Misfits: Kreuzdame von Hushpuppy ({ boy x boy }) ================================================================================ Kapitel 12: Gaara - Fehler machen ist menschlich ------------------------------------------------ Auf der Küchenzeile gelehnt, schaute ich zu, wie uns Annalina in fünf Shotgläser Jägermeister einfüllte. Den halben Tag hatten wir mal wieder damit verbracht, mein Haus für die Party herzurichten. Nun dauerte es nur noch knappe zehn Minuten bis die ersten Gäste eintreffen würden und Marc hatte sich lauthals darüber beschwert, dass wir noch nicht betrunken waren. „Bei jeder guten Party sind die Gastgeber schon betrunken, wenn die Gäste kommen!“, behauptete er und hatte den Jägermeister aus dem Kühlschrank gegriffen. Diese Aussage hielt ich zwar für ein Gerücht, doch wir gönnten uns nun trotzdem jeder einen Shot. Marc, Kaito, Sky, Annalina... ich war sehr froh gewesen, dass sie mir geholfen hatten, besonders, da ich so die Einsamkeit bestens bekämpfen konnte. In den Ferien war es schon immer schlimmer gewesen als unter der Schule. Zuerst dachte ich, ich würde diese Herbstferien nicht überleben, wenn ich ständig an Lukas denken musste, aber zum Glück hatte mir Annalina beinahe jeden Tag Gesellschaft geleistet. Eigentlich hätte sie momentan für zwei Wochen Berufsschule, aber da nun einmal Ferien waren, fiel diese für sie aus. Gestern hatte Larissa mich abends angerufen, kurz nachdem Annalina wieder nach Hause gegangen war und mir eine etwas säuerliche Predigt darüber gehalten, dass ich nicht mit anderer Leute Gefühle spielen sollte. Verzweifelt hatte ich versucht den Naiven zu spielen, doch Larissa kannte mich zu gut, um zu wissen, dass ich alles andere als naiv war. Natürlich wusste ich, worauf Annalina aus war. Sie wollte nicht nur mit mir befreundet sein, sie stellte sich mit mir mehr vor und Larissa machte mir dies gestern noch einmal explizit klar. „Ich weiß, dass du in diesen Lukas verliebt bist“, sagte sie in scharfem Tonfall. „Sag Annalina, dass das nichts zwischen euch Beiden wird, damit sie sich keine Hoffnungen macht und du nicht auf dumme Gedanken kommst. Wenn du etwas mit ihr anfängst, tust du damit niemanden einen Gefallen.“ Doch, wenn ich Annalina einen Korb gab, dann war ich mir ziemlich sicher, würde ich sie verlieren. Wenn ich mich in ihre Situation hinein dachte, wäre es mir an ihrer Stelle zu peinlich mich weiterhin alleine mit der Person zu treffen. Von meinen wahren Gefühlen – dass sie eigentlich nur ein Mittel war, um meine Einsamkeit zu unterdrücken – konnte ich ihr nichts erzählen. Zum Einen klang es ihr gegenüber gemein, zum Anderen kannten wir uns einfach noch nicht gut genug, dass ich solche privaten Gefühle preis geben wollte. Niemand wusste, wie schwer es momentan für mich war. Nicht einmal Kaito, obwohl er mein bester Freund war. Nicht einmal Larissa, obwohl ich ihr dies gestern alles hätte erklären können. Vielleicht lag ich auch falsch und Annalina wollte wirklich nur mit mir befreundet sein. Gleichzeitig kippten wir unsere Shots und der bittere, Kräuter-artige Geschmack von Jägermeister breitete sich in meinem Mund aus. Neben mir schüttelte sich Sky, während Annalina den Alkohol ohne den Mund zu verziehen, ertrug. „Und direkt noch eine Runde“, verkündete Marc und schüttete uns noch einmal 2cl Jägermeister ein. Erneut kippten wir die Getränke, dann fragte Annalina: „Bin ich eigentlich die Einzige, die Bock hat, sich heute so richtig zu betrinken?“ „Nein“, antwortete Sky als Erstes. „Aber ich muss leider morgen arbeiten, deswegen darf ich es nicht übertreiben.“ „Langweiler“, behauptete Marc prompt. „Du betrinkst dich doch immer“, sagte Kaito, der einen Arm um seine Freundin gelegt hatte. Heute trug sie ihre weißblonden Haare zu einem festen Pferdeschwanz und wie immer waren ihre blauen Augen von dickem, schwarzen Eyeliner umrandet. Dadurch wirkte sie noch schläfriger als ohnehin schon, doch es nahm ihr nichts von ihrer blassen Schönheit. „Natürlich, nur so feiert man richtig“, sagte Marc mit einem Grinsen. „Wenn du mir noch einmal in die Spüle kotzt, feierst du hier nicht noch einmal“, drohte ich und brachte damit die Anderen zum Lachen. „Bei jeder guten Party gibt es ein Absturzopfer!“, verteidigte sich Marc. „Das stimmt nicht“, entgegnete Kaito. „Erinnerst du dich noch an Sams 18. Geburtstag. Das war die beste Party überhaupt und da hatte es niemand übertrieben.“ „Aber so ne geile Party erlebt man auch nur einmal“, seufzte ich beinahe wehmütig. Obwohl Sams 18. Geburtstag wirklich nur positive Erinnerungen in sich trug, stimmte mich der Gedanke daran traurig. Draußen im Garten hatten wir die Farben geworfen und eingehüllt in Blau, Rot, Gelb und Grün hatte ich Lukas geküsst. Da war noch alles in Ordnung gewesen oder zumindest mehr in Ordnung als es momentan der Fall war. Unser Gespräch wurde durch das Klingeln an der Tür unterbrochen. Es war Marc, der sich dazu erbarmte den ersten Gästen aufzumachen. Kaito und Sky entschieden sich dazu, die Shishas im Raucherraum vorzubereiten, damit die Anderen sofort los legen konnten. Und Annalina kam um die Theke herum auf mich zu. Sie trug eine lange Jacke, die bis auf ihren Oberschenkel reichte und bis unter das Kinn zugezogen war. Ihre Beine waren in eine schwarze Strumpfhose mit Muster gekleidet, passend zu lockeren Turnschuhen. „Kann ich meine Jacke in dein Zimmer legen?“, fragte sie. „Klar, ich kann sie grad hinbringen“, bot ich mich an. Annalina öffnete den Reißverschluss und als sie ihre Jacke auszog, staunte ich nicht schlecht. Normalerweise trug sie immer einfache, sportliche Kleidung, die ihre weiblichen Rundungen nicht sonderlich zum Vorschein brachten. Heute jedoch, war ihr Oberkörper in einem Top mit weiten Ärmeln gekleidet. Diese waren so weit, dass man ihren breiten BH erkennen konnte und die nackte Haut ihrer Seiten. Dazu trug sie eine knappe Hotpants. Sie reichte mir die Jacke und ich konnte mir mein verwegenes Grinsen nicht verkneifen. „Sieht echt süß aus“, zwinkerte ich ihr zu, ehe ich an ihr vorbei zu meinem Zimmer ging. Ihre Reaktion auf meinen Kommentar sah ich nicht mehr, doch ich ging jede Wette ein, dass sie am Lächeln war. Marc hatte mal erzählt, dass man Liebeskummer auch einfach mit Vögeln weg bekam. Auch dies hielt ich nur für eine von seinen Mythen, die er sich ausdachte, weil er eben ein bisschen bescheuert war, doch manchmal konnte man so verzweifelt sein, dass man selbst versuchte Mythen auf den Grund zu gehen. Sollte es also vielleicht helfen, wenn ich was mit Annalina anfing? Ich verwarf den Gedanken, während ich ihre Jacke auf mein Bett warf und das Zimmer wieder verließ. Wie immer, wenn ich eine große Party gab, schloss ich es lieber ab, bevor Fremde dort drin landeten. Auch das Zimmer meiner Eltern war abgeschlossen, obwohl dieses ohnehin nicht in nächster Zeit von ihnen genutzt werden würde. Es war gemein darüber nachzudenken Annalina auf diese Weise zu benutzen. Schließlich war sie ein nettes, intelligentes Mädchen und hatte jemanden verdient, der sie wirklich auf die Weise wollte. Solange ich nicht mit jemanden etwas anfangen konnte, ohne darüber nachzudenken wie gerne ich Lukas an dessen Stelle hätte, sollte ich es auch mit niemandem probieren. Dann wiederum konnte ich mir gut vorstellen, dass es lange dauern würde, bis ich endlich über Lukas hinweg war... Überrascht stellte ich bei der Rückkehr in den Wohnbereich fest, dass ziemlich viele Gäste auf einen Schlag gekommen waren. Bereits von dieser Anzahl kannte ich ein paar überhaupt nicht, doch das war bei meinen Hauspartys normal. Annalina stand noch immer an der Theke, in beiden Händen hielt sie jeweils ein Glas mit Jägermeister – Red Bull. Lächelnd streckte sie mir eines entgegen. Ich nahm es an und sie hielt mir ihres zum Anstoßen hin, was ich auch sogleich tat. „Auf eine trunkenvolle Nacht“, sagte sie. „Und auf ein paar kleine Überraschungen.“ „Hoffentlich nur Gute“, fügte ich hinzu. Wir tranken einige Schlucke, dann gingen wir in den Raucherbereich, um uns eine Bong zu machen. Denn endlich, nach Wochen, hatte ich wieder Gras. Der Dealer meines Vertrauens war mit ein paar Kumpel nach Holland gefahren und ohne Probleme mit ein paar vielen Gramm Marihuana zurück gekehrt. Davon hatte er mir zwei Sorten verkauft, die seiner Meinung nach die Besten waren und bis heute hatte ich mich zurück gehalten davon etwas zu rauchen. Annalina meinte, wir sollten es erst bei der Party probieren und es war wirklich schwer gewesen mich solange zu beherrschen. Dass ich es geschafft hatte, machte ich ein wenig stolz... Kaito und Sky leisteten uns Gesellschaft. Die beiden Mädchen begannen sich über irgendwelche Leute zu unterhalten, die ich nicht kannte, doch von dem Gespräch bekam ich ohnehin nichts mit, da ich die Bong vorbereiten musste. Dabei handelte es sich um mein bestes Stück aus der G&G Bongserie, mit 40 cm Höhe, 50 mm Durchmesser und ohne Kickloch. Überall wurden an dem Glas grüne Akzente gesetzt und in der unteren Hälfte gab es ein paar Einkerbungen, die nach innen gingen, sodass man Eiswürfel rein packen konnte. Mit der Bong ging ich in die Küche, füllte etwas Wasser rein und nahm mir aus dem Eisfach einen Eiswürfel, den ich oben hinein packte. Dass mich dabei ein paar Gästen neugierig beobachteten, ignorierte ich gekonnt. Manche, die noch nie auf einer meiner Partys gewesen waren, schockte es zu sehen, dass hier überall gekifft wurde, aber mir konnte es egal sein. Als ich mich wieder umwandte, um zurück in den Raucherraum zu gehen, blieb ich überrascht stehen. Vor mir stand Larissa, ebenfalls raus geputzt. Ihren schwarzen Haaren hatte sie mit Haarspray Volumen verliehen, sodass sie ihr blasses Gesicht noch besser zur Geltung brachten. Wie immer trug sie dunkle Farben, ein Septum zierte ihre schmale Nase und sie hätte heute wirklich hübsch ausgesehen, würden ihre dunkelbraune Augen nicht von so einem Todesblick gezeichnet sein. „Du hast mir doch schon gestern eine Predigt gehalten“, klagte ich. „Ich möchte nur noch einmal klar stellen, dass du stirbst, wenn du mit ihr spielst“, sagte Larissa und verengte die Augen zu Schlitze. „Aber du kannst es wieder gut machen.“ „Was denn wieder gut machen?! Ich habe noch gar nichts falsch gemacht!“ „Lass mich mit kiffen.“ Larissa begann ein wenig zu grinsen und ich musste lachen. „Das darfst du sowieso immer“, sagte ich und wies sie an mit zu kommen. Somit waren wir in unserer Runde zu fünft. Da dürfte mein Gras mehr als nur ausreichend sein, vor allem, weil ich von meinem Dealer versichert bekommen hatte, dass das Zeug rein hatte. Selbst mich sollte es angeblich umhauen und das musste schon etwas heißen, denn ich konnte viel kiffen ohne etwas zu spüren. Schnell bereitete ich einen Kopf vor, eine gute Mischung aus Marihuana und Tabak, zündete in mit einem Feuerzeug an, während ich oben zog. Dabei musste ich den Mund so auf die Öffnungen pressen, dass keine Luft mehr hindurch kam. Kräftig ziehen bis die Bong voll mit weißem Rauch war, dann den Kolben mit dem Kopf aus der Öffnung ziehen, damit Luft ins Rohr gelangte und ich den Rauch mit einem Schlag in die Lungen ziehen konnte. „Ich habe noch nie Bong geraucht“, gestand Annalina. Für wenige Sekunden hielt ich die Luft an, dann blies ich den Rauch wieder aus. Mein Kopf wurde schon ein wenig schummrig. Normalerweise dauerte es ein paar Minuten bis man die Wirkung besser zu spüren bekam. Da noch nicht alles Marihuana verbrannt war, steckte ich den Kolben zurück in das kleine Rohr und zündete den Kopf erneut an. Wieder kickte ich den gesamten Rauch auf einen Schlag, blies ihn aus, während ich merkte wie es zu wirken begann. Meine Umgebung verschwamm vor meinen Augen – nicht viel, gerade so, dass ich es bemerkte und meine Lungen schienen immer wärmer zu werden. Es schaltete sich dieses Gefühl ein, das man nur beim Kiffen erlangen konnte. Wenn man plötzlich alles viel stärker wahr nahm als normalerweise, insbesondere der eigene Körper. Unterschiedliche Stellen am Körper wurden angenehm heiß und, wenn man etwas Kaltes trank oder etwas Warmes aß, konnte man deutlich spüren wie es durch die Speiseröhre in den Magen drang. Dieses Gefühl hatte es mir schon früher angetan und ich war beinahe froh als es sich jetzt wieder einschaltete. „Das erste Mal Bong rauchen, ist ein bisschen krass“, sagte Kaito, während ich den nächsten Kopf vorbereitete. „Am Besten zieht dir jemanden den Rauch hoch, dann musst du ihn nur noch einatmen. Das ist für dich einfacher.“ „Okay...“ Annalina blickte mich an. „Würdest du das für mich machen?“ Dabei lächelte sie mich so frech und herausfordernd an, dass mir ebenfalls ein Grinsen auf die blassen Lippen schlich. „Klar.“ Also zog ich den Rauch hoch und hielt Annalina die Bong direkt hin, damit sie ihn einatmen konnte. Ich zog den kleinen Kolben heraus, doch Annalina musste bereits nach einem kurzen Atemzug anfangen zu husten. „Schnell, bevor der ganze Rauch weg ist.“ Im Gegensatz zu mir konnte sie nur kleinere Züge nehmen, dabei ging ein guter Teil des Rauches verloren, doch das war mir auch egal. Es war klar, dass Annalina nicht so kicken konnte wie ich, dafür kiffte sie viel zu wenig. Nach ihr waren auch die Anderen dran. Kaito kickte ebenso hart wie ich, auch Sky hatte damit keine Probleme und bewies, dass sie auch beim Bong rauchen heiß aussah. Larissa ging es ein wenig langsamer an, zog jedoch viel mehr als Annalina. Jeder von uns spürte die Wirkungen bereits nach einem Kopf. Ein zufriedenes Grinsen bildete sich auf Kaitos Lippen aus. „Alter, das Zeug haut rein“, gab er zu bekennen und Sky begann zu lachen. „Was ist daran so witzig?“, fragte er seine Freundin. „Ich weiß es nicht“, kicherte sie. „Du hast dabei so lustig auszusehen.“ „Die ist einfach nur high“, sagte ich und blickte Annalina fragend an. „Du auch?“ „Ich merke schon was...“, gestand sie. Das Weiß ihrer Augen hatte sich in einem hellen Rot gefärbt, woran ich gut erkennen konnte, dass das Marihuana bei ihr wirkte. Unsere Gespräche waren von da an eher schleppend und Kaito brachte uns alle zwei Sekunden zum lachen, obwohl er gar nichts Lustiges machte. Schließlich verschwand er mit Sky in Richtung Gästezimmer und Larissa wurde von einem betrunkenen Marc zum Tanzen aufgefordert. Widerwillig gab sie sich ihm hin und wurde in den Wohnraum geschleift, in welchem die meisten Leute waren und einen ziemlichen Lärm veranstalteten. Im Raucherraum waren nur wenige Gäste. Plötzlich hatte ich Lust mich auf den Boden zu setzen, anstatt in den Sitzsack. Verwirrt schaute Annalina zu wie ich mich auf dem Boden nieder ließ und mir eine Zigarette anzündete. Auch sie rutschte vom Sitzsack herunter und ein wenig näher an mich heran, sodass sich unsere Beine berührten. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du echt heiß aussiehst, wenn du rauchst?“, fragte Annalina mich. „Nein“, antwortete ich ehrlich und grinste sie verwegen an, während ich den Rauch ausblies. „Willst du auch?“ Ich reichte ihr die Zigarette, von der sie einen etwas leichteren Zug nahm. Noch ein wenig näher rückte sie, sodass sie beinahe auf meinem Schoß saß und unsere Gesichter nicht weit voneinander entfernt. Was ist schon so schlimm daran? Niemand behauptete, dass Annalina sich in mich verliebt hätte. Vielleicht wollte sie nur einmal mit mir rummachen, nur einmal mit mir vögeln und dann eine normale Freundschaft zu mir pflegen. Oder sie war auf ein Freundschaft Plus aus, sowie früher Sheila eines mit Kaito gehabt hatte, ehe herauskam, dass Fynn Noah mit ihr betrog. Ich war nicht vergeben. Ich konnte niemanden betrügen und, selbst wenn Lukas noch Interesse an mir hatte, würde er nie etwas von Annalina und mir erfahren. Ein weiteres Mal zog ich an der Zigarette, blies den Rauch aus und zerdrückte dann die Zigarette in meinem Aschenbecher. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich etwas ausprobiere?“, fragte ich Annalina, die sogleich den Kopf schüttelte. „Mach, was immer du willst.“ Ich nahm ihr schmales Gesicht in meine Hände, beugte mich vor und küsste ihre Lippen. Zuerst küssten wir uns nur ganz sanft, dann öffnete sie ihren Mund und ich ließ meine Zunge hinein gleiten. Das Erste, was mir durch den Kopf schoss war, dass sie nicht annähernd so gut küssen konnte wie Lukas. Trotzdem machte ich weiter. Ihre Hände klammerten sich an mein Oberteil, während ich meine Finger in ihre langen, braunen Haare vergrub. Wenn sie jetzt Lukas wäre, würde ich vor Freude tanzen. Wenn sie jetzt Lukas wäre... wenn sie doch nur Lukas wäre... ich konnte diesen Gedanken nicht abschalten. Je mehr wir rummachten, desto stärker wurde er. Schließlich hörten wir auf und Annalina grinste mich glücklich an. „Lass uns auch ein wenig tanzen und noch mehr trinken gehen, ja?“ „Gute Idee“, sagte ich. Vielleicht konnte ich ihn dann endlich vergessen. Auf jeden Fall lag Marc mit seinem Glauben, dass Sex gegen Liebeskummer half, ziemlich daneben. Gerade hatte es mehr geschmerzt als jemals in den letzten Wochen. Eher geknickt folgte ich Annalina in die Küche, in welcher sie uns Cuba Libre zusammen mischte. Ich blieb vor der Theke stehen, während sie den Kühlschrank öffnete, um eine frische Cola zu holen und genau in diesem Moment packte mich jemand am Shirt und riss mich mit sich. Eher verwirrt folgte ich der Person bis ich mit ihr wieder in der Raucherecke stand und erkannte eine äußerst wütende Samantha. Nein, wirklich, so wütend hatte ich sie noch nie erlebt und wir hatten schon viele Dinge erlebt, die sie wütend gemacht hatten. Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten mich an als wollten sie mich töten wollen und eine Ader pulsierte auf ihrer Stirn. „Toll hast du das gemacht!“, fauchte sie, versuchte dabei nicht allzu laut zu klingen, damit es nicht jeder mit bekam. „Jaa, ich weiß. Nein, worum geht’s?“, fragte ich. „Das weißt du so ziemlich genau.“ „Hast du gesehen, dass ich mit Annalina rumgemacht habe?“ „Es geht nicht darum, dass ich es gesehen habe.“ Sam fuchtelte mit der Faust rum als hatte sie vor mir damit eine runter zu hauen. „Es geht darum, dass Lukas es gesehen hat!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)