Shark Idiots von King_of_Sharks (SouRin) ================================================================================ Kapitel 13: Eigenständigkeit und zu schlaue Mütter -------------------------------------------------- „Ich werde hier auf dich warten“, wisperte Sousuke zurück und küsste Rins Haar. Ein bisschen beruhigt, kuschelte der Kleinere sich an seinen Freund. „Danke…“ Viel mehr kam danach nicht mehr, da sie beide ziemlich erschöpft waren und bald einschliefen. Als Rin am nächsten Morgen erwachte, wusste er erstmal nicht, wo er sich überhaupt befand. Außerdem fand er es komisch, dass ihn nicht sein Wecker geweckt hatte, wie sonst immer – Sousuke wachte von diesem seltsamerweise nie auf. Als der Rothaarige sich aufsetzen wollte, durchzuckte sein Hinterteil ein ziehender Schmerz. Mehr vor Überraschung, als von dem eigentlich Schmerz, sackte er auf Sousukes Oberkörper zurück und lief knallrot an, denn nun erinnerte er sich, was sie gestern getan hatten und wo er war. Dennoch musste er sagen, dass es weniger wehtat als erwartet, was daran lag, dass ihn der andere ausreichend vorbereitet hatte. Rin bereute es keineswegs, diesem Mann seine Unschuld geschenkt zu haben. Er betrachtete verträumt Sousukes friedliches Gesicht und strich ihm liebevoll durchs Haar. Der Kleinere stützte sich leicht auf und gab seinem Freund einen Kuss auf die Wange, was diesen leicht zum Lächeln brachte. Anscheinend hatte er einen schönen Traum, oder war auch schon halb wach. Rin strich fasziniert über die stoppelige Gesichtspartie des Größeren und lächelte dabei. „Aufwachen~“, hauchte er und küsste dabei den Hals des anderen und blies dann Luft an dessen Nacken. Ein leises Grummeln versicherte ihm, dass diese Strategie funktioniert hatte. Rin legte seine Arme auf dem Brustkorb von Sousuke ab und bettete seinen Kopf darauf. Zufrieden lächelte er seinen Freund, der gerade die Augen aufschlug. „Hast du gut geschlafen?“ „Besser als je zuvor“, erwiderte Sousuke das Lächeln und streckte sich, ehe er seine Arme um den Kleineren legte. „Und wie geht’s dir?“ Damit spielte er vor allem darauf an, ob Rin irgendwelche Schmerzen hatte. Ihm selbst tat der Hals ein bisschen an der Stelle weh, an der sich die Zähne des Hais vergraben hatten, aber es machte ihm nichts aus. Er sah es als Zeichen, dass es seinem Freund gefallen hatte und im Vergleich zu anderen Schmerzen, war es sehr angenehm. „Gut…?“, erwiderte Rin, ein bisschen unsicher, weil er nicht ganz wusste, was die Frage sollte. Er versuchte sich wieder, aufzusetzen und diesmal gelang es auch, da er darauf vorbereitet war, konnte aber nicht verhindern, dass er kurz ein Auge zukniff und leise fluchte. „Tut es sehr weh?“, wollte Sousuke nun wissen und sah fast ein bisschen schuldbewusst aus. „Es geht schon…ich hatte es viel schlimmer erwartet“, grinste Rin mit leicht roten Wangen und setzte sich neben seinen Freund, der ihn aus seiner Rückenlage beobachtete. „Also kannst du heute Abend im Flugzeug sitzen?“, hakte er weiter nach. „Das wird schon gehen“, schmollte Rin ein bisschen und wurde sich dann bewusst, dass er immer noch nackt war. Er machte nun Anstalten aufzustehen, doch hielt inne, da Sousuke ihn nach wie vor beobachtete. „Dreh dich um!“, fuhr er diesen beschämt an. Der Größere schloss die Augen, auch wenn er nicht ganz verstand, was das sollte, schließlich hatten sie gestern miteinander geschlafen und er hatte ihn folglich nackt gesehen. Aber dann fiel ihm wieder ein, wie schüchtern Rin war und er musste grinsen. „Du bist süß~“, meinte Sousuke, noch während er die Augen geschlossen hatte. Einen Moment später, flog ein T-Shirt durchs Zimmer und landete direkt in seinem Gesicht, während er ein wohl bekanntes „Idiot!“ an ebenfalls an den Kopf geworfen bekam. „Kann ich jetzt wieder schauen?“, grinste Sousuke, noch immer zufrieden und nahm sich sein T-Shirt vom Gesicht. „Tust du ja eh schon“, grummelte Rin, der sich gerade frische Boxershorts angezogen hatte und gerade in seine Hose schlüpfte. Der Größere erhob sich nun auch und schlug die Decke zur Seite. Er hatte weniger Probleme damit, nackt zu sein. Außerdem musste er erstmal seine Unterwäsche in einem der Kartons finden. „Zieh dir was an!“, rief Rin mit knallrotem Gesicht, als Sousuke in aller Seelenruhe seine Unterwäsche suchte. „Bin gerade dabei“, erwiderte dieser und zog schließlich Shorts aus der Kiste und streifte sie über. Sich weiter anzuziehen sah er nicht ein, weil er gleich duschen gehen würde. Er strich sich übers Kinn und gab ein kaum zu vernehmendes Seufzen von sich. Rin ging daraufhin zu ihm und sah ihn fragend an. „Stimmt was nicht?“ „Hm, ich hab nur keine Lust, mich schon wieder zu rasieren“, erwiderte dieser monoton. „Ich find es toll“, lächelte Rin und fuhr ihm über den Bartansatz, bevor er sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn küsste. Sousuke reagierte nicht sofort, da er noch zu müde für schnelle Reaktionen war, schlang dann aber seine Arme um Rin und zog ihn an sich. „Kommst du mit duschen?“, grinste der Größere und erwartete nicht ernsthaft, dass der andere zustimmen, als sie den Kuss lösten. Rin schüttelte energisch den Kopf und wurde wieder röter. Es hörte sich interessant an, aber soweit war er einfach noch nicht. „Ich mach solange Frühstück, okay?“, schlug er stattdessen vor, womit sein Freund einverstanden war. „Du hast so gut wie nichts im Kühlschrank…“, grummelte Rin, als Sousuke aus dem Bad kam. „Bin halt noch nicht zum Einkaufen gekommen“, streckte sich der andere und gähnte herzhaft. Es war immer noch zu früh am Morgen für ihn, immerhin war es erst halb neun. „Wir können ja auch wieder zu dir gehen, deine Mutter vermisst uns bestimmt schon“, zwinkerte er Rin zu und dieser nickte. Also machten sie sich auf den Weg zum Haus von Rins Mutter. Sousuke lief rechts von seinem Freund und versuchte wach zu werden, was dank der frischen Morgenluft auch so langsam funktionierte. Der Kleinere sah zu seinem Freund hoch und fragte sich, was dieser wohl denken mochte, als sein Blick zu dessen Hals glitt, an dem ein sehr gut zu erkennender, roter Abdruck seines Gebisses prangte. Der Moment, in dem dieser entstanden war, würde Rin wohl so schnell nicht vergessen und die Bilder von letzter Nacht fanden schlagartig ihren Weg in seine Gedanken. Er versuchte sie zu verscheuchen und sich davon abzulenken, weil es ihm peinlich war, nur darüber nachzudenken. Bei Rin Zuhause angekommen, wurden sie von dessen Mutter herzlich in Empfang genommen, die sich schon gedacht hatte, dass die beiden spätestens zum Mittagessen wieder hier aufkreuzen würden. „Guten Morgen ihr beide! Habt ihr die Nacht gut überstanden?“, begrüßte sie sie und winkte die beiden sogleich in die Küche. „Ja, es war schön ruhig“, nickte Sousuke und ließ sich auf einem Stuhl nieder. „Aber wir hatten so gut wie nichts zu essen da und erst recht nichts fürs Frühstück“, rollte Rin mit den Augen. „Das hab ich mir schon gedacht“, erwiderte seine Mutter kichernd und stellte ihnen jeweils einen Teller mit Toast vor die Nase. „Bedient euch!“ Sie beobachtete die beiden unauffällig beim Essen und dabei fiel ihr die rote Stelle an Sousukes Hals auf. Beim genaueren Betrachten, stellte sie fest, dass es ein Bissabdruck war…irgendwoher kannte sie doch dieses Muster. Ihr Blick schweifte zu ihrem Sohn, an dessen spitzen Zähnen sie verweilte. Sie sah wieder zu Sousukes Hals und dachte: „Ja, eindeutig. Das passt!“ Was das genau hieß, damit brauchte ihr Verstand noch ein bisschen, aber als es klick gemacht hatte, wurde sie leicht rot auf den Wangen. Rin hatte Gou früher ab und zu mal in den Arm gebissen, daher kannte sie das Muster, aber dass er Sousuke genau an dieser Stelle wegen einem Streit gebissen haben sollte, war doch sehr unwahrscheinlich, zumal die beiden keine Kinder mehr waren. Da blieb eigentlich nur eine Option… Ein bisschen benommen von ihren Gedanken, drehte sich Mrs. Matsuoka um und lief an einen der Küchenschränke, in dem sie vorgab, etwas zu suchen, um ihr rot angelaufenes Gesicht nicht zeigen zu müssen. Ihr kleiner Junge war doch tatsächlich mit diesem gutaussehenden Kerl zusammen, oder hatte zumindest mal mit ihm geschlafen! Es dauerte, bis die Informationen sich gesetzt hatten, aber schlimm fand sie es nicht, dass Rin einen Freund hatte. Aber sie wollte ihn nicht darauf ansprechen, sondern lieber warten, bis dieser es ihr von sich aus erzählte. Sie hatte schon immer so etwas in der Richtung geahnt, doch nun hatte sie den Beweis. „Mama, ist alles okay?“, meldete sich nun Rins Stimme, der sich mit der Zeit gewundert hatte, was sie so lange am Schrank machte. Auch Sousuke sah verwundert zu ihr. „Ja ja, ich hab nur was gesucht“, erwiderte sie schnell und schlug die Tür zu, ehe sie immer noch leicht rot im Gesicht an die Spüle wuselte und sich dort an die Arbeit machte. Die Jungs sahen sich ratlos an, als Rins Mutter total in Gedanken versunken das Geschirr zu spülen begann. Hätte Rin geahnt, was sie gerade ‚herausgefunden‘ hatte, wäre er nicht mehr so ruhig gewesen. Nach dem Essen verdonnerte der Kleinere seinen Freund dazu, mit ihm einkaufen zu gehen, weil er sichergehen wollte, dass dieser auch gut eingedeckt war, während er weg war. Er würde Sousuke jeden Tag daran erinnern, zu essen und es nicht mit dem Training zu übertreiben und sich natürlich auch nach dessen Wohlbefinden erkundigen. Sie gingen ein paar Straßen weiter und waren dann auch schon in dem Viertel angekommen, in dem sich die wichtigsten Geschäfte befanden. Erstmal betraten sie einen Supermarkt, in dem Rin zielstrebig die Regale ansteuerte und alles in den Einkaufswagen lud, den Sousuke stillschweigend schob. Es hätte sowieso keinen Sinn, den anderen zu stoppen. Wenigstens waren sie so schnell mit dem Einkauf durch und verließen mit zwei großen Tüten den Laden. Was sie nicht mitbekommen hatten, war, dass sie eine Frau die ganze Zeit beobachtet hatte, als sie an der Kasse gestanden hatten. Auch sie war gerade fertig geworden und verengte die Augen, als sie die beiden jungen Männer hinausgehen sah. Rin lächelte Sousuke liebevoll zu und sagte etwas zu ihm. Ihr war aufgefallen, wie vertraut die beiden miteinander umgingen und wie nah sie nebeneinander liefen. Das war also der Grund, warum ihr Sohn sie verlassen hatte, aber so einfach würde sie das nicht auf sich sitzen lassen. Sie lief den beiden mit Abstand hinterher und sah die beiden dann in ein Haus gehen, vor dem sie eine Weile stehen blieb und sich die Adresse merkte. Hier wohnte Sousuke nun also. Weder Rin, noch sein Freund hatten irgendetwas davon mitbekommen, dass sie beobachtet und verfolgt worden waren, denn sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen. Sousuke räumte den Kühlschrank ein und der Kleinere half ihm dabei, während er auf ihn einredete, was er alles beachten sollte, wenn er alleine war. „Du brauchst dir keine Sorgen machen“, meinte der Größere, als sie fertig waren. „Ich kann schon auf mich aufpassen.“ „Ich weiß, aber…“, erwiderte Rin und blickte dabei zu Boden. Er sah wieder auf und fixierte den anderen mit ernsten, besorgten Augen. „Aber ich will, dass es dir gut geht!“ Sousuke lächelte ihn sanft an und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, seine Hand verweilte dann am Kinn des anderen. „Ich weiß doch“, flüsterte er und kam Rin dabei näher. Ehe sich ihre Lippen berührten konnten, klingelte es in der Hosentasche des Kleineren und er flüchte leise, holte es aber trotzdem hervor. „Warum muss er ausgerechnet jetzt mal antworten?“, grummelte Rin, als er die Nachricht gelesen hatte. „Wer?“, wollte Sousuke sofort wissen und zog seinen Freund dabei an sich, damit er ihn wenigstens umarmen konnte, wenn das mit dem Kuss auch nicht funktioniert hatte. „Haru…“, murmelte der Rothaarige und schloss die Augen, legte seinen Kopf an der Schulter des Größeren ab. Er wusste ja, dass dieser nicht so gut auf Haru zu sprechen war, wollte aber ehrlich sein. „Was wollte er?“, fragte der Brünette mit schon fast kalter Berechnung. Er konnte es einfach nicht abschalten, sofort misstrauisch zu werden, wenn Rin jemand anderen erwähnte. „Nur wissen, wann mein nächstes Turnier ist“, kuschelte dich der Kleinere an ihn. „Willst du ihm nicht antworten?“ „Das hat Zeit~“, beruhigte Rin seinen Freund und schaute zu ihm hoch, ehe er ihn küsste und dann ins Wohnzimmer auf die Couch zog. Das half sofort, dass Sousukes Eifersucht eingedämmt wurde, denn wie sollte er eifersüchtig sein, wenn Rin auf ihm lag und ihn küsste, während er sich an ihn schmiegte? Sie blieben einfach ein bisschen liegen und kuschelten sich aneinander, als Rin sich dann doch aufsetzte und unsicher an seinem Shirt herummachte. Er hatte noch etwas, das er loswerden wollte, bevor er nach Australien ging und er wusste, dass es jetzt geschehen musste, da später keine Zeit mehr dafür war. Sousuke sah ihn schon verwundert an und der Rothaarige beschloss, es nun einfach zu tun, schließlich war es ja nichts Großes. Er griff sich unter sein Shirt und zog seine Kette heraus, die er öffnete und dann seinem Freund um den Hals legte. Rin machte den Verschluss des Lederbandes wieder zu und sah dann zu ihm auf. Ozeanblaue Augen sahen ihn überrascht an und er erklärte: „Dass du immer was von mir bei dir hast.“ Der zarte Rotschimmer auf seinen Wangen fiel kaum auf, aber Sousuke bemerkte ihn und lächelte. Er fasste an den Anhänger der Kette und schloss dann seine Arme um den Kleineren, der genau wusste, dass es auch für ihn schwer war, dass er nach Australien musste, auch wenn er es nicht offen zeigte. Sie wussten, dass sie am Flughafen keine Gelegenheit mehr haben würden, sich richtig zu verabschieden, deswegen mussten sie das jetzt schon tun. Bevor sie die Wohnung verließen, standen sie nah beieinander und Rin umschlang Sousukes Oberkörper mit den Armen. Er drückte sich an ihn und hielt seine Tränen so lange es ging zurück, doch sie liefen ihm bald die Wangen hinab. Der Größere streichelte ihn sanft und veranlasste ihn, ihm in die Augen zu sehen. Den Abschiedskuss wollte keiner der beiden beenden, doch sie mussten bald wieder zu Rin, da er die Koffer von Zuhause holen und zum Flughafen fahren musste. Der Flug würde schon in drei Stunden gehen und sie mussten nun wirklich los. Auf dem Rückweg herrschte eine gedrückte Stimmung, aber Rin hatte es einfach nicht ausgehalten und drückte nun die Hand des anderen. Es war ihm in dem Moment egal, ob sie jemand sehen würde, er war auch mehr damit beschäftigt, nicht wieder zu weinen. Gou und seine Mutter wuselten aufgeregt um ihn herum, so als ob er noch nie weggegangen wäre und Sousuke hielt sich eher im Hintergrund und trug das Gepäck zum Taxi liefen, als sie aus dem Haus gingen. Alle vier fuhren gemeinsam zum Flughafen und Gou bemerkte, wie abwesend Rin wirkte und dass Sousuke stiller als sonst war. Sie konnte sich denken, dass die beiden nicht gerade froh darüber wahren, dass ihr Bruder weg musste, schließlich würden sie bestimmt lieber die nächsten Wochen gemeinsam verbringen, was ganz normal für junge Pärchen war, doch das ging in dem Fall nicht. Sie nahm sich vor, für Sousuke da zu sein, während Rin weg war und diesen auch zu kontaktieren, falls etwas nicht in Ordnung war. Mit einem beklommenen Gefühl wie noch nie zuvor, starrte der Hai aus dem Fenster, als sie angekommen waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)