The Playhouse Challenge von MissImpression (SakuSasu / NaruHina / NejiTen) ================================================================================ Kapitel 8: Eine hoffnungsvolle Bitte ------------------------------------ Ich bin erledigt. Habe ich noch am Morgen gedacht, mit Ino einen ruhigen Tag in der Stadt verbringen zu können, wurde ich prompt eines Besseren belehrt: Shoppen mit Ino ist die Hölle auf Erden. Kaum haben wir einen Schritt in die „heiligen Hallen des konzentrierten Lagerausverkaufs“ gemacht, mutierte Ino zu einer krallenbesetzten und fauchenden Wildkatze, die es nicht scheute, ihre Beute sogar mit den Zähnen zu verteidigen. Gefühlt würde ich sagen, hat sie das halbe Lager leergekauft und mindestens eine Handvoll anderer Furien in die Flucht geschlagen. So kommt es, dass wir am Abend völlig K.O. und vollbepackt bis obenhin im Bus zurück zum Herrenhaus sitzen und von einigen misstrauisch beäugt werden. Tenten, die ziemlich gute Laune zu haben scheint, bietet uns ihre Hilfe beim Schleppen der Einkaufstüten ein, wobei eigentlich nur drei der über ein Duzend Taschen tatsächlich den Weg auf mein Zimmer finden – der Rest ist nun Inos Eigentum und heiligster Besitz, zumindest bis zur nächsten Shoppingtour. „Ich habe bei der Rückfahrt gehört, heute soll auf Sasukes Zimmer eine Art kleine Party steigen. Shikamaru und Temari haben Alkohol reingeschmuggelt. Bist du dabei?“, fragt mich Tenten, als sie gerade eine meiner Einkaufstaschen neben meinem Bett abstellt. „Ich weiß nicht genau“, sage ich langsam und runzle die Stirn. Ist Alkohol in diesem Haus nicht eigentlich untersagt? Was passiert eigentlich, wenn man erwischt wird? Scheinbar kann man meinem Gesicht die Unsicherheit direkt ablesen, denn Tenten sagt: „Alkohol ist hier ja nicht gänzlich verboten. Und außerdem sind wir alle schon volljährig und es soll auch nur ein nettes Beisammensein werden. Also?“ Sie strahlt mich an und ich gebe nach. Was soll schon großartig passieren? Beim Abendessen fällt mir auf, wie nah Hinata und Naruto eigentlich zusammen sitzen. hat es vorher zumindest von ihrer Seite aus ein kleines bisschen Distanz gegeben, so ist es nun gänzlich verschwunden. Und ich frage mich, woher das kommt. Neji währenddessen scheint mit dieser geänderten Situation nicht ganz zu Recht zu kommen. Ich habe den Eindruck, er versuche Naruto mit seinem Blick zu erdolchen. Ob da irgendwas passiert ist? Ich beuge mich seitlich zu Tenten rüber, die neben mir ihre Kürbissuppe schlürft, und flüstere: „Warst du nicht heute mit Neji und Hinata unterwegs?“ Sie hält inne. „Ja, wieso fragst du?“ „Ich finde, er sieht heute besonders angriffslustig aus, wenn er in Richtung Naruto schaut. Weißt du, ob da irgendwas passiert ist?“ Tentens Mund verzieht sich zu einem unterdrückten Grinsen. „Naja …“ Sie beugt sich weiter vor und flüstert verschwörerisch: „Er hat Naruto und Hinata knutschend auf der Straße erwischt und schien davon nicht so richtig begeistert zu sein.“ Meine Augen werden groß. „Die haben sich geküsst?“ Tenten nickt. „Ich sollte ihn ablenken, damit die beiden ein bisschen Zeit zu zweit verbringen können. Ich habe ihm die Situation erklärt und dann wollte er die erstrecht suchen. Leider hat er aber nicht mit Hinatas Reaktion gerechnet, die ihn zur Sau gemacht hat, als er ihren Moment des vollkommenen Glücks gestört hat.“ Nun grinst sie aber wie ein Honigkuchenpferd. „Es war eine göttliche Szene, so dominant habe ich Hinata noch nie erlebt!“ Auch mein Mund verzieht sich zu einem Grinsen. Nun wird mir allerdings einiges klar. Nach dem Essen geht es zurück auf unsere Zimmer. Die kleine Party soll erst nach der offiziellen Bettruhe anfangen, sodass wir noch ein bisschen Zeit haben, uns frisch zu machen. Gegen 21 Uhr schleicht sich eine aufgebrezelte Ino in mein Zimmer, durchwühlt meine Taschen mit den neuen Klamotten und stellt mir ihr ganz persönliches Abendoutfit zusammen, das ich anziehen muss, ob ich will oder nicht. Das weit ausgeschnittene, enge Top ist für mich dabei kein Problem, allerdings sieht es bei dem kurzen Röckchen, das mir Ino beim Shoppen angedreht hat, anders aus. „Ich kann das unmöglich ohne Strumpfhose anziehen“, rufe ich aus und ziehe probehalber an dem Stoff, um ihn vielleicht ein kleines bisschen zu verlängern. Aber mein Po ist anscheinend das Maximum, das dieses Stück Stoff bedecken kann. Da kann ich ja gleich im Bikini gehen! Ino winkt ab. „Ach, Quatsch. Das sieht super aus, glaub mir.“ Mit einem kritischen Blick umrundet sie mich, bleibt dann hinter mir stehen und grabscht nach meinen Haaren. „Die Haare könnten wir aber ruhig hochstecken.“ Mit ein paar geschickten Handgriffen ist dies auch schon erledigt. Hätte ich das selbst gemacht, würde ich wahrscheinlich wie eine Vogelscheuche aussehen, aber irgendwie hat es Ino mit ihren magischen Händen geschafft, meine Haare lässig-locker und gleichzeitig elegant aussehen zu lassen. „Fertig“, ruft sie erfreut aus und klatscht sich vergnügt in die Hände. Die gesamte Prozedur inklusive Schminken hat auch nur ungelogen eine Stunde in Anspruch genommen, was mir ein ganz eigenartiges, mädchenhaftes Gefühl verleiht. Irgendwie ungewohnt. Als ich dann – trotz meiner ausschweifenden Proteste bezüglich meines Pseudo-Rockes – gegen 22 Uhr von Ino in Richtung Sasukes Zimmer geschleppt werde, herrscht dort bereit reger Betrieb. Anscheinend hat es jemand geschafft, ein paar der Sitzsäcke aus den Proberäumen zu stibitzen, denn im Raum wimmelt es nur davon. Ich entdecke Tenten, die bereits mit einem Glas voll leuchtend roter Flüssigkeit auf einer der zahlreichen Sitzmöglichkeiten lümmelt, und begebe mich mit Ino zu ihr. Naruto bastelt noch an einem tragbaren CD-Rekorder aus dem letzten Jahrhundert herum, den er scheinbar von zu Hause mitgebracht hat, und ist sichtlich zufrieden mit sich, als mit einer leichten Verzerrung die ersten Töne von Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“ zu hören sind. Karin liegt auf Sasukes Bett und spricht von dort aus auf Sasuke ein, der direkt daneben in einem gepolsterten Sessel sitzt und die Szene vor ihm mit einem leicht mürrischen Ausdruck auf dem Gesicht beäugt. Irre ich mich oder scheint ihm das gegen den Strich zu gehen, dass sich alle hier in seinem Zimmer versammeln wollen? Wessen Idee war das überhaupt? Als Naruto ihm schließlich freundschaftlich auf den Rücken klopft, ahne ich bereits die Antworten auf meine innerlich gestellten Fragen. Sasukes Blick trifft für einen Sekundenbruchteil meinen, ehe er auf meinen auffallend breiten Gürtel, der sich Rock schimpft, schaut. Seine Mundwinkel zucken leicht und ich setze mich möglichst arrogant hin, als hätte ich seinen prüfenden Blick nicht bemerkt. „Wen muss man denn hier verführen, um einen Drink zu bekommen?“, fragt Ino und klimpert mit ihren langen Wimpern in Richtung Shikamaru, der ihr ganz gentlemanlike einen Cocktail überreicht. Es stellt sich heraus, dass er zwei Sommer lang als Barkeeper gejobbt und sich so einige Fähigkeiten angeeignet hat, in deren Genuss wir nun kommen dürfen. Vorsichtig schlürfe ich an einem orangeroten Cocktail und stelle fest, dass es gut schmeckt. Eine angenehme Wärme breitet sich in meiner Magengegend aus. „Lecker! Was ist das?“, frage ich Shikamaru, als er sich gerade über mich beugt, um auch Hinata, die gerade zu uns gestoßen ist, ein Getränk zu geben. „Das ist ein Sex on the Beach. Ich habe es aber nicht so stark gemacht, wie man das sonst tut – normalerweise gehört es zu den Strongs und sollte nur in Maßen getrunken werden.“ Ich nicke dankbar und nippe wieder an meinem Getränk. Ino, die direkt neben Hinata sitzt, stupst sie spielerisch mit dem Ellenbogen an und sagt: „Ich habe gehört, ihr hättet in der Öffentlichkeit einen halben Porno nachgespielt.“ Inos Augenbrauen wackeln vielsagend. Hinata, die sich nach dieser Aussage fürchterlich an ihrem Getränk verschluckt, hustet und läuft feuermelderrot an. „Wie … bitte …?“, würgt sie schließlich mühsam hervor und wischt sich die Tränen aus den Augen. „Ich glaube euch das mit dem angeblichen Geknutsche nicht. Beweise das erstmal“, sagt Ino und zeigt demonstrativ auf Naruto. Hinata starrt peinlich berührt auf ihr Glas, schüttelt ihren Kopf und dampft immer noch aus den Ohren. Während Ino die arme Hinata weiterhin damit aufzieht, klopft es an der Tür und ich stehe auf, um zu öffnen. Es sind Gaara und Temari, letztere eindeutig mit der besten Laune von beiden. Ich biete Gaara einen Platz neben mir an, da er mir ein bisschen unbeholfen aussieht, was die Gesellschaft und das ganze Drumherum angeht, und hoffe, dass er sich nicht all zu unwohl fühlt. Scheinbar ist seine Anwesenheit nicht ganz freiwilliger Natur, was sich mir in einem Gespräch mit ihm bestätigt. Zwei Cocktails und ein paar Kicherattacken später bemerkt Ino, dass ihr gerade in dieser einen Sekunde langweilig ist, und ruft alle, die mitmachen wollen, zu einer Runde „Wahrheit oder Pflicht“ auf. Eigentlich habe ich nicht sonderlich Lust auf dieses Kinderspiel, allerdings stellt sich für mich eh heraus, dass ich keine andere Wahl habe und mitspielen muss. Befehl von ganz oben aka Ino. Gaara hat sich klugerweise schneller verkrümelt, als sie ihn hätte rekrutieren können. So sitzen wir schließlich zu viert – Ino, Tenten, Hinata und ich – um eine leere Flasche herum, die sich gerade fröhlich dreht. Die ersten paar Fragen sind wirklich kindischer Natur (Hattest du schon mal einen Freund? Hast du schon mal eine Frau geküsst? etc.) und die ersten Pflichtaufgaben sind auch eher zum Rumalbern gedacht (Umarme jeden hier im Raum ein mal! Trinke dein Glas in einem Zug leer! Lege dich auf den Boden und kuller hin und her!). Aber als schließlich der Flaschenhals auf Tenten zeigt und sie sorglos „Wahrheit!“ ruft, da wird es Ino anscheinend abermals zu langweilig und sie gibt eine Planänderung vor: „Dieses ganze Wahrheitszeug ist öde. Wir machen das nun so: Auf wen die Flasche zeigt, darf sich aus zwei Aufgaben eine aussuchen! Uuuund ACTION!“ Dass sie beschwipst ist, ist kaum zu überhören. Für Tenten stellt sie dann folgende Aufgaben: „Entweder du ziehst dich obenrum bis auf den BH aus oder du küsst einen Jungen in diesem Raum auf den Mund!“ Tentens Mund klappt vor Schreck auf. „Und was ist, wenn ich das nicht will?“ „Hast du etwa Angst?“ Inos Augen glitzern provokant. Gerade, als ich sagen will, dass wir hier doch zu nichts gezwungen werden, steht Tenten auf und greift nach dem Saum ihres T-Shirts. Doch sie hält kurz inne, entscheidet sich um und macht ein paar Schritte in Richtung der anderen, die ein bisschen verteilter im Raum sitzen und uns nicht weiter beachten. Mein Herz bleibt vor Schreck kurz stehen, als sie auf Sasuke zugeht, doch sie wendet sich recht schnell ab, beugt sich über Neji und drückt ihm einen kurzen Schmatzer auf den Mund. Seinem perplexen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hat er mit einer solchen Aktion nicht gerechnet. Mit hochrotem Kopf lässt sich Tenten anschließend wieder in ihren Sitzsack fallen und dreht die Flasche. Bis auf die Musik herrscht im Raum totale Stille. Hinata hüstelt mit geschlossenen Augen und die Flasche zeigt nun auf Ino, die immer noch wie gebannt zwischen Tenten und Neji hin und her starrt. Auch Nejis Blick bleibt weiterhin auf Tentens Hinterkopf geheftet und ich würde in diesem Moment nur zu gerne Gedanken lesen können! „Also Ino, hier sind die Aufgaben für dich: Entweder du-“ Doch weiter kommt sie nicht, denn Neji tippt ihr von hinten auf die Schulter, steht auf und geht in Richtung Tür. Mit einem Blick gibt er ihr das Zeichen, ihm zu folgen. Ich könnte schwören, ihr Gesicht ist noch roter geworden als vorhin schon, als sie aufsteht und mit ihm auf den Flur hinaustritt. Als dann Hinata mit sorgevoller Miene nach den beiden Ausreißern schauen will, stolpert sie sogleich auch wieder zurück ins Zimmer, kaum dass sie die Türschwelle überschreitet und nuschelt mit einem hochroten Kopf, die beiden seien beschäftigt. Damit ist das Spiel beendet. Etwa eine Stunde später, in der die beiden nicht mehr zurückkommen, strecke ich mich gähnend und wünsche allen eine schöne Nacht. Die Shoppingtour hat mich ziemlich geschlaucht und auch der Alkohol macht mich müde, sodass ich mich zum Schlafengehen entscheide. Auch Gaara verabschiedet sich zeitgleich von den anderen und geht mit mir zusammen auf den Flur. Ich merke an meinen wackeligen Beinen, dass ich gar nicht mal so wenig Alkohol getrunken habe, wie ich dachte. „Ist alles ok?“, fragt Gaara mich, als ich mich kurz an der Wand abstütze. „Ja“, lache ich. „In meinem Kopf herrscht gerade ein Erdbeben.“ Im dämmrigen Schein des Mondes, der durch die Fenster in der Decke über uns fällt, erkenne ich, dass er lächelt. Und irgendwie freut es mich ein bisschen. „Gute Nacht, Sakura“, sagt er, dreht sich um und geht den Flur entlang auf sein Zimmer. Aus irgendeinem Grund habe ich ganz kurz das Verlangen, ihn zu umarmen. Doch da ist er bereits weg. Ein bisschen ungeschickt öffne ich die Tür zu meinem Raum, mache mich auf die Schnelle bettfertig und begrüße mit einem wohligen Seufzer die weiche Matratze. Der Schlaf überrollt mich und ich drifte ab in einen wirren Traum aus verzerrten Menschen, Kleiderhaufen und einer Ino, die mir in regelmäßigen Abständen mit einer Flasche auf den Kopf klopft. Doch nein, es klopft gar nicht in meinem Kopf sondern an der Tür! Ich brauche eine Weile, um diese Information zu verarbeiten, ehe ich meine schweren Glieder hebe und mich zur Tür schleppe. Als ich sie öffne, ist bereits Stille und ich kann niemanden sehen. Mein Blick wandert den Flur entlang, als ich eine schemenhafte Gestalt erkenne, die sich von mir weg bewegt. „Hey“, rufe ich flüsternd und reibe meine Augen. „Wolltest du was?“ Die Gestalt dreht sich um und geht wieder auf mich zu. Ein paar Schritte von mir entfernt erkenne ich Sasuke und mein Herz macht einen kleinen, unnötigen Hüpfer. Seine Hände stecken lässig in seinen Hosentaschen, unter einem Arm hält er etwas geklemmt. „Kann ich bei dir schlafen?“, fragt er. „Ich habe auch dein Kissen mitgebracht.“ Versöhnlich hält er mir das Teil entgegen und mein Gehirn ist noch nicht richtig funktionstätig. Ich brauche eine Spur zu lange, um es entgegen zu nehmen und eine Gegenfrage zu stellen: „Und warum schläft du nicht in deinem eigenen Bett?“ Er zeigt mit dem Daumen nach hinten und sagt: „Ich bekomme die Meute nicht aus meinem Zimmer.“ „Und in Narutos Zimmer?“ Er lacht leise, was aber ein bisschen arrogant klingt. „Nur über meine Leiche lege ich mich in sein Bett.“ „Und bei Karin?“ „Meinst du das ernst?“ „Aber warum ausgerechnet bei mir?“ Ich klinge leicht nörgelig. Du meine Güte … „Weil ich glaube, dass du die einzige bist, die mich in Ruhe schlafen lassen würde.“ „Oh.“ Zu mehr Konversation bin ich scheinbar noch nicht fähig, also trete ich zur Seite und lasse ihn eintreten. Er scheint ein bisschen überrascht, folgt aber meiner stummen Bitte. Bettfertig hat er sich bereits in seinem eigenen Zimmer gemacht, sodass er sich nur zu mir legen braucht. Mein Kissen von zu Hause lege ich wie eine Trennwand zwischen uns. Kam mir das Bett vorher riesig vor, so habe ich das Gefühl, es wäre geschrumpft. Ich versuche, mir die plötzlich aufkeimende Aufregung nicht anmerken zu lassen, und konzentriere mich aufs Einschlafen, doch scheinbar bin ich genau jetzt hellwach. Prima. Jede seiner Bewegungen spüre ich mit einer solchen Intensität, dass ich langsam glaube, er würde mein Bett als Trampolin missbrauchen. So liege ich seitlich mit dem Rücken zu ihm gedreht und versuche, mich zu beruhigen. Mit dem Körper bin ich bereits soweit an den Rand des Bettes gerutscht, dass ich beinah schon hänge. Doch ich brauche diesen Abstand. Eine warme Hand legt sich auf mein Schulterblatt und ich quietsche erschrocken auf, rutsche durch den Ruck ein paar Millimeter weiter und falle mit einem gedämpften Rumps aus dem Bett. Die Decke hat meinen Sturz ein bisschen abgemildert, die Peinlichkeit aber leider nicht. „Sakura? Alles in Ordnung?“, höre ich Sasuke fragen und bemerke einen leicht belustigten Unterton. „Ja“, knurre ich und rapple mich auf. Der Alkohol zeigt seine einmalig beschissene Wirkung und lässt mich über meine eigenen Füße stolpern, sodass ich mich – kaum aus der Decke befreit – auch schon wieder im Segelflug gen Boden befinde. Mit einem weiteren dumpfen Knall küsse ich den Boden und bin dankbar für die Dunkelheit, die uns umgibt. Stöhnend versuche ich wieder festen Halt unter meinen Füßen zu bekommen und spüre ein Paar helfender Hände an meinem Oberarm. Ein warmer Schauer jagt mir den Rücken hinab. „Danke“, nuschle ich peinlich berührt und stelle mich aufrecht hin. „So viel zum Thema, ich lasse dich in Ruhe schlafen.“ Sasuke lacht und hilft mir, mich unfallfrei aufs Bett zu setzen. Er nimmt direkt neben mir Platz und unsere Oberarme berühren sich. „Wieso kannst du dich eigentlich so perfekt auf zwei Beinen fortbewegen? Du hast doch auch was getrunken!“ Die Frage kommt mir selbst irgendwie albern vor, doch ich verwerfe den Gedanken wieder. Er zuckt mit den Achseln. „Vielleicht habe ich weniger getrunken? Ich weiß nicht. Also nüchtern bin ich nicht.“ Er lacht wieder und daran merke ich, dass er tatsächlich zumindest beschwipst ist. So viel lacht er sonst nicht. Meine Gedanken rasen und ich beiße mir auf die Lippe. „Sag mal“, beginne ich langsam, „warum bist du dir eigentlich so sicher, dass in nicht nachts über dich herfallen würde?“ Es herrscht kurz Stille, ehe er fragt: „Muss ich mir denn Sorgen machen?“ „Ich weiß nicht.“ Das ist gerade die ehrlichste Antwort, die ich geben kann. „Vielleicht hoffe ich aber auch, dass du deine gute Erziehung und deine Selbstbeherrschung über Bord wirfst.“ Ich höre ihn grinsen. Mein Magen zieht sich zusammen und überschlägt sich. „Hättest du wohl gern.“ Und irgendwas in meinem Inneren sagt mir, dass ich es auch gerne hätte … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)