Willkommen im Loft! von -Alec- ================================================================================ Kapitel 3: Welcome to Fox River State Penitentiary! --------------------------------------------------- Und weiter gehts :D _____________ “Magnus?” “Ja?” “Findest du deine Wohnung so nicht ein wenig kahl?” Alec hatte sich, nachdem er die Tür zu Magnus’ Loft aufgeschlossen hatte, kurz gefragt, ob er sich vielleicht doch in der Tür geirrt hatte. (Was bei näherer Betrachtung natürlich kompletter Blödsinn war, für andere Wohnungen in diesem Gebäude hatte er gar keinen Schlüssel!) Die sonst so farbenfrohe Wohnung, in der für gewöhnlich NICHTS zusammenpasste, war auf einmal eine Mischung aus Grau und Weiß und wirkte seltsamerweise deutlich kleiner als normalerweise. Wenn Alec es nicht besser wüsste, würde er sagen, er sei in einem Gefängnis und nicht in einem Loft in Brooklyn. Der einzige Farbklecks in der Wohnung war Magnus selbst, der in einem orangefarbenem Overall an seinem - jetzt komplett leergeräumten - Schreibtisch saß und ein Buch las. Die Bibel, wie Alec feststellte. Stirnrunzelnd setzte Alec sich auf das klappbare Bett, das der Couch im Wohnzimmer gewichen war. Auch Magnus’ XXL-Fernseher war samt Wohnwand und voll gestopften Bücherregal verschwunden, so dass Alec jetzt nur die weiße Wand anstarren konnte, die normalerweise entweder mintgrüm (”Mintgrün, Alec! Nicht einfach nur grün! Das ist ein HIMMELWEITER Unterschied!!!”) oder strahlend gelb war. Zu sagen, er wäre verwirrt, war die Untertreibung des Jahrtausend. Andererseiots war er einiges von Magnus gewöhnt und EIGENTLICH sollte ihn sowas nicht überraschen, aber das gänzliche Fehlen von Farbe deprimierte ihn irgendwie. Die Farbenfrohheit war einer der Gründe, warum er sich lieber hier im Loft aufhielt als im Institut. Das Institut war komplett auf Funktionalität ausgelegt, die vorherrschende Farbe war weiß und alles war unpersönlich, wenn auch Izzys Zimmer eine Ausnahme bildete. Selbst Alecs Zimmer war komplett in weiß gehalten, weil er keine Ahnung hatte, welche Farben zusammenpassten. Das einzig “bunte” in seinem Zimmer war die Fleecedecke, die tagsüber auf seinem Bett lag und selbst die war nur dunkelblau. Und obwohl Magnus’ Wohnung im Gegensatz zu Alecs Zimmer aussah, als wäre das Chaos einmal samt Anhang durch die Räume gelaufen, so wirkte es doch nicht überladen. Eher wohnlich. Persönlich. Und jetzt? Von Magnus’ schillernder Persönlichkeit war nichts mehr zu sehen. Selbst der Teppich, der sonst, wenn die Sonne reinfiel, mit seinem Besitzer um die Wette glitzerte - Magnus hatte ihm mal erklärt, dass er irgendwann aufgehört hatte, Energie für die “Entglitzerung” aufzuwenden, da es ja doch nichts brachte - war entfernt worden. Alec scharrte mit den Füßen über den hässlichen, grauen Boden, der ihn ein bisschen an den Trainingsraum im Institut erinnerte. Magnus machte weiterhin keine Anstalten, mit ihm zu reden und Alec begann tatsächlich, sich zu langweilen. In Magnus’ Wohnung! Das war technisch gesehen komplett und vollkommen unmöglich! In diesem Loft gab es für Alec IMMER etwas zu entdecken. Egal, ob es nun Bücher über Dämonen in altgriechischer Sprache oder irgendwelche eingelegten Zutaten, die für Gott-wusste-was waren. Alec vermutete manchmal sogar, dass Magnus bewusst etwas platzierte, damit Alec es fand und sich damit beschäftigen konnte… Aber heute? Hätte er das vorher gewusst, wäre er im Institut geblieben und hätte trainiert. Chairman Meow kam zu ihm und stupste mit dem Kopf gegen Alecs Hand um sich Streicheleinheiten abzuholen. Immerhin einer, der sich für ihn interessierte. Der kleine Kater schnurrte wohlig und rollte sich auf Alecs Schoß zusammen. Als Magnus sich allerdings bewegte, sprang der Kater auf und fauchte, als hätte ihm jemand am Schwanz gezogen. Alec zog eine Augenbraue hoch. Dieses Verhalten kannte er von dem winzigen Fellknäuel gar nicht. Magnus dagegen ließ den Kopf hängen. Alec nutzte die Tatsache, dass Magnus nicht mehr las, um ein Gespräch anzufangen. “Redest du heute noch mit mir, oder-” Magnus setzte zu einer Antwort an, die aber in einem Laut des Schmerzes unterging, als Chairmen Meow anfing, Magnus’ Bein wie einen Kratzbaum zu behandeln. Misshandeln, wenn Alec sich das Spektakel so ansah. Abschütteln konnte Magnus ihn nicht, da sich der Katzer regelrecht festgekrallt hatte und nun auch noch versuchte, Magnus’ Hose zu fressen. Als Magnus versuchte, ihn hochzuheben, gruben sich seine Krallen in die Hand des Warlock und hinterließen einen blutenden Kratzer. Mit einem letzten Fauchen ließ Chairman Meow von Magnus ab und verschwand beleidigt in die Küche. Okay… Alec wusste ja, dass Magnus das Vieh abgöttisch liebte, aber bei dem Verhalten hätte Alec nicht lange gezögert und es gegen die Wand geworfen! (Auch wenn er Chairman Meow ebenfalls sehr ins Herz geschlossen hatte!) Magnus inspizierte die Wunde auf seiner Hand, doch anstatt sie irgendwie zu behandeln, ließ er sie munter weiter vor sich hinbluten und setzte sich zu Alec. “Ich fürchte, ich bin heute kein guter Gastgeber”, murmelte der Warlock, als er es sich mit dem Kopf auf Alecs Schoß bequem gemacht hatte. “Erzählst du mir, was los ist?”, fragte Alec und spielte mit der Hand in Magnus’ Haaren rum. Normalerweise mochte Magnus es gar nicht, wenn eine Hand auch nur in die Nähe seiner Frisur kam, aber heute war er ungestylt und Alec war sich ziemlich sicher, dass der Warlock ihm dafür nicht die Hand abbeißen würde. Auch wenn er sich wirklich fragte, was in Magnus gefahren war, dass er nicht mal ansatzweise was mit seinen Haaren gemacht hatte. Keine bunten Strähnen, kein Glitzer… So sah er seinen Freund normalerweise nur, wenn sie zu Bett gingen. “Chairman Meow ist sauer auf mich”, nuschelte Magnus und lehnte sich mit dem Kopf gegen Alecs Hand, wie um ihm anzudeuten, dass er bloß weitermachen sollte. “Ernsthaft? Ist mir gar nicht aufgefallen”, erwiderte Alec und seufzte. “Was hast du dieses Mal angestellt?” “Gar nichts!” “Magnus… dein heißgeliebter Kater ist auf dich losgegangen als wärst du der Teufel persönlich. Hast du wieder versucht, ihn kastrieren zu lassen?” Magnus hatte ihm erzählt, was das für ein absoluter Reinfall gewesen und dass der Kater danach zwei Wochen verschwunden war. “Ich bin ihm VIELLEICHT auf den Schwanz getreten, okay?”, wehrte Magnus ab. “Aber ohne Absicht! Was kann ich denn dafür, dass mir das Vieh ständig zwischen den Füßen rumturnt?” Alec lachte. “Und deswegen sieht deine Wohnung jetzt aus, wie eine Zelle aus ‘Prison Break’?” Magnus sah ihn überrascht an. “Es wundert mich, dass du dich daran erinnerst. Wenn ich mich recht entsinne, fandest du die Serie, und ich zitiere, ‘scheiße’!” “Ja und trotzdem musste ich mir alle vier Staffeln und den Film mit dir zusammen ansehen. Da bleibt das ein oder andere bei hängen, auch wenn ich es nicht will… Was aber immer noch nicht erklärt, warum dein Loft aussieht wie ein Seriengefängnis, in dem ich auch verdammt bin, mich zu langweilen!” “… Ich musste mich bestrafen.” Alec schlug sich die Hand vor die Stirn. Obwohl Magnus mehrere Hundert Jahre alt war, benahm er sich manchmal wirklich wie ein Kleinkind. Alec an seiner Stelle hätte ja die Katze bestraft, aber Magnus war da anscheinend anderer Meinung. “Und wann hast du deine Strafe abgesessen?”, fragte Alec konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Das Ganze war so lächerlich! “Wenn Chairman Meow nicht mehr wie eine Furie reagiert, sobald ich es wage, mich zu bewegen. Du solltest seine vernichtenden Blicke sehen, die er mir zuwirft! Nicht mal mit Leckerlis lässt er sich noch bestechen!” Alec schüttelte den Kopf. Er wusste ja, dass er sich eine potentielle Dramaqueen zum Freund ausgesucht hatte, aber das toppte wirklich alles. “Okay”, er beugte sich runter, um leise in Magnus’s Ohr zu sprechen, “dann muss ich heute Nacht wohl zu Hause schlafen. Dieses Bett”, er sprach das Wort aus als sei es das widerwertigste, was er je von sich gegeben hatte und deutete auf ihre aktuelle Sitzgelegenheit, das gerade mal so breit war, wie eine Parkbank, “ist wohl kaum groß genug für uns beide. Und ich will nicht eingequetscht wie eine Sardine schlafen…” Er sah die Gänsehaut auf Magnus’ Armen. Alec wusste nicht warum, aber der Warlock stand darauf, wenn Alec ihm ins Ohr flüsterte. “Aaaaaaaaaaaaaaber!!”, entfuhr es Magnus, kaum dass Alec aufgehört hatte zu reden, “So gut wie jedes Gefängnis hat eine Zelle für Liebespaare, wo sie die Nacht verbringen können. Und wenn du mich schonmal in meiner Gefangenschaft besuchst, musst du natürlich auch bleiben!” “Ah ja. Und du meinst, Chairman Meow findet es wirklich toll, wenn ich so deine Strafe erträglicher mache?” “Finden wir es doch heraus…” ________________ Kurze Anmerkung zum Schluss: Ich hab Prison Break nie gesehen... uhm ja... xD° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)