Internat Schloss Silva von Kung-Fu-Girl ================================================================================ Kapitel 2: Erst einmal ankommen ------------------------------- Kapitel 2 Erst einmal ankommen Stöhnend lehnte sich Sesshomaru in seinen Sitz zurück. „Du hättest hier links abbiegen müssen!“ Sein Vater, der während des Autofahrens die Karte studiert hatte meinte nur: „Ich bekomm das schon selber hin!“ „Schau auf die Straße, nicht auf die Karte!“, fuhr ihn Sesshomaru an. „Wenn ich auf die Straße schaue, dann fahren wir nur falsch!“, erwiderte sein Vater. „Dann fahr an den Standstreifen, aber schau doch nicht während des Fahrens auf die Landkarte…“, stöhnte er. „Wir kommen schon noch an, keine Sorge, ich krieg das schon selber hin!“, sagte Inu no Taisho entschlossen. Ja, er bekam das selber hin nur war er schon zum dritten Mal in die falschen Ausfahrt eingebogen, fuhren inzwischen nicht mal mehr in die richtige Himmelrichtung geschweige denn auf der richtigen Autobahn. Langsam nervte es seinen ältesten Sohn. Warum konnte sein Vater sich nicht endlich mal ein Navi anschaffen? Inuyasha hingegen döste auf der Rückbank des Autos. Er war am Tag zuvor einfach gar nicht schlafen gegangen, sondern hatte sich die gesamte Nacht Videos am Computer angeschaut, weil er sich ausgerechnet hatte, dass sie für die normalerweise dreieinhalb Stunden Fahrt mindestens fünf Stunden brauchen würden wenn Inu no Taisho fuhr. Es ging ihnen ständig so. Egal wohin, ihr Vater verfuhr sich so gut wie immer selbst wenn Sesshomaru ihm half. Sesshomaru seufzte. Warum hatte er auch nicht darauf bestanden sich eine anständige Wegbeschreibung heraus zu suchen? Aber er war es ja gewohnt! Sie kamen nun einmal nur äußerst selten pünktlich an. Eigentlich hatten Inuyasha und Sesshomaru noch Ferien um genau zu sein noch exakt eine Woche, aber ihr Vater musste schon eine Woche früher im Internat erscheinen um irgendwelche Sachen zu regeln und Stundenpläne zu machen. Sesshomaru war zwar ziemlich genervt deswegen aber noch lange nicht so wie sein jüngerer Halbbruder der sich wegen des Internates immer noch anstellte wie ein Kleinkind das nicht in den Kindergarten wollte. Er tat gerade so als ob er in die Hölle geschickt wurde, aber so schlimm konnte es nicht sein. Ok, sie müssten jeden Tag pünktlich in der Schule erscheinen, konnten nicht mehr schwänzen oder Hausaufgaben nicht machen und ihr Vater wird Schulleiter, was definitiv nicht zu den positiven Seiten zählte, aber dafür würden sie zur Abwechslung mal etwas lernen, sich nicht immer über den Weg laufen, wenn sie gerade einmal schlecht gelaunt waren und hätten vorerst noch nicht so viel Ärger wegen versäumten Schulstunden. Und wenn Sesshomaru ehrlich war, dann musste er zugeben, dass er nicht wirklich Freunde zuhause hatte. Möglicherweise lag das daran, das er alle Menschen vergraulte die ihn nervten…. Wie zum Beispiel jeden einzelnen seiner Mitschüler. Inuyasha sah allerdings nur die negativen Seiten, was daran lag, dass man die Tage an denen er im letzten Schuljahr im Lateinunterricht anwesend gewesen war mit den Fingern an einer Hand abzählen konnte. Er hatte so gut wie immer gefehlt und dass war in einem Internat, wo zu allem Übel ihr eigener Vater Direktor war, nicht mehr drin! Nun gut Sesshomaru musste sich eingestehen, dass er auch nicht öfter in Englisch als sein Bruder in Latein erschienen war, aber immerhin hatte er noch eine drei auf dem Zeugnis bekommen! Was konnte er denn dafür, dass Englisch so sterbenslangweilig war? Da konnte selbst der beste Lehrer nichts dran ändern, der Lehrplan war nun einmal öde und die Themen unnötig! Wenigstens war Sesshomaru nun die ganzen nervigen Mädchen aus seiner Stufe los, die ihn mindestens einmal in der Woche fragten ob er eine Freundin hätte, oder ob er nicht mal mit ihnen ausgehen würde. Er hatte sie alle nicht gerade freundlich abblitzen lassen, aber irgendwie sind sie immer wieder gekommen. Ein Nein war in ihrem Kopf ein „challenge excepted“. Es war ihm ziemlich auf die Nerven gegangen, doch noch schlimmer waren die Stichelleien seines Bruders deswegen gewesen. Immer wenn eines der Mädchen mal wieder zu ihm kam um ihn nach einem Date zu fragen meinte Inuyasha: „Olala, da kommt dein Fanclub wieder!“ Warum er bei den Mädchen so beliebt war verstand Sesshomaru selber nicht, denn er war nie besonders freundlich zu ihnen gewesen. Immerhin sie würde er los werden, wenn er nun auf ein Internat wechselte. Hoffentlich gab es da nicht noch mehr von der Sorte Mädchen. Da ihr Vater nun tatsächlich eingesehen hatte, dass Sesshomaru mit einer Landkarte besser umgehen konnte als er, blieb Sesshomaru nichts anderes übrig, als seine Gedankengänge zu stoppen und sich darauf zu konzentrieren seinen Vater zurück auf den ursprünglichen und richtigen Weg zu lenken. Nach viereinhalb Stunden Fahrt erreichten sie endlich den Eingang zum Internat. Es war ein großes eisernes Tor, welches offen stand und auf ein offenbar riesiges Gelände führte. Ein langer Kiesweg führte zu einem riesigen weißen Haus, was schon ein wenig älter aussah. Es hatte große Fenster und erinnerte an einen der älteren Bauten, in denen ihre frühere Musikschule gewesen war. Sesshomaru und Inuyasha hatten sich jahrelang mit dem erlernen der Blockflöte herumärgern müssen, bis ihr Lehrer dann ihren Vater darauf angesprochen hatte, das die Beiden kein Talent hätten. Daraufhin hatten Inuyasha und er wahrscheinlich jedes Musikinstrument der Welt einschließlich Fagott und Marimba ausgetestet, alles vollkommen erfolglos. Irgendwann hatte ihr Vater endlich erbarmen gezeigt und eingesehen, dass seine beiden Söhne ihr musikalisches Talent von ihrem Vater geerbt hatten; also keines besaßen. Und mit dieser Einsicht endete der dunkle Abschnitt ihres Lebens, der sich Musikunterricht nannte. Sesshomaru mochte solche alten Häuser eigentlich nicht sonderlich, aber das Gebäude der Schule war noch in guter Verfassung und sah immerhin nicht so schlimm aus wie er sich es vorgestellt hatte. Allerdings waren rings um es herum Bäume! Das Gelände des Internates war ein riesiger dichter Wald wo man in etwas weiterer ferne noch ein oder zwei andere Gebäude erkennen konnte. Sein Vater parkte den Wagen vor dem Gebäude und sie stiegen aus. Sogar Inuyasha, der wach geworden war, war ausnahmsweise einmal nicht am meckern. „Sieht ja gar nicht so schlimm aus!“, war sein erster Kommentar. Inu no Taisho lachte nur und meinte: „Hab ich auch nie behauptet!“ Inuyasha gab sich alle Mühe mit der Inspektion des Gebäudes und der Umgebung: „Wozu denn so viele Bäume?“, fragte er angewidert. Es war nicht so, dass er Bäume nicht leiden konnte, er hatte ihren nutzen nur noch nicht erkannt. „Das Internat heißt Schloss Silva“, erwiderte Inu no Taisho. „Und?“, fragte Inuyasha ungerührt. „Silva ist Latein und heißt Wald du Pflaume!“, meinte Sesshomaru und es sah so aus, als würde bei Inuyasha ein Licht aufgehen. „Ach so..“, sagte er, blieb einen Moment ruhig und fügte noch hinzu: „Konnte ich ja nicht wissen, ich geh ja nie zu Latein!“ Neben dem Hauptgebäude gab es noch drei andere Häuser. Die Schule, die Schlafräume, die in einem anderen Haus lagen und eines, wo die Lehrer und Betreuer lebten, die nicht in der Nähe wohnten. Alle waren mit ein paar Kieswegen verbunden, aber überall standen Bäume links und rechts. Es war wie in einem Urwald! Es hatte zwar etwas einladendes, aber war auch ein wenig unheimlich. Sesshomaru war sich sicher, dass Inuyashas inzwischen ein paar gute Seiten an dem Wald gefunden hatte und seine erste Wörter zu seinen neuen Zimmerkammeraden sein würden „Sollen wir mal in den Wald schleichen?“. Oder vielleicht überlegte er sich wie er Mädchen überreden konnte mit ihm in den Wald zu gehen um ihnen Angst einzujagen. Mädchen ärgern war immer noch sein Ding, dabei sollte er doch eigentlich langsam aus dem Alter raus sein! Aber Inuyashas geistige Entwicklung lies wohl noch was auf sich warten… In dem Haus, indem die Schüler wohnten gab es nur Zweierzimmer. Wie versprochen hatten Sesshomaru und Inuyasha kein Zimmer zusammen bekommen. Genau genommen hatte sich Ino no Taisho noch keine Gedanken darüber gemacht, also schrieb er einfach willkürlich die Namen der Schüler auf Zettel die an den Zimmertüren hangen. Nach einem kleinen Tipp von Sesshomaru hatte er auch darauf geachtet nur Mädchen mit Mädchen und Jungen mit Jungen in ein Zimmer zu stecken. Das mit der Geschlechtertrennung in Schlafräumen war wohl nicht so ganz bei Inu no Taisho angekommen….. Letztendlich kam Sesshomaru mit einem Jungen namens Miroku, der auch in seiner Stufe war, auf ein Zimmer. Inuyasha war mit einem Koga, der auch in seiner Stufe war auf einem Zimmer. Aber offenbar waren sie nicht die einzigen neuen Schüler. Es gab kaum jemanden, der schon einmal auf diesem Internat war. Laut Ino no Taisho war das Internat in den letzten drei Jahren geschlossen gewesen weil es renoviert wurde. Deshalb kamen so gut wie nur neue Schüler, bis auf ein paar Schüler in den höheren Klassen, die vor vier Jahren schon in dem Internat zu Schule gegangen sind. Inuysha und Sesshomaru hatten also einen kleinen Vorteil, weil sie genug Zeit hatten sich mit den Gebäuden auseinander zu setzen und nun wussten wo sie hin mussten. Am Tag nach ihrer Ankunft war Inuyasha im Wald verschwunden und Sesshomaru half seinem Vater bei den Stundenplänen. Dieser hatte einfach keine Ahnung von so etwas und war Sesshomaru nicht gerade eine Hilfe. Wie um alles in der Welt sollte er ein guter Schulleiter sein, wenn er nicht einmal ordentliche Stundenpläne zusammenstellen konnte? Letztendlich dauerte es einige Zeit, bis die Stundenpläne fertiggestellt waren und In uno Taisho hatte dabei mehr gehindert als geholfen, aber immerhin waren sie fertig. Jetzt konnte das Schuljahr eigentlich anfangen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)