Happy Family von nana8 ================================================================================ Kapitel 4: Warm und Kalt ------------------------ Ich dachte nicht darüber nach, wieso Zorro wusste, was das war ich dachte auch nicht darüber nach aufzufliegen, wenn ich tatsächlich mit voller Geschwindigkeit losrennen würde, das Einzige was mir bewusst war, war dass das was sich uns näherte nichts Gutes bedeutete. Ich spürte es – und da kroch mir auf einmal dieser unsägliche Geruch in die Nase. Ich verzog das Gesicht und begann zu husten, trotzdem realisierte ich, dass auch Zorro seine Nase zuhielt. Und dann rannte ich, so schnell wie ich es wahrscheinlich noch nie in meinem Leben getan hatte und ausnahmsweise war ich einmal froh schneller als jemand Normales zu sein. Die Bäume rauschten nur so an mir vorbei und ich genoss dieses Gefühl, als wäre man in einer eigenen Welt, alles nur ein bunter Wisch der vorbeirauschte. Zugegeben, ein kleines bisschen genoss ich das Ganze schon, doch versuchte ich angestrengt den Geruch loszuwerden, er war eine Mischung aus Schweiß, Moder und altem Fisch – nicht unbedingt das, was der Renner als Parfüm sein würde. Irgendwann blieb ich stehen, da auch mir so langsam die Puste ausging und ich absolut nichts mehr von diesem Ding spürte oder roch. Atemlos stützte ich mich an einem Baum ab und betrachtete meine Umgebung, jedoch war hier nichts Beunruhigendes, lediglich lauter Bäume und ein kleiner Tümpel. Ich atmete erneut tief durch, als mir die Frage durch den Kopf schoss: „Was ist mit Zorro?“ Und wie zum Teufel sollte ich hier wegkommen? Ich wusste ja nicht mal wo ich war. Gerade als in beschloss auf einen Baum zu klettern, um mir einen Überblick zu verschaffen, kroch mir wieder dieses ekelerregende Mischung in die Nase. Panisch schoss mein Kopf herum und ich hörte sich nähernde Schritte. Was sollte ich tun? Auf einen Baum klettern? Nein, dort würde es mich finden…der Tümpel! Zwar nicht der gemütlichste Geruch, doch er würde meinen Geruch überdecken und das war vorerst das Wichtigste, außerdem wäre ich dort praktischerweise auch nicht zu sehen. Blitzschnell rannte ich dort hin und sprang hinein. Es traf mich wie ein Eisklotz, denn dafür dass Spätsommer war, war dieser Tümpel erstaunlich kalt und ich trug jetzt nicht unbedingt die wärmsten Klamotten. Das Wasser umschloss mich wie ein kühler Mantel und raubte mir für einen kurzen Moment die Sinne. Nachdem meine Nerven sich beruhigt hatten, öffnete ich die Augen, stellte aber fest, dass man in diesem verdreckten Wasser nicht wirklich etwas sah. Langsam glitt ich auf den Grund und hielt die Luft an und versuchte herauszufinden was oben passierte. Tatsächlich konnte ich Schritte hören. Es waren schwere, jedoch schnelle Schritte, die suchend umherschlichen. Innerlich betete ich, dass dieses etwas nicht Witterung aufgenommen hatte. Instinktiv drückte ich mich noch weiter in den Boden, abwartend. Nach etwa zehn Minuten des Herumsuchens, rutschte mir mein Herz allerdings in die Hose als ich bemerkte, wie mein Verfolger vor dem Tümpel zum Stillstehen gekommen war. Regungslos verharrte ich auf dem schlammigen Grund, nicht wagend auch nur zu blinzeln. Ich hörte wie es mit den Füßen oder Pfoten (was auch immer es hatte, allerdings vermutete ich, dass es eine Tiergestalt hatte) scharrte und dann erklang wieder dieses Knurren, doch diesmal stoppte es nicht. „Es wird springen! Es wird dich finden!“, war das Einzige was ich denken konnte, meine Hände krallten sich panisch in den Schlamm. Doch selbst einem Vampir ging nach einer Zeit die Luft aus, vor allem in einer solchen Situation. Vergebens versuchte ich mich zu konzentrieren, aber mein Kopf pochte wie als würde darin jemand eine Trommel schlagen und meine Hände hörten auf sich in den Grund zu krallen. Langsam stieg ich nach oben. Ich schloss bloß die Augen und hoffte, dass ich oben etwas Zeit hätte um wenigstens irgendwie gegen das Ding zu kämpfen. Allerdings flimmerte es vor meinen Augen und ich spürte wie mein ganzer Körper schwerer wurde. „Was passiert hier nur?“, flog es mir benommen durch den Kopf und gerade als ich dachte, ich würde endgültig weg vom Fenster sein hörte ich ein lautes Jaulen. Dann packte mich urplötzlich ein Arm und ich wurde dem Wasser entrissen. Als mein Kopf an die Oberfläche kam holte ich so tief Luft wie noch nie und mein ganzer Körper explodierte förmlich. Kaum spürte ich, wie meine Füße aus dem Tümpel raus waren, drehte ich mich um und trat zu. „Hey, hey! Ich bin der Gute!“, hörte ich eine Stimme und öffnete meine Augen. Mir gegenüber stand doch tatsächlich Zorro! „Was? Wie?“, keuchte ich, „Wie bist du -?“ Ich holte erneut tief Luft und ließ mein Bein sinken, welches er mit seinem Arm geblockt hatte. Ich realisierte, dass er nicht einmal einen blauen Fleck hatte. Langsam beruhigte sich mein unter Adrenalin stehender Körper. Gerade als ich erneut mit meiner Frage ansetzen wollte, fuhr sein Kopf herum und er riss mich mit sich durch den Wald. Noch etwas benebelt stolperte ich hinterher und wurde dann von ihm in eine Kuhle gedrückt. Er quetschte sich neben mich und bedeutete mir mit seinem Finger auf den Lippen zu schweigen. Erst wollte ich rein aus Trotz trotzdem fragen, dann roch ich es jedoch wieder und wurde still. Wie viele Dinger von denen waren hier denn noch? Und was war eigentlich mit meinem Verfolger – Ding passiert? Ich hatte es nicht mehr gesehen – hatte Zorro es etwa…? Ich stockte und schaute ihn geschockt an, er blickte jedoch angespannt durch die Äste, welche er vor die Kuhle geschoben hatte. Ich bemerkte, dass es Äste einer Pflanze waren – mit einem ziemlich starken Geruch. Ich zog meine Nase kraus, verstand dann aber: Es war um unseren Geruch zu verdecken! Ganz schön schlau…aber woher wusste er sowas? Was zum Teufel war der grünhaarige Schönling denn? Schön war er allerdings…diese Muskeln, die man durch’s Shirt sah…und diese markante Gesichtsform…ich blickte ihn leicht verträumt an. Da verschwand der Geruch und Zorros Muskeln entspannten sich, dann drehte er sich zu mir um und musterte mich kurz – was mir ziemlich unangenehm war, denn ich sah wahrscheinlich nicht gerade berauschend aus. Am liebsten hätte ich ihn so viel gefragt, blieb bei seinem Blick jedoch stumm. „Ist dir kalt?“, fragte er und leichte Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. Ich war zwar klatschnass, kalt war mir jedoch nicht wirklich – ich hatte ja die Ganze Zeit eng neben ihm gesessen und er war ungefähr so heiß wie ein Schmelzofen. Allerdings war mir das Ganze jetzt nicht wirklich unangenehm gewesen… „Nein“, brachte ich dann hervor und folgte ihm, er war nämlich schon längst aufgestanden. Den ganzen Weg durch den Wald über verlor er kein einziges Wort und blickte sich nur wachsam um. Ich hingegen starrte ihn die ganze Zeit über an und sehnte mich nach der wundervollen, warmen Nähe zurück…. Als wir aus dem Wald raus waren drehte er sich zu mir und meinte: „Und es ist wirklich alles okay?“ „Jaja“, winkte ich ab, während eine innere Stimme schrie: „Nein gar nichts ist okay! Das was alle eben passiert ist und mein Herz hört verdammt nochmal nicht auf zu sprinten!“ Er fuhr sich verlegen durch die Haare und sagte dann: „Tjaa…also ich würde dir ja gerne meine Jacke geben, nur hab ich selber keine dabei…tut mir leid. Ich würde sagen, wir vergessen das Ganze am besten.“ Ich starrte ihn entgeistert an. Wie jetzt? Der wollte das einfach so fallen lassen? Doch ich merkte, dass mich das alles schon ganz schön ausgelaugt hatte und ich nun wirklich zu müde war um ihn zu überzeugen. Das würde ich schon noch alles rausfinden! „In Ordnung“, antwortete ich kurz und knapp. „Okay…“, er hob die Hand zum Abschied, „Dann bis Mathe.“ Ich lächelte und hob ebenfalls die Hand, dann drehte er sich um und ging und so machte auch ich mich auf den Weg nach Hause. Die nächsten Tage hatte ich jedoch keinen Erfolg ihn zu fragen, denn irgendwie schaffte der Typ es mir immer aus dem Weg zu gehen. Doch eine Woche später kam meine Chance. Vivi und ich standen gerade bei den Spinden und unterhielten uns als wir Ace den Gang runterkommen sahen. Ich hätte am liebsten laut aufgestöhnt, noch so einer dieser beliebten Jungs die mir tierisch auf den Keks gingen. Er begrüßte erst Mal jeden als er dann bei uns stehen blieb. Ich glotzte ihn verwundert an und auch Vivi klappte die Kinnlade fast runter. Was wollte DER denn bei UNS? „Tag“, grinste er, „Du bist doch die kleine Schwester von Nojiko oder?“ Noch immer etwas verdutzt nickte ich und sein Grinsen wurde noch größer. „Wisst ihr“, begann er, „Bei mir und Ruffy steigt am Freitagabend ne Party, also wenn ihr wollt könnt ihr ruhig kommen! Je mehr desto besser!“ Er grinste und ich hätte am liebsten laut aufgelacht – eine Partyeinladung für mich? Noch dazu eine der berühmt – berüchtigten Party’s von Ace und Ruffy? Allerdings – Zorro würde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch da sein…das war meine Chance! „Klar wir kommen gerne!“, erwiderte ich zuckersüß und Ace lachte, „Klasse!“, meinte er und verschwand mit einem „Man sieht sich!“ Ich grinste von einem Ohr zum andern als ich zu Vivi blickte. Diese war puterrot. „Was ist?“, hakte ich besorgt nach. „Es ist nur“, stotterte sie, „I-ich war noch nie auf einer Party von ihnen…“ Ich grinste. „Ich auch nicht!“, lachte ich, „Lass uns das Beste draus machen!“ Dann hakte ich mich bei ihr unter. Nicht nur dass es meine erste Party war, nein jetzt würde ich den Mooskopf endlich zur Rede stellen können. So leicht kommst du mir nicht davon Lorenor Zorro! Ace lief beschwingt den Gang hinunter. Bald würde seine Party steigen – und er hatte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen! Er wollte unbedingt, dass die lilahaarige Schönheit namens Nojiko auf die Party kommen würde, sie hatte zwar abgelehnt, aber so wie er sie kannte, würde sie ihre kleine Schwester ganz sicher nicht alleine auf SO EINE Party lassen. Er grinste noch breiter. Und er hatte dafür gesorgt, dass sein bester Kumpel seiner Flamme endlich näher kommen konnte. Was war er doch für ein gewieftes Kerlchen! Am liebsten hätte er sich für diese – aus seiner Sicht – geniale Idee, die Schulter geklopft. Da sah er seinen Kumpel auch schon. „Hey Zorro!“, rief er, „Rate mal wer am Freitag zur Party kommt!“ Zorro schaute seinen Freund an und seufzte dann. „Deiner Laune nach würde ich mal auf Nojiko tippen.“ Der Schwarzhaarige lachte und verschränkte die Arme. „Nicht nur die“, begann er und schaute Zorro geheimnisvoll an, „Ihre kleine Schwester kommt auch! Na was sagst du?“ Zorro’s Gesichtszüge entgleisten und plötzlich war sich dessen bester Freund gar nicht mehr so sicher, ob das wirklich eine so schlaue Idee gewesen war. Zorro graute es bei dem Gedanken – er wusste nur zu gut, dass Nami versuchen würde etwas rauszufinden, deshalb war er ihr ja auch konsequent aus dem Weg gegangen. Aber einfach nicht zur Party zu gehen ging auch nicht – er konnte Sanji schlecht mit den zwei Idioten allein lassen. Seufzend fuhr er sich durchs Haar. „Manchmal Ace – ja manchmal würde ich dich für deine „schlauen“ Ideen gern in die Tonne kloppen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)