One piece of a fairy tale von MarySae (NaLu, LuNa) ================================================================================ Kapitel 1: One piece of a fairy tale ------------------------------------ Die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel. Möwen zogen über ihnen ihre schier endlosen Kreise. Immer und immer wieder erklangen ihre Schreie und mischten sich unter das stete Rauschen der Wellen. Das Schiff hob und senkte sich mit jeder Wand aus Wasser. Trotz des strahlenden Sommerwetters war die See ungewöhnlich aufgewühlt. Schon seit ihrer Abreise war der Navigatorin diese Tatsache bewusst. Immer wieder hob sich ihr Blick von dem Buch, das sie mit beiden Händen umschloss, und sah auf das azurblaue Meer hinaus. Nami war nur übervorsichtig, redete sie sich selber ein. Wahrscheinlich bildete sie sich das alles nur ein. Trotz ihrer Wachsamkeit ließ sie es sich nicht nehmen die Sonne zu genießen. Mit nichts mehr als einem Bikini bekleidet, räkelte sich die Orangehaarige auf der gemütlichen Liege. Der weiche Stoff des Handtuchs, auf dem sie lag, umschmeichelte ihre Haut bei jeder Bewegung. Sie liebte ruhige Tage wie diese. Die Strohhutbande hatte sich einen Tag Ruhe gegönnt und jeder ging seinem liebsten Hobby nach. Schon seit dem Frühstück hatte sie niemanden mehr gesehen oder gehört, was für dieses Schiff sehr ungewöhnlich war. Beinahe unheimlich, wie sie fand. Und trotzdem nahm sie diese Ruhepause dankend an und konnte sich endlich dem Buch widmen, welches sie auf dem letzten Markt kostengünstig erwerben konnte. Nami hatte sofort erkannt, dass das Buch sehr alt sein musste. Der ehemals rote Ledereinband war nun ausgeblichen und zerkratzt. Die weißen Seiten waren nun gelblich und die Buchstaben hatten etwas von ihrer Leuchtkraft eingebüßt. Und dennoch war es ihr direkt ins Auge gesprungen. Warum sie es dann aber so dringend kaufen wollte, war selbst ihr ein Rätsel. Wenn es nicht so absurd klingen würde, hätte sie gesagt, das Buch hätte nach ihr gerufen. Irgendetwas daran hatte sie sofort fasziniert. Was es genau war, wusste sie jedoch selber nicht. Ehrfürchtig glitten ihre zarten Finger über die Kanten der einzelnen Seiten, als sie die spannende Geschichte regelrecht verschlang. Das Buch selbst schien keinen Autor zu haben, was die junge Frau umso mehr faszinierte. Wie konnte ein geschriebenes und veröffentlichtes Werk wie dieses niemanden haben, der es zu Papier gebracht haben wollte? Aber vom Kauf abgehalten hatte sie das alles nicht. Im Gegenteil. Wahrscheinlich war es sogar genau das, was ihr Interesse geweckt hatte. „Was liest du denn da?“ Das plötzliche ertönen seiner Stimme erwischte sie völlig unvorbereitet. Erschrocken zuckte sie zurück und konnte sich nur gerade so noch auf der Liege halten, bevor sie von der Kante gerutscht und auf dem Boden aufgekommen wäre. Als der erste Schock sich gelegt hatte, funkelte sie den Schwarzhaarigen wütend an. „Luffy! Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, du sollst dich nicht so an mich heran schleichen! Ich bekomme wegen dir noch mal einen Herzinfarkt!“ Doch trotz ihrer wütenden Stimme bekam sie nur ein schiefes Grinsen als Antwort. Sie unterdrückte den Drang ihm ihre Faust über den Kopf zu ziehen. „Mensch, Luffy… Was machst du eigentlich hier?“, meinte sie dann seufzend. Langsam schob sie das verrutschte Handtuch wieder zurecht und legte sich wieder in eine gemütliche Position. Der Schwarzhaarige, der diesmal ohne seinen Strohhut unterwegs war, ließ sich neben ihr auf dem Fußboden nieder. Die Beine ineinander verschränkt und die Hände im Schoß. „Mir ist langweilig! Alle machen hier irgendwas und keiner lässt mich mitmachen!“, stöhnte dieser und klang beinahe so wie ein schmollendes Kind. Namis Mundwinkel zuckten. „Dann such dir eben was anderes. Du wirst dich ja wohl einen Tag lang selbst unterhalten können, oder?“ Ihr Blick schweifte erneut über das verblichene Papier in ihren Händen und eine sanfte Windböe spielte mit ihren langen Haaren. „Mir fällt aber nichts Lustiges ein! Und wenn keiner mitmacht ist das eh langweilig“, quengelte er weiter und Nami zog eine Augenbraue hoch. „Wie wäre es dann mal mit Ausruhen? Du bist sowieso noch vom letzten Kampf verletzt. Ich bin mir sicher, dass Chopper dir Bettruhe verordnet hat.“ Sie sah erneut zu ihm hinüber und die vielen Verbände, die seinen Körper zierten, jagten ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Schnell wandte sie den Blick wieder ab. Die Erinnerungen brachen erneut auf sie ein. Feuer, Schreie, so viel Blut. Sie hatte wirklich gedacht, sie würde ihn verlieren… Erneut bildete sich ein Kloß in ihrem Hals, der ihr beinahe die Kraft zum Atmen nahm. „Das sind doch nur ein paar Kratzer“, verteidigte er sich. „Ein paar Kratzer? Luffy! Du lagst drei Tage im Koma! Selbst Chopper war sich nicht sicher, ob du je wieder aufwachen wirst!“ Die Tatsache fraß sich noch immer tief in ihr Herz. Schnell schluckte sie die bereits aufkommenden Tränen hinunter. Ohne ihn wäre alles sinnlos… „Entschuldige, Nami.“ Die Navigatorin blickte von ihrem Buch auf und bemerkte, dass er sie genau musterte. Obwohl ihr Käpt’n die meiste Zeit nichts mitbekam konnte sie sehen, dass er diesmal sehr wohl zu verstehen schien. Plötzlich glühten ihre Wangen und sie tat ihr bestes, um diese Tatsache zu überspielen. „Red keinen Unsinn. Werde einfach schnell wieder gesund und sei beim nächsten Mal vorsichtiger. Ich hatte echte Mühe damit dich aus dem brennenden Haus zu schleppen.“ Ihre eigenen Wunden waren längst nicht so schlimm gewesen, wie seine. Und das nur, weil er sie unter Einsatz seines Lebens beschützt hatte. Wie konnte sie alles, was er für sie tat, je wieder gut machen? „Okay“, meinte er leichthin und lächelte über das ganze Gesicht. Das war wieder typisch Ruffy. Jetzt konnte auch Nami ein Grinsen nicht mehr unterdrücken. „Du Blödmann“, lächelte sie, ohne es ernst zu meinen. „Und jetzt erzähl mir, worum es in deinem Buch geht!“, verlangte er und Nami zog verwundert eine Augenbraue hoch. Seit wann interessierte er sich so für Bücher? Aber der jungen Frau wurde schnell klar, dass ihn nicht das Buch selbst interessierte, sondern, dass er einfach nicht alleine sein wollte. Ein klein wenig fand sie diese Seite an ihm ja süß… „Dann komm her.“ Sie deutete ihm an, näher an ihre Liege heran zu kommen und er zögerte keine Sekunde. Einen Moment später lehnte er sich mit dem Rücken an das Gestell aus Metall und blickte aufs Meer hinaus, während er gespannt lauschte. Sein Kopf war nur wenige Zentimeter von ihrer Hand entfernt. Ein leichtes Kribbeln zog durch ihren Körper, was sie an kleine Stromstöße erinnerte. Doch es war noch nicht an der Zeit es ihm zu sagen. Nicht, bevor sein Traum, Piratenkönig zu werden, wahrgeworden war. Und vor allem: Nicht, bevor er erwachsen war. Beinahe automatisch legte sie ihre Hand auf seinen Kopf und begann ihn – wie einen Hund – zu streicheln. Ein zufriedenes Geräusch ertönte und Nami lächelte still in sich hinein. Er war manchmal wirklich zu… niedlich. „Also, in dieser Geschichte geht es um Magier und Zauberer. Einige von denen haben sich zu sogenannten Gilden zusammen getan und kämpfen nun zusammen gegen böse Magier, die nichts Gutes im Sinn haben.“ „Ah, also so wie wir, ja?“ Nami kicherte. „Ja, ziemlich genauso wie wir. Es gibt da einen Magier, einen Dragonslayer, um genau zu sein, namens Natsu, der es sich zur Aufgabe gemacht hat seine Freunde mit seinem Leben zu beschützen. Und besonders passt er auf seine beste Freundin auf, die ihm mehr als alles auf der Welt bedeutet. Ihr Name ist…“ . „Was liest du denn da, Lucy?“ Die Blonde zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich ein Gesicht dicht vor ihr auftauchte. Nur mit Mühe unterdrückte sie einen Schrei und umklammerte das Buch in ihrer Hand fester. Nur wenige Zentimeter neben ihrem Bett saß auf einmal ein junger Mann, dessen rosafarbenes Haar im Licht der durch das Fenster der letzten einfallenden Sonnenstrahlen des Tages beinahe leuchtete. Er hatte den Kopf schief gelegt. Fast so, als wunderte er sich über die überraschte Reaktion seiner besten Freundin. Die allerdings, fand das überhaupt nicht lustig. „Natsu! Was zum Geier machst du hier? Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht immer in meine Wohnung einbrechen! Du solltest wirklich lernen was das Wort „Privatsphäre“ heißt!“ Am liebsten hätte sie ihm das Buch gegen den Kopf geworfen, doch sie brachte es nicht über sich noch mehr Kratzer und Knicke in das fragile Material zu machen. Sie hatte dieses Buch erst vor kurzem in der Bibliothek von Fairy Tail entdeckt und konnte es seitdem nicht mehr aus der Hand legen. Sie war völlig fasziniert von diesem Werk, auch wenn sie nicht wusste, warum. Jeder andere hätte das zerfledderte und eingerissene Buch wahrscheinlich in die nächstbeste Mülltonne geworfen, aber nicht sie. Für sie waren Bücher Schätze. Wertvoller als Reichtum, Macht und Ruhm. Und dieses hier umgab ein Geheimnis, dass sie sich selbst geschworen hatte, zu lüften. „Du bist heute gar nicht in die Gilde gekommen! Happy und ich waren ganz alleine“, sagte der Dragonslayer, ohne den Vorwurf in seiner Stimme zu verstecken. Lucy seufzte. „Ich habe doch gestern klipp und klar gesagt, dass ich heute Zuhause bleiben wollte. Und fang nicht so an. Du hast auch andere Freunde, die du nerven kannst. Wo hast du Happy eigentlich gelassen? Ist er gar nicht mitgekommen?“ Erst jetzt bemerkte die Blonde die Abwesenheit der quirligen, fliegenden Katze. Natsu ging eigentlich nie ohne ihn im Schlepptau aus dem Haus. „Der nervt Carla mit seinem ersten selbst gefangenem Fisch“, sagte er nur leichthin und setzte sofort seine gekränkte Mine wieder auf. „Aber warum verkriechst du dich alleine in der Wohnung? Dein Buch kannst du auch bei uns lesen! Oder, wir machen etwas viel besseres und gehen einfach wieder auf Mission!“ Plötzlich unheimlich müde rieb die Blonde sich die Schläfen. „Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Wenn ich in Anwesenheit von euch Chaoten auch nur das Buch aus der Tasche nehme, liege ich wahrscheinlich schon unter irgendeinem Tisch, weil Gray und du wieder einen total dämlichen Streit angefangen habt und die halbe Gilde auseinander nehmt. Und außerdem“, fügte Lucy noch hinzu, als der junge Mann vor ihr gerade etwas erwidern wollte, „bist du immer noch verletzt, Natsu. Du solltest dich wirklich ausruhen!“ Ihr Blick wanderte auf seinen nicht von Kleidung verdeckten Arm und den weißen Stoff, der nun seine Haut verbarg. Sie hatte ihn gesehen. Seine Verletzungen. Sie wusste, wie schlimm sein Oberkörper ausgesehen hatte und das machte sie krank. Es tat ihr weh zu wissen, dass er verletzt wurde. Und das nur, weil sie selbst im Weg gestanden hatte. „Das hier?“, meinte er und zeigte auf seine Brust. „Das ist doch gar nichts. Nur ein kleiner Kratzer!“ Er klang beinahe ein wenig beleidigt darüber, dass sie ihn für so schwach hielt, sich von so einer kleinen Wunde beeindrucken zu lassen. „Das ist kein „kleiner Kratzer“, Natsu! Ich hab es doch selbst gesehen. Alles war voller Blut!“ Ihr Körper schüttelte sich, trotz der sommerlichen Hitze in ihrem Zimmer, bei dem Gedanken und ihre Finger krallten sich stärker um das Buch in ihrer Hand. „Ach, vergiss es“, meinte sie dann schnell, bevor sie diese Unterhaltung erneut durchkauen würden. „Sei einfach mal etwas vorsichtiger, okay? Du musst nicht immer den Helden spielen und im Krankenzimmer landen.“ Diese Worte zauberten im Magier ein Lächeln aufs Gesicht, was auch den Knoten in der Brust der Blonden ein wenig lockerte. „Geht klar!“, lachte er und streckte sich. „Dann komm her.“ Sie deutete ihm an, sich neben ihr auf das Bett zu setzen und er zögerte keine Sekunde. Einen Moment später lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand hinter ihnen und blickte ihr über die Schultern, während er gespannt ihren Worten lauschte. Sein Kopf war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Ein leichtes Kribbeln zog durch ihren Körper, was sie an kleine Stromstöße erinnerte. Sie spürte, dass ihr plötzlich ganz warm ums Herz wurde. Doch es war noch nicht an der Zeit es ihm zu sagen. Nicht, bevor sein Traum, Igneel wieder zu sehen, wahrgeworden war. Und vor allem: Nicht, bevor er erwachsen war. Beinahe automatisch rutschte sie ein wenig näher an ihn heran, bis ihre Körper sich berührten und sie seine Wärme spüren konnte. Sanft legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und genoss es, ihn bei sich zu haben. Natsu grinste und Lucy lächelte still in sich hinein. Manchmal war er wirklich zu… niedlich. „Also, in dieser Geschichte geht es um Piraten. Insbesondere um eine ganz bestimmte Piratenbande, die sich selbst die Strohhut-Bande nennt. Der Name kommt von dem Hut, den der Kapitän immer trägt. Sie haben sich nach und nach zusammen getan, um ihre Träume zu verwirklichen und sich anderen bösen Piratenbanden entgegen zu stellen und sie daran zu hindern, anderen wehzutun.“ „Ah, also so wie wir, ja?“ Lucy kicherte. „Ja, ziemlich genauso wie wir. Es gibt da einen Piraten, einen Kapitän, um genau zu sein, namens Luffy, der es sich zur Aufgabe gemacht hat seine Freunde mit seinem Leben zu beschützen und einmal König der Piraten zu werden. Und besonders passt er auf seine beste Freundin auf. Ihr Name ist…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)