New Choice von Caelob ================================================================================ Kapitel 49: ------------ „Das ist … unfassbar.“, rang Harry nach Worten. „Es ist Vergangenheit und eine meiner wertvollsten Erinnerungen. Also gut, du hast lang genug herumgetrödelt. Es wird Zeit das du zu uns kommst, Harry.“ Wieder verflüssigte sich alles bis nur noch ein leerer, schwarzer Raum um ihn herum war. „Wir sind die, die vor dir waren.“ „Die Gesichte der Skeater ist lang und facettenreich.“ „Doch wir alle haben eins gemeinsam.“ „Jede Generation von uns hat die Gesichte aus dem Schatten heraus gelenkt.“ „Wir haben gelogen.“ „Wir haben betrogen.“ „Wir haben getötet und gefoltert.“ „Unsere Geschichte ist voller Blut und Verzweiflung.“ „Tausende Seelen die uns verfluchen.“ Die alten Lord Shaire erschienen. Einer nach dem anderen. Ihre Stimmen hallten wieder in diesem seltsam leeren Ort und Harry konnte es sehen. Die Zeiten in denen diese Anführer gelebt, die Schrecken die sie begangen hatten. All das Blut das vergossen wurde. „Du bist nun der nächste in der Reihe. Bist du bereit die Schuld und Verantwortung der Vorfahren zu tragen so wie jeder vor dir? Wirst du die Pflichten erfüllen und die Blutschuld tragen um die Macht des Lord Shaire zu erhalten?“ „Endlich eine Chance alles richtig zu machen.“ „Nicht wieder nur allen zur Last fallen.“ „Den Dursleys beweisen, dass du nicht nutzlos bist.“ „Du kannst Dumbledore von seinem Thron stürzen.“ „Und denen die auf dir herumtrampelten zeigen, dass sie unrecht hatten.“ Die um ihn stehenden drängten jetzt auf ihn ein, umkreisten ihn. Ihre Stimmen und Worte vermischten sich untereinander bis er nur noch vereinzelte Fragmente. „Endlich mal eine Aufgabe richtig erledigen.“ „Eine Sache mal zu Ende zu bringen.“ „Etwas bewirken“ „Die Welt verändern.“ „Deine Pflicht zu erfüllen“ Je näher die Abbilder der alten Lord Shaire kamen, desto mehr Panik stieg in ihm auf. Er hielt sich die Hände über die Ohren. Das konnte er doch alles gar nicht. Er hatte sich ja nicht mal gegen seine Verwandten durchsetzen können. Er würde versagen, wie immer. Ein Nichts bleiben. Die Erwartungen der anderen würde er niemals erfüllen können. Aber das musste er doch auch gar nicht. Die Erkenntnis traf ihn völlig unvermittelt und war dabei doch so einfach. Jeder den er seit Avalon kennengelernt hatte, hatte versucht es ihm zu sagen. Es war egal ob er die Erwartungen anderer erfüllte oder nicht. Denn Leute die das von ihm erwarteten konnte ihm gestohlen bleiben. Wer seine Ziele nicht verstehen konnte und nicht hinter ihm stand, den brauchte er auch nicht. Wer an seiner Seite war um seine eigenen Erwartungen erfüllt zusehen, auf dessen Meinung musste er doch nichts geben. Freunde die er brauchte würden zwar manchmal mit ihm streiten aber trotzdem zu ihm halten. Zum ersten mal würde er Entscheidungen nur für sich treffen. Nicht aus Pflichtgefühl oder Verantwortung, sondern weil er es wollte. Jetzt endlich verstand er es. Die Freiheit und Verantwortung eines Lord Shaire. Er war nur sich selbst Rechenschaft schuldig. Keine Einschränkungen. Aber auch keinen Sündenbock. Für alles was von nun an in seinem Leben passierte trug er - und nur er - die Verantwortung. Wenn er eine Entscheidung traf musste er auch damit leben. Kein Sicherungsnetz. Kein zweiter Boden. „STOP!!“ Er richtete sich wieder auf und schickte eine Energiewelle aus um die Geister der Vergangenheit zurückzudrängen. Einen Wimpernschlag später standen sie wieder auf ihren Plätzen, als wäre nichts gewesen. Doch davon ließ Harry sich nicht irritieren. „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um diesen Krieg zu beenden. Ich werde das Gleichgewicht zwischen Schwarz und Weiß wahren und über die magische Welt wachen. Aber ich werde nicht das Blut tragen, das ihr auf euch geladen habt. Ich habe damit nichts zu tun und es ist nicht meine Aufgabe euch eure Schuld abzunehmen. Eure Vergangenheit hat nichts mit mir zu tun. Ich werde das tun, was ich für richtig halte.“ Sein Blick fiel auf Salazar „Meine Zukunft bestimme nur ich allein. Ich werde nicht euren Weg nehmen um anderen zu helfen denn damit wäre ich nicht besser als die gegen die ich kämpfe. Und wenn ich die Skeater zerstören muss um endgültig alle tyrannischen Mächte zu beseitigen, dann werde ich auch das tun.“ „Wenn das dein Wunsch ist.“, sprach Salazar schließlich. Scheinbar ungerührt das Harry gerade verkündet hatte, sein Lebenswerk zerstören zu wollen. Die Gesichter der anderen reichten von Geschockt über Fassungslos bis zu Bewunderung. „Die Skeater gehören dir Lord Shaire. Mach mit ihnen was du willst. Ab sofort kann dir niemand mehr deinen Weg vorschreiben.“ Er hob seine Hand und berührte mit seinen Fingerspitzen Harrys Stirn. Ein warmes glühen erschien an der Stelle und breitete sich durch Harrys gesamten Körper aus. „Ich übertrage dir hiermit das Erbe der Schatten und den Segen der Magie.“ Er beugte sich vor bis sein Mund neben Harrys Ohr war. „Ich wünsche dir viel Erfolg junger Zauberer.“ Nach einander verschwanden die Geister der Lord Shaire bis nur noch Salazar und Harry übrig waren. „Du bist ein interessanter Junge Harry Potter und ich bin gespannt darauf was du mir noch alles zeigen wirst. Aber eines solltest du nie wieder vergessen. Es sind unsere Narben, die uns formen, und wie wir mit ihnen umgehen macht uns zu denen die wir sind. Jeder hat seine eigenen, ob versteckt oder offen, aber sie gehören nur jedem allein, verstehst du? Kein anderer hat das Recht über sie zu urteilen und im Verlauf der Geschichte werden sie alle immer mehr verschwimmen. Niemand sich je an die Spuren, die andere auf einem hinterlassen haben, sondern nur an die, die man selbst zurücklässt. An Orten, auf Menschen und in Geschichten. Jede Person prägt die, denen sie begegnet, manche mehr, manche weniger und einige hinterlassen einen so starken Eindruck, dass sie es wert sind sich an sie zu erinnern. Die Vergangenheit kann zwar nicht verändert werden, wohl aber die Art wie man damit umgeht, wie sie einen prägt. Und ob gut oder schlecht, glücklich oder voller Qualen, sie ist es, die uns zu denen macht die wir sind. Jede Erfahrung kann uns stärker machen, es liegt an jedem selbst herauszufinden auf welche Weise.“ „Du bist der seltsamste Kauz den ich je getroffen habe, Salazar Slytherin. Wie hast du das nur alles geschafft? Wieso hast du nicht aufgegeben?“ „Wein mein Lieber. Wein und Gesang. Und ab und an mal ein bisschen Größenwahn. Doch ich hab dich jetzt lang genug beansprucht. Ich denke da wartet jemand um dir eine gehörige Standpauke zu halten.“ Dann verschwand auch Salazar und Harrys Bewusstsein versank im beruhigenden Nichts. Wein und Gesang., dachte er noch und grinste. In der Tat. Beides Dinge, die man nur in Gesellschaft von Freunden wirklich genießen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)