Die Versuchung der Schicksalsbande von Kibo-kamichan (Sesshomaru X Kagome, Neuzeit) ================================================================================ Kapitel 2: Nachhilfestunden --------------------------- Hier saß ich nun. Ob man es glauben wollte oder nicht. Ich. Kagome Higurashi, war zurückgekehrt und büffelte wie eine blöde. Ich wusste, dass Klausuren anstanden und die konnte ich nicht vermasseln, sonst hätte ich das nächste Schlamassel an der Backe. Mathe. Ich hasste Mathe langsam, dabei war ich einmal so gut darin gewesen. Wie konnte das nur sein? Ein paar kleine Buchstaben brachten mich komplett aus dem Konzept, während ich im Mittelalter einen Dämon nach dem anderen niedermähte. Ob ich vielleicht statt den Pfeil zu beseelen, ihm etwas von meiner Intelligenz ausversehen abgab? Wie sollte ich diese dummen Formeln bis morgen nur beherrschen? Ich raufte mir verzweifelt den Kopf, während ich mich nach hinten warf. Der Bürostuhl federte ab und die Stuhllehne gab nach. Ich beugte mich nach hinten weiter über, bis ich mit dem Kopf kopfüber hing und seufzte entgeistert. Warum war es nur so schwer geworden? Ich fühlte mich, als wäre ich verblödet in der Zeit, die ich mit Inu Yasha verbracht hatte. Vielleicht hatte Sesshomaru ja Recht damit gehabt, dass er nicht so dumm wie Inu Yasha war, der meinte es fiele alles mit Gewalt in seinen Schoß. Konnte Dummheit abfärben? Wenn ja, war ich der beste Beweis dafür und würde morgen eine schlechte Note kassieren. Sehnsüchtig blickte ich zu meinem Bett und beobachtete den schlafenden Dämon. Er sah wirklich friedlich aus und wirklich gut, so entspannt, wie er da lag. Er ähnelte einer schlafenden Gottheit. Zumindest fand ich den Vergleich besser, als ihn mit Dornröschen oder Schneewittchen zu vergleichen. Auch wenn er hübsch war, sprachen seine Körperregionen eher für einen Mann und keinem Frauen ähnlichen Mann. Es war blöd so zu denken, aber so wie er schlief, lud es ein, sich daneben zu legen. Was mein weiches Bett nur mit den beiden anstellte, war mir fraglich, aber auch ich kannte das Gefühl. Wenn ich von drüben kam und mich in dieses Bett legte, schlief ich oft sofort ein. Da drüben konnte man nicht gut schlafen und Sesshomaru war auch immer auf Reisen. Wahrscheinlich verdiente er es. Wer konnte es ahnen? Vielleicht würde er dadurch umgänglicher werden, wo er einmal Schlaf bekam? Zumindest kannte ich es. Wenn ich unausgeschlafen war, konnte ich schnell zickig werden, aber wie das bei Männern war, wusste ich nicht genau. Souta war immer sehr aufgeweckt und Opa? Der jaulte nur über sein klägliches Versagen. Wenn er wüsste, dass ein Dämon hier im Haus schlief, würde er ausrasten. Inu Yasha war schon ein Fehlschlag gewesen, aber auch noch Sesshomaru? Mein Opa würde einen Herzinfarkt bekommen. Naja. Egal. Ich muss lernen. Ich muss lernen! Ich schaff das und lenke mich nicht weiter ab mit schlafenden Männern! … Zumindest hoffe ich das stark. Wenn nicht, war ich verloren und es schien beinahe so. Diesmal wollte ich nicht noch einmal durchrasseln. Langsam wurde es knapp. „So. Wie geht das. Erst das… dann das… und jetzt das… und… ist das richtig?“, fragte ich mich und kratzte mit dem Stift auf meinem  Heft herum. Schnell schnappte ich die Lösung und blickte hinein, nur um entgeistert feststellen zu müssen, dass es falsch war. Immer wieder versuchte ich es, so wie es beschrieben war, aber ich verstand einfach nicht genau, wie man was in dieser Formel einsetzte oder verwendete. War ich total dumm geworden? Leider hatte ich keine Mitschriften der anderen und den Text verstand ich nicht ganz. Bitte lieber Gott. Wenn du mich hören kannst, dann bitte schick mir wen, der mir hilft… „Was machst du da?“ Erschrocken blickte ich hinter mich. Sesshomaru war aufgewacht und kam zu mir herüber. Ich lief knall rot an, als ich bemerkte, wie diese Hose doch etwas zu locker saß und ein wenig tiefer rutschte. Zum Glück, musste ich bemerken, hatte er sich eine Unterhose angezogen. Glück im Unglück. die Ausbeulung reichte mir schon, um sagen zu können, dass er gut gebaut war, aber erpicht darauf war ich nun wirklich nicht, denn danach könnte ich wohl den ganzen Abend keinen klaren Gedanken mehr fassen und würde mich wie ein stotterndes Kind verhalten. Ich wusste einfach nicht, wie ich mit ihm dann weiter umgehen könnte, wenn ich sein wahrscheinlich gutes Stück erblickt hätte. Auch wenn ich Inu Yasha hatte, war ich da nicht eiskalt veranlagt, wenn es um die Bestückung anderer ging. Ich war wohl wirklich verklemmt, aber Inu Yashas hatte ich 2-mal etwa gesehen und nicht komplett. Einmal, als er aus der Dusche hier her gestürmt war mit Schaum bedeckt und einmal, als er im Onsen K.O. gegangen war, aber sonst hatte ich nichts von ihm gesehen. Anscheinend schien er meinen Blick zu bemerken, denn er blickte an sich herab und zog die Hose zu Recht mit einem geschickten Handgriff. die schwarzen Unterhosen standen ihn, aber ich wollte es nun wirklich nicht vertiefen. Anscheinend war er wirklich schlank, was mir nie ganz so stark erschienen war, wenn er seine Rüstung an hatte. Die Rüstung machte ihn eindeutig breiter… „Da sind Bänder vorne… Wenn du an beiden gleichzeitig ziehst, kannst du sie enger machen … Dann einfach eine Schleife machen. Sie haben einen Gummizug, aber du scheinst doch schlanker, als mein verstorbener Vater…“, murmelte ich rot und schielte zu Boden, bis ich das erleichternde Zurren hörte. Endlich hatte er sie sich ordentlich angezogen, doch er kam weiter auf mich zu und schien nicht kehrt machen zu wollen, was mir nicht so ganz behagte. Er ging dort so majestätisch, was ich unglaublich fand, denn er trug ja nur eine schlapperige Hose. Der Mann brachte jede Klamotte wie etwas Exklusives rüber. Ich blickte wieder auf und sah seine wirklich muskulöse Brust an, dessen Muskeln sich leicht beim Dahinschreiten -oder wie ich es sonst nennen sollte - bewegten, während meine Lampen sie ins perfekte Licht brachten. Er wusste wohl ganz genau, wie er sich mir präsentieren musste, damit es den perfekten Effekt hatte. Hochnäsiger Dämon durch und durch. Sein Auftritt war ihm wichtig und ich wusste nicht, ob ich staunen, weiter erröten oder angeekelt sein sollte von solch einem Egomanen. Schüttelnd blickte ich höher zu seinem Gesicht. Warum sah er mich so an? „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ „Ah… ja. Tut mir leid. Ich wollte lernen. Du kannst ruhig weiter schlafen…“, flüsterte ich heiser und versuchte mein Herz zu beruhigen. Nicht einmal Inu Yasha sah ich oft mit so wenig Kleidung. Am besten würde es sein, wenn er ein Shirt anzog, aber wenn ich ihm das sagte, wusste er bestimmt, dass sein Auftreten mich ablenkte. Diese Genugtuung würde ich ihm nicht geben. „Nein.“, meinte er nur und ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Dies war viel zu bestimmend. Ich war es von Inu Yasha nicht gewohnt. Er war immer nur trotzig und beleidigt, aber bei Sesshomaru war es endgültig. Er würde jegliche Negierung seiner Antwort im Keim ersticken. Schluckend rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her und blickte wieder auf mein Heft, das so mit meinem Stift massakriert worden war, dass es nicht mehr schön war. Er würde mich auslachen. Warum war ich nur so dumm? „Bitte schau nicht…“, versuchte ich noch mal, aber zu spät. Ich spürte neben mir, wie er sich mit einer Hand auf den Tisch beugte und mein Buch in Augenschein nahm. Sein starker Duft erfüllte meine Nase. Es war schon unglaublich, dass er so gut roch, wo es keine wirkliche Seife in seinem Reich gab. Womit er das wohl schaffte? Oder war das bei Dämonen so eine Anlage, dass einige nicht stinken konnten? Er roch nach Mann, aber seine Aromen erinnerten mich auch an edle Parfüms. Sein Geruch unterstrich viel zu gut zu seinem Auftreten. Nie zuvor hatte ich es so stark bemerkt. Normal war ich ja auch gerade dabei gewesen, ihm einen Pfeil in den Körper zu jagen, oder er hatte versucht mich umzubringen. Wir waren uns nie wirklich nahe gekommen und wenn hatte bestimmt die Gegend alles verdeckt. Mein Herz schlug viel zu schnell und meine Finger schwitzten. Er sah sich alles genau an und fragte mich, was ich tat. Inu Yasha hatte es nie gemacht und er? Er fragte mich ungeniert und ich musste ihm jetzt etwas erklären, von dem ich keine Ahnung hatte. Das würde auffliegen. Am besten Geradeaus durch und ihm am Ende sagen, dass ich nichts kapiere. Er versteht aber bestimmt auch nichts, also schauen wir mal. Ich würde nicht sagen, dass er sich mit Geradenformeln schon je abgegeben hat. „Was ist das genau?“ „Mathematik. Wir rechnen mit Formeln, um Sachen zu berechnen. Hier haben wir verschiedene Platzhalter, die wir mit Buchstaben darstellen. Das Ziel ist durch ein paar vorgegebene Punkte z.B. eine Gerade zu erstellen und diese Variablen zu ergründen… Leider versteh ich das Prinzip nicht ganz, da ich gefehlt habe… Lach mich ruhig aus, aber du kennst bestimmt sowas auch nicht.“, erklärte ich neben ihn und fühlte mich unwohl. Er war so dicht und seine bloße Haut strahlte eine solche Wärme aus, dass mir schwindelig wurde. Gleich würde er über mich herziehen und das an meinem Geburtstag. Glückwunsch Kagome, du hast einen 6er im Lotto. Mr. Gehässig selbst ist bei dir zu Besuch. Auch wenn er noch nicht so viele Späße gerissen hatte, dachte er bestimmt daran, wie dumm ich war. Menschen halt. Die dümmsten Wesen der Welt. „Formeln gibt es seit je her. Man muss natürlich immer berechnen, wenn man etwas bauen möchte. Danach zu merken, es ist zu klein, ist keine gute Sache. Es wäre eine Fehlinvestition. Hat dir Inu Yasha nicht geholfen?“ „Wieso Inu Yasha?“, fragte ich schockiert und dachte an den Quälgeist, wie er mich vom lernen abhielt. „Er war in einem guten Haus. Normal wird einem dort so etwas beigebracht.“ „Er hat nie Lust bestimmt dazu gehabt. Wenn er hier war, hat er nur gestört, abgelenkt und gefragt, wann ich heim komme. Wegen dem Idioten bin ich Sitzen geblieben!“ „Hmpf. Typisch.“, meinte er nur und nahm mir den Stift aus der Hand. Ich starrte ihn entgeistert an, während er anfing in meinem Heft zu schreiben mit so einer schönen Schrift, dass ich vor Eifersucht platzte. Er konnte tatsächlich in Schönschrift schreiben, während meine Zahlen immer krakeliger geworden waren, je verzweifelter ich gewesen war. Jetzt führte er mich bestimmt vor. Tja. Kagome. Aus der Sache kommst du nicht mehr heraus. Er wird dir dein letztes Selbstbewusstsein rauben. Ehrfürchtig beobachtete ich ihn aber dann doch, als er immer weiter und weiter schrieb. Er dröselte jeden kleinen Schritt irgendwie auf, was mich verwunderte. Ich hatte es auf Anhieb versucht, so wie im Buch und er schien jeden Schritt genau aufzuzeichnen. „Das scheint hier die Formel zu sein, wenn ich es recht sehe. Man muss von einem zum nächsten vorgehen. Alle Buchstaben auf einmal zu lösen geht nicht. Mit den gegeben Punkten musst du bedacht vorgehen. Dieser Teil des Punktes gibt an, welches Ergebnis herauskommt und dieser sagt dir, was X ist. Danach musst du eigentlich nur einsetzen und die Formel auflösen.“, erklärte er mir, während er jeden Schritt auf schrieb. Ich war echt erstaunt. Er erklärte mir gerade Mathematik der Neuzeit. Das konnte doch nicht sein, oder? Als er fertig war schluckte ich und schlug das Lösungsheft noch einmal auf. „Korrekt…“, flüsterte ich überrascht und schielte zu ihm und dann zum Papier. Seine Schrift war wirklich wunderschön, während Inu Yasha nur Krakeliges hinbekam und auch meins nicht so schön war. Ob er viel Unterricht gehabt hatte? „Hast du so etwas schon oft gemacht?“ „Oft genug.“, meinte er nur und deutete auf eine andere Aufgabe. „Jetzt du.“ Ich nickte nur und fing an aufzuschreiben. Irgendwie war ich froh, dass er jeden kleinsten Schritt mir aufgedröselt hatte. Ich hielt mich genau an seine Vorgehensweise und setzte ein. „Ist das so gut?“ „Ja.“, hauchte er dicht an meinem Ohr, während ich weiter schrieb und mein Gesicht zur Tomate wurde, während sich die Härchen auf meinen Armen aufstellten. Seine Anwesenheit machte mich wirklich sehr nervös. Ich hatte ihn komplett anders eingeschätzt und jetzt saß er hier und half mir bei Mathe. Dass ich Gänsehaut bekam, musste ich wahrscheinlich nicht bekunden, denn es war offensichtlich, wie auch mein abnormaler und schneller Puls, der mir nur noch mehr Hitze durch den Körper jagte. Langsam machte ich dann aber unsicher weiter und sah dann nach dem Ergebnis. Ich gluckste erfreut, als ich bemerkte, dass die erste Aufgabe gemeistert war. Sofort machte ich weiter, während Sesshomaru mir genau zu sah. Es war komplett anders. Bei Inu Yasha war es unangenehm gewesen und drängend, doch er war die Ruhe selbst und schien nur zu kontrollieren, ob ich alles richtig machte. Nach einiger Zeit beruhigte sich auch mein Herzschlag wieder. Ich fragte mich, ob es aus Angst gewesen war, oder ob es daran lag, dass er so gut roch und mich nicht als Idioten darstellte. Normal war er so gehässig und hier war er… so nett. Anscheinend wirkte mein Bett Wunder bei Daiyoukais. Er würde einen guten Lehrer abgeben. Vielleicht sollte ich ihm vorschlagen, dass er es als Mathe Nachhilfelehrer versuchen sollte, falls er länger hier blieb und sich etwas eigenes Geld verdienen wollte. „Falsch.“, erklang es neben meinem Ohr und raubte mir den Atem. „Was?“, keuchte ich erschrocken und starrte ihn hochrot an. „Du hast etwas vergessen. Der Buchstabe der unten im Bruch steht. Am Ende der Zeile musst du angeben, dass er nicht Null, also ungleich Null, sein darf.“ Ich seufzte erleichtert und korrigierte schnell. Ohne Umschweife machte ich das Ungleichzeichen und die Null. Er nickte und ich war beruhigt, denn es war ja nur ein kleiner Fehler gewesen. Das hätte ich wohl wirklich vergessen. Es gab so viele Regeln und er verstand es so schnell. „Du bist wirklich klug…“ „Was hast du gedacht? Ich bin nicht mein Halbbruder. Nur wer belehrt ist, kann es weit bringen. Man muss seine Züge berechnen, wenn man in einen Krieg zieht und kalkulieren. Für alles ist die Mathematik von Nöten. Ich kann keine Armee losschicken und auf gut Glück Nahrung mitnehmen lassen. Man muss berechnen, wie lange man braucht, wie viele Personen es gibt und wie lange man den Krieg einkalkuliert. Auch der Heimweg gehört dazu. Zusätzlich muss man genau bedenken, was man mitnehmen kann und wie lange es sich hält. Ohne ein Wenig Grips, würde die Armee am Kriegsfeld womöglich verhungert da stehen und sofort kapitulieren. Ein unerwünschenswertes Ergebnis. Angriffe aus dem Hinterhalt und alles gibt es auch. Aber auch wenn man einen Staat hat, muss man kalkulieren. Abgaben sind da nur ein Beispiel, aber auch genau beobachten, wie sich alles verhält. Wenn die Untergebenen Hungern, rebellieren sie. Und so weiter. Man kann sagen, dass es normal ist mit Variablen zu rechnen und eine Bilanz für die Zukunft aufzustellen.“ Ich starrte ihn verdattert an, da er so viel auf einmal gesagt hatte, was eigentlich nicht als Eigenschaft bei ihm passte. Normal war er eher der verschwiegene Typ. Er hatte damals ja schon erzählt, von dem Dämonenstaat, aber wie viel Arbeit dahinter steckte, verstand ich jetzt erst. Anscheinend vertraute er auch keinem, somit führte er das meiste selbst durch. Ich war beeindruckt. Das musste ich wirklich sagen. Inu Yasha hätte wahrscheinlich gesagt, man macht ihnen Angst und es passt schon. Wenn sollen sie sich was suchen oder elendig krepieren. Oder natürlich, ich soll was aus der Zukunft mitbringen. Er denkt ja, dass hier alles auf den Bäumen wächst. Seufzend rieb ich mir kurz über die Arme und lächelte ihn dann an: „Unglaublich. Ich hatte nie vermutet, dass so viel dahinter steckt. Es muss dich viel Zeit kosten.“ „Wer die Ewigkeit hat, achtet nicht auf die Zeit.“, meinte er nur und sah wieder zu, wie ich eine neue Aufgabe löste, die richtig war. Ich war beruhigt, dass es so gut lief. „Möchtest du noch etwas trinken?“, meinte ich aufrichtig zu ihm und klappte für das Erste das Buch zu. Wir hatten fast 2 Stunden so verharrt und sämtliche Übungsaufgaben gelöst. Fast alles war richtig gewesen und nur selten hatte er mir helfen müssen. Wenn ich diesmal Glück hatte, würde es sich in meinem Kopf manifestieren und meine Klausur war gerettet. Neuer Mut packte mich und meine Laune hob sich auch. Anscheinend hatten mir die Götter Sesshomaru geschickt. Er war nicht gerade der perfekte Besucher, aber gerade war er mein Lebensretter. „Nein Danke.“, meinte er nur und erhob sich. Als er seinen Rücken streckte, sah ich das anregende Muskelspiel auf seiner Brust und an seinen Schultern. Atemberaubend. Dieser Mann war ein Mann und kein Kind mehr. Aber was dachte ich da? Das konnte doch nicht wahr sein, dass ich jetzt Sesshomaru anfing anzuhimmeln. Andererseits war mein Geburtstag und meine Freundinnen hatten ja diesen Spaß mit dem Stripper gemacht gehabt. Sesshomaru als Stripper vorzustellen hatte etwas. So wie er sich bewegte, würde er wohl jedem das Geld aus der Tasche ziehen. Ich grinste leicht und sah ihn schmunzelnd an, was er mir etwas verübelte, zumindest wurde sein Blick eisekalt, bis ich glaubte, dass die Temperatur des Zimmers gesunken war.  „Tut mir leid, hatte an etwas Witziges gedacht… Danke noch einmal für die Hilfe. Ich stehe in deiner Schuld. Wenn ich dir irgendwo helfen kann, sag mir einfach Bescheid und ich werde es machen.“ Er nickte nur, aber es schien mir, dass er jetzt zufrieden war. Ich war es natürlich auch, denn jetzt könnte ich glücklich einschlafen und würde morgen nicht unbedingt eine schlechte Note kassieren. Glückheil. Ich war gerettet. Das beste Geschenk der Welt, wenn ich morgen eine gute Note schrieb. Ich stand auf und packte noch schnell die Schultasche, während er sich wieder aufs Bett setzte. „Ich bin gleich wieder da.“, meinte ich dann schnell und verschwand ins Bad. Zähneputzen und umziehen. Ich war froh über den Schlafanzug. Sollte ich meine Mutter fragen, ob sie mir noch einen Schlafsack gab? Dann fiel mir ein, dass er ja noch bei mir im Zimmer lag. Also würde es schon klappen. Mit ihm ums Bett streiten, wollte ich zumindest nicht, auch wenn es schon einen Reiz aussprühte, mit ihm um das Bett zu Wetteifern. Was würde er dann wohl machen? Rot schüttelte ich den Kopf und seufzte. Ich sollte nicht an so etwas denken. Die Mädchen machten ein schon etwas verrückt, mit ihren Shades of Grey Gehabe. Wenn sie Sesshomaru sahen, würden sie ihn bestimmt daten wollen. Im Zimmer zurück starrte ich ihn an. Er hatte den Pelz wie ein Kissen aufs Bett gelegt. So weich und bequem hatte es noch nie ausgesehen. Vorsichtig schritt ich zu ihm und setzte mich dann auch auf das Bett. „Du kannst ruhig heute im Bett schlafen, ich kann im Schlafsack schlafen…“, meinte ich und wollte aufstehen, doch dann erstarrte ich bei den Worten, die er mir entgegen brachte. „Schlaf du ruhig hier. Es ist genug Platz. Man sollte keine Ausrede haben, damit man eine Prüfung in den Sand setzen kann.“, hauchte er und drehte sich um, nachdem er sich hingelegt hatte. Ich starrte seinen starken Rücken ungläubig an, während ich mich auch rot hinlegte und die Decke über mich zog. Mit ein paar Handgriffen, schaltete ich auch den Wecker an und schaltete meine Nachttischlampe aus, die als einziges noch das Zimmer erhellt hatte. Es war dunkel und er lag in meinem Bett. Inu Yasha und ich hatten noch nie in einem Bett geschlafen und jetzt tat ich es mit seinem großen Bruder. Die Schamesröte trat mir ins Gesicht, während ich die Decke dichter an mich zog. Aber eins musste ich schon zugeben. Sein Fell war wirklich warm und weich und es roch nicht eklig. So weich… So weich… „So weich…“, murmelte ich noch einmal, bevor ich in dem Traumland versank. Ich träumte von dem Streit mit Inu Yasha. Ich feuerte ihn immer wieder zu Boden, während er immer dümmere Sachen zu mir sagte. Nachts wachte ich einmal auf und versuchte kurz die Augen aufzuhalten, doch es war mir kaum möglich. Müde blickte ich mich um. Wo war ich? Was war los? Dann fiel es mir ein. Sesshomaru war da. Ich drehte mich etwas, nur um zu merken, dass er dicht hinter mir lag. Sein Gesicht war meinem ganz nah und sein Atem so still und ruhig. So ganz anders als Inu Yasha, der immer so laut geschnarcht hatte, dass ich nie hatte schlafen können. Sein Gesicht wurde leicht vom Mondlicht beschienen, was mich entspannen ließ. Er sah wirklich friedlich aus und bestimmt hatte er nicht oft so viel schlafen können. Morgen früh, würde ich aufpassen, dass ich ihn nicht weckte. Dem tat der Schlaf gut und vorhin war er schon sehr umgänglich gewesen. Ich grinste leicht und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht wieder hinters Ohr. Es war erstaunlich, was diese Dämonen für menschliche Gestalten annahmen. So makellos und so rein. Sie waren echt eitle Wesen. Bevor ich weiter verführt wurde, drehte ich mich aber wieder um. Jedoch rückte ich nicht ab, denn seine Wärme war tröstend. Auch fand ich es kalt, aber er strahlte so viel Wärme aus, dass man eine Heizung nicht brauchte. Warum hatte Inu Yasha das nie für mich getan? So oft hatte ich gefroren. Er hätte sich nur so hinlegen brauchen und dann wäre mir warm gewesen, aber nein. Damals war er ständig Kikyou hinter her und auch sonst, hatte er immer Abstand gewahrt. Ich schmiegte mich zurück in die Decke und sein Fell und verschwand wieder im Traumland.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)