Shark Idiots von King_of_Sharks (SouRin) ================================================================================ Kapitel 33: Die Wahrheit ist ein zweischneidiges Schwert -------------------------------------------------------- In den folgenden Tagen traf sich Sousuke mehr oder weniger freiwillig ein paar Mal mit Riko, hauptsächlich um Ruhe vor seinem Vater zu haben. Das Mädchen war auch echt nett, sodass es ihm nicht ganz so schwer fiel, sich mit ihr zu beschäftigen. Natürlich wäre es dem Walhai wesentlich lieber gewesen, seinen Freund bei sich zu haben, doch diesen wollte er auch nicht belästigen. Rin hatte immerhin viel um die Ohren mit dem Wettkampf, der ihn wohl physisch, sowie psychisch sehr forderte. Vor allem wusste Sousuke, dass der Hai sich immer viel zu viele Gedanken über alles und jeden machte. Hinzu kam, dass er sich selbst unter Druck setzte, wobei das meistens nicht angebracht war. Bei ihren Telefonaten hatte Rin sehr erschöpft geklungen, was auch mehr als verständlich war. Wäre Sousuke an seiner Stelle gewesen, ginge es ihm auch nicht anders. Zumal litt er mit seinem Freund mit, auch wenn er gerade selbst Sorgen hatte, wie zum Beispiel seinen Vater, der unbedingt wollte, dass sein Sohn heiratete. Wäre es doch nur möglich, dass zwei Männer in Japan heiraten könnten, dann hätte er wenigstens Rin einen Antrag machen können und Ruhe gehabt. Aber nein, die Welt war nunmal größtenteils schrecklich homophob! Außerdem regte es Sousuke auf, dass sein Vater es einfach nicht akzeptieren konnte, dass er Rin liebte und egal wie schön die Mädchen waren, die er ihm auch vorstellte, er sich niemals für eine dieser entscheiden würde. Allerdings traute sich der Walhai auch nicht, ihm das zu sagen, da er Angst vor Kürzungen des Geldes hatte. Allerdings glaubte er doch nicht wirklich, dass Shigeru das tun würde, nicht nach all dem, was er gesagt hatte. Papa Walhai wollte die verpassten Jahre wieder gut machen, wobei sich das bisher nur so zeigte, dass er seinen Sohn zu verkuppeln versuchte. Sousuke wäre es tausendmal lieber gewesen, wenn er einfach seine Ruhe gehabt hätte, oder ab und zu einfach mal mit Shigeru etwas essen ging. Doch dieser war ja der festen Überzeugung, ein junger Mann müsste eine feine Dame an seiner Seite haben… Am liebsten hätte er seinem Vater an den Kopf geworfen, dass Rin verdammt nochmal mit jeder ‚Dame‘ Schritt halten konnte und sie überholte. Egal, um was es ging: der Hai war einfach perfekt in seinen Augen. Sousuke wünschte sich den Mut, seinem Vater das eines Tages sagen zu können, damit er mit sich ins Reine kam und er sich nicht mehr fühlen musste, als würde er seinen Partner betrügen, nur damit er seine Ruhe hatte. Natürlich würde ihm nie einfallen, etwas mit Riko anzufangen, doch hatte selbst er, der Blindfisch ohne Orientierung, der er war, inzwischen bemerkt, dass die Rothaarige eindeutig etwas von ihm wollte. Sich getraut, ihr die Wahrheit zu sagen, hatte er allerdings noch nicht. Deswegen fühlte sich Sousuke einfach schrecklich und weil er kaum noch richtig mit Rin reden konnte, genau wie an diesem Abend, als dieser wissen wollte, wie es ihm ging. „Ich hab mich ganz gut eingelebt, glaub ich…“, meinte der Walhai auf die Frage hin. „Wirklich?“, kaufte der Hai auf der anderen Seite der Leitung ihm das nicht ganz ab und verzog das Gesicht skeptisch. „Du klingst so, als würde dich was belasten.“ „Nein…mit geht’s gut“, biss sich Sousuke am Ende des Satzes auf die Lippen, da er es hasste, Rin anzulügen…auch wenn er sich darin im Bezug auf den Zustand seiner Schulter damals geübt hatte. „Ich merk doch, dass was nicht stimmt“, seufzte Rin. „Sag es doch einfach…“ Der Rothaarige klang wirklich sehr müde und erschöpft, weswegen Sousuke ihm eigentlich auch nicht beichten wollte, dass er sich – um den Frieden zu wahren – seit einer Woche mit einer kurvigen Frau in seinem Alter traf. Das alles, nur um seinen Vater zu besänftigen… (Und weil er nicht den Mut hatte, diesem seine Meinung zu sagen.) „Lass uns ein andermal darüber reden, okay?“, schlug der Dunkelhaarige in der Hoffnung vor, dass sein Freund sich damit zufriedengeben würde. „Na schön…aber wenn es etwas damit zu tun hat, dass du dich immer noch überall verläufst, dann schick ich dir ab sofort jeden Tag einen Lageplan“, lachte Rin leise. „Tu das“, erwiderte Sousuke ein wenig besser gelaunt, da sein Freund ihn nun wieder aufzog, genau wie er es schon seit ihren Kindertagen tat. Es war einfach schön gezeigt zu bekommen, dass man sich noch immer sehr nahe stand. Auch nach all den Jahren, die nicht immer einfach für beide Seiten gewesen waren. Um genau zu sein, standen sie sich näher denn je, auch wenn hunderte Meilen zwischen ihnen lagen. Verständnis und Vertrauen waren doch das Wichtigste und Wertvollste, das man sich wünschen konnte. Umso schlimmer war es für Sousuke, dass er dieses teilweise brach, oder das Gefühl hatte, dies zu tun… „Bis morgen und schlaf gut~“, raunte der Hai und grinste dabei, weil er sich den Gesichtsausdruck seines Freundes dabei vorstellte. „…du auch“, erwiderte Sousuke, tatsächlich ein wenig angemacht von dieser Stimmlage des anderen. Nachdem sie aufgelegt hatten, verfiel der Walhai in Selbstmittleid und Selbstzweifel, da er sich schrecklich vorkam, dieses Spiel zu spielen. Vor allem wusste er mit einer schrecklichen Gewissheit, dass dieses nie im Leben gutgehen würde. Entweder wäre Rin auf ihn sauer, sein Vater würde ihm das Geld streichen, oder beides. Er musste handeln und zwar schnell! Doch das war leichter gesagt als getan… Der erste Schritt wäre ganz klar, Riko die Wahrheit zu sagen: Dass er einen Freund hatte und nicht an ihr interessiert war. Das sollte doch das Einfachste sein, richtig? Aus diesem Grund hatte sich Sousuke auch an diesem Tag mit der Rothaarigen verabredet, so wie sie es öfter mal taten. Er wartete am Tor zur Uni nach seiner letzten Vorlesung auf sie und konnte sich kaum konzentrieren, da sich sein Magen vor Aufregung schmerzhaft zusammenzog. „Hey~ Hast du lange warten müssen?“, umarmte Riko den Dunkelhaarigen wenig später überschwänglich und drückte ihm dabei mit voller Absicht ihre Brüste entgegen. „Hey…nein, alles okay“, erwiderte Sousuke, dem das natürlich nicht entgangen war, ein bisschen verunsichert. Es wäre gelogen, wenn er gesagt hätte, dass diese Aktion nicht spurlos an ihm vorübergegangen wäre. Allerdings wäre seine Vorliebe niemals ein Grund, Rin zu betrügen, oder auch nur daran zu denken. Dennoch fand Sousuke die Rothaarige sehr attraktiv. „Wollen wir gleich los?“, hakte sie sich dann bei ihm unter und zog ihn auch schon in Richtung Park, in dem sie schon viele Nachmittage verbracht hatten. Auf dem Weg dort hin, versuchte der Dunkelhaarige sich nicht von den Reizen ablenken zu lassen, die immer wieder seinen Oberarm streiften, noch die Gedanken zuzulassen, dass er etwas in seiner Beziehung vermissen könnte. Die Realität sah ganz einfach so aus, dass er unbefriedigt war, weil sein Freund zurzeit in Australien sein musste und sie daher natürlich nicht miteinander schlafen konnten. Daher war er anfälliger für andere, hatte sich jedoch gut unter Kontrolle. Riko laberte ihn außerdem voll, wobei Sousuke kaum zuhörte, da er sich den Kopf darüber zerbrach, wie er ihr beibringen sollte was Sache war. Immerhin trafen sie sich schon seit einer Woche und eine Erklärung war somit längst überfällig. An diesem Punkt begriff Sousuke, dass er das alles ganz schön vermasselt hatte. Wenn er Glück hätte, würde Riko ihn nach diesem Geständnis nicht ganz hassen, oder wenigstens keine Szene machen, sein Vater ihm trotzdem noch Geld geben und Rin…ja, dieser wäre hoffentlich nicht allzu sauer und würde nicht mit ihm Schluss machen. „Du wirkst heute so abwesend…ist was vorgefallen, das ich nicht mitbekommen hab?“, stupste die Rothaarige ihren eigentlichen Gesprächspartner an, nachdem sie sich auf einer Bank niedergelassen hatten. „Hm…“, schüttelte Sousuke aus Reflex den Kopf leicht, bevor ihm auffiel, dass er im Prinzip sofort mit der Sprache herausrücken könnte. „Okay, wenn du das sagst“, lächelte Riko daraufhin aber schon und fuhr fort. „Also meine Freundinnen meinten, du siehst gut aus…hab ihnen ein Bild von dir auf Facebook gezeigt.“ „Ähm…danke?“, konnte der Dunkelhaarige nicht so wirklich mit diesem Kompliment umgehen, auch wenn er darin allgemein schlecht war. „Na ja…also ich hab mich gefragt, ob…du weißt schon“, wurde sie nun leicht rot und redete offensichtlich um den heißen Brei herum. Sousuke musste feststellen, dass er auch diese Gelegenheit ziemlich in den Sand gesetzt hatte. Er hätte sofort reinen Tisch machen sollen und nicht erst warten, bis Riko ihm ihre Liebe gestand, oder ihn fragte, ob sie zusammen sein wollten. Verdammt! Nun würde ihre Reaktion bestimmt heftiger ausfallen, als wenn er zuvor den Mut aufgebracht hätte, ihr die Wahrheit zu erzählen. „Ich muss dir was sagen“, seufzte Sousuke nun. „Ja…?“, glänzten ihre Augen schon vor Freude, was es ihm nicht unbedingt leichter machte, ihr das Geständnis zu machen. „Mein Vater versucht mich schon seit längerer Zeit zu verkuppeln. Aber ich habe einen Freund und bin glücklich mit ihm“, tat sich der Größere ein wenig schwer, doch traf seiner Meinung nach alles ganz gut auf den Punkt. „…wie jetzt?“, zerbrachen die imaginieren Herzchen, die sich um die Rothaarige in der Luft gesammelt hatten langsam. „Du bist schwul?“ Die letzte Aussage kam mit einem ungläubigen, aber auch leicht angewiderten Unterton, der Sousuke wissen ließ, dass sie ganz und gar nicht begeistert war. Gut, aber was hatte er sich auch erwartet? Dass sie sich freudestrahlend für sie freuen würde? „Nein, aber-“, versuchte er seine sexuelle Orientierung richtig zu stellen, was im Nachhinein keine so gute Idee gewesen war. „Welche Schwuchtel hat dir denn den Kopf verdreht?“, lächelte sie gekünstelte und versuchte ihn augenscheinlich nun davon zu überzeugen, dass sie die bessere Wahl wäre. „Ich bin mir sicher, dein Vater will nur das Beste für dich…ich meine: Wenn du nicht mal auf Männer stehst, was willst du dann mit einem?“ „So hab ich das auch nicht gemeint“, verteidigte sich Sousuke nun, der merkte, dass das Gespräch aus dem Ruder ließ. „Ich will nur sagen, dass ich glücklich bin.“ Man konnte den Zorn in den türkisenen Augen sehen, der sich seit dem Moment ansammelte, seit dem Riko Rin indirekt als ‚Schwuchtel‘ bezeichnet hatte. Wenn sie so weiter machte, konnte er für nichts mehr garantieren. Wie hatte er sich nur so von ihrer Fassade blenden lassen können? „Wie kannst du denn bitte mit einem Kerl glücklich sein? Schau dich doch an! Du hast eindeutig was Besseres verdient“, setzte sie beleidigt entgegen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr wahres Gesicht kam mehr und mehr zum Vorschein, sodass Sousuke sich schämte, sie attraktiv gefunden zu haben und sich von ihrer Oberweite beeinflussen lassen hatte. In diesem Augenblick, widerte sie ihn einfach nur an. Genau wegen solchen intoleranten Menschen, hatte Rin jahrelang Probleme gehabt, sich zu outen und glücklich zu sein. Genau wie sie nicht heiraten konnten, weil ein paar Politiker und Bürger meinten, die Ehe wäre ein heiliger Bund zwischen Mann und Frau. Aber klar doch, deswegen ließen sich ja auch so viele scheiden! Von wegen ‚heiliger Bund‘…es kam doch wirklich nicht aufs Geschlecht an, sondern darauf, dass man sich gegenseitig liebte, respektierte und akzeptierte. „Du kennst ihn doch gar nicht“, knurrte Sousuke nun; jegliche Freundlichkeit war von seinen Zügen gewichen. „Na und?“, setzte sie unbedacht entgegen, da ihr offenbar nicht bewusst war, dass sie sich soeben auf dünnes Eis begeben hatte. „Ich muss ihn nicht kennen, um zu wissen, dass er nicht zu dir passt.“ Für einen Moment glaubte Sousuke, es würde mit ihm durchgehen, doch er biss die Zähne fest aufeinander und ballte seine Fäuste, bevor er sich erhob. Würde sie noch weitergehen, wüsste er nicht, wie er reagieren würde. Schon jetzt war er kurz davor, ihr eine zu verpassen. Wer Rin beleidigte, hatte es nicht anders verdient…egal ob Mann oder Frau, er machte da keinen Unterschied. „Halt den Mund“, wies er sie an und man konnte sehen, dass er mit der Fassung zu kämpfen hatte. Riko blickte es nun auch langsam, dass sie lieber den Mund halten sollte und saß nun verschüchtert auf der Bank. Ihr Blick ging nach unten, um die hasserfüllten Augen ihres Schwarms nicht sehen zu müssen. „Ich dachte nur, dass…na ja“, gab sie kleinlaut von sich. „Dass das doch sowieso nicht lange hält, weil Männer doch nicht heiraten können.“ „Du bist genauso ignorant wie die anderen“, wandte sich Sousuke nun einfach um und ging ohne ein weiteres Wort. Das Gespräch hatte ihn sehr emotional aufgewühlt, doch fühlte er sich gleichzeitig auf eine bizarre Weise erleichtert. Zumindest eine wusste nun die Wahrheit, blieben noch zwei weitere, bei denen nichts leichter werden würde. Vielleicht anders, aber ganz bestimmt nicht leichter. Vor Rins Reaktion fürchtete sich der Walhai am meisten, auch wenn er bei seinem Vater materiell gesehen am meisten zu verlieren hatte… Schnell schüttelte Sousuke diesen zweifelnden Gedanken wieder von sich ab. Er durfte sich nicht wegen des Geldes beeinflussen lassen und seine Gefühle leugnen! Dann wäre er kein Stück besser als die ignoranten Menschen, welche unter anderem dafür verantwortlich waren, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht heiraten durften. Mit schwerem Herzen machte sich Sousuke auf den Weg nach Hause, sich noch unschlüssig, ob er Rin am Telefon alles beichten, oder damit warten sollte, bis dieser zurück in Japan wäre. Natürlich wäre es allgemein besser, gleich reinen Tisch zu machen, doch angesichts des Leistungsdruckes und des Stress, dem der Hai ausgesetzt war, wäre es besser abzuwarten. Das letzte, das Sousuke wollte, war Rin in seinem Vorankommen zu behindern, denn dann würde er Haru rechtgeben, der ihm an den Kopf ward, er würde Rin aufhalten. Nein, so weit wollte er es nicht kommen lassen. Also blieb nichts anders, als die Fassade noch ein bisschen aufrecht zu erhalten. Zumindest solange, bis das Turnier vorüber wäre… Zuhause angekommen, sah Sousuke seit längerem mal wieder auf sein Handy: Es zeigte zwei neue Nachrichten auf WhatsApp an, von denen eine ein Bild war. Als er sie öffnete, hatte Rin ihm doch tatsächlich einen Lageplan der Universität geschickt, die er besuchte. Das trieb dem Walhai ein Lächeln aufs Gesicht und vertrieb die finsteren Gedanken für einen Moment. Unter dem Foto stand: ‚Für meinen Walhai ohne Orientierungssinn ♡‘. Ohne lange zu überlegen, rief Sousuke seinen Freund auf der Stelle an, der auch bald abnahm: „…ja?“ „Danke“, erwiderte der Walhai einfach nur. „Ehm…kein Problem“, wusste Rin nicht so ganz, was diese seiner Meinung nach etwas übertriebene, aber dennoch süße, Reaktion sollte. „Ich vermisse dich“, sprudelte es aus Sousukes Mund, der schneller als sein Gehirn war. Auf der anderen Seite war es für einen Moment still, sodass der Walhai für wenige Sekunden sein eigenes Herz schnell gegen die Brust hämmern hörte. Das Blut, das durch seine Ohren rauschte, machte ihn zusätzlich nervös Hatte er etwa was Falsches gesagt? „Du bist süß~“, kam es dann endlich vom Hai, der zuerst sprachlos gewesen war, nun aber sehr angetan auf diese Ehrlichkeit ansprang. „Ich dich auch~“ Sousuke fiel ein Stein vom Herzen, als er diese Worte vernahm und lächelte glücklich, aber auch gequält. Wie sehr er seinen Freund doch vermisste und wie schrecklich er sich wegen dem ganzen Schauspiel doch fühlte! „Komm bald wieder, ja?“, flüsterte er nun und war selbst von sich überrascht. Wie Rin es doch immer wieder schaffte, schon verloren und tot geglaubte Emotionen wieder zum Leben zu erwecken. „Ich würd jetzt auch zu dir kommen, wenn ich könnte…“, seufzte Rin ehrlich bedrückt. „Aber du weißt ja…“ „Ja, leider“, verstand Sousuke natürlich, dass sie sich einfach noch nicht sehen konnten. „Ich komm so schnell es geht wieder, aber eine Woche muss ich mindestens noch bleiben“, versprach der Hai, dem klar wurde, wie sehr sein Freund ihn brauchte und wie nahe es diesem ging, von ihm getrennt zu sein. „Rin…Ich liebe dich“, hauchte Sousuke so leise ins Handy, dass man es kaum verstehen konnte. „Ich dich doch auch, du Idiot“, bebten Rins Lippen bei dieser Aussage, doch er hielt die Tränen noch zurück, denn sich die Blöße zu geben, nun zu weinen, wollte er nicht. Sonst würde Sousuke sich nur unnötig Sorgen machen und annehmen, es sei etwas nicht in Ordnung. Dabei ging es Rin nur so nahe, dass sie sich nicht sehen und kuscheln konnten, denn sonst war wirklich alles okay. Das Training war zwar hart, aber er kam damit zurecht und die Leute waren eingebildet, doch er war es nicht anders gewohnt. „Schlaf gut und ruh dich aus“, merkte Sousuke wohl, dass es dem anderen nicht so toll ging – sei es wegen der örtlichen Trennung, oder weil er erschöpft war – und hoffte, dass dieser sich ausruhen konnte. „Bis morgen.“ „Danke…du auch“, legte Rin schnell auf, nur um danach sofort in Tränen auszubrechen. Es war überhaupt nichts in Ordnung! Die Leute waren so scheiße hier… Nicht nur das: Es war viel schlimmer! Rin fühlte sich an seine Zeit in Australien erinnert, als er alleine und ohne Freunde die schrecklichen Schultage irgendwie überstehen musste. Ganz allein, ohne Nagisa, Makoto, Haru und Sousuke… Er durfte nur nicht den Fehler begehen und den Kontakt aus Nostalgie nicht abbrechen. Wenn er das tun würde, hätte er verloren, sowohl emotional, als auch den Wettkampf, den es um jeden Preis zu gewinnen galt. Nicht schon wieder durfte er an seine Grenzen stoßen! Wie sollte er dann jemals über sein Trauma hinwegkommen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)