Alles kann sich ändern von -NicoRobin- ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Es waren bereits drei Stunden vergangen, als ich langsam wieder zu mir kam. Ich erhob mich und knickte gleich darauf wieder ein. Meine Beine wollten einfach nicht und zitterten heftig. Nach ein paar Versuchen klappte es dann doch. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und holte es heraus. 3 Anrufe in Abwesenheit. 'Mist', dachte ich nur. Schnell machte ich mich auf den Weg und ging ziellos durch die Straßen. Ich konnte nicht richtig beschreiben wie es in mir aussah. Leere überrannte mich und ein Gefühl der Hilflosigkeit machte sich breit. 'Robin machte sich sicher Sorgen. Ich musste so schnell wie möglich nach Hause.' Lange überlegte ich, ob ich mich ihr anvertrauen sollte, entschied mich aber erst einmal dagegen. Ich musste selbst erst damit klarkommen, was vor ein paar Stunden passiert ist. Schon bald erreichte ich bekannte Orte und wusste wieder wo ich war. Fünf Minuten später stand ich schon vor unserer Tür und kramte mit zitternden Händen den Schlüssel aus meiner Tasche. 'Reiß dich zusammen, Nami.' Ein Klicken war zu hören und die Tür ging auf. Ich trat ein und ging die Treppe zu unserer Wohnung hinauf. Ich nahm einen anderen Schlüssel vom Bund und schloss auch diese auf. Gleich kam eine besorgt blickende Robin auf mich zu. "Nami, wo warst du? Ich habe mir furchtbare Sorgen... oh Gott, wie siehst du denn aus? Ist etwas passiert?" Fragen prasselten auf mich nieder. Ich wollte doch einfach meine Ruhe haben. Ich verstand ihre Sorge, wollte aber nicht, dass sie sich meinetwegen welche machte. Schließlich fand ich meine Stimme wieder und begann so normal wie immer zu Klingen: "Hallo mein Engel, es ist alles in Ordnung. Ich war noch etwas mit Vivi unterwegs. Kein Grund zur Sorge also. Ich bin etwas müde, war ein anstrengender Tag. Ich lege mich etwas hin, ja?" Robin kam auf mich zu und legte eine Hand auf meinen Arm. Erinnerungen brachen über mich ein. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück. Als ich in ihre Augen sah, starten mich diese verständnislos und gleichzeitig so verletzt an. Tränen bildeten sich in meinen. Kurz blinzelte ich. "Es tut mir leid." Darauf rannte ich auch schon ins Schlafzimmer und verriegelte die Tür. Zur selben Zeit bei Robin: --------------- 'Was war nur los mit Nami? Ihre Augen, sie waren so voller Angst und Schmerz. So hatte ich sie noch nie gesehen. Doch, warte mal.' Plötzlich fiel es mir wieder ein. Ich erinnerte mich noch genau an den Tag, als ich sie an einem Baum gelehnt gefunden hatte. Damals hatte sie genauso geguckt wie jetzt. Ich war mir sicher, dass etwas passiert sein musste. Was war es? Nur Nami konnte mir diese Frage beantworten. Ich ging zur Schlafzimmertür und klopfte leicht dagegen. Nichts tat sich. Erneut klopfte ich. Dieses Mal aber mit etwas mehr Nachdruck und ihren Namen rufend. Ein leises Geräusch war hinter der Tür zu hören. Sie weinte. Immer lauter wurde das schluchzen. Mein Herz fing an zu schmerzen. Ich konnte mir das einfach nicht mit anhören. Mehrere Schritte trat ich zurück, um etwas Anlauf zu nehmen. Kurz darauf fiel die Türe schwungvoll auf. Wieder bei Nami ----------- Ich ging zum Bett und ließ mich einfach fallen. Ich wollte Robin nicht anlügen, es ging aber nicht anders. Zu viel Angst hatte ich davor, wie sie reagieren würde. Ich dachte an die letzten Stunden zurück. Plötzlich hörte ich ein klopfen an der Zimmertür. Ich hielt die Luft an und sagte nichts. Das Klopfen wurde daraufhin immer lauter. Auch mein Name war mehrmals zu hören. In diesem Moment bahnten sich Tränen den Weg zu meinem Hals hinab. Immer lauter wurde mein schluchzen. Ich konnte einfach nichts dagegen tun. Plötzlich sprang die Tür auf. Ich erschrak und hob meinen Kopf aus dem Kissen. In dieser stand Robin ganz außer Atem. Sie kam langsam aufs Bett zu und setzte sich an den Rand. Einen Hand platzierte sie auf meinem Bein und verweilte an dieser Stelle. Ich wischte meine Tränen weg und sah in ihr Gesicht. Es war soviel Sorge in ihrem Blick. Schnell wandte ich mich von ihr ab und fixierte einen Punkt an der Wand. Ich wollte sie so einfach nicht sehen. "Süße, was ist nur los mit dir? Bitte schau mich an und rede mit mir. Ich möchte dich so gerne verstehen und dir helfen." Ich sah sie erneut an umd begann etwas lauter zu werden: "du kannst mir nicht helfen. Lass mich doch einfach in Ruhe." Geschockt sah Robin mich an. Auch ich merkte in welchem Ton ich gerade zu ihr gesprochen hatte. Das war auf keinen Fall so gemeint. Langsam krabbelte ich über das Bett und setzte mich vor sie. Ich hob zitternd eine Hand und ließ sie auf ihrer Wange ruhen. Zaghaft strich ich mit meinem Daumen über diese und erhob das Wort. "Es tut mir so leid Robin. Ich wollte dich nicht anschreien. Wenn du es wirklich wissen willst, dann werde ich es dir sagen. Aber lass mir bitte ein bisschen Zeit, okay?" Sie nahm ihre Hand und legte sie auf meine. "Schon okay. Ist in Ordnung. Nehm dir die Zeit, die du brauchst. Du kannst immer zu mir kommen. Egal um was es geht. Ich mache mir nu solche Sorgen. Irgendwas hat dich anscheinend sehr mitgenommen." Sie nahm ihre Hand von meiner und verließ das Zimmer. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, bekam ich gleich ein schlechtes Gewissen. Es war ungerecht sie so abzuspeisen. Aber was sollte ich tun? Es war bereits 20 Uhr als ich aus dem Zimmer kam. Ganze fünf Stunden hatte ich hier verbracht. Wieder und wieder hatte ich überlegt, was ich nun machen sollte. Wäre es ratsam morgen zur Schule zu gehen? Was ist wenn James schon darauf wartet und mir dann wieder auflauert? Bei dem Gedanken füllten sich meine Augen erneut. Zuviel hatte ich heute schon geweint. Ich sollte endlich mit Robin reden. Vielleicht konnte sie mir ja doch helfen. Mit dem Gedanken ging ich in das Wohnzimmer. Dort saß Robin auf dem Sofa und schaute Fernsehen. Ich setzte mich zu ihr und holte tief Luft. Der Fernseher wurde gleich darauf ausgeschaltet. Sie nahm meine Hände in ihre, um mir zu zeigen das sie da war und mir zuhörte. "James, also der Typ aus meiner Klasse, der schräg rechts hinter mir sitzt. Er... hat...", schwer schluckte ich. Meine Hände begannen zu zittern, mein Hals wurde trocken. Leicht strich Robin mit dem Daumen über diese. Langsam beruhigte ich mich und fand meine Stimme wieder: "James hat mich... uns in der Nacht aus der Disco kommen sehen. Vorhin hat er mich dann darauf angesprochen. Das war in der ersten Pause. Darum war ich im Unterricht auch so schweigsam. Leugnen war zwecklos. Ich hatte Angst, dass er uns verraten würde. Nach der 4. Stunde hat er mich abgefangen und zu einem mir unbekannten Ort verschleppt. Es war so grausam. Er war so... grob zu mir. Bitte, hilf mir." Tränen liefen mir die Wangen hinab. Ich brauchte nicht weiterreden. Robin wusste auch so was mir widerfahren ist. Sie schloss mich langsam in ihre Arme. "Oh, Nami. Es tut mir so leid." Es schmerzte sie. Ich sah es an ihrem Gesichtsausdruck. Es war richtig, mit ihr darüber zu reden. Aber noch schwerer als das war sie so zu sehen. Lange saßen wir auf dem Sofa und hielten uns einfach nur fest, bis Robin anfing zu sprechen: "ich muss morgen erst zur dritten im Unterricht sein. Morgen früh werde ich einmal mit James reden. Du bleibst am besten zuhause und schreibst dir eine Entschuldigung. Ist das in Ordnung?" Stumm nickte ich und ließ mich erneut an Robin sinken... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)