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Anguifer Leo

von

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Zuhause

Müde schwenkte er seinen Zauberstab und das Heu schwebte langsam zu seinem Platz herüber. Dankend schnaubte sein edles Ross und kaute auf ein paar der Halme herum. Godric sah sich noch einmal um. Sein Pferd hatte Wasser, einen sauberen Stall, Futter und war geputzt. Alles war erledigt. Jetzt war er dran.

Genüsslich streckte sich der blonde Ritter, ehe ehe er aus der kleinen Scheune trat, die neben Helgas Hütte stand. Sie hatte ihre Scheune - wo sie Kräuter aufhing, da nicht alles in die Hütte passte – extra für ihn erweitert, damit sein Tier bei schlechtem Wetter ein Dach überm Kopf hatte. Heute war es eine sternenklare warme Nacht, normalerweise würde er sein Pferd einfach draußen anbinden – an einem langen Seil natürlich -, aber in letzter Zeit kam es immer wieder zu Pferdediebstählen in dieser Gegend. Er schloss mit einem gemurmelten Zauber die Scheune ab und ging an der Hütte seiner Freundin vorbei. Drinnen konnte er Helga hören, wie sie gerade den Abwasch machte und gleichzeitig vor sich hinsummte.

Helga lebte am Rande des Dorfes und direkt nach ihrer Hütte grenzte schon der Wald an, sodass er kurz darauf kaum noch etwas sehen konnte, da das Mondlicht kaum durch die Baumwipfel brach. Erneut gähnte Godric. Der Auftrag in den letzten Tagen hatte einiges von ihm abverlangt und er war noch nicht Mal wirklich dazu gekommen es sich bei Helga gemütlich zu machen. Er hatte von draußen auf sich aufmerksam gemacht und die junge Frau sofort hinaus geeilt um ihn zu umarmen sobald er vom Pferd gestiegen war. Kurz hatte er ihr erzählen müssen, dass er gerade einen Auftrag erledigt hatte und sie hatte sich sofort in die Küche gesetzt um noch einmal eine Kleinigkeit für ihn zu kochen. Ihr Mann hatte ihm seine Eule gegeben, sodass Godrics Antwort so schnell wie möglich beim König ankam. Bevor er jetzt aber was aß, wollte er baden und zwar in dem nahegelegen See, einfach weil er zu faul war jetzt Wasser zu holen. Um die Uhrzeit war dort eh keiner mehr, die Dorfbewohner wagten sich nachts nicht in den Wald und der See war immer so klar und verlockend. Bei dem Wetter war es eh viel angenehmer. Sich die Augen reibend trat er auf die Lichtung und konnte – sobald er seine Hände wieder hatte sinken lassen – die glitzernde Wasseroberfläche betrachten. Sein Blick schweifte umher und blieb schließlich gefesselt an etwas hängen. Allgemein war er wie erstarrt und ihm wurde heiß. Verdammt, er hatte ganz vergessen, dass es sehr wohl jemanden gab, der sich nachts noch hier her wagte. Salazar Slytherin.

Und genau dieser stand gerade mitten im Wasser und schaute den Mond an. Das Wasser reichte ihm bis zur Hüfte, Wassertropfen perlten von seiner blassen Haut und seine langen schwarzen Haare klebten an seinem Körper, der eigentlich recht gut gebaut war. Godric hatte immer geglaubt, dass Salazar – der ja meist nur Tränke braute und kaum... körperliche Arbeit tätigte – nicht muskulös war, aber das stimmte nicht. Er war vielleicht nicht so durchtrainiert wie er selbst, aber deutlich erkannte man zum Beispiel die Bauchmuskeln. Er war einfach nur weniger breit gebaut als Godric. Himmel, das erklärte warum der Schwarzhaarige schwerste Arbeiten ohne große Mühe bewältigen konnte, wenn er denn sowas Mal doch tun musste. Unter normalen Umständen würde er sich ja jetzt einfach umdrehen und weggehen, oder sogar einfach ebenfalls ins Wasser kommen, aber irgendwie bewegte sich sein Körper keinen Zentimeter und den Blick konnte er auch nicht abwenden. Verdammt, er starrte gerade seinen besten Freund an und war sogar rot! Das verriet ihm nämlich die plötzliche Hitze in seinen Wangen.

Als Salazar seinen Kopf zu ihm wandte, schaffte es Godric endlich den Blick abzuwenden und sich etwas zu drehen, damit er nicht Gefahr geriet ihn wieder anzustarren.

Auch Mal wieder hier?“

Ich lebe nun Mal nicht in der Nähe wie Ihr, Salazar.“

Freut mich, dass Ihr wieder her gefunden habt.“

Innerlich verfluchte er sich gerade für diese Nervosität, die ihn gerade befiel. Warum war das so? Salazar war keine Frau und er hatte auch schon andere nackte Männer gesehen, das war als Ritter halt unvermeidbar. Das hatte ihm seltsamerweise nichts ausgemacht. Es war auch nicht mit der Nervosität vergleichbar, als eine Frau ihn versucht hatte zu verführen, indem sie sich einfach vor seinen Augen entkleidet und ihn dann zur Wand hatte drängen wollen. Da war er einfach nur peinlich berührt gewesen, weil er das gar nicht gewollt hatte und er hatte die Frau auch nicht beschämen wollen, indem er ihr sagte, dass er keinerlei Interesse hatte. Wie er damals aus der Situationen gekommen war, wusste er nicht mehr so genau.

Godric?“

Das Wasser plätscherte leicht, ein Zeichen dafür, dass Salazar näher kam. Bei Merlin, jetzt musste er sich aber Mal zusammen reißen! Stur drehte er sich nicht um, zog sich einfach langsam die Kleidung aus. Salazar war inzwischen stehen geblieben und als Godric wieder zu ihm sah – was er unweigerlich tun musste um ins Wasser zu kommen -, sah dieser ihn direkt in die Augen und darüber war Godric froh, stand er immerhin vollkommen nackt am Ufer. Er beeilte sich ins Wasser zu kommen, zitterte kurz, da das Wasser etwas kalt war, aber daran gewöhnte er sich schnell.

Wie lange werdet Ihr bleiben?“

Kommt auf die Rückantwort des Königs an. Aber sicherlich ein paar Tage.“

Salazar nickte und wartete dass er näher kam.

Lust einmal ans andere Ufer zu schwimmen?“

Entspannt oder ein Wettrennen?“

Wie es Euch beliebt.“

Entspannt, ich bin total fertig.“

Slytherin lächelte kurz ehe er sich einfach nach hinten fallen ließ. Godric gab einen erschrockenen Laut von sich, als er nassgespritzt wurde, da er ja nur bis zur Hüfte an sich ans Wasser gewöhnt hatte. Sein Freund lachte fröhlich darüber und schwamm schon Mal voraus.

Idiot!“, rief er kurz etwas sauer, musste dann aber grinsen und schwamm ihm nach.

Nachdem sie einmal hin und wieder zurück geschwommen waren, zogen sie sich ihre Roben kurz über und legten sich ans Ufer, sahen zu den Sternen hinauf.

Sal?“

Mh?“

Kann ich Euch was anvertrauen?“

Das müsst Ihr selbst entscheiden, denn dazu müsst Ihr mir vertrauen.“

Mhmh... Manchmal frage ich mich, ob es irgendwann Mal eine Zeit geben wird, wo nicht ständig gekämpft wird. Eine Zeit in der Frieden herrscht.“

Er bemerkte, wie Salazar sich leicht bewegte um sich auf die Seite zu rollen, damit er ihn ansehen konnte. Er selber machte sich nicht solche Mühe, sondern wandte einfach seinen Kopf nach links und sah in die silbernen Augen, die ihn gerade an die Sterne erinnerten.

Ihr habt doch Spaß daran nach Abenteuern zu suchen. Habt Ihr Angst vor einer solchen Zeit?“

Nein, ich wünsche mir sowas... Immer wenn ich hier bin, habe ich das Gefühl eine kleine Welt des Friedens gefunden zu haben und ich habe jedes Mal die Sorge, dass diese kleine Welt vom Krieg gefunden wird. Und das wird unweigerlich passieren, einfach weil jeder Frieden ausradiert wird... in dieser Welt.“

Er schloss traurig seine Augen. Das war gerade ein solcher Moment des Friedens. Solche Momente hatte er bislang wirklich nur hier gehabt. In seinem Heimatdorf war der Krieg immer spürbar gewesen, die Angst der Menschen hatte angefangen sie misstrauisch werden zu lassen und Godric hatte dies als Kind immer wieder zu spüren bekommen. Beim König selbst war er immer zum Aufbruch bereit, denn am Hofe versuchte man zwar Frieden vorzutäuschen, aber jeder der einigermaßen aufmerksam war, spürte, dass es gespielter Frieden war und man musste immer wieder hinaus in die Schlachtfelder ziehen. Godric hatte dies nie etwas ausgemacht, jetzt inzwischen sehnte er sich danach.

Frieden ist etwas, was immer nur kurz andauert, einfach weil Menschen verschiedene Meinungen haben. Solange wir also eigene Meinungen haben, solange wird es auch Konflikte und Krieg geben. Einfach weil die wenigsten Menschen fähig sind, einen Kompromiss zu finden. Es scheitert ja schon daran, dass nur wenige anderen zuhören können. Aber es ist gut, dass selbst Ihr Frieden sucht und es ist gut, dass Ihr ihn hier gefunden habt. Frieden ist kein Ort Godric, sondern in Eurem Herzen.“

Und warum spüre ich ihn dann nur hier?“

Salazar lächelte.

Vermutlich, weil hier Menschen sind, die euch das Gefühl von... Ruhe und Zufriedenheit geben können. Keiner von uns würde Euch jemals das Gefühl geben wollen, dass Ihr jeden Moment wieder in die Schlacht ziehen sollt.“

Da habt Ihr wohl Recht... Hier... fühle ich mich zum ersten Mal sicher und geborgen...“

Ihm fielen die Augen zu und langsam driftete er ab. Er hörte noch wie Salazar etwas erwiderte, aber dann glitt er ins Land der Träume. Somit bemerkte Godric nicht, wie Salazar verstummte, kurz lächelte und ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht wischte.

Zum ersten Mal also... Da haben wir was gemeinsam.“
 

Die große Halle veränderte die Decke von allein, ohne dass irgendjemand was dazu beitrug. Gelbschwarze und Blaubronzene Flaggen schmückten nun die Halle und Salazar und Godric starrten diese einfach nur verblüfft, ja beinahe schon fassungslos an.

Eigentlich konnte das nur eins bedeuten, aber das war unmöglich. Die beiden Gründer sahen einander kurz an, ehe sie gemeinsam die Halle verließen. Sie hörten das Gemurmel der Schüler oder der Lehrer, aber sie konnten ihnen keine Antwort geben, dazu waren sie selbst viel zu sehr verwirrt.

„Was meint Ihr, hat unsere Ankunft Hogwarts so in Euphorie gebracht, dass es jetzt auf Wunschdenken reagiert?“

„Ich bin mir nicht Mal sicher, ob es sowas kann.“

„Aber... Helga und Rowena können nicht hier sein. Sie sind... Tod.“

„Wart Ihr auch.“

„Ja, aber ich hatte einen Horkrux und ich glaube nicht, dass die Beiden so etwas... getan haben.“

Salazar nickte und eilte mit ihm zum Ausgang. Dort blieben sie stehen und sahen sich aufmerksam um. Im Schloss waren die Beiden nämlich nicht, soweit hatte Hogwarts es ihnen jedenfalls verraten. Es war seltsam auf etwas, oder eher jemanden zu warten, an dessen Rückkehr man nicht glaubte. Das war einfach unmöglich. Das musste einfach Wunschdenken sein.

Doch dann wurde Godric eines Besseren gelehrt. Aus dem verbotenen Wald tauchten zwei Frauen auf und selbst aus der Entfernung konnte er sie erkennen. Vollkommen überrascht setzte er sich in Bewegung und eilte auf sie zu. Die beiden Frauen blieben verdutzt stehen und als er sie erreichte, gab die Blonde einen fröhlichen Laut von sich und er spürte auch schon ihre feste Umarmung.

„Bei Merlin! Godric Ihr lebt!“

„Ja... und Ihr auch...“

Helga ließ ihn los und er verbeugte sich erst einmal, gab ihr einen Handkuss. Auf die selbe Art und Weise begrüßte er auch Rowena, welche ihn lieb anlächelte. Als Beide an ihm vorbei sahen, wusste er, dass Salazar auch angekommen war.

„Salazar. Ihr seid schon wach?“

„Ja. Freut mich.“

Auch er begrüßte die Zwei wie Godric, auch wenn Helga es sich nicht nehmen ließ und ihn umarmte. Ja Helga war schon immer etwas seltsam gewesen. Aber Godric ließ das nur Lächeln. Das war ein Traum, so schön konnte nie und nimmer die Realität sein.

„Das hier ist gerade kein Traum, oder?“

„Natürlich ist das kein Traum Salazar. Rowena und ich haben einen Zeitzauber ausgelöst um hier her zu kommen. Es sind jetzt 1000 Jahre um, oder?“

„So ungefähr. Einen Zeitzauber?“

„Im Ernst, Sal. Glaubt Ihr ich lasse Euch schlafen und würde dann Hogwarts einfach so unwissend zurück lassen? Nachdem Helga und ich keine Lösung bei uns gefunden hatten, habe ich mich an einen Zeitzauber gesetzt, damit wir hier nach einer Lösung suchen konnten, oder zu Mindestens versuchen könnten die Schule zu schützen. Aber anscheinend war das gar nicht notwendig.“

„Ihr ward nicht in meinem Gemach, oder? Die Lösung stand in meinem Tagebuch.“

„Tagebuch?“

„Ja. Ich hab ein Horkrux gemacht. Drei Schüler haben mich wieder aufgeweckt und Salazar ist jetzt seit einer Woche wieder hier und wie ihr seht, ganz friedlich.“

„Ja, weil ich vorher ein paar Dörfer ein Ende bereitet habe.“

„Man hat Euch aufgeweckt.“

„Na und?“

„Ihr habt immer schlechte Laune, wenn man euch aus den Schlaf reißt.“

Die beiden Frauen grinsten und schüttelten den Kopf.

„Nun, dann müssen wir uns ja keine Sorgen mehr machen, oder?“

„Nur die üblichen. Oh und wir müssen Hogwarts wieder in Ordnung bringen. Bleibt ihr Zwei hier?“

„Nein, wir segeln über das Meer. Natürlich bleiben wir. Es gibt keinen Zauber der uns zurück bringen könnte und da erwartet man uns so oder so nicht mehr.“

„Außerdem sind wir ja jetzt wieder alle zusammen.“, bemerkte Helga lächelnd und Godric nickte begeistert.

Bei Merlin, das war wirklich zu schön um wahr zu sein. Sie alle wieder vereint. Das war mehr als er jemals erhofft hatte und zum ersten Mal seit langem fühlte er sich wirklich wieder Zuhause. Er fühlte den Frieden, den er nur bei ihnen bekam. Seinen inneren Frieden, die innere Ruhe.

„Wir sollten ins Schloss. Ehrlich gesagt sind Helga und ich sehr erschöpft und ein warmes prasselndes Feuer in einem Kamin klingt verlockend.“

Natürlich verstanden Salazar und er diesen Wunsch und gemeinsam betraten sie Hogwarts, für welches wohl gerade alle Feiertage an einem Tag gelegt worden waren. Es summte vor Freude, die Magie floss erquickt, statt wie sonst im sanften Strom, weswegen sie kurz ihre Magie nutzten um wenigstens es soweit zu beruhigen, dass es nicht alles den Anderen zeigte.

Sie entschlossen sich für Helgas Gemächer, immerhin war ihr sonstiger Raum nicht mehr der, der er einst war. Nun waltete dort der Schuldirektor.

Sobald sie im Gemach Hufflepuffs waren, gab diese einen erschrockenen Laut von sich.

„Wo sind meine Kräuter?!“

Godric bemerkte, wie Salazar erschrocken einen Schritt zurückwich und auch Rowena schien plötzlich unwohl in der Nähe der kleinen Frau zu sein, die gerade doch recht bedrohlich wirkte. Er selber verkniff es sich in Verteidigungsposition zu gehen. Helga Hufflepuff und ihre Kräuter. Das war so, als hätte man Salazar seine seltensten Zutaten gestohlen und auch wenn Helga die liebste Frau war die Godric kannte, so konnte auch sie sehr... furchteinflößend werden.

„Helga, erinnert euch. Selbst getrocknete Kräuter überstehen keine tausend Jahre.“

Die Schwarzhaarige hatte Leise gesprochen, doch das schien die Blonde etwas ruhiger werden zu lassen. Sie seufzte deprimiert und ließ die Hände sinken, die sie vorher in ihre Hüfte gestemmt hatte.

„Das heißt, ich darf sie vermutlich alle neu sammeln. Nun, dann kann ich ja mein Wissen erweitern. Ich schätze inzwischen gibt es viele Neue.“

„Ja, da habt Ihr Recht. Es gibt für uns alle wieder viel zu lernen.“

Der Ritter setzte sich niedergeschlagen in einen der Sessel. Selbst er hatte noch nicht alles des letzten Jahrtausends erfasst.

Die Räume der Gründer waren individuell eingerichtet und auch aufgebaut, aber sie alle hatten einen großen Wohnbereich, in welchem immer vier Sessel standen. Einfach damit jeder von ihnen Platz nehmen konnte.

Sobald alle auf ihren Lieblingssesseln saßen, wandten sich alle Blicke an Godric, welcher sich auch denken konnte warum. Er lebte bisher am Längsten in dieser Zeit.

„Also Godric, ich vermute Mal, Ihr seid am längsten jetzt hier?“

„Ja, aber bevor ich euch alle von allem erzähle, möchte ich gerne noch etwas wissen.“

„Und das wäre?“

„Helga, wie habt Ihr damals überlebt?“

Kurz schielte er zu Salazar herüber, dessen Blick verschlossener war als sonst, aber auch ihm brannte diese Frage auf der Zunge, er wusste es einfach.

„Nun, ich war schwer verletzt und bewusstlos. Ihr Salazar wart damals wohl zu aufgewühlt um dies zu erkennen. Rowena beauftragte die Hauselfen mich am Leben zu erhalten und nachdem sie Euch versiegelte, kam sie sofort zu mir und half mir wieder auf die Beine.“

„Verstehe... Also gut. Godric dann erzählt was Ihr mir erzählt habt.“

Godric seufzte. Ja, das würde Stunden dauern. Also ging er einfach an, wie er wiederbelebt wurde und dass er eine andere Identität angenommen hatte. Dann fing er an über Hogwarts Zustand zu sprechen, über die Politik die hier stark vertreten war. Auch Helga und Rowena waren damit alles Andere als einverstanden. Sie hörten ihm zu, ab und zu unterbrach Godric sich selbst um fremde Begriffe zu erklären und manchmal regte er sich etwas über ein paar Dinge auf, sodass Salazar ihn mit einem 'Gryffindor' wieder beruhigen musste.

Sobald er geendet hatte – zwischendurch hatten die Hauselfen ihnen was zu Essen gebracht -, war es auch Rowena die zu Erst die Sprache wieder fand, während sie nebenbei den Nachtisch probierte. Salazar hingegen hatte nichts angerührt.

„Ich freue mich, dass andere Länder unserem Beispiel folgten, weniger erfreulich finde ich Hogwarts Entwicklung. Es wird viele Bildungslücken geben, erst Recht wenn Ihr euch schon darüber aufregt.“

„Genau! Moment, was soll das heißen?!“

Jedoch ignorierte Rowena ihn einfach. Unverschämtheit! Neben ihm schien Salazar zu schmunzeln.

„Die Frage ist, was tun wir nun? Stehen wir als Berater zur Verfügung oder mischen wir uns wirklich aktiv ein?“

„Nun, Godric würde so oder so niemals nur als Berater fungieren können.“

„Hey! Salazar lasst solche Bemerkungen, ich war als hoher Ritter auch so was wie ein Berater des Königs!“

„Er hat Euch zwar nach Eurer Meinung gefragt, aber Ihr wart kein Berater.“

Grummelnd ließ er sich tiefer in seinen Sessel sinken und schaute seinen Freund bitterböse an. Wieso musste er ihn immer ärgern? Es war fast so, als würde der Slytherin Streit mit ihm suchen wollen. Pah! Der konnte ihn Mal!

„Um wieder auf das eigentliche Thema zu kommen. Was tun wir jetzt?“

„Ich glaube, dass sollten wir entschließen, nachdem wir uns ein Bild gemacht haben. Godric hat uns zwar schon ein recht genaues Bild gegeben, aber ich persönlich würde mir selber gerne ein paar Einheiten des Unterrichts ansehen.“

Helga hatte sich inzwischen Slytherins Teller genommen, werkelte daran etwas herum, während sie sprach. Es war nicht unhöflich. Helga hatte schon immer nebenbei 'gekocht' während sie mit ihnen geredet hatte. Jedenfalls in der Zeit vor Hogwarts.

Sie stellte den Teller wieder vor Salazar hin, der diesmal doch etwas probierte, scheinbar nun doch einigermaßen zufrieden damit, begann er zu essen.

„Also ich finde die Idee ganz gut, die Frage ist, wie wir das anstellen. Salazar könnte sich ja als Schlange tarnen, nur wir haben keine Animagusgestalt.“, merkte Rowena an und der Slytherin zuckte mit den Schultern.

„Wir werden eine Möglichkeit finden, damit ihr unbemerkt den Unterricht beiwohnen könnt.“
 

Die Möglichkeit hatte Godric schließlich ein paar Tage später heraus gefunden. Es war mehr Zufall als geplant gewesen, dass er gerade in diesem Gang gewesen war, in welchem sich auch gerade Harry befand, den Godric jedoch nicht gesehen hatte. Harry ihn auch nicht, da er gerade angestrengt in eine Richtung gestarrt hatte. Es kam wie es kommen musste. Gryffindor rempelte den Jüngeren an, sodass dieser fiel und sein Tarnumhang verrutschte. Godric erschrak sich fürchterlich, als er nur den Kopf Potters sah. Zum Glück konnte er es sich jedoch verkneifen irgendwie zu reagieren. Stattdessen starrte er ihn einfach nur an.

„Professor.“

„Harry?“

Zögerlich schälte sich der Schüler aus den Umhang und interessiert musterte er diesen kurz, doch dann besann sich Godric eines Besseren und fixierte die grünen Augen des Anderen.

„Was hast du hier mit einem... Unsichtbar machenden Umhang zu suchen?“

„Ich... also...“

„Raus mit der Sprache Harry.“

„Nun ja also... Ich... hab wem nach spioniert... Hatte es jedenfalls vor.“

„Wen?“

„Malfoy...“

„Warum?“

„Weil... ich glaube, dass er was vorhat. Etwas was nicht gut ist, Sir.“

Ach die Sache. Seufzend schüttelte er den Kopf und half Harry wieder auf die Beine. Wie sollte er denn erklären, dass Draco versuchen würde Dumbledore zu töten, er sich aber keine Sorgen machen musste? Überhaupt würde er sich diesem Problem auch noch widmen müssen... Am Besten besprach er auch dies mit den Anderen Gründern.

„Ich weiß Harry. Tu mir den Gefallen und spioniere ihm nicht nach. Ich werde mich darum kümmern.

„Ähm Sir?“

„Ja?“

„Was hat er vor?“

„Nichts was nicht verhindern werden könnte.“

„Und... was ist nun mit... Salazar?“

Godric seufzte tief.

„Ich sagte doch bereits, von ihm geht keinerlei Bedrohung aus.“

„Was war das vorgestern?“

„Es... ist etwas passiert und ihr werdet es alle noch früh genug erfahren. Vermutlich am Samstag, ganz sicher bin ich mir jedoch noch nicht.“

Stimmt, das musste er den Anderen ja auch noch erzählen. Er hatte zwar von Binns erzählt, aber nicht, dass er ihn bereits verwiesen hatte und dass er Samstag von der Gründung erzählen wollte.

„Oh und du kannst mir dabei helfen.“

„Hä?“

Sehr kluge Antwort war das zwar nicht, doch Godric ignorierte dies einfach.

„Nun, kannst du mir vielleicht den Umhang leihen? Samstag erfährst du auch warum.“

„Ähm... okay.“

„Ich danke dir. Du bekommst ihn dann auch wieder.“

Zögerlich gab Harry seinen Umhang und verabschiedete sich. Glücklich darüber eine Lösung gefunden zu haben, huschte Godric zu Salazars Gemächern. Es wäre eh Zeit...

Sobald er klopfte kam ein gezischtes Herein. Wie lange war es her, dass er diese Gemächer betreten hatte? Viel zu lange.

„Hogwarts hat mir erzählt, dass Ihr oft runter gewandert seid und vor meiner Tür standet.“

„Sehnsucht treibt einen dazu viele seltsame Dinge zu tun.“

Godric hatte die Tür wieder hinter sich geschlossen, trat zu Salazar herüber. Dieser lagerte gerade ein paar Zutaten in seinem dafür vorgesehenen Regal ein. Sobald er nah genug war, wandte sich der Schwarzhaarige zu ihm, stellte das letzte Einlegeglas weg und zog ihn näher zu sich. Eine einfache Geste, die jedoch so selten zwischen ihnen vorkam, dass Godric jetzt schon erschauderte und die Stellen wo er Salazar spürte, kribbelten angenehm.

„Sehnsucht also, ja? Der große Godric Gryffindor sucht einen verlassen Ort auf, weil er Sehnsucht verspürt?“, meinte Salazar belustigt und Godric schaute zur Seite.

Wenn er ihm erzählte, was er in der Schlangengrube getan hatte, würde dieser ihn wohl auslachen. Oh nein, das wollte er vermeiden. Auch wenn er es sehr wohl mochte, wenn dieser lachte.

„Warum sucht Ihr mich jetzt auf? Etwa wieder Sehnsucht?“

„Ach haltet Eure freche silberne Zunge besser im Zaum, Slytherin! Ich bin hier, weil ich eine Lösung für Rowenas und Helgas Problem gefunden habe – wir können ja heute hier die weitere Vorgehensweise besprechen – und ihr Mal wieder trinken solltet.“

„Also doch Sehnsucht.“

„Das auch, also jetzt beißt endlich!“

„Godric.. Ich bin mir nicht sicher ob -“

„Salazar Slytherin! Normalerweise trinkt Ihr mehrmals am Tag und Ihr braucht es auch. Es sind jetzt sogar schon wieder mehrere Tage um seit dem letzten Mal.“

„Aber...“

„Verdammt! Es quält Euch, weil Ihr den Durst verspürt und es quält mich, weil ich den Drang habe endlich gebissen zu werden. Ihr wisst doch, es ist wie eine Sucht.“

Salazar seufzte und Godric schaute in teils wütend, teils flehend an. Der Biss von Salazar war sowas wie seine Droge geworden. Und der Andere wusste dies!

Seufzend beugte sich Sal schließlich zu ihm runter und ganz automatisch legte er den Kopf schief, gab dem Zauberer somit mehr Fläche zum Beißen, was jener dann auch tat. Spitze Zähne durchbohrten seine Haut, schlugen in seine Pulsader ein. Ein Schnurren entkam seiner Kehle und er krallte sich leicht an Salazar fest, welcher diesmal auch ganz brav die richtige Menge trank. Schließlich leckte er ihm über die Wunde, sodass sie sich verschloss und blickte ihn ruhig an.

„Ihr seid so unglaublich stur, Ric.“

„Wäre ich das nicht, wärt Ihr vermutlich bereits verhungert, starrsinnig seid Ihr nämlich auch.“

Slytherin seufzte, küsste ihn schließlich und Godric blieb gar nichts Anderes übrig als zu erwidern und es zu genießen. Er war froh, dass Salazar die Nähe wieder einigermaßen zu ließ, sicherer mit seiner Kontrolle wurde.

Als es klopfte schreckten beide Männer zurück und entfernten sich wieder voneinander, wobei Salazar die beiden Frauen herein bat und sie sich schließlich setzten.
 

Helga und Rowena hatten den Tarnumhang – Rowena hatte ihn als solchen erkannt und meinte, sie hätte erst gestern was darüber gelesen – gut genutzt und waren Freitagabend mit Salazar in Godrics Gemächern. Sie alle drei stimmten mit Godric überein, dass der Unterricht nicht ihren Vorstellungen entsprach und etwas geändert werden musste. Sie stimmten Godrics vorige Taten zu und fanden, dass er richtig gehandelt hatte – Salazar hatte natürlich anmerken müssen, dass Godric ihn da überrascht hatte – und sie darauf aufbauen wollten.

„Also gut. Wir sollten auf jeden Fall erst einmal mit den größten Problem beginnen, danach können wir uns kleineren Dingen widmen.“

Rowena hatte sich ein Notizblock geschnappt und tunkte ihre Adlerfeder ins Tintenglas.

„Was ist das größte Problem?“, merkte Helga nachdenklich an.

„Der Einfluss vom Ministerium?“

„Die schlechte Küche?“

„Salazar...“

„Helga, Ihr müsst wieder persönlich kochen...“

„Das ist nicht das größte Problem! Vielleicht die mangelnde Ausbildung der Schüler?“

„Das Hogwarts absolut nicht mehr geschützt ist?“

Sie verstummten und schauten Godric verblüfft an, welcher Mal nicht saß, sondern vor seinem Fenster stand und interessiert die Regentropfen beobachtete.

„Inwiefern?“

„Da draußen ist ein dunkler Lord, der es besonders auf einen Schüler abgesehen hat. Der es auf Hogwarts selbst abgesehen hat, weil der Schuldirektor praktisch der Anführer des Widerstandes ist. Die letzten Jahre hat er immer wieder versucht hier rein zu kommen, oft sogar mit Erfolg. Jetzt bringt er einen Schüler dazu, den Mord an eben jenen Rektor auszuüben. Entschuldigt bitte, aber sowas sollte in Hogwarts gar nicht möglich sein.“

„Ich stimme da Ric vollkommen zu. Es kann nicht sein, dass innerhalb Hogwarts Morde geschehen. Desto mehr wir diesem Mann gewähren lassen, desto mehr Einfluss gewinnt er. Ich empfinde es als eine Schande, dass mein Haus als seine zukünftigen Gefolgsleute gelten, nur weil sie Slytherin sind.“

„Das stimmt. Wir müssen auf jeden Fall die Einstellungen der Häuser untereinander verändern und verbessern. Man könnte glatt meinen zwischen euren Häusern herrscht Krieg und das obwohl Ihr Beide...“

Helga verstummte, lächelte süß und Godric fand die Tropfen wirklich sehr interessant. Wirklich. Der eine Tropfen zum Beispiel verbündete sich gerade mit einem anderen, oder eher, der Große verschlang den Kleinen einfach. Wie Salazar reagierte, konnte er nicht sehen, obwohl sich vieles im Fenster widerspiegelte.

„Bevor wir aber solche Dinge tun, sollten wir uns erst einmal um den Unterricht kümmern. Hogwarts ist dafür da um die Kinder vernünftig auszubilden. Wenn wir dort anpacken, können wir nebenbei die Sicherheit verstärken und uns dann langsam vorarbeiten.“

Wie Salazar trotz Helgas Kommentar so ruhig und sachlich reden konnte, war Godric ein Rätsel.

„Und wie packen wir es an?“, fragte Rowena nun und Godric zwang sich Helgas Kommentar beiseite zu schieben und wieder am Gespräch teil zu nehmen.

„Nun ich würde sagen, wir verbessern die Lehrmethoden der Lehrer, sehen uns an was gelehrt wurde und was unbedingt noch gelehrt werden muss.“

Hieß also, sie würden dasselbe machen wie damals Professor Umbridge. Ron hatte Mal zu ihm gemeint, dass es gut war, dass Godric sie nie persönlich kennen gelernt hatte, sie wäre schrecklich gewesen. Jedoch würden sie nicht darauf bedacht sein, dass die Schüler nichts lernten.

„Guter Vorschlag, aber was machen wir mit Albus Dumbledore?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
ES TUT MIR SO LEID!
Im Ernst, aber in letzter Zeit hatte ich viel Stress und mein Computer musste neu gemacht werden...
Aber jetzt ist es da!
Das 10. Kapitel hihi.
Ich frage mich aber gerade wie ich Kapitel 11 schreiben soll *zu Notizen schiel*
Nun, dieses Kapitel finde ich seltsam, vielleicht weil ich es hasse mehr als zwei Personen an einem Gespräch teilnehmen zu lassen. Ich finde dann wird mein Schreibstil sehr seltsam. Aber nun wie auch immer.
Hauptsache ich kann endlich wieder regelmäßig schreiben^^
Wegen der langen Wartezeit wurde ich auch schon angeschrieben und der Text war so süß.
Ich hab schon begonnen meine externe Festplatte in die Schule zu nehmen um da bei jeder freien Minute weiter schreiben zu können xD
Auf der Arbeit geht das leider nicht ._.
Nun wie findet ihr es, dass Helga und Rowena wieder da sind?
Übrigens bin ich richtig froh, Godric und Salazar erst ins sechste Schuljahr rein gesetzt zu haben. Ich meine, habt ihr eine Vorstellung wie Godric auf Umbridge reagiert hätte?
Ich lese gerade den fünften Band und bin so in Godric Laune dabei, dass ich echt Probleme habe das Buch zu lesen, weil ich mich so über diese... pinke Kröte aufrege! Hach, lesen macht Spaß~
Wie auch immer, bis zum nächsten Kapitel

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2015-07-12T08:57:00+00:00 12.07.2015 10:57
Ich finde, dass dir das Kapitel sehr gut gelungen ist.
Jetzt sind alle vier wieder zusamen und ich fand das Gespräch zwischen den Vieren sehr gut geschrieben. Du brauchst dir deshalb keinen Kopf machen. Die pinke Kröte hasse ich auch. Ich musste so lachen, als sie im Film, von den Zentauren, weg geschleppt wurde.
Da haben die Gründer sehr viel Arbeit vor sich.
Sie sollten das Verschwindekabinett zerstören, oder Draco dazu bringen, dass er die Todesser nicht rein lässt, dann wäre auch Dubledores Leben nicht in Gefahr.
Bin schon gespannt, wie du das gelöst hast und wie die Anderen auf die vier Gründer reagieren.

Lg
Omama63


Antwort von:  TKTsunami
12.07.2015 11:10
Vielen Dank, dass du das Kapitel gut gelungen findest :3
Ich hatte erst Sorge ob es nicht etwas übertrieben rüber kommt, aber ich dachte mir, sie hätten auch Mal Glück verdient.
Ja die pinke Kröte. Helga hätte nicht Mal Froschschenkel mit der machen wollen und Salazar wäre sehr schnell bei der ausgerastet.
Die nächsten Schritte der Gründer sind erst Mal werden für viele Lehrer und Schüler wohl ein kleiner Schock sein. xD

TK was here


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