.“ Ich zucke nur mit den Schultern und schüttele den Kopf. Dann nehme ich mir den Tee und trinke einen Schluck. Mein Hals tut weh. Daraufhin stell ich den Tee wieder zur Seite. „Hast du schmerzen?“, fragt er grinsend. Am liebsten würde ich ihn anschnauzen aber leider geht das schlecht. Er fängt an, den verband von meinen Kopf zu wickeln und schaut sich die kleine platz wunde an der Stirn an. „Ein Verband ist wohl nicht mehr nötig. Du hast ziemlich Glück, dass es schnell verheilt. Es hätte schlimmer kommen können. Wir hatten zum Glück keinen Arzt kommen lassen müssen, um die Wunde zu nähen. Ach, ich konnte mich aber wirklich nicht entscheiden, ob ich mich über deinen Verletzten Anblick amüsieren oder bedauern sollte. Für ein so hübsches Gesicht, ist es schon fast wieder zu schade.“ Er hebt etwas mein Kinn an. Sofort schlage ich ihm wütend die Hand weg. „Immer noch so aufbrausend. Obwohl du krank und verletzt bist.“ Ich fahre mit meinem Zeigefinger einen Waagerechten strich auf seinem Hals. Das so viel bedeuten soll, wenn er mich noch einmal anfasst, ist er Tod. „Du willst mir drohen? In deinem Zustand? Ich denke nicht, dass das solch eine gute Idee ist. In deinem zustand ist es noch leichter eher dich zu Töten. Deswegen würde ich vorsichtig sein. Auch wenn ich es überhaupt nicht gerne machen wollen würde. Dazu ist es mir zu schade.“ Er zieht mich nah zu ihn und schaut mich mit seinen roten Augen intensiv an. Wütend lege ich mich wieder zurück und winke nur ab. *Sich über ihn aufzuregen ist sinnlos. Ohne die Kraft und ohne meine Stimme kann ich wirklich nichts machen.* Deswegen schließe ich einfach nur die Augen. Ich merke wie er aufsteht und den Raum verlässt. Darüber bin ich mehr als nur froh. Einige Tage muss ich auch im Bett liegen bleiben, bis ich wieder gesund bin. Auch wenn ich noch nicht ganz so fit bin, stehe ich auf und gehe in das Bad. Da wasche ich mich auch und mache den Verband um meinen Handgelenk ab. Wie auch vermutet, ist eine Narbe zurückgeblieben. Das Zeichen von dem Mörder, als Narbe auf meinem Arm. Das wird mich bis an mein Lebensende verfolgen. Seitdem auch das passiert ist, verfolgt mich immer wieder der gleiche Alptraum und es nimmt einfach kein Ende. Eines Abends war es mal wieder so schlimm, dass ich schon zum zweiten mal Sebastian gebeten hatte, in meinem Zimmer zu bleiben. Aber mir war in dem Moment einfach egal, wer da ist. Hauptsache ich war nicht alleine. Solch eine Blöße gebe ich mir überhaupt nicht gerne. Angst zu zeigen hasse ich aber ich konnte es nicht verstecken. Dazu kommt noch, das der Scheiß Teufel wissen will, was für ein Traum ich hatte aber das geht dem Typen ja wohl überhaupt nichts an. In den Tagen kam er einfach viel zu oft und ich musste ihn viel zu oft ertragen. Aber wie schon gesagt, in manchen Momenten war ich froh nicht alleine zu sein. Ich ziehe mich um und gehe nochmal raus. Dann beschließe ich nach unten zu gehen. *Ich war eindeutig zu lange in diesem Zimmer. Ich hasse es am Bett gefesselt zu sein und nicht aufstehen zu dürfen.* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)