Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 29: Eine Bitte ---------------------- „Wo...“ Misaki richtete sich auf und sah sich um. „Wie...“ Er schien sich in dem Raum zu befinden in welchem er zuvor schon festgehalten wurde. Der Raum war dunkel und kalt. Misaki zog seine Beine an sich und machte sich klein. Während er geschlafen hatte mussten sie ihn hierher gebracht haben, doch warum? Dann erinnerte Misaki sich an seinen kleinen Ausraster. Doch war das nicht verständlich gewesen? Nun konnte er nichts anderes tun außer warten, warten bis irgendwann jemand kam. In Misakis Kopf schwirrte noch immer der Artikel über seinen Usagi-san herum. Das dies der Grund für die Trennung sein sollte konnte nur an den Haaren herbeigezogen gewesen sein. Denn natürlich lag es daran, dass er selbst plötzlich verschwunden war und einen Abschiedsbrief hinterlassen hatte, an welchen er sich bisher immer noch nicht erinnern konnte. Doch die Tatsache, dass der Autor mit einem Fremden Hand in Hand öffentlich da saß machte Misaki zu schaffen. Er versuchte daran zu glauben, dass das alles nichts weiter zu bedeuten hatte. Es wurde mit einem Mal hell und die Tür öffnete sich. „Misaki-sama...“ Der Butler sah ihn mit trauriger Miene an. „Es tut mir wirklich leid.“ „Sie könnten doch nichts dafür.“, stammelte der Braunhaarige vor sich her. „Sie befolgen nur ihren Befehlen. Ich verstehe nur nicht warum… Hätte er sich nicht einfach so mit Usagi-san anfreunden können?“ „Entschuldigung, Usagi-san?“ Der Butler sah Misaki irritiert an. „Usami Akihiko. Darum bin ich doch hier.“ „Den genauen Grund kenne ich nicht.“, sagte der Butler nachdenklich. „Wie dem auch sei. Ich wollte nur sehen ob alles soweit in Ordnung ist und ob sie etwas brauchen.“ „Ich brauche nichts...“, meinte Misaki und zog seine Beine noch weiter an sich heran. „Verstehe.“, erwiderte der Butler und machte sich auf den Raum zu verlassen. „Ach, der Herr ist zur Zeit beschäftigt und lässt daher ausrichten, dass er in den nächsten Tagen keine Zeit finden wird nach ihnen zu sehen.“ „Von mir aus muss er auch gar nicht herkommen...“, sagte Misaki und sah noch wie sich die Tür schloss. Es ging schließlich um seinen Usagi-san und das er hier festgehalten wurde diente dazu, dass er nicht im Wege war. „Wie sollte das nur weiter gehen? Würde er nun für immer hier eingesperrt bleiben oder würden sie ihn gehen lassen wenn er sein Ziel erreicht hatte und den Autor für sich gewonnen hatte? Was sollte er dann tun? Wenn sich Usami Akihiko wirklich in ihn verlieben würde, dann bliebe ihm nichts anderes übrig als es zu akzeptieren. Denn Misaki wollte, dass der Autor glücklich war auch wenn es nicht mit ihm selbst war. „Misaki, denk doch nicht immer so schwarz.“, sagte er zu sich selbst. Doch, was sollte er sonst machen außer denken. Eine andere Beschäftigung gab es für ihn nicht. Daher kam er nicht drum herum über alle möglichen Szenarien nachzudenken. Sein Kopf schmerzte, es fühlte sich an als würde jemand mit einem Hammer auf ihn einschlagen. Er legte sich hin und schloss die Augen. Der Butler hatte das Licht angelassen gehabt, doch nun wünschte Misaki sich es wäre aus. Denn es tat so schrecklich in den Augen weh. Der Braunhaarige versuchte an etwas schönes zu denken, um sich etwas abzulenken und schlief dabei ein. „Schönes Plätzchen.“, meinte der junge Mann während er sich setzte. „So schön ruhig.“ „Ja, vor allem kennt es kaum jemand.“, erwiderte Usami Akihiko. „Was wollten sie so dringend besprechen Tatshibana-san?“ „Also...“ Der junge Mann zögerte zuerst. „Ich wollte fragen, ob alles in Ordnung bei ihnen ist.“ „Ja, es ist alles in Ordnung.“, antwortete der Autor. „Wieso die Frage? War… war das der einzige Grund warum sie mich treffen wollten? „Uhm… ja.“ Tatshibana schaute verlegen zur Seite. „Sie… sie haben doch sicher auch den Artikel in der Zeitung gesehen. Nur weil ich dieses Café ausgesucht habe… Ich wollte ihnen wirklich keine Probleme bereiten, es tut mir wirklich leid.“ „Das muss ihnen wirklich nicht leid tun. Mir geht es gut. Ich hätte davon nicht mal etwas mitbekommen wenn man es mir nicht gesagt hätte. Und die Presse hat sich schon immer gern ihre eigenen Geschichten zusammen gedichtet. Außerdem weiß ich ja, dass nicht stimmt, was dort steht.“, sagte Akihiko trocken und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Da haben sie wohl recht.“, erwiderte Tatshibana. „Nur...“ Akihiko hielt kurz inne und wartete bis Gäste des Cafés an ihnen vorbeigelaufen waren. „Nur mein Bruder musste mich wieder belehren. Haben sie auch Geschwister? Manchmal ist es wirklich schwierig mit ihnen.“ „Ja… Nein, ich bin ein Einzelkind und lebe mit meinem Vater zusammen.“, sagte der junge Mann. „Wir sehen uns allerdings selten daher ist es die meiste Zeit recht einsam in dem großen Haus.“ „Dieses Gefühl kenne ich...“, erwiderte Akihiko als er den einsamen Blick seines Gegenübers sah. „Aber, ich bin froh, dass es ihnen gut geht.“, meinte Tatshibana nun wieder lächelnd. „Ich hatte Angst sie würden sich nun nicht mehr mit mir treffen wollen. Doch diese Angst war wohl unbegründet.“ „Es würde eher ihnen schaden als mir. Gut, dass die Presse kein Gesicht von ihnen gezeigt hat, sonst könnten sie wohl keinen Schritt mehr machen ohne einen von denen an der Backe zu haben.“ „Da haben sie wohl Recht.“, sagte Tatshibana. „Solche öffentlichen Plätze sind dann wohl keine passenden Orte zum treffen.“ „Obwohl ich es hasse mich verstecken zu müssen.“, sagte der Autor. „Warum sie uns nicht einfach in Ruhe lassen können. Nur weil manche schauspielern, singen oder Bücher schreiben bleiben sie doch einfach nur Menschen und wollen ein normales Leben führen. Wieso müssen einem dann immer solche raffgierigen Leute hinterher rennen und das friedliche Leben zerstören.“ „Ich weiß, was sie meinen. Allerdings gibt es auch jene die diesen Rummel um ihre eigene Person lieben...“, erwiderte Tatshibana. „Oh, ich muss jetzt leider schon wieder los, tut mir leid. Danke, dass sie sich die Zeit genommen haben uns sich auch weiterhin mit mir treffen wollen.“ „Warum sollte ich auch nicht.“, meinte Usami Akihiko. „Na dann bis zum nächsten Mal.“ „Ja, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.“ Der junge Mann verbeugte sich und verließ das Café. Usami Akihiko holte sein Handy aus der Tasche, tippe kurz herum und steckte es zurück. Inzwischen war eine Woche vergangen und bisher hatten sie noch keine einzige Spur über Misakis verbleibt. Der Autor wollte sich das gar nicht erst vorstellen, was man ihm alles antun könnte wenn er tatsächlich irgendwo festgehalten wurde. Doch im Moment konnte er nichts weiter tun als zu warten bis der Detektiv neue Informationen brachte. Es gab jedoch eine Sache die er tun wollte. Der Grauhaarige trank seinen Kaffee aus, bezahlte und verließ ebenfalls das kleine Café, welches er vor kurzem zufällig gefunden hatte. Er rief sich ein Taxi. Mit seinem roten Sportwaren würde er nur unnötig auffallen. Dort angekommen wohin er wollte schickte er das Taxi weg. Der Autor stand nun vor der Uni an welcher Misaki studierte. Von einigen Studenten wurde er angestarrt, doch dies störte ihn wenig. Er setzte seinen Weg in Sekretariat unbeirrt fort, denn er wollte einige Informationen, welche er mit etwas Charme sicher bekommen würde. Nach einer dreiviertel Stunde verließ Usami Akihiko das Uni Gebäude wieder und wie bereits vorhergesehen hatte er die Informationen die er wollte ganz leicht erhalten. Manchmal zahlte es sich eben doch aus bekannt zu sein. Er war gerade die Stufen hinab gestiegen als ein Student an ihm vorbeirannte und zu einer kleinen Gruppe, welche etwas abseits stand, lief. „Tamura-Senpai! Ich habe, was du wolltest.“ Der Autor drehte sich um nachdem er den Namen gehört hatte und sah zu der Gruppe Studenten. Leider war der gerufene Student nur etwas von der Seite zu sehen. Doch der Autor war sich sicher, dass dies Tamura Kazuya sein musste. „Wird das jetzt zur Angewohnheit?“, fragte Honda Shouta nachdem er die Tür geöffnet hatte. „Stör ich?“ „Naja, ich wollte gerade mit so ´nem Typen… du weißt schon.“, meinte Honda und zeigte in die Wohnung. Spaß beiseite. Natürlich störst du nicht, komm rein.“ Wie schon zuvor stand Usami Haruhiko spät abends plötzlich vor Hondas Wohnung. Das letzte Mal hatte er ihm von diesem Jobangebot erzählt für welches er hätte Japan verlassen müssen. Doch glücklicherweise ließ sich alles anders Regeln und der Geschäftsmann konnte in Japan bleiben und dennoch den Job annehmen. Nun war der Editor gespannt darauf aus welchem Grund der Schwarzhaarige diesmal hergekommen war. „Ein Bier?“, fragte der Blonde aus der Küche heraus. „Ja, gerne.“, antwortete Haruhiko und ließ sich auf die Couch fallen. „Hier.“ Honda reichte dem Älteren eine Dose und setzte sich neben ihn. „Danke, dass kann ich heute wirklich gebrauchen.“, meinte der Schwarzhaarige und nahm einen kräftigen Schluck. „Viel Stress auf Arbeit?“ „Mehr oder weniger.“, gab Haruhiko als Antwort. „Es ist eher...“ „Hmn?“ Der Editor sah den Älteren fragend an. „Mein alter Herr war heute da und… und hat mich ausgefragt.“ „Aus… ausgefragt?“, stotterte Honda und hatte eine böse Vorahnung. „Naja, er hat mich gefragt, was wichtiger wäre wie meine geliebte Arbeit. Er hat schon Recht.“, meinte der Schwarzhaarige. „Meine Arbeit war bisher immer alles für mich. Doch nun sieht es anders aus. „Ich… es tut mir leid, ich habe ihm von uns erzählt… Er hat gleich selbst auf dich getippt, vermutlich weil er uns zusammen im Krankenhaus gesehen hat. Tut mit leid.“ „Nein… du musst dich nicht entschuldigen.“, sagte Honda und legte seine Hand auf die des Anderen. „Ich werde mich mental auf seine Angriffe vorbereiten. Haha...“ „Keine Angst. Ich habe ihm gesagt er soll dich und uns in Ruhe lassen. Sollte er nicht wird er mich kennen lernen.“, erwiderte Usami Haruhiko mit ernstem Ton. „Er weiß genau, dass ich nicht alles mit mir lassen mache und so reagiere wie Akihiko. „Haru...“ Der Editor fühlte sich ein wenig erleichtert. Den er hatte von Misaki einiges über Usami Fuyuhiko gehört und glaubte nicht daran, dass dieser ihn so einfach akzeptieren würde. Immerhin waren nun beide Söhne mit Männern zusammen. Honda lehnte sich an Haruhikos Schulter und schloss seine Augen. „Bist du müde?“, fragte der Ältere. „Es geht.“ „Wie sieht es morgen mit Terminen bei dir aus? Akihiko sagte wir sollen vorbeikommen.“ „Gibt es denn Neuigkeiten?, fragte Honda und setzte sich wieder aufrecht. „Sieht wohl so aus.“, erwiderte Haruhiko. „Okay, dann gebe ich Bescheid, dass ich morgen erst später komme.“ „Gut, ich habe bei mir auch alles auf später verlegt. Ich frage mich, was es zu berichten gibt.“ „Ja, ich mich auch.“, sagte Honda nachdenklich. Haru...“ „Hmn?“ „Willst du nicht hier… bleiben? Bitte...“ Der Schwarzhaarige sah Honda an und konnte seine Bitte nur bejahen als er dessen Blick sah. Er legte seinen Arm um den Blonden und zog diesen wieder an sich heran. „Mach die Augen zu und Ruh dich etwas aus. Ich geh nicht weg, okay.“ „Okay...“, erwiderte Honda glücklich und schloss seine Augen während Haruhikos gerade gesagten Worte noch immer sanft in seinem Kopf hallten. Hosted by Animexx e.V. 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