Lust'n'Needs von Anemia ================================================================================ Kapitel 36: Sensual Massage --------------------------- Sensual Massage     Cari machte - zumindest vor sich selbst - längst keinen Hehl mehr daraus, dass er feminine Züge und Verhaltensweisen sehr schätzte, ja im Grunde sogar als sehr anziehend betrachtete. Auch seine Kumpels wussten darum, und es war in Ordnung, zumindest so lange, wie sie glaubten, dass sich seine Vorlieben ausschließlich auf Frauen bezogen. Doch so war es nicht. Ein feminines Auftreten reizte ihn insgeheim auch am eigenen Geschlecht, wie er heute einmal mehr feststellen musste, als er vor der Tür des Hotelzimmers stand, welches er sich mit Jamie teilte. Das Bild, welches sich ihm bot, mutete so faszinierend an, dass er es nicht wagte, es mit seiner Anwesenheit zu stören. Deswegen stand er bereits seit einer gefühlten Ewigkeit hinter der angelehnten Tür und linste in das Innere des Raumes, wobei er keine Mühe hatte, einen direkten Blick auf Jamie zu erhaschen. Cari hatte schon vor ein paar Tagen dieses seltsame Prickeln in seinem Bauch verspürt, als er Jamie dabei beobachtet hatte, wie dieser seine langen Haare bürstete oder sich die Achseln glatt rasierte. Auch wenn der Sänger sein Make up auftrug, konnte er es sich nicht verkneifen, genauer hinzuschauen und dabei alles um sich herum zu vergessen. Er wusste nicht, woher dieses seltsame Empfinden rührte; es war einfach da, spürbar und drängend saß es in seiner Brust und bisher konnte er es noch als harmlose Neugierde abtun, die sogar Jamie ein amüsiertes Schmunzeln abgerungen hatte. Und ja, im Grunde war es auch nur Neugierde, die den Schlagzeuger trieb. Doch waren diese Gefühle tatsächlich normal? Er kam sich tatsächlich wie ein perverser Spanner vor, als er es nicht wagte, einfach hereinzuplatzen, während Jamie in einer Seelenruhe auf dem Bett saß und sich zunächst die Fingernägel in tiefem Schwarz lackierte. Aber es war nicht nur diese Tatsache, welche Cari zu faszinieren wusste. Es war die Harmonie dieses Bildes und vor allen Dingen auch dieses Feingefühl, welches aus Jamies Taten sprach und welches man ihm als Fan der Band womöglich nicht zugetraut hätte, legte er in seiner Bühnenshow doch ein ganz anderes, um Welten rabiateres Verhalten an den Tag. Und nun hockte er dort, hochkonzentriert mit diesem kleinen Pinsel in der Hand und bestrich sich sorgsam seine Nägel. Es hatte etwas, das Cari ziemlich durcheinander brachte. Er wusste natürlich, dass diese Momente für ihn magisch waren, dass sie ihn erregten, und er konnte nicht anders, als sich sein Empfinden zu erlauben, so seltsam wie es auch scheinen mochte. Er verstand selbst nicht, wie es ihn heiß machen konnte, wenn Jamie seine Schönheit pflegte, aber es sah einfach so wundervoll aus und wie gesagt, Cari liebte Femininität, und insgeheim ganz besonders an Typen, die sonst einen auf wildes Biest machten. Womöglich war es dieser Gegensatz, der ihn bis aufs Blut reizte und ihm kribbelnde Gefühle bescherte. Jamie schien, wenn er sich selbst so ausgiebig pflegte, vollkommen in seinem Element zu sein, total in der Sache aufzugehen. Und Cari sollte sich demnächst eine noch weitaus interessantere Begebenheit bieten, die all die harmlose Schminkerei und das Haarekämmen in den Schatten stellen würde. Etwas, das er noch nie einen Kerl hatte tun sehen und Jamie erst recht nicht zugetraut hätte. Als seine Fingernägel nämlich allesamt in tiefem Schwarz in der Sonne glänzten, zog der Sänger kurzerhand ein Bein an und stellte seinen Fuß auf die Matratze, sodass er keine Mühe hatte, um diesen zu erreichen. Ja, und dann kam der Moment, in dem Caris Augen groß wurden. Denn Jamie zögerte nicht eine Sekunde, tauchte das Pinselchen in die schwarze Farbe und begann, sich die Zehennägel zu lackieren! Cari musste sich wahrlich am Türrahmen festhalten, denn ihn überfiel aufgrund der Überraschung und der noch drängender und stärker werdenden Erregung eine Art Schwindelgefühl. Gebannt starrte er auf die Szene, hörte sich selbst viel zu laut atmen und wusste nicht mehr wohin mit sich und seinem einsetzenden Verlangen. Dass Jamie sich die Fußnägel lackierte, das fand er einfach nur irre sexy. Er konnte gar nicht genug von dem Tun des Sängers und auch von dem Anblick seiner bereits lackierten Nägel bekommen. Jamies Füße, die gefielen ihm ohnehin schon seit einiger Zeit, waren diese schließlich ebenfalls immer top gepflegt, ohne irgendwelche Schwielen oder Hornhautablagerungen, und in dem Augenblick wünschte er sich, Jamies Fußpflege auch einmal beiwohnen zu können. Oder sie selbst zu übernehmen. Oh ja, das wäre etwas für ihn gewesen. Sein hübscher Jamie, der in seinen Augen trotz seinem Hang zu Kosmetik nichts von seiner Männlichkeit einbüßte, im Gegenteil. Sie alle Vier waren Typen, die sich gern mit Schminke austobten, aber niemand, der sie näher kannte, wäre auf die Idee gekommen, sie für Mädchen zu halten. Ihre Art, ihr Verhalten, das war das ganz normaler Kerle. Dass sie optisch so reizend aussahen, das hatte schlichtweg etwas mit ihrem Image zu tun. Aber bei Jamie schien es etwas weiter zu gehen. Jamie trug im Gegensatz zu den anderen meist eine Sonnenbrille, wenn er nicht geschminkt war. Dabei war er in Caris Augen auch ohne Make up ein sehr attraktiver Kerl. Aber mit brachte er den Schlagzeuger endgültig an die Grenzen seines Verstandes. Jamie war schlichtweg eine heiße Zuckerschnecke, von der man am liebsten einmal naschen wollte. Und im Augenblick, da hätte Cari tatsächlich nichts lieber getan, als Jamie in seine aufreizend lackierten Zehen zu beißen. Hach, es fiel ihm wahrlich schwer, sich zu beherrschen. Und weil er dachte, dass es womöglich helfen würde, atmete er so tief wie möglich durch und stieß dann die Tür auf, um Jamie schließlich doch ein wenig Gesellschaft zu leisten. Vielleicht würde es besser werden, wenn er durch ein Gespräch etwas abgelenkt wurde, glaubte er. Doch nun, wo er Jamies Werk aus der Nähe begutachten konnte, wusste er, dass er sich mächtig geirrt hatte.   Jamie schaute kurz auf, als er Schritte auf dem Parkett vernahm, senkte dann aber wieder den Blick auf seinen Fuß und pinselte weiter, als wäre es das Normalste auf der Welt. "Ach, du", murmelte er lediglich vor sich hin, und Cari bemühte sich, seinen Arsch vorsichtig auf dem Bett niederzulassen, andernfalls wäre Jamie vielleicht abgerutscht und dies hätte die wundervolle Genauigkeit, mit der der Sänger seine Nägel lackierte, jäh zerstört.   "Wen hast du denn erwartet?", fragte Cari mit einem frechen Grinsen im Gesicht in dem Versuch, seine Gefühle zu überspielen, doch es gelang ihm ja nicht einmal, den Blick von Jamies Fuß abzuwenden. "Keine Ahnung." Kurz wanderten die Augen des Schlagzeugers empor zu Jamies langen Haaren, die durch den vorgeneigten Kopf das ganze Gesicht des anderen verdeckten, und auch hieran wusste Cari sich zu weiden. Man sah Jamies Haaren an, dass er sie täglich pflegte, dass er ihnen Kuren gönnte als Entschädigung für das stände Färben. Dass sie so glatt waren, war sicher ebenfalls das Produkt elender Strapazen, aber dass er sie gut behandelte bewies die beachtliche Länge, auf die sie gewachsen waren. Cari kam aus dem gedanklichen Schwärmen kaum noch heraus. Jamie war so unwirklich schön, aber nicht so künstlich wie eine Porzellanpuppe. Jamies Schönheit war zudem sein Sexappeal, und Cari gestand sich ein, dass er nicht Nein gesagt hätte, hätte Jamie ihn nun angeschaut und ihn geradeweg von der Leber gefragt, ob er nicht Sex mit ihm wollte. Sie beide hatten zwar keine Erfahrungen mit Männern, aber dies stellte doch kein Hindernis dar. Irgendwann war immer das erste Mal. Und warum sollte es nicht jetzt passieren? Jamie mochte ihn doch auch, meinte Cari zu wissen. Ja, vielleicht machte er sich sogar für ihn so schön. Oh, wie das Feuer bei diesem Gedanken in ihm aufwallte! Er musste das Gespräch darauf lenken, ehe er sich wieder in dem Anblick dieser leckeren Zehen verlor...   "Hast du heute noch was vor oder wieso machst du das?" Jamie ließ sich einmal mehr nicht in seinem Tun unterbrechen. Präzise arbeitete er weiter, tunkte den Pinsel erneut in die Farbe und ging dann dazu über, den Nagel der kleinsten Zehe zu lackieren. Ganz vorsichtig bestrich er sie, und als doch einmal etwas danebenging, griff er gleich zu einem der bereitgelegten Wattestäbchen und beseitigte das Zuviel an Farbe. "Ich hab ein Date", verriet er dem Schlagzeuger beiläufig, welcher aufgrund der optischen Eindrücke kaum zugehört hatte. Doch im Nachhinein realisierte er, was Jamie gerade gesagt hatte. Ein Date also. Ein wenig Enttäuschung machte sich schon in Cari breit, als er das vernahm, andererseits hatte er kaum etwas anderes erwarten können. Jamie stand ja doch nicht auf Kerle, und andererseits hatte der Schlagzeuger heute genügend Material für schöne Tagträume gesammelt. Man musste schließlich immer positiv denken. Und Cari hätte sogar noch ein wenig mehr an seinen heimlichen Wunsch glauben können. Denn selbst die Werbefuzzies wussten längst, dass nichts unmöglich war.   *   Aufgrund Jamies Abwesenheit hatten sie heute nur zu Dritt ihr Bier eingenommen. Natürlich machte sich schnell bemerkbar, dass sie nicht vollzählig waren, und so ging der Abend schnell zu Ende. Morgen mussten sie ohnehin fit sein, es würde ein langer Tag werden, der mit einem Gig in Helsinki ausklingen sollte. Deswegen verteilten sie sich schon früh auf ihre Hotelzimmer, und Cari plante bereits, sich einen runterzuholen, da er sicherlich die Nacht alleine verbringen würde, da Jamie sicherlich bei seiner Flamme schlief. Doch es kam anders als gedacht.   Als Cari die Tür aufschloss und das Zimmer betrat, hätte er sich beinahe ziemlich erschreckt, denn da lümmelte doch tatsächlich Jamie auf seinem Bett und schaute ihn nicht gerade glücklich an. "Schon zurück?", wollte der Schlagzeuger verwundert wissen, woraufhin Jamie nur tief seufzte. "Es war für'n Arsch", erklärte er schließlich, nachdem Cari sich zu ihm auf das Bett gesellt hatte und ihn mit neugierigen Blicken löcherte. "Das Date? Aber wenn das die Kleine von vorgestern war, dann war die doch ganz süß, oder nicht?" "Na ja." Jamie schien seine Meinung über das blonde Mädchen, welches es ihm auf Anhieb angetan hatte, rapide geändert zu haben. Fragte sich nur wieso... "Sag schon", forderte Cari ihn auf und lehnte sich gegen die Wand, direkt neben den anderen. "Was war los?" Seine Stimme klang ruhig und verständnisvoll, und Jamie wusste zudem, dass er seinem besten Freund alles anvertrauen konnte. Schließlich hatte dieser nicht einmal den anderen verraten, dass der Sänger sich die Fußnägel lackiert hatte.   "Erst lief es ja ganz gut", setzte Jamie leise an und senkte den Blick auf seine Füße, die nun allerdings in Socken steckten. "Es lief sogar sehr gut. Aber dann, als es zur Sache ging..." "Hast du keinen hochgekriegt?", versuchte Cari die Stimmung etwas aufzulockern, merkte aber selbst, dass der Witz nach hinten losging. "Ich hätte die Socken beim Sex anlassen sollen", stellte Jamie ernst fest. "Dann hätte sie wenigstens nicht meine Füße gesehen. Die lackierten Zehennägel..." Ach, deswegen tragen manche Männer beim Sex Socken, wollte Cari beinahe grinsend herausposaunen, aber dieses Mal konnte er sich besser beherrschen. Er sah schließlich, dass das geplatzte Date Jamie ziemlich mitnahm und womöglich wäre es besser gewesen, seinem Freund etwas Trost zu spenden, als sich über allgemeine Dinge lustig zu machen. Doch im Trösten war der Schlagzeuger nie besonders gut gewesen. Zumindest nicht auf die herkömmliche Art und Weise.   "Was ist mit deinen Zehennägeln?", versuchte er Jamie genauere Informationen zu entlocken, was ihm auch gelingen sollte. "Sie hat sie gesehen und...ey, ihr Blick...", schüttelte Jamie den Kopf. "Als wäre ich ein Außerirdischer. Sie hat mich nur gefragt, ob ich schwul sei und obwohl ich Nö gesagt hab, war dann alles dahin. Da war dann alles...vorbei." "Wie logisch", schnaubte Cari amüsiert. "Als wenn du dich mit nem Mädel treffen würdest, wenn du schwul wärst." Doch Jamie reagierte nicht auf seine Aussage. Zum ersten Mal an diesem Abend schaute er Cari direkt an. So eindringlich, dass es dem anderen wie ein heiß-kalter Schauer durch den Körper fuhr. "Ich dachte, ihr gefällt das", bedauerte der Sänger verzweifelten Blickes. "Schließlich hat sie sich ja nen geschminkten Kerl ausgesucht. Da dachte ich eben..." Er drehte den Kopf in Richtung des Fensters, vor welchem es aufgrund der nächtlichen Dunkelheit nichts mehr zu sehen gab. "Ach, Scheiße." "Hey", lenkte da Cari ein und noch ehe er es sich selbst versehen konnte, hatten seine Reflexe dafür gesorgt, dass seine Hand plötzlich auf Jamies Schulter ruhte. "Vergiss sie doch. Sie ist es nicht wert, wenn sie dich nicht schätzen kann." Er machte eine kurze Pause, dachte aber während dieser nicht wirklich über seine folgenden Worte nach. Sie purzelten einfach so aus ihm heraus. "Ich finde deine Zehennägel jedenfalls sehr sexy." Misstrauisch beäugte der Sänger seinen Kumpel. "Ja?" Cari bebte mittlerweile innerlich vor Anspannung auf Aufregung. "Mh." Die Stille, die nun zwischen ihnen herrschte, war dem Schlagzeuger allerdings unangenehm. Deswegen wurde er noch ein wenig offensiver. Jetzt oder nie, schien sich sein Unterbewusstsein zu denken. Wahrscheinlich ahnte es, dass es das Schicksal gut mit ihm meinen würde. "Zeigst du mir deine Füße nochmal?" Er trug seine Bitte mit einem honigsüßen Lächeln auf den Lippen vor, sodass Jamie einfach nicht Nein sagen konnte, obwohl er sie selbst auf einmal hasste, seine lackierten Nägel. Und im Grunde glaubte er, dass Cari das nur gesagt hatte, um ihn aufzuheitern. Doch was hatte er schon zu verlieren, wenn er nun seine Socken auszog und seine Füße entblößte? Nichts. Schließlich war in seinen Augen längst alles verloren...   Cari besah Jamies Zehen mit einem fast schon zu gierigem Blick, und er bemerkte es auch selbst, aber er konnte sich partout nicht mehr zügeln. Für ihn waren diese schwarz lackierten Nägel wie eine Sünde, Verführung pur, so einladend und köstlich, dass es flau zwischen seinen Beinen zu pulsieren begann. Ob Jamie ihn gewähren lassen würde, fragte er sich und beschloss einmal mehr, dass er es einfach versuchen musste. Wenn man etwas erreichen wollte, musste man manchmal ein Risiko eingehen, auch wenn ihm dies als absoluter Controlfreak nicht so leicht fiel. Es kostete ihn tatsächlich ziemlich viel Überwindung, den Arm auszustrecken und ganz sacht mit dem Zeigefinger über die ein oder andere Zehe des Fußes zu streichen, den der andere angezogen hatte, damit Cari ihn ausgiebiger betrachten konnte. Jamie zuckte leicht zurück, als er die Berührung spürte, und Cari konnte den verwirrten Blick des anderen nahezu auf sich ruhen spüren, doch selbst dieser hielt ihn nicht davon ab, noch weiter zu gehen. "Das ist sehr, sehr sexy", wiederholte er in gedämpfter Tonlage, die fast schon einem Raunen glich. Und dann wandte er seinen Blick beinahe etwas scheu in Jamies Richtung, aus dessen Gesicht nur die leichte Verwunderung sprach, keine Abneigung oder ein anderes Gefühl, welches dem Ganzen ein Ende gesetzt hätte. "Darf ich dir zeigen, wie sexy ich das finde?" Jamies Augen wurden etwas größer, doch schließlich schluckte er, was sein nach oben hüpfender Kehlkopf verriet und zuckte unter Nicken mit den Schultern, noch ein wenig unsicher wirkend, denn er hatte keine Ahnung, was nun folgen sollte. Cari nahm selten ein Blatt vor den Mund, war stets ein wenig offensiv und geradeheraus, aber das, was er nun für ihn bereithielt, übertraf jede noch so spontane Aktion des Schlagzeugers. Und mit einem Mal, da konnte Jamie sich nicht mehr auf seinem Gram konzentrieren, den ihm dieses Mädchen bereitet hatte. Mit einem Mal vergaß er alles um sich herum. Mit einem Mal gab es nur noch Cari und ihn.   Der andere hatte sich an das Fußende des Bettes gehockt und sah aus, als könnte er sich nicht mehr länger zurückhalten. Jamies rechter Fuß ruhte auf seinem Schoß und wurde geradezu mit begehrlichen Streicheleinheiten überschüttet, ja sogar mit etwas festeren Massagen, die den Spann zum Ziel hatten. Nicht einmal blickte Cari zu Jamie auf, vielleicht, weil es ihm noch ein wenig unangenehm war, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, zumal er nicht wusste, ob Jamie es nun mochte oder nicht. Ihm blieb nur die Möglichkeit, sein Spiel fortzuführen oder besser gesagt so weit zu intensivieren, wie Jamie ihn lassen würde. Er wollte weit gehen, sehr weit, denn er fühlte sich an diesem Abend so sehr zu Jamie hingezogen wie selten zuvor. Sie waren sich näher als sonst, besonders körperlich, aber auch psychisch, und die ganze Stimmung zwischen ihnen war noch nie solch einer intimen Natur gewesen. Er musste es einfach wagen. Er musste aufs Ganze gehen. Und er tat es.   Langsam beugte er sich hinab, hinab zu Jamies verführerisch zu ihm hochstehenden Zehen und stülpte seine Lippen über die größte von ihnen, um sacht an ihr zu lutschen. Wie ein Blitz schoss Jamie dieses Gefühl in seine Lenden, so abrupt, dass er nicht anders konnte, als atemlos seinen Mund zu öffnen und sich leicht zu verkrampfen. Seine Füße waren ziemlich kalt gewesen durch den ganzen Ärger, und nun spürte er diese feuchte Wärme um sich herum, dieses herausfordernde Kitzeln von Caris Zunge, die seine Zehe massierte als wäre sie sein Schwanz. Nie im Leben hätte er geahnt,  dass er ausgerechnet an den Füßen so erogen war, dass es ihm wahrhaftig Lust bereitete, dort verwöhnt zu werden. Aber wahrscheinlich tat Caris Enthusiasmus sein Übriges. Jamie überwältigte es geradezu, mit wie viel Leidenschaft und Hingabe der andere an seinen Zehen knabberte, eine nach der anderen in seinen Mund sog - manchmal sogar zwei auf einmal und dabei endlich zu ihm aufschaute - und die empfindlichen Zwischenräume sorgsam ausleckte, mit seiner kitzelnden, nassen Zunge. Bereits der Anblick ließ Hitze in Jamies Körper aufsteigen, und Caris Worte taten ihr Übriges. "Du bist so zuckersüß", gestand er seinem Freund lüstern. "Wenn diese dumme Tussi das nicht erkennt, dann ist sie blind." Jamie presste die Lippen aufeinander und fuhr sich angespannt mit der Zunge darüber. Den Schleier, der auf seinen Augen lag, spürte er genau, während er sich fragte, wohin das noch führen sollte. Hatte Cari getrunken? Ja, wahrscheinlich, denn er roch nach Bier und Zigaretten, aber sie tranken jeden Tag, und nie war es zu solchen Dingen gekommen. Es musste also ein tatsächliches Begehren darstellen, das in dem anderen schwelte und keine alkoholbedingte Laune. Wie lange mochte der Schlagzeuger bereits diese Wünsche gehegt haben? Und warum hatte er nichts gesagt? Warum verdammt hatte er nie den Mund aufgemacht, damit Jamie schon viel eher in den Genuss dieser ganz besonderen Art hätte kommen können? Er liebte es geradezu, was sein Freund mit ihm machte, wie er seine Fußsohle küsste und leckte und wie er sich immer wieder über seine Zehen beugte, um sie in den Mund zu nehmen, bis er sie ganz feucht gelutscht hatte. "Gefällt dir das?", wagte er es schließlich zu erfragen, woraufhin Jamie zunächst nur ein gekrächztes 'Ja' herausbekam. "Oh ja, Cari", flüsterte er seinem Bandkollegen danach erregt zu und strich ihm seine schwarzen Haarsträhnen nach hinten, während dieser sich nicht in seinem Tun stören ließ. "Das ist der Wahnsinn..." "Du bist der Wahnsinn", hauchte Cari und schaute dabei erst Jamies Fuß an, doch dann blickte er zu dem anderen empor und Jamie sah die schwelende Lust ganz deutlich in den Augen des anderen. "Ich liebe es, dir dabei zuzusehen, wie du dich schminkst, dir die Haare kämmst und dir die Nägel lackierst. Und scheiße, ich will dich dabei beobachten, wie du dir den Intimbereich rasierst..." "Du darfst mir auch dabei helfen", antwortete ihm der andere atemlos. "Aber nicht jetzt. Jetzt will ich erst das nachholen, was man mir heute Nachmittag verwehrt hat." Schnell war Cari zu Jamie emporgeklettert und lächelte ihn zittrig an, während er begehrlich durch das schöne, lange Haar seines Freundes strich und fast verging vor Faszination. "Was immer du willst, Jamie." Sein warmer Atem formte die Worte auf der Wange des anderen, und noch ehe sie verklungen waren, verteilte der Schlagzeuger heißblütige Küsse in Richtung des Ohres seines Sängers. Er konnte sein Glück kaum fassen, Jamie, ausgerechnet seinen schönen Jamie, so haben zu dürfen, wie er ihn schon ewig haben wollte. Und Jamie spürte die ausgelassene Freude des anderen, die sich in stürmischer Leidenschaft äußerte, nur zu deutlich und kam nicht umhin, befreit in sich hineinzugrinsen. Denn er musste an die Worte seines Dates denken. An die Frage, ob er homosexuell wäre.   Nun, vielleicht hatten es seine Zehennägel bereits geahnt, noch ehe er es selbst überhaupt wahrnehmen konnte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)