Keine Kompromisse von Nightprincess (Kaiba gegen die Yakuza) ================================================================================ Kapitel 5: Unterschlupf ----------------------- ~~ Yami Mutou ~~ War ja klar, dass diese Antwort kommen musste. Mürrisch dreh ich mich zu Seto Kaiba um und werfe ihm einen wütenden Blick zu. „Arbeitet der Typ jetzt für Dich? Oder ist es die neuste Modeerscheinung kein Kommentar abzugeben?“ Er zuckt nur lässig mit den Schultern. „Du kriegst schon noch Deine Erklärung, später. Lass uns erstmal hier aufräumen und zusammenpacken.“ „Fein! Aber nicht wieder so ein Mini-Statement eines Deiner Bodyguards, ich erwarte für dieses…“ Ich deute mit dem Kopf auf Katsuya Jonouchi, der noch immer unsicher neben uns steht und mittlerweile die Arme verschränkt hat. „…Problem eine persönliche Erklärung von Dir.“ „Von mir aus, wenn Du dann Ruhe gibst?“ Ich nicke Seto Kaiba zu und wende mich dann an Katsuya Jonouchi. „Was hast Du jetzt vor? Hast Du schon einen Unterschlupf gefunden, jetzt wo Deine eigenen Leute hinter Dir her sind?“ Er legt grinsend den Kopf schief. „Kann euch Cops doch egal sein, ich steh doch bei euch auch schon längst auf der Abschussliste.“ Ich schüttle den Kopf. „Das mag für die anderen Abteilungen gelten, aber meine Abteilung steht der Sache vollkommen neutral gegenüber.“ „Spezialeinheit, richtig? Speziell ausgebildet für Personenschutz und Geiselnahmen?“ Ungläubig zieh ich meine rechte Augenbraue hoch. „Woher…“ Er tippt sich ans rechte Ohr. „Hab‘s am Geräusch des Scharfschützengewehrs erkannt, haben nicht viele so ein Ding. Kommt einem manchmal zugute, wenn man ein absolut perfektes Gehör hat.“ Ich nicke verstehend. Sein absolut perfektes Gehör überrascht mich nicht sonderlich, in Anbetracht der Tatsache, dass ich ein überdurchschnittliches Sehvermögen habe, das mir insbesondere in der Nacht besonders nützlich ist. „Das beantwortet dennoch nicht meine Frage, was Du jetzt tun willst. Hast Du ein Versteck?“ Yugi greift sich meinen rechten Arm und ich schaue ihn an. „Was?“ Er zieht nachdenklich seine Stirn in Falten. „Wir könnten ihn ins Zeugenschutzprogramm stecken, da wäre er auch vor den anderen Abteilungen sicher, wir müssten es nur dem Hauptkommissar verklickern.“ Unser Hauptkommissar Kaneto Shiozawa war der Einzige, dem wir bedingungslos vertrauen konnten. „Kommt gar nicht in Frage. Ich werde mich mit Sicherheit nicht auf irgendwelche Cops verlassen oder mich sonst irgendwie verstecken. Ich trete meinem Vater offen gegenüber, ganz gleich zu welchem Preis. Und ich habe auch nicht vor, meine Identität zu wechseln, nur um nicht mehr in der Schusslinie zu stehen, also vergesst das mit eurem verdammten Zeugenschutzprogramm mal ganz schnell wieder. Außerdem glaube ich eh nicht daran, dass ihr verdammten Cops mich beschützen könnt, die Zeugen sterben bei euch doch schneller als die Fliegen auf der Windschutzscheibe eines Rennwagens.“ Ich werfe diesem verdammten Blondschopf einen verärgerten Blick zu. Klar, es stimmte durchaus, wir haben schon einige Zeugen verloren, die sich in Zeugenschutzprogrammen befanden, aber unsere Spezialabteilung war bisher noch nicht davon betroffen. Allerdings hatten wir bisher auch nur wenig Zeugen, die wir versteckt halten mussten und für die Yakuza waren diese auch nicht sonderlich gefährlich. Dennoch gefällt mir diese ganze Sache hier nicht. „Wie wäre es, wenn er erstmal bei mir unterkommt? Da wäre er mitten im Geschehen, aber dennoch relativ sicher.“ ~~ Seto Kaiba ~~ Ich wusste nicht genau, warum ich diese Frage gestellt hatte, aber es erschien mir logisch. Dieser Yakuza-Bengel konnte zumindest gut schießen und mit dem Messer schien er anscheinend auch gut umgehen zu können und auch sonst wäre er eine Bereicherung für mich, wenn er ab jetzt auf meiner Seite stand. Er hatte Insiderwissen, auf das ich ungern verzichten würde. Es wäre also eine Schande, ihn einfach seinem Schicksal zu überlassen. „Du meinst das ernst oder?“ Ich nicke Yami Mutou zu. „Du weißt genau, dass ich nie scherze.“ „Verdammt, Kaiba, er ist von der Jonogami-kai!“ Ich zucke nur gleichgültig mit den Schultern. „Und?“ Er fährt sich unruhig durch die hochgegelten Haare. „Saburos verdammter Sohn!“ Ich werfe einen Blick auf den Yakuza-Bengel, der mich eindringlich mustert, als würde er ernsthaft mein Angebot, ihn bei mir Unterschlupf zu gewähren, in Erwägung ziehen wollen. „Ich weiß, wer er ist. Es kümmert mich aber einen verdammten Scheißdreck. Er hat mehr Insiderwissen als jeder andere. Ich brauche ihn. Und das ist mein letztes Wort zu dem Thema.“ Der Yakuza-Bengel Katsuya grinst mich an und nickt. „Einverstanden. Wenn ich dadurch meinem Vater in die Suppe spucken kann, soll’s mir Recht sein.“ „Ach scheiße. Macht doch was ihr wollt! Yugi, wir verschwinden! Soll sich doch Kaiba um den Abtransport seiner verdammten Limousine kümmern und dem toten Fahrer. Ich hab kein Bock mehr auf diesen Scheiß!“ „Aber Yami…!“ „Kein ‚aber‘, wir fahren. Ich hab noch ein Verhör durchzuführen, vielleicht kriegen wir wenigstens diesen Hiroto in ein verdammtes Zeugenschutzprogramm!“ Er steigt mürrisch auf der Beifahrerseite des Polizeiwagens ein und knallt wütend die Tür hinter sich zu. Er mag es nicht, wenn er eine verbale Auseinandersetzung gegen mich verliert, in letzter Zeit verliert er häufiger gegen mich, was ihn ganz schön zu nerven scheint. „Nimm es ihm nicht übel, Kaiba, er ist seit dem letzten Fiasko nicht besonders gut auf Dich zu sprechen.“ Ich schau Yugi Mutou nachdenklich an. Wie der Zwerg es in die Spezialabteilung seines Zwillingsbruders geschafft hat, verwundert mich immer wieder. „Was kann ich bitte dafür, wenn er sich von einer Horde wildgewordener Fans über den Haufen rennen lässt?“ „Nicht viel, aber alleine Deine Anwesenheit auf einer Pressekonferenz erschwert uns Personenschützern die Arbeit erheblich.“ „Noah war auch da.“ „Sicher, aber seine Fans sind eher weiblicher Natur und viel umgänglicher, während Deine Fans mehr und mehr dem männlichen Geschlecht zuzuordnen sind. Außerdem sind sie weniger polizistenfreundlich, was mich nicht wirklich verwundert, in Anbetracht der Tatsache, dass Du beinahe im Alleingang schon einige kleine Yakuza-Gruppen erledigt hast, was ja eigentlich Aufgabe der Polizei gewesen wäre.“ Ich winke nur beiläufig mit der Hand ab. „Das war alles nur zufällig, ein paar von denen hatten Hackerangriffe auf die KC verübt, eine Gruppe hat es sogar gewagt, meine Limousine vor der Villa in die Luft zu sprengen, gab zwar keine Opfer, aber dennoch kann ich solche Attacken nicht auf mir sitzen lassen und mit eurer Hilfe rechne ich schon lange nicht mehr. Den Grund dafür kennt ihr sehr gut.“ Er nickt etwas niedergeschlagen. „Ich weiß. Entweder kommt die Polizei zu spät oder gar nicht. Glaub mir, auch für uns ist das nicht einfach. Wir werden viel zu häufig mit falschen Informationen gefüttert, zu falschen Einsätzen gelockt oder sonst irgendwie in die Irre geführt. Dass wir einen Maulwurf bei uns haben, ist uns also bekannt, vermutlich sind es sogar noch mehr, als wir glauben.“ „Yugi! Das geht Kaiba alles nichts an! Das ist unser Problem! Steig endlich ins Auto!“ Yugi Mutou seufzt und lächelt entschuldigend. „Du hörst ja meinen Bruder. Wir halten Dich auf dem Laufenden, was diesen Hiroto hier angeht, vielleicht redet er ja. Und wenn Du neue Infos von Katsuya kriegen kannst, wäre es ganz nett, wenn Du uns einweihen würdest. Ich muss los. Wir sehen uns, Kaiba.“ „Ja. Ich werde Deinem Bruder noch die versprochene Erklärung zukommen lassen. Wenn ich hier aufgeräumt habe. Bis später also.“ „Bis später.“ Er dreht sich um, geht um den Wagen herum, steigt auf der Fahrerseite ein, schließt die Tür leise hinter sich, startet den Motor, winkt mir noch kurz zu, während Yami Mutou mich scheinbar einfach nur ignoriert, und fährt in Richtung Masa Avenue davon. Der Yakuza-Bengel Katsuya stellt sich neben mich und seufzt. „Man, hoffentlich nehmen die Hiroto nicht zu hart ran, ich trau den Cops nicht über den Weg.“ „Wenn jemand fair mit Verbrechern ist, dann die Mutous, kannst also von Glück reden, dass sich Dein Freund in ihren Händen befindet, bei jedem anderen Cop würde ich mir jetzt Sorgen machen, dass am nächsten Morgen die Leiche Deines Freundes irgendwo am Pier gefunden wird.“ „Hm. Sehr beruhigend.“ „Komm, lass uns Noahs Limousine zur Villa fahren, wenn sie noch fährt. Den toten Fahrer müssen wir auch mitnehmen.“ Ich gehe in Richtung Masa Avenue. „Och nö. Ich fahr doch keinen Leichenwagen.“ Der Yakuza-Bengel folgt mir. „Du fährst ja auch nicht, sondern nur mit, also stell Dich nicht so an.“ „Was ist mit der andren Limo?“ „Die bringt Mokuba nachhause, sofern sich Roland schon darum gekümmert hat. Noah dürfte schon mit den andren Bodyguards in Richtung Krankenhaus abgefahren sein.“ „Domino General Hospital?“ „Nein, Du Idiot. Kaiba Hospital. Denkst Du, ich überlass die Sicherheit meines Bruders irgendeinem Krankenhaus?“ Der Yakuza-Bengel schnaubt leise. „Angeber.“ „Loser.“ Ich schau mich auf der Masa Avenue um, alles ruhig, scheinbar wurden meine Befehle zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt. „Verwöhnter Snob.“ „Straßenköter.“ Ich greife mir den toten Fahrer, der neben Noahs Limousine an der Hauswand lehnt. „Leichenfahrer.“ „Mach lieber die hintere Tür auf, Yakuza-Bengel.“ „Ich hab nen Namen, Geldsack.“ Er öffnet die hintere Tür der Limousine und ich pack den Fahrer auf den Rücksitz. „Sorry, hab ihn vergessen, Dorftrottel.“ „Ich heiß Katsuya, Du elender Bürohocker.“ „Und ich noch immer Kaiba, Du verdammter Fußabtreter.“ Ich geh um die Limousine herum, steige auf der Fahrerseite ein und versuche den Motor zu starten. Es klappt auf Anhieb, scheinbar haben sie die Limousine diesmal nicht völlig demoliert. Punkt für mich. „Halt bloß Deine verdammte Klappe, Du Wohlstandskrüppel.“ Der Yakuza-Bengel steigt auf der Beifahrerseite ein und knallt die Tür zu. „Das geht auch leiser, Du Primat.“ „Fahr lieber los, Du Sesselpuper.“ Ich schnall mich an und zieh meine Stirn in Falten. „Schnall Dich lieber an, sonst fällst Du noch aus der Tür, Milchbubi.“ „Willst Du mich etwa rauswerfen, Du Spargeltarzan? Ich dachte, Du brauchst mich?“ Er schnallt sich ebenfalls an und ich fahre los, die Masa Avenue entlang Richtung Kaiba Villa. „Vielleicht hab ich es mir ja anders überlegt, Du Amöbenhirn?“ Er wirft mir einen Seitenblick zu und grinst mich an. „Hast Du nicht, Du Langsamfahrer.“ „Langsamfahrer? Warts ab, Du geistige Lichthupe.“ Ich gebe mehr Gas, so dass wir jetzt mit 100 km/h durch Domino-City düsen. „Hast Du nicht mehr zu bieten, Anfänger?“ „Ist das falsche Auto dafür und die falsche Strecke, Du Hanswurst.“ „Alles nur Ausreden, Gernegroß.“ Ich seufze leise. „Ich zeig Dir mal, wie man schnell fährt, später, wenn ich mich um die aktuellen Probleme gekümmert habe, Hasenhirn.“ „Von mir aus, Du Hackfresse. Soll mir Recht sein.“ „Gehen Dir langsam die Beleidigungen aus oder warum ziehst Du über mein Aussehen her, Dumpfbacke?“ „Nee, Du hast einfach nur ne Hackfresse und dazu ne Kartoffelnase.“ „Pass auf, was Du sagst, Du Kotzbrocken, sonst schmeiß ich doch noch aus der Limousine.“ Ich biege in die Toreinfahrt der Kaiba Villa ein, das Eisentor der Villa öffnet sich für mich automatisch. „Tust Du nicht, immerhin brauchst Du mich, Du eingebildeter Lackaffe.“ „Bild Dir nicht zu viel darauf ein, Du unterbelichteter Pausenclown.“ Ich fahr die Limousine in die hintere Garage zu den andren Autos. „Tu ich aber, Du Pissnelke.“ „Bist Du jetzt fertig, Du Labertasche?“ Ich werfe dem Yakuza-Bengel einen vernichtenden Blick zu. Er grinst mich an. „Nur wenn Du fertig bist, Du Rübengesicht.“ „Musst Du unbedingt das letzte Wort haben, Du Schlumpf?“ Sein Grinsen wird breiter. „Natürlich, Du kleines Frühstück.“ „Ich frühstücke Dich gleich, Du Hofnarr.“ Er schnallt sich ab und lehnt sich herausfordernd vor. „Versuchs, Du Klappstuhl.“ Ich schnall mich ebenfalls ab. „Mit Vergnügen, Du Knallerbse.“ Bevor er zu einer Antwort ansetzen kann, zieh ich den Yakuza-Bengel am Kragen seiner noch immer ziemlich ramponierten Jacke zu mir und drücke ihm einen Kuss auf seinen vorlauten Mund, um ihn endlich zum Schweigen zu bringen. Im selben Atemzug spüre ich den Lauf einer Pistole an meiner linken Schläfe, was mich allerdings nicht davon abhält, ihn noch enger an mich zu ziehen und meine Zunge zwischen seine Lippen zu schieben. Die Pistolenmündung drückt sich schmerzhaft in meine Schläfe, nur Sekunden später zieh ich meine eigene Pistole aus der Manteltasche und drücke die Mündung in den Schritt des Yakuza-Bengels, was diesen leise aufstöhnen lässt. Ungläubig starrt er mich an, ich starre zurück, während ich mir mit seiner Zunge einen heißen Zungenkampf liefere. Atemlos drückt er mich von sich und presst mir die Pistole an die Stirn. „Du verdammter Hurensohn.“ „Soll ich Dich nochmal küssen oder hältst Du endlich Deine Klappe, Du verdammte Pappnase?“ Noch immer drücke ich ihm meine Pistole in den Schritt, während er seine von mir geborgte Pistole weiterhin auf meine Stirn gerichtet hat. Seufzend senkt er seine Pistole wenige Atemzüge später, dreht die Pistole so, dass nun der Griff zu mir zeigt und grinst mich an. „Fein, hast gewonnen, diesmal. Wäre einfach zu schade um meine Eier, die brauch ich noch.“ Ich greife mir seine Pistole, drücke meine eigene Pistole noch einmal etwas fester in seinen Schritt, so dass er erneut leise stöhnt und zieh mich dann wieder zurück. „Dann steig aus, ich zeig Dir wo Du schlafen kannst. Wenn Du Kleidung brauchst, kannst Du die Dienstmädchen danach fragen, den Rest zeig ich Dir.“ „Sehr wohl, Kaiba. Ich folge auf Schritt und Tritt.“ „Spar Dir den Sarkasmus, sonst schieß ich Dir die Eier doch noch weg.“ „Tse. Spaßbremse.“ Seufzend steigt er aus und ich schüttle genervt den Kopf. Na da hab ich mir ja was angelacht. Womit hab ich das bitte verdient? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)