Every you, every me von abgemeldet (Keigo und die Frauen) ================================================================================ Kapitel 1: Song 1: Wundersames Wiedersehen ------------------------------------------ Also.. als ich das letzte Kapitel von Prussian Blue gelesen habe, war ich echt traurig! Also hab ich beschlossen, meine eigene Fortsetzung zu schreiben. Es is ein bisschen krank.. aber naja. Die Story knüpft genau am Ende des Manga an. Die Figuren gehören leider nicht mir, sondern Christina Plaka (chrisi-chan! schenk mir Keigoooooooooooooooooooooo T-T). Außer Lina. Widmungen: Pawel, Chris und Michi (bitte sei nimma deprimiert, Süße). yours, shuchan Das Ergebnis hatte ihn niedergeschmettert. Orchidee hatte gewonnen. Warum? Warum nur? Er war sich so sicher gewesen, dass sie es mit Sayuri schaffen würden. "Da kann man nichts machen, Leute... aber ich.. och bin trotzdem stolz auf uns.. denn das war heute mit Abstand unsere beste Leistung!", sagte Atsushi. Obwohl man den Ausdruck in seinen Augen nicht sehen konnte, hörte man doch seiner Stimme an, dass er furchtbar enttäuscht war. Als Leader der Band war sich der Schwarzhaarige schließlich genauso sicher gewesen wie Keigo. Der Drummer schluckte. "Das hast du schön gesagt, Atsushi...", würgte er hervor und drehte sich um. Weg, einfach nur weg.. dachte er und wollte schon von der Bühne runter, doch plötzlich stand ihm jemand vor der Nase. Auch wenn man es ihrem Gewand nicht ansah, so wusste Keigo doch instinktiv, dass sie von seiner Schule war. "Keigo-kun...", sagte das Mädchen leise und sah auf. Jetzt kam es über ihn. Klar kannte er dieses Mädchen! Lina war ihr Name, Lina Anami! Keigo schluckte. Lina hatte kurze, feuerrote Haare, die einige Locken hatten, grüne Augen und ein zierliches Gesicht. Sie trug neben einer Jean, einem Hemd und einer schief gebundenen Krawatte noch Converse und einen Nietengürtel. "Lina.." - "Hey, was ist da vorne los?!", sagte Jun leicht angefressen. Jun lag immer noch ein bisschen in den Armen des eben wiedergesehenen Masanori. "Was? Jaja, ich geh schon weiter..", gab Keigo zur Antwort und schubste Lina vor sich her. "Was machst du hier?", zischte der junge Mann mit den violetten Haaren und wurde von der Rothaarigen vorsichtig angelächelt. "Ich wollte dich nur ein bisschen aufheitern. Das muss ein ziemlicher Schlag gewesen sein, so ein niederschmetterndes Ende..", erklärte sie leise und lächelte immer noch. Keigo verdrehte die Augen, doch er erwiderte nichts. Stattdessen verließ es das Gebäude und machte sich auf den Weg nach Hause. Wo war Lina eigentlich geblieben? Keigo war einfach nur gegangen und sie war plötzlich weg gewesen. Ob sie auch nach Hause gegangen war? Möglich wäre es. Aber dass sie sich nicht einmal verabschiedet... Lina kannte er schon sehr lange. Sie war so etwas wie eine Sandkastenfreundin für ihn. In der Grundschule waren sie noch beisammen gewesen, doch dann war die Rothaarige plötzlich weggezogen. Den Grund hatte er nie erfahren, genauso wohin sie gegangen war. Nicht einmal hatte sie sich in den letzten zehn Jahren bei ihm gemeldet. Und jetzt war sie plötzlich wieder da. Keigo hatte sie in den letzten Wochen schon öfter im Schulhaus herumlungern gesehen, aber er war sich nie sicher gewesen, ob sie es wirklich war. Aber jetzt war er sich sicher. Warum tauchte sie gerade jetzt wieder in seinem Leben auf? Als ob er nicht schon genug Ärger hätte... Seufzend richtete sich der 17-jährige auf und warf einen Blick aus dem Fenster. Das Wetter drückte genau seine derzeitige Gemütslage aus: trüb, grau und der Himmel war wolkenverhangen. So ein richtiges Wetter zum Zuhausebleiben. Nach reichlichem Überlegen entschloss er sich, doch aufzustehen und begab sich ins Wohnzimmer, wo er Sayuri mit einer Tüte Chips vor dem Fernseher fand, Jun und Masanori, die sich angeregt unterhielten und Atsushi, der gerade eine Platte mit Onigiri und anderen Snacks brachte. "Seid ihr immer noch deprimiert?", fragte der Drummer vorsichtig, nachdem er Sayuri und Atsushi eingehend betrachtet hatte. Beide sahen ihn an und Keigo wusste sofort, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. "Sag mal, Keigo...", setzte die Braunhaarige plötzlich an und Keigo erstarrte in der Bewegung. Er hatte sich nämlich gerade niedergesetzt und ein Reisbällchen nehmen wollen. "Was denn, Sayuri-chan?" Der Drummer zog die Hand wieder ein. Irgendwie hatte er Angst, dass sie ihn beissen würde, wenn er sich jetzt etwas zu essen nehmen würde. "Wer war dieses Mädchen vorher?", fragte die Sängerin und sah ihn aus den Augenwinkeln an. Oh oh.. der Blick verhieß nichts gutes. Keigo schluckte wieder und setzte dann vorsichtig mit seiner Erklärung an. "Das.. war Lina.. eine alte Freundin von mir." Jetzt war es raus. Wahrscheinlich würde sie ihn so lange sekkieren, bis er alles über sie ausspuckte und dann sagen, dass Lina kein besonders sympathisches Mädchen ist. Doch wider seiner Erwartung enthielt sie sich ihrer Meinung. Ob ihr Lina egal war? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen.. schließlich hatte ihm der Blick in ihren Augen alles verraten. Endlich meldete sich auch mal Atsushi zu Wort. "Jetzt haben wir wenigstens einen Fan." Keigo sah den "Leader" an. "Woher willst du das wissen?!", fragte der Drummer und sah den ihm Gegenübersitzenden eindringlich an. "Hast du nicht die Enttäuschung in ihren Augen gesehen?!", sagte Atsushi fast schon vorwurfsvoll und wedelte mit seinem Zeigefinger unter Keigos Nase herum, der dann einfach nur den Kopf schüttelte. Keigo verdrehte kurz die Augen, nahm sich dann drei Onigiri und verschwand wieder in seinem Zimmer. "Holt mich, wenn irgendwas interessantes los ist.", sagte er nur noch kurz und schloss die Tür leise hinter sich. Den restlichen Abend hatte er mit seinen drei Onigiri Musik hörend auf seinem Bett verbracht. Dabei hatte Keigo über allen Scheiss auf dieser Welt nachgedacht. Unter andrem auch über Lina. Was sie wohl über ihn dachte? Er hatte keine Ahnung, welche Art von Gefühlen er ihr entgegen bringen sollte. Ob sie ihn überhaupt noch mag? Um ehrlich zu sein.. damals, in der Grundschule hatte er sich ein bisschen in sie verliebt. Ein so lebhaftes Mädchen, das frei heraussagte, was sie dachte und auch noch niedlich naiv war, hatte er bis heute nicht wieder gesehen. Sie hatte sich seit damals aber sehr verändert was ihr Aussehen betraf. Vor zehn Jahren war Lina noch ein kleines Mädchen gewesen, das immer in Hosen herumlief und Haare wie der Pumuckl hatte. Und jetzt..? An ihrer Frisur hatte sich nicht viel geändert (auch wenn ihre Haare sicher mal lang waren), aber sie war um vieles hübscher geworden. Natürlich, durch die Pubertät hatte sich ihre Figur sehr zum weiblichen gewendet, aber sie hatte immer noch ein bisschen etwas burschikoses an sich. Aber was hatte die Rothaarige dazu veranlasst, wieder nach Japan zurückzukehren? Sie war doch nicht mal Japanerin... angeblich kamen ihre Eltern aus Europa, mussten aber dann nach Japan. So wurde Lina hier geboren. Und ist dann im Alter von sechs Jahren zurück in die Heimat ihrer Eltern gefahren. Zehn Jahre lang hatte sie sich nicht gemeldet und jetzt... am Tiefpunkt seines bisherigen Lebens.. tauchte sie wieder vor ihm auf. Was sie sich wohl dabei gedacht hatte? Inzwischen war es Morgen geworden und Keigo stand auf, um duschen zu gehen. Der Blick auf den Kalender verriet ihm, dass heute Sonntag war. Also entschloss sich der 17-jährige, in den Park zu gehen, in dem er Lina kennen gelernt hatte. Vielleicht konnte er dort nachdenken. Schnell packte er die restlichen Onigiri ein (es gab immer noch Restchen vom vorherigen Abend) und verließ die WG, in der immer noch eine Stille der Nacht war. Schließlich war er wieder dort gelandet, wo er Lina das erste Mal getroffen hatte: auf einer Schaukel im Kuishiro-Park. Ihr "Keigo-kun" klang immer noch in seinem Ohr. Auf einmal hörte Keigo es so laut, dass er hätte schwören können, sie stand wirklich neben ihm. Ein wirklich lautes "Keigo-kun!" riss ihn plötzlich aus seinen Gedanken. Als der Drummer die Augen wieder öffnete, die er aufgrund der Erinnerung zuvor geschlossen hatte, stand sie in voller Lebensgröße vor ihm. "Lina-chan!" Keigo lächelte das Mädchen vorsichtig an, das sich ihm gegenüber auf die Hutschfigur setzte. "Wie geht's dir?", war das Erste, das sie ihn fragte. "Na ja.. gut wäre gelogen..." Lina sah für einen Moment schockiert drein. "Warum das? Wegen gestern?" Keigo nickte vorsichtig. "Keigo-kun.. ich würde das eher als Anlass sehen, dass ihr einfach noch nicht gut genug seid! An deiner Stelle würde ich noch mehr am Stil der Band arbeiten..! Glaub mir, ich kenn viele Musiker und ihr seid talentierter als die meisten davon! Ich bin mir ganz sicher, dass du es schaffen wirst.", sagte Lina mit bekümmertem Blick. Nach der kleinen Standpauke schwieg der Drummer etwas betreten. "Lina.." - "Kein Lina!", winkte sie ab. "Ich hoffe du verstehst, worauf ich hinauswill..", sagte das Mädchen fast abschließend und lächelte leicht. Keigo nickte und sprach dann die Frage aus, die ihm seit gestern, als er sie wiedergesehen hatte, im Kopf herumspukte: "Wo warst du die letzten zehn Jahre?" - "Zu Hause.", war die knappe Antwort. "Und wo genau ist dieses.. >zu Hause