Gefährliche Leidenschaft von ZERITA ================================================================================ Kapitel 8: Meeting, Zoo, Surprises ---------------------------------- In den letzten zwei Tagen hatte er sich regelmäßig mit Hizumi bei den Hundezwingern getroffen und mit diesem geplaudert. Auch heute wieder, obwohl ihm gar nicht so nach reden zu Mute war. Sie würden sich gleich mit Karyu treffen, weshalb er sich jetzt auch von Hizumi verabschiedete. So nervös wie heute war er schon eine Weile nicht mehr gewesen. Eigentlich hoffte er auch immer noch, dass das Treffen nicht stattfinden würde. Seufzend zog er sich in seinem Zimmer um und kletterte dann die Feuerleiter hinab. Hizumi und Tsukasa traf er an der Bahnstation. Während sein Bruder nur die Nase rümpfte und schnaubte, schien der Zwerg doch begeistert zu sein. „Ich sag es ja nur ungern Zero, weil du ja eigentlich ein Kerl bist, aber du siehst echt scharf aus“, murmelte dieser, weshalb er lächelte und ein ‚Danke‘ auf seinen Block schrieb. Stumm sein, war manchmal echt nicht einfach. Die Fahrt bis nach Ueno verlief eher ruhig. Tsukasa schwieg, während Zero und Hizumi Galgenmännchen auf dem Block spielten. Richtig konzentrieren konnte Zero sich jedoch nicht. Er grübelte darüber nach, wie er seinen Freund begrüßen könnte, ohne dass sein Bruder dies als unangenehm empfand. Wäre ein kleiner Kuss möglich? Oder sollte er Karyu doch lieber nur umarmen? Bevor er sich entscheiden konnte, waren sie auch schon da. Sein Herz klopfte aufgeregt, als er seinen Liebsten vor den Ticketkontrollen sah. Unbewusst wurde er etwas schneller und umarmte dann Karyu, drückte diesem einen kleinen Kuss auf die Lippen. Als Mädchen durfte er das. Der Größere nahm ihn ebenfalls in die Arme, löste sich dann aber. „Hallo Michie, ich freu mich auch dich wieder zu sehen. Lass mich jetzt aber die anderen beiden begrüßen.“ Zero nickte und trat etwas beiseite. Karyu stellte sich noch einmal höflich vor und verbeugte sich, vor allem vor Tsukasa tief. „Ja, ja schon gut! Heb dir das für das Café auf“, grummelte sein Bruder, weshalb er nur die Augen verdrehte. Tsukasa stapfte voran und sie folgten ihm. Lächelnd legte er seine Hand in Karyus. Ein bisschen Pärchenverhalten durften sie schließlich auch an den Tag legen. Für einen Moment hatte Zero befürchtet sein Bruder würde sie in ein Maidcafé zerren, aber das war überflüssig gewesen. Es war ein kleiner Laden, der eine bunte Mischung an alten westlichen Dekorationen erhielt, aber dennoch nicht schlecht wirkte. Es gab dem Laden irgendwie eine heimische Atmosphäre. Zero setzte sich neben Karyu und Hizumi saß ihm gegenüber. Von jetzt an lag alles bei Karyu. Sie bestellten noch ihre Getränke, wobei Karyu auch sein Melonsoda bestellte. Nervös legte er seine Hand auf den Oberschenkel seines Freundes. Ihm gefiel das immer noch nicht. Könnte das überhaupt gut gehen? „Ich hätte so ein Treffen viel früher vorschlagen sollen. Es tut mir leid, Tsukasa. Das du dir Sorgen um deinen Bruder machst, ist ganz normal und ich hätte sie dir von Anfang an nehmen müssen.“ „Überspring den höflichen Teil und komm zu deinem Hauptanliegen. Vielleicht können wir dann diese Farce abkürzen“, brummte Tsukasa und starrte böse zu Karyu hinüber, welcher nur lächelte. „Mein Hauptanliegen? Ich möchte dir beweisen, dass ich Zero wirklich Liebe und ihn sicherlich nicht in Gefahr bringen möchte. Ich bin mir durchaus bewusst, dass dein Bruder ein großes Risiko eingeht, wenn er zu mir kommt. Deswegen haben wir uns eine Wohnung gesucht. Dort muss er sich nicht mehr verkleiden und es kann ihn auch niemand entdecken. Yamato-san weiß durchaus Bescheid, dass es die Wohnung gibt, aber er hat mir versprochen mich nur anzurufen, wenn ich dort bin. Er findet Michie sympathisch und glaubt sie fühlt sich unwohl in der Nähe der Yakuza, weshalb er es akzeptiert und versteht. Es besteht also keine Gefahr mehr.“ Karyu pausierte, als die Bedienung mit ihren Getränken kam. „Bist du sicher, dass es wirklich diesen Grund für die Wohnung gibt? Oder willst du ihn nur weg von eurem Haupthaus schaffen, damit dort Platz für eine richtige Frau an deiner Seite ist? Ich kenne die Gerüchte, Karyu. Yamato will bald abtreten und du sollst sein Nachfolger werden, aber zu jedem Nachfolger gehört auch eine Frau. Diese Frau kann nicht durch meinen Bruder gespielt werden. Zumal eine Stumme schon mal gar nicht akzeptabel ist. Du sagst, du liebst ihn? Dann trenn dich von ihm. Mach Schluss mit dem Ganzen. Klar wird er trauern, aber er wird es überleben und anderweitig glücklich werden.“ Zero schüttelte den Kopf und schreib ein ‚NEIN‘ auf seinen Block. Das war für ihn einfach nicht möglich. „Benimm dich nicht wie ein Kind, Zero!“, ermahnte sein Bruder ihn. „Es mag egoistisch sein, aber ich kann mich nicht von ihm trennen. Vielleicht hast du Recht und er würde irgendwann glücklich werden, aber ich könnte ohne ihn nicht mehr glücklich sein. Aber ja, es ist durchaus wahr, dass ich der Nachfolger werden soll. Wenn ich jedoch nur Nachfolger werden kann, wenn ich mich von Zero trenne, werde ich die Position ablehnen. Ich würde mit keiner Frau an meiner Seite glücklich werden, selbst wenn ich nebenbei noch eine Affäre mit deinem Bruder hätte. Ich will ihn ganz und gar, sowie auch ich ihm ganz und gar gehören will. Da ist kein Platz für eine oder einen anderen“, erklärte der Blonde und lächelte dabei sicher. „Du spuckst große Töne, aber ich bezweifele, dass du diese halten kannst. Wer sagt mir, dass du über Zero nicht nur unseren Clan aushorchen willst. So könntest du an Vorteile kommen.“ „Wenn ich das wollte, hätte ich das schon längst getan. Wir haben eine Vereinbarung getroffen, wir reden nicht über die Arbeit. Allerhöchstens über die Orte, an denen wir uns gerade befinden oder befinden werden, um zu sehen, ob wir uns treffen können.“ Stumm seufzte Zero und nahm sich sein Melonsoda zur Hand, pustete leicht in den Strohhalm, sodass blasen entstanden. Das würde sicherlich noch eine Weile so weitergehen und für ihn war ein Ende noch nicht in Sicht. Er sah zu Hizumi, der ziemlich verwirrt schien. Der hatte wohl selber keine Ahnung, warum er jetzt hatte mit müssen. Während die beiden rumdiskutierten, fingen sie irgendwann an wieder Galgenmännchen oder andere Dinge auf dem Block zu spielen. Weg konnten sie gerade sowieso nicht. „Hizumi, was sagst du dazu?“ Der Kleinere schreckte hoch und starrte Tsukasa an. „Ähm, wozu jetzt genau?“ Tsukasa schnaubte. „Ob Karyu das nun alles ernst meint oder nicht?“ „Ach so, ja also… Sie sind beide erwachsen und sie sind sich ihrer Situation durchaus bewusst und für mich hat das alles durchaus durchdacht geklungen… Du allerdings wirkst wie eine Glucke. Natürlich machst du dir Sorgen um Zero, aber er ist nun einmal glücklich mit Karyu. Vielleicht sollte man solche Treffen häufiger machen, damit du Karyu auch mal von einer anderen Seite kennen lernst. Womöglich nimmt dir das die Sorgenfalten“, erklärte Hizumi und lächelte schief. Zero lehnte sich begeistert über den Tisch und klopfte dem Kleineren auf die Schulter, während er nickte. Er hätte nicht gedacht, dass der Zwerg auf seiner Seite war. „Wenn es für dich in Ordnung wäre, können wir uns gerne ab und an so zu viert treffen. Du bist der Bruder von Zero und ich fände es gut, wenn wir uns privat auch verstehen“, fügte Karyu hinzu und lächelte. Zero hielt seinen Block hoch und grinste. „Los Dicker, gib dir ‘nen Ruck. Lass uns Doppeldates haben!!“, las Tsukasa leise und schnappte sich dann den Block, um Zero damit eins auf den Deckel zu geben, weshalb Karyu und Hizumi lachten. „Benimm dich!“, grummelte Zeros Bruder und nickte dann ergeben. „Na gut, das heißt aber nicht, dass ich eure Beziehung billige oder ähnliches. Ich finde es noch immer nicht gut.“ Während Zero ganz wie ein Mädchen eine Schmollschnute zog, schüttelte Hizumi nur den Kopf. „Wir haben es verstanden! So Herr von und zu Tsukasa, wir beide lassen die zwei jetzt alleine. Hopp hopp steh auf, wenn du nicht gleich einen Giftzwerg haben willst!“ Sein Grinsen wurde breiter, während er seinen Bruder und Hizumi betrachtete. Der Kleine hielt seinen Bruder scheinbar ganz schön auf Trapp. Er selbst kuschelte sich an Karyu und winkte den anderen beiden zum Abschied. Als die beiden das Café verlassen hatten, sackte Karyu etwas zusammen. Verwirrt betrachtete er seinen Freund. „Ich hab echt geglaubt, dass er mich jeden Moment über den Tisch zieht und frisst. Dein Bruder hat echt einen fiesen Blick drauf. Wollen wir noch etwas für unsere Wohnung besorgen gehen?“, murmelte der Größere und betrachtete ihn. Schnell nickte er und tippte sich dann aber mit dem Zeigefinger auf die Lippen. Karyu kannte dieses Signal schon und sagte noch ein: „Aber natürlich!“, bevor sich ihre Münder zu einem leidenschaftlichen Kuss trafen. Sie bezahlten noch die Rechnung und machten sich dann daran einiges für ihre Wohnung zu besorgen. ~*~ „Und jetzt sind wir gegangen. Was nun, du Nervtöter?“, grummelte Tsukasa und steckte sich eine Zigarette an. „Nun gehen wir in den Zoo! Und mach die Kippe aus, das schadet deiner Gesundheit!“, frohlockte Hizumi, nahm dem Größeren die Zigarette aus dem Mund und zertrat diese am Boden. „Sag mal, hast du sie noch alle? Was bildest du dir ein?“, protestierte er und wollte sich schon den nächsten Glimmstängel nehmen, als der Zwerg ihm die Zigaretten stahl. „Stell dich nicht so an, wenn wir im Zoo sind bekommst du eine.“ „Wer bist du? Meine Mutter?“ Das war doch wohl die Höhe! Dann würde er sich eben eine neue Schachtel kaufen. Der nächste 24h-Supermarkt war ja gleich um die Ecke. Routiniert griff er sich in die Gesäßtasche und wollte sein Portemonnaie hervorholen, doch dieses war weg. Hatte er es im Café verloren? „Suchst du das?“, gluckste Hizumi und hielt seinen Geldbeutel hoch. „Woher?“ „Ein paar kleine Taschendiebtricks beherrsche ich auch und jetzt komm endlich!“, lachte der Kleinere und ging voran. Tsukasa knurrte missbilligend. Nach Hause laufen ging nicht, weil die Strecke zu weit war und sein Fahrer hatte zurzeit frei, weil er ja eigentlich nur Innendienst hatte. Seine Fahrkarte war natürlich in seinem Portemonnaie, welches dieser verfluchte Zwerg hatte. Unwillig folgte er Hizumi, welcher begeistert in Richtung Zoo lief. Was hatte er nur falsch gemacht in seinem vorherigen Leben, dass er jetzt so gestraft wurde? Der Kleinere erdreistete sich auch noch die Eintrittskarten von seinem Geld zu kaufen! Da lebte einer gerade wirklich gefährlich! Vor allem, warum war der so rotzfrech? Er wusste, dass Hizumi frech und nervig war, aber nicht so… „So wir sind im Zoo, bekomm ich jetzt mein Geld und meine Kippen wieder?“, grummelte er mit verschränkten Armen vor der Brust. Hizumi hielt ihm die Zigaretten hin. „Die kannst du wieder haben, den Rest behalte ich noch“, flötete der Zwerg. „Wie kommt es eigentlich, dass du heute so super nervtötend bist? Was gutes passiert?“ Warum Tsukasa sich seinem Schicksal ergab, verstand er selber nicht. „Woher hast du diesen Taschendiebtrick?“ „Nein, nichts passiert. … Von Zero.“ Seine Augenbraue hob sich kaum merklich an. Von seinem Bruder? „Du verstehst dich gut mit meinem Bruder in letzter Zeit… Ihr hockt auch nachmittags immer bei den Zwingern zusammen. Mach dir keine Hoffnungen, der hechelt zurzeit Karyu hinterher und sonst legt er Weiber flach“, meinte Tsukasa mürrisch, während er zu den Robben hinüber sah. „Hmm? So ein Verhältnis ist das nicht. Bist du eifersüchtig? Hast du Angst, ich klau dir deinen Bruder?“ Hizumi grinste schelmisch und das wurde noch breiter, da Tsukasa ertappt zusammen zuckte. „Nein, bin ich nicht. Der macht eh nur was er will!“ Irgendwie hatte er auch eher Angst, dass Zero ihm den Zwerg wegnahm… Verwirrt sah er zu Hizumi, der lachte. „Du lässt dich heute ganz schön aus der Reserve locken. Das ist die Rache dafür, dass du mich so brutal entjungfert hast und dann auch noch so abweisend warst!“ „Geht das wieder los!“, brummte der Größere genervt und rollte mit den Augen. „Ich war betrunken und du auch! Hättest ja die Klappe aufmachen können. Du hattest kein Schild um den Hals, wo ‚Arschjungfrau‘ drauf stand!“ „Man könnte von vornherein auch einfach sanfter sein! Da würdest du dir sicher keinen bei abbrechen!“, erwiderte Hizumi patzig und versuchte dem Yakuza einen harten Schlag gegen die Brust zu geben. Doch Tsukasa wehrte den Schlag ab und zog den Kleineren an sich heran. „Giftzwerg!“, knurrte er und legte dann seine Lippen auf die von Hizumi. Da war wieder so ein warmes Gefühl in seinem Bauch, wie in der Nacht, als er Hizumi auf der Motorhaube genagelt hatte. „Arsch mit Ohren“, zischte der Zwerg und löste sich von dem Größeren. Natürlich wurden sie komisch von den Leuten angestarrt, da zwei sich küssende Männer in Japan einfach auffielen. „Was sollte das eigentlich gerade?“, grummelte Hizumi, weshalb Tsukasa nur grinste und sein Portemonnaie hochhielt. „Du bist nicht der einzige mit Taschenspielertricks!“ Das schmollende Gesicht des Hundebetreuers war wirklich Gold wert. Tsukasa streckte sich, als sie endlich wieder im Haupthaus waren. Er hatte sich wirklich noch dazu breitschlagen lassen, Hizumi zum Essen einzuladen. „Tsukasa, kann ich dich was fragen?“ Verwirrt sah er zu dem Kleineren und zuckte mit den Schultern. „Würdest du mit mir gehen?“, murmelte Hizumi leise. „Wohin denn?“ Für einen Moment stutzte der Kleinere und schüttelte dann den Kopf. „Ich meine, ob du mein fester Freund sein würdest… Das wir so zusammen sind wie Zero und Karyu…“ Nun guckte er nicht schlecht. „Du willst eine Beziehung … mit mir?“ Da musste er jetzt noch einmal nachhaken. „Ja, uhm… schon.“ Der Zwerg musterte seine Schuhspitzen sehr gründlich. „Du kannst zwar ganz nett sein, aber ich bin nicht so der Beziehungstyp. Ich kann nicht ständig auf Dates mit dir gehen oder so ‘nen Kram. Romantisch bin ich auch schon mal gar nicht veranlagt.“ Tsukasa wollte ehrlich sein. Er konnte Hizumi nichts versprechen. „Musst du auch nicht unbedingt. Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen.“ „Hizumi, ich glaube, du weißt nicht worauf du dich einlässt. Ich bin ein Yakuza, Zeit mit mir zu verbringen bedeutet für dich, dass du dich in Gefahr begibst. Außerdem würde ich dich nur ausnutzen, weil ich hin und wieder nur etwas zum Ficken brauch. Früher waren es irgendwelche Weiber und wahrscheinlich würde ich dann einfach dich nehmen, weil’s einfacher wäre. Mehr wäre das nicht!“ Wieder war er ehrlich und vermutete, dass der Zwerg das nun verstand. „Das ist mir egal! Zur Not werde ich auch ein Yakuza!“, patzte der Kleinere ihn an und verschwand dann stampfend. Zurück blieb ein vollkommen irritierter Tsukasa, der nur noch den Kopf schüttelte. Den Zwerg sollte mal einer verstehen. Erst hasst der die Yakuza und nun will er selber einer werden, das auch noch ausgerechnet wegen ihm? Wo war er da nur reingeraten? Irgendwie musste er an seinen Bruder denken, als der ihm damals von Karyu erzählt hatte, von dem Dilemma. Zero war damals so verwirrt gewesen. „Ich weiß, dass es nicht gut ist, wenn ich ihn liebe. Es ist gefährlich, vor allem für mich und die Familie, aber ich kann auch nicht anders. Ich muss bei Karyu sein. Kasa, warst du jemals so verliebt, dass dir jedes deiner Prinzipien egal war und du nur noch für deine Liebe lebtest?“, erinnerte er sich an die Worte seines Bruders. War das bei Hizumi jetzt der Fall? Hatte dieser sich in ihn verliebt, so sehr, dass selbst der Hass auf die Yakuza unbedeutend wurde? Konnte Liebe so etwas bewirken? Wenn ja, dann wollte er nicht lieben. Das brachte die gesamte Grundordnung durcheinander. Hatte nicht irgendein Wissenschaftler mal behauptet, dass Liebe nur ein chemischer Prozess im Körper des Menschen wäre? Sollte der Zwerg doch machen was er wollte. Es war ihm egal und wenn er so an Sex kam ohne sich mit Flirten oder ähnlichem abzumühen. Bitte schön, würde er nicht sein sagen. Zwar bezweifelte er, dass das so im Sinn des Kleineren war, aber er brauchte sich nichts vorzuwerfen. Er hatte Hizumi vorgewarnt. Tsukasa erklärte die Welt einfach nur noch für verrückt und damit war die Sache erledigt. Was ihn aber wurmte, war die Tatsache, dass sein Bruder die Chance schon wieder nutzte, um bei Karyu zu sein. Dieses Treffen heute war nicht ganz so gedacht gewesen. Mit schweren Schritten ging er in sein Zimmer und warf sich auf das Bett, starrte an die Decke. Noch immer war er der Meinung, dass diese Beziehung alles andere als gut war für Zero. Aber mehr als das konnte er nicht sagen. Natürlich hatte er eingesehen, dass Karyu es wohl wirklich ernst mit seinem Bruder meinte, jedoch bezweifelte er, das alles so umsetzbar war wie die beiden dachten. Wenn seine Erinnerung ihn nicht trübte, dann würde der Yamato-Clan wohl in spätestens drei Monaten ein neues Oberhaupt haben. Also würde sich schon bald zeigen, ob das alles so klappte. Seufzend rollte er sich auf die Seite. Er wollte ja, dass sein Bruder glücklich wäre, aber so würde das nichts werden. Vielleicht wäre es einfacher, wenn alles aufflog oder Zero die Yakuza verließ. Beides würde aber nicht minder gefährlich sein, als das was zurzeit ablief. Eigentlich war er auch schon kurz davor seinen Bruder zum Überlaufen zu überreden. Sollte dieser doch in den anderen Clan, einen großen Unterschied machte es nicht, zumindest in der Theorie. In der Praxis sah das anders aus. Natürlich könnte man durchaus in einen anderen Clan, aber man würde immer schief angesehen werden, niemals könnte man vertrauen erlangen. Wenn einem die Familie misstraute, war das auch nicht so sonderlich erstrebenswert. Warum zerbrach er sich deswegen eigentlich schon wieder den Kopf? Egal, was er dazu sagte, sein Bruder hörte ihm sowieso nicht zu und eine wirkliche Lösung für dieses Problem gab es auch nicht. Er sollte es lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)