Yajuu 2 von Avyr (-beyond redemption-) ================================================================================ Kapitel 13: Sein Geheimnis 1 ---------------------------- Kyria war seit einigen Tagen verschwunden, um letzte Vorbereitungen für unseren Angriff auf das Labor zu planen. Unter anderem untersuchte sie den Eingang des Versorgungsschachtes und versuchte herauszufinden, ob er überhaupt noch begehbar war. Schließlich konnte er ja auch zugeschüttet sein, was ich nicht hoffte. Daher nutzte ich die Zeit und brachte das Haus auf Vordermann. Nicht dass es hier dreckig war, aber ich wollte einfach, dass hier alles Mal in einem freundlicheren Glanz erstrahlte. Während die anderen außer Haus waren, strich ich also die Wände neu. Kyria hatte mir das Geld dazu einfach gegeben, auch wenn ich es erst nicht annehmen wollte. Nachdem ich die Möbel beiseite gerückt, verdeckt und alles andere abgeklebt hatte, machte ich mich an die Arbeit. Wenn Tiara von der Schule kam, half sie dann kräftig mit und so kamen wir gut voran. Selbst Yara und Seth legten ab und zu mal mit Hand an, wenn sie denn mal zu Hause waren, denn sie waren viel unterwegs, was mich aber nicht störte, da sie ja alt genug waren. Außerdem wurden sie seit meinem kleinen Intermezzo mit der Gang auch schön in Ruhe gelassen und so hatte ich eigentlich keinen größeren Grund mich zu sorgen. Klar gab es hier eine Menge Yajuu, aber die gab es schon immer, man war irgendwie daran gewöhnt. Nur Luca hielt sich aus allem raus. War vielleicht auch besser so. Heute widmete ich mich der Stube. Tiara war noch in der Schule und so war ich allein daheim. Irgendwoher hatte ich eine von diesen typischen, blauen Arbeiterlatzhosen und trug jetzt darunter ein mir eigentlich viel zu großes Holzfällerhemd. Ich strich gerade die Decke, was ziemlich anstrengend war, da man überkopf arbeiten musste. Die klapprige Leiter, die ihre Glanzzeit schon lange hinter sich hatte, war dabei auch nicht gerade hilfreich. Da ich zu faul war permanent hinunter zu steigen, um das Teil ein Stück weiter zu schieben, vollführte ich regelrechte Verrenkungen, um so viel wie möglich von der Decke auf einmal erwischen zu können. Doch dieses Mal überstrapazierte ich die Tragkraft der Leiter und sie begann zu kippen. Ich versuchte gerade das Gleichgewicht wieder zu finden, als jemand die Leiter packte und wieder stabilisierte. „Äh, danke Luca.“, stotterte ich, als ich ihn sah. Wie zum Teufel schaffte er es nur sich immer so lautlos an mich anzuschleichen. Gleichgültig wie immer blickte er mich an. Mittlerweile hatte ich mich aber daran gewöhnt. „Du hast Farbe im Gesicht.“, bemerkte er schlicht. „Oh.“, zuckte ich zusammen und wischte mit dem Ärmel drüber. „Ist es weg…?“, wollte ich gerade fragen, doch da war er natürlich schon wieder verschwunden. Ich seufzte und kehrte dann zu meiner Beschäftigung zurück. Am heutigen Abend war das Haus so leer wie nie zuvor. Tiara übernachtete bei einer Freundin, da Freitag war und sie morgen nicht früh raus müsste und die Zwillinge waren feiern. Kyria war sowieso nicht da und Luca, der zwar eigentlich im Haus anwesend war, ließ sich nicht weiter blicken. Als ich gerade dabei war etwas zu essen, kam er aber kurz in die Küche gestapft, holte sich eine Dose Cola aus dem Kühlschrank und verschwand sogleich wieder. Es wurde spät, bis ich schließlich mit allem fertig war. Da es eh schon dunkel war und ich eine Pause brauchte, warf ich mir meinen Mantel über und verließ das Haus. Ich roch nach Farbe und überall waren kleine Kleckse zu sehen, aber ich nahm das als Beweis, dass ich hart gearbeitet hatte. Heute ging ich mal in den Westen der Stadt. Dort ging ich eigentlich sonst nie hin, aber mir war einfach mal danach. Hier gab es auch eine Brücke, die sogar ein Stück höher war, als die andere und im Gegensatz zu der anderen über einen Fluss und nicht über eine Felsenküste führte. Wieso kam ich hier eigentlich nicht öfter her? Hier war reine Fußgängerzone, aber um diese Tageszeit war hier absolut nichts los. So hatte ich wenigstens meine Ruhe. „Es ist viel zu einfach dich aufzuspüren.“, ertönte mir eine altbekannte Stimme. Ich fuhr sofort herum, denn in dem Moment in dem sie zu sprechen begann, hatte ich auch ihre Aura gespürt. „Bist du ein Stalker oder so was?“, fragte ich gereizt, denn ich wollte Sayo nicht schon wieder ertragen müssen. Nun fiel mir auf, dass ich umzingelt war. Ich blickte mich um und erkannte die Schatten von gut einem Dutzend Katzen über mir, die sich auf den Seilen der Brücke befanden. Ihre gelben Augen funkelten in der Nacht. „Damit du mir nicht wieder davonläufst.“, gab Sayo zu verstehen, „Wie es scheint, hast du also überlebt. Ob du das auch noch ein weiteres Mal schaffst?“ Da mir der Ernst der Lage schmerzlich bewusst war, verwandelte ich mich dieses Mal sofort. Mit finsterem Blick starrte ich Sayo an. „Hey, wenn du mir verrätst wo Kyria abgeblieben ist, verschon ich dich vielleicht sogar.“, sagte sie plötzlich. Ich musste kichern. „Wenn ihr euch zu blöd anstellt sie zu finden, dann werde ich euch ganz bestimmt nicht noch helfen.“ Sayo knirschte wütend mit den Zähnen. „Falsche Antwort.“ „Ach bitte, als hättest du auch nur einen Moment darüber nachgedacht mich am Leben zu lassen.“, zischte ich sie böse an. Ihre ständigen Sticheleien gingen mir tierisch auf die Nerven. … Irgendetwas stimmte nicht. Lua war selbst für ihre Verhältnisse schon lange weg, stellte Luca fest. Er hatte seinen freien Tag dafür genutzt ein paar Bücher zu lesen, die schon lange auf seiner Liste gestanden hatten. Es war ihm nicht entgangen, dass sie irgendwann das Haus verlassen hatte, für einen ihrer üblichen Spaziergänge, aber diese dauerten nie länger als eine Stunde… im Normalfall. Mittlerweile war sie aber schon fast drei Stunden verschwunden. Er seufzte. Was kümmerte es ihn schon, schließlich war sie über 20 Jahre alt und damit alt genug auf sich selbst aufzupassen. Außerdem war sie eine Exile, was sollte da schon passieren? Gerade blätterte er die letzte Seite des Buches auf, was er gerade las. Dann schmiss er wütend das Buch auf das Bett und verließ ebenfalls das Haus. Wahrscheinlich würde sie eh nur wieder gedankenverloren an der alten Brücke rumhängen und hatte dabei schlicht und ergreifend die Zeit aus den Augen verloren. Umso mehr überraschte es ihn, als sie nicht da war. Auch im Park war keine Spur von ihr zu finden. Er wurde stutzig. Sonst hatte sie doch keine üblichen Plätze, die sie aufsuchte. Luca zückte sein Telefon und wählte schnell eine ihm nur zu gut bekannte Nummer. Es dauerte einige Male, bis jemand genervt abnahm. „Ey, weißt du wie spät es ist, Luca?! Ich hoffe es ist wichtig.“, herrschte ihn eine Männerstimme an, die nicht viel älter war als er selbst. „Hör zu, ich will nur ´ne Info haben, dann lass ich dich weiterpennen. Läuft in der Stadt grad irgendwo was ab?“, fragte Luca unbeeindruckt. Er sprach gerade mit einem Informanten seiner Arbeitsstelle. Jeder unter Lucius kannte seine Nummer und konnte sie bei Bedarf wählen. Manche nutzten dies um sich ein paar Extranervenkitzel zu holen. Luca fiel auf, dass er nicht einmal den Namen von ihm kannte, er wurde von allen nur Pik genannt, wie im Kartenspiel. Es gab noch drei weitere Informanten, jeder war für einen anderen Distrikt verantwortlich, aber die mochte Luca nicht sonderlich. Die Informanten hingegen kannten jeden, der für Lucius arbeitete. Müde und noch immer genervt, antwortete Pik endlich: „Ja, hab grad gehört, dass auf der Westbrücke ´nen paar von den Huntern ne Exile eliminieren. Haben da echt ein paar Geschütze aufgefahren, sag ich dir.“ Dann gähnte er, bevor er hinzufügte: „Wieso fragst du? Bist doch sonst keiner, den so was interessiert.“ „Schon gut, hat sich erledigt.“, gab Luca knapp zurück und legte auf. Lua schien wirklich Talent dafür zu haben, sich Ärger einzuhandeln. Ihm war das nun schon mehrfach aufgefallen und er konnte nicht fassen wie viel Unglück eine einzelne Person nur haben konnte. Was aber trieb sie denn heute an der Westbrücke? Dort ging sie doch sonst nicht hin. Luca seufzte erneut und streckte sich, bis seine Gelenke knackten. Zumindest wusste er jetzt wo sie war. … Der Kampf lief, milde ausgedrückt, suboptimal für mich. Ich hatte bereits mehrere kleine Wunden einstecken müssen und auch wenn diese schnell wieder verheilten, da sie von den Katzen stammten, kam ich nie zum Angriff. Verteidigen war alles, was ich zu tun vermochte und auch das würde ich nicht ewig aufrechterhalten können. Fieberhaft durchforstete ich meinen Kopf nach einem guten Plan, nur leider fiel mir nichts Passendes ein. Gerade wehrte ich den nächsten hieb einer Katze ab, als sich Sayo dazwischenschaltete und mich ihrerseits angriff. Ich rettete mich auf das Geländer der Brücke und stolperte von Angriff zu Angriff. Kyria war definitiv der bessere Kämpfer von uns beiden. Aber sie war auch mal erfolgreicher Hunter gewesen und ich nicht mal ansatzweise. Auch wenn ich von Natur aus einen Hang zum Kämpfen, wohl väterlicherseits, geerbt hatte und Kyria mir auch den ein oder anderen Kniff gezeigt hatte, reichte meine Erfahrung bei weitem nicht aus, um so was hier zu überstehen. Außerdem wusste ich von Kyria, dass Sayo schon damals eine begnadete Kämpferin gewesen war. Die Katzen konnte ich zur Not überwältigen, aber bei ihr hatte ich keine Chance. „Was ist los? Schwächelst du schon?“, provozierte Sayo mich. Aber ich ließ mich nicht darauf ein. „Weißt du was mich wundert, für einen noch recht jungen Exile bist du extrem beherrscht.“, sagte sie plötzlich. Klang ja fast schon nach einem Kompliment, doch sie machte das sogleich wieder zunichte, als sie hinzufügte: „Und genau das ist dein Problem, das macht dich erbärmlich schwach.“ Ich sprang vom Geländer hinunter und landete in der Mitte der Brücke. Sofort erwartete mich eine neue Angriffswelle, der ich jedoch ausweichen konnte, ohne größere Probleme dabei zu bekommen. Ich fuhr einige Klingen aus und tanzte, wie Luca oder Kyria sagen würde, durch sie hindurch. Daraufhin stürzten einige Katzen bewusstlos zu Boden. Zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber immerhin etwas. Meine Freude währte jedoch nicht lange, denn nun bekamen sie mich doch zu fassen. Die verbliebenen Katzen verbissen sich in meinen Armen und Beinen und machten mich so bewegungsunfähig. Ich biss die Zähne zusammen, damit ich nicht vor Schmerz aufschrie. Dass sie meine Rüstung mit ihren Zähnen durchbrechen konnten, war wohl darin begründet, dass diese sowieso geschwächt war, nachdem mich Sayo bereits einmal mit diesem Stab erwischt hatte und sich meine Kräfte nun darauf konzentrierten diese Areale zu regenerieren. Siegesgewiss näherte sich mir Sayo nun. Ein breites Grinsen durchzog ihr Gesicht und ihr Stab funkelte hell auf. An ihm klebte ja bereits mein Blut. „Sayonara.“, flüsterte sie mir entgegen und stieß dann zu. Aber Sayo erwischte mich nicht. Verwirrt hielt sie inne, als der Stab zur Seite weggezogen wurde. Verwundert blinzelte ich und erkannte, dass ein Messer daran herabhing. Dieses war an einem dünnen Draht befestigt und führte zu dem Besitzer des Messers zurück. „Sieh an, einer von Lucius Hunden ist also auch gekommen.“, sagte Sayo finster. Sie funkelte Luca bösartig an, welcher sie jedoch nur gleichgültig betrachtete. „Was machst du denn hier?“, entfuhr es mir. „Wie süß, er will dich retten. Nur leider wird ihm das nicht gelingen.“, lachte Sayo, „Schließlich ist er nur ein schwacher Mensch.“ Ich zappelte und versuchte die Katzen abzuschütteln, aber es gelang mir nicht. Nun musste ich hilflos mit ansehen, wie sich Luca ihr entgegenstellte. Seine Miene war starr und ich wusste nicht recht, was ich davon halten sollte. Dann begann der Kampf. Ich wusste ja, dass Luca überaus talentiert in solchen Dingen war, dass er sich aber besser gegen Sayo machte, als ich, fand ich schon fast befremdlich. Da hatte ich wohl dringend Nachholbedarf. Luca zog ein Messer nach dem nächsten und ließ sie durch die Luft schwirren. Sayo hatte sichtlich Probleme alle abzuwehren und nach einiger Zeit, traf er auch ein paar Mal. Das förderte zuweilen ihren Argwohn und sie kämpfte noch verbissener… und unfairer. Luca trat gerade einen Schritt zur Seite, um einen Faustschlag ihrerseits parieren zu können, als sie mit der anderen Hand den Stab packte und nach ihm ausholte. Es gelang ihm aber auszuweichen indem er sich halb nach hinten fallen ließ, sich mit den Händen am Boden abstützte und dann seinen Schwung nutzte, um sie zu treten. Er erwischte Sayo am Kinn und diese taumelte wutentbrannt einige Schritte nach hinten. „Was fällt dir ein du widerlicher Mensch.“, fauchte sie plötzlich. Ab diesem Augenblick erinnerte sie mehr an einen Vampir als an einen Menschen und das ließ sie nur noch gefährlicher werden. Luca zeigte sich jedoch in keiner Weise beeindruckt. Beinahe hätte ihn ein Faustschlag erwischt, doch da er in letzter Sekunde ausgewichen war, bestaunte ich nun stattdessen den kleinen Krater, den sie in die Brücke geschlagen hatte. Würde sie ihn nur einmal erwischen, würde das wohl seine Knochen regelrecht zerbröckeln. Ich schluckte nervös. Sayo wurde immer schneller, sodass selbst Luca langsam Probleme bekam, dem zu folgen. Sie holte zum nächsten Schlag aus, doch ihm gelang es diesen abzuleiten, indem er gekonnt gegen ihren Ellenbogen schlug. Nun setzte sie einen Tritt nach, welcher von seinem Oberarm pariert wurde. Kurz verzog Luca daraufhin das Gesicht und ich ahnte, dass das unheimlich wehgetan haben musste. Aber dieser Moment einer Gefühlsregung war so kurz und banal, dass er Sayo nicht mal aufgefallen war. Doch ewig konnte selbst Luca ihr nicht standhalten. Die Minuten vergingen und ich musste hilflos mit ansehen, wie er durch die zunehmende Erschöpfung immer langsamer und damit angreifbarer wurde. Sayo, die keine Spur von Erschöpfung zeigte, nutzte dies natürlich erbarmungslos aus. Ein Tritt erwischte ihn und beförderte ihn zu meinem Entsetzen in die Luft. Luca prallte gegen das Geländer und landete dann unsanft auf dem Boden. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was das für Schmerzen für ihn sein mussten. Bevor er jedoch wieder stehen konnte, setzte sie gleich einen nach und er flog abermals hoch. Dieses Mal nutzte er seine Wurfmesser jedoch, wickelte sie um eines der Stahlseile und schwang so hin und her. Mit diesem Schwung versuchte er Sayo zu erwischen, jedoch wich sie mühelos aus. Als er sich nun wieder dem Zenitpunkt näherte, zuckte sie plötzlich zusammen. Um ihren Hals hatten sich zwei weitere Drähte mit Messern gewickelt und je höher er schwang, desto mehr zogen diese sich um Sayo´s Hals zusammen. „ Na warte“, fauchte sie erstickt und stemmte sich nun extra dagegen. Die Drähte um die Brücke rissen und ließen Luca genau auf Sayo zufallen, während die Messer um ihren Hals schlaff zu Boden gingen. Luca fiel nun haltlos zu Boden und hatte keine Chance sich abzufangen. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass all seine Messer aufgebraucht waren oder Sayo dafür gesorgt hatte, dass er sie nicht mehr nutzen konnte. Während er noch fiel zückte sie ihren Stab und holte damit aus. Geschockt riss ich die Augen auf. „Nein!“, schrie ich, noch bevor ich es realisierte und stemmte mich gegen die Katzen, die sich noch immer in mir verkeilt hatten und mich durch meinen neuen Aufstand nun wütend anknurrten. Dünne Rinnsale aus Blut flossen aus den Bissstellen, aber das war mir egal. Würde dieser Angriff gelingen, dann wäre Luca Geschichte. Der Zorn darüber, dass sich die Katzen so sträubten, ließ meine Augen hell aufflackern. „Lasst mich los verdammt!“, knurrte ich und meine Haare wirbelten wie von selbst auf. Ich wusste nicht mal, dass ich so was konnte, aber nun drehten sie sich wie von selbst um mich, schlangen sich dabei um die Katzen und schleuderten sie davon. Auch wenn sie nicht weit von mir entfernt wieder landeten, schenkte mir das genug Zeit um zu reagieren. Ehe ich mich versah, spuckte ich einen Schwall Blut. Vor mir sah ich Sayo´s vor Überraschung geweitete Augen, während sich der Stab einmal quer über meinen gesamten Körper zog und dabei tiefe Furchen hinterließen. Klar war das für mich dumm gewesen, denn das Gift das an ihm haftete würde meinem Körper nicht gestatten die Wunden wieder zu schließen. Auch wenn sie nicht sofort tödlich war, würde ich so wohl verbluten. Doch soweit würde es wohl gar nicht kommen. Der Fall dauerte länger als ich angenommen hatte. Langsam wurde mir auch klar wieso, denn ich war so weit gesprungen, dass ich über das Geländer hinweg gefallen war und nun die Wasseroberfläche immer näher kam. Ein lautes und hartes klatschen, verkündete mir, dass ich im kühlen Nass angekommen war und drückte mir auf einen Schlag jegliche Luft aus den Lungen. Sofort begann ich hinunter zu treiben. Der Fluss war mehrere Meter tief, würde sich also lohnen. Meine schwere Rüstung beschleunigte diesen Vorgang zunehmend, aber mir fehlte die Kraft dagegen anzukämpfen. Schemenhaft erkannte ich, wie sich das Wasser über mir rot färbte und alles immer dunkler wurde. Das kalte Wasser betäubte meine Glieder und damit auch meinen Schmerz, während ich immer tiefer sank. Dann nahm ich nichts mehr wahr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)