Hin und Zurück von Lexion ================================================================================ Prolog: verfluchter Tag ----------------------- Eric Theodor Cartman lag auf seinem Bett und starrte gedankenverloren an seine Zimmerdecke. Heute war es wieder so weit. Heute war wieder dieser Gott verfluchte Tag. Der Tag den er seit fünf Jahren einfach nur noch verabscheute. Langsam setzte er sich auf. Es brachte nichts den ganzen Tag nur an die Decke zu starren. Am Ende war es besser einfach nach unten zu gehen und sich dem ganzen zu stellen. Lustlos stieg der siebzehnjährige die Treppe zur unteren Etage des Hauses herab. Als er die Küche betrat fielen ihm sofort die Geschenke auf dem Küchentisch auf. Es waren nicht viele aber Eric war sich sicher, dass sein Onkel Howard keine Kosten gescheut hatte. „Guten Morgen Eric! Alles Liebe und Gute zum Geburtstag!!“ flötete eine melodische Frauenstimme in das Ohr des Junge während er von einer attraktiven Blondine umarmt wurde. Es war Jenny, die neue Freundin seines Onkels. Die siebte alleine in diesem Jahr. Wieder nur eine dieser Schlampen, die auf das Geld seines Onkels aus waren. Dumm, gut aussehend und sicher gut im Bett – Onkel Howard sucht sich immer denselben Typ Frau aus. Manchmal fragte sich Eric was sein Vormund damit zu kompensieren versuchte, wenn er regelmäßig einen neuen Betthasen anschleppte. „Morgen Jenny. Danke.“ mehr brachte Eric heute früh nicht zu Stande. Er hatte keine Lust auf Gespräche und schon gar nicht mit Jenny. Das Schlauste über was er je mit ihr gesprochen hatte war die Bedienung der Waschmaschine. Wie hielt sein Onkel sowas Dummes nur aus? Kopfschüttelnd ließ sich Eric auf einem der Küchenstühle nieder. Gleichgültig ließ er den Blick über die Geschenke schweifen. Es waren einige Päckchen dabei, eigentlich fast alle von seinem Onkel. Doch stach ihm ein hellblauer Briefumschlag sofort ins Auge. Cartman wusste nur zu gut von wem dieser Brief war. Ihm war klar wer auch dieses Jahr wieder an seinen Geburtstag gedacht hatte. Und seit fünf Jahren fragte sich Eric, warum diese Person jedes Jahr auf ein neues schrieb. Wohl wissend, dass er nicht antworten würde. Wohl wissend, dass er nicht Danke sagen würde. Cartman wollte keinen Kontakt mehr zu den Menschen aus seinem altem Leben – das Leben in Southpark war vorbei, schon lange. Cartman hob den hellblauen Brief hoch. Schnaubend las er den Absender. Wie erwartet. Wieso musste man ihm noch schreiben? Alle anderen aus Southpark taten es doch auch nicht? Nur eben diese eine nervige Person. Am liebsten würde Eric auf diesen Brief antworten und zum Ausdruck bringen, dass er keine Post aus Southpark mehr wollte. Doch insgeheim konnte und wollte er dies nicht. Denn dieser Brief zeigte ihm, dass er nicht völlig vergessen worden war. Eric hatte gar nicht mitbekommen, dass Jenny schon seit einigen Minuten fröhlich vor sich hin plapperte. Sie erzählte ihm eine unsinnige Geschichte von ihrem letzten Geburtstag. Sie bekam gar nicht mit, dass der Junge ihr nicht zuhörte. Erst als sie schrill „Howie!!“ kreischte wurde Eric jäh aus seinen Erinnerungen an früher gerissen. Augenrollend sah Eric zu seinem Onkel der die Küche betreten hatte. Grinsend ging er auf Eric zu und wuschelte durch dessen Haare. „Na Champion! Alles Gute zum Geburtstag!“ Schnaubend begann Eric seine Haare wieder glatt zu streichen. „Danke.“ Sein Onkel setzte sich neben ihn. „Willst du deine Geschenke nicht auspacken?“ Howard Cartman blickte seinen Neffen freundlich an. Seit fünf Jahren kümmerte er sich um ihn. Am Anfang hatten sich beiden gegen diesen Umstand gewährt. Immerhin, Howard hatte damals gerade erst seine Scheidung vom Tisch und seine Firma war immer mächtiger geworden, da wollte er sich nicht auch noch um das Kind seiner Schwester Liane kümmern. Aber was hätte er anders tun sollen? Liane hatte es sich gewünscht. Und niemals hätte Howard Cartman den letzten Wunsch seiner Schwester abgelehnt auch wenn Eric ihn einiges an Nerven gekostet hatte. Doch wenn er sich den Jungen heute so ansah, dann konnte er wirklich stolz sein und sicher wäre auch seine Schwester stolz. „Was zur Hölle soll denn der Scheiß??“ fragte Eric wütend als er den Inhalt eines der Geburtstagspäckchen näher ansah. Howard hatte schon mit dieser Reaktion gerechnet. „Was wohl? Ist ein Flugticket.“ Eric stöhnte nur genervt. „Denkst du ich bin zu dumm zum lesen? Ich wollte wissen was die Scheiße soll? Was soll ich mit dem Ding?“ Howard räusperte sich und wollte gerade zu einer Antwort ansetzten als Jenny das Flugticket aus dem Päckchen nahm. „Oh ein Flugticket nach Denver. Was soll er den in Denver, Darling?“ Howard ahnte schon was nun passieren würde und ein Blick auf seinen Neffen verriet ihm, dass er recht hatte. Eric funkelte Jenny wütend an. „Das geht dich gar nichts an, du dämliche Kuh! Und nimm gefälligst deine Klauen von meinen Sachen!!“ mit diesen Worten riß Eric der Blondine das Ticket aus der Hand. Zunächst starte Jenny den Jungen perplex an, ehe sie auch schon los kreischte. „Howard, wie kannst du es zulassen das er so mit mir redet!?“ Howard Cartman ließ es jedoch kalt. „Er hat recht, Jenny. Es geht dich nichts an!“ Das war wohl für die junge Frau zuviel. Wütend erhob sie sich, wild vor sich hin schimpfend und Türen knallend verließ sie das Haus. Stille breite sich zwischen den beiden Cartman Männern aus. Eric sah immer noch finster auf das Flugticket. DENVER – diese sechs Buchstaben brannten sich gerade in seinen Verstand. Denver hieß Colorado und dies bedeutete wiederum, dass Howard wollte das sein Neffe Southpark besuchte. „Eric, es ist jetzt fünf-“ doch weiter kam der Ältere nicht. Eric sah ihn scharf an. „Was ändert es denn wie lange es her ist? Ich will nicht in dieses Dreckskaff zurück. Und jetzt las mich in Ruhe!“ Eric erhob sich wütend und wollte in sein Zimmer zurück. Er wollte alleine sein. „Eric Theodor Cartman, du bleibst augenblicklich stehen!“ sagte Howard äußerst streng. Der Siebzehnjährige drehte sich um und lachte nur bitter. „Fick dich!“ Eric stapfte zurück in sein Zimmer und warf hinter sich die Tür zu. Er musste sich irgendwie ablenken und das schnell. Auf dem Schreibtisch fand er dazu genau das richtige Mittel – seine Geige. Immer wenn er allein sein wollte und Ruhe brauchte dann spielte er dieses Instrument. Schon mit acht beherrschte er das Saiteninstrument fast in Perfektion. Ruhig und mit geschlossenen Augen begann Eric zu spielen. Er bemerkte nicht wie die Zeit verstrich, er vergaß sich völlig in dieser Melodie. Dennoch hatte er bemerkt, dass sein Onkel das Zimmer betreten hatte. Erst am Ende des Stücks öffnete Eric die Augen und sah zu dem Älteren der mittlerweile auf dem Bett des Jungen saß. „Wieder was neues geschrieben?“ Eric zuckte nur mit den Schultern während er das Musikinstrument verstaute. „Solltest du nicht Jenny hinterher rennen und um Verzeihung flehen?“ Howard gluckste auf diese Frage nur amüsiert. „Wozu? Sie ging mir ohnehin auf die Nerven. Zudem wollte ich mich nach meiner Geschäftsreise nach Denver ohnehin von ihr trennen.“ Eric drehte sich um und lehnte sich lässig an seinen Schreibtisch. Er musterte seinen Onkel eingehend. „Du willst also auch nach Denver?“ Der Ältere nickte. „Ja. Und ich möchte das du mitkommst.“ Eric sah nur stur zum Fenster. „Wozu?“ Howard seufzte tief. „Damit du endlich, nach fünf Jahren, das Grab deiner Mutter besuchst. Und naja...vielleicht kannst du ein paar alte Freunde treffen.“ Eric lachte auf. Es klang freudlos und leer. „Freunde? Willst du mich verarschen? Ich habe dort keine Freunde. Die kümmert's doch 'nen Scheiß was aus mir wurde.“ Howard zog etwas rechteckiges und blaues aus seiner Hosentasche. „Naja nicht alle oder?“ Cartman sah den Briefumschlag an und stellte fest, dass er geöffnet worden war. „Wieso liest du meine Post?“ Der ältere sah den Umschlag an. „Damit wenigstens einer die Briefe aus Colorado liest. Jedes Jahr zu deinem Geburtstag schreibt dir jemand und jedes Jahr ignorierst du es. Wenn du ihn gelesen hättest, wüstest du, dass dieses Jahr am 4. Juli deine ehemalige Klasse eine Party schmeißt. Du könntest doch hingehen. Immerhin bist du eingeladen, zumindest schreibt dir das-“ „Hast du sie noch alle? Du willst mich an das Grab von Mum zwingen und dann soll ich fröhlich Party machen in diesem Kuhkaff?“ Eric war mittlerweile so wütend, dass er das Gefühl hatte jeden Moment zu explodieren. „Es ist schon schlimm genug, dass ich dich an das Grab deiner Mutter ZWINGEN muss. Ich dachte nur, dass dir ein Treffen mit deinen alten Freunden helfen würde um damit besser umzugehen!“ Erneut lachte Eric auf. „Weißt du wie schwul du klingst? Wenn du jetzt noch anfangen würdest zu heulen, wäre dass eine gelungene Schauspielleistung.“ Howard erhob sich und ging auf Eric zu. „Schluss jetzt! Du wirst nach Southpark gehen und du wirst das Grab deiner Mutter besuchen!“ Der Junge zeigte Howard einen Vogel. „Hat dir Jenny das Hirn weggeblasen? Vergiss es!“ KLATSCH. Irgendwann war auch bei Howard Cartman das Maß voll. Eric starrte perplex seinen Onkel an. Bis jetzt hatte dieser ihn nur einmal geschlagen und dass war, aufgrund eines äußerst derben Schulstreichs passiert. Allerdings hatte ihn der Ältere damals nicht einmal ansatzweise so wütend angestarrt. „Beweise deiner Mutter gegenüber gefälligst mehr Respekt! Sie hat alles für dich getan und da ist es nicht zuviel erwartet, wenn du ihr einmal im Jahr die ehre erweist, ihr Grab zu besuchen!“ Howard klang sehr streng und herrisch. Ein wenig Angst bekam Eric schon, denn so sprach sonst niemand mit ihm. Es war eine Weile still bis Howard beschloss das Zimmer seines Neffen zu verlassen. Dieser hatte sich einfach nur wortlos die Wange gehalten und vor sich hingestarrt. „Wann geht die Maschine?“ fragte Eric fast schon etwas kleinlaut. ~~~~~ Wer schreibt Cartman jedes Jahr? Woran starb Liane? Und wieso will Eric nicht zurück und Stan, Kyle und Kenny wiedersehen? ... Das alles beim nächsten Mal! ;) Ich würde mich sehr über ein paar Reveiws freuen! LG Lex Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)