Die Höhle der Bestie von Maja-Ryichi ================================================================================ Kapitel 1: Die Prüfung ---------------------- Das Spiel von Licht und Schatten tanzte wild über die Wände während Diala Mar-Di sich ihren Weg durch einen dunklen Gang bahnte. Dieser Gang führte tief in einen der größten Berge Lacos hinein. Von der Decke des Ganges drohten sich Stalagtiten in verschiedenen Größen, während im Gegenzug vom Boden aus Stalagmiten den Stalagtiten entgegen wuchsen. Gemeinsam bildeten sie im flackernden Licht der Fackel ein bedrohliches Bild, wie das Gebiss einer großen Bestie. Einige Spitzen der interpretierten Reißzähne wurden, scheinbar mit Gewalt, abgebrochen. Diese Gewalteinwirkungen, genauso wie die tiefen Kratzer in den Wänden wiesen ihr den Weg. Immerhin musste sie sich eben dieser Bestie stellen, die in diesem Berg hauste. Vorsichtig schritt Diala immer tiefer in den Gang. Schon einige hundert Schritte wanderte sie schon durch diese Finsternis mit nichts als ihrer Rüstung, ihrer Waffen und der Fackel, die sich mit aller Kraft gegen die Dunkelheit zur Wehr setzte. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte sie den Eingang zu einer Höhle. Diese Höhle wurde von einer schwärze gefüllt die so tief und durchdringend war, das die Fackel wie das Licht einer kleinen Kerze wirkte. Diala atmete tief durch und betrat die Höhle. Lauschend auf jedes Geräusch, welches in dieser Höhle zu vernehmen war. Immerhin musste der Drache irgendwo in dieser Höhle sein. Verschlungen von der Finsternis konnte er jeden Moment über sie herfallen und sie würde es viel zu spät bemerken. Nach einigen Schritten konnte Diala einige Stalagmiten erkennen, die fürs erste eine gute Möglichkeit bieten konnte, ihr Schutz zu bieten. Nachdem Diala bei den Stalagmiten Schutz gesucht hatte, schickte sie sich an, mehr von ihrer Umgebung zu erfahren. Doch am wichtigsten war es, herauszufinden, wo dieser Drache gerade war. Immerhin ging von ihm im Moment die meiste Gefahr aus. Das rauschen von Wasser war zu hören. Es musste viel Wasser sein. Zumindest genug um einen kleinen See zu bilden. Sie konnte, wenn sie zwischen den Stalagmiten hindurchblickte die leichte Reflektion der Fackel im Wasser sehen. Das rauschen und die bewegte Oberfläche ließen darauf schließen, das der Ursprung des Wassers sich einige Meter über ihr befand. Wasser konnte schon mal praktisch im Kampf gegen den Drachen werden, bekanntlicher Weise spien diese ja Feuer. Während Diala versuchte weitere Teile der Höhle zu erkennen, da sich ihre Augen langsam an die Finsternis gewöhnten, erhellte ein seichtes Licht plötzlich die Höhle. Erst in diesem Moment wurde ihr das Ausmaß der Höhle bewusst. Der See, nahm gut ein Drittel der Höhle ein und im hinteren Bereich gab es viele Felsvorsprünge, einige höher einige eher niedriger. Diala hielt die Luft an, als sie die Quelle des Lichtes erkannte, welche auf dem höchsten der Felsvorspünge stand. Der Drache hatte sich zu erkennen gegeben. Der Hals und der Oberkörper des Drachen schien zu glühen. Doch was der Drache damit bezweckte erkannte sie erst, als der Kopf des Drachen in ihre Richtung nach vorne schnellte und ihr einen riesigen Schwall Feuer entgegen schleuderte. Schnell ging Diala wieder in Deckung und entging so knapp den Flammen. Es hatte begonnen. Die Prüfung die zwischen ihr und dem Rang einer Generälin stand. Ihre Prüfung bestand darin, dafür zu sorgen, den Drachen, der im Gebirge lauerte daran zu hindern, weiteren Schaden anzurichten. Und nun stand sie da, Auge um Auge mit der Bestie. Der Drache breitete daraufhin geräuschvoll seine ledernen Flügel aus. Kalt lief es Diala über den Rücken. Es gab ja nicht viel, was ihr Angst bereitete, doch dieser imposante Anblick dieser feuerspuckenden Flugechse würde selbst den besten General den Schweiß auf die Stirn jagen. „Grrrrrhh, was sucht ein kleiner Mensch, so tief in meinem Reich? Geschweige denn, in meinem Heim? Mir war bewusst, das ihr Menschen nicht zur intelligentesten Rasse dieser Welt gehört, aber so dumm?“ grollte es durch die Höhle während der Drache sich von der Plattform stieß und auf sie zu flog. Diala reagierte reflexartig und brachte einige Stalagmiten zwischen sich und den Drachen. Letztendlich würden diese sie nur kurz schützen können, aber alles was ihr half war ihr gerade willkommen. „Ich bin hier, um deinem treiben ein Ende zu setzen!“ Rief sie dem Drachen entgegen und wunderte sich über die Stärke in ihrer Stimme. Immerhin schien ihre Stimme sich an den Plan, hier siegreich raus zu kommen, halten zu wollen. „Haaahaaa, ist das so? Du bist nicht nur ein kleiner Mensch, sondern auch eine kleine Menschenfrau! Wie willst du dich mir wieder setzen? Ich kann ganze Armeen von euch mit einem Atemhauch in lebendige Fackeln verwandeln, warum sollte ich das selbe jetzt nicht auch mit dir machen?“ knurrte der Drache, während er sich ihr langsam näherte und ihr den Kopf entgegenstreckte um sie besser betrachten zu können. „Nur weil ich eine Frau bin, heißt das nicht, das ich weniger begabt oder zu fürchten wäre als ein Mann!“ Dies musste Diala Mar-Di erst einmal klarstellen. Unglaublich das selbst Drachen noch weniger von Menschenfrauen hielten als sie eh schon von Männern. „Und genau deshalb bin ich hier! Ich bin hier um zu beweisen, das ich mindestens genauso gut wenn nicht sogar noch besser bin als jeder Mann!“ Der Drache stockte. „Du willst es den Männern zeigen? Sie von ihrem Ross stoßen? Warum?“ „Das was du sagst! Sie von ihrem Ross stoßen, ihnen zeigen, das Frauen mehr können als ihnen die Füße waschen!“ Mit diesen Worten setzte Diala zum Angriff an. Der Drache schien gerade nicht ganz so aufmerksam zu sein, wie zuvor. Ihre Peitsche, welche mit Klingen besetzt ist schnellt vor und versetzt der Bestie einen Kratzer auf der Wange, ehe sich das Ende der Peitsche um eines der Hörner des Drachen wickelte. Ruckartig zieht dieser seinen Kopf zurück und bläht die Nüstern. Diala hielt sich krampfhaft an der Peitsche fest und wird in die Luft gerissen. Als sie auf der Schulter der Kreatur landet brüllt der Drache wütend auf. „AARRRRGHH, du kleines hinterhältiges Stück!“ fauchte der Drache und versuchte Diala von seinem Rücken zu schleudern. Diese rammte jedoch ihr Schwert in den Hals der Bestie, nicht nur um den Sieg davon zu tragen, sondern auch um sich besser halten zu können. „ Nicht alle Menschen sind dumm! Was willst du nun tun, du großer böser Drache?!“ Entgegnet Diala keuchend. Die Wunde am Hals des Drachen vergrößerte sich bei den versuchen sich Diala vom Leib zu schütteln. Sie hatte die Stelle gut gewählt und das Schwert zwischen zwei Schuppen in den Drachen gestoßen. Das Ende der Peitsche, welches sie in der Hand hielt und nicht mit Klingen besetzt war band sie sich um die Hüfte und umklammerte das Schwert nun mit beiden Händen. „Jetzt wirst du niemandem mehr schaden! Und ich werde der Welt zeigen, zu was eine Frau fähig ist!“ Brüllt Diala und will gerade das Schwert tiefer in den Hals des Drachen stoßen als dieser ruckartig inne hielt. „Warte!“ begann der Drache erschöpft, „ Ich muss gestehen, ich war unvorsichtig. Doch du hast gewonnen! Es gäbe eine Möglichkeit die für uns beide vorteile bringen könnte.“ „Was meinst du?“ fragte Diala verwundert. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, etwas das der Drache noch einen miesen Trick hatte, oder gar noch einen Partner hatte der sich bisher noch nicht eingemischt hatte, aber damit wohl kaum. „Du willst Macht! Ich will leben! Also wäre der Deal ganz einfach. Du verschonst hier und jetzt mein Leben und ich werde dir die Stärke geben, die du brauchst um jeden Mann in die Knie zu zwingen.“ Entgegnete der Drache ruhig. Diala brauchte einen Moment bis sie verstand, was der Drache damit meinte. „Du willst dich mir ergeben?!“ rutschte es ihr über die Lippen. Ihr Herz begann zu rasen. Meinte der Drache das gerade wirklich ernst? Was würde das für Auswirkungen auf sie, das Reich, die Arme oder gar die ganze Welt haben? Würde sie am heutigen Tag die erste Drachenbezwingern werden, die sich den Drachen untertan machen konnte? Eigentlich war das viel zu schön, als das es wahr werden könnte. „Wie du sagst. Sagen wir so, ich habe meine Gründe, nicht nur, das ich leben will. Aber das ist meine Sache. Verschonst du hier und jetzt mein Leben, werde ich dir dienen. Jeder wird sich dir ergeben. Ich brauche lediglich genug Nahrung und einen Platz zum ruhen, Platz zum Fliegen. Nun? Was hältst du davon, kleine Menschenfrau? Immerhin würden wir beide so auf unsere Kosten kommen.“ bestätigte der Drache ihre Vorstellung von dem Vorschlag. „Mein Name ist Naroxxalya, wer den Namen eines Drachen kennt, dem muss der Drache gehorchen. Unsere Namen sind in unserem Reich das wertvollste, was wir haben. Doch würde ich dir raten, mich Naroxxa zu rufen, nicht das jemand anderes über mich verfügt.“ setzt Naroxxalya nach, letzteres mit eindringlicher Stimme. „Naroxxalya“ murmelt Diala Mar-Di noch immer geplättet von dieser Wendung. Mit einer geschmeidigen Bewegung löst sie die Peitsche von Horn des Drachen und mit einem Ruck zieht sie das Schwert aus dem Hals. Mit einem Satz, landet Sie auf dem Boden tritt vor Naroxxalya. „Hiermit wirst du, Naroxxalya, mir zu diensten sein, mich in jede Schlacht begleiten und für das Wohl der Menschen von Lacos kämpfen! Dir ist es untersagt Gewalt, ohne meinen ausdrücklichen Befehl, gegen einen Menschen zu richten. Du wirst meinem Wort und dem Wort des Königs von Lacos gehorsam leisten. Solltest du dich widersetzen, wird über dich gerichtet werden.“ bringt Diala mit gefasster Stimme hervor. Was würden sie sagen? Was würden all die Menschen sagen wenn sie mit dem Drachen wieder zurück kehrt? Nachdem Naroxxalya sich ein wenig erholt hatte machten sich die beiden auf den Weg. Von nun an, würden die beiden Seite an Seite zusammen kämpfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)