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Das Teehaus am Ende der Straße

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Vorwort zu diesem Kapitel:
So, nachdem ich euch im letzten Kapitel so sehr auf die Folter gespannt habe und ich bei einigen ernsthaft Sorge habe, dass sie gleich platzen vor Spannung, habe ich heute das nächste Kapitel im Akkord geschrieben. So viel Feedback spornt eben an und motiviert. ;) Immer weiter so!
Dann starten wir nun das große Finale! Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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ein regnerischer Tag im November (Teil 1)

27 – ein regnerischer Tag im November (Teil 1)
 

Misstrauisch beobachteten Yuka, Eri und Ayumi ihre Freundin Kagome. Irgendetwas war passiert, denn sie war plötzlich wie verwandelt. Aus dem depressiven Haufen Elend kam von einem Tag auf den anderen eine fröhliche und optimistische junge Frau zum Vorschein, die nur so vor Glück strahlte. Selbst jetzt im Unterricht lächelte sie, nicht einmal die fiesesten Fangfragen der Lehrer konnten ihrem Frohsinn etwas anhaben. Gestern noch saß sie am selben Platz mit hängenden Schultern und Augen, die von tiefer Hoffnungslosigkeit zeugten. So eine Wandlung kam nicht einfach über Nacht, für so etwas musste es einen Grund geben! Und es war klar, dass dieser Grund ein Jemand war, denn so unnatürlich gut gelaunt war nur jemand, der heftig und frisch verliebt war. Den ganzen Tag schon schienen Kagomes Gedanken in Tagträumen zu hängen, sie weilte wohl in ihrer eigenen bonbonfarbenen Welt. An wen dachte sie da bloß? Als die Klingel den Beginn der Mittagpause verkündete, merkte Kagome nicht einmal, dass sich ihre drei besten Freundinnen alleine auf den Weg in die Cafeteria machten. Sie spazierte abwesend durch die Gänge und schien von einer nervösen Unruhe beseelt zu sein. Sie fand keine Ruhe, rastlos lief sie durch die Schule. Was verursachte nur diese Aufregung? In der überfüllten Cafeteria schafften es die Drei einen freien Tisch zu ergattern um dort Kriegsrat zu halten.
 

„Hat jemand was mitbekommen?“, stellte Eri die erste Frage, „Ich verstehe das nicht. Gestern noch zu Tode betrübt und heute himmelhoch jauchzend, da soll mal einer draus schlau werden.“ „Sie wollte doch gestern nach der Schule direkt nachhause, oder? Sie war von dem blöden Test so fertig, dass sie nicht mal mit uns ins Café wollte“, rekapitulierte nun Yuka die Ereignisse des gestrigen Tages. Ayumi, die bisher geschwiegen hatte, kreiste schon die ganze Zeit gedankenverloren mit ihrem Zeigefinger über ihr Kinn, sie schien angestrengt zu überlegen. Schließlich murmelte sie: „Man könnte fast meinen, dass sie gestern auf dem Heimweg der Liebe ihres Lebens begegnet ist, aber sowas passiert eigentlich nur in Liebesfilmen.“ „Ich habs!“, quiekte Yuka plötzlich auf, als ein Gedankenblitz sie durchfuhr. „Ihr erinnert euch doch noch, dass Kagome im Sommer sich ständig mit einem angeblich alten Bekannten, dem es nicht gut ging, getroffen hat. Da war sie doch auch so gut drauf.“ Eri verstand sofort, worauf Yuka hinaus wollte. Yuka war so etwas wie ein Sherlock Holmes in Liebesdingen und Eri nahm dabei die Rolle des Watson ein. „… und dieser Bekannte hat ihr nun gestern seine Liebe gestanden!“, beendete sie Yukas Gedanken.
 

„So muss es sein“, erklärte Yuka sehr zufrieden mit sich. Ayumi wollte sich aber nicht so recht von der allgemeinen Begeisterung anstecken lassen und gab zu bedenken: „Ich weiß nicht... Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt? Kagome hatte uns doch gesagt, dass es nur ein alter Bekannter war, wieso soll da jetzt mehr sein?“ Doch den Einwand konnte Yuka nicht gelten lassen. „Wir reden hier von Kagome! Weißt du noch, wie lange sie uns das mit ihrem Freund aus dem Ausland verschwiegen hatte? Wer weiß, ob das wirklich nur ein Bekannter war.“ Eri pflichtete ihr sofort bei: „So viel Mühe und Gedanken macht man sich nicht bei einem einfachen Bekannten.“ Während sie das Wort Bekannter aussprach, setzte sie es mit ihren Fingern in Anführungszeichen, um ihren Argwohn nochmals zu verdeutlichen. „Solange es nicht in absolut trockenen Tüchern ist, wird sie uns nie auch nur ein Sterbenswörtchen erzählen“, seufzte Ayumi resigniert. „Man müsste sie auf Schritt und Tritt verfolgen, wenn man etwas rauskriegen möchte.“
 

„Super Idee, Ayumi!“, schrie Yuka, ballte begeistert die Fäuste und haute sie auf den Tisch. „So durcheinander und aufgeregt wie Kagome den ganzen Tag schon ist, findet heute irgendwas Wichtiges statt. Wir heften uns nach der Schule heimlich an ihre Fersen, dann kriegen wir schon raus, was da vor sich geht.“ „Wenn sie das herausfindet, reißt sie uns den Kopf ab“, wandte Eri ein, die trotz aller Neugier unsicher war, ob sie nicht zu weit damit gingen ihrer Freundin nachzuspionieren. „Dann dürfen wir uns halt nicht erwischen lassen!“ Damit fegte Yuka alle Einwände vom Tisch. Ayumi hatte keine andere Wahl, als sich zu fügen.
 


 

Kagome bekam von all dem nichts mit und hatte ihre drei Freundinnen auch völlig vergessen, als sie nach dem Ende der letzten Stunde ihre Tasche packte und sofort aus dem Gebäude stürzte. Eilig machte sie sich auf den Weg nachhause. In sicherem Abstand folgten ihr die drei selbsternannten Liebesdetektive, immer darauf bedacht außer Sichtweite zu bleiben. Doch selbst wenn sie nur wenige Schritte hinter ihr gegangen wären, hätte Kagome sie nicht bemerkt, da sie so in Gedanken war. Beinahe wäre sie sogar in einen entgegenkommenden alten Mann gelaufen, dem sie erst im letzten Moment ausgewichen war. Sie hatte definitiv irgendetwas vor, wenn sie so schnell heim eilte, das stand nun fest.
 

„Warum geht sie nachhause?“, fragte Eri etwas enttäuscht, als sie sich unauffällig an eine Bushaltestelle gegenüber der Treppe zum Higurashi-Schrein setzten, von der aus sie alles im Blick hatten. „Ich dachte, sie hat eine Verabredung?“ „Denk doch mal nach, Mensch!“, wies Yuka sie sofort zurecht, „Würdest du in deinen Schulklamotten zu einem Date gehen?“ „Nein…“, überlegte Eri unsicher, kam aber nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu denken. Ayumi sprang Yuka zur Seite: „Eben, sie macht sich sicher gerade zurecht. Ich bin gespannt, was sie anzieht. Hoffentlich nicht zu sexy, sonst kommt der Kerl noch auf blöde Gedanken. Das ist sehr schwierig bei einem ersten Date.“
 

Nach ungefähr einer halben Stunde geriet der Hühnerhaufen in Aufruhr. „Da kommt sie!“, flüsterte Ayumi aufgeregt, als sie sah, dass jemand am oberen Ende der Treppen auftauchte. „Hab ich‘s euch doch gesagt“, verkündete Yuka stolz, „Könnt ihr sehen, was sie anhat?“ Eri kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. „Ihren beigen Mantel… Moment, da blitzt ein blauer Rock drunter hervor! Ich glaube, sie hat das Kleid an, das sie im Schlussverkauf bei Doresu ergattert hat.“ Sogar jetzt noch schwang etwas Neid in ihrer Stimme mit, denn sie war damals leer ausgegangen und sie fragte sich bis heute, wie Kagome es geschafft hatte sich genau das Teil zu sichern, auf das sie ein Auge geworfen hatte. Ein anfeuerndes Lächeln breitete sich auf Yukas Gesicht aus, sie wirkte wie ein Trainer, der aus der Ringecke heraus seinen Boxer anfeuerte. „Gute Wahl! Das sieht weiblich aus, aber nicht billig. Etwas Besseres hätte sie nicht aussuchen können für ein Rendezvous.“
 

Kurz kommentierten die drei Kritikerinnen noch das dezente Makeup und die offen getragenen Haare ihrer Freundin, dann versteckten sie sich hastig hinter einer Mauer, denn Kagome wechselte die Straßenseite und lief direkt auf sie zu. Kagome marschierte zügig die Straße entlang in Richtung der Innenstadt, bog aber in eine Seitenstraße ein anstatt wieder zurück in Richtung Schule zu gehen. Der Weg führte sie weiter durch eine von Läden gesäumte Allee, die plötzlich an einem Park endete. „Oh, wie romantisch! Sie treffen sich im Hanami-Park“, schmachtete Ayumi ergriffen, als Kagomes Ziel feststand. Doch irritiert mussten die Verfolgerinnen feststellen, dass Kagome vor den Pforten des Parks nach links abbog und direkt zu einem alten Café lief. „Das Café kenn ich!“, stieß Eri aufgeregt aus, „Es ist ganz im Stil eines alten Wiener Kaffeehauses eingerichtet und die Terrasse ragt direkt in den Park. Schade, dass es jetzt anfängt zu regnen, das ist so schön dort. Im Frühling kann man dort Kuchen direkt unter den blühenden Kirschbäumen essen.“ „Und jetzt? Wir können doch nicht auch in das Café, dann sieht sie uns gleich“, fragte Ayumi unsicher. Sie hatte schon Angst, dass sie nie erfahren konnten, wer der mysteriöse Unbekannte war, mit dem Kagome sich traf. „Ich habe eine Idee, los folgt mir!“, forderte Yuka ihre Mitstreiterinnen auf, eilte ein Stückchen des Weges zurück und verschwand hinter dem Eingang des Parks. Atemlos rannten Eri und Ayumi hinterher und verstanden auch gleich, was ihre Freundin im Sinn hatte.
 

Auf der Rückseite des Hauses breitete sich eine große, steinerne Terrasse aus, die durch große Glastüren mit dem Inneren des Cafés verbunden war. Der Außenbereich war sogar zum Teil überdacht, was den Beobachtungsposten etwas komfortabler machte. Einige der Tische standen noch draußen, wahrscheinlich für wetterfeste Raucher und so fanden die drei Spione einen Platz, von dem aus sie bequem in das Innere des Cafés sehen konnten, ohne jedoch Gefahr zu laufen sofort entdeckt zu werden. Kaum hatten alle drei ihren Platz eingenommen, sahen sie, wie Kagome sich zu einem Unbekannten an den Tisch setzte und ihn sehr vertraut begrüßte. Glücklicherweise war der Tisch gut einsehbar und lag ihrem Posten fast gegenüber.
 

„Wer zum Kuckuck ist das?“, stellte Yuka sofort die Frage, die allen durch den Kopf ging. „Der ist ja viel älter als Kagome, der hat ja sogar schon weiße Haare. Was will sie mit so einem alten Sack?“, murrte Eri enttäuscht. „Aber irgendwie sieht er dann doch nicht so alt aus. Schaut euch mal sein Gesicht an, er sieht überhaupt nicht alt aus. Der ist höchstens dreißig.“ Ayumi beugte sich weit nach vorne vor und hoffte so das Rätsel lösen zu können. „Der sieht fast so aus wie der Kerl aus dem Ausland, mit dem sich Kagome in der Mittelstufe getroffen hat“, überlegte das Gehirn der Truppe Yuka laut. „Stimmt!“, rief Eri aufgeregt, „Der hatte auch weiße, lange Haare! Der sah so ähnlich aus, aber war jünger.“ Kritisch beäugte Ayumi weiter Kagomes Date, um dann enttäuscht kundzutun: „Sie scheint eine Schwäche für langes, weißes Haar zu haben… Ich weiß nicht, was sie daran findet. Ich find den Kerl trotz allem zu alt für sie, der ist locker zehn Jahre älter als Kagome.“ Verständnislos schüttelte Yuka den Kopf. „Also echt, ist sie denn aus dieser Geschichte nicht schlau geworden? Ihr Ex war ein Rowdy und hat sie ständig betrogen. Das ist doch total bescheuert mit dessen Abziehbild was anzufangen. Wenn der aus der gleichen Szene kommt wie ihr Ex, dann behandelt er sie sicher aus so.“
 

„Der da sieht aber irgendwie anders aus als ihr Ex“, versuchte Eri nun aus der Ferne Kagomes Verabredung einzuschätzen. „Er sieht schon älter und erfahrener aus, ihr Ex hatte ja mehr was Jungenhaftes. Irgendwie wirkt er so… so kalt. Irgendwie berechnend. Ich bin mir echt nicht sicher, ob er Kagome gut tun wird.“ Erschrocken schlug Ayumi die Hand vor den Mund, vor Schreck stockte ihr der Atem. Sie war eine hoffnungslose Romantikerin, deswegen erschütterte sie der Gedanke nun auch so sehr. „Du meinst…. Er will sie nur ausnutzen? Er liebt sie gar nicht und will am Ende nur ihren Körper?“ Betroffen sahen sich die Drei an; So etwas wünschten sie niemandem, aber es ergab durchaus Sinn, was Ayumi schlussfolgerte. Ängstlich fügte Eri hinzu: „Wer weiß, vielleicht ist das einer von den Kerlen, die auf junge Mädchen stehen und sie erst mit Geschenken und Versprechen verliebt machen, um dann ihren Spaß zu haben. Ich hab davon in einer Zeitschrift gelesen…“ Fassungslos und mit leerem Blick schüttelte Yuka den Kopf: „Kagome kann doch nicht so doof sein… Sowas würde sie merken, oder?“ Fragend sahen sich die Freundinnen an, die gute Laune hatte sich nun in Luft aufgelöst. Jetzt hatten sie Angst um ihre Freundin.
 

Schließlich fand Eri als Erste wieder die Worte: „Wir beobachten das jetzt genau, schließlich wissen wir noch nichts Genaues. Vielleicht irren wir uns ja auch, ich würde es mir sogar wünschen.“ Ernst sah sie ihre beiden Mitstreiterinnen an. „Sobald uns irgendetwas komisch vorkommt oder der Typ sich an Kagome ranmachen will, gehen wir dazwischen! Wir müssen unsere Freundin beschützen, denn dafür sind beste Freundinnen da!“ Entschlossen sahen sich die drei Freundinnen in die Augen und nickten. Ein Fehler und dieser Schmierlappen würde sie aber einmal so richtig kennenlernen!
 


 


 

Unsicher bahnte sich Kagome ihren Weg zwischen den vielen Stühlen und Tischen hindurch. In diesem Café war sie noch nie gewesen, obwohl es eigentlich nicht weit von ihrem Zuhause aus war. Die Atmosphäre war einmalig, es war so völlig anders als die üblichen Cafés und Bistros in der Gegend, die alle irgendwie ziemlich gleich aussahen. Der Hauch des alten Europa wehte durch die die gewölbten Decken, von denen gläserne Lampen herabhingen und den Raum in ein warmes, schummriges Licht tauchten, da der Tag draußen so trüb war, dass kaum Licht durch die großen Fenster fiel. An den Wänden waren halbkreisförmige Sitzecken angebracht, vor denen zierliche, runde Bistrotische standen und einige ebenso filigran gearbeitete Stühle. Direkt neben dem Eingang stand eine Vitrine, in der erlesene Kuchen und Torten präsentiert wurden. Der Duft von Kaffee kitzelte in ihrer Nase und erzeugte ein heimeliges Gefühl.
 

Nach kurzem Suchen hatte sie endlich ihr Ziel erreicht. Auf einer der Sitzbänke saß Sesshoumaru und wirkte unbeteiligt wie eh und je. „Ein nettes Café, das du da vorgeschlagen hast“, sagte Kagome, als sie sich neben ihn setzte. „Nur warum hier und nicht im Teehaus?“ „Glaubst du wirklich, dass ich mir etwas aus dem Spülwasser mache?“, brummte Sesshoumaru und machte seiner Begleitung etwas Platz. Nach einem kurzen Moment fügte er hinzu: „Ich dachte, es wäre angemessener für unser Wiedersehen… nach allem.“ Er schien sich untypischerweise wirklich Gedanken gemacht zu haben, stellte Kagome in Gedanken angenehm überrascht fest, auch wenn er sich Mühe gab seine übliche Unbeteiligtheit zu demonstrieren. So ganz gleichgültig war es ihm anscheinend dann doch nicht.
 

Kurze Zeit später kam einer der umherschwirrenden Kellner zu ihnen an den Tisch, um ihre Bestellung aufzunehmen. Sesshoumaru schaute nicht einmal in die angebotene Karte, sondern orderte sofort ohne Umschweife Kaffee und Käsetorte und sah dem Kellner mahnend in die Augen. Kagome fragte sich, was es mit diesem Blickkontakt auf sich hatte und beschloss sich dem Daiyoukai anzuschließen. Es sah so aus, als wäre er nicht das erste Mal hier und wüsste, was zu empfehlen war. Schweigend saßen sie nebeneinander und warteten darauf, dass die Bedienung mit ihrer Bestellung zurückkam. Es war Kagome etwas unangenehm, aber sie hatte einfach keine Idee, wie sie ein Gespräch anfangen konnte. Es erschien ihr irgendwie dümmlich mit einem sinnfreien Smalltalk über das Wetter oder Ähnlichem zu beginnen und Sesshoumaru machte keine Anstalten sein Schweigen zu brechen.
 

Es dauerte zum Glück nicht lange, bis sie aus ihrem Leiden erlöst wurde. Der junge Mann kehrte mit einem Tablett zu ihnen zurück und servierte beiden Kaffee und Kuchen. Verwundert bemerkte Kagome, dass er Sesshoumaru das deutlich größere Stück hinstellte und ihm dabei verschwörerisch zuzwinkerte. Die vertraute Geste und das Wissen um die Vorlieben bestärkten Kagome in ihrer Vermutung, dass Sesshoumaru diesen Ort regelmäßig aufsuchte, wahrscheinlich gerade wegen des Kuchens. Mit einem überlegenen Lächeln spottete sie, kaum dass sie wieder unter sich waren: „So so, der Herr des Westens und furchtbarster Schrecken, der je über die Menschheit gekommen ist, hat also eine heimliche Schwäche für Käsekuchen?“ „Irgendetwas Gutes musste die Menschheit eines Tages hervorbringen. Ein Jammer, dass es solange gebraucht hatte.“ Es war amüsant zu sehen, dass er etwas ertappt wirkte; dass ausgerechnet er einer so profanen Leidenschaft frönte.
 

Kagome konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken, doch noch bevor Sesshoumaru empört sie zurechtweisen konnte, eröffnete sie ihm: „Irgendwie fühlt es sich seltsam an mit dir so normal in einem Café zu sitzen. Es will nicht recht zusammenpassen, es passt nicht zu dem Bild von dir, das ich im Kopf habe. Ich habe immer noch den stolzen Dämon von vor fünfhundert Jahren vor Augen, wenn ich an dich denke.“ Gewissenhaft zerteile Sesshoumaru mit der Gabel das mächtige Stück Kuchen und stocherte nervös darin herum. Schließlich ließ er davon ab und sah Kagome ernst an. „Ich kann der Dame am Nachbartisch auch gerne das Herz aus der Brust reißen, wenn es dir hilft dich wohler zu fühlen.“
 

Er war wieder ganz der Alte, stellte Kagome unter lautem Lachen fest. Kaum fühlte er sich unsicher oder wusste nicht so recht, wie er sich verhalten sollte, versteckte er sich hinter seinem beißenden Sarkasmus und zynischer Gelassenheit. Es fiel ihr schwer sich wieder zu beruhigen, die Frau am Nachbartisch hatte sie schon erbost angesehen, weil sie so laut lachte. Endlich bekam sie sich wieder ein, wischte sich eine Lachträne aus dem Auge und seufzte erleichtert: „Das hat mir so gefehlt. Wirklich, ich habe das ehrlich vermisst.“ Irritiert sah Sesshoumaru sie an. „Was?“ „Das alles, die schlechten Witze. Dich.“
 

Der sonst so beherrschte Daiyoukai musste tief Luft holen, die Anspannung war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Seine goldenen Augen huschten nervös im Raum umher, bis er sich endlich zu einer Antwort durchringen konnte. „So sehr ich es auch versucht habe zu verdrängen, ich dich auch.“ Kagome genoss es einmal Oberwasser zu haben, ihn so schwimmend und nervös zu erleben. Die Gelegenheit durfte nicht ungenutzt vorüberziehen. „Ich dachte, ich hätte dein wunderbar ruhiges und geordnetes Leben nur durcheinandergebracht oder irre ich mich?“ Es war ein gewagtes Spiel ihn so in die Ecke zu drängen, aber Kagome hatte das Gefühl, dass er sie gewähren lassen würde; Ihm war heute bei diesem Treffen nicht nach Streit, das spürte sie.
 

„Hast du, ich habe es verabscheut und dich dafür gehasst. Aber ich muss zugeben, mir hat der Trubel in den letzten Monaten gefehlt.“ Da er an diesem Ort nicht rauchen durfte, rang er nun sein aufgewühltes Inneres mit einer Gabel Kuchen nieder. Nachdenklich richtete sich seine Aufmerksamkeit nach innen, während er es im Mund hatte. Kagomes Herz überschlug sich in ihrer Brust, in höchster Anspannung hing sie an seinen Lippen und wartete ungeduldig darauf, was er als nächstes zu sagen hatte. „Es war wieder ein Leben, kein Dahinsiechen“, fuhr er endlich fort, „Ich habe mich selbst wieder gefunden und nach langer Zeit wieder lebendig gefühlt, dafür danke ich dir.“ Sprachlos starrte Kagome ihn an, sie wusste einfach nicht, was sie auf diese Offenbarung antworten sollte. Die ganze Zeit hatte er sie von sich gestoßen, beleidigt, erniedrigt und immer wieder klargemacht, was für eine elende Nervensäge sie doch sei. Und nun das! Sie konnte einfach nicht glauben, dass das nur sein starrer Panzer gewesen sein sollte, dass es darunter so anders ausgesehen haben soll. Wenn sogar er eingesehen hatte, dass ihre Treffen ihm gut getan hatten, warum hatte er dann nicht vorher versucht zu verhindern, dass sie getrennte Wege gingen? War er wirklich so selbstzerstörerisch, nur um seinen Stolz zu schützen?
 

„Und wenn ich dir jetzt in die Augen sehe, denke ich, dass es dir nicht anders ergangen ist. Es ist lustig, ihr Menschen seid immer wie ein offenes Buch zu lesen, ihr verbergt eure Gefühle nie“, beendete er seine Erklärung und rührte beiläufig in seinem Kaffee. „Was siehst du denn?“, wisperte Kagome mit zitternden Lippen. „Dieselben verleugne


Nachwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie sollte das nicht so gemein enden... ich bin wohl ein Fiesling im Grunde meines Herzens. :>
Damit wäre Sess letztes Geheimnis gelüftet *g*
Jetzt muss nur das Hühner-Spezialkommando noch die Nerven behalten....
Lasst wieder so viel da! :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (13)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2014-12-13T08:29:12+00:00 13.12.2014 09:29
Yea! Sie haben sich wieder vertragen.
Von:  narusasufan96
2014-11-29T04:17:41+00:00 29.11.2014 05:17
Uuuuu wo bei Facebook sag sag saaaaag ich platzeeee
Von:  igorrrr
2014-11-23T14:35:10+00:00 23.11.2014 15:35
Wo ist der Rest?! Her mit dem Rest!!! Gleich! Sofort! Schnell!
Ich brauche es! DRINGEND!!!
Liebe Grüße und kreative Ideen.
Antwort von:  Seelenfinsternis
27.11.2014 11:23
es liegt jetzt in der Hand der Admins, wann du weiterlesen kannst ;)
über Facebook findest du auch schon Kapitel 28 ;)
Von:  sess-fan
2014-11-21T16:14:59+00:00 21.11.2014 17:14
Ja dann schick ich die halt n ENS von den beiden wie wäre das.
Außerdem bist du ja die die so einen spannenden schluss machst

Außerdem. ..
Weist du was passiert wenn man einem abhängigen sein Stoff vorenthält.

Wirkst Du das?...
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.11.2014 17:37
was willst du mir schicken?
Ich bin in Frankfurt geboren, da kennt man sich mit Junkies aus ;) Und wenn du mir vor lauter Suchtdruck Gewalt antust, kann ich nicht weiterschreiben :P
Antwort von:  sess-fan
22.11.2014 09:49
Ich schick dir ein Bild
Und wenn ich dich finde dann isoliere ich Dock von der außen Welt bis ich zufrieden mit deinen Kapiteln bin::D
Von:  Seiyna-chan
2014-11-21T13:54:39+00:00 21.11.2014 14:54
Also das die Mädels so rumspionieren war iwie klar xD ich hoffe halt die gehen nicht dazwischen könnte ziemlich peinlich für Kago werden ... ^^ bin schon neugierig wie es weitergeht und hoffe das du die Geschichte noch wenig weiter schreibst. Eine Geschichte wo unser Sess mal nicht zu schnulzig wird :P
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.11.2014 17:40
Seit wann haben diese Hühner Taktgefühl? ;)
Bei dem Gesäusel in manch anderer FF vergeht einem doch alles... ich hoffe, ich krieg den Spagat zwischen schönem Ende und schnulzigem Ende hin
Antwort von:  Seiyna-chan
21.11.2014 18:32
Ende .. das ist so ein böses Wort D:
mit den Mädels hast wohl recht, kann nur lustig werden xD
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.11.2014 18:38
Ich hab mich schon lange zu einem Bonuskapitel entschieden und ein epilog ist eh geplant :) also kein kalter Entzug
Von:  Sayuri88
2014-11-21T11:20:35+00:00 21.11.2014 12:20
hihi wenn sie wüssten wie groß der altersunterschied wirklich ist lach. tolles kapi ich bin sehr gespannt wie es weiter geht ^^ freu mich auf mehr. aber kann es sein das der letze satz abgeschnitten ist und nicht zu ende gezeigt worden ist?
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.11.2014 17:38
oh ja... blöde Copypasta... ich korrigiere es gleich!
Wenn die noch ganz andere Dinge wüssten, zB ein gewisser Abend im Teehaus...
Antwort von:  Sayuri88
21.11.2014 18:29
hihi stimmt und ok supi ^^
Von:  nicoleherbster
2014-11-21T01:59:30+00:00 21.11.2014 02:59
Du bist echt gemein mitten im Satz aufzuhören. Aber das Kapitel ist echt süß wie die zwei da am Tisch sitzen
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.11.2014 17:41
Irgendwann musste Schluss sein und das war quasi die letzte Möglichkeit das Kapitel zu beenden... der Cliff war nicht geplant
Von:  sess-fan
2014-11-20T19:31:35+00:00 20.11.2014 20:31
Ich bin lese süchtig
Deine geschickte mein Stoff
Und das Ende eines Kapitels die bullen.

Wieso kommen die Bullen immer dann wenn ich ne volle dröhnung habe*schmollmund*

Ey Du bist mein Lieferant^^Wo ist mein Stoff ?òô

ICH WARTE! !!

BITTE*total flehend schauen mit hundblick*
Antwort von:  Seelenfinsternis
20.11.2014 20:53
Ein guter (=geschäftstüchtiger) Dealer würde bei einem so schweren Suchtie jetzt erstma die Preise erhöhen ;) Also mach mir mal n angebot, das ich nicht ablehnen kann
Ihr hattet doch schon ein Kapitel früher als sonst, wie schnell und viel denn noch?
Von:  bella-swan1
2014-11-20T19:27:15+00:00 20.11.2014 20:27
Super Kapi.
Hoffentlich mischen ihre besorgten Freundinnen sich nicht zu sehr ein, nicht das sie Kagomes Chancen bei Sesshoumaru zu nichte machen.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
Lg.
Antwort von:  Seelenfinsternis
20.11.2014 20:51
Glaubst du da wirklich dran? *gg*
Von:  lillifee
2014-11-20T19:05:42+00:00 20.11.2014 20:05
Die Zeit bis zum nächsten Kapitel wird wieder wie eine Ewigkeit vorkommen >.> aber die Story macht süchtig ... Mehr *-*
Antwort von:  Seelenfinsternis
20.11.2014 20:51
ihr hattet diesmal schon außerplanmäßigen Nachschlag.... ich mach ja schon, bald ist Wochenende und ich hab Zeit zum schreiben
Antwort von:  narusasufan96
29.11.2014 05:21
Es ist Wochenende wo ist das Kapitel ich sterbe "_" wenn ich nicht bald das nächste Kapitel bekomme "w" ich bin ein junky geworden ein sessy junky *o*
Antwort von:  Seelenfinsternis
29.11.2014 12:00
28 ist unterwegs, es muss nur noch von mexx freigeschaltet werden


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