The Escape from Darkness von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Stumm lag er einfach nur da und weinte. Lange, unendlich lange wie er fand. Doch wieviel Zeit wirklich verstrichen war, wusste er nicht. Es war ihm auch egal. Selbst wenn er es gewollt hätte, könnte er seine Tränen nicht stoppen, welche wie ein nie enden wollender Fluss über seine Wangen flossen. Wie hätte er da aufstehen und sich zu seinen Arbeitskollegen begeben sollen? Es ging nicht, sein Herz schmerzte zu sehr. Zwei Jahre lang war er an die Einsamkeit gewöhnt und daran dass er Niemandem wichtig war. Er hatte nichts außer einer Familie, welche ihn hasste. Jetzt hatte sich Yamato so einfach in sein Herz zurückgeschlichen, in so wenigen Stunden die sie gemeinsam verbrachten. Und nun zerbrach er es wieder… Tai konnte ihm nicht einmal böse sein. Er verstand warum Yamato dachte, dass auch sein Besuch für ihn nichts als Arbeit sein sollte. Für seinen Freund sah es nun mal anders aus als es wirklich war. In seiner Welt war er einfach weggelaufen und hatte sich gegen seine Familie, Freunde auch gegen seine Liebe entschieden. In dieser Welt musste Yamato annehmen, dass er diesen Beruf schon länger machte als ein paar Tage. Trotzdem tat es weh, das Matt dachte er wäre für ihn ein einfacher Kunde. In seinem Inneren hatte Tai gehofft, dass er spüren würde, dass es auch für ihn etwas Besonderes war. Doch es war ein Trugschluss. In dieser Welt gab er zwangsläufig ein falsches Bild ab, welches er nicht verändern durfte. Auch wenn es verdammt wehtat, musste Taichi weiter machen und an seinem Plan festhalten. Selbst wenn es sein Herz weiter zerriss, wenn er von hier fortgehen musste. Es gab kein Zurück mehr, in seinem Innersten wusste er, dass er selbst daran Schuld trug. Seine Mutter… Er selbst hatte diesen Stein ins Rollen gebracht und musste nun damit leben. Seine Schuld würde niemals verschwinden oder in Vergessenheit geraten. Die Konsequenzen musste Taichi tragen, so wie er es jeden Tag tat. Dass Yamato ihm gezeigt hatte, was er eigentlich alles verloren hatte, damals… Er sollte es als Geschenk sehen, sich freuen über die gemeinsam verbrachten Stunden und es als schöne Erinnerung behalten. Das wäre der richtige Weg, den er einschlagen sollte. Doch noch konnte er es nicht, noch schmerzte sein Herz zu sehr. Das Handy welches er immer noch umklammert hielt, würde er nicht benutzen. Niemals. Es war besser so. Für ihn und auch für Yamato. Ein Klopfen durchbrach die Stille welche ihn umgab und ließ Taichi kurz zusammenzucken. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass bald jemand in diesen Raum wollte. Inzwischen musste der Club geschlossen haben und die Zimmer mussten noch gereinigt werden. Seufzend schloss Tai die Augen und schüttelte den Kopf, er wusste dass er jetzt aufstehen musste, dennoch schaffte er es nicht sich dazu aufzuraffen. Wieder ertönte ein Klopfen, gefolgt von einer gedämpften Stimme. Seiichis Stimme, welche gerade seinen Namen rief. Erleichtert atmete Taichi auf, er war froh dass es keine seiner Kolleginnen war, auch wenn es wahrscheinlich besser wäre, wenn sein Chef ihn nicht so sah. „Ich komme gleich“, rief er in Richtung der Tür, zuckte erschrocken zusammen, bei dem weinerlichen Klang seiner Stimme. Träge setzte er sich auf und schwang seine Beine über die Bettkante. „Alles in Ordnung? Yumiko meinte dein letzter Kunde wäre schon vor einer Stunde gegangen…“, sagte Seiichi besorgt, nachdem er einfach in das Zimmer herein trat. Doch kaum dass sein Blick auf Tai fiel, stockte er und starrte den Jüngern entsetzt an. Überrumpelt senkte dieser den Blick, es war ihm unangenehm so gesehen zu werden. „Was ist passiert?“, fragte Seiichi alarmiert und trat sofort an seine Seite, hob Tais Kopf sachte an dessen Kinn an, musterte ihn streng. „Nichts, alles okay“, erwiderte Taichi ausweichend und schob die Hände des Älteren von sich, um endlich aufzustehen. Doch kaum dass er ein paar Schritte gegangen war, hörte er ein Keuchen hinter sich. Verwundert drehte Tai sich um, bemerkte sofort Seiichis geschockten Blick. „Ohne Kondom? Taichi du weißt doch wie gefährlich das ist!“, sagte Seiichi entsetzt und starrte ihn fassungslos an. Überrumpelt blinzelte Taichi, ehe er eine Hand an seinen Hintern führte, wo er dann spürte weswegen Seiichi so reagierte. Tief atmete er ein und scholt sich für seine Unbedachtheit. Ihm war völlig entgangen, dass Yamato kein Kondom benutzt hatte. Dabei war es eigentlich seine Aufgabe daran zu denken und sich zu schützen. Angst vor irgendwelchen Krankheiten hatte er nicht. Nicht bei Yamato. Trotzdem war es unverantwortlich und er wunderte sich wirklich, wie ihnen dieser Fehler unterlaufen konnte. „Weißt du, was du dir da alles einfangen kannst?“, fragte Seiichi ernst, nachdem Tai ihm nicht geantwortet hatte. „Ja, ich weiß, aber…“, begann Tai zögernd. „Da darf es kein aber geben! Ohne Gummi ist bei uns Tabu, wenn ein Kunde damit nicht klar kommt, soll er verschwinden. Aber auf keinen Fall lässt man sich darauf ein“, unterbrach ihn der Ältere scharf. „Ich hab es einfach vergessen“, sagte Taichi schulterzuckend. „Vergessen? Hier geht es um deine Gesundheit! Und was ist hier überhaupt los? Wieso hast du geweint?“, wollte Seiichi wissen. Tai seufzte schwer und sah sein Gegenüber entschuldigend an, welcher ihn mit einem ernsten Blick bedachte. Verzweifelt schüttelte er den Kopf und senkte den Blick gen Boden. Er wusste dass Seiichi antworten wollte, doch was sollte er darauf sagen? „Tai bitte. Wenn dein Kunde etwas getan hat, was er nicht durfte muss ich das wissen“, sagte der Ältere ernst. „Nein, er hat nichts falsches getan“, erwiderte Taichi leise und hob den Blick. Langsam schritt er zurück an das Bett und setzte sich auf selbiges. Es war egal, dass er darauf Flecken hinterlassen würde, es waren sicher nicht die einzigen. Seiichi folgte seinem Beispiel und setzte sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. „Es war ein alter Freund von mir“, murmelte Taichi und schloss die Augen. Etwas Besseres als die Wahrheit fiel ihm in dieser Situation nicht ein. Lieber wäre es ihm jetzt einfach wegzulaufen, war er so schon durcheinander genug. Doch Seiichi jetzt einfach stehen zu lassen, schien ihm nicht richtig zu sein. Der Ältere hatte sich in der vergangen Zeit immer gut um ihn gekümmert und auch viel geholfen. Er musste das jetzt einfach klären und seine Gefühle für einen Moment beiseite stellen. Um diese konnte er sich dann immer noch kümmern, wenn er alleine in seiner Wohnung war… „Ein Freund?“, fragte Seiichi verwundert. Zustimmend nickte Tai und schaute sein Gegenüber an. „Wir waren vor Jahren zusammen“ „Okay“, murmelte Seiichi überrascht. „Er hat durch Zufall erfahren, dass ich hier arbeite und ist deswegen hierhergekommen“, erzählte Taichi weiter. „Und dann hattet ihr Sex“, schlussfolgerte Seiichi. „Ja, er hat auch bezahlt“, stimmte Tai zu und deutete auf das Bündel Geld hinter ihnen. „Aber trotzdem hättet ihr ein Kondom benutzen müssen“, meinte der Ältere ernst. „Ich weiß, dass war auch keine Absicht. Aber ich denke nicht, dass ich etwas zu befürchten habe. Normalerweise geht er nicht zu… zu Leuten wie mir. Das war eine Ausnahme. Ich bin sicher, dass er keine ansteckende Krankheit hat“, erklärte der Jüngere nachdenklich. Das Yamato eine Geschlechtskrankheit haben sollte, konnte er sich einfach nicht vorstellen. Er war sich sicher, nichts zu befürchten müssen. „Eine Garantie gibt es trotzdem nicht“ „Ich bin mir sicher, dass alles okay ist, Seiichi“, murmelte Tai leise und erwiderte den kritischen Blick ernst. „Okay und warum finde ich dann hier weinend?“, fragte Seiichi skeptisch. Seufzend schloss Tai die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Irgendwie war ihm klar, dass er nicht um diese Frage herum kam. „Mein Freund bezahlte mich, da er der Meinung war, dass er für nur ein einfacher Kunde sei“, antwortete Tai ehrlich. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als eine neue Welle des Schmerzes ihn bei diesen Worten erfasste. „Aber das war er für dich nicht“, sagte Seiichi zögernd. Traurig lächelnd öffnete Tai die Augen und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. „Nein, war er nicht“ ~~~~~~~~~ Aufgebracht lief Yamato durch das Zimmer und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Doch es gelang ihm einfach nicht. Seit er in der letzten Nacht zu Hause angekommen war, hielten sie ihn auf Trab, ließen ihm keine Sekunde Ruhe und hinderten ihn sogar am Schlafen. Es war zum Verrückt werden! Sie sehr er sich wünschte, einfach niemals zu Tai gegangen zu sein! Doch kaum dass er dies dachte, schwemmten Bilder der vergangen Nacht seinen Geist. Immer wieder sah er Taichi unter sich liegen und es machte ihn wahnsinnig. Nein, tief in seinem Innern wusste er, dass er trotz des Gefühlschaos in dem er sich befand, es nicht bereute bei seinem Freund gewesen zu sein. Dafür war ihre gemeinsam verbrachte Zeit viel zu wertvoll! Es war schön gewesen, das konnte er nicht leugnen… Dennoch war es anders als er es sich gewünscht hatte. Kein süßes Vorspiel, keine Liebe, es war einfach nur Sex. Sex mit Taichi, der Person die er liebte. Doch trotzdem fühlte es sich falsch an. Klar hatte Yamato es genossen mit dem Menschen zu schlafen den er liebte. Jede Sekunde hatte er vollends ausgekostet. Der Anblick seines Freundes, wie er ihm ausgeliefert war, der warme Körper, welcher sich willig an ihn gepresst hatte. Seine eigene Erregung tief in dem Braunhaarigen versenkt. Oh ja, er hatte es wirklich genossen. Bis zu dem Zeitpunkt, als es endete. In dem Moment, als er sich stöhnend in den Körper unter sich ergoss, wurde es ihm klar. Das alles war aus seiner Traumwelt entsprungen. Weder war er der erste, der mit Taichi geschlafen hatte, noch war er der letzte. Die innigen Küsse und Tais Stöhnen erschienen ihm plötzlich unwirklich und falsch. Taichi musste in seinem Beruf so tun, als ob es ihm gefiel. Yamato konnte nicht sagen, was davon echt war und was nicht. Der Gedanke das Taichi ihm etwas vorgemacht hatte, beherrschte ihn von nun an. Die Tatsache, dass alles zwischen ihnen nicht echt gewesen sein könnte, traf ihn mitten ins Herz, machte es für ihn unerträglich. Es wäre besser gewesen, einfach nur das Handy abzugeben und anschließend zu gehen. Doch in dem Moment als er vor dem Braunhaarigen stand, wusste er dass er das nicht konnte, dass er das Geld, welches er eingepackt hatte brauchen würde. Yamato bereute seine Entscheidung und irgendwie auch nicht. Ein Teil von ihm war froh, dem anderen so nahe gekommen zu sein, auch wenn es vielleicht nicht echt war. So konnte er wenigstens einmal Taichi nahe sein. Dann war das nicht das Einzige was ihm einfach nicht aus dem Kopf ging. Dass Taichi besser aussah, als bei ihrem ersten Treffen, war ihm bereits beim vorherigen Besuch aufgefallen. Auch dass er keine neueren Verletzungen davon getragen hatte. Seine Haare sahen inzwischen ebenfalls wieder besser aus, auch wenn Yamato die lange Mähne aus damaligen Zeiten vermisste. Trotzdem spürte er einige Erhebungen und Unebenheiten auf der einmal so glatten Haut des Braunhaarigen. Ein Zeichen von Narben, wie er fand. Zum Nachschauen blieb ihm ja nicht wirklich viel Zeit. Trotzdem fragte er sich, woher diese stammten. Was war in Tais Vergangenheit passiert? Ein Klingeln durchbrach die Stille der Wohnung und ließ Yamato erschrocken zusammenzucken. Erleichtert atmete er auf und ging eilends zu Tür, um selbige zu öffnen. Wie erwartet stand Izzy vor ihm und Yamato bat ihn mit einer einladenden Geste herein und warf anschließend die Tür zu. Der Rothaarige schritt einfach ins Wohnzimmer, nachdem er sich seiner Schuhe entledigt hatte und drehte sich anschließend um. „Du wolltest mich sprechen?“, fragte er und Yamato nickte zustimmend. „Am besten setzt du dich“, antwortete Matt ernst. ~~~~~~~~~~ Müde stützte Hikari sich auf ihren linken Arm und rührte mit dem rechten ihre Tasse Tee um. Gelangweilt beobachtete sie die Kellnerin welche die vollen Tische bediente. Gerne wäre sie jetzt zu Hause auf der Couch, als sich an einem Sonntagmorgen in den Trubel zu stürzen. War sie doch froh, Takeru wenigstens abwimmeln zu können. Sie mochte den Jüngeren wirklich sehr und verbrachte gerne ihre Zeit mit ihm, doch im Moment war sie einfach nur genervt davon sich ständig verstellen zu müssen. Die ganzen Gespräche ödeten sie einfach an und sie hatte es satt die traurige Schwester zu mimen. Takerus Verhalten war zwar wirklich süß und es freute sie einerseits das er sich so um sie sorgte. Doch lieber wäre ihr, wenn alle endlich aufhörten über ihren Bruder zu reden und Normalität einkehren würde. So wie es aussah sollte das bald der Fall sein, nachdem was Yamato gestern erzählt hatte. Tai war weg und die anderen würden ihn sicher bald vergessen. Trotzdem konnte sie sich dennoch nicht darüber freuen. Kari traute Yamato nicht mehr. Wer wusste schon, ob er die Wahrheit sprach? Vielleicht versteckte er ihren Bruder schon wieder? Es wäre nicht das erste Mal und da er ihr nicht vertraute, würde sie sich nicht wundern wenn er ihr Gegenüber log. Andererseits wirkte er wirklich sehr traurig, als er ihnen die Nachricht übermittelt hatte. Vielleicht war es doch wahr… Sie wusste es einfach nicht. Gestern Abend hatte sie lange mit ihrem Vater darüber gesprochen. Doch was sollten sie schon tun? Ihr Vater wollte Tai weiterhin suchen und sie musste Yamato einfach im Auge behalten. Wenn Tai wirklich das Land verlassen hatte, konnten sie auch nichts daran ändern. Auch wenn es sie wirklich ärgern würde, wenn er wirklich seiner gerechten Strafe entkommen wäre. Aber eigentlich war es ihr auch egal, dann müsste sie wenigstens nicht ständig seine hässliche Visage sehen. Vermissen würde sie ihn ganz bestimmt nicht! Immerhin war er der Mörder ihrer Mutter! Sie und ihr Vater kamen auch ohne ihn als Putzhilfe gut aus, also was sollte es… „Hallo Kari“, erschrocken zuckte die Angesprochene zusammen und sah von ihrem Tee auf. Sie hatte gar nicht bemerkt dass Davis hereingekommen war, so tief war sie in Gedanken versunken. „Hallo Davis“, murmelte sie und setzte ein freundliches Lächeln auf, während dieser sich ihr Gegenüber setzte. Neugierig beobachtete die Braunhaarige ihren Freund, während dieser etwas bei der Bedienung bestellte. Sie merkte sofort dass Daisuke heute anders war als sonst. Er wirkte geradezu geknickt. Außerdem fragte sie sich insgeheim, was er ihr wohl mitteilen wollte. Immerhin war er es, der sie vor einer Stunde angerufen hatte und um dieses Treffen gebeten hatte. „Du wolltest mit mir sprechen?“, fragte sie neugierig, nachdem er sein Getränk vor sich stehen hatte. Zögerlich nickte Davis und starrte auf seine Hände, wich ihrem Blick geradezu aus. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen“, sagte Davis leise, strich mit der Hand durch seine Haare. Verwundert sah Hikari ihn an und legte den Kopf schief. „Weswegen?“ „Weißt du, wir wussten schon länger wo Tai ist und wir konnten ihn nicht aufhalten. Wenn ich dir von Anfang an Bescheid gesagt hätte, wäre es vielleicht anders gekommen“, erzählte Daisuke zögernd und sah sie traurig an. „Ich versteh nicht, Davis“, fragte Hikari verwirrt. Ihr Herz fing an vor Aufregung schneller zu klopfen. Konnte es sein, dass sie jetzt den Beweis erhielt, dass Yamato doch log? „Ken, Izzy, Yamato und ich haben rausgefunden wo Tai arbeitet. Aber wir wollten es dir erst sagen nachdem wir mit Tai gesprochen haben. Yamato war dann auch bei ihm und dann… 'wir wussten nicht, dass er in einen Bus steigen und abhauen würde. Keine Ahnung warum Matt uns das nicht gesagt hat. Ich hätte dir einfach viel früher Bescheid geben müssen, aber die anderen waren dagegen, weil sie dir nicht wehtun wollten. Aber ich wollte wenigstens jetzt ehrlich zu dir sein. Es tut mir so leid, Kari“, sprudelte es geradezu aus Davis heraus. Überrumpelt sah Kari ihn an und ließ sich die Worte nochmals durch den Kopf gehen. Yamato hatte also gelogen bezüglich Tais verschwinden. Sie wusste es! „Davis hast du gesehen, dass Tai in diesem Bus gestiegen ist?“, fragte Hikari aufgeregt. „Nein, Yamato hat es uns gestern nach dem Treffen erzählt. Er wollte euch nicht sagen, wo Tai gearbeitet hat“, erklärte Davis irritiert. Eigentlich hatte er mit Anschuldigungen und Tränen gerechnet, aber Kari schien geradezu aufgeregt zu sein. „Es tut mir wirklich leid, Kari“, murmelte er bedrückt. Sein schlechtes Gewissen hatte ihn in den letzten Stunden wahrlich in den Wahnsinn getrieben. Er musste wenigstens jetzt Kari die Wahrheit sagen. Daisuke bereute es zutiefst auf Yamato gehört zu haben. Sie hätten es verhindern können, dass Tai abhaute, da war er sich sicher! „Alles in Ordnung, Kari?“, fragte Davis besorgt, nachdem die Braunhaarige nichts erwiderte sondern stattdessen nachdenklich vor sich hin schaute. „Ja alles gut“, murmelte die Braunhaarige und sah ihr Gegenüber direkt an. „Davis, wo habt ihr Tai gefunden?“ „Warum fragst du?“, wollte Davis verwundert wissen. „Ich vertraue Yamato nicht, er ist im Moment so komisch zu mir“, antwortete Kari nachdenklich. „Du glaubst er hat gelogen?“, meinte Daisuke überrascht. Bisher hatte er keinen Gedanken an die Aufrichtigkeit von Yamatos Worten verschwendet. Er konnte sich auch gar nicht vorstellen, dass dieser log. Wieso auch? Was hätte er denn davon? „Naja, es ist einen Versuch wert oder? Entweder er ist da oder nicht“, antwortete Hikari und sah ihr Gegenüber bittend an. „Bitte sag mir, wo ihr Tai gefunden habt“ ~~~~~~~~~ „Zusammenfassend heißt das. Du warst nochmal bei Tai, weil der zwar das Land verlassen will, aber du weißt nicht wann. Aber stattdessen dass du ihn davon abhalten wolltest, hast du mit ihm geschlafen, da ihr beide ja bereits vor seinem Verschwinden eine Beziehung miteinander hattet“, sagte Izzy ruhig. „Ja, genau so ist es“, antwortete Yamato seufzend. „Warum hast du gelogen und gesagt dass Tai schon weg ist?“, wollte Izzy wissen. „Ich hab es dir doch erzählt. Wir können ihm nicht helfen und ich wollte euch wenigstens dieses Gefühl der Hilflosigkeit ersparen in dem ich einfach behauptet habe, dass er bereits weg ist“, erwiderte Matt ernst. „Schön und warum hast du deine Meinung geändert und mir die Wahrheit gesagt?“ „Weil ich mit jemanden reden muss, bevor ich noch durchdrehe“, gestand Matt und fuhr sich durch die Haare. „Warum hast du nicht einfach mit Takeru gesprochen? Der wusste ja immerhin als einziger von eurer Beziehung?“ „Toll, ich soll mit meinen vierzehnjährigen Bruder darüber reden, dass ich mit Taichi ungeschützten Sex hatte, wo dieser doch täglich mit mehreren ins Bett steigt“, antwortete Yamato sarkastisch. „Ihr habt euch nicht mal geschützt?“, fragte Izzy geschockt. „Nein, ich hab nicht dran gedacht“, fauchte der Blonde aufgebracht. „Das ist nicht gut“ „Das weiß ich selbst“, murrte Yamato frustriert und setzte sich wieder neben Izzy. „Was mach ich den jetzt?“ „Mit Tai? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle sicherheitshalber zum Arzt gehen“, antwortete der Rothaarige ernst. Yamato seufzte genervt und ließ sich einfach gegen die Lehne fallen. Nachdenklich starrte er an die Decke. Er hatte ein wenig Angst vor einer ansteckenden Krankheit, da er nicht wusste ob Tai sich bereits was eingefangen hatte. Um einen Besuch beim Arzt kam er also nicht drumherum. „Du und Tai, ihr wart also ein Paar“, sagte Izzy nach einer Weile und sah ihn fragend an. Yamato nickte zustimmend und ein leichtes Lächeln schlich auf sein Gesicht. „Wir wollten es erst einmal probieren, bevor wir es bekannt machen. Aber wir waren wirklich glücklich miteinander. Irgendwann war da einfach mehr zwischen uns. Wahrscheinlich hätten wir es euch auch gesagt, wäre da nicht das mit Tais Mutter passiert“, sagte Yamato ehrlich. „Irgendwie schwer vorstellbar, das ihr zwei…“, murmelte Izzy nachdenklich. „Stört es dich?“, fragte Matt leise und sah sein Gegenüber fragend an. Bisher hatte er noch keinen Gedanken daran verschwendet dass Izzy damit vielleicht nicht klar kam. Doch ein Kopfschütteln seines Gegenübers ließ ihn aufatmen. „Nein, es ist nur ungewohnt“, sagte Izzy ehrlich und lächelte leicht, brachte sogar ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Nachdenklich wandte Yamato den Blick ab und dachte nach. Mit jemanden darüber zu reden hatte ihm ein wenig geholfen. Er fühlte sich besser, wenn auch nicht viel. Die Probleme waren dieselben und wie er sie lösen sollte, wusste er nun wirklich nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)