Du und Ich von Monyong (Loki x Takeru/ Takeru x Loki) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Baldr! Baldr!?“ Atemlos blieb Loki stehen und lehnte sich gegen den Stamm eines großen Baumes, um wieder zu Atem zu kommen. Er suchte nun schon seit einer Stunde nach seinem Freund, wobei er wie aufgedreht über das gesamte Akademiegelände gerannt war, sodass sich nun die Schwäche seines menschlichen Körpers zeigte. Der Feuergott hatte sich immer noch nicht an diesen Körper gewöhnt und würde es wohl auch nicht. Leise murrend wischte er sich den Schweiß mit dem Ärmel seiner violetten Jacke von der Stirn. Es war nicht gerecht. Baldr ging ihm aus dem Weg und je intensiver er suchte, desto schwieriger war es ihn überhaupt ausfindig zu machen. Da blieb die Frage nach dem Grund, denn sobald er ihm zufällig begegnete, verschwand der andere so schnell, dass er nicht hinterherkam und in der Klasse wurde er sowieso ignoriert. Mühsam zog sich der Rotschopf an dem erstbesten Ast hoch, kletterte mit seiner letzten Kraft auf den Baum, um dort tief seufzend auf einem breiteren Ast liegen zu bleiben. Vorerst resignierte er. Er würde seine Suche aber später fortsetzen und sich so lange an seinen Freund kletten, bis er herausgefunden hatte, warum dieser ihn so behandelte. Nach nur wenigen Minuten war Loki eingeschlafen und weil es ihm mittlerweile eh egal war, ob er irgendwelche Unterrichtsstunden oder andere Veranstaltungen schwänzte, schlief er auch unbekümmert weiter… bis er von einer vertrauten Stimme geweckt wurde. „Und dann~“ Unter Tausenden würde er die Stimme seines heißgeliebten Freundes heraushören können und deshalb war es ihm auch sofort bewusst, dass Baldr derjenige war, der sich unter diesen Baum gesetzt hatte, woraufhin er sich sofort freudestrahlend nach unten gleiten lassen wollte. Am liebsten wollte er den anderen von hinten anfallen, seine Arme um ihn schlingen, damit er ihn an sich drücken und knuddeln konnte, aber kaum hatte sich Loki aufgerichtet und blickte nach unten, sah er zu seinem Ärgernis noch eine zweite Person. Tsukito saß schweigend neben Baldr, auf dessen Schoß ein Buch lag. Beide waren darin vertieft, wobei der nordische Gott seinem Sitznachbarn etwas zu erklären schien, aber Loki hörte nicht zu. Es war auch egal, immerhin reichte dieser Anblick aus, sodass er vor Eifersucht kochte und dass er nicht auch noch Flammen schlug, war dank des Siegels, das er von Zeus aufgelegt bekommen hatte, auch alles. Wutentbrannt wollte sich der Feuergott nach unten stürzen, nur tauchte auf einmal noch jemand auf und klammerte sich mit einem erleichterten Seufzen an Tsukito. „Ah, Nii-san! Ich hab dich schon überall gesucht!“ Loki verdrehte über Takerus Verhalten die Augen. War er auch so? Sicher nicht! Bei ihm war das etwas ganz anderes, zumal die Liebe zu seinem Freund auch auf ganz anderen Tatsachen beruhte… schließlich waren Baldr und er, im Gegensatz zu Tsukito und Takeru, keine Geschwister. Der Gedanke daran reichte schon aus, dass er zu schaudern begann. Er fand den Bruderkomplex des Wassergottes nicht nur unverständlich, sondern auch ganz schön eklig. Aber dann passierte etwas, was er doch sehr interessant fand. Von oben betrachtet konnte er den Blick des Violetthaarigen zwar nicht sehen, aber er kannte diesen gefühlslosen, leeren Ausdruck. Was er allerdings nicht kannte, war die Art wie Tsukito vor seinem Bruder zurückwich und als er auch noch sah, wie Baldr nach genau dessen Hand griff, war es bei Loki vorbei. „WUUAAH!“, entkam es ihm aufgebracht, wobei er allerdings sein Gleichgewicht verlor, ins Wanken geriet und keine Sekunde später stürzte er auch schon zu Boden, wo er direkt gegen Takeru knallte. „LOKI!“ Das Geschrei des Wassergottes klingelte in seinen Ohren. Hastig versuchte er sich von den anderen zu befreien, begann deshalb herum zu strampeln und verhedderte sich nur noch mehr mit Takeru. „Loki, du Vollidiot!“ Der Rotschopf bekam eine Hand ins Gesicht gedrückt, während sich auch noch ein Knie in seine Bauchgegend presste. Mit Schlägen und Tritten löste er sich schließlich von dem verhassten Japaner. „Spinnst du? Was hast du da oben gemacht?“ Schwer atmend rieb sich Takeru die Schulter, die Lokis volles Gewicht abbekommen hatte, aber der Feuergott sah es überhaupt nicht ein sich dafür in irgendeiner Art und Weise zu entschuldigen. Stattdessen zuckte er nur unbeeindruckt mit den Schultern und war schon dabei sich in Baldrs Richtung wenden zu wollen… nur musste er zu seinem Entsetzen bemerken, dass sein Freund schon wieder verschwunden war. Nur diesmal hatte er auch Tsukito mitgenommen. „W-was…“ Mittlerweile wusste er nicht mehr, was hier vor sich ging. Er verstand einfach nicht, warum ihm sein bester Freund derartig auswich… Leise jammernd packte sich Loki an den Kopf und begann die roten Haare zu raufen, während er hinter sich ein verächtliches Schnauben hören konnte. „Du kapierst es nicht, oder?“, brummte Takeru offensichtlich genervt, bloß wusste er nicht, worauf dieser hinauswollte, weshalb er ihn mit einer Mischung aus Verzweiflung und Unverständnis anschaute. Da er jedoch keine Erklärung erhielt, wurde er sauer. „Wegen dir ist Baldr geflüchtet!“, zog Loki sich die erste Erklärung heran, sodass er nun etwas fassungslos angestarrt wurde. „Hä? Was?“ „Wegen dir… ist Baldr geflüchtet!“, wiederholte er sich zischelnd und wäre seinem Gegenüber liebend gerne ins Gesicht gesprungen, als dieser anfing zu lachen. „…bist du… eigentlich… echt so doof?“ Takeru musste sich vor Lachen den Bauch halten. Er bekam sich fast gar nicht mehr ein, aber als er sich endlich beruhigt hatte, begann er plötzlich sehr bitterlich zu lächeln. Loki verstand es jetzt erst Recht nicht mehr und griff sich eine seiner langen Haarsträhnen, die er sich um seinen Finger zwirbelte. Mit einem selbstsicheren Blick versuchte er seine ‚Doofheit‘, wie es der andere genannt hatte, zu überspielen. „…nicht so doof, wie andere hier!“, konterte er, während er etwas gelassener wurde, da er sehen konnte, wie Takerus Mundwinkel nervös zuckte. Normalerweise war der Punkt erreicht, wo sie sich heftig stritten, aber heute zog der Wassergott den Kürzeren, indem er die Arme vor der Brust verschränkte und sich wegdrehte. „Sie sind ein Paar.“ Takerus Lippen bewegten sich, nur war es Loki unmöglich das Genuschel seines Gegenübers zu verstehen, weshalb er seine Stirn in Falten legte, wobei er sich ein Stück weit nach vorne lehnte, um hören zu können, was der andere soeben gesagt hatte. „Baldr und Tsukito.“ „Hä?“ Loki legte seinen Kopf schief, hatte im nächsten Moment aber schon wieder die Hand des Blauhaarigen im Gesicht und wurde weggedrückt. „Baldr und Tsukito sind zusammen! Ein Paar!“, schrie Takeru aufgebracht, sodass es selbst der Feuergott nun verstanden hatte. Lokis Herz blieb stehen. Und die Atmung setzte auch aus. Dann wurde es schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)