Zwischen Tag und Nacht von Glasmond ================================================================================ Kapitel 34: Handarbeit ---------------------- Als Zelda die abendlichen Flure Schloss Hyrules durchschritt folgte Midna ihr mühelos in ihrem Schatten. Obwohl, mühelos traf es nicht ganz. Früher hatte sich es sich einfach in den Schatten der Menschen bequem gemacht und sich von ihnen tragen lassen. Wie eine Kutsche, ohne Anstrengung. Aber die fremde, schmerzhafte Lichtmagie in ihrem Bauch bremste sie ab, zwang sie dazu, aktiver zu folgen. Es war immer noch einfach, aber eben nicht mehr so einfach wie früher. Sie entspannte sich. Zeldas Schatten fühlte sich wunderschön an, wie ein Zuhause. Er war weich und samtig und tief, aber mit versteckten Kanten. Midna kannte sie alle und konnte sich gut an sie anpassen. Links Schatten, im Vergleich, war viel bodenständiger. Fast metallisch. Wenn Link stillstand schien es fast als wäre sein Schatten in den Grund gefräst, wie ein Loch. Er bewegte sich nur ungern mit Link mit. Das machte ihn zu einem wilden Tier. Ein Tier, das Midna trotzdem aufnahm und ihr einen Rückzugsort bot. Sie verstand sich gut mit seinem Schatten. Er war aufregend. Aber nicht so heimatlich wie der ihrer Q’chit. Wo ging sie eigentlich hin? Midna sah sich um. Zelda schritt in den Flügel in dem auch ihr Schlafgemach war, bog dann aber in einen anderen Gang ein und blieb vor der Tür stehen. Dann räusperte sie sich. “Also, hmmm. Bevor wir eintreten… du sollst wissen, dass noch nicht alles fertig ist. Dies war noch vor kurzem das Zimmer meines Beraters der in einen anderen Teil des Schlosses gezogen ist, und ich hatte noch nicht viel Zeit daran zu arbeiten, aber, hmm. Ehm. Sieh selbst.” Midna erhob sich aus Zeldas Schatten, als diese die schön verzierte und mit Kupfer beschlagene Tür öffnete, und versetzte sie in staunendes Stillschweigen. Dahinter verbarg sich nämlich ein schöner, verwinkelter Raum, mit weißer Holzverkleidung bis auf Bauchhöhe, darüber waren die Wände in einem wunderschönen orangerot gestrichen und mit Wolken bemalt. Dämmerlicht. In der Mitte des Raumes stand ein bezauberndes hylianisches Kinderbett, mit einem orangenen und violetten Baldachin aus hauchdünner Seide. Midna trat ehrfürchtig ein. “Ich weiß nicht, wie oft das Kind bei mir sein wird und auch sein kann, aber mich schmerzt der Gedanke, dass es deine Welt und dich missen wird, wenn es hier ist. Deswegen, also … ehm … Das… das ist alles von mir. Also, die Deckenbemalung, die Vorhänge. Das war mir irgendwie … wichtig, dass ich das selbst mache, auch wenn ich kaum Zeit habe, und es sicherlich Angestellte hier im Schloss gibt, die es tausend mal besser machen könnten, aber -” “Es ist wunderschön”, unterbrach Midna sie. Sie berührte die seidenen Vorhänge des Bettes und konnte sie kaum auf ihrer Haut fühlen. So viel Mühen für ein Neugeborenes… “Das ist… Prinzessin, versteh’ mich nicht falsch, aber es ist so neu für mich. In meiner Welt kreieren die Gestalter zwar Behausungen für die Neuankömmlinge, aber es ist weniger ein Geschenk aus Liebe als ein einfaches Dach über den Kopf zum Zweck. Dass jemand sich so viel Mühe gibt, sich solche Gedanken macht, das ist mir… das ist einfach neu. Ich weiß, dass ihr Menschen das tut, aber das hier so selbst zu erleben, das rührt mich schon.” Sie konnte sehen wie Röte Zeldas Wangen zu zieren begann. “Komplimente für Menschlichkeit? Wer bist du, Schattenwesen? Sicherlich nicht meine zukünftige Ehefrau”, sagte Zelda scherzhaft, da knniete Midna schon urplötzlich vor ihr und war daran den Dienst fortzusetzen, den sie im Ratsaal begonnen hatte. Sie umfasste Zeldas Schenkel, vergrub ihr Gesicht tief unter ihrem Rock, schmeckte sie. Sie schmeckte herrlich. Fast göttlich. Der Geschmack war ihr so sehr ans Herz gewachsen dass sie sogar von ihm träumte. Vermutlich war sie wirklich süchtig. Aber das war in Ordnung. Wenn man nach etwas süchtig sein durfte, dann nach seinem Q’chit. Sie spürte Zeldas Hände in ihrem Haar, hörte ihr Stöhnen. Ihr süßes, zustimmendes, menschliches, weibliches, verletzliches Stöhnen. Ausgelöst durch diese einfache, kleine Zungenbewegung. In den Überlieferungen ihrer Vorfahren stand einiges über menschliche Sexualität, dass sie sehr körperlich wäre. Ihre Beobachtungen über die Menschen haben das damals auch augenscheinlich bestätigt. Aber in Momenten wie diesen spürte sie, dass sie falsch lagen. In Momenten wie diesen spürte sie dass die Wahrheit eine andere war; Nämlich dass ihre Prinzessin niemals diese Erregung empfinden würde, wenn irgendjemand, zu dem sie keine emotionale Bindung hatte, sie so berühren würde wie Midna jetzt. Zeldas Erregung war, ähnlich wie Midnas, vor allem eine geistige. Die physische Berührung war nur der Tropfen, der das Fass ihrer Lust zum überlaufen brachte. Sie drang mit ihrer Zunge ein, saugte an ihrer Perle. Zeldas Beine erzitterten unter dieser kleinen Geste, sie drohten nachzugeben. Midna hielt ihre Schenkel fest, bot ihr somit mehr Stabilität. In ihrem Körper regte sich wieder ihr gemeinsames Erzeugnis, verlieh der Ekstase an Liebe, die Midna empfand, noch mehr Tiefe. Machte ihr bewusster, in was für einer Relation sie zur Prinzessin Hyrules stand. Sie war ihr Gegenstück. Ihre bessere Hälfte. Ihre Geliebte. Ihr Weib. Ihr Lehrer. Die Mutter ihres Kindes. Nicht ein Wesen, für das Midna nur der Fuhrmann war, sondern etwas gänzlich neues, eine Mischung ihrer beiden Seelen. Und über all dies fühlte auch die Prinzessin viel für Midna, hatte sie als Q’chit akzeptiert. In einer fast schon anstößigen Menge an Feuchtigkeit reagierte Midnas Geschlecht auf all diese Gedanken, schlug ihr überdeutlich eine Vereinigung mit der Prinzessin vor. Aber dazu würde es nicht kommen, denn es passierte eine Reihe Ereignisse fast zeitgleich. Zelda stöhnte laut auf, es gab einen lauten Krach, Midna kroch unter dem Rock Zeldas hervor, doch Zelda war schneller und hatte sich bereits dem Geräusch zugewandt, stöhnte noch einmal - diesmal vor Schreck - striff sich panisch den Rock an den Körper. Das alles, während die kleine Gestalt hinter Zelda zurückschreckte und aufschrie und dabei über die Kiste stolperte, die wenige Momentbruchstücke zuvor auf den Boden gefallen war. “Dinkel!”, rief Zelda erschrocken. Ihre Schock war anders als der als Link die beiden erwischt hatte (immer beim Cunnilingus, verdammt!). Sie schloß auf Probleme. Der kleine Mann stolperte weiter zurück, schrie Unverständliches. “Dinkel, warte”, sagte Zelda, streckte ihre Hand nach dem zurückweichenden Männchen aus. “Ich wusste es!”, rief er aus, “Ich wusste es, ich wusste es! Ein Dämon hat von euch Besitz ergriffen! Oh, bei den Dreien und all den Göttern jenseits dieser Erde, steht uns bei! Sünden, Sünden, Sünden, unaussprechliche Dinge gingen all die Zeit vor sich, nun habe ich es mit meinen eigenen Augen gesehen!” Zelda wollte nach ihm greifen, aber er wich weiter aus. “Nein, nein, berührt mich nicht, ihr seid krank, krank! Infiziert! Wollüstig! Verschmutzt! Was ist das für ein Dämon? Ein Sukkubus? Ein trächtiges, widerliches Weib, oh steht mir bei, oh steht mir bei! Ich wusste es, ich wusste es, Ihr seid schon lange nicht mehr meine Prinzessin!” “Magst du den?”, fragte Midna trocken hinter ihr. “Nicht sonderlich, muss ich zugeben.”, sagte Zelda langsam, während ihre Augen verletzt auf den kleinen, krummen Hylianer blickten. Wie ein bedrohliches Ungetüm trat Midna einen Schritt hinter Zelda hervor und griff den alten Mann an den Kragen, zog ihn so weit hoch dass seine teuren Lederschuhe nur noch mit der Spitze das Parkett berührten. Er quiekte. “Jetzt hör mir mal zu, du Pappnase.”, zischte Midna und zeigte dabei ihre Zähne, spitzer denn je, “Du hast recht. Deine Königin treibt Machenschaften mit mir, “dem Dämon”. Ich fick sie Nacht für Nacht härter, als du es jemals irgendjemanden in deinem traurigen Leben besorgt hast. Ich labe mich an ihrem Fleisch und mache sie damit glücklich, falls dir das Wort ein Begriff ist. Und es wird jetzt folgendes passieren. Du wirst jetzt umkehren, zurück in dein trauriges, kleines Leben spazieren, und niemals einer Menschenseele hiervon erzählen, hast du gehört?” Der Mann schluckte. “Hast du gehört, hab ich gefragt.”, wiederholte Midna mit der schaurigsten Stimme, die Zelda je zu hören bekommen würde. “J-ja”, stotterte er. “Gut. Denn weißt du, was passieren wird, wenn du das irgendjemanden mitteilst? Dann werde ich dich heimsuchen. Ich bin eine Kreatur der Dunkelheit, und selbst am Tage lebe ich in jedem auch noch so kleinsten Schatten, in jeder Ritze, im Schwarz deiner tiefen Falten, in dem deiner Nasen- und Ohrenlöcher, in der schmalen Ritze zwischen deinem Augapfel und Lid. Ich höre alles, ich sehe alles. Und wenn du irgendeiner Seele von dem erzählst, was du von uns weißt, werde ich kommen und dich zerfleischen. Langsam. Stück für Stück. Wenn du dich aber bedeckt hältst und deiner Herrscherin die Treue hältst, die du ihr geschworen hast, wirst du weiter Zähne haben, um teures Essen zu verspeisen, Finger, um damit die Münzen in deinen Geldbeutel zu zählen, Augen, um die schönen Dinge dieser Welt zu sehen. Ich werde mich von dir fernhalten, und wir können in Ruhe beide weiterleben. Und alle anderen in Hyrule auch. Verstanden?” “Ja, Ja, Herrin” Das große Schattenwesen ließ den viel zu klein geratenen Mann herab und streichelte die wenigen Haare auf seiner Glatze zurecht. Dann hob sie seine Kiste auf, drückte sie ihm in die Arme, und drehte ihn um. “So ist es brav. Nun husch, ab ins Bettchen.” Er flitzte davon und ließ nur den stechenden Geruch von Urin zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)