Immortals Girls von DCMarvelFan (Blutige Straßen) ================================================================================ Kapitel 7: Die Bewährungsprobe ------------------------------ Mit der Zeit gewann Marie Routine in ihrem Alltag; nach dem Erwachen ging der Unterricht los. Faith und Lissa wechselten sich im Unterricht ab, in einer Nacht übernahm Faith ihr Kampftraining, in der nächsten war Lissa mit Allgemeinwissen über Vampire dran. Meisten saßen Marie und Lissa auf dem Dach gegenüber und unterhielten sich. So erfuhr sie, was passierte wenn Vampire dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. „Wir glitzern nicht, falls du das meinst.“, sagte Lissa „Allerdings ist es auch keinen schöner Tod, so wie man das aus Hollywood und in Roman kennt. Unsere Körperchemie ist anders, da wir technisch gesehen tot sind. Es ist wie die Krankheit Porphyrie; durch toxische Substanzen wird die Haut im ultravioletten Licht schwarz und platzt auf. So was Ähnliches geschieht auch mit uns Vampiren. Sitzen wir draußen ohne Unterschlupf fest, verbrennt das Sonnenlicht unsere ungeschützte Haut, bis wir irgendwann tatsächlich in Flammen aufgehen. Das würde ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschen. Aber so werden verbrecherische Vampire exekutiert, es gibt sogar das Gerücht, dass der Meister von New York sich die Hinrichtungen aufzeichnen lässt, damit er es danach wieder anschauen kann.“ „Wieso sollte er das machen?“, fragte Marie vorsichtig. „Weil er ein Sadist ist.“, sagte Lissa hart. „Bist du dem Meister schon mal begegnet?“, fragte Marie. „Einmal, war nicht angenehm.“, antwortete Lissa. Lissa wechselte das Thema: „Alle Vampire müssen tagsüber schlafen. Wir sind nachtaktive Wesen, so wie Eulen oder Fledermäuse, und irgendetwas in unserer Körperstruktur sorgen dafür, dass wir müde und lethargisch werden, wenn die Sonne am Himmel steht. Aber mit Übungen und enormer Willensstärke können wir unser Schlafbedürfnis eine Weile zurückdängen. Womit wir bei einem weiteren wichtigen Thema wären. Solltest du in eine Situation kommen wo die Sonne aufzugehen droht und du keinen Unterschlupf hast um dich zu verbergen, kannst du dich in die Erde eingraben, um der Sonne zu entgehen. Wir machen sowas instinktiv. Du musst ein Fleckchen freie Erde finden, kein Fels, kein Zement, und du muss vollständig mit Erde bedeckt sein.“ Als sich selbst auferlegte Hausaufgabe begann Marie, als sie allein in ihrem Zimmer war, gegen den aufkommenden Schlaf anzukämpfen. Die junge Vampirin wollte so stark wie möglich werden, damit sie wenn die Zeit kam für die Aufgabe, ihr Territorium zu verteidigen und zu bewachen, bereit war. Bei ihrem ersten Versuch bekam sie allerdings mit, dass von nebenan lautes Gestöhne zu hören war. Am darauf folgenden Abend sprach sie Lissa darauf an. „Sag mal, du und Faith, ihr seid zusammen, oder?“, fragte sie. „Ja“, antwortete Lissa „Seit sie mich erschaffen hat. Wo her weißt du...?“ „Ich habe euch gestern gehört.“, sagte Marie. „Oh, waren wir so laut? Das tut mir leid.“, meinte Lissa peinlich berührt. „Geht das eigentlich, Meister und Schöpfung?“, fragte Marie. „Das geht, allerdings wird sowas nicht gerne gesehen. Eine Beziehung zwischen Meister und Schöpfung ist im Grunde wie eine zwischen Lehrer und Schüler oder sowas. Schlimmer ist es aber, wenn man eine Beziehung mit eine Menschen hat.“ „Echt“, sagte Marie verwundert „So was gibt´s wirklich?“ „Na klar“, erklärte Lissa „Denkst du etwa, das denken sich Autoren aus? Aber so eine Beziehung ist verboten.“ „Warum?“, meinte Marie neugierig, schließlich hatte sie, als noch ein Mensch gewesen war, den ganzen Rummel mit den Vampir/Menschenmädchen-Romanzen in und Film und Fernsehen miterlebt und das eine oder andere Buch darüber gelesen. „Also zu nächst mal ist das gegen die Natur, oder hast du je gehört, dass ein Löwe sich in eine Antilope verliebt hat?“ Marie schüttelte den Kopf. „Siehst du“, meinte Lissa und fuhr fort „Dann währe das Problem, dass Vampire keine Kinder zeugen können. Wir können uns nur auf eine Art fortpflanzen und zwar, indem wir Leute beißen. Dann wäre da die Tatsache, dass wir unsterblich sind und Menschen halt nicht. Aber der Hauptgrund ist, dass so eine Vampir/Mensch-Beziehung unsere Existenz verraten könnte. Technisch gesehen gibt es mehr Menschen als Vampire auf der Welt. Es ist ein Naturgesetz, auf zehn Pflanzenfresser kommt ein Raubtiere. So ähnlich ist mit den Vampiren und den Menschen. Wenn sie von uns wüssten, hätten sie uns schneller vernichtet als du Piep sagen könntest.“ Nebenbei lernte sie außerdem von Lissa, wie sie ihre geistigen Fähigkeiten einsetzen konnte. Der erste Test war ein Mann, den Marie dazu brachte eine Zeitung zu kaufen. Es war zwar nichts Großartiges wie das was Lissa konnte, aber Marie war auf dem besten Weg dazu. Außerdem lernte sie, wie die Gesellschaft der Vampire von New York aufgebaut war. Man konnte es gut mit Fürstentümern im mittelalterlichen Europa vergleichen. An der Spitze stand der Meister von New York, er hatte die absolute Macht inne. Ihm unterstanden weiter Meistervampire, die anderen Städte und Stadtteile des Bundestaates kontrollierten. Jeder der Meistervampire besaß eine kleine Privatarmee, und nur zu gern würde der eine oder andere sein Gebiet erweitern, indem er in ein Gebiet eines anderen einfiel. Allerdings gab es dafür Regeln, die der Meister von New York eingeführt hatte. Ein Angriff auf ein Territorium eines anderen Vampirs muss begründet werden, zum Beispiel mit Beutediebstahl von Menschen. Dies musste vor dem Meister persönlich bewiesen werden, erst auf dessen Einverständnis hin konnte man angreifen. Ein Angriff auf Kinder war ebenfalls verboten, schließlich sicherten sie den Fortbestand der Menschenrasse und damit die Beute der Vampire. Dann gab es noch menschliche Diener. In der modernen Zeit hatten die Vampire überall ihre Finger in den Wirtschaftszweigen drin: Aktien, Immobilien und andere Dinge, mit denen man Geld machen konnte. Die menschlichen Diener saßen oft in den Aufsichtsräten vieler Firmen, waren dort die Augen und Ohren der Vampire oder besser gesagt ihre Marionetten am Tag. Eine andere wichtige Sache, die Marie erfuhr war, dass je älter ein Vampir wurde, umso mächtiger war er auch, sowohl körperlich als auch von seinen Mentalen Fähigkeiten her. Aus Neugier fragte sie Lissa: „Wie alt ist eigentlich der Meister von New York?“ Lissa schluckte und sah sie an. In ihren Augen konnte Marie sehen, dass sie Angst hatte. „Tausend. Er ist tausend Jahre alt.“ „Wie werden Vampire denn genau geschaffen?“, wollte Marie wissen. „Das ist kompliziert.“, erklärte Lissa „Zuerst musst du denjenigen, den du zum Vampir machen willst, an den Rand des Todes bringen, indem sein Blut trinkst. Dann, wenn er an der Schwelle des Todes ist, muss er dein Blut trinken. Es ist ein schmaler Grat. Nimmst du zu viel But, kann er sterben ohne sich gewandelt zu haben, nimmt er zu wenig But von dir wird er sich nicht verwandeln. Aber damit ist nur halbe Arbeit getan, einen neuen Vampir zu schaffen ist mit sehr viel Verantwortung verbunden. Es ist, als ob du dich um ein kleines Kind kümmern müsstest.“ „Ja, und manche Eltern verlassen ihre Kinder einfach.“. meinte Marie bitter. *** Während die Lehrstunden mit Lissa sehr harmonisch waren, war das Training mit Faith dagegen hart. Nachdem sie ein paarmal Kickboxen geübt hatte, ging Faith dazu über, ihr martial arts wie Karate beizubringen. Sie erklärte ihr, dass das Kickboxen dazu da war, ihr ein Gefühl für den Kampf zu vermitteln, der jetzt erst losging. Dabei schlug Marie nicht länger gegen Handprotesen, sondern kämpfte gegen Faith direkt. Dabei fasste Faith sie nicht Samthandschuhen an. Manchmal war auch Lissa mit dabei und fungierte als Schiedsrichter. Wenn sie kurz vor Morgengrauen erschöpft in ihr Bett fiel, sagte sie sich, dass sie zum Glück nicht mehr am Leben war, denn sonst würde am sie ganzen Körper blaue Flecke haben. Leider bleib sie trotz Vampirheilkräften nicht vom Muskelkater verschont. So vergingen zwei Wochen und langsam, aber sicher begann sich der Hunger zu erheben. Es war nicht so schlimm wie das letzte Mal, aber er war deutlich spürbar. Als sie abends aufwachte und aus der Tür trat, hörte sie von unten Stimmen. Neugierig schaute sie durch das Loch der Wendeltreppe und sah Faith unten stehen. Diese unterhielt sich mit eine jungen Mann der um die zwanzig war und, so viel Marie erkennen konnte, mittelamerikanischer oder südamerikanischer Herkunft. „Und du bist dir da wirklich sicher?“, hörte sie Faith sagen. Der junge Mann nickte, Faith gab ihn einige Dollarscheine. Dann verließ er über den Nebenausgang das Gebäude und Faith war allein. „Komm runter. Wie lange willst du da noch stehen?“, knurrte Faith und drehte sich um. Marie verstand das als Aufforderung und kam herunter. „Wer war das?“, fragte Marie neugierig. „Niemand, der dich interessieren sollte. Hast du Lust mit mir jagen zu gehen?“, fragte Faith. „Äh, klar“, antwortete Marie überrascht. **** Marie hatte damit gerechnet, dass sie mit Faiths Harley fahren würden, aber stattdessen gingen sie zu Fuß. Irgendwann kamen sie in eine Gegend voller Graffiti. Es waren einige Menschen auf der Straße und Marie konnte erneute das Schlagen ihrer Herzen hören. Ihr fiel auf, dass der Herzschlag beschleunigt war. Sie hatten Angst. Aber eines stand fest: nicht vor Faith und Marie. „Weißt du, für die Menschen sind wir Vampire Monster.“, meinte Faith „ Auch wenn sie glauben, dass es uns nicht gibt. Ein paar versuchen das durch Filme und Bücher zu verharmlosen, aber das machen sie nur, um ihre Angst zu überspielen weil sie sich nicht eingestehen wollen, dass wahre Monster unter ihnen sind.“ Sie kamen an einer Wand vorbei, auf die ein Graffiti auf gesprüht war: ein Totenkopf mit ausgebreiteten Angels-Flügeln. „Die Gang, die hier lebt, heißt Death Angels.“, erklärte Faith und ein raubtierhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie gingen weiter, bis sie Stimmen hörten. Laute Hiphop-Musik war zu hören. Die Stimmen kamen von einem Hof eines Wohnblocks und genau dorthin lenkte Faith ihre Schritte. Eine Gruppe Männer war dort versammelt. Sie trugen zerrissene Jeans und waren alle südamerikanischer Abstammung. Faiths Gang veränderte sich, die Selbstsicherheit, die sie immer an den Tag gelegt hatte, war verschwunden. „Entschuldigung bitte“ sagte sie verschüchtert zu den Typen. Sofort schauten diese auf und lächelten, das verhieß nicht Gutes. „Holla Chica, was können meine Jungs und ich dir Gutes tun?“, meinte einer der Typen mit einem sehr starken spanischen Akzent, der ein blaues Kopftuch auf seine kahl rasierten Schädel trug. „Naja, ich und meine Freundin waren in einem Club, haben uns verirrt wissen nicht, wie wir nach Hause kommen sollen. Wir würden ja unsere Eltern anrufen, aber unsere Handy streiken leider.“, sagte Faith weiter. „Oh, wie furchtbar.“, meinte Kopftuch „Wie wäre es, wenn wir zu mir gehen würden? Da könnt ihr eure Eltern anrufen.“ Marie bemerkte, dass von der Gang umzingelt wurden und sie wusste genau, was die von ihnen wollten. Einer von ihnen machte mit seinen Lippen eine Kussbewegung nach. Dann bemerkte Marie, dass Faith nicht mehr an ihrer Seite war. Sie stand abseits an eine Wand gelehnt, die Arme lässig vor der Brust verschränkt. „Faith, was soll das?!“, rief Marie. Die schwarzhaarige Vampirin zuckte mit den Schultern. „Das nennt sich Spatzenmethode.“ „Was soll ich machen?“, sagte Marie. „Versuch nicht alle gleich umzubringen.“, kommentierte Faith. Einer der Typen trat vor, grinste und zeigte dabei einen Goldzahn. „Komm, Chica.“, meinte Goldzahn „Ich gebe dir, was du brauchst.“ Er berührte sie leicht an der Schulter. „Fass mich nicht an!“, zischte Marie. Gleichzeitig wurde der Hunger in Marie stärker und damit auch der Dämon, so viele Herzen, die schlugen, so viel köstliches Blut, das durch die Venen dieser Menschen gepumpt wurde. Ohne auf Maries Worte zu achten, machte Goldzahn einen weiteren Schritt auf sie zu. „Ohhh, die Kleine hat Temperament, das mag ich.“ Wieder setzte er an, dieses Mal versuchte er, an Maries Brüste zu kommen, doch Marie packte sein Handgelenk und drehte es nach außen, sodass es knackte. „Ich sagte, fass mich nicht an!“ Goldzahn ging schreiend in die Knie. Da verpasste Marie ihn einen heftigen Tritt. Goldzahn flog wie schwerelos durch die Luft und knallte ungefähr fünf Meter weiter gegen eine Steinmauer. Von Links und Rechts kamen zwei weitere Death Angels auf Marie zu. Doch sie bewegten sich zu langsam, als ob sie Unterwasser währen, oder zumindest sah es für Marie so aus. Mühelos wich sie sie der ersten Attacke aus und verpasste dem Kerl einen Tritt gegen das Knie. Marie spürte sofort wie die Knochen brachen. Ruckartig warf er sich zur Seite und landete auf dem Boden. Maries Kampftraining und ihre Vampirfähigkeiten machten sich echt bezahlt. Der andere Kerl zielte mit einem Bleirohr nach Marie. Diese packte die Waffe, entriss sie ihm und zog sie in einer Rückwärtsbewegung durch sein Gesicht. Aus seiner Wange quoll Blut, dessen Geruch wie Nebel in der Luft hing. Maries Hunger reagierte sofort darauf. Brüllend stürzte sich Marie sich auf ihn und spürte ihre Fangzähne durch das Zahnfleisch brechen. Dann gruben sich ihr Fänge in das Fleisch des Mannes. Sie fühlte, wie das Blut ihren Mund füllte und die Kehle hinunterrann. Es fühlt sich so gut an, so richtig, sie wollte mehr, viel mehr, sie war fast wie in Trance. Plötzlich wurde Marie an den Haaren gepackt von ihm fortgezogen. Fauchend versuchte sie noch einmal zuzubeißen, doch ein Arm hielt sie zurück. „Das reicht. Nimm noch mehr und du bringst ihn um.“, hörte Marie Faith sagen „Drei bis fünf oder sechs Schluck und du musst kein Blut mehr zu dir nehmen, für die nächsten zwei Wochen.“ Langsam wurde Maries Verstand wieder klarer. „Jetzt Verschließ die Wunde.“ befahl Faith Marie. Erst wollte Marie fragen warum, aber plötzlich wusste sie es. Vorsichtig drückte sie ihrer Zunge gegen die zwei Wunden und spürte, wie sie sich schlossen. „Unser Speichel sorgt dafür, dass die Wunden unsere Beute heilen. Damit sorgen wir dafür, dass niemand bemerkt, dass derjenige von einem Vampir gebissen worden ist.“ Da nahmen Marie eine Bewegung wahr. Es waren Kopftuch und ein anderer Kerl, die in eine Gasse flohen. „Warte hier.“, sagte Faith knapp. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)