Erklär mir deine Liebe von Monyong (Ranmaru x Ai) ================================================================================ Kapitel 11: ...Liebe? --------------------- Mit halbgeschlossenen Augen lag Ai in seinem Bett, während im Hintergrund ein Defragmentierungsprogramm auf seinem PC lief. Die vergangenen Tage waren für sein System sehr anstrengend gewesen, weshalb er die gesammelten Daten und Entscheidungen neu ordnete. Vermutlich war genau dieser Überschuss der Grund für die seltsamen Geräusche und sobald die Defragmentierung abgeschlossen war, dürfte er sich ‚besser fühlen’. Normalerweise also der ideale Zeitpunkt um ein bisschen zu Recherchieren, Artikel zu lesen oder Filme im Internet zu gucken, doch der Android blieb stattdessen im Bett und auf seinem menschlichen Kissen liegen. Seinen Kopf hatte er auf Ranmarus Brust gelegt, um dem dumpfen, aber gleichmäßigen Herzklopfen zu lauschen, ohne allerdings zu wissen, dass der andere genau Dasselbe mal bei ihm versucht hatte. Keiner von den beiden bewegte sich und der Größere schlief nun schon seit einer ganzen Weile. Eigentlich gab es also keinen Grund weiter bei ihm liegen zu bleiben. Ranmarus Herzschlag gab ihm schließlich keine Antwort auf seine Frage, sondern verstärkte lediglich den Drang das gleiche Gefühl in seiner eigenen Brust spüren zu wollen. Trotzdem stand Ai nicht einfach auf. Stattdessen wartete er darauf, dass der andere wieder wach werden würde, um von ihm anschließend vielleicht noch einmal so in den Arm genommen zu werden, wie er es vor einer Stunde getan hatte. Bevor er einfach eingeschlafen war… Eine weitere Weile verstrich. Dann endlich begann sich der Grauhaarige zu regen und ein Händepaar tastete sich an seinen Seiten entlang. „…du bist noch hier?“, hörte Ai eine müde Stimme. „Ja. Du wolltest doch irgendwas von mir?“ „Joa...“ Ranmaru wurde munterer und versuchte sich halbwegs unter ihm auf zu richten. Ai bemerkte, wie sich dessen Bauchmuskulatur anspannte, aber er war wohl zu schwer, als dass der andere es schaffte. Deshalb setzte er sich nun auch auf, blieb aber abwartend auf dem Becken seines Bandkollegen hocken. „Was wolltest du?“, erinnerte er Ranmaru an sein Vorhaben, woraufhin er in ein breites Grinsen blicken konnte. Der Große hatte sich wieder hingelegt und blinzelte sichtlich vergnügt zu ihm auf. „Ich will…“, begann er, wobei er zuerst nach dem Saum von Ais T-Shirt griff und Anstalten machte, es ihm über den Kopf ziehen zu wollen, ehe er dann allerdings doch noch stoppte, da sich die Zimmertür wie in Zeitlupe öffnete. Als nächstes schob sich Reiji mit einem finsteren Blick in den Raum hinein. „…hast du schon wieder gespannt? Spionierst du uns jetzt schon nach?“ Sogleich wurde der Android von Ranmaru geschoben und ihm blieb nichts anderes mehr übrig, als regungslos auf dem Bett sitzen zu bleiben. „Ich habe nicht gespannt. Ich habe dich nur vor fatalen Konsequenzen bewahrt!“, erklärte sich der Brünette und begann etwas verzweifelt herum zu gestikulieren, „Ran-Ran, was hättest du gemacht, wenn ich Syo-chan oder Natsuki gewesen wäre? Du weißt ganz genau, was passieren könnte, wenn jemand von deinen… deinen…“ Scheinbar wusste Reiji nicht weiter. Trotzdem machte er noch ein besorgtes Gesicht, was Ranmaru aber nicht nur kalt ließ; Ai konnte auch spüren, wie sich sein Freund neben ihm auf dem Bett immer weiter verspannte und ahnte deshalb schon, was als nächstes kommen würde. Bevor der Große aufsprang, legte der Android seine Hand auf dessen Oberschenkel und hielt ihn somit zurück. „Schon okay. Es ist meine Schuld. Das mit Kurusu-san und Shinomiya-san ist soweit okay. Von den beiden, würde keiner etwas sagen und ich weiß, worauf du hinaus willst, Reiji. Ich werde mich ab jetzt darum kümmern, damit es nicht soweit kommt, dass es unsere Arbeit gefährdet. “, versprach er. Doch das Gesicht des anderen behielt immer noch diesen besorgten Ausdruck und Ranmaru begann verächtlich zu schnauben. „Du kannst mir vertrauen, Reiji.“, legte Ai ganz bedacht nach und wartete darauf, dass sich der Blick ihres Gegenübers endlich wieder entspannte. „Okay.“ Kaum war Reiji gegangen, begann Ranmaru wieder zu brummen. „Der Vollidiot steht sicherlich immer noch vor der Tür und lauscht…. Und was soll das heißen, du kümmerst dich drum? Willst du mich ab jetzt auf Abstand halten?“, grummelte er herum und zog den Kleineren sogleich besitzergreifend in seine Arme, woraufhin sich ein warmes Gefühl im Nacken des Androids breit machte. „Du hast dich wirklich verändert…“, stellte Ai leise fest, während das Gefühl in seinem Nacken weiter an seinem Hals entlang wanderte. Es fühlte sich so merkwürdig an geküsst zu werden… „Ranmaru, ich will nach wie vor Musik machen. Du weiß, dass wir das eigentlich nicht dürfen. Wenn wir erwischt werden, ist es mit unserer Arbeit aus.“ Mittlerweile wollte er zwar mehr als nur Freundschaft verstehen und erleben, doch er hatte den eigentlichen Grund nicht vergessen, wieso er hier war. Deshalb war es wieder irritierend, dass sich der Grauhaarige entgegen jeder Logik verhielt. Machte er sich einfach keine Gedanken? Oder war das das, was Liebe ausmachte? Liebte ihn der andere so sehr? Ging das? Nichtsdestotrotz würde das, was sie hier taten, Probleme geben, sobald man sie erwischte. Reiji hatte vollkommen Recht. Wer wusste schon, wo es noch enden könnte? Warum konnte Ranmaru seine Finger nicht bei sich behalten? Er musste doch wissen, dass er sich auch einmal zusammenreißen sollte. Bloß seit diesem Nachmittag, an dem sie gemeinsam draußen gearbeitet hatten, war die Zuneigung, die er von dem anderen bekam, mit jedem Tag gestiegen. Scheinbar war er doch nicht in der Lage seine Gefühle zu kontrollieren… Nicht, dass das ein Problem gewesen wäre; es war einfach nur so unsinnig, wie leichtfertig man sein konnte Ai hatte keine Möglichkeit sich gegen die Zärtlichkeiten zu sträuben. Er wollte den anderen nicht verletzen, indem er ihn noch einmal abwies. „Hast du das mit deiner Bassgitarre auch immer gemacht?“, bemerkte der Android dennoch trocken und schon ließ das Gefühl an seinem Hals wieder nach. „…manchmal… wenn es keiner gesehen hat. “, entgegen der Berechnung hatte es Ranmaru mit Humor genommen, ließ aber trotzdem von ihm ab und legte sich zurück auf das Bett, „…es war deine eigene Entscheidung… also beschwer dich nicht. Wusstest du nicht vorher, dass es Probleme geben könnte? Du kennst die Regeln doch auch! ‚Wenn man sich verliebt, ist es aus!’ Lag das außerhalb deiner Einschätzung?“ Schweigend lauschte Ai diesen Worten und stand schließlich auf, um einen kurzen Blick auf seinen PC zu werfen. Die Bearbeitung des Programms war fast abgeschlossen, sodass er sich vor seinem Schreibtisch setzte, wobei er zeitgleich mit seinem Freund weiterredete. „Ich weiß. Also bist du wirklich so stark in mich verliebt? Aber zählt diese Regel überhaupt für mich? Ich bin kein Mensch. Vielleicht ist das etwas anderes? Abgesehen davon ist Reiji auch ein Problem. Er ist definitiv eifersüchtig und es ist nicht richtig, wie du dich ihm gegenüber verhälst. Du gehst ihm aus dem Weg, wie unserer Arbeit damals…“ Ai wartete auf eine Reaktion, doch jetzt kam nur noch mehr von Ranmarus Grummeln. Es wurde immer lauter. „Reiji geht mir auch aus dem Weg!“, schmollte der Große, ehe er urplötzlich aufsprang, „…außerdem brauch ich mir so etwas nicht von einem Computer erzählen lassen! Das ist doch lächerlich! Du weißt doch überhaupt nicht, was… ach, tz …wär ich mal lieber bei meinem Bass geblieben!“ Noch bevor der Android etwas erwidern konnte, war sein Freund bereits losgestapft und knallte die Zimmertür hinter sich zu. Dann war es also bereits zu viel gewesen, wie er sich von dem anderen losgelöst hatte? Ai konnte ihm nur noch nachgucken, ehe ein ungutes Geräusch des PCs seine Aufmerksamkeit anzog. Mehrere Fenster öffneten sich nacheinander auf seinem Desktop. Allesamt zeigten sie fehlerhafte Prozesse an. Dann hatte sein System doch einen gravierenden Fehler? Wieso war ihm das nicht schon vorher aufgefallen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)