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Anguifer Leo

von

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Genug ist genug

Was immer Godric getan hatte, Lord Voldemort war wütend.

Es hatte ihn ja schon gewundert, als Godric einfach wieder zurück gekehrt war, ohne jegliche Begleitung und es sich in seine Zelle wieder gemütlich gemacht hatte. Doch noch bevor er hatte fragen können waren Todesser aufgetaucht, hatten sie Beide – nun eigentlich nur Godric dank dieses verdammten Zaubers – gefoltert und waren wieder gegangen. Hilflos hatte er warten müssen, bis der Ritter wieder aufgewacht war.

„Was ist passiert?“

„Ach nur eine nette Unterhaltung mit Tom. Er wollte wissen wie Salazar zu mir steht, da er ihn bereits besucht hat.“

„Und?“

„Es hat ihm nicht gefallen, dass ich seine Abstammung kenne. Als das Gespräch vorbei war, bin ich eben wieder hergekommen. Wir müssen warten bis Salazar uns abholt.“

Wollte er ihm damit sagen, dass sie hier eigentlich die ganze Zeit raus konnten?! Scheinbar.

„Ah, ich schulde dir ja noch eine Erklärung was denn nun ein Gefährte ist.“

Wie konnte man bloß so entspannt sein, wenn der dunkle Lord in der Nähe war und darüber nachdachte, wie man einen am besten qualvoll töten konnte?! Aber nun gut, wenn Godric ihn darüber aufklären wollte.

„Ein Gefährte ist durch die Magie gebundene Partner eines magischen Wesens, in meinem Fall eines Dämons. Salazar und ich können fühlen, wenn der jeweils Andere in Gefahr gerät, wir können starke Empfindungen wahr nehmen, als wären es unsere. Es ist ist uns auch möglich unsere ganzen Gefühle dem Anderen zu öffnen. Wäre das nicht gewesen, hätte Salazar mich tatsächlich umgebracht, nachdem er aufgewacht ist. Dank unserer magischen Bindung können wir gedanklich immer in Kontakt treten, es sei denn starke Magie um uns herum schwächt diese Fähigkeit.“

Wow. Ja, das konnten Ehepartner nicht von sich behaupten. Wirklich nicht.

„Durch Salazars Magie bin ich wie bereits erwähnt Zeitlos und resistenter gegenüber Giften und Krankheiten geworden und mein Körper robuster. Salazar muss sich von meinem Blut ernähren, ein Anderes kann er gar nicht mehr trinken.“

„Aber braucht ein Dämon nicht... mehr Blut als Menschen geben können? Ich meine regelmäßig?“

„Mein Körper weiß das und produziert mehr Blut als nötig ist. Sobald genug Blut da ist und Salazar wieder trinken kann merke ich das... Außerdem macht es einen irgendwie süchtig, weil der Biss... sagen wir sehr angenehm für den Gefährten ist.“

Harry hob die Augenbraue, aber als Godric kurz den Blick abwandte blinzelte er. So gut? Muss ja schon wie ein leichtes Vorspiel sein. Nun, er sollte Mal die Klappe darüber halten, er hatte keine Ahnung wie es war.

„Also haben Sie das Verlangen gebissen zu werden?“

„Ja, wobei nur Salazars Biss dieses Verlangen... stillen kann. Es hilft auch nicht, wenn ich mich selbst verletze um das Blut weniger werden zulassen. Habe ich ausprobiert, bevor Sal da war.“

„Das heißt, es war eine ziemliche Qual für sie, nachdem sie wieder aufgewacht waren.“

Der Ritter verzog kurz das Gesicht und nickte.

„Dadurch wusste ich aber auch, dass Salazar nicht tot war. Da er ja geschlafen hat, hatte ich kaum eine Verbindung zu ihm. Nun wie auch immer. Da Dämonen nur einmal lieben können würden sie eigentlich einen Teufel tun und dem Partner nicht fremd gehen, aber seltsamerweise bewirkt der Bund eben dies. Er kann nicht fremd gehen, sobald er einen Gefährten hat.“

„Und Sie?“

„Theoretisch? Ja, ich könnte fremd gehen, aber praktisch habe ich es nie getan und ich werde es auch niemals tun.“

So hatte er auch Godric eingeschätzt.

„Es hat jedoch für den Dämon einen großen Nachteil ein sterbliches Wesen als Gefährten zu wählen. Sollte der Partner aus welchem Grunde auch immer dennoch sterben... verfällt der Dämon in einem Zustand des Wahnsinns. Er verliert komplett den Verstand durch seine Trauer und dem Verlust, dass er beginnt nur noch durch Instinkte geleitet auf Wanderschaft zu gehen. Dabei tötet er alles was in seinem Weg kommt. Salazar hat gesagt, dass der Verstand noch da ist, aber so vernebelt, dass er nicht Mal wahrnimmt, was er da eigentlich tut. Er wusste nur, dass er seinen Gefährten sucht, obwohl er wusste, dass dieser tot ist.“

„Also war er es wirklich der die Städte?“

„Ja. Sobald ich davon gehört habe, wusste ich was los war und bin der Spur gefolgt. Irgendwie musste ich meinen Gefährten wieder zu Verstand bringen. Er bereut auch, dass er so viele Leben ausgelöscht hat, aber es liegt in der Natur eines Dämons, wenn er den Gefährten verliert.“

„Hat vielleicht deswegen der Gefährte die Macht den Dämon zu töten?“

„Ich weiß es nicht. Könnte einer der Gründe sein. Ich wusste ja, dass ich sterben würde, ich hätte ihm dieses Leid ersparen können, aber...“

Godric stockte und senkte schuldbewusst den Blick. Er hatte das starke Bedürfnis zu ihm zu gehen und ihn zu trösten, aber sie waren in verschiedenen Zellen.

„Sie konnten es nicht. Sie können Salazar nicht töten, das bringen Sie einfach nicht übers Herz.“

Ein leichtes Nicken des Anderen.

„Sehen Sie es Mal so. So haben Sie beide eine zweite Chance bekommen.“

Die Worte schienen Gryffindor etwas aufzumuntern, worüber Harry recht froh war. Es war nicht schön ihn so deprimiert zu sehen. So... Schuldbewusst.

Ein gewaltiges Krachen schreckte den Dunkelhaarigen hoch.
 

Auch Godric blickte in die Richtung und als er fühlte, dass jemand nach ihm suchte, öffnete er etwas ihre Verbindung. Sofort wurde er von Salazars Gefühlen überrollt. Da war Sorge, Wut und pure Erleichterung. Damit er nicht mehr so besorgt war, ließ er Sal fühlen, dass es ihm gut ging – wenn man die Foltern jetzt Mal außer Acht ließ. An sich war er einfach nur müde und wollte sich an seinem Gefährten kuscheln und natürlich gebissen werden.

Ein erneutes Krachen und die Tür der Kerker flogen an ihnen vorbei. Harry sah überrascht der Tür hinterher, während er versuchte wieder aufzustehen. Es klappte sogar.

„Salazar ich werde alt. Mir tun die Knochen weh.“

Im nächsten Moment tauchte Salazar auch schon auf, musterte ihn und er konnte den leicht gelben Stich erkennen. Er war also noch immer besorgt.

„Mir geht es gut und Harry auch.“

„Sie haben die ganze Folter auf sich genommen!“, kam es von Harry zurück und Godric nahm das leise Fauchen einfach zur Kenntnis.

Okay, Salazar würde ihn später noch zusammenfahren, aber hey, er tat eben alles um seine Schüler zu schützen. Eigentlich sollte Salazar das auch wissen.

„Euer Nachfahre hat übrigens einen grausigen Geschmack was Innenarchitektur betrifft und wenn Ihr mich fragt, sollte er auch Mal was mit seinem Gesicht machen. Gesund sieht das jedenfalls nicht aus.“

Nun zierte doch ein Lächeln die Lippen seines Gefährten und er trat an ihm vorbei in den Gang. Mit einer einfachen Bewegung des Zauberstabs öffnete sich auch Harrys Zellentür und der Kleine kam sofort aus dem ungemütlichen Loch heraus.

„Ich weiß. Aber ich denke, dafür wird er nicht mehr die Zeit dazu haben. So zersplittert wie seine Seele ist, wird er wohl kaum noch vernünftig ins Jenseits kommen, sobald er tot ist.“

Woah es drehte sich alles. Kurz musste er sich also an eine der Wände abstützen.

/Ric...?/

/Es geht. Ich habe schon Schlimmeres überstanden. Harry weiß übrigens von uns./

„Was?!“

„Das habt Ihr laut gesagt.“

„Eure Verbindung in allen Ehren, aber ist es nicht unhöflich sich gedanklich miteinander zu unterhalten, wenn jemand Drittes daneben steht?“

„Wieso weiß er davon?!“

„Oh, darüber habt ihr geredet.“

Müde wandte sich Godric seinen Gefährten zu, welcher Harry wütend anfunkelte.

„Er ist von alleine darauf gekommen und ich hab ihn dann halt aufgeklärt. Sal seid nicht böse. Bitte. Harry hätte eh solange nachgeforscht, bis er was herausgefunden hätte. Können wir jetzt?“

„Was weiß er alles?“

„Das wir zusammen und Gefährten sind und was Ihr seid. Und was Gefährten denn nun eigentlich sind.“

„Ric...!“

Salazars Stimme war nur ein Zischen.

„Ach jetzt küsst euch doch einfach!“

Verdattert sahen Beide zu Harry, wobei er selber etwas runter gucken musste, da sie gerade die Treppe hoch liefen. Salazar stand neben Harry, musste aber allein wegen des Größenunterschieds nach Unten gucken.

„Was? Ich hab nichts gegen eure Beziehung, noch habe ich kein Problem was Salazar ist. Wäre er böse, hätte er Hogwarts sonst was angetan und nein, ich werde nichts davon jemanden erzählen, auch nicht meinen Freunden. Das ist allein eure Sache. Aber Mal im Ernst, ihr habt euch tagelang nicht gesehen und gibt es zu! Ihr habt einander vermisst!“

Das ausgerechnet ein Schüler sie so...

„Bewahre mich einer vor dieser aufbrausenden Art der Gryffindors.“, stöhnte Salazar leise, doch dann trat er einfach neben ihm und küsste ihn tatsächlich.

Völlig überrumpelt erstarrte er kurz, erwiderte dann aber zaghaft. Sie küssten sich ja nicht Mal so wirklich vor Helga und Rowena, aber jetzt vor einem Schüler?

Salazar schien dies egal, er küsste ihn mit einer Härte und einer Sehnsucht, die ihm beinahe den Verstand raubte.

Den Kuss löste er seiner Meinung nach trotzdem zu schnell.

„Na wenn er schon alles weiß...“, raunte sein Gefährte leise und er wusste sofort, was jener wollte, weshalb er den Hals etwas freilegte und sich beißen lies.

Nur schwer konnte er ein leises Keuchen unterdrücken. Himmel, er hasste es, das es immer so intensiv war, wenn Salazar nur in großen Abstand trinken konnte.

Als Salazar sich wieder von ihm löste, sah er wie Harry kurz zufrieden grinste. Scheinbar verachtete ihn dieser wirklich nicht.

„Ihr seid ein niedliches Paar.“

„Was?!“

Potter lachte vergnügt, während Salazar ihn kurz tödlich ansah und dann leise knurrend weiter die Treppe hinaufging.

Godric selbst war ganz froh, dass es hier recht dunkel war, so sah man diese verräterische Röte auf seinen Wangen nicht.

„Wie viele sind noch übrig?“

„Die Schlange und Harry.“

„Hä?“

„Also stimmt es.“

„Ja. Das erklärt nämlich so Einiges. Wir brauchen einen Raum, wo ich den Zauber durchführen kann. Die Schlange töten wir aber.“

„Worum geht es eigentlich?!“

„Darum, Mr. Potter, dass bereits alle Horkruxe vernichtet sind, bis auf Zwei und du bist einer.“

„Ich bin...“

Harry blieb wie vom Donner gerührt stehen.

„Natürlich. Deswegen hast du auch so eine Bindung zu meinen Nachfahren oder kannst Parsel. Keine Sorge. Man muss die Gegenstände – in deinem Falle dein Leben – nicht vernichten. Es gibt ein Zauber, der die Seele aus einem herauszieht, ohne das Gefäß dabei zu schaden. Kann nur schmerzhaft werden.“

„Salazar!“

„Was? Ich bin doch nur ehrlich.“

Besorgt sah Godric kurz zu Harry, der etwas blass war. Natürlich, man erfuhr er auch nicht alle Tage, dass man das Gefäß eines Geisteskranken war. Aber Harry nickte schließlich und aufmunternd drückte er ihm kurz die Schulter.

Sobald sie die Treppe verlassen hatten, standen sie Todessern gegenüber und waren sofort in einem Wirrwarr aus Zaubern. Es war gut, dass er sein Schild mit Salazars verbunden hatte, denn so war es keine große Sache die Zauber abzuwehren.

„Ach Harry, das wäre ein guter Zeitpunkt für dein Zauberstab.“

Und schon erwiderten sie die Flüche mit Gegenflüchen und es machte Godric ja irgendwo Spaß, wo er doch richtige Schlachten gewöhnt war.

Die armen Gefolgsleute Voldemorts hatten gegen ihre vereinten Kräfte keine Chance, weshalb sie kurz darauf schon nach einem geeigneten Raum suchten. Hier und da mussten sie ein paar Todesser ausschalten, aber nach einer Weile hatten sie einen Salon entdeckt, der scheinbar Salazars Wünschen entsprach.

„Sal der Raum hat drei Türen...“

„Aber Platz.“

Seufzend ergab er sich der Entscheidung seines Freundes und begann ein Zauber zu murmeln, die dafür sorgen sollten, dass die Türen nicht so leicht zu durchbrechen waren. Er hoffte einfach nur, dass Salazar die Konzentration behielt, denn er bezweifelte, dass seine Zauber ewig den Ansturm würden aufhalten können. Wenn das passierte, würde er kämpfen müssen und Salazar würde sich nicht einmischen dürfen. Jegliche Störung oder Abweichung könnte Harry das Leben kosten.

„Harry stell dich dorthin und bleib da. Ric?“

„Ich passe auf. Konzentriert Euch nur auf das hier.“

Salazar nickte und begann schließlich.

Seine Banne halfen erstaunlich lange, doch dann brachen zwei gleichzeitig. Innerlich fluchend schleuderte er Zauber auf die einen Seite und auf der Anderen Seite, blockte er die Welle der Todesser mit seinem Schwert ab. Es war wahrlich gut, dass er bereits Erfahrung darin hatte an zwei Fronten gleichzeitig zu kämpfen. Jedoch hatte er davor noch nie solche Folterungen durchmachen müssen. Das erschwerte das Ganze zusätzlich, aber zum Glück floss genug Adrenalin durch seinen Körper.

Plötzlich spürte er eine dunkle Macht hinter sich, die nicht von Salazar kam und wusste, dass es sich dabei um den Seelenteil handeln musste. Ein ohrenbetäubendes Kreischen und eine Druckwelle die ihn von den Füßen riss, raubten ihm kurz die Sinne.

Als er wieder einigermaßen klar sehen konnte, sah er Salazar vor sich der ihm besorgt über die Wange strich.

„Alles gut. Wie geht es Harry?“

„Ungefähr so als hätte der Hogwartsexpress mich als Gleis benutzt.“, kam die Antwort von weiter hinten.

„Kommt, wir sollten nicht länger hier bleiben.“

Salazar half ihm beim Aufstehen und als er Harry sah, wuschelte er ihm kurz durchs Haar. Ja er war stolz auf ihn.

„Also nur noch Nagini?“

„Ja.“

Sie wollten gerade aus dem Raum raus, als auch schon das nächste Rudel von Todessern angetanzt kam. Seufzend sah er zu Salazar, welcher nun kurz grinste und sich einfach auf die Feinde stürzte. Überraschte Schreie und schließlich gegen die Wand krachende Menschen waren das Ergebnis.

Na wenigstens sein Gefährte hatte hier seinen Spaß.

Die Schlangen die hier hausten wiesen ihnen den Weg und schließlich kamen sie in einen weiteren Salon, wo scheinbar der innere Kreis saß. Die lange Tafel war leer, während die Todesser stocksteif da saßen. Diese Haltung blieb aber nicht lange. Manche zuckten zurück, andere sprangen auf und wollten bereits los zaubern, als Voldemorts kalte Stimme bereits erklang.

„Halt!“

Godric nahm sich vor das hier Salazar zu überlassen und stellte sich lieber etwas schützend vor Harry. Außerdem scannte er den Raum nach Nagini ab. Die Schlange hielt sich neben ihrem Herrn auf, es würde schwierig an sie heran zu kommen.
 

Godric wurde dadurch geweckt, dass ein stechender Schmerz durch seinen Körper raste. Wimmernd kuschelte er sich sofort an Salazar, welcher leise keuchend die Arme um ihn schlang und ihn dichter zu sich zog. Der Schmerz verebbte sofort, doch die Frage blieb, woher er kam und wieso Salazars Nähe diesen verschwinden ließ.

Bei meinem Zauberstab, dass kann nicht wahr sein!“, fauchte sein Geliebter leise und er sah ihn verwirrt an.

Was war das?“

Nun, ich hab davon gehört, dass es Gefährten am Anfang nicht möglich ist, sich zu trennen, ich habe aber nie daran geglaubt, dass es so schlimm ist. Scheinbar müssen wir erst einmal Körperkontakt halten.“

Was?!“

Godric schreckte auf, flüchtete aber gleich darauf wieder in die Arme des Größeren.

So konnten sie unmöglich unterrichten, oder sich irgendwo zeigen. Wie sollten sie denn das hinbekommen?!

Keine Sorge Ric. Mit der Zeit gewöhnen wir uns wieder Abstand halten zu können.“

Ja aber wie lange? Wenn wir Beide krank spielen, ist das ein bisschen auffällig.“

Salazar überlegte, kraulte ihm nebenher durchs Haar, was Godric zufrieden schnurren ließ. Er hatte wirklich nichts gegen diese Nähe auszusetzen, aber er war auch jemand, der nicht so leicht seine Pflichten vergaß.

Ihr könntet sagen, dass Ihr wieder irgendwas hoch Spannendes gefunden habt und um den nach zu gehen, benötigt Ihr meine Hilfe.“

Es war eine Lüge. Wobei. Ja er hatte etwas hoch Spannendes nach zu gehen und das lag neben ihm. Und Salazars Hilfe wurde dafür auch benötigt.

Also gut.“

Außerdem was sollten sie sonst tun? Die Wahrheit sagen? Aber die Angst war zu groß. Vielleicht würden Helga und Rowena ihre Krankheit akzeptieren, aber die Wahrscheinlichkeit war äußerst gering.

Über Hogwarts überbrachte er den beiden Frauen die Nachricht. Es war gut, dass sie plötzliche Aufbrüche seinerseits gewöhnt waren.

Aber wie lange würde sie das hinhalten? Etwas beunruhigt schmiegte er sich an den Anderen, welcher nach einer Weile an seinem Hals knabberte. Oh stimmt ja. Er brauchte Blut.

Beißt einfach.“

Sicher?“

Ja.“

Es war faszinierend wie er sich entspannte, sobald die spitzen Zähne seine Haut durchbohrten und er spürte wie sein Gefährte begann sein Blut zu trinken. Sollte er nicht eigentlich in Panik verfallen, weil dieser ein Dämon war? An sich hatte er das ja recht ruhig hingenommen.

Aber vermutlich, weil er Greife als beste Freunde hatte, mit einem Basilisk kuschelte und die Gefahr jeden Tag suchte. Da war eine Beziehung zu einem Dämon, die unter anderem eben Sex beinhaltete, nicht weiter schlimm.

Oh bei der heiligen Magie er musste echt wahnsinnig geworden sein! Aber nun, es erleichterte das Zusammenleben mit ihm.

Mhmh fühlt sich gut an.“

Das tat es wirklich. Es war berauschend. Schnurrend küsste er den Hals Salazars, nachdem dieser einmal über die Wunde geleckt hatte. Scheinbar heilte es die Wunde, da er dort rein gar nichts mehr spürte.

Dann sah Salazar ihn lächelnd an und Godric war froh, mit diesem Mann sein Leben verbringen zu können. Und dieses Leben war nun Zeitlos wie es schien. Zufrieden gab er ihn einen Kuss. Die nächste Zeit würde zwar problematisch werden, aber im Moment hatte er rein gar nichts dagegen diese Nähe haben zu müssen.

Wozu eigentlich?“

Wozu was?“

Wozu diese Nähe? Warum müssen sich Gefährten erst daran gewöhnen wieder Abstand zu halten?“

Salazar schien eine Weile zu überlegen.

Dämonen lieben nur einmal Ric. Wenn sie sich an jemanden binden, dann binden sie ihr ganzes Sein an diese Person. Mein Herz, meine Seele, meine Magie und auch mein Körper. Diese Bindung jedoch zu festigen ohne das bei beiden Schäden aufkommen verlangt Zeit. Die Magie kann nicht innerhalb weniger Stunden eine solch feste Bindung aufbauen. Versteht Ihr?“

Godric nickte und kraulte dem Fürst der Schlangen über den Rücken. An sich wies der Gefährtenbund viele Schwachstellen auf, aber es verwunderte den Ritter auch nicht besonders. Liebe schwächte und stärkte einen immer. Man würde alles für den Partner tun und dabei sogar sich selbst vergessen. Es war also wirklich nicht verwunderlich, dass Dämonen alles für ihren Partner, ihrem Gefährten gaben.

Es wird uns also leichter fallen uns wieder voneinander zu lösen, wenn die Magie diese Bindung abgeschlossen hat?“

Ja.“

Mhmh, dann lass uns die Zeit genießen. Wir werden vom Tag noch früh genug eingeholt.“

Ein leises Lachen seitens des Schwarzhaarigen.
 

Die Spannung im Raum war förmlich zu greifen. Voldemort starrte sie alle an und sie wiederum starrten zu ihm. Obwohl nein, Godric sah sich um, wie er bemerkte. Dann hatte der Blonde kurz die Schlange fixiert.

Natürlich. Der letzte Horkrux. Vermutlich würde Salazar sich um seinen Erben kümmern und Godric würde sich um die Schlange widmen. Und er? Nun irgendwie fühlte Harry sich gerade nutzlos. Aber er würde einfach so viel helfen wie er konnte.

War das hier nun das Ende? Konnte es das wirklich sein? Oder würden sie einfach nur wieder verschwinden? Nein, Salazar meinte, Voldemort würde nicht mehr genug Zeit haben. Sein Erbe hatte Hogwarts geschadet und somit die Wut der Gründer auf sich gezogen. Irgendwo war Harry froh darüber. Diese Last, dass er der Auserwählte war, lastete nicht mehr so stark auf seinen Schultern wie früher. Es war gut, dass er Godric wieder erweckt hatte. Sonst hätten sie auch niemals Salazar auf ihrer Seite gehabt. Und Godric war eine weitere Vaterfigur in seinem Leben geworden, irgendwie.

Kurz musste Harry lächeln, als er an Salazars Satz dachte, wann Godric ihn denn adoptieren wollte.

„Sieh an, Ihr seid also hier um Gryffindor zu retten.“

„An sich hätte er es auch alleine raus geschafft, jedoch hält er sein Wort und es gehörte alles zum Plan.“

„Zum Plan?“

Voldemort sah skeptisch zu Salazar, dessen Gesicht Harry nicht sehen konnte, da er hinter ihm stand. Schade, aber seine Haltung verriet, dass Salazar Voldemort verhöhnte. Er wirkte entspannt und arrogant zugleich.

„Ihr habt Hogwarts angegriffen. Glaubt Ihr wirklich, dass die Gründer das einfach so in Kauf nehmen? Das wir das ungestraft lassen?“

Slytherin trat einen Schritt nach Vorne und das schien zwischen ihm und Ric ein Zeichen zu sein.

Rote Blitze flogen durch den Raum und der innere Kreis wurde entweder gegen Wände geschleudert oder blockten die Zauber ab. Danach war wieder ein Wirrwarr aus Zaubern im Raum und Harry hatte nun nicht mehr die Konzentration den Kampf zwischen Salazar und Voldemort zu sehen, die sich nun ebenfalls verschiedene Flüche entgegen warfen.

Godric blieb in seiner Nähe und deckte ihn, einfach weil er viel zu überrascht gewesen war.

„Harry, nimm mein Schwert und erschlage damit Nagini. Ich decke dich.“

Schluckend zog er Godrics Schwert, duckte sich und begann damit sich vor zu kämpfen. Es war gut, dass Salazar die Aufmerksamkeit des dunklen Lords hatte, so bemerkte dieser nicht, was sie eigentlich vor hatten. Und Godric machte so viele verschiedene Zauber, dass er an sich nur wenige Flüche abzublocken hatte.

Nagini hatte sich verärgert zusammen gerollt und blickte zu ihm. Sie schien zu ahnen, dass er sie töten wollte, aber sie schien auch dasselbe mit ihm machen zu wollen. Und fähig zu töten war sie. Erschaudernd erinnerte er sich an Rons Vater, der nur knapp davon gekommen war, weil er rechtzeitig hatte Bescheid geben können.

Egal! Harry atmete tief durch. Konzentration. Godric hatte nicht nur Zauber und Körper trainiert, sondern auch, wie man ein Schwert führte. Er hatte ohne dieses Wissen – und viel Glück! - einen Basilisken töten können, da sollte Nagini doch zu schaffen sein.

Ein gewaltiger Knall ertönte, als eine der Wände durch einen Zauber ein riesiges Loch bekam. Kurz sah er hin, bemerkte aus den Augenwinkeln die Bewegung Naginis. Sie presste den Kopf nach hinten und sofort schwang er das Schwert. Eine Sekunde zu spät und sie hätte ihn erwischt, so jedoch glitt die Klinge wie durch Butter, als sie durch das geöffnete Maul schnitt und somit den Unterkiefer vom Oberkiefer trennte. Oder hatte er sie doch so halb geköpft? Harry wusste es nicht so genau, aber es war ihm egal, da die Macht Voldemorts sich entfaltete und er von der dunklen Macht getroffen wurde. Er schrie auf, ließ das Schwert fallen und alles wirkte für einen Moment verschwommen und fern.

„HARRY!“

Der Fluch Voldemorts hätte ihn beinahe getroffen, doch Godric hatte sich vor ihm geworfen. Auf einmal sah er alles wieder klar, der Schrei Salazars klingelte beinahe in seinen Ohren. Dann brach Chaos aus, als der Dämon vollkommen ausrastete und mit einem unmenschlichen Schrei auf Voldemort zustürmte, während der innere Kreis – der sich durch die Panik schon halb aufgelöst hatte, plötzlich auf Gryffindor und ihn zustürmte.

Keuchend krabbelte er zu Godric, welcher stöhnend am Boden kauerte und am ganzen Körper zitterte. Oh Nein, diesmal würde er ihn schützen! Godric hatte ihn genug beschützt!

Kurz atmete der Dunkelhaarige einmal tief ein und wieder aus, ehe er begann mehrere Flüche zu rezitieren, die er von Godric gehört und gesehen hatte. Einige kannte er dank dem Unterricht bei ihm. Die Magie verließ ihn erschreckend schnell und auch Erschöpfung befiel ihn, aber durch die Menge der verschiedenen – und teilweise sehr effektiven und komplizierten – Zauber hielt er die Todesser davon ab ihnen etwas anzutun.

Eine Hand legte sich auf seinen Arm, riss ihn aus der Konzentration. Müde und dennoch voller Adrenalin sah er zu den mintgrünen Augen herab. Wieso? Wieso sollte er aufhören?

Ein plötzliches Kreischen, Glas zersprang, Menschen schrien. Alarmiert sah er auf und erblickte drei Greife, welche sich kreischend aufbauten und den ersten sofort mit den Krallen zerfetzten.

„Godric, schaff deine Mistviecher hier weg!“

„Oh nee...“, murmelte Angesprochener leise, da Salazar die Greife Mal wieder beleidigt hatte. Machte Slytherin das eigentlich absichtlich? Wieso er ausgerechnet jetzt darüber nachdachte, ob Salazar vielleicht eifersüchtig auf die Greife war, würde Harry sich wohl später fragen.

Die Theorie wurde jedoch nach hinten geschoben, während er beobachtete, wie Salazar durch einen Fluch Voldemort gegen die Wand geschmettert hatte, die Greife hatten die restlichen Todesser gnadenlos niedergemetzelt, somit waren sie nun die Einzigen. Die Einzigen die sehen würden, wie der dunkle Lord sterben würde. Ein Frösteln überkam ihn. Voldemort würde sterben und er würde es nicht sein.

„Aber weißt du was dein schlimmster Fehler war Tom? Nicht, dass du Hogwarts bedroht hast...“

Der Dämon schritt langsam auf ihn zu, den Arm mit dem Zauberstab in der Hand zu ihm ausgestreckt.

„Dein größter Fehler...“, die Stimme grollte und war doch nur ein leises Zischen: „war, dass du Godric gefoltert hast und tot sehen wolltest. Ich lass nicht zu, dass man meinem Gefährten sowas antun und dann auch noch davonkommst!“

„Lord Slytherin.“

Salazar stoppte, die gelben Augen huschte kurz zu ihm, blieben dann jedoch auf Voldemort hängen, der sich gegen Salazars Zauber zu wehren versuchte. Aber es war egal, ob er ihn ansah oder nicht. Langsam stand er auf und trat näher an die beiden Zauberer.

„Ich will das machen.“

„Harry...“

Godrics Stimme war leise, doch er schüttelte nur mit dem Kopf. Bis vor wenigen Momenten hatte es ihn erleichtert zu wissen, dass er es nicht tun musste. Er hatte noch keinen Menschen je getötet – und ja Tom Marvolo Riddle war ein Mensch! -, aber wie viele Menschen hatten sich für ihn geopfert? Sie alle waren gestorben, in der Hoffnung, er möge es schaffen und irgendwie wollte er nicht, dass diese Opfer sinnlos waren.

„Das... ist mein Kampf.“

Direkt und auffordernd sah er zu Salazar, welcher wieder kurz zu ihm blickte, aber dann wandte der Schwarzhaarige sich ab, löste den Zauber und schritt zu Godric.

Die Greife scharrten unruhig mit ihren Krallen.

„AVADA KEDAVRA!“

Der Fluch war nicht auf ihn gerichtet, sondern auf Godric und Salazar. Aber er ließ es nicht zu. Rote Funken stoben aus seinem Zauberstab, dann krachten die Zauber aufeinander. Seine Magie war fast aufgebraucht, aber auch Voldemort hatte durch Salazar einiges schon einstecken müssen.

Entschlossen hielt er an dem Zauber und glaubte an seinen Zauberstab. Tom benutzte seinen eigenen, somit entstand erneut ein Priori Incantatem. Genau darauf hatte er gesetzt. Langsam und sich vollkommen bewusst was er da tat, trat er immer näher an den Mann heran, der ihm und allen die er kannte so Schreckliches angetan hatte. Genug war genug.

Kurz vor ihm löste er die Verbindung – Voldemort war so verbissen und wütend, dass er nicht selber auf die Idee gekommen war.

„Accio Schwert!“

Godrics Schwert gehorchte und es sauste sofort zu ihm. Brüllend stürzte er den letzten halben Meter nach Vorne, hörte den Anfang eines Fluches, doch dann das Röcheln Voldemorts. Seine grünen Augen funkelten wütend in die weit aufgerissen roten Seelenspiegeln. Dann brach der Körper vor ihm zusammen und riss ihn mit sich.

Harry keuchte, zog das Schwert aus der Brust des leblosen Körpers, welcher begann sich aufzulösen. Natürlich. Der Körper war magisch entstanden.

Schwer atmend blieb er auf den Knien und starrte auf das Blut am Boden. Es war... vorbei. Was ein Schwert für eine Veränderung bringen konnte. Voldemort hatte mit allem gerechnet, da war ein Schutzwall gegen magische Angriffe gewesen, aber einem körperlichen Angriff hatte er nicht vorhergesehen.

Zauberer sind gerade in der heutigen Zeit sehr anfällig auf... körperliche Angriffe. Heißt also ohne Magie. Dementsprechend kannst du sie durch körperliche Angriffe schnell überraschen und zu Fall bringen.“

Ja, das waren Godrics Worte gewesen und er hatte es erfolgreich umgesetzt.

Der Junge der überlebt hat fing an zu lachen, während Tränen seine Augen verließen. So viele Gefühle. Erleichterung, Unglauben, pures Glück, Sorge, Angst, Euphorie. Das war echt zu viel für ihn.

Erst als sich eine Hand auf seine Schulter legte, stoppte er im Lachen, versuchte sich allein auf das Atmen zu konzentrieren und blickte zu Godric, welcher neben ihm hockte und schließlich in seine Arme zog.

„Ich bin stolz auf dich.“

Die Wärme und die Umarmung Gryffindors beruhigten ihn und die Erschöpfung kam hoch.

„Sir?“

„Mh?“

„Lass uns nach Hause gehen. Nach Hogwarts.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
In diesem Kapitel passiert viel auf einmal und es ist... energiegeladen. Ich hoffe dennoch, dass es mir gelungen ist alles vernünftig in Szene zu setzen. Mir kam Voldemorts Abgang durch Salazar so... unbedeutend und unepisch vor und Harry hat jeden Grund es selbst zu tun.
Außerdem wären mir dann beide Gründer zu übermächtig vorgekommen – sie sind ja jetzt schon... krass drauf – und auch wenn sie die Hauptcharaktere der Story sind, so ist Harry nach wie vor Protagonist dieses Universums und sollte seine Aufgabe schon selber hinbekommen. Godric sagte ja auch, er bereite ihn nur vor.
Nun, es folgt jetzt noch ein Kapitel und danach der Epilog.
Einerseits freue ich mich, andererseits will ich nicht Q_Q

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2015-07-14T07:22:29+00:00 14.07.2015 09:22
Ein super Endkampf.
Harry wollte Voldi selber vernichten. Für was hat ihn Godric auch trainiert, wenn nicht für die Vernichtung Voldemorts? Das meint Harry, aber Godric hat ihn nur trainiert, dass er sich im Notfall verteidigen kann.
Ich muss Harry recht geben, die Beiden sind ein süßes Paar.
Bin schon gespannt, was noch so alles passiert.

Lg
Omama63
Antwort von:  TKTsunami
14.07.2015 16:49
Moin
Schön, dass dir der Endkampf gefallen hat, bei solchen Sachen tue ich mich immer schwer
Und ja die zwei sind Süß (aber psst, sie mögen es nicht das zu hören)

TK was here


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