In guten wie in schlechten Zeiten von LeviHeichou1 (Eren x Levi) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 6) Als Levi im Bad angekommen war, sah zu allererst in den Spiegel und erschrak. Er dachte Eren hatte schlecht ausgesehen aber das war kein Vergleich zu seinem eigenen Aussehen. Kreidebleiches Gesicht, noch ausgemergelte und dünner als Erens, dunkle Schatten unter den Augen und seine Haare sahen auch verschmiert und fettiger aus von all dem Schweiß und der Tatsache, dass er sie fast eine Woche nicht mehr gewaschen hatte. „Igitt. Ich seh ja aus wie ne verdammte Wasserleiche.“, dachte er sich angewidert, schmiss seine Kleidung in die Wäsche und stieg schleunigst unter die Dusche. Als er nach fast 20 Minuten (denn erst dann fühlte er sich wirklich wieder sauber) diese wieder verließ, fühlte er sich zwar wesentlich sauberer, stolperte jedoch eher wankend aus der Dusche als das er heraustrat. Ihm war nun ziemlich schwindelig was auch kein Wunder war nachdem er erstens nach knapp einer Woche Krankheit und konstantem Liegen zum ersten Mal wieder aufgestanden war, sich zweitens dann noch viel zu lange warmes Wasser auf den Kopf hatte laufen lassen und drittens das alles auch noch auf nüchternem Magen. Auch war sein Fieber immer noch nicht weg. Dies konnte ja nur dazu führen, dass der Kreislauf einknickte. „Scheiße! Dieses verdammte Liegen!“, dachte sich Levi als ihm schwindelig wurde und er sich erstmal auf den Badewannenrand setzte, als er bemerkte, dass sein Gehör merkwürdig dumpf wurde, die Ränder seines Blickfeldes schließlich begannen, schwarz zu werden und ihm kalter Schweiß auf die Haut trat. Klare Anzeichen eines beginnenden Kreislaufzusammenbruchs. Selbst hatte er zwar noch nie zuvor Kreislaufprobleme gehabt, jedoch kannte er trotzdem die Symptome, da ein paar Kollegen auf der Arbeit erzählt hatte, dass sie öfter morgens nach dem Aufstehen solche Probleme hatten. Damals war er einfach nur froh gewesen, keine Schwierigkeiten mit sowas zu haben. „Verdammt. Hätte nie gedacht, dass mir auch mal sowas passiert wie diesen Idioten.“, dachte er sich verstimmt und genervt über seinen Schwächeanfall und stützte den Kopf auf seine Hände. Nachdem er nach 10 Minuten das Gefühl hatte, wieder aufstehen zu können, erhob er sich und ging zum Waschbecken. Der Schwarzhaarige fühlte sich zwar immer noch nicht so prickelnd, jedoch wankte er nicht mehr so stark beim Laufen und sein Blick war wieder klarer, sodass er sich am Waschbecken aufstützte und sich die Zähne putzte. Als in den Spiegel sah war er schon etwas zufriedener. „Na wenigstens bin ich jetzt sauber und mein Gesicht hat wieder etwas Farbe.“, dachte er sich, fühlte sich aber dennoch zu warm und hungrig. Außerdem bemerkte er wie seine rechte Hand leicht schmerzte und er nicht wusste warum. „Habe ich mir die beim Schlafen irgendwo drangehauen?“, fragte er sich stirnrunzelt, zog sich dann jedoch achselzuckend Boxershorts und ein T- Shirt an und trat wieder ins Schlafzimmer. Dort lag Eren immer noch schlafend auf dem Bett und atmete ruhig. Levi musste etwas schmunzeln, als er seinen Geliebten dort so zusammengerollt und ruhig atmend liegen sah, jedoch fiel ihm das Lächeln gleich wieder aus dem Gesicht als er ihn genauer ansah. Er hatte das überhaupt nicht bemerkt, als er aufgewacht war, da Eren seinen Kopf zu dem Zeitpunkt auf die andere Seite gedreht hatte, jedoch konnte Levi jetzt klar erkennen, dass sich auf Erens Gesicht unter dem Auge am Wangenknochen ein Bluterguss gebildet hatte. Zwar nicht groß und auch nicht mehr sehr kräftig jedoch klar erkennbar. In diesem Moment fasste sich Levi an die schmerzende Hand und konnte sich dunkel an etwas erinnern. Er konnte sich daran erinnern einen Alptraum gehabt zu haben in dem er sich von irgendwas losreißen wollte. „Oh Nein. Was ist wenn ich mich auch in Wirklichkeit so stark bewegt hab? Dann hab ich ihm das Ding verpasst. Scheiße.“, sich selbst Vorwürfe machend, setzte er sich vorsichtig neben Eren aufs Bett und strich ihm über die Wange. Klar hatten sie sich schon mal gestritten und es waren dabei auch schon einige Sachen zu Bruch gegangen, nicht zuletzt wegen Levis Temperament und auch Eren konnte ziemlich ausrasten, wenn er erstmal richtig sauer wurde, jedoch hatten sie sich noch nie gegenseitig geschlagen. So weit wollten sie es nie kommen lassen und jetzt hatte der Schwarzhaarige seinen Partner ausversehen verletzt. So ein Mist. „Und trotzdem bist du mir so nah gekommen, obwohl du nicht wusstest was passiert. Du mutiger kleiner Idiot. Es tut mir so leid, Eren. Ich mach das wieder gut, versprochen!“, flüsterte er und bemerkte, dass Eren bestimmt fror bei den Temperaturen in der Wohnung, obwohl ihm selbst sehr warm war, da er ihn ja nun nicht mehr wärmte. Er stand auf und holte das Federbett wieder aus dem Schrank, dass Eren ja gegen die Laken getauscht hatte und deckte diesen damit zu. Dann wollte er in die Küche gehen, während Eren einfach weiter schlief, jedoch konnte er trotz des Hungers den Raum nicht verlassen, während überall leere Flaschen und sogar ein Glas auf dem Bett lagen. Also sammelte er sie ein, stellte die Flaschen in die Kiste zurück und stellte das Glas in die Küche. Seine wackelnden Beine und die Müdigkeit ignorierte er dabei. Auch nahm er das Thermometer vom Nachttisch. „Bevor ich damit nochmal Fieber messe sollte ich das lieber sauber machen, sonst steck ich mich gleich nochmal an.“ Also ging er in Badezimmer und desinfizierte das Thermometer. Levi war sich gar nicht sicher ob er seine Temperatur überhaupt wissen wollte. Schließlich hatte er sowieso nicht vor sich von dieser Krankheit noch länger etwas vorschreiben und sich ans Bett fesseln zu lassen, obwohl ihm noch immer ziemlich warm war und sich seine Beine etwas schwammig anfühlten. „Naja, aber auf die Ungewissheit hab ich auch keine Lust.“ Der Schwarzhaarige steckte sich also das Thermometer in den Mund und wartete bis es piepte. Als er nach ca. 30 Sekunden darauf blickte, zeigte das Thermometer 38,8 °C an. „Scheiße. Nah wenigsten weiß ich jetzt Bescheid.“ Dickköpfig ignorierte er das Ergebnis, gähnte und begab sich in die Küche. Das Thermometer ließ er versehentlich, angeschaltet im Badezimmer liegen. In der Küche angekommen, öffnete er zunächst den Kühlschrank, um zu sehen was noch da war und was vor allen Dingen noch essbar war. Der Inhalt von ein paar offenen Packungen war nämlich mit Schimmel überzogen und auch das übrig gebliebene Essen von einer Woche sah nicht mehr wirklich genießbar aus. Also schmiss Levi diese weg und seufzte. „Den Kühlschrank kann ich schon mal vergessen. Blöd, dass ich gerade Freitag krank werden musste, wenn Eren doch immer Samstag einkaufen geht. Schlechtes Timing.“, dachte sich Levi verstimmt und griff auf die Banane und den Apfel zurück die noch genießbar auf dem Tisch lagen und aß diese, um wenigstens etwas im Magen zu haben. „Dann geh ich wohl mal besser einkaufen, sonst verhungern wir noch hier.“, dachte er sich ironisch, gähnte, zog sich Hose, Jacke und Schuhe an und verließ trotz Fieber das Haus. Seinem Zittern und Schwitzen schenkte er weiterhin keine Beachtung. Genauso wenig wie seiner ansteigende Müdigkeit. Um 18:00 Uhr kam er schließlich mit einem Korb zurück indem sich nur die Sachen fürs Abendessen befanden, da ihn der Hunger ziemlich schnell wieder nach Hause getrieben hatte, sodass er nur das Nötigste einkaufen konnte. Sie konnten ja irgendwann später noch mehr Sachen einkaufen dachte er sich. Das musste für heute erstmal reichen. Danach zog er sich die Schuhe am Eingang aus und stellte den Korb in der Küche auf den Tisch. Dann zog er seine Jacke aus und ging ins Bad, um sich umzuziehen, da seine Sachen schonwieder durchgeschwitzt waren und ihm wieder fürchterlich warm war. Nachdem kurz nach Eren gesehen hatte, der immer noch schlief ging er nur in Boxershorts zurück in die Küche und räumte den Korb aus. „So. Jetzt erstmal was zu Essen kochen. Das schulde ich vor allen Dingen auch Eren.“, dachte sich Levi gähnend und sich immer noch Vorwürfe machend. Der Kleinere hatte keine Lust auf irgendetwas gehabt was zu lange dauerte und hatte deswegen einfach eine riesige Menge an verschiedene Gemüsesorten gekauft, die unter normalen Umständen sicher für 5 Personen gereicht hätten. Also schnitt er das Gemüse in Windeseile klein (obwohl er nicht oft kochte, konnte er ungeheuer schnell und geschickt mit dem Messer arbeiten, haute jedoch heute mal des Öfteren daneben) und schmiss es zusammen mit ein paar Gewürzen in die Pfanne. Dabei ignorierte er, dass er mittlerweile immer müder wurde und seine Beine seit er wieder nach Hause gekommen war, ziemlich wackelig waren, was beides dem immer noch nicht geraden niedrigen Fieber geschuldet war. Jedoch war er zu stur, um sich davon einkriegen zu lassen. Nach circa 15-20 Minuten war das Gemüse dann durch. Levi holte sich einen Teller und lud etwa 1/3 der gesamten Menge auf seinen Teller. Dies war für ihn immer noch mehr als genug und außerdem war er der Meinung, dass Eren erstens mehr brauchte, weil er ohnehin größer war und zweitens, weil er eh viel mehr geleistet hatte die Woche über als Levi. Der Schwarzhaarige kam immer noch nicht damit klar, dass er eine Woche nur rumgelegen hatte. So eine Unproduktivität konnte er überhaupt nicht leiden, obwohl er gar nichts dafür konnte. Er nahm sich jedenfalls fest vor morgen wieder pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen, obwohl Eren ihn wahrscheinlich schon bei Hanji entschuldigt hatte für die Woche. Von seinem Fieber wollte er sich dabei in seinem Starrsinn gar nicht beeinflussen lassen. Als er mit dem Essen fertig war stellte er seinen Teller in die Spülmaschine und ging dann nachsehen, ob Eren mittlerweile wach war und was Essen wollte. Außerdem wollte er eine volle Flasche Wasser aus dem Schlafzimmer mitnehmen, da er das Gefühl hatte zu verdursten. Der Grünäugige war jedoch noch immer tief am Schlafen und sah nicht so aus als ob er bald aufwachen würde. Also nahm er eine Flasche Wasser aus dem Kasten, die ihm viel schwerer erschien als sonst vorkam, und kehrte in die Küche zurück. Dort stellte er das abgekühlte Essen in den Kühlschrank, damit sich Eren dieses später warmmachen konnte. Außerdem klebte er noch einen Zettel auf den Deckel der Box mit der Aufschrift „nur für Eren“. Damit wollte er sicherstellen, dass Eren auch ja alles davon aß und nicht versehentlich dachte er müsse etwas für Levi übrig lassen, was man bei dieser riesen Menge durchaus denken konnte. „Er kann mich ja auch morgen nicht danach fragen, wenn ich auf der Arbeit bin“, dachte er sich und gähnte erneut. Dann nahm er die Wasserflasche in die Hand und leerte diese auf Ex. Keuchend stellte er die Flasche auf den Tisch. Nun wollte er eigentlich aufstehen und etwas Staub wischen, da in der Wohnung jetzt auch schon knapp eine Woche keiner mehr geputzt hatte und ihm das gegen den Strich ging, jedoch machte ihm ab diesem Punkt seine schlechte Verfassung durch das Fieber einen Strich durch die Rechnung. Als er aufstand um einen Staubwedel zu holen, merkte er schon nach dem ersten Schritt wie müde er wurde und wie puddingartig seine Beine. Er hatte außerdem Schweißausbrüche. „Jetzt reiß dich mal zusammen. Du hast schon genug rumgehangen und, was noch viel schlimmer ist, Eren schon genug Probleme bereitet. Beweg dich.“ Als er einkaufen gegangen war und gekocht hatte, hatte seine geistige Stärke ausgereicht, um sich über die Bedürfnisse seines Körpers hinwegzusetzen und sogar, um unfallfrei Autozufahren, jedoch holte sich sein Körper jetzt die Ruhe, die er brauchte zurück, ob es Levi passte oder nicht. Seine Beine wurden immer wackeliger und er musste sich am Türrahmen abstützen, als er den Raum verlassen wollte. „Na schön. Ich setz mich nur mal ganz kurz aufs Sofa.“, dachte er sich matt und gähnte missmutig. Er schleppte sich ins Wohnzimmer, das zum Glück an die Küche grenzte und ließ sich auf das Sofa sinken. Ruhig atmend gähnte er erneut. „Bloß jetzt….nicht…schon…..wieder…..einschlafen…“, waren seine letzten Gedanken, bevor er ihm auch schon wiederwillig die Augen zufielen und er in einen tiefen und ruhigen Schlaf fiel. Sein Körper hatte sich schlussendlich doch die Ruhe geholt, die er dringend brauchte, um das Fieber zu bekämpfen auch wenn es ihm ganz und gar nicht passte. Er hatte ihn mit dem Verlassen des Hauses und dem ganzen Stehen und mit dem immer noch nicht so geringen Fieber einfach überlastet und erhielt jetzt die Quittung für die Dickköpfigkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)