New Choice von Caelob ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Als sie in der Eingangshalle seines Anwesens wieder auftauchten, waren die Muggel sichtlich blass um die Nasen. Sie atmeten hektisch und ihre Augen waren weit aufgerissen. Ihre Verletzungen machten ihnen sichtlich zu schaffen und dazu kamen noch die Strapazen der überraschenden Apparation. Harry hatte schon im Vorhinein die Heiler informiert, sodass sie sofort in Empfang genommen wurden. Marie war auch dabei und ihre Blick wurde panisch, als sie die Wunde an Harrys Arm sah. Unterdessen gab er schon wieder Anweisungen. „Kümmert euch bitte sie. Da waren ein paar ziemlich üble Flüche dabei. Ich wünsche, dass alles getan wird um ihnen zu helfen.“ Joanne hustet heftig und er warf ihr einen besorgten Blick zu. „Und schaut euch auch sie hier mal an. Könnte sein, dass sie eine Rauchvergiftung hat. Ich weiß nicht genau, wie lange sie in dem Feuer war.“ Er wollte sich zum gehen wenden, als Marie ihm mit verschränkten Armen in den Weg trat. „Und du wirst sie begleiten.“, stellte sie klar und tippte ihm vor die Brust. „Was auch immer Muggel hier zu suchen haben aber du wirst dir schon was dabei denken. Feststeht auf jeden Fall, dass du ebenfalls versorgt werden musst.“ „Aber ich…“, versuchte Harry sich zu wehren, doch Marie ließ keine Widerrede zu, sondern schleifte ihn hinter den Heilern her, die bereits die Familie in den Krankensaal gebracht hatten. Die früheren Lord Shaire hatten wirklich an nichts gespart, um ihn so ansprechen wie möglich zu gestalten. Der Raum war kreisrund mit hohen Fenstern an den Wänden und Ausblick auf den Garten. Über eine Glastür konnte man ihn sogar betreten. Die Decke war mit feinen Fresken versehen, die Vögel, Drachen und sogar Engel darstellten. In der Mitte waren in einer Steinsäule Kristallphiolen spiralförmig aufgereiht. Das einfallende Licht wurde von ihnen reflektiert und in den verschiedensten Farben an die Wände geworfen. Doch dafür hatte Harry keinen Blick, sondern ließ sich missmutig auf eines der Betten fallen. Joanne und ihre Eltern waren schon da und vor allem das kleine Mädchen schaute sich mit großen Augen um, während ihre Eltern noch immer verwirrt und ängstlich waren. Er seufzte. Wenn er schon hier festsaß, konnte er die Zeit auch sinnvoll nutzen. Die Heiler wollten sich sofort zuerst um ihn kümmern, doch mit einem Handwink bedeutete er ihnen, die Familie zu versorgen. „Ich denke ich sollte mich erst einmal vorstellen. Mein Name ist Harry Potter und ich bin sozusagen der Herr dieses Hauses.“, sagte er mit bemüht beruhigender Stimme. „Das sind meine Frau Anne, meine Tochter Joanne und ich bin Peter. Noch mal, vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich weiß nicht, was wir ohne Sie hätten tun sollen.“, stellte der Mann sie der Reihe nach vor. Die ganze Zeit behielt er den Heiler im Blick, der gerade seinen Zauberstab über seine Frau schwang, um zu erfahren wo sie überall verletzt war. Seine Kollegin suchte derweil schon einige Tränke heraus. „Hätten Sie jetzt vielleicht die Güte uns zu erklären, was das alles hier zu bedeuten hat.“, bat er. „Sicher und nennen Sie mich bitte Harry. Das wird jetzt zwar ziemlich unwirklich für Sie scheinen aber nach dem was sie heute erlebt haben, sind Sie vielleicht eher bereit mir zu glauben. Ich bin ein Zauberer, genauso wie jeder meiner Leute. Magie existiert und hält sich seit Jahrhunderten vor den gewöhnlichen Menschen verborgen.“ Zur Demonstration zog er seinen Zauberstab und ließ einige Funken hervor sprühen, die sich zu einem Vogel zusammen fanden, der einige Kreise im Raum drehte und sich dann wieder auflöste. „Und so gern ich es auch anders hätte, aber die Zauberer sind sich untereinander ziemlich uneinig. Einige sind der festen Überzeugung, dass wir über den normalen Menschen stehen und uns nicht verstecken sollte. Sie morden und foltern um ihre Macht zu stärken. Andere wollen einfach nur mehr Geld und Einfluss und dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Ihnen ist egal wem sie dabei schaden oder wer auf der Strecke bleibt. Sie opfern Menschen ohne zu zögern solange es ihren Zielen dient.“ Seine Stimme hatte einen bitteren Ton angenommen, der seinen Zuhörern keinesfalls entging. Doch dann fing er sich wieder und fuhr fort zu erzählen. „Diejenigen, die sie angegriffen haben, gehören zu jemandem, der sich Lord Voldemort nennt. In meiner Welt ist er der gefürchtete Schwarzmagier aller Zeiten obwohl die meisten nicht mal seine wahren Ziele kennen. Er versucht schwarze Magie zu legalisieren allerdings ist er dabei ziemlich außer Kontrolle geraten. Er ist wahnsinnig und grausam aber auch ein mächtiger Zauberer. Kaum einer traut sich auch nur seinen Namen auszusprechen. Ich bin schon ein paar mal mit ihm aneinander geraten und oft nur knapp entkommen. Dann gibt es noch die ‚weiße Seite‘. Sie wird von Albus Dumbledore angeführt, dem Schulleiter, der bekanntesten Magieschule in Großbritannien. Er ist alt und mächtig so gut wie alle Weißmagier vertrauen ihm blind. Allerdings ist das nur eine Maske. Er benutzt die Menschen nur um noch mehr Macht zu erlangen. Man könnte sagen, dass er Voldemort nur zu diesem Grund geschaffen hat um ihn als großer Held besiegen zu können.“ „Das ist ja schrecklich.“, keuchte Anne. „Aber schwarze und weiße Magie, gibt es da irgendeinen unterschied?“ „Eigentlich nicht. Bloß Art und Beschaffenheit der Energie unterscheiden sich, wie Ying und Yang, der Rest hängt von den Absichten und Zielen der Person ab, die die Magie benutzt. Leider haben die Menschen die Angewohnheit alles in Gut und Böse einzuteilen und dann eine der beiden Arten zu verteufeln. Diese versuchen sie dann auszulöschen. Das größte Problem dabei ist, dass das Gleichgewicht der Magie dadurch immer mehr gestört wird. Wenn es irgendwann endgültig kippt, werden weder Weiß- noch Schwarzmagier noch magische Wesen das überstehen können.“, versuchte Harry es so verständlich wie möglich zu erklären. „Aber du vertreibst die ganzen bösen Leute, oder?“, fragte plötzlich eine helle Stimme. Joanna war an Harrys Bett getreten und blickte ihn aus großen Augen an. „Joanna.“, rief Anne verlegen aus. Doch bevor Harry antworten konnte oder musste, trat der Heiler zu ihm, in der Hand ein Blatt Pergament. „My Lord, wir sind jetzt mit der Untersuchung fertig. Von Schnitten über Knochenbrüche ist alles dabei, auch der Cruciatus hat einiges an Schaden angerichtet. Es ist alles behandelbar, doch wir sollten es langsam angehen lassen. Zu viel Magie auf einmal könnte ihren Körper schaden, da sie sie nicht gewohnt sind.“, erstattete er Bericht. Seine Kollegin trat mit einem blass rosa Trank und einem Tupfer in der Hand zu ihnen. Offensichtlich wollte sie sich jetzt um Harrys Wunde kümmern. Er ließ sie gewähren, ignorierte das leichte Brennen und dachte kurz nach. „Das beste wird es sein, wenn Ihr ein paar Tag hier bleibt. Natürlich nur solange es euch nichts aus macht.“, schlug er an die Familie gewandt schließlich vor. Dorren betrat den in dem Moment den Krankensaal und kam auf Harry zu. „Ich wollte nur sicher gehen, dass es Euch gut geht. Die Todesser wurden wie befohlen vor dem Ministerium zurückgelassen. Inzwischen wurden sie wahrscheinlich schon gefunden.“, berichtete er. „Danke Dorren. Unsere Gäste werden wohl noch etwas länger bleiben. Könntest du bitte dafür sorgen, dass …“ Er wurde unterbrochen, als die Tür mit einem lauten Knall aufging. Vor Schreck versteckte Joanne sich hinter ihrem Vater. Zielstrebig stürmte Luzifer auf Harry zu und baute sich vor ihm auf. „Was bei Merlins Bart hast du dir nur dabei gedacht?“, grollte er und seine Augen sprühten regelrecht Funken. „Wie meinen?“, wollte der Teenager völlig überrumpelt wissen. „Du bist einfach in ein brennendes Haus gelaufen ohne zu wissen was dich erwarten würde?“ „Ehm, ja.?“ Luzifer seufzte und beugte sich dann über Harry, sodass er etwas zurück wich. „Du musst besser auf dich aufpassen Bursche. Denk dran, du bist unser Anführer. Untergebene können ersetzt werden, der Anführer nicht. Ohne dich, wird das ganze hier wieder auseinander brechen.“, meinte er eindringlich und blickte ihm tief in die Augen. „Ich weiß aber ein guter Anführer, muss seine Leute auch beschützen. Er kämpft mit ihnen zusammen und schickt sie nicht einfach vor.“ Einen momentlang hielt die Spannung noch, dann entfernte Luzifer sich von Harry und brach in schallendes Gelächter aus. „Gute Antwort Junge. Du verblüffst mich immer wieder.“ Harry seufzte genervt. Noch immer behandelte der Dämon ihn wie einen kleinen Jungen. Für ihn mochte er das zwar sein aber Harry mochte es trotzdem nicht. „Dorren, lass bitte ein Zimmer vorbereiten, in dem sie schlafen können.“, knüpfte er daran an was er sagen wollte, bevor Luzifer einfach hereingestürmt war. „Jawohl mein Prinz.“, sagte er und verschwand schleunigst aus dem Zimmer. Harry starrte ihm fassungslos hinterher. Dorren unterdessen konnte ein Lächeln nicht mehr zurück halten. Das kleine Mädchen hatte mit ihrer Meinung ganz recht. Harry benahm sich und wirkte tatsächlich wie ein Prinz und er war froh ihn endlich so bezeichnet zu haben, wie er ihn schon von Anfang an gesehen hatte. Sehr zu Harrys Missfallen hatte sich sein neuer Titel wie ein Lauffeuer verbreitet. Schon am nächsten Morgen redeten ihn alle so an. Manchmal war die mentale Verbindung der Mitglieder untereinander echt lästig. Er verstand auch nicht, wieso sie das alle durchzogen. Seine frustrierten Gedanken wurden unterbrochen, als Luzifer den Raum betrat. Er aß zwar nichts aber einer Tasse Kaffee war er nie abgeneigt. Hinter ihm trat die Familie Rowling ein. Anne und Peter waren noch etwas zögerlich, doch Joanne stürmte sofort strahlend in den Raum und lief auf Harry zu. „Guten Morgen.“, grüßte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Morgen.“, grinste sie und ließ sich auf dem Stuhl neben ihm nieder. „Ist das Zimmer in Ordnung für euch?“, fragte er und steckte sich ein Stück gebratenen Schicken in den Mund. Mit der Gabel deutete er auf den reich gedeckten Tisch. „Ich wusste nicht genau was ihr mögt, darum hab ich von allem etwas auftischen lassen.“ „Das Zimmer ist wundervoll und das Essen duftet fantastisch.“, erwiderte Anne und ließ sich gegenüber von Harry nieder. Ihr Mann saß rechts von ihr, während Luzifer sich an Harrys anderer Seite nieder ließ. „Ich hab noch immer gehofft, dass das alles nur ein böser Traum ist.“, gestand Peter. In dem Moment kam die Posteule an und landete flatternd vor Harry. Joanne war völlig fasziniert und betrachtete das Tier eingehend. „Verständlich und keine Angst. Diese Tiere nutzten wir um Nachrichten zu übermitteln und sie sind sehr klug, sie werden niemandem etwas tun. Während er das sagte, nahm Harry ihr den Tagespropheten ab und steckte einige Münzen in ihren Beutel. Sie gurrte kurz und verschwand dann wieder durch das Fenster. Als er allerdings die Zeitung aufschlug, erstarrte er. Immer wieder flogen seine Augen über die Titelüberschrift, doch sie veränderten sich nicht. Legende aus den Schatten - Rückkehr der Skeater Woher zum Teufel kam das denn jetzt auf einmal? Am Nachmittag hatte Hedwig sich wieder einigermaßen beruhigt. Der erste Schock war überwunden und sie versuchte logisch über die ganze Sache nachzudenken. Draco stieß sie in die Seite, als sie auf dem Weg zur Bibliothek waren und holte sie damit aus ihren Überlegungen. Ron Weasley, Hermine Granger und Seamus Finnegan hatten sich zusammengescharrt und eine weitere Person umzingelt. Hedwig konnte helles, fast schon silbernes, Haar erkennen. Ohne groß darüber nach zudenken, schritt sie entschlossen auf sie zu. „Wiesel. Ich wusste ja, dass du erbärmlich bist aber das du dich nur mit Verstärkung einem jüngeren Mädchen entgegenstellen kannst, ist ein neuer Tiefpunkt, selbst für dich.“, schnarrte Malfoy, als er sah, dass er auf Luna zu trat und das eindeutig drohend. Sofort fuhr Weasley herum, die Fäuste Kampfbereit erhoben und seine Augen verengten sich. „Halt die Klappe Malfoy, das hier geht dich überhaupt nichts an.“, knurrte er verächtlich. „Außerdem brauchst du von Erbärmlichkeit gar nicht erst anzufangen. Bei einem Vater, der nur gegen wehrlose Muggel stark ist, kann man von dir ja auch nicht gerade viel erwarten.“, schnappte Granger und funkelte die Schlangen wütend an. Oh wie froh würde sie sein, wenn Dumbledore das Schloss endlich von solchem Unrat befreien würde. „Mit dir hat keiner geredet Granger. Übrigens verdeckt das viele Make-up auch nicht was du bist. Man könnte noch auf die Idee kommen, du wärst eine Schlampe, so wie du dich zukleistert.“, reizte Millicent und strich sich eine schwarze Haarsträhne über die Schulter. Lunas verträumter Blick verfolgte das Geschehen scheinbar völlig teilnahmslos, doch Hedwig hatte etwas in ihrem Blick gesehen, dass sie die Stirn runzeln ließ. Sowohl Granger als auch Weasley, dessen Gesicht schon wieder puterrot war, zogen bei den Beleidigungen ihre Zauberstäbe. „Nimm das sofort zurück.“, zischte er mit kaum unterdrückter Wut. „Was denn? Haben wir da etwa einen Nerv getroffen? Weißt du etwa, dass es stimmt Weasley, dass deine Freundin jeden ran lässt?“, mischte sich jetzt auch Blaise ein und grinste bösartig. Von dem schelmischen und charmantem Jungen war nichts mehr zu erkennen. „Wenigstens sind wir keine stinkenden Schlangen, die jedem in den Arsch kriechen, der nicht bei drei auf den Bäumen ist.“, spuckte Weasley aus. Es verfehlte seine Wirkung nicht. In diesem Punkt waren Hedwigs neue Freunde wirklich empfindlich. Slytherins und ihre eigene Ehre waren etwas, dass sie immer verteidigen würden. Außerdem wollten sie einen solchen Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen. Sie wollten gerade Zauber sprechen, doch Hedwigs feinere Sinne hatten etwas bemerkt, weshalb sie sie mit einer Handbewegung zurückhielt. Dafür erntete sie überraschte Blicke, die sie allerdings nicht weiter beachtete.. „Verschwindet doch einfach. Selbst in hundert Jahren könntet ihr es mit euren erbärmlichen Fähigkeiten nicht mit uns aufnehmen. Wenn ihr euch nicht völlig blamieren wollt, verschwindet ihr lieber.“, meinte sie mit kalter Stimme. Das brachte das Fass zum überlaufen die beiden Griffindore schossen gleichzeitig Zauber auf sie ab. Mit einer lässigen Handbewegung beschwor Hedwig einen Schild, der die Zauber neutralisierte. Bevor sie einen erneuten Angriff starten konnte, hatte sie schon gekontert und Granger und Weasley flogen den Gang entlang. Durch den Lärm waren einige Schüler in der Nähe auf das Treiben aufmerksam geworden und beobachteten wie die beiden wieder zu Boden krachten und sich hoffnungslos in ihren Umhängen verhedderten. Gelächter war zu hören und auch die Slytherins lachten. Als Granger und Weasley es schafften sich wieder aufzurappeln, wollten sie sich auf Hedwig stürzten, doch eine Stimme ließ jeden im Gang erstarren. „Was ist hier los?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)