The Escape from Darkness von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 23: ------------ Schwer atmend betrat Yamato den Club und ging direkt auf die Bar zu. Seine Umgebung nahm er kaum wahr, nackte Panik hatte ihn im Griff. Er hatte Angst um Taichi und wollte so schnell wie möglich wieder zurück zu ihm. Kaum hatte er den Tresen erreicht, bemerkte der Barkeeper ihn und sah ihn fragend an. „Ich muss mit dem Chef sprechen, Seiichi“, sagte Matt atemlos und stützte sich auf der Arbeitsplatte ab. „Bist du überhaupt schon volljährig?“, fragte der Schwarzhaarige misstrauisch und musterte ihn genau. „Bitte, ich muss mit Seiichi sprechen. Taichi schickt mich, es ist wirklich sehr wichtig“, erwiderte Yamato ohne auf die Frage einzugehen. Er hoffte dass die Erwähnung von Tai reichte um überhaupt mit dem Chef sprechen zu können. Sonst musste er sich wirklich etwas anderes einfallen lassen. Alleine konnte er Tai nicht von hier wegbringen und bis einer ihrer Freunde hier waren, dauerte einfach viel zu lange. Taichi musste aus der Kälte raus und seine Wunden mussten versorgt werden! Das Beste wäre wirklich wenn er den Notarzt rufen könnte, aber er wollte Tais Leben nicht riskieren sondern retten, verdammt… „Du bist ein Freund von Taichi?“, fragte der Barkeeper verwundert und durchbrach Matts Gedanken. Erschrocken zuckte dieser leicht zusammen und nickte. „Bitte es ist wirklich wichtig“ „Na schön, warte hier“, stimmte der Ältere nach einem kurzen Zögern zu. Erleichtert atmete Yamato auf, als der Schwarzhaarige um die Bar herum in Richtung einer Tür ging. Die erste Hürde hatte er schon Mal geschafft… Nervös kaute er auf seiner Unterlippe rum und trat von einem Bein aufs andere. Jede Minute fühlte sich unendlich lange an und er wollte einfach wieder zurück. Hoffentlich konnte man diesem Seiichi auch wirklich trauen! Und hoffentlich glaubte er ihm. Nach schier unendlicher Zeit, wie es ihm schien kehrte der Barkeeper wieder zurück, dicht gefolgt von einem Braunhaarigen Mann. Während der Schwarzhaarige wieder hinter die Bar ging, hielt der andere direkt auf ihn zu. Sofort spürte Yamato wie er misstrauisch gemustert wurde, dennoch streckte sein Gegenüber ihm die Hand entgegen. „Seiichi“ „Yamato“, antwortete der Blonde aufgeregt und ergriff die dargebotene Hand. „Taichi schickt dich?“, fragte der Ältere neugierig. „Ja, wenn wir bitte kurz draußen miteinander reden könnten“, erwiderte Yamato ernst. „Wir können auch in mein Büro gehen“ „Nein, es dauert nur einen Moment. Bitte es ist wichtig“, schlug Yamato bittend vor. „Nun gut, wieso nicht“, antwortete Seiichi schultern zuckend. Erleichtert folgte Matt dem anderen aus dem Club raus und war froh endlich dort weg zu kommen. Doch kaum waren sie ein paar Schritte aus der Tür getreten hielt der Ältere an und sah ihn fragend an. „Also Taichi schickt dich ja?“, fragte er misstrauisch. „Ja, es ist ein Notfall…“, begann Yamato nervös. „Was für ein Notfall?“, unterbrach Seiichi harsch. „Taichi wurde überfallen und ist verletzt. Er will nicht dass ich den Krankenwagen rufe, aber in seinem Zustand kann er nicht einmal mehr laufen. Wir brauchen Hilfe und er meinte Sie wären der einzige dem er vertraut“, sprudelte es nur so aus Matt heraus. „Er wurde überfallen?“, wiederholte Seiichi schockiert und beinahe sofort meinte Yamato so etwas wie Sorge in den braunen Augen aufblitzen zu sehen. „Und warum rufst du nicht den Notarzt?“ „Weil ich das nicht kann“ „Was soll das heißen?“ „Taichi wird verfolgt von Leuten. Keine Ahnung deswegen versteckt er sich. Ich weiß es auch nicht so genau, er redet ja nicht. Er hat mich vorhin angerufen und ich hab ihn nicht weit von hier gefunden, verletzt und völlig fertig“, erklärte Yamato aufgebracht. „Er wird verfolgt?“, fragte Seiichi überrumpelt. „Ja, können wir bitte zu ihm gehen? Er liegt da völlig alleine und ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Was ist wenn die Angreifer zurückkommen?“, bat Matt besorgt. Dieser Gedanke war ihm bis dato auch nicht in den Sinn gekommen. Jetzt hatte er noch mehr Angst! „Zeig mir den Weg“, sagte Seiichi ernst. Erleichtert rannte Yamato los und bemerkte das Seiichi es ihm gleich tat. Sie mussten endlich zu Taichi! ~~~~~~~~~~ Zitternd und mit geschlossenen Augen saß Taichi da und versuchte krampfhaft bei Bewusstsein zu bleiben. Sein Rücken schmerzte bei jedem Atemzug fürchterlich und ihm war schrecklich kalt. Seine Jacke hatte er immer noch mit nur einer Hand an, aber er hatte nicht die Kraft sie anzuziehen. Alleine den Pullover über seine Verletzungen zu bekommen war anstrengend genug und schmerzte fürchterlich. Taichi konnte nur hoffen das Yamato bald mit Seiichi wieder kam. Er musste dringend hier weg, doch alleine schaffte er es keinen Millimeter. Sein Kopf dröhnte fürchterlich und seine Umwelt verschwamm immer wieder vor seinen Augen. Er konnte wirklich froh sein, dass Yamato an sein Handy ran gegangen war und nach ihrem letzten gemeinsamen Treffen dennoch breitwillig zu ihm gekommen war. Dafür war Tai seinem Freund wirklich dankbar, auch wenn sein Handeln Konsequenzen haben würde. Matt sah ihn nun so und Seiichi würde ihn auch in diesem Zustand zu Gesicht bekommen. Fragen würden sichergestellt werden und er wusste keine Antworten. Wieder einmal lag sein Leben in Scherben… Aber was sollte er tun? Er wollte nicht in einer dreckigen Gasse elendig erfrieren. Er hatte keine Wahl, nicht dieses Mal. Schritte waren plötzlich in der Stille zu hören und sofort verkrampfte Tai sich. Für eine Sekunde fürchtete er, dass es sein Vater war der zurückkam. Doch als Yamato vor ihm kniete atmete er erleichtert auf. Ein Licht wurde angemacht und blendete seine Augen. Stöhnend kniff er sie zusammen und hörte jemand weiteres neben ihnen zum Stehen kommen. „Mein Gott, Taichi“, hörte er dumpf Seiichis Stimme. Mühevoll öffnete er die Augen und sah das entsetzte Gesicht seines Chefs direkt neben dem besorgten Yamatos. „Wir müssen einen Krankenwagen rufen“, sagte Seiichi ernst. „Nein“, keuchte Tai und stöhnte gequält. „Taichi“, hauchte Seiichi. „Ich hab doch gesagt, dass das nicht geht“, erwiderte Yamato ungeduldig. „Aber schau ihn dir doch mal an“, entgegnete der Ältere aufgebracht. „Bringt mich… nach Hause“, bat Taichi und sah die beiden bittend an. „Du musst ins Krankenhaus“, behaarte der Ältere. „Nein.. dann könnt… ihr mich auch …gleich liegen lassen“, antwortete Tai mühevoll. „Was? Kommt gar nicht in Frage“, erwiderte Seiichi schockiert. „Wir können ihn nicht ins Krankenhaus bringen, das hab ich doch schon gesagt“, rief Yamato aufgebracht. „Aber…“ „Vertrauen Sie mir, wenn es nach mir ginge würde ich Tai sofort ins Krankenhaus bringen, aber nicht wenn es ihn in Gefahr bringt“, sagte Matt mit Nachdruck. „Mist, also gut“, sagte Seiichi nach einigem Zögern. Erleichtert atmete Tai auf und schloss erschöpft die Augen. „Ich hole mein Auto, ich bin sofort wieder da und du bleibst bei ihm“, knurrte Seiichi. „Ja, ist gut“, antwortete Matt. ~~~~~~~~~ Besorgt schaute Yamato auf die halb auf ihm liegende Gestalt. Es dauerte eine Ewigkeit bis Tais Chef endlich mit dem Auto da war. Gemeinsam verfrachteten sie den Braunhaarigen so vorsichtig wie nur möglich auf dem Rücksitz des Wagens. Yamato hatte sich direkt zu ihm gesetzt und sorgte dafür, das Taichi auf der Rückbank liegen blieb. Tai wirkte sehr erschöpft und war kaum, das er in den warmen Auto war eingeschlafen oder aber bewusstlos. So genau konnte Matt das nun nicht sagen. Er war immer noch am Zittern und Yamato machte sich große Sorgen um Taichi. Er brauchte wirklich einen Arzt, anders ging es wirklich nicht. „Gib mir bitte die Adresse von Tais Wohnung“, bat Yamato. „Was hast du vor?“, fragte Seiichi angespannt und sah ihn durch den Innenspiegel kurz an. „Der Bruder meines Freundes ist Arzt. Ich will dass er zur Wohnung kommt und Tai anschaut“, erklärte Yamato kurz angebunden. Es musste einfach sein, auch wenn Taichi sauer werden würde. Matt musste Joe und seinen Bruder einweihen, es ging immerhin um Tais Leben. Er wollte nicht verantworten das Tai starb! Das würde er sich niemals verzeihen. „Ich hab sowas von kein Plan, Japan hat ja irgendwie keine Adressen wie wir, muss ich noch schauen ^^“ „Danke“, murmelte Yamato und holte sein Handy aus der Jackentasche und wählte sogleich Joes Nummer. Hoffentlich ging dieser ran! Es war auch schon mitten in der Nacht… Einige Sekunden vergingen in denen Matt ungeduldig wartete, doch dann nahm tatsächlich jemand ab. Fast hätte Yamato vor Erleichterung jubiliert, ließ es aber dann sein. „Matt“?“, fragte die verschlafene Stimme Joes. „Joe, Gott sei Dank“ „Was ist den los?“ „Joe, hör zu es ist wirklich verdammt wichtig. Ich weiß es klingt komisch, aber kannst du bitte deinen Bruder wecken und ihn so schnell wie möglich zu Nicht vorhandene Adresse schicken?“, sagte Yamato ernst. „Was? Wieso? Was ist den los?“, fragte Joe verwirrt. „Es geht um Tai“ „WAS? Ich dachte Tai ist weg?“, rief Joe mit einem Mal hellwach. „Ich hab gelogen“ „Ja, aber Matt. Warum?“ „Das ist nicht wichtig, ich erklär es dir später. Tai ist verletzt und er braucht einen Arzt, aber ich kann ihn auf keinen Fall ins Krankenhaus bringen. Deswegen musst du bitte deinen Bruder schicken“ „Verletzt? Wieso kann er nicht ins Krankenhaus? Yamato, was ist los?“ „Joe, ich erklär dir meinetwegen morgen alles, aber jetzt ist es wirklich wichtig, dass du Jim zu der Adresse schickst. Und bitte, du darfst niemanden etwas davon erzählen und dein Bruder auch nicht“ „Okay, na gut. Ich versuche ihn zu erreichen und schicke ihn dort hin“, antwortete Joe ernst. „Danke“, sagte Yamato erleichtert. „Aber kein Wort zu niemanden, okay? Ich meine es wirklich ernst. Es geht um Leben und Tod“ „Verstanden, aber du schuldest mir eine Erklärung“, erwiderte der Blauhaarige und legte auf. Zufrieden legte Yamato das Handy weg und schaute auf den bewusstlosen herab. Hoffentlich erreichte Joe seinen Bruder. Mit einem Arzt der Taichi anschaute, fühlte er sich einfach wohler. „Kommt der Arzt?“, wollte Seiichi wissen. „Ich hoffe sein Bruder erreicht ihn“ ~~~~~~~~~~ Ungeduldig trat Yamato von einem Bein aufs andere. Inzwischen hatten sie Taichi nach Hause gebracht. Er selbst war regelrecht schockiert als der Braunhaarige vor diesem heruntergekommen Gebäude hielt. Selbst im Inneren sah es nicht besser aus und hier wohnte Tai… Doch im Moment hatte er wirklich weit größere Probleme. Selbst als Seiichi seinen Freund vorsichtig aus dem Auto gehoben hatte, war dieser nicht aufgewacht. Auch nicht als sie endlich mühevoll die Treppen nach oben gestiegen waren und ihn in seiner heruntergekommen Wohnung aufs Bett gelegt hatten. Sie hatten Angst dem Braunhaarigen unnötig weh zu tun und als Joes SMS eintraf, in der stand das Jim auf dem Weg war, ließen sie Tai erst mal in Ruhe. Zogen nur seine Schuhe aus und deckten ihn vorsichtig zu. Schnell holte Seiichi etwas warmes Wasser und einen Lumpen um den liegenden wenigstens vom größten Dreck im Gesicht zu befreien. Jetzt im hellen, sah man erst das ganze Ausmaß, obwohl der Pullover das meiste verdeckte. Doch an manchen Stellen hatte er sich schon leicht Rot verfärbt, doch schienen die Wunden wenigstens jetzt nicht mehr zu bluten. Im Gesicht hatte Taichi auch einige blaue Flecke und die Nase war geschwollen und am Hinterkopf konnte Matt auf eine kleine blutverschmierte Stelle ausfindig machen. An diese Verletzungen trauten sie sich nicht, umso besser war es das Jim jeden Moment hier war. Matt wartete unten vor dem Gebäude auf diesen um ihn gleich zur Richtigen Wohnung zu führen. „Matt“, überrascht hob der Angesprochene den Kopf und sah Joe und seinen Bruder auf sich zukommen. Jim hatte einen schwarzen Koffer dabei, worüber Yamato wirklich erleichtert war. An Verbandsmaterial hatte er nicht gedacht. „Da seid ihr ja, danke“, sagte Yamato erleichtert, ernst nickte Jim und deutete an ihm den Weg zu zeigen. Schnell führte der Blonde sie zu der besagten Wohnung und öffnete die Tür. Immer noch hatte sich das Bild darin nicht verändert, Tai schien immer noch bewusstlos und Seiichi saß immer noch besorgt vor ihm. Kaum das die Blicke der Brüder auf dem Braunhaarigen lagen, tauschten sie ernste Blicke aus. Beide schienen regelrecht erschrocken zu sein und hatten wohl nicht damit gerechnet. „Wer sind sie?“, fragte Jim an Seiichi gerichtet. „Ich bin Taichis Chef und auch ein Freund“, erwiderte der Braunhaarige ernst. „Tais Chef?“, fragte Joe irritiert. „Können sie mir helfen?“, fragte Jim und ignorierte die Frage seines Bruders. „Selbstverständlich“ „Gut, Joe ich möchte dass du mit Yamato runter gehst“, sagte Jim ernst. Er stellte seinen Koffer neben dem Bett ab und beugte sich zu Taichi herab. „Was? Nein!“, rief Matt aufgebracht. „Ich kann euch hier nicht gebrauchen, ich hole euch dann wenn ich fertig bin“, sagte Jim schlicht. „Aber…“, begann Yamato. Er wollte Taichi auf keinen Fall alleine lassen, er wollte doch verdammt nochmal für ihn da sein! „Komm Yamato, es ist besser so“, warf Joe ein und bedachte ihn mit einen eindringlichen Blick zu. Genervt seufzte Yamato und ging wieder aus der Wohnungstür raus, dicht gefolgt von Joe. Langsamer als zuvor gingen die beiden wieder runter. Kaum waren sie aus der Haustür raus, lehnte Yamato an die Hauswand und funkelte Joe wütend an. „Jim kümmert sich um ihn“, sagte Joe ruhig und ernst. Doch wollte er darauf nichts erwidern, am liebsten wäre er jetzt dort oben…. „Sei froh, dass er überhaupt gekommen ist. Ich stand mitten in der Nacht in seiner Tür und komme mit sowas und hab keine Ahnung was überhaupt los ist“, entgegnete Joe. Genervt seufzte Matt und ließ seine angespannte Haltung fallen. Er wusste das Wut ihm jetzt nicht weiter half und er sollte wirklich dankbar sein. „Entschuldige“, abwehrend schüttelte der Blauhaarige den Kopf. „Es ist eine Ausnahmesituation“, sagte er schlicht. Yamato nickte zustimmend, das war es wirklich. Solche Situationen kannte er nicht, so etwas war ihm, einer seiner Freunden oder Familienmitgliedern nie passiert. Seit er diesen Anruf von Taichi erhalten hatte, war er unter ständiger Anspannung und voller Angst gewesen. Doch jetzt war Tai zu Hause, in Sicherheit und ein Arzt schaute ihn an. Jim konnte ihm bestimmt helfen, er musste es! Daran musste Matt jetzt einfach glauben. „Erklärst du mir jetzt was hier eigentlich los ist? Du hast gesagt Tai wäre nicht mehr im Land und jetzt, dass hier. Sag mir bitte was hier los ist“, fragte Joe leise und sah ihn bittend an. Schwer seufzte Yamato und nickte. Eine Erklärung hatte Joe nun wirklich verdient und er würde ihm alles sagen, was er wusste. Vielleicht konnten sie ja gemeinsam eine Lösung finden. Vielleicht ließ Tai sich nun endlich helfen, denn immerhin hatte er ihn angerufen. Er hatte um seine Hilfe gebeten und Yamato würde jederzeit alles für ihn tun. Hosted by Animexx e.V. 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