Redemption von Dekowolke (SephirothxGenesis) ================================================================================ Kapitel 1: Redemption --------------------- Es ist Zeit... du musst gehen.... Mit einem Seufzen öffnete der Angesprochene die Augen und sah zu der einzigen Frau, die ihm in dieser Welt noch geblieben war. Sie lächelte leicht, während ihre blonden Haare im nicht vorhandenen Wind wehten. Er liebte dieses Lächeln, wie er alles an ihr liebte. Und er wusste, dass sie ihn ebenfalls liebte. So wie so alles und jeden liebte... Es hatte ihn einiges an Zeit gekostet, bis er das verstanden hatte. Lange hatte er versucht der einzige zu sein, der ihre Liebe empfangen durfte, doch mit der Geduld einer Mutter hatte sie ihm immer wieder gezeigt, dass ihre Liebe ihm allein und doch der ganzen Welt galt. Erst vor wenigen Jahren hatte er es endlich verstanden und akzeptiert. Der letzte Widersacher ist in den Lebensstrom eingetreten und nun wird ihn nichts mehr aufhalten... Er hatte es gewusst und auch wenn er sich auf diesen Moment seit Jahren vorbereitete, so fühlte er sich jetzt doch wieder wie ein kleines Kind, dass gerade erst lernte wie man Fahrrad fuhr. Seine Geliebte spürte seine Unsicherheit und im nächsten Moment fand er sich in ihrer Umarmung wieder. Sie ließ ihn an ihrer Liebe teilhaben, schenkte ihm Wärme und wies ihn nicht zurück. „Ich wusste immer, dass es am Ende nur noch ihn und mich geben würde...“, sagte er leise und schloss für einen Moment die Augen, während er sich der Umarmung der Göttin hingab. Sie vertraute ihm und allein dieses Wissen, ließ ihn einen Teil seiner Unsicherheit vergessen. Als er die Augen öffnete, war der Lebensstrom um ihn herum verschwunden. Stattdessen stand er nur an dem Ort, wo alles begonnen hatte. Auch wenn das Dorf schon seit langer Zeit nicht mehr existierte, so ragte der Reaktor noch immer deutlich sichtbar in dem Nibelgebirge heraus. So viele Jahre waren vergangen, doch dieser Reaktor stand noch immer dort. Hier hatte einst alles begonnen und hier würde auch alles enden. Der Rothaarige schloss erneut die Augen, atmete die klare Luft ein und ließ den Ort auf sich wirken. Langsam setzte er sich schließlich in Bewegung, sein roter Mantel flatterte im kalten Wind um seine Beine, während kleine Steine unter seinen schweren Stiefeln knirschten. Er brauchte nicht lange um den richtigen Weg zu finden und stand schließlich vor dem Reaktor. „Du bist spät, Genesis...“ Sobald der Rothaarige die Stimme hörte, seufzte er leise. So lange hatte er diese nicht mehr gehört und doch konnte er sie direkt dem Gesicht zuordnen. Er drehte sich leicht auf dem Absatz um und legte seine Hand auf den Griff seines Rapiers. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er dort seinen alten Freund auf einem Felsen stehen sah. Die langen silbernen Haare wehte leicht in dem Wind und auch auf dessen Lippen lag ein kleines Lächeln. „Nein, ich komme genau richtig, Sephiroth“, gab Genesis lediglich zurück und blieb ruhig stehen, als sein alter Freund vom Felsen sprang und sich ihm mit langsamen Schritten näherte. Masamune lag locker in seiner Hand, während er an dem Rothaarigen vorbeischritt und vorm Eingang des Reaktors stehen blieb. „Warum bist du hier?“ „Um dich aufzuhalten...“ Ein kaltes Lachen erfüllte die Stille um sie herum und als Sephiroth sich umdrehte, konnte Genesis die Kälte in den grünen Augen sehen. Doch da war auch mehr... Vor Jahren hatte er diesen Blick schon einmal gesehen, doch da hatte er es nicht verstanden. Jetzt verstand er es, doch nun war es zu spät. Es gab kein Zurück mehr. „Du hast keine Chance gegen mich, Genesis... Die hattest du noch nie“, lachte der Silberling und schon war der seltsame Ausdruck in seinen Augen verschwunden. Stattdessen schwang er Masamune in weitem Bogen, so dass Genesis zurück springen musste. Er hatte keine Angst vor den Tod, nicht mehr. Aber er würde nicht ohne seinen alten Freund gehen. „Vielleicht... aber vielleicht habe ich auch dazu gelernt“, lächelte der Rothaarige nun und fühlte sich an damals zurückerinnert. Damals, als alles noch okay zwischen ihnen gewesen war. Doch diese Zeiten waren vorbei, waren vergessen im Sand der Zeit und würden nie wieder Beachtung bekommen. Was jetzt noch zählte, was einzig und allein das hier und jetzt. „Ich habe die Frage einst auch jemandem gestellt... Sage mir was dir am Wichtigsten ist, Genesis... Und gib mir das Vergnügen es dir zu nehmen, so wie du auch mir einst das Wichtigste in meinem Leben genommen hast!“ Bevor Genesis etwas erwidern konnte, sah er wieder Masamune auf sich zukommen, so dass er seinen Rapier ziehen musste, um den Angriff abzublocken. Er wusste das Sephiroths Stärke die große Entfernung war und so musste er versuchen, näher an ihn heran zu kommen. „Ich kann es dir nicht nennen, Seph... Denn ich habe es mir damals bereits selbst genommen“, gab er zurück und schlug die lange Klinge weg, nur um sich im nächsten Moment vom Boden abzustoßen. Im gleichen Moment streckte er seinen schwarzen Flügel aus und sah seltsam erfreut, wie Sephiroth es ihm gleichtat. „Einmal Monster, immer Monster nicht wahr? Egal wie oft ich schon gestorben bin, aber diesen Makel kann ich niemals reinwaschen“, hörte er den ehemaligen General sagen, ehe dieser sich ebenfalls in die Luft erhob und nun so hoch flog, dass Genesis zu ihm aufsehen musste. Im nächsten Moment schoß sein Freund wieder auf ihn zu und immer wieder schlugen ihre Klingen aneinander. Funken stoben in die Luft, während sich der Himmel über ihnen verfinsterte und es zu regnen begann. Doch es störte sie beide nicht. Immer wieder gingen sie auf einander los, ohne dass einer von ihnen nachzugeben schien. Es war wie früher, wenn sie trainiert hatten. Nur, dass es diesmal keinen Gewinner oder Verlierer geben würde. „Du bist kein Monster...“ „Nicht? Das waren deine Worte, Genesis!“ Überrascht darüber wie kraftvoll Sephiroth Masamune nun schwang, wurde Genesis zurück gedrängt. Es stimmte, er hatte ihn einst als Monster bezeichnet und er hatte es später mehr wie nur bereut. Er hatte sich selbst dafür gehasst, dass er seinem Freund so etwas gesagt hatte. Erst dadurch hatte dieser zu zweifeln angefangen. Und war schließlich durchgedreht... „Ich hatte damals einen Freund gebraucht, Genesis... doch ihr habt mich alle im Stich gelassen. Nur meine Mutter hat mich damals verstanden. Sie hat zu mir gestanden, während ihr anderen mich verraten und im Stich gelassen habt!“ Mit jedem Wort spürte Genesis, wie der einstige General wütender wurde. Seine Hiebe wurden kraftvoller aber auch weniger beherrscht. Wann hatte Sephiroth angefangen, mit Hass zu kämpfen? Wann hatte er damit begonnen, so unkontrolliert auf seine Gegner einzuschlagen? „Ich war verzweifelt! Ich stand kurz vorm Sterben und der, der mich hätte retten können hat mich abgewiesen“, versuchte sich der Pyromane zu erklären, auch wenn er wusste, dass dies nur eine schwache Ausrede war. Sephiroth hatte ihm helfen wollen, aber er hatte ihn abgewiesen. Sein Stolz war einfach zu groß gewesen. Stattdessen ist er abgetaucht und erst als er kurz vorm Sterben war, hatte er sich wieder an seinen damaligen Freund gewandt. „Verzweiflung... Lass mich dir noch mehr Verzweiflung verschaffen, Genesis! Sag mir was dir wichtig ist, damit ich es dir nehmen kann!“ Wieder musste Genesis einige harte Schläge abwehren, doch wieder spürte er nur die Wut hinter den Worten. Die Wut darüber, dass er allein gelassen wurde, dass man ihm nicht geholfen hatte. Dass er nicht verstanden worden war. Als das bereute Genesis schon seit Jahren und nun war der Moment gekommen, an dem er seine Sünden bereinigen konnte. „Ich habe dir bereits gesagt, dass das Wichtigste für mich bereits vor langer Zeit verloren gegangen ist. Du kannst es mir nicht nehmen.“ Denn dafür müsste sich der Silberling selbst umbringen... Aber das sagte er ihm nicht. Er hätte es damals sagen sollen, bevor alles zu spät geworden war. Doch jetzt wären seine Worte nur noch blanker Hohn... Erneut prallten die Klingen aufeinander, während sie sich beide so nahe waren, dass sie den Atem des jeweils anderen auf ihrem Gesicht spüren konnten. Wieder war da dieser seltsame Ausdruck in den Augen des Silberlings. Das Lächeln war von seinen Lippen verschwunden und so gab es nur noch diese grünen Augen, die ihn einst so fasziniert hatten. „Dann werde ich einfach nur dich aus den Weg räumen. Dann gibt es nichts mehr, was mich noch aufhalten kann“, knurrte der Silberling, stieß Genesis von sich und flog mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn zu. Seine Hiebe kamen schnell und drängten den damaligen First wieder zu Boden. Als Sephiroth erneut auf ihn losging, flogen schwarze Federn um sie herum, während Genesis nur noch die Schläge abwehrte. Erst als ein lautes Klirren die Stille des Gebirges durchbrach, hielten sie beide inne. Entsetzt sah Genesis zu seinem Rapier, doch dieser war noch ganz. Sein Blick wanderte zu Sephiroth welcher nun seinerseits entsetzt zu Masamune sah. Von der einst so langen Klinge war nur noch ein Drittel vorhanden. Der weitaus größere Teil war durch die Luft geflogen und landete mit einem weiteren Klirren irgendwo zwischen den Schluchten. Seit Jahren war Masamune nie zerbrochen, hatte nicht einmal einen Kratzer abbekommen, doch nun... „Eine Klinge ist immer nur so stark wie ihr Träger...“, sagte Genesis leise und bereute die Worte sofort, da Sephiroth sofort wieder auf ihn losging. Nun da seine Klinge nicht mehr so lang war, konnte er sich sofort noch viel schneller und mit noch größerer Wucht schwingen. Einen Herankommen war undenkbar geworden. „Willst du damit sagen, dass ich schwach bin?“ „Nein... Du bist müde geworden...“, korrigierte der Rothaarige und sprang zurück, um wieder etwas Abstand zu gewinnen. Doch Seph ließ es nicht zu, sondern stürmte sofort wieder auf ihn zu. Was Seph jedoch nicht wusste war, dass auch Genesis müde geworden war. Sie beide waren körperlich nicht mehr gealtert, doch ihre Seele, ihr Geist und ihr Verstand waren schon weit über 80 Jahre alt. Er hatte keine Lust mehr auf das Kämpfen. Er wollte es einfach nur noch beenden und nicht wieder zurück denken müssen... Genesis wartete, bis Sephiroth nah genug war und stieß dann blitzschnell seinen Rapier nach vorn. Er wusste, dass sein Freund durch das lange Kämpfen und die vielen Tode müde geworden war. Und dann war auch noch Masamune gebrochen... Masamune, die immer wie eine Freundin für den Silberling gewesen war... Er spürte wie sein Rapier sein Ziel traf und gleichzeitig spürte er einen süßen Schmerz in seiner eigenen Brust. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er den Griff des Rapiers losließ und in schreckensgeweitete grüne Augen sah. „Warum?“ „Aus dem gleichen Grund wie du denke ich...“, lächelte Genesis und spürte den vertrauten Geschmack von Blut im Mund. Er hatte gesagt, dass Sephiroth müde ist. Und er hatte recht behalten. Niemals wäre der Silberling so in seinen Rapier gelaufen. Niemals! Und doch hatte er es getan, genauso wie Genesis die abgebrochene Klinge in sich aufgenommen hatte. Noch immer hielt Sephiroth den Griff seines geliebten Katanas fest, als könnte er nicht glauben, was da gerade passiert war. Als ein dünnes Blutrinnsal aus seinem Mundwinkel lief, streckte Genesis die Hand aus und wischte es weg. Sie waren beide müde und wollte einfach nur noch schlafen. „Warum?“, fragte der ehemalige General noch einmal, während er langsam und zusammen mit seinem Freund von damals zu Boden sank. Kurz darauf zog Sephiroth die Überreste von Masamune aus Gens Brust und warf es einfach in die nächste Schlucht. Sofort lief das Blut nur noch mehr aus der Wunde, aber genau wie Genesis lächelte er nun leicht. „Warum? Weil ich nicht ohne dich weiter leben will... Ich habe lange auf diesen Moment gewartet, nur damit ich endlich meinen Frieden finden kann...“, erklärte der Rothaarige und noch immer ruhte seine Hand an dem Kinn des anderen. Sein Atem war mittlerweile schwerer geworden, genau wie der des Silberlings. „Angeal wartet...“ Das Lächeln auf Gens Lippen wurde breiter als er das hörte. Sanft nickte er und schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie aber sofort wieder, als er er etwas Weiches auf seinen Lippen spürte. Grünen Katzenaugen sahen in seine blauen, hielten ihn gefangen. Erst als er sah, wie sich ihre Körper langsam auflöste um Teil des Lebensstrom zu werden, löste Genesis diese sanfte Berührung. „Genau... Angeal wartet...“, bestätigte er und spürte den Frieden, den Sephiroth plötzlich ausstrahlte. Nach so langer Zeit war dieser endlich bereit in den Lebensstrom überzutreten. Zusammen mit ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)