The Escape from Darkness von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Wie erstarrt stand Taichi da und schaute in das ernste Gesicht seines Vaters. Sein Kopf war wie leergefegt. Er wusste weder was er tun oder denken sollte. Angst schlich sich in sein Herz, hielt ihn eiskalt in ihrem Griff. Sekunden vergingen in denen keiner ein Wort sprach, dann regte sich Susumu als Erster, festigte seinen Griff um Tais Handgelenk nochmals und entlockte diesem ein schmerzhaftes Keuchen. „Wir gehen jetzt nach Hause und wehe ich höre ein Wort“, sagte Susumu ernst und sah seinen Sohn scharf an, welcher unter diesem Blick zusammenzuckte. Beinahe sofort setzte sich der Ältere in Bewegung und zog Tai mit sich. Erst jetzt kehrte Leben in diesen zurück. Panisch stemmte er sich gegen den Älteren. Verzweifelt versuchte Taichi den eisernen Griff um seine Hand zu entfernen und von seinem Vater loszukommen. Panik breitete sich in ihm aus, er wusste dass er sofort von ihm weg musste. Plötzlich stieß ihn sein Vater gegen die Wand und drückte mit seinem Arm gegen seine Kehle. Erschrocken zuckte Taichi zusammen und versuchte mit seiner freien Hand die seines Vaters von sich zu schieben. Doch all seine Mühen schienen vergebens, stattdessen wurde noch mehr Druck auf seine Kehle ausgeübt, machte ihm das Atmen schwerer. Panisch sah der Braunhaarige in das wütende Gesicht seines Gegenübers. „Ich hab die Schnauze voll von deinem Mist. Hör sofort auf damit“, knurrte Susumu aufgebracht und erhöhte kurzzeitig nochmals den Druck. Überfordert nickte Taichi, so gut es in seiner Situation eben ging und atmete erleichtert auf, als der Arm endlich weggenommen wurde. Sofort schnappte er nach Luft und schloss für einen Moment die Augen. Wirklich Zeit bekam er jedoch nicht, da er sogleich weiter gezogen wurde. Hilflos ließ Tai sich mitziehen, zerrte jedoch immer wieder an seiner Hand. Die Drohung seines Vaters machte ihm zwar Angst, aber sein Verstand riet ihm, einfach davonzulaufen. Er wollte auf keinen Fall wieder zurück in die alte Hölle, denn das wäre sein Todesurteil. Mit einem Ruck wurde Taichi an seinem Arm zu dem Älteren gezogen und bevor er auch nur reagieren konnte, schubste dieser ihn von sich. Überrumpelt konnte Tai den Sturz nicht abfangen und spürte einen dumpfen Schmerz auf seinen Hinterkopf. Ein schmerzhaftes Stöhnen verließ seine Lippen, während er seine Augen zusammenkniff. Sein Kopf schmerzte und leichter Schwindel überkam ihn. Langsam setzte er sich auf und fasste mit einer Hand die betroffene Stelle, spürte er etwas Warmes an seinen Fingern. Erschrocken zog er sie wieder zurück und erkannte eine dunkele Flüssigkeit an seinen Fingern. Es fiel ihm schwer, mehr zu erkennen, da es kaum Lichtquellen um sie herum gab. Irritiert sah Tai sich um und bemerkte erst jetzt, dass sie sich auf dem Hinterhof eines Hauses befanden. Vorher war ihm das gar nicht aufgefallen, war er doch zu beschäftigt damit, sich zu befreien. Der Hof war etwas uneinsichtig, da er von Häusern umringt war und wohl nur durch eine Gasse erreichbar war, durch die sie wahrscheinlich gekommen waren. Das woran Taichi sich den Kopf gestoßen hatte, war einer der Fahrradständer, die hier herum standen. Ein unangenehmes Pochen riss Tai aus seinen Gedanken und ließ ihn schmerzhaft das Gesicht verziehen. Erst jetzt fiel sein Augenmerk wieder auf seinen Erzeuger, welcher just in diesem Moment auf ihn zukam. Grob wurde Tais linke Hand gepackt und etwas Kaltes legte sich um selbige. Verzweifelt versuchte Tai sich zu wehren, doch traf ihn ein Schlag ins Gesicht. Sofort fasste er mit seiner freien Hand nach seiner Nase, welche durch den Schlag unangenehm schmerzte. Dadurch abgelenkt merkte er kaum, wie seine andere Hand nach hinten gezogen und schließlich losgelassen wurde. Verwirrt starrte Tai von seinem Vater, welcher nun wieder vor ihm stand, zu seiner Hand. Schwer schluckte er, als er realisierte dass diese nun mit einer Handschelle an den Fahrradständer gekettet war. Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken und wieder zu dem Älteren sehen. Ängstlich biss Tai sich auf die Lippen und verkrampfte sich, als er sah wie sein Vater seinen Gürtel aus der Hose fädelte. Sofort prasselten unangenehme Erinnerungen auf ihn ein und schürten seine Angst. Bittend sah er seinen Vater an, welcher seinen Blick wütend erwiderte. „Bitte lass mich gehen“, flehte Taichi und zerrte an seiner Fessel. „Tzz, dass hättest du wohl gerne“, fauchte Susumu und schüttelte spöttisch den Kopf. „Dreh dich um“, Verzweifelt schüttelte Tai den Kopf. Tränen traten in seine Augen, er hatte panische Angst, wollte nicht nochmal durch diese Hölle gehen. Susumu reagierte jedoch schnell, packte Taichi und drehte ihn brutal auf den Bauch. Durch seine Fessel lag dieser nun mit der Hüfte auf dem Fahrradständer und sein Gesicht wurde von einer Hand in den Boden gedrückt. Erschrocken wehrte Tai sich, versuchte sich wieder vom Boden weg zu stemmen, doch der Druck in seinem Nacken machte es ihm unmöglich. So konnte er nur liegen bleiben und abwarten. Mit klopfenden Herzen biss Tai sich auf die Lippen und atmete hektisch aus. „Ich soll dich gehen lassen?“, sagte Susumu bedrohlich und erhöhte den Druck, presste Taichi noch schmerzhafter auf den Boden. „Warum sollte ich das? Weißt du was du dir geleistet hast? Du hast Kari eingesperrt, bist abgehauen. Ich musste mir frei nehmen um dich zu suchen. Und du? Willst ernsthaft dass ich dich einfach laufen lasse“, „Bitte“, flehte Tai gepresst und keuchte. „Wieso sollte ich?“ „Weil du mich dann endgültig los bist“, antwortete Taichi mühevoll. Es war das einzige was ihm einfiel. Er musste seinen Vater davon überzeugen, ihn hier zu lassen. Körperlich war er diesem völlig unterlegen, erst recht mit einer gefesselten Hand. Es blieb ihm nur diese eine Möglichkeit. „Wer sagt, dass dich loswerden will?“, fragte Susumu höhnisch. „Es ist besser so“, murmelte Tai ächzend, es fiel ihm schwer zu sprechen. Langsam ließ der Druck in seinem Nacken nach und er konnte seine Wange ein paar Millimeter vom Boden weg bewegen. Dennoch hielt in das Gewicht seines Vaters unten. „Warum sollte es besser sein?“, wollte der Ältere wissen. Nachdenklich schloss Tai seine Augen und dachte fieberhaft nach. Seine Antworten mussten mehr als nur gut gewählt sein. „Erstens musst du dann kein Geld mehr für mich ausgeben, kein Essen und keine Kleidung“, sagte Tai leise und öffnete blinzelnd seine Augen. Sein Kopf pochte und ihm war schwindelig. Dennoch konzentrierte er sich auf seine Worte. „Deine Kleidung kostet mir nichts und das Essen? Wirklich meinst du das Bisschen stört mich?“, fragte Susumu spöttisch. „Vielleicht nicht, aber was ist wenn jemand dahinter kommt, dass du mich einsperrst…“, erwiderte Tai und keuchte, als sein Kopf wieder hart auf den Boden gedrückt wurde. „Du bekommst nur, was du verdient hast“, knurrte Susumu wütend. Eine Faust traf Tai im Gesicht und ließ ihn zusammenzucken. Danach spürte er Hände die ihn etwas hochhoben und sich an seiner Jacke zu schaffen machten. Sekunden später hörte den Reißverschluss aufgehen und spürten wie selbige von ihm gerissen wurde. Einzig seine Hand mit der er gefesselt war, wurde noch von der Jacke umhüllt. Sein Körper hingegen war abgesehen von dem dünnen Pullover schutzlos. Hektisch wollte Tai sich aufrichten und umdrehen, doch beinahe sofort kehrte die Hand in seinem Nacken zurück und drückte ihn erneut zu Boden. „Denkst du wirklich, ich lass dich ungestraft davonkommen? Dich? Den Mörder meiner Frau“, keifte Susumu und spuckte ihm ins Gesicht. Brutal zog er den Braunhaarigen am Nacken nach oben, nur um ihm dann wieder grob zu Boden drücken. Ein leises Stöhnen verließ die Lippen des Braunhaarigen, als sein ohnehin schon schmerzender Kopf auf den harten Boden traf. Benommen blieb er liegen und merkte wie sein Vater sich erhob. Dann spürte er einen heftigen Schmerz in seinem Rücken, als er so plötzlich von etwas getroffen wurde. Überrumpelt von dem starken Schmerz schrie Tai auf. „Hör sofort auf zu schreien“, knurrte Susumu und schlug erneut zu. Wieder schrie Tai auf und zuckte merklich zusammen, der Schmerz war zu heftig, als das er es kontrollieren konnte. „Du sollst ruhig sein, sonst wird es nur noch schlimmer“, rief Susumu aufgebracht. Wieder traf der Gürtel den Rücken des Braunhaarigen, welcher unter dem heftigen Schmerz zusammenzuckte. Wimmernd biss er in seine freie Hand und versuchte den Schmerz zu ertragen. Dieser schlag war noch schlimmer als die beiden anderen. Es schmerzte fürchterlich und fühlte sich so an, als hätte er keine Kleidung an. Sein Rücken brannte schon jetzt. „Bitte lass mich gehen“, flüsterte Tai leise und stöhnte gequält als ein weiterer Schlag ihn traf. „Damit du mich anzeigst? Keine Chance“, wieder ein Schlag. „Wenn ich das gewollt hätte, dann hätte ich es schon getan“, hauchte Tai und biss die Zähne zusammen. Immer und immer wieder traf der Gürtel seinen Rücken, verstärkte mit jedem weiteren Mal die Schmerzen. Es war unerträglich und hart an der Grenze des erträglichen. Tränen traten in seine Augen, als der Gürtel erneut seinen Körper berührte. „Wer sollte mir den glauben? Wenn du alle Beweise verschwinden lässt und Kari eh für dich aussagt?“, fragte Tai keuchend. Plötzlich stoppten die Schläge, eine Hand packte ihn am Nacken und riss seinen Kopf nach oben. Verschwommen sah Tai das ernste Gesicht seines Vaters direkt vor sich und zitterte bei diesem Anblick. Sein Körper schmerzte inzwischen nur noch und fühlte sich beinahe taub an. „Und du machst dir dann ein schönes Leben, was?“, fragte Susumu spöttisch und funkelte ihn böse an. „Ich… habe bald genug Geld um Japan für immer zu verlassen“, sagte Tai benommen und blinzelte um seine Sicht zu schärfen. „Ach, ich vergaß“, antwortete Susumu lachend, ehe er ihn abfällig ansah. „Du bist ja inzwischen eine kleine Nutte. Aber was wundert mich das, für was anderes bist eh nicht zu gebrauchen“, spöttisch sah ihn sein Vater an, doch Tai erwiderte nichts. Die Beleidigungen seines Vaters kannte er nur allzu gut, damit konnte er ihm nicht mehr wehtun. Schon lange hatte Tai sich damit abgefunden was er war. „Du verlässt also das Land und damit ist alles okay?“ Sacht schüttelte Tai den Kopf. Susumu ließ ihn abrupt los und Tais Kopf fiel zu Boden. Stöhnend blieb Tai liegen und schloss die Augen. Sekunden vergingen in denen nichts geschah, dann wurde auch noch der Pullover, der ihm wenigstens ein wenig Schutz bot, nach oben gezerrt. Anschließend spürte Taichi erneut einen glühenden Schmerz auf seinen Rücken und schrie gequält. Der nächste Schlag war um einiges stärker, verzweifelt presste er seine freie Hand auf seinen Mund und versuchte jeglichen Laut zu ersticken. Immer wieder traf der Gürtel seinen Rücken und Tai meinte etwas Warmes an selbigen zu fühlen. Nach unzähligen weiteren Schlägen hörte es dann auf. Benommen blieb Tai liegen und schluchzte. Nur vage nahm er war, das sein Vater sich an seiner Hand zu schaffen machte und ihm seine Fessel abnahm. Sein Kopf wurde erneut angehoben und mühevoll versuchte er seine Augenlider zu öffnen, welche sich Bleischwer anfühlten. „Du verlässt dieses Land und kommst nie wieder zurück. Wenn du zur Polizei gehen solltest oder aber dich mir oder Hikari näherst, lernst du mich richtig kennen“, sprach Susumu langsam. Zögerlich nickte Taichi unter Anstrengungen. „Haben wir uns verstanden?“, fragte Susumu erneut und packte Tai am Hals und drückte leicht zu. „Ja“, hauchte Taichi stockend und endlich wurde er losgelassen. Hart schlug der Braunhaarige auf dem Boden auf und blieb einfach liegen. Vage hörte er Schritte, welche sich von ihm wegbewegten, doch er war nicht in der Lage etwas zu erkennen. Seine Augen zeigten ihm seine Umgebung nur noch verschwommen. Sein Kopf pochte inzwischen unerträglich und sein Rücken schmerzte in einem unvorstellbaren Ausmaß. Sein Körper fühlte sich taub und schwer an. Zitternd blieb einfach liegen und lauschte in die Dunkelheit. Müdigkeit legte sich wie ein Schleier auf ihn, sein Verstand war dabei in die Bewusstlosigkeit abzudriften. Mit aller Kraft versuchte Tai dies zu verhindern. Angst breitete sich in ihm aus, er wusste dass er hier nicht bleiben konnte. Es durfte ihn auf keinen Fall jemand so finden. Mit zitternder Hand griff er in seine Hosentasche und holte das Handy heraus, welches Yamato ihm erst gegeben hatte. Er war froh es eingesteckt zu haben, rettete es ihm vielleicht sogar das Leben. Mühevoll hob er das Handy vor sein Gesicht und schaltete es ein. Ohne weiter darüber nachzudenken wählte er die einzige Nummer, die auf diesem Telefon gespeichert war. ~~~~~~~~~~~ Frustriert lief Yamato zurück nach Hause. Gerade war er noch bei dem Club gewesen um Tai Bescheid zu sagen, dass Kari nun wusste wo er sich befand. Nicht auszudenken wenn die Braunhaarige ihren Vater oder die Polizei zu diesem Ort schickte. Zwar dachte Hikari, dass Tai das Land verlassen hatte, denn immerhin hatte er ihnen allen das vor zwei Tagen gesagt, aber wer wusste schon, ob nicht trotzdem jemand nachsah, ob es der Wahrheit entsprach. Wer wusste schon was dann passierte? Tai hatte ihn so eindringlich davor gewarnt und er hatte es versaut. Jetzt hatte er panische Angst um seinen Freund… Deswegen hatte er ihn auch gleich nach Davis Nachricht angerufen, doch das Telefon war aus. Also musste Yamato schließlich doch nochmal in seine Verkleidung springen und in den Club gehen. Doch da sagte man ihm, das Tai heute frei hatte. Das war doch zum verrückt werden! Jetzt waren ihm die Hände gebunden und er konnte nur nach Hause gehen und es morgen nochmal probieren. Hoffentlich war es da noch nicht zu spät! Ein Klingeln riss Yamato aus seinen trüben Gedanken. Verwundert holte dieser sein Handy aus der Jackentasche und schaute auf selbiges. Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er bemerkte wer ihn da anrief. Sofort nahm er den Anruf an und hielt das kleine Gerät an sein Ohr. „Tai“, „Yama…“ Sofort stutzte Yamato. Die Stimme seines Freundes hörte sich alles andere als gut an und sofort war er in Alarmbereitschaft. „Tai ist alles okay?“, wollte er besorgt wissen. „Nein.. mir.. geht’s nicht…gut“, antwortete die müde Stimme des Braunhaarigen. „Wo bist du?“, fragte Matt besorgt. Angst schlich sich in sein Herz, er bekam richtig Panik. „Ich weiß nicht… irgendein Hinterhof… in der Nähe des Clubs“, kurz schloss Yamato die Augen und dachte nach. Die Beschreibung war nicht die Beste, aber sofort kam ihm eine Idee. „Tai, ich bin gleich bei dir, okay? Wir legen jetzt auf und du stellst dein Handy laut, ja? Dann werde ich dich bestimmt finden“, sagte der Blonde aufgewühlt und drehte sich um, um in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. „Okay“ ~~~~~~~~~~~ Ein Geräusch störte den leichten Schlaf der Braunhaarigen und ließ sie erschrocken hochfahren. Desorientiert sah sie sich um, ehe sie erkannte wo sie sich befand. Gähnend stand sie von der Couch auf und ging zur Zimmertür ihres Bruders, aus der die Geräusche kamen. Verwundert blieb sie in der Tür stehen und beobachtete ihren Vater dabei, wie er die Kleidung ihres Bruders in einem Karton warf. „Was machst du?“, fragte sie verwundert. Erschrocken hielt ihr Vater inne und drehte sich zu ihr um. Ein sanftes Lächeln schlich auf seine Lippen. „Ich räume sein Zimmer aus, damit es keine Bewiese gibt“, sagte er schlicht. „Hast du Tai nicht gefunden?“, wollte Hikari wissen. „Doch aber ich hab mich dazu entschieden, dass er nicht mehr mit zu uns kommt“, antwortete er mit einem Lächeln, welches sich auch sofort auf ihre Züge ausbreitete. „Das ist auch besser, dann kann dir nichts mehr passieren“, antwortete sie fröhlich und Susumu nickte zustimmend. „Davor müssen aber die Beweise weg, erst mal alles in Kartons und morgen richten wir dieses Zimmer neu ein“ „Soll ich dir helfen?“, fragte Hikari sofort. „Du musst doch morgen in die Schule“, sagte Susumu verneinend. „Und du in die Arbeit, komm ich helfe dir, dann sind wir schneller fertig“, konterte Hikari grinsend. Ohne eine Antwort ihres Vaters abzuwarten schnappte sie sich einen der Kartons und faltete ihn auseinander. Ihr Blick fiel auf den Gürtel der auf dem Bett lag, deutlich konnte sie das Blut daran sehen, was auch den Bettbezug ein wenig rot färbte. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Tai hatte seine Strafe erhalten, da war sie sich sicher. ~~~~~~~~~~~~ So schnell er konnte lief Yamato in die Richtung des Klingelns, welches er nun deutlich vernahm. Endlich war er in Taichis Nähe, es dauerte viel zu lange bis er dort war. Ein schmaler Weg war zu seiner linken zu sehen und ohne darüber nachzudenken lief er einfach hinein. Er führte in eine Art Hinterhof, wo er sich nun hektisch umsah. Schnell entdeckte er das klingelnde Gerät wenige Meter vor sich auf dem Boden. Daneben lag eine Gestalt regungslos am Boden. Geschockt rannte Yamato auf diese zu und stellte mit erschrecken fest, dass es sich um Tai handelte. Panisch legte er seine Hand auf den Rücken des offensichtlich Bewusstlosen und zog sie fast sofort zurück. Verwundert sah er auf seine Hand und sah eine dunkel Flüssigkeit an ihr kleben. Mit zitternden Fingern nahm das immer noch klingelnde Gerät vom Boden auf und drückte den Anruf weg. Anschließend schaltete er die kleine Taschenlampe ein und ließ sie über den Körper des Bewusstlosen schweifen. Erschrocken schnappte Matt bei dem Anblick nach Luft. Tai lag zur Hälfte auf einem Fahrradständer. Auf seinem Rücken konnte Yamato unzählige Wunden sehen. Rote Striemen, teilweise aufgeplatzt und blutig. Es sah schlimm aus, wirklich schlimm. Auch in seinem Gesicht konnte er ein wenig Blut erkennen. Fieberhaft überlegte Yamato ob er nicht den Notruf wählen sollte, traute sich aber nicht. Er hatte Angst einen weiteren Fehler zu begehen und rüttelte daher einfach nur vorsichtig an Tais Schulter. Sekundenlang passierte nichts. Dann nach schier unendlicher Zeit begann sich der Braunhaarige zu rühren. Blinzelnd öffneten sich die braunen Augen und sahen sich verschwommen um, nahmen ihn anscheinend nicht richtig wahr. „Tai“, hauchte Yamato besorgt und beugte sich zu seinem verletzten Freund herunter. „Yamato“, antwortete dieser nach einigen Sekunden mit schwacher Stimme. „Was ist passiert? Ich muss den Notarzt rufen“, sagte der Blonde besorgt. „Nein, bitte nicht“ „Tai“, flehend sah Matt seinen Freund an. Sofort bemerkte er dessen verzweifelte Versuche sich aufzurichten und half ihn, sich in eine sitzende Position zu bringen. Vorsichtig lehnte er den Braunhaarigen an den Fahrradständer, darauf bedacht ihm nicht noch mehr weh zu tun. „Bring mich bitte nach Hause“, murmelte Taichi schwach und sah ihn bittend an. Fest biss Yamato sich auf die Unterlippe, diese Verletzungen sahen wirklich schlimm aus und er hatte Angst, dass es ein großer Fehler war jetzt nicht den Notruf zu tätigen. Aber andererseits hatte er auch Angst diesen zu rufen. Was wenn er Tai damit in die Hände seiner Peiniger brachte? „Geh zum Club“, sagte Tai leise und durchbrach somit seine Gedankengänge. Entsetzt sah er auf den Verletzen herab. Er sollte ihn alleine lassen? „Tai“ „Nein, du musst hingehen und nach dem Chef fragen, Seiichi. Sag dass ich dich schicke und du mit ihm allein sprechen musst. Du musst ihn bitten uns zu helfen, er ist der Einzige dem ich vertraue“, sagte Taichi und verzog immer wieder sein Gesicht schmerzhaft. Zögernd sah Yamato seinen Freund an und nickte. Es gefiel ihm nicht Tai hier in solch einem Zustand zu verlassen, aber was hatte er schon für eine Wahl? „Ich bin gleich zurück, versprochen“, sagte er leise, wartete auf Tais Zustimmung. „Bis gleich“, sagte dieser leise. Mit einem letztem Blick auf seinen verletzten Freund rannte Yamato los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)