The Escape from Darkness von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 33: ------------ Murrend drehte Tai sich weg als er ein leichtes Rütteln an seiner Schulter spürte. Er wollte nicht aufwachen, es war gut so wie es im Moment war. Ruhig, keine Schmerzen, keine Diskussionen. Hier zu liegen und zu schlafen war einfacher, als die Realität die ihn erwartete sobald er die Augen öffnete. Krampfhaft versuchte er sich an der Müdigkeit festzuhalten, doch es gelang ihm nicht wirklich, langsam klärte sich sein verstand immer mehr. Die störende Hand berührte ihn wieder an seiner Schulter und erneut entzog sich Taichi dieser. Doch leider bewegte er sich zu ruckartig und sofort zog sich ein stechender Schmerz durch seinen Rücken. Ein schmerzvolles Keuchen verließ seine Lippen und ließ ihn letztendlich doch die Augen öffnen. Blinzelnd schaute er nach dem Ruhestörer und setzte sich vorsichtig auf. Trotz seiner eher gedrückten Stimmung, schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen, war er doch erleichtert seinen Freund wieder zu sehen. „Du bist wieder da“, murmelte er leise. „Natürlich, was hast du denn gedacht“, antwortete Matt und verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln. Nachdenklich öffnete Tai den Mund und schloss ihn sogleich wieder. Was sollte er auch sagen? Ja, er hatte Angst gehabt dass Yamato nicht mehr wieder kommen würde. Dass er ihn einfach satt hatte und aufgab und er war wirklich froh, dass dem nicht so war. Vielleicht wäre es besser gewesen… Aber im Moment war Taichi einfach nur froh, dass er da war. „Hey, ich habe nicht gekocht damit ihr beide es kalt werden lasst“, beschwerte sich Seiichi und riss den Braunhaarigen aus seinen Gedanken. Verwundert schaute dieser zu dem Älteren, welcher bereits an dem gedeckten Tisch saß. „Ja, das Essen ist fertig“, meinte Yamato überflüssiger Weise. Verstehend nickte Tai und schwang die Beine aus dem Bett um vorsichtig aufzustehen. Wieder machte sich sein Rücken bemerkbar, aber er ignorierte es einfach und ging etwas steif zum Tisch und setzte sich auf einen der freien Stühle. Sofort wurde ihm von Seiichi ein dampfender Teller vor die Nase gesetzt, welchen er dankend entgegen nahm. Seine letzte Mahlzeit war schon eine Weile her und die letzte Zeit nach der Begegnung mit seinem Vater hatte er nicht wirklich viel Hunger gehabt. Aber im Moment hatte er endlich einmal wirklich Hunger, da war es ihm sogar egal was er da aß, Hauptsache er konnte seinen Magen füllen. Obwohl er zugeben musst, dass ihm das Essen wirklich sehr gut schmeckte, es war richtig lecker. Ohne groß darüber nachzudenken leerte er den Teller gierig und schaute danach auf den dampfenden Topf in der Mitte des Tisches. „Du kannst dir ruhig noch etwas nehmen“, sagte Seiichi belustigt. „Danke, es ist wirklich lecker“, antwortete Tai und nahm sich sogleich eine weitere Portion. Wieder machte er sich gierig ans Essen und wurde erst zur Hälfte langsamer. Seine Augen huschten hin und wieder zu den beiden anderen und ein kleines Lächeln schlich sich wieder auf seine Lippen. Es war schön, im Moment… Diese Ruhe, ja, beinahe Harmonie die hier herrschte. Keine anstrengenden Diskussionen und auch keine Trauerstimmung, einfach nur drei Menschen die friedlich beisammen saßen und aßen. Fast wie normale Freunde! Plötzlich ließ Taichi seinen Löffel sinken und hielt inne. Es dauerte einen Moment bis er sich ins Gedächtnis rief, dass er sich aber eben nicht in einer völlig normalen Umgebung befand. Hier war nichts normal und keinesfalls in Ordnung. Wieso also hatten die beiden so verhältnismäßig gute Laune, im Vergleich zur vorherigen Stimmung? Seit Seiichi und Yamato ihn nach dem Angriff seines Vaters gerettet hatten, war es hier noch nie so… harmonisch gewesen. Was also war der Grund für diesen Stimmungswandel? „Alles in Ordnung? Ist dir schlecht?“, fragte Yamato plötzlich und riss ihn abrupt aus seinen Gedanken. Taichi schüttelte den Kopf und senkte den Blick nachdenklich. Ein komisches Gefühl überkam ihn, irgendetwas stimmte hier doch nicht... „Ihr habt gute Laune“, sagte Taichi zögernd und schaute beide zögernd an. Nun hörte auch Seiichi auf zu essen und blickte ihn irritiert an, ebenso wie Matt. „Naja… als gute Laune würde das jetzt nicht bezeichnen, aber wir sind etwas besser darauf als vorhin“, antwortete der Blonde ruhig. „Aber warum?“, fragte Tai ernst und legte den Löffel nun ganz beiseite. Misstrauisch bemerkte er den Blick, den die beiden austauschten, ehe sie sich wieder ihm zuwandten. „Eigentlich wollten wir dir es nach dem Essen sagen“, meinte Seiichi schulterzuckend. „Mir Was sagen?“ „Dass uns eine Lösung für das ganze Dilemma eingefallen ist, besser gesagt Yamato ist es eingefallen“, erklärte der Ältere leicht lächelnd. „Aha“, murmelte Tai kritisch. An eine andere Lösung als die seine glaubte er nicht, hatte er nie. Wieso auch? Sein Plan kostete Opfer, große Opfer, aber er war zwingend notwendig. Egal was für Ideen sie auch hatten, er wusste von vorneherein dass sie alle keine richtige Lösung für ihn sein würden. „Jetzt schau nicht so zweifelnd, hör es dir bitte erst einmal an“, bat Yamato seufzend. Tai nickte leicht, anhören würde er es sich, was hatte er auch schon für eine Wahl? „Was ist das für eine Idee?“ „Du wirst doch in ein paar Wochen Achtzehn“, meinte Matt schlicht. „Ich weiß, und?“ „Was ist wenn du dich bis dahin einfach hier versteckst und sobald du volljährig bist tust du so, als würdest wieder nach Hause kommen“, erklärte Matt. Irritiert blickte Taichi seinen Gegenüber an. Nach… Hause kommen? Zu seinem Vater und Hikari etwa? Was sollte das denn? Die Idee war einfach nur idiotisch, warum sollte er das tun? Gerade wollte den Mund öffnen und den beiden dies auch sagen, als Seiichi ihm zuvor kam. „Du wärst dann ja Volljährig und müsstest auch nicht mehr bei deinem Vater wohnen. Du könntest dir eine bessere Wohnung suchen und einen Nebenjob. Dann könntest du die Schule fertig machen und eine Ausbildung anfangen. Dein Leben wäre normal und du wärst zu Hause. Tokio ist groß genug um sich aus dem Weg zu gehen und niemand würde die Wahrheit erfahren, warum du damals wirklich verschwunden bist“, sagte Seiichi ernst. Stumm schaute Taichi die beiden an und schüttelte den Kopf. Dieser Plan war wahnwitzig und würde niemals funktionieren. Sein Vater ließ ihn gehen, nur unter der Voraussetzung dass er das Land verlassen würde. Wieso sollte er bei solch einer Scharade mitspielen und was wäre, wenn er dazu gezwungen werden würde, doch bei seinem Vater zu leben? Alleine der Gedanke daran! Nein, einfach Nein! „Und von was soll ich bis dahin Leben? Was wenn ich doch bei meinen Vater leben muss? Wieso sollte der überhaupt bei einer solchen Sache mitspielen?“, fragte Tai schnaubend. „An Geld musst du auch erst einmal nicht denken, die Wohnung hier hast du ja und ich kann dir auch aushelfen bis du eigenes Geld verdienst“, meinte Seiichi ernst. „Aber halt nicht mehr im Club“, fügte Matt hinzu. „Es wäre eine gute Lösung“, bekräftigte der Ältere. „Ich weiß nicht, es klingt eher nach einem ziemlich gefährlichen und kaum ausgereiften Plan, der wahrscheinlich sowieso nach hinten losgehen wird“, meinte Taichi kopfschüttelnd. „Er ist nicht ausgreift, weil wir bisher noch nicht so viel darüber nachgedacht haben. Aber wenn wir es richtig angehen, könnte es klappen. Bis zu deinem Geburtstag ist ja noch Zeit und bis dahin können wir uns das alles genau durch den Kopf gehen lassen“, sagte Seiichi. „Es ist doch einen Versuch wert, Taichi. Du bist im Moment sowieso nicht fit und brauchst gar nicht daran zu denken das Land zu verlassen. Sag bitte nicht gleich Nein, sondern lass uns einfach darüber nachdenken. Es könnte klappen, also bitte“, bat Yama flehend. Seufzend schloss Tai die Augen und schüttelte sacht den Kopf. Der Plan war einfach Wahnsinn! Er konnte dem doch nicht zustimmen. Der Gedanke hier bleiben zu können war schön, aber nein, es ging nun mal nicht. Traurig öffnete er die Augen und schaute die beiden stumm an. Nur allzu deutlich merkte er, wie sehr sie auf ein Ja von ihm hofften. Es tat ihm Leid diese Hoffnung nun wieder zerschmettern zu müssen. Es war schön dass sich die beiden so viele Gedanken gemacht hatten. Dass Yamato nach der langen Zeit, immer noch so sehr um ihn kämpfte... Und Seiichi war eigentlich nur sein Chef, doch inzwischen so viel mehr als das. Freunde, das waren sie geworden. Zögernd öffnete er den Mund und wollte gerade etwas sagen, als ihm ein neuer Gedanke kam. Unverrichteter Dinge verschloss er seine Lippen wieder und seufzte. Es war gemein und hinterhältig. Absolut fies und total egoistisch, aber es war die Lösung... Wieder öffnete Tai den Mund und ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe er nickte. „Okay“ ~~~~~~~~~~ Nachdenklich tippte Yamato eine kurze Nachricht an seinen Bruder in sein Handy und legte es anschließend weg. Er fühlte sich mies, dass er sich so lange nicht bei seinem kleinen Bruder gemeldet hatte. Takeru machte sich bestimmt Sorgen, aber im Moment konnte er ihm nicht die Wahrheit sagen. Es war besser wenn sein Bruder nicht so viel davon mitkam. Wenn alles vorbei war, würde er mit ihm reden, bis dahin sollte die kurze SMS reichen und in den nächsten Tagen wollte er ihm sowieso einen kleinen Besuch abstatten. Seufzend schaute Yamato zu dem Braunhaarigen und beobachtete diesen stumm. Tai saß schon seit einer ganzen Weile auf dem Bett und schrieb irgendetwas auf seinen Block. Matt hatte das Gefühl, als wollte der andere einfach nicht mit ihm reden und wahrscheinlich war es auch so. Seiichi war vor ein paar Stunden aufgebrochen, denn er musste sich mal wieder um seinem Club kümmern. Jetzt wo sie Tais Zustimmung zu ihrem Plan hatten, fühlte sich der Ältere sichtlich wohler. Im Moment fürchtete er nicht mehr dass Taichi einfach verschwand. Anfangs hatte Yamato noch ähnlich gedacht, doch jetzt… Er hatte so ein komisches Gefühl… Und je mehr er darüber nachdachte, desto schlimmer wurde es. Die schlimme Vorahnung verwandelte sich immer mehr in Angst. Angst Taichi doch zu verlieren… Genervt fuhr Matt sich durch die Haare und stand auf. Taichi warf ihm einen fragenden Blick zu und beobachtete ihn stumm, als er auf ihn zuging. Er ließ sich direkt vor dem Braunhaarigen auf das Bett sinken und schaute ihn einfach nur an. Mit jeder Sekunde die er sein Gegenüber betrachtete stieg die Angst immer mehr und trieb ihm die Tränen in die Augen. Dabei wusste er nicht einmal wieso! Yamato wollte doch einfach nur seinen Freund nicht verlieren. Er fühlte sich so hilflos… Plötzlich erinnerte er sich wieder an ihr Gespräch von heute Morgen. Taichi hatte gesagt dass er ihm nicht egal war. Ein seichtes Kribbeln breitete sich in seinem Magen aus und ein trauriges Lächeln schlich sich erneut in sein Gesicht. „Yamato, was ist los?“, fragte Taichi leise und schaute ihn besorgt an. Erst jetzt wurde jener sich bewusst, dass der andere den Block beiseite gelegt hatte und wie nah er ihm doch war. Ein neues Gefühl breitete sich in ihm aus. Sehnsucht. Es war keine Entscheidung, kein Abwägen ob richtig oder falsch. Er tat einfach das, was er wollte und sich just in dem Moment erst bewusst wurde. Fest kniff er seine Augen zusammen und krallte seine Hände in den Pullover seines Freundes. Ein überraschtes Keuchen drang an sein Gehör, gedämpft von seinen eigenen Lippen. Es war kein sanfter Kuss und auch nicht sonderlich romantisch. Dennoch kribbelte es an den Stellen wo sie sich berührten. Ein kleiner Zauber, so schnell wieder verflogen, als Hände ihn bestimmend weg drückten. Flehend sah Yamato sein Gegenüber an und zog ihn sanft zu sich. „Yama“, hauchte Taichi überrumpelt. Verzweifelt schüttelte Angesprochener den Kopf und lehnte seine Stirn an die seines Gegenübers. Die braunen Augen, so nah, so schön und unglaublich tief. „Nicht nachdenken“, bat Matt leise. „Aber…“ „Ich liebe dich“, murmelte Yamato verzweifelt. Er hatte das Gefühl es jetzt sagen zu müssen, als würde er schon bald keine Gelegenheit mehr haben. Und wieso sollte er es auch nicht? Es war die Wahrheit! Dahin waren die guten Vorsätze und alles was er sich vorgenommen hatte. Das einzige was im Moment zählte war Taichi und die ohnmächtig starke Angst diesen zu verlieren. Er brauchte ihn jetzt! Musste ihn spüren… spüren dass er noch bei ihm war. Erneut verschloss er die Lippen seines Freundes mit den seinen. Beinahe verzweifelt krallte er seine Hände in dessen Oberteil. Erneut spürte er wie Taichi sich verkrampfte und presste sich näher an seinen Gegenüber. Doch alles schien vergebens, Tai entspannte sich einfach nicht. Tränen schossen erneut in seine Augen und liefen über seine Wangen. Taichi hatte gesagt, er würde ihm etwas bedeuten, doch anscheinend war es nicht genug. Enttäuscht wollte Yamato sich zurückziehen, sich entschuldigen und auf Abstand gehen. Es schmerzte, er wollte es nicht und gerade als er dabei war es doch zu tun, bekam er endlich die erhoffte Reaktion. Nur langsam entspannte sich der Braunhaarige in seinen Armen und ließ sich auf den Kuss ein. ~~~~~~~~~ Mit klopfenden Herzen öffnete Tai seine Lippen und gewährte seinem Freund Einlass. Sacht stupste die fremde Zunge die seine an und versuchte ihn zu animieren. Nur langsam ließ er sich auf dieses süße Spiel ein. Sein Kopf schrie ihn an wie falsch das alles hier war. Dennoch konnte er einfach nicht anders, als sich diesem süßen Kuss hinzugeben. Yamatos Verzweiflung schmerzte, es tat ihm weh den anderen so zu sehen. Gleichzeitig genoss er die Nähe ebenso wie sein Freund. Immer wieder löste der Blonde solch seltsame Gefühle in ihm aus und er konnte nicht anders als sie zu genießen. Yamato Hände fuhren zaghaft über seine Schulter bescherten ihm eine leichte Gänsehaut. Ihr Kuss wurde noch intensiver, als er noch näher an den anderen gezogen wurde. Es brauchte nicht mehr, Taichi dachte einfach nicht mehr nach. Immer noch spürte er die Verzweiflung seines Freundes, den starken Drang nach seiner Nähe und er gab dem einfach nach. Es war zu schön um damit aufzuhören, auch wenn er gewollte hätte, konnte er sich diesem Bann nicht entziehen. Kurz trennten sich ihre Lippen und ihre Blicke trafen sich, bevor ein neuer Kuss entbrannte. Dieses Mal war es Taichi der den Anfang machte und es war gut so. es war das was sie beide wollten und mehr war im Moment nicht wichtig. Nur am Rande spürte Taichi, wie sich Matt in die Kissen sinken ließ und er langsam auf ihm zum Liegen kam. Sanfte Hände streichelten seine Seiten, vorsichtig darauf bedacht ihn nicht zu verletzen. Ihre Zungen fochten einen Kampf, den niemand zu gewinnen schien. Ob richtig oder falsch? Das vermochte keiner von Beiden zu sagen, wichtig war das, was gerade passierte. ~~~~~~~ Sanft strich Yamato über Taichis Arm und seufzte leise. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Magen aus, als er an die vergangene Zeit zurückdachte. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, so zu handeln und sich erneut aufeinander einzulassen. Trotzdem bereute er es kein bisschen, dafür war es einfach viel zu schön gewesen. Nachdenklich betrachtete er das schlafende Gesicht seines Freundes in der Dunkelheit und lächelte sanft. Mit Taichi hier zu liegen, ihn zu küssen und ihn einfach nur in den Armen halten, das war es was er sich in den vergangenen Jahren so sehr gewünscht hatte. Vielleicht wusste Tai nicht was er empfand, vielleicht dauerte es seine Zeit bis sie wieder zusammen kommen konnten, doch Matt wollte nicht aufgeben! Er liebte diesen Menschen der hier in seinen Armen lag. Trotzdem konnte er es einfach nicht genießen. Die Angst breitete sich erneut wie Gift in ihm aus und er konnte sie einfach nicht vertreiben. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr überkam ihm das Gefühl das etwas nicht stimmte. Etwas Wichtiges hatte er einfach übersehen, doch er kam einfach nicht darauf. Die panische Angst Tai zu verlieren, war das einzige was er sicher benennen konnte. Seufzend fuhr er durch seine blonden Haare und betrachtete den Schlafenden mit einem traurigen Lächeln. Mit einem Mal wurde es ihm klar, fast ruckartig setzte er sich auf und schaute entsetzt auf den andern herab. Taichi hatte ihrem Plan zugestimmt… Warum aber hatte er so seltsam geschaut? Schuldig und traurig… Taichi hatte zugestimmt, obwohl er zuvor ihre Pläne alle für nichtig erklärt hatte. Dabei war das wahrlich nicht der beste Plan und verdammt gefährlich. Warum also hatte der Braunhaarige zugestimmt? Bis vor kurzem wollte er unbedingt weg, egal was er gesagt hatte. Hatte er etwa gelogen um sie in Sicherheit wiegen? Wollte er gehen sobald sie unachtsam waren? Der Blick, als er ihnen zugestimmt hatte… So schaute er wenn er log. Yamato kannte diesen Blick, er kannte Taichi! Er hatte ihn früher immer damit aufgezogen, so ein schlechter und durchschaubarer Lügner zu sein. Plötzlich war es völlig klar, Yamato verstand langsam was das zu bedeuten hatte. Schmerzvoll schaute er den Schlafenden an und biss sich auf die Lippen. Diese Erkenntnis schmerzte, schnürte ihm die Luft ab und trieben Tränen in seine Augen. Wie sollte er nun damit umgehen? Taichi ansprechen oder mit Seiichi einen Plan ausarbeiten? Was sollte das bringen?! Konnten sie es überhaupt verhindern, wenn Tai wirklich gehen wollte? Egal wie sehr sie aufpassten, es gab keine hundert prozentige Garantie… Doch was nun? Zitternd stand Yamato auf, schlüpfte in seine Schuhe, schnappte sich seine Jacke und eilte zur Tür. Erst dort hielt er nochmals inne und schaute mit klopfenden Herzen zu dem Schlafenden. Tränen rannen über sein Gesicht, welche er verzweifelt weg wischte. Die Idee, die ihm gekommen war, erschien ihn immer mehr als die richtige, die einzige! Leise öffnete er die Haustür und schloss sie nach sich wieder. Erst als er aus dem Gebäude herauskam fing er an zu rennen. Sofort meldete sich sein schlechtes Gewissen, doch die Angst Taichi zu verlieren überschattete alles. Keine Sekunde zögerte er mehr und anhalten tat er erst an seinem Ziel. Zitternd und völlig außer Atem kam er vor dem Gebäude zum Stehen und wartete einen Moment ab. Nur langsam beruhigte sich sein erschöpfter Körper und ohne sich einmal umzudrehen schritt er auf das Gebäude zu, auf dem mit großen Buchstaben 'Polizei' stand. 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